Wir spielen für Dich! 5. FREITAGSKONZERT Freitag, 27. Februar 2015, 20 Uhr Beethovenhalle Winterträume Denis Kozhukhin Klavier Beethoven Orchester Bonn Vassily Sinaisky Dirigent PROGRAMM Wir spielen für Dich! Musik macht glücklich! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Winterträume Alexander Borodin (1833-1887) Ouvertüre zur Oper „Fürst Igor“ (1869-1887) Ludwig van Beethoven (1770-1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 (1808-1809) Allegro Adagio un poco moto Rondo. Allegro ma non troppo PAUSE Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893) Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 „Winterträume“ (1866) Allegro tranquillo. „Träumerei auf winterlicher Fahrt“ Adagio cantabile. „Raues Land, Nebelland“ Allegro scherzando giocoso Andante lugubre – Allegro moderato – Allegro maestoso Denis Kozhukhin Klavier Beethoven Orchester Bonn Vassily Sinaisky Dirigent auch Programmhefte rer se un als Pdf auf r. ba üg rf Homepage ve 19.25 Uhr: Konzerteinführung mit Heidi Rogge Besetzung Alexander Borodin (1833-1887) Ouvertüre zur Oper „Fürst Igor“ Uraufführung am 4. November 1890 in St. Petersburg 3 Flöten (3. auch Picc) 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher 4 Hörner 2 Trompeten 3 Posaunen 1 Tuba Ludwig van Beethoven (1770-1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 Uraufführung am 28. November 1811 in Leipzig 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher Solo-Klavier 2 Hörner 2 Trompeten Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893) Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 „Winterträume“ Uraufführung am 3. Februar 1868 in Moskau 3 Flöten (2 + Picc) 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher 4 4 Hörner 2 Trompeten 3 Posaunen 1 Tuba Leidenschaftliche Ouvertüre Alexander Borodin zählt zu den ungewöhnlichsten und vielseitigsten Begabungen in der russischen Musikgeschichte. Er meinte einmal: „Für andere ist die Komposition Aufgabe, Arbeit, Pflicht, bedeutet sie das ganze Leben; für mich ist sie Ruhe, Spaß, eine Laune, die mich von meinen offiziellen Pflichten als Professor, Wissenschaftler ablenkt.“ Umfassend gebildet, kam er früh mit klassischer Musik in Berührung, studierte jedoch zunächst Medizin und war lebenslang erfolgreich als Mediziner, Forscher und Chemiker tätig. Erst spät kam seine musikalische Begabung zur vollen Entfaltung. Besonders wichtig war dabei im Jahr 1864 die Begegnung mit Balakirew. Dieser vereinte in St. Petersburg in der Gruppe des ironisch genannten „Mächtigen Häufleins“ verschiedene Komponistenfreunde, darunter Mussorgski, Rimski-Korsakow und eben auch Borodin. Das „Mächtige Häuflein“: Mili Balakirew, Alexander Borodin, Modest Mussorgski, César Cui, Nikolai Rimski-Korsakow (im Uhrzeigersinn) 5 Es ging um die Begründung einer neuen russischen Musik – und darum, westliche Einflüsse abzuschütteln. Sie selbst nannten sich die „Novatoren“. Trotz seines anstrengenden Hauptberufes avancierte Borodin nach dem Erfolg seiner ersten Sinfonie im Jahr 1869 zu einem der wichtigsten Komponisten Russlands. Als ihm sein Freund Wladimir Stassow das Szenarium für die Oper „Fürst Igor“ zusandte, antwortete Borodin noch am selben Tag: „Mir erscheint das Sujet ganz ungeheuerlich und nach meinem Geschmack. Werden meine Kräfte auch reichen? Ich weiß nicht. Wer Alexander Borodin die Wölfe fürchtet, soll nicht in den Wald gehen. Ich probiere es.“ Der Stoff der Oper ist einem altrussischen National-Epos, dem „Igor-Lied“ aus dem 12. Jahrhundert, nachempfunden. Fürst Igor versucht in einer kühnen, aber unüberlegten Handlung, den Mongolenstamm der Polowetzer zu überfallen – und gerät dabei in Gefangenschaft. Borodin war fasziniert von dem Thema und äußerte, alles darin entspräche seinem Talent und seinem künstlerischen Naturell: „Breite, epische Themen, nationale Elemente, eine große Vielfalt bei den handelnden Personen, Leidenschaft, Dramatik und die ganze Farbenpracht des Orients.“ Er stürzte sich in die Arbeit. Aber seine Kräfte (und vor allem seine Lebenszeit) reichten nicht aus, um die Oper zu vollenden. 6 Foto einer Bühnen-Skizze von Nicola Benois für eine Produktion von Borodins „Fürst Igor“ der Chicago Lyric Opera (Oktober 1962) Als Borodin mit 54 Jahren starb, war sie noch ein Torso. Sie wäre nie zur Aufführung gelangt, wenn nicht Glasunow und Rimski-Korsakow die zahllosen Bruchstücke, Entwürfe und Skizzen zusammengefügt und in zweijähriger kompositorischer Ergänzungsarbeit fertiggestellt hätten. Glasunow schrieb in einem Memorandum: „Wahrscheinlich in Vorahnung seines nahen Todes, sagte er uns: ‚Nein, ich sehe, daß ich meine Oper nicht beenden kann, ihr beiden müßt sie nach meinem Tode fertigstellen.‘ Nach dem Hinscheiden Borodins, am 15. Februar 1887, erinnerten wir uns dieses seines letzten Wunsches und hielten es für unsere Pflicht, im Andenken an unseren Freund seine Schöpfung zu Ende zu führen. Unsere Aufgabe war sehr schwer und verantwortungsvoll.“ In der Ouvertüre erklingen wesentliche Themen und Motive des vier Akte umfassenden Musikdramas. Sie werden in einer fast klassischen Sonatensatzform verarbeitet. Fallende Sekunden im Bass sind in den Einleitungstakten die Keimzellen für die 7 Motivik und ein Symbol für den gestörten Seelenfrieden Igors. Ein Unheils-Motiv und vor allem die kriegerischen Polowetzer Fanfaren bestimmen den weiteren Verlauf des musikalischen Geschehens. Das Liebesdrama zwischen dem Sohn Igors und der Tochter des feindlichen Khans beleuchtet Borodin nur kurz mit einigen Zitaten aus den später folgenden Akten der Oper. Eine alles überstrahlende elegische Melodie nimmt dann breiten Raum ein. Sie steht für die Liebe Igors zu seiner Frau, von der ihn Krieg und Gefangenschaft so lange trennen. Igors Ruhm und seine wiedererlangte Freiheit beschließen die Ouvertüre. Eines der schwierigsten aller existierenden Konzerte „Ludwig van Beethoven, […] beflissen nur seiner Kunst, begierig, sich in ihr zu vervollkommnen, zu ringen mit Virtuosen und unter ihnen der erste zu werden.“ So charakterisierte Hugo von Hofmannsthal einmal Beethoven, der ein exzellenter Pianist war. Als Beethoven 1792 in Wien eintraf, war er noch ein Fremder in der großen Stadt. Der Konkurrenzdruck war groß. Er trat regelmäßig in Konzerten auf und wollte „die hiesigen Klaviermeister in Verlegenheit“ bringen. Als Komponist erweiterte er die Gattung des Klavierkonzertes konsequent mit eigenen Akzenten, auch wenn ihm die zunehmende Taubheit mehr und mehr Sorge bereitete. Gewagt verfolgte er die Vision einer neuen Klavierwelt – hinter der er seine Vorgänger weit zurückließ. Oft sprengte er die damals übliche Form und schuf Dramatik pur, getreu seines Mottos: „Alle echte Kunst ist moralischer Fortschritt.“ 8 Willy Faßbender, Beethoven beim komponieren im Studierzimmer (1928) Ende 1808 bis 1809 schrieb er sein fünftes Klavierkonzert – zu jener Zeit, als seine Existenz in Wien gesichert war: Von seinen adeligen Gönnern (Erzherzog Rudolph, Fürst Ferdinand Kinsky und Fürst Franz Josef Lobkowitz) erhielt er die Zusage, jährlich 4.000 Gulden zu bekommen. Aber es war auch die Zeit, als Wien noch von französischen Truppen bombardiert wurde. Oft musste sich Beethoven im Keller seines Hauses verkriechen – und meinte angeblich einmal, er würde dem Feind schon gehörig einheizen, wenn er von Kanonen ebenso viel verstünde wie von Kontrapunkt. Veröffentlicht wurde das Konzert 1810 in London und erhielt dort den Beinamen „Emperor“. Die Widmung ging an Erzherzog Rudolph. Uraufgeführt wurde es am 28. November 1811 im Leipziger Gewandhaus. Da Beethovens fortgeschrittene Ertaubung es ihm nicht mehr ermöglichte, das neue Werk 9 selbst der Öffentlichkeit zu präsentieren, spielte der heute weitgehend vergessene Pianist Friedrich Schneider den Solopart. Beethoven versah die Partitur daher mit genaueren Anweisungen als sonst. Die „Allgemeine Musikalische Zeitung“ schrieb über das Werk: „Zweifellos eines der originellsten, phantasiereichsten und wirkungsvollsten, aber auch eines der schwierigsten aller existierenden Konzerte.“ Das majestätische Werk ist eine einzigartige Mischung aus brillantem Klaviersatz, formaler Perfektion und ausgeklügelter Thematik. All das wird mit großer intellektueller Logik entwickelt. Kämpferisch setzt das Klavierkonzert ein, mit drei titanischen Akkorden, denen der Solist jeweils einen virtuosen Ausbruch entgegensetzt. Neuartig in diesem kraftvollen und sehr ausgedehnten Kopfsatz: Beethoven verzichtet auf die übliche freie Solokadenz – nachdem die Haupt- und Nebengedanken von Orchester und Pianist lange Zeit auf dramatische Weise hin und her wechseln, folgt eine Überleitungsepisode, die direkt in den fulminanten Höhepunkt mündet. Über den folgenden Satz berichtete sein Schüler Carl Czerny: „Als Beethoven dieses Adagio schrieb, schwebten ihm die religiösen Gesänge frommer Wallfahrer vor.“ Der in sich dreiteilige Satz gibt sich ganz nach innen gekehrt, ohne Pauken und Blechinstrumente. Er wirkt wie eine freie Improvisation mit Variationen über ein hymnenhaftes Thema. Wie unter Nebelschleiern verbindet sich der meditative Solopart mit dem choralartigen Streichersatz. Das überraschend hereinbrechende Finale kehrt zum triumphalen Gestus des Beginns zurück. Donnernd setzt Beethoven in diesem Rondo massiv aufsteigende Akkorde ein, außerdem koboldhafte Phrasen und weitere kontrastreiche Klänge. Gegen Ende des Satzes scheint es fast so, als sei sämtli- 10 che vitale Energie verbraucht: Pauke und Klavier dunkeln wie in einer dumpfen Kriegsmusik die Stimmung harmonisch und klanglich ein. Doch der Pianist macht mit stürmischen Skalenläufen den Weg frei für die finalen Orchesterfanfaren, die den optimistischen Charakter des Konzertes noch einmal bestätigen. Rondothema im 3. Satz Russisches Wintermärchen Pjotr Iljitsch Tschaikowski bemerkte über seine erste Sinfonie: „Ich habe eine Schwäche für diese Sünde meiner süßen Jugendzeit.“ Er hatte zunächst Jura studiert, entschied sich aber dann für die Musikerlaufbahn. Seine Werke wurden von der Komponistengruppe „Mächtiges Häuflein“, den russischen Kulturhütern, kritisch beäugt. Aber Tschaikowski orientierte sich an der Traditionslinie Berlioz-Liszt und an der deutschen klassischromantischen Sprache. Die nationale Ausrichtung lehnte er dennoch nicht ab. Gegenüber seinen Kritikern verteidigte er sich mit den Worten: „Daß ich das russische Element in all seinen Erscheinungsformen leidenschaftlich liebe, mit einem Wort, daß ich im wahrsten Sinne des Wortes Russe bin.“ Und das war er – aber eben ein europäischer Romantiker Russlands, ein westlich-orientierter Kosmopolit im Gegensatz zu den Nationalrussen. 11 Tschaikowski litt sehr darunter, nicht so zu sein, wie die Gesellschaft es von ihm erwartete. Oft verfiel er in große Melancholie. Diese Spannungszustände wirkten auch auf seine Musik mit ihren häufigen Stimmungswechseln. So meinte er einmal, dass es „keinen einzigen Takt“ gäbe, „den ich nicht durchgefühlt hätte, und der nicht Widerklang meines innersten Seelenlebens wäre“. Seine erste Sinfonie begann er 1866 im Alter von 26 Jahren. Er hatte damals bereits einen Lehrauftrag am neugegründeten Moskauer Konservatorium inne, den er aber als lästig empfand. Doch er Der junge Tschaikowski (um 1874) brauchte das dort verdiente Geld, um auch in Ruhe komponieren zu können. Allerdings nahm ihn seine Tätigkeit tagsüber komplett in Anspruch, sodass er nachts an der Sinfonie schrieb. Dieser kräftezehrende Zustand konnte nicht lange anhalten: Schon bald litt er an Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche und Halluzinationen – ein Arzt sah ihn sogar bereits „am Rande des Wahnsinns“. Die Sinfonie stellte Tschaikowski dann erst in den erholsamen Sommerferien fertig. Nach mehreren Umarbeitungen und Voraufführungen einzelner Sätze erklang die komplette Sinfonie erstmals im Februar 1868 in Moskau – und wurde sowohl vom Publikum als auch von den Kritikern positiv aufgenommen. Tschaikowski selbst war der Meinung, dass sie zwar in vieler Hinsicht recht unreif sei, „aber 12 im Grunde gehaltvoller und besser als andere, reifere.“ Tschaikowski gab der Sinfonie den Titel „Winterträume“. Die ersten beiden Sätze erhielten noch plastischere Untertitel: „Träumerei auf winterlicher Fahrt“ und „Raues Land, Nebelland“, wobei letzterer den grauen Winter Moskaus beschreibt – in den Worten des Tschaikowski-Biographen Kurt Pahlen den „Schnee, der alle Laute verschluckt, die eingehüllten Menschen, die wie fremd, wie im Traum, aneinander vorübergehen“. Selbst in den beiden Finalsätzen mit rein musikalischen Bezeichnungen assoziiert die Musik ein russisches Wintermärchen. Zahlreiche volkstümliche Elemente hat Tschaikowski in die Partitur eingewoben. Und in dieser ersten Sinfonie finden sich bereits einige Züge seiner späteren Kompositionen: „Tief in der Heimaterde verwurzelt singt er ihr Lied; sein echt russisches Herz ist dem jähen Wechsel von Freude und Leid unterworfen, von Ivan Constantinovich Aivazovsky, Kleiner russischer Ochsenkarren im Winter (1866) 13 Aleksander Orłowski, Troika (1825) wilder Ausgelassenheit […] und herzzerwühlender Verzweiflung.“ Der erste Satz präsentiert sich als eigenwilliger Sonatensatz, denn die beiden folkloristisch geprägten Hauptthemen werden bereits in der Exposition durchführungsartig verarbeitet. Die Träume von einer Troika-Fahrt durch eine verschneite russische Winterlandschaft werden durch effektvolle Steigerungen geschildert, bis der Satz verhalten ausklingt. Im Adagio, dem Herzstück der Sinfonie, bringt die Oboe eine elegische Weise. Der Orchestersatz wird immer weiter ausgeschmückt, indem die anderen Instrumente in die schwermütige Klage über die Trostlosigkeit der nebelverhangenen Landschaft einstimmen. Das virtuose Scherzo lässt ein wenig Mendelssohns „Sommernachtstraum“ aufflackern: Flüchtige Vorstellungen scheinen hier durch den Sinn des müden Wanderers zu huschen, ausgedrückt durch eine leichtfüßig-flirrende, wirbelnd-kreisende Musik. Als eingeschobenes Trio dient ein schwärmerischer 14 Aleksander Orłowski, Aufforderung zum Tanz (1825) Walzer. Der tänzerische Finalsatz basiert auf einem Volkslied über blühende Blumen, das in der langsamen Einleitung in Moll erscheint, das zweite Thema bildet und in der Coda wiederkehrt. Immer mehr weitet sich der Klang zum Bild eines rauschhaften Volksfestes, von Tschaikowski in einem großartigen Fugato realisiert. Heidi Rogge 15 Wir spielen für Dich! DREIGESTIRN der KLASSIK So 22.03.2015 18 Uhr, Beethovenhalle Joseph Haydn Sinfonie Nr. 100 G-Dur „Militär-Sinfonie“ Wolfgang Amadeus Mozart Non più, tutto ascoltai – Non temer, amato bene Voi avete un cor fedele Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica“ Hannah Morrison Sopran Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent www.beethoven-orchester.de Foto: Paul Marc Mitchell DENIS KOZHUKHIN Denis Kozhukhin Denis Kozhukhin errang internationalen Bekanntheitsgrad, als er 2010 den ersten Preis des Königin-ElisabethWettbewerbs in Brüssel gewann. Seitdem ist er bereits bei vielen renommierten Festivals und Konzerthäusern aufgetreten, u. a. beim Verbier Festival, wo er 2003 den Prix d'Honneur gewann. Außerdem war er beim Progetto Martha Argerich in Lugano, beim Rheingau Musik Festival, beim Internationalen Kammermusik-Festival in Jerusalem, in der Carnegie Hall, im Gewandhaus Leipzig, im Herkulessaal München, im Auditorio Nacional Madrid, in der Accademia Nazionale di Santa Cecilia Milan und im Auditorium du Louvre Paris zu hören. In 2014/2015 debütiert er mit dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Houston Symphony Orchestra und dem Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo. 18 2014 ist er mit dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra unter Juri Temirkanow auf USA-Tournee gegangen und hat u. a. Konzerte in der Carnegie Hall, im Concertgebouw Amsterdam, der Tonhalle Zürich und der Wigmore Hall gegeben. 1986 in Nischni Nowgorod, Russland, in eine Musikerfamilie geboren, erhielt Kozhukhin seinen ersten Klavierunterricht im Alter von vier Jahren von seiner Mutter. An der Balakirev Musikschule wurde er anschließend von Natalia Fish unterrichtet. Von 2000 bis 2007 studierte er am Konservatorium Reina Sofía in Madrid bei Dimitri Bashkirov und Claudio MartinezMehner. Sein Diplom als bester Student seines Jahrgangs wurde ihm von der spanischen Königin persönlich überreicht. Nach seinem Studium in Madrid wurde Kozhukhin eingeladen, an der Klavierakademie am Comer See zu studieren, wo er Unterricht unter anderem bei Fou Ts'ong, Stanislav Yudenitch, Peter Frankl, Boris Berman, Charles Rosen und Andreas Staier erhielt. Er schloss sein Studium bei Kirill Gerstein an der Musikhochschule Stuttgart ab. Kozhukhin gewann 2009 den ersten Preis des Vendôme Wettbewerbs in Lissabon. Kammermusikalisch hat Kozhukhin bereits unter anderem mit Leonidas Kavakos, Renaud und Gautier Capuçon, Julian Rachlin, dem Jerusalem Quartett, dem Pavel Haas Quartett, Radovan Vlatkovic, Jörg Widmann und Alisa Weilerstein musiziert. 19 Foto: Marco Borggreve VASSILY SINAISKY Vassily Sinaisky Vassily Sinaiskys internationale Karriere begann 1973, als er beim prestigeträchtigen Herbert von Karajan Dirigentenwettbewerb die Goldmedaille gewann. Kirill Kondraschin, beim Moskauer Philharmonischen Orchester, und Ilja Mussin, am Sankt Petersburger Konservatorium, legten in seinen jungen Jahren das musikalische Fundament. Kurz nach seinem Erfolg beim Herbert von Karajan Dirigentenwettbewerb wurde er zum Chefdirigenten des Lettischen Nationalen Sinfonieorchesters ernannt, eine Position, die er bis 1987 innehatte. Anschließend wurde er Musikalischer Direktor und Chefdirigent des Moskauer Philharmonischen Orchesters, mit dem er weltweit zahlreiche Konzerte gab. Vassily Sinaisky arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie dem Los Angeles Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, den Rundfunksinfonieorchestern in Berlin, Stuttgart 20 und Hamburg sowie der Tschechischen Philharmonie zusammen. In den vergangenen Spielzeiten war er außerdem als Gastdirigent beim Königlichen Concertgebouw-Orchester, beim Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und beim NHK-Sinfonieorchester, Tokyo. Vassily Sinaisky ist Ehrendirigent des BBC Philharmonic Orchestra und des Malmö Symfoniorkester in Schweden. Neben vielen Auftritten bei den BBC Proms führten ihn Tourneen mit dem BBC Philharmonic Orchestra durch Europa und China. Das Malmö Symfoniorkester leitete er auf einer Tournee durch Großbritannien und spielte mit diesem Klangkörper die Sinfonien von Franz Schmidt auf CD ein. Ferner ist er erster Gastdirigent des Netherlands Philharmonic Orchestra und Musikdirektor des Russischen Staatsorchesters. Von 2010 bis 2013 war Vassily Sinaisky Chefdirigent und Musikdirektor des Bolschoi-Theaters in Moskau. Hier leitete er u. a. die Produktionen „The Golden Cockerel“ von Nikolai RimskiKorsakow unter der Regie von Kirill Serebrennikov und „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss in der Inszenierung von Stephen Lawless. Auch als Operndirigent hat sich der in Abez (Republik Komi, Russland) geborene Dirigent einen Namen gemacht. Er dirigierte u. a. am Theater an der Wien, an der San Francisco Opera an der English National Opera und an der Komischen Oper in Berlin. Eine umfangreiche Diskographie mit Werken von u. a. Dmitrij Schostakowitsch, Pjotr Tschaikowski, Nikolai Rimski-Korsakow, Rodion Schtschedrin, Michail Glinka, Franz Schreker und Karol Szymanowski gibt Zeugnis von seinem künstlerischen Schaffen. Vassily Sinaisky ist Professor für Dirigieren am staatlichen Sankt Petersburger Konservatorium „Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow“. 21 Foto: Thilo Beu BEETHOVEN ORCHESTER BONN Beethoven Orchester Bonn Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens bei Konzerten in die Welt zu tragen, ist den Musikerinnen und Musikern des Orchesters ein wesentliches Anliegen. Die Präsentation ausgefallener Programme ist dabei ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch hierfür stehen die CD- und SACD-Aufnahmen der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“, die SACD-Produktionen des Oratoriums „Christus“ von Franz Liszt und der Oper „Der Golem“ von Eugen D’Albert, beide mit einem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ sowie ein weiterer ECHO Klassik 2012 für die Einspielung der Oper „Irrelohe“ von Franz Schreker ist eine schöne Bestätigung für dieses Engagement. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie führten das 22 Orchester zur Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der überwältigenden musikalischen Reise. Neben der Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem begehrten ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Als Botschafter tragen die Musikerinnen und Musiker den guten Ruf der Beethovenstadt in alle Welt. Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USATournee 11 Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Foto: Martina Reinbold Bonn seinen Ruf als exzellenter Klangkörper bestätigen. Das Beethoven Orchester Bonn in Worcester, Mechanics Hall 23 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 16.00 Uhr, Sa 10.30 - 13.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 10.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei der Bundesstadt Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. Preis des Programmheftes: 2,00 € 26 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn