INFORMATION FÜR DEN ANWENDER Delpral 100 mg Tabletten

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GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Delpral 100 mg Tabletten
Wirkstoff: Tiapridhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen.
–
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
–
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
–
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden
haben wie Sie.
–
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Delpral, und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von Delpral beachten?
3.
Wie ist Delpral einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Delpral aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1.
WAS IST DELPRAL, UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Delpral gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als „Neuroleptika“ bezeichnet werden, da
sie verschiedene Vorgänge im zentralen Nervensystem beeinflussen.
Depral dient zur Behandlung von Patienten mit verschiedenen Bewegungsstörungen und
Störungen des Ausdrucksverhaltens, die durch unterschiedliche Gründe verursacht wurden (z. B.
durch bestimmte Erkrankungen, durch das Alter oder durch chronischen Alkoholkonsum).
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON DELPRAL BEACHTEN?
Depral darf nicht eingenommen werden,
•
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tiaprid oder einen der sonstigen Bestandteile
von Delpral sind,
•
wenn Sie unter einer hormonabhängigen Tumorerkrankung leiden; z. B. der
Hirnanhangdrüse oder Brustkrebs,
•
wenn Sie einen Tumor im Nebennierenmark haben (sogenanntes „Phäochromozytom“),
•
wenn Sie gleichzeitig mit dem Wirkstoff Levodopa oder bestimmten anderen Arzneimitteln
gegen Parkinson-Erkrankung behandelt werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Delpral ist erforderlich
•
bei Patienten, die früher Epilepsie hatten: Delpral kann unter Umständen – wie auch
andere „Neuroleptika“ – die Wahrscheinlichkeit eines epileptischen Anfalls erhöhen. Der
Arzt wird diese Patienten daher besonders überwachen.
•
bei Patienten mit Parkinson-Erkrankung: Der Arzt wird Delpral nur in besonderen
Ausnahmefällen verordnen.
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1
•
bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (einschließlich
Herzrhythmusstörungen): Es könnten Nebenwirkungen im Herz-Kreislauf-System auftreten,
z. B. niedriger Blutdruck.
•
bei älteren Patienten: Delpral kann – wie auch andere „Neuroleptika“ – zum Auftreten von
starker Müdigkeit und niedrigem Blutdruck führen.
•
bei älteren demenzkranken Patienten: Wie auch andere Arzneimittel, die im zentralen
Nervensystem wirken, kann Delpral bei älteren Patienten, die Wahrscheinlichkeit eines
Schlaganfalls erhöhen. Sollten Sie schon einmal einen Schlaganfall gehabt haben,
informieren Sie Ihren Arzt. Er wird Sie dann intensiv überwachen.
•
bei Patienten mit Nierenerkrankungen: Der Arzt wird die Dosis entsprechend verringern
(siehe auch „Wie ist Delpral einzunehmen“).
•
wenn bei Ihnen eine Kombination von Beschwerden mit Fieber, Muskelversteifung,
Kreislauf- und Bewusstseinsstörungen auftreten: Es könnten Anzeichen eines u. U.
letal verlaufenden „malignen neuroleptischen Syndroms“ sein. Beenden Sie bei Fieber
ungeklärter Ursache die Behandlung mit Delpral umgehend und verständigen Sie einen
Arzt.
•
wenn das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln besteht:
Ihr Arzt wird Delpral mit Vorsicht anwenden, da Arzneimittel, die auf das zentrale
Nervensystem wirken, mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht
werden.
•
bei ungeklärten Infektionen oder Fieber:
Ihr Arzt wird in diesen Fällen eine Untersuchung des Blutbildes anordnen.
•
bei Kindern bis 12 Jahren: Da Delpral in dieser Altersgruppe nicht ausreichend untersucht
wurde, wird der Arzt eine Behandlung mit Delpral sorgfältig abwägen.
Informieren Sie Ihren Arzt vor Beginn der Behandlung, wenn Sie unter folgenden Beschwerden
leiden:
•
Verlangsamung der Herztätigkeit,
•
Störung des Elektrolythaushalts, v. a. ein zu geringer Kaliumspiegel,
•
angeborene Herzrhythmusstörung (sog. QT-Zeit-Verlängerung),
•
oder wenn Sie Arzneimittel anwenden, die zu solchen Beschwerden führen können.
In diesem Fall wird der Arzt Ihre Herztätigkeit besonders überwachen (siehe auch „Bei Einnahme
von Delpral mit anderen Arzneimitteln“).
Bei Einnahme von Delpral mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich
um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Das folgende Arzneimittel darf nicht mit Delpral kombiniert werden
•
Levodopa (Wirkstoff gegen Parkinson-Erkrankung).
Eine Kombination von Delpral mit folgenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen
•
Arzneimittel, die eine u. U. lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung (sog. Torsade de
pointes) hervorrufen können, z. B.:
- Arzneimittel gegen bestimmte Störungen der Herzfunktion (sog. Klasse-Ia- und
Klasse-III-Antiarrhythmika, wie z. B. Quinidin, Hydroquinidin, Disopyramid,
Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid sowie der Wirkstoff Bepridil),
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-
-
bestimmte Arzneimittel mit dämpfender und beruhigender Wirkung (z. B. Sultoprid,
Pipothiazin, Sertindol, Veralipid, Chlorpromazin, Levomepromazin, Trifluoperazin,
Cyamemazin, Sulpirid, Pimozid, Haloperidol, Droperidol, Fluphenazin, Pipamperon,
Flupentixol, Zuclopenthixol),
bestimmte Arzneimittel gegen Parasiten (z. B. Halofantrin, Lumefrantin, Pentamidin),
Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen: Erythromycin (als Injektion), Spiramycin
(als Injektion), Moxifloxacin, Sparfloxacin,
Arzneimittel gegen Erbrechen: Cisaprid,
Arzneimittel gegen Magen-Darm-Erkrankungen: Diphemanil,
Arzneimittel gegen allergische Erkrankungen: Mizolastin,
Arzneimittel gegen Durchblutungsstörungen im Gehirn: Vincamin (als Injektion),
Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen: Sultoprid, Lithium, Thioridazin.
•
Arzneimittel, die Alkohol enthalten: Es kann zu starker Ermüdung kommen.
•
Arzneimittel zur Behandlung des Morbus Parkinson (außer Levodopa, das nicht
angewendet werden darf): Amantadin, Apomorphin, Bromocriptin, Entacapon, Lisurid,
Pergolid, Piribedil, Pramipexol, Ropinirol, Selegilin.
•
Arzneimittel zur Suchtbehandlung (Methadon).
Bei Kombination von Delpral mit folgenden Arzneimitteln wird Ihr Arzt gegebenenfalls
besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
•
Arzneimittel, die den Herzschlag verlangsamen können, da ein Risiko für das Auftreten
schwerwiegender Herzrhythmusstörungen besteht, z. B.:
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (sog. Klasse-Ia- bzw. Klasse-IIAntiarrhythmika),
- Arzneimittel gegen Bluthochdruck oder Herzschwäche (sog. „Betablocker“ wie z. B.
Bisopropol, Carvedilol, Metoprolol, Nebivolol, sog. Kalziumantagonisten (z. B.
Diltiazem, Verpamil), Clonidin oder Herzglykoside),
- Arzneimittel gegen grünen Star (Pilocarpin),
- Arzneimittel gegen bestimmte Muskelerkrankungen (Cholinesterasehemmer).
•
Arzneimittel, die den Kaliumgehalt im Körper senken, da ein Risiko für das Auftreten
schwerwiegender Herzrhythmusstörungen besteht, z. B.:
- bestimmte harntreibende Arzneimittel,
- Abführmittel,
- Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Amphotericin B (als Injektion)),
- Arzneimittel gegen z. B. Entzündungen (Glukokortikoide),
- Arzneimittel zur Bestimmung der Nierenfunktion (Tetracosactid und Cosyntropin).
•
Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks, da es zu einem unerwünscht starken
Blutdruckabfall kommen kann
•
Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem, da es in dieser
Kombination zu einer starken Dämpfung kommen kann:
- z. B. Schmerzmittel, Hustenmittel, Suchtersatzmittel, die Morphinabkömmlinge
enthalten; Beruhigungsmittel, Arzneimittel gegen Depressionen, die meisten sog. „H1Antihistaminika“ gegen Allergien; Mittel gegen Bluthochdruck sowie: Baclofen (zur
Muskelentspannung), Thalidomid (Beruhigungsmittel), Pizotifen (gegen Migräne und
Appetitmangel).
•
Nitratverbindungen und verwandte Substanzen (gegen Herz- und Gefäßerkrankungen).
Bei Einnahme von Delpral zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Vermeiden Sie eine Kombination von Delpral mit alkoholhaltigen Getränken, da es zu einer
starken Ermüdung kommen kann.
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Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Während der Schwangerschaft wird Ihr Arzt Delpral nur dann verordnen, wenn es unbedingt
notwendig ist, und die Behandlung mit Delpral nur so kurz wie möglich durchführen.
Die folgenden Symptome können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter Dogmatil im
letzten Trimester (die letzten drei Monate der Schwangerschaft) eingenommen haben:
Zittern, Steifheit und/oder Schwäche der Muskeln, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit,
Atemprobleme, langsamer oder schneller Herzschlag, Blähungen, Verstopfung und
Schwierigkeiten beim Füttern. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, könnte es
nötig sein, einen Arzt zu kontaktieren.
Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff Tiaprid in die Muttermilch gelangt, wird die Anwendung von
Delpral während der Stillzeit nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
!
Achtung! Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Delpral kann Schwindel, Benommenheit und Müdigkeit hervorrufen. Sie sollten nicht aktiv am
Straßenverkehr teilnehmen, komplizierte Maschinen bedienen oder andere möglicherweise
gefährliche Tätigkeiten ausüben, bis Sie wissen, ob dieses Arzneimittel Ihre Fähigkeit zu solchen
Tätigkeiten beeinflusst.
3.
WIE IST DELPRAL EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Delpral immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem
Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Der Arzt wird entsprechend Ihren Beschwerden die für Sie geeignete Dosis bestimmen:
Erwachsene und Jugendliche (12–18 Jahre):
Bei Bewegungsstörungen, die durch das Alter verursacht werden: 200–400 mg Tiaprid pro Tag
(2–4 Tabletten).
Bei Bewegungsstörungen, die durch chronischen Alkoholkonsum verursacht werden: 300–
400 mg Tiaprid pro Tag (3–4 Tabletten).
Bei Bewegungsstörungen anderer Ursache: 150–1.200 mg Tiaprid pro Tag (11/2–12 Tabletten).
Der Arzt wird gegebenenfalls die Tagesdosis auf 3–5 Gaben aufteilen.
Kinder bis 12 Jahre:
Da keine ausreichenden Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit aus klinischen Studien
vorliegen, wird die Anwendung von Delpral bei Kindern bis 12 Jahren nicht empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Entsprechend der Verringerung der Nierenfunktion wird der Arzt eine geringere Dosis verordnen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Art der Anwendung
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Nehmen Sie Delpral-Tabletten unzerkaut während der Mahlzeiten ein. Schlucken Sie die
Tabletten zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser).
Dauer der Anwendung
Über die Dauer Ihrer Behandlung entscheidet der Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge von Delpral eingenommen haben, als Sie sollten
Es gibt nur wenig Erfahrung mit einer Überdosierung von Delpral. Wenn Sie versehentlich zu
viele Tabletten eingenommen haben, kann es zu unterschiedlichen Beschwerden wie z. B.
Benommenheit und Müdigkeit, Blutdruckabfall und Koma kommen. Informieren Sie unverzüglich
einen Arzt oder begeben Sie sich in das nächste Krankenhaus.
Maßnahmen:
Da kein spezifisches Gegenmittel bekannt ist, wird Sie der Arzt entsprechend Ihren Beschwerden
behandeln. Spezielle Hinweise für den Arzt befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Einnahme von Delpral vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Setzen Sie stattdessen die Behandlung mit der nächsten Dosis wie gewohnt fort.
Wenn Sie die Einnahme von Delpral abbrechen
Für den Behandlungserfolg ist die regelmäßige Einnahme von Delpral in der von Ihrem Arzt
vorgeschriebenen Dosierung und der vorgesehenen Dauer erforderlich. Wenn Sie die
Behandlung vorzeitig abbrechen, können die ursprünglichen Beschwerden wiederum auftreten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Delpral Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Bei der Angabe von Nebenwirkungen werden – wenn bekannt – folgende international übliche
Häufigkeitsangaben verwendet:
Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100):
Nervensystem
Schwindel, Kopfschmerzen, Parkinson-ähnliche Beschwerden (Zittern, hoher Blutdruck,
verminderte Bewegungen und vermehrter Speichelfluss).
Diese Beschwerden verschwinden im Allgemeinen durch die Gabe eines Arzneimittels gegen
Parkinson.
Psychische Veränderungen
Benommenheit, Schlaflosigkeit, Sedierung, Unruhe, Teilnahmslosigkeit.
Hormonelle Störungen
Erhöhte Konzentration des Hormons Prolaktin im Blut (das kann gelegentlich zu Milchfluss,
Ausbleiben der Regelblutung, Vergrößerung der Brust bei Mann oder Frau, Brustschmerzen
oder sexuellen Funktionsstörungen führen). Diese Beschwerden verschwinden nach
Absetzen der Behandlung.
Sonstiges
Schwächegefühl, Ermüdung.
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Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000):
Nervensystem
Bewegungsunruhe, Beschwerden wie z. B. Muskelkrampf, Schiefhals, Krampf der
Kaumuskeln. Diese Beschwerden verschwinden im Allgemeinen durch die Gabe eines
Arzneimittels gegen Parkinson.
Stoffwechselstörungen
Gewichtszunahme.
Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000):
Nervensystem
Akute Bewegungsstörung, die im Allgemeinen durch die Gabe eines Arzneimittels gegen
Parkinson verschwindet.
Sehr selten (weniger als 1 Behandelter von 10.000):
Immunsystem
Allergien.
Nebenwirkungen, deren Häufigkeit auf Grund der Daten nicht abschätzbar sind
Nervensystem
Wie bei allen „Neuroleptika“ kann es auch nach langer Anwendung von Delpral (mehr als 3
Monate) zu rhythmischen unwillkürlichen Bewegungen vor allem der Zunge und/oder des
Gesichtes kommen. In diesem Fall wird Sie der Arzt sorgfältig überwachen und entsprechend
behandeln.
Eine Kombination von Beschwerden mit Fieber, Muskelversteifung, Kreislauf- und
Bewusstseinsstörungen kann Anzeichen eines u. U. letal verlaufenden „malignen
neuroleptischen Syndroms“ sein, das bei einer Behandlung mit Arzneimitteln wie Delpral
auftreten kann.
Wenn es bei Ihnen ohne erkennbare Ursache zu Fieber kommt, verständigen Sie sofort einen
Arzt und beenden Sie die Behandlung mit Delpral.
Blutgefäße
Blutgerinnsel in den Venen, speziell in den Beinen (Beschwerden: Schwellung, Schmerzen
und Rötung der Beine), können durch die Blutbahn zur Lunge wandern und auf diese Weise
Brustschmerzen und Atembeschwerden verursachen; Blutgerinnsel in der Lunge können
u. U. fatal verlaufen.
Blutdruckabfall beim Aufstehen, der zu Schwindel, Ohrensausen oder Ohnmacht führen
kann.
Wenn Sie eines dieser Symptome beobachten, suchen Sie sofort einen Arzt auf.
Verminderung der Gesamtzahl der weißen Blutzellen (Leukopenie, Neutropenie). Starke
Verminderung bestimmter weißer Blutzellen, erhöht die Anfälligkeit auf Infektionen, Fieber.
Herz
Fälle von Herzrhythmusstörungen, die zu Kammerflimmern oder Herzstillstand und Herztod
führen können, wurden berichtet.
Beim Neugeborenen
Entzugssyndrom.
Bei älteren Menschen mit Demenz wurde bei Patienten, die Arzneimittel mit Wirkung auf das
zentrale Nervensystem einnahmen, eine geringfügig erhöhte Zahl von Todesfällen gemeldet
im Vergleich zu jenen, die keine derartigen Arzneimittel verwendeten. Die Ursachen dafür
sind ungeklärt.
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Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie
erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Gebrauchsinformation angegeben sind.
5.
WIE IST DELPRAL AUFZUBEWAHREN?
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Verpackung nach „Verwendbar bis“ angegebenen
Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des
Monats.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese
Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Delpral enthält:
Der Wirkstoff ist: Tiaprid. Jede Tablette enthält 100 mg Tiaprid (als Hydrochlorid).
Die sonstigen Bestandteile sind: Mannitol (E 421), mikrokristalline Cellulose, Povidon,
hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.
Wie Delpral aussieht und Inhalt der Packung:
Weiße, runde Tabletten mit einer Kreuzbruchrille auf einer Seite und der Prägung „T100“ auf der
anderen Seite. Die Tablette kann in gleiche Hälften/Viertel geteilt werden.
Die Tabletten sind in PVC/Aluminiumblisterstreifen verpackt.
Eine Packung enthält 50 Tabletten.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
sanofi-aventis GmbH, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien
Hersteller:
Sanofi Winthrop Industrie, 6, Boulevard de l´Europe, 21800 Quetigny, Frankreich
oder
Sanofi-Aventis S.A., Avd. De la Industria, 31 Alcobendas – Madrid, Spanien
oder
Famar Healthcare Services Madrid, S.A.U., Avenida de Leganés, 62, 28923 Alcorcón – Madrid,
Spanien
Z.Nr.: 17.800
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Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Jänner 2013.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal
bestimmt:
Hinweise zur Behandlung einer Überdosierung
Symptome:
Es gibt nur wenig Erfahrung mit einer Überdosierung von Tiaprid. Benommenheit und Sedierung,
Koma, Hypotonie und extrapyramidale Symptome können beobachtet werden. Bei einer akuten
Überdosierung muss die Einnahme von mehreren Medikamenten in Erwägung gezogen werden.
Maßnahmen:
Im Fall einer Überdosierung sollte die Hämodialyse nicht zur Eliminierung der aktiven Substanz
eingesetzt werden, da Tiaprid nur mäßig dialysierbar ist.
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Behandlung muss daher symptomatisch erfolgen.
Bis zur Erholung des Patienten ist eine symptomatische Intensivbehandlung unter
kardiologischer Überwachung (Risiko von QT-Verlängerung und anschließender ventrikulärer
Arrhythmie) und engmaschiger Überwachung der Vitalfunktionen erforderlich. Im Fall von
schweren extrapyramidalen Symptomen sollen Anticholinergika verabreicht werden.
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