ISSN 0 178 476507193 F • P.b.b. GZ 06Z036931 M • www.biokreis.de • www.bionachrichten.de Bild: Alipictures; pixelio Februar 2016 Abgedroschen? Neuigkeiten rund ums Getreide. Noch ein Korn? Interview mit der Ernährungsexpertin Isabelle C. Keller. Eier färben mit der Natur Experiment und Erfolgsrezepte. Steinbrand bei Weizen und Dinkel Vorbeugen und Bekämpfen. Liebe Leserinnen und Leser, wer sind wir? Wie sind wir? Warum sind wir so? Und sind die anderen anders? Für solche tiefgründigen Fragen der Identitätsfindung bleibt im Trubel des Alltags keine Zeit. Und doch sind sie für einen Verband wie den Biokreis bestimmend für seine Werte, seine Arbeit und seine Ziele. Landwirte, Verarbeiter, Verbraucher und Mitarbeiter agieren im Biokreis an den verschiedensten Orten, in die verschiedensten Richtungen, mit den verschiedensten Wünschen und Voraussetzungen. In diesem heterogenen Gefüge Struktur und Überblick zu behalten, klappt nicht von alleine. Daher haben wir inne gehalten und uns Zeit dafür genommen. Wir haben uns unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft angesehen, haben unsere Schwächen und Stärken ans Licht gebracht, haben uns Fehler eingestanden und Erfolge gelobt – und haben schließlich unseren Kern gefunden. Das was uns ausmacht, was uns von anderen unterscheidet und was die Arbeit aller auf einen Nenner bringt. Verbunden, frei, kreativ: So sind wir. Diese Werte haben wir in uns selbst gefunden und aus ihnen unseren Claim entwickelt. „Wir machen Bio lebendig!“ – Mit diesem Slogan wollen wir uns künftig präsentieren. Warum er so gut zu uns passt? Wir machen keine halben Sachen! Wir sind gleich um die Ecke! Wir lassen uns Freiraum! Wir kennen uns! Wir fallen auf! Wir mischen mit! Wir denken quer! (siehe Seite 9) Mit unseren Werten im Einklang wollen wir arbeiten, kommunizieren, Entscheidungen treffen und vorwärts kommen. Miteinander, ohne Hürden im Denken und Handeln und manchmal ein bisschen ungewöhnlich. Macht mit uns Bio lebendig! Spannend! Bewegt! Wir freuen uns über jeden von Euch! Eure -7- bioNachrichten ––– Inhalt 18 -8- bioNachrichten ––– Inhalt 34 22 36 INFO TITEL GETREIDE BIOWELT BIOKREIS 08Biokreis-Produkte 22 Landwirte fragen, Berater antworten 24Urgetreide 27 Anbautelegramme Einkorn und Emmer Nachhaltig leben: Über Nacht gelingt‘s Ostereier färben mit Naturmaterialien. 44 09 36 38 Reise: Kleines Land der Superlativen In Hollands Landwirtschaft wird Effizienz groß geschrieben. 46 Steinbrand, was nun? Charakterisierende Merkmale, Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten. 48 Soja auf Erfolgskurs Die Nachfrage nach der Hülsenfrucht als Futter- und Konsumware steigt. Das ist der Biokreis 10Termine 14Notizen 16Agrarpolitik EU-Bio-Recht: Wird der Bio-Landwirt zum Bio-Schreibwirt? Der Mensch und das Korn 28 Die Spreu vom Weizen trennen Die Qualität von Getreide lässt sich anhand verschiedener Faktoren bestimmen. 30 Noch ein Korn? Ausgewogene Ernährung mit Getreide: Interview mit der Ernährungswissenschaftlerin Isabelle C. Keller. 18Kommentar Impuls für Bio „light“? 34 Auf der Suche nach Mitstreitern Bäckermeister und Müller Josef Bauer will seine Grafmühle durch ein neues Gesamtkonzept zukunftsfit machen. 40 42 Das Bio-Restaurant: Im Alten steckt das Neue Andreas und Martina Hörgers Tafernwirtschaft vor den Toren Münchens. 50 56 Bauernwelt: Ein Landwirt drückt die Schulbank Achim Six wagt ein ungewöhnliches Experiment. 58 -9- Aktuelles aus NRW und Mitte Biokreis auf der Internationalen Grünen Woche Was hat Strom mit Bio zu tun? Biokreis kooperiert mit Greenpeace Energy. 60Personalien Bild Brotzeit: ptdh, pixabay 62Marktplatz 66 Bücher / Vorschau / Impressum Bild Getreide: hfossmark, pixabay Bild Josef Bauer: Ronja Zöls Bild Osterei: Stefanie Raith Produkte Wir bilden seit 1979 ein Netzwerk aus 1000 Landwirten, 120 Verarbeitern und 200 Verbrauchern und gestalten gemeinsam kreativ und konsequent ökologischen Landbau. -12- KAIROS Cuvée rot, 2012 BIO-KASHKAVAL MOSTELLO SCHWARZE ZIEGE Inhaltsstoffe: Rotweincuvée aus Spätburgunder und Lemberger, im Barrique gereift, Allergene Zutaten: Sulfite Inhaltsstoffe: pasteurisierte Bio-Kuhmilch, Salz, Milchsäurebakterien, Bio-Lab Inhaltsstoffe: Komposition aus Birnenmost und Birnenbrand, die in der Machart an einen Portwein oder Madeira erinnert Inhaltsstoffe: Ziegenmilch, tier. Ziegenlab, Kulturen, Meersalz, Olivenöl, schwarzer Pfeffer gemahlen Preis: 12 EUR / 0,75 l Preis: 3,49 EUR / 250 g www.weinguthirth.de www.biomolkerei.com BioFach: Halle 7 Stand 141 BioFach: Halle 7 Stand 145 Preis: 30,90 EUR (ab Hof) / 0,375 l www.destillerie-farthofer.at BioFach: Halle 7 Stand 146 Preis: 20,50 EUR / kg biokaeserei-wohlfahrt. jimdo.com BioFach: Halle 7 Stand 146 Wir machen keine halben Sachen. Unsere landwirtschaftlichen Betriebe wirtschaften bundesweit nach unseren Richtlinien. Und diese entsprechen einer ganzheitlichen Vorstellung von Ökolandbau. Die EU-Richtlinien sind nur ein Mindeststandard und uns zu wenig. Unsere Landwirte stellen zum Beispiel ihren gesamten Betrieb auf Bio um. Wir kümmern uns in besonderem Maße um das Wohl unserer Tiere. Unser Gemüse darf auf der Erde wachsen. Und unsere Lebensmittel enthalten weniger Zusatzstoffe und stammen größtenteils aus handwerklicher Verarbeitung. Wir sind gleich um die Ecke. Unsere Landwirte und Verarbeiter arbeiten in überschaubaren Regionen zusammen. Unsere Wege sind kurz, unsere Beziehungen verlässlich, unsere Wertschöpfung bleibt in der Region, stiftet Arbeitsplätze und Identität. Die meisten unserer Mitglieder leben und arbeiten in Bayern, Nordrhein-Westfalen und in der Mitte Deutschlands. Wir lassen uns Freiraum. Unsere Richtlinien sind verbindlich. Innerhalb dieses Rahmens haben unsere Landwirte die Freiheit, die ihr Berufsstand seit jeher beansprucht. Sie können ihre Betriebsmittel frei beziehen und ihre Produkte frei vermarkten, ohne Vermarktungsgebühren zu entrichten. Wir kennen uns. Jeder Betrieb hat seinen Berater. Die Sprecher der Landwirte unterstützen die Arbeit vor Ort. Und bei Workshops, Betriebsbesuchen, Veranstaltungen und Exkursionen kommen wir zusammen. Wir sind basisdemokratisch. Auf unseren Mitgliederversammlungen kann sich jeder einbringen. Wir fallen auf. Unsere Menschen, unsere Werte, unsere Arbeit und was in der Öko-Branche sonst los ist, veröffentlichen wir sechs Mal im Jahr in unserer Verbandszeitung bioNachrichten. Wir präsentieren uns im Internet (www.biokreis.de), durch unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf Messen und mit unseren Verpackungsmaterialien. Wir mischen mit. Denn wir leisten politische Arbeit. Wir sind Mitglied in den Landesvereinigungen für den ökologischen Landbau in Bayern, Nordrhein Westfalen und Hessen, im Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und in der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM). Wir setzen uns sowohl auf Landes-, Bundes- als auch auf internationaler Ebene für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus ein und sind hier als kompetenter Ansprechpartner gefragt. Wir denken quer. Die Gründer unseres Verbandes waren Pioniere. Sie haben sich verbündet, um gemeinsam als Verbraucher für die ökologische Landwirtschaft einzutreten. Neue Ideen sind seit jeher fundamental für unsere Arbeit. Wir haben die Richtlinien für Wald, Hotel/Gastronomie und Tiernahrung sowie das Siegel „regional und fair“ ins Leben gerufen und sind Vorreiter mit dem Projekt „100% Bio-Leder“. INFO ––– Termine Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Doppelseite finden Sie auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“ Veranstaltungen und Termine Biokreis in Bayern 12. Februar 2016, 13 Uhr Workshop Bodenfruchtbarkeit mit Biokreis-Berater Gerhard Falter Ort: Gasthaus Schachtl, Passauerstraße 28, 84347 Pfarrkirchen Infos: Anmeldung bis 8. Februar: Tel. 0851-75650-0 oder [email protected] 4. März 2016, 13 Uhr Workshop „Bodenfruchtbarkeit“, mit Biokreis-Berater Gerhard Falter Ort: Gasthaus „Zum Löwen“, Am Lederbach 1, 97705 Frauenroth Infos: Anmeldung bis 1. März in der Biokreis-Geschäftsstelle: Tel. 0851-75650-0, [email protected] -14- Biokreis in NRW 12. bis 13. Februar, 12 Uhr Wirtschaftlichkeit einer Milchviehhaltung ohne bzw. mit wenig Kraftfutter Ort: Aulendorf, Baden-Württemberg Infos: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft www.abl-ev.de 15. bis 18. Februar 2016, 9 bis 16.30 Uhr Milchvieh- und Rinderhaltung im Öko-Betrieb Ort: Tagungshaus der Abtei Maria Frieden, 96199 Zapfendorf-Kirchschletten (Lkr. Ba) Infos: Veranstaltung der Öko-Akademie Bamberg: www.aelf-ba.bayern.de/bildung/landwirtschaft/060498/ Ansprechpartner: Nikolaus Ehnis, Tel.: 0951 8687-81 16. Februar 2016 6. Süddeutscher Unternehmertag für den Gartenbau Kommunikation und Betriebserfolg – Mitarbeiter gewinnen, entwickeln, binden Ort: Hotel Rasthaus Seligweiler, 89081 Ulm-Seligweiler Infos: www.aelf-au.bayern.de/gartenbau/123092/index. php, Anmeldung notwendig 18. Februar 2016, 9 bis 17 Uhr 3. Öko-Beerenobsttag der Landwirtschaftskammer NRW Ort: Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft, Münsterstraße 62/68, 48167 Münster-Wolbeck Infos: www.landwirtschaftskammer.de Anmeldung bis 12. Februar 13. Februar 2016 Seminar des Biokreis NRW zur Direktvermarktung von Fleisch u.a. rechtliche Aspekte, Hygiene, Verpackung, Preisgestaltung, Praktikerbeispiele Ort: Gasthof Suerlänner Eck, Westfälische Str. 37, 57368 Lennestadt-Kirchveischede Infos: Tel. 02733-124455 oder [email protected] 26. Februar 2016, 19.30 Uhr Mitgliederversammlung Biokreis NRW mit Minister Johannes Remmel, Feier zum 15-jährigen Bestehen Ort: Gasthof Suerlänner Eck, Westfälische Str. 37, 57368 Lennestadt Infos: Tel. 02733-124455 oder [email protected] 9. März 2016 Umstellungsseminar der Landwirtschaftskammer NRW sowie der Ökoverbände in NRW Ort: Landwirtschaftszentrum Haus Düsse, Bad Sassendorf Infos: Tel. 02733-124455 oder [email protected] 12. bis 13. März 2016 Exkursion mit Besichtigungen für Mitglieder des Biokreis NRW zur Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Biokreis e.V. nach Bayern Ort: Kranzberg/München Infos: Tel. 02733-124455 oder [email protected] 4. bis 7.März 2016 AB HOF Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter Ort: A- 3250 Wieselburg Infos: www.abhof.com 5. März 2016 Fleischrindernacht des Fleischrinder-Herdbuch Bonn, mit Biokreis Infostand Ort: Zentralhallen Hamm, Ökonomierat-Peitzmeier-Platz 2-4, 59063 Hamm Infos: www.fhb-bonn.de 7. März 2016 Bioökonomie – Lösungen für die Zukunft C.A.R.M.E.N.-Forum 2016 Ort: Hotel Asam, Straubing Infos: http://bit.ly/1PzlgcC Termine anderer Veranstalter 9. bis 10. März 2016, 9 bis 16.30 Uhr Weinbau (Umstellungsseminar) Ort: LWG Veitshöchheim, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim Infos: Veranstalter LWG Veitshöchheim, Tel.: 0931 9801-555 11. bis 12. März 2016 Kontaktforum Hofübergabe. Lebenswerke übergeben - Lebenswerke neu beginnen Ort: Jugendherberge Fulda Infos: http://bit.ly/1PzlsIN 18. März 2016, 14 Uhr Mitgliederversammlung des Fleischrinder-Herdbuch Bonn Ort: Fleischrinder-Herdbuch Bonn, Magdalenenstr. 25, 53121 Bonn Infos: www.fhb-bonn.de/ 4. bis 6. April 2016 10th European Organic Congress Ort: Driebergen, Niederlande Infos: http://organic-congress-ifoameu.org/ 4. bis 8. April 2016 Fortbildung: Ziegen- und Milchschafhaltung im ökologischen Landbau Ort: Akademie für Ökologischen Landbau am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Ökologischen Landbau (LVFZ) Kringell, Kringell 2, 94116 Hutthurm Infos: www.LfL.bayern.de/lvfz/kringell 11. bis 15. April 2016 Fortbildung: Öko-Biene Ort: Akademie für Ökologischen Landbau am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Ökologischen Landbau (LVFZ) Kringell, Kringell 2, 94116 Hutthurm Infos: www.LfL.bayern.de/lvfz/kringell 15. April 2016, 9 Uhr 12. Schlägler Biogespräche 15/16 Gespräch IV: „Gesunder Mensch“ Ort: Bioschule Schlägl, Schaubergstraße 2, 4160 Schlägl Infos: www.bioschule.at, E-mail: [email protected], Anmeldung erwünscht Mitgliederversammlung Samstag, 12. März 2016 Biohotel Hörger, Hohenbercha 38 in 85402 Kranzberg Mitgliederversammlung Biokreis Erzeugerring Bayern e.V. Mitgliederversammlung Biokreis e.V. 10 bis 12 Uhr 13 bis 16 Uhr Tagesordnung: Tagesordnung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 1. Genehmigung der Tagesordnung 2. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung 2015 3. Geschäftsbericht 4. Haushalt 2015 5. Bericht der Kassenprüferinnen 6. Entlastung der Vorstandschaft 7. Abstimmung des Haushaltes 2016 8. Nachwahl zum erweiterten Vorstand (Verbraucher-Vertreter) 9. Beschluss Richtlinienänderung Verarbeitung 10. Wünsche, Anträge, Sonstiges Genehmigung der Tagesordnung Geschäftsbericht Haushalt 2015 Bericht der Kassenprüferinnen Entlastung der Vorstandschaft Beschluss Mitgliedersonderbeitrag 2,- Euro/ha für 2016 7. Abstimmung des Haushaltes 2016 8. Wünsche, Anträge, Sonstiges 12 Uhr Mittagessen Notizen Felix Prinz zu Löwenstein mit Bundesverdienstkreuz geehrt Dem Landwirt und Vorsitzenden des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, wurde das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch Bundespräsident Joachim Gauck verliehen. „Ich freue mich über die Auszeichnung“, sagt Löwenstein. „Sie macht klar, dass es bei ökologischer Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung nicht darum geht, eine Marktnische zu bedienen, sondern eine Leistung zu erbringen, die der gesamten Gesellschaft nützt. Die Auszeichnung gilt deshalb den vielen Menschen, die sich für einen zukunftsträchtigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen einsetzen.“ Löwenstein engagiert sich seit rund 25 Jahren für die ökologische Lebensmittelwirtschaft. 1986 übernahm er den elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb nahe Darmstadt und stellte ihn 1992 auf Bio um. boelw Fotocredit: Christoph Assmann 1000 Gärten – Das Soja-Experiment: Taifun sucht deutschlandweit Teilnehmer -18- Gemeinsam mit vielen Gärtnern soll der Anbau von heimischem Soja weiterentwickelt werden. Bild: Taifun Ein Experiment, 1000 Gärten, 1000 Stämme und 20 Sorten: Der Freiburger Bio-Tofuhersteller Taifun startet 2016 gemeinsam mit der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim eine Initiative, um die Sojazüchtung in Deutschland weiter zu entwickeln. Um mehr Regionen für den Sojaanbau erschließen zu können, werden neue standortkompatible und kühleresistente Sorten benötigt. Bei „1000 Gärten — Das Soja-Experiment“ sollen mit Hilfe von 1000 Gärtnern 1000 Sojastämme und 20 Sojasorten an möglichst vielen verschiedenen Standorten angebaut und die Ernte anschließend wissenschaftlich ausgewertet werden. Ziel ist die Identifikation der besten Sorten und Stämme, aus denen neue Sojasorten gezüchtet werden können, die hierzulande sowohl gut gedeihen als auch ideale Eigenschaften für die Herstellung von Tofu-Produkten haben. Taifun sucht Hobbygärtner, Profigärtner und Landwirte, die sich an dem Experiment beteiligen wollen. Interessenten können sich bis zum 28. Februar 2016 auf der Website der Aktion bewerben. Alle Informationen rund um „1000 Gärten — Das Soja-Experiment“ und die Teilnahmebedingungen unter: www.1000Gärten.de. www.1000Gärten.de Aufzucht von Bioferkeln: Hundertprozent Öko-Fütterung möglich Eine wirtschaftlich erfolgreiche Aufzucht von Bioferkeln ist mit betriebseigenen Futterrationen aus 100 Prozent ökologischer Erzeugung weitestgehend möglich. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst, die über drei Jahre hinweg verschiedene Fütterungsstrategien für Ferkel unter ökologischen Haltungsbedingungen geprüft haben. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Hintergrund der Studie ist die in der Regel begrenzte Proteinqualität ökologischer Futtermittel, mit denen das hohe Wachstumspotenzial von Ferkeln oft nicht optimal ausgeschöpft werden kann. Zudem sieht die EU-Ökoverordnung ab 2018 vor, dass Futtermittel in der ökologischen Tierhaltung zu 100 Prozent aus ökologischer Erzeugung stammen müssen. Alle Ergebnisse der Studie finden Sie hier: http://bit.ly/1UIVWi7 Zürgen Beckhoff, www.aid.de Neue Studie belegt: Nachhaltige globale Tierproduktion durch weniger Kraftfutter Ein Verzicht auf den Anbau von Futtermitteln auf Ackerland würde sich positiv auf die Nahrungsmittelverfügbarkeit und wichtige Umweltindikatoren, wie Treibhausgasemissionen und Stickstoffüberschüsse, auswirken. Dies zeigt eine neue Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) im Auftrag der Welternährungsorganisation (FAO). Weniger Konkurrenz zwischen Futter- und Nahrungsmittelproduktion erweist sich dabei als wirksamer Ansatz zur nachhaltigen Ernährung der rund 10 Milliarden Menschen im Jahr 2050. Die Ergebnisse der Studie sind kürzlich in der Fachzeitschrift „Interface“ der Royal Society publiziert worden. Link zur Studie (auf Englisch): http://bit.ly/1UIXlW1 www.fibl.org Agrarpolitik ––– INFO Wird der Bio-Landwirt zum Bio-Schreibwirt? EU-Bio-Recht: Rat, Parlament und Kommission verhandeln derzeit über ein System, das Bio-Bauern die Pflicht zur Rechtfertigung zuschieben würde. Von Hanspeter Schmidt -20- „Spuren von Pflanzenschutzmitteln in Bioprodukten enttäuschen die Erwartung von Verbrauchern“, so der frühere EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos im März 2014 bei der Vorlage eines Gesetzesentwurfs für ein neues EU-Bio-Recht. Solche Spuren seien unvermeidbare Folge von 95 Prozent konventioneller Anbaufläche, meinte dazu Martin Häusling, Grüner im EU-Parlament. Im Juni 2015 hat die lettische Ratspräsidentschaft einen Kompromiss vorgestellt, dem die Mehrheit der Mitgliedsstaaten zustimmte. Dieser und ein Kompromissvorschlag des EU-Parlaments stehen in einem „Vier-Spalten-Dokument“ von 609 Seiten. Darüber verhandelt seit dem 19. November 2015 der informelle „Trilog“. Der wichtigste Streitpunkt ist der „Dezertifizierungsgrenzwert“ für Bioprodukte. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass Produkte, die als „Bio“ angeboten werden, künftig die Spurengrenzwerte der Säuglingsanfangsnahrung einhalten müssen, also 0,01 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg). Und zwar ganz gleich, woher die Spuren stammen, ob von den konventionellen Nachbarn oder aus der Umwelt, etwa dem Wasser, mit dem bewässert wird. Bio als wirtschaftliches Risiko? Bio-Landbau wird weltweit, ob am Kaiserstuhl oder im Nildelta, in nachbarschaftlicher Koexistenz mit konventioneller Landwirtschaft betrieben. Wenn man dies ablehnt, gibt es keine Koexistenz von Bio- und konventioneller Landwirtschaft. Wenn man Bio-Produkte, die deren Spuren zeigen, dezertifiziert, gibt es keine Koexistenz im Raum. Die Biobauern müssten auf isoliert gelegene Randflächen ausweichen. Dezertifizierung bei so niedrigen Spuren würde „Bio“ zu einem unerträglichen wirtschaftlichen Risiko machen. Dies hat sich als Bedenken bei Parlament und Rat durchgesetzt. Was sie jetzt aber vorschlagen, ist - so gut es gemeint http://bionetz.ch/images/stories/nachrichten/ gastkommentare/2014/HPS_Foto.JPG INFO ––– Agrarpolitik ist - sehr problematisch: Es soll kein fester Spurengrenzwert über „Bio“ entscheiden. Stattdessen sieht dieser Kompromiss vor, dass ein Bio-Produkt als „Bio“ verworfen werden muss, wenn sich die Spur einer im Bio-Anbau nicht zulässigen Chemikalie zeigt, es sei denn, es könne belegt werden, dass diese Spur „unvermeidbar“ war. Vorsorgliche Dokumentation Was „unvermeidbar“ ist, will der Kompromiss von Rat und Parlament an drei Kriterien entscheiden: Gab es ein geeignetes („adequate“) Mittel der Vermeidung? War die Notwendigkeit, es einzusetzen, voraussehbar („perceptible“)? Wäre der eigentlich wirksame Einsatz unverhältnismäßig gewesen (nicht „proportionate“)? Dies soll für jede Spur gelten, auch für eine im Bereich von 0,001 mg/kg. Würde eine solche Spur analytisch festgestellt, müsste man, wenn man künftig als Bio-Bauer oder Bio-Unternehmer ein Bio-Produkt in der Hand habe, den Nachweis der Unvermeidbarkeit führen oder die Dezertifizierung hinnehmen. Würde in einer Packung Bio-Nudeln, welche dem Regal im Einzelhandel entnommen wird, die Spur eines Halmverkürzers festgestellt, würde die Nudelcharge verworfen werden, es sei denn, es wird der Nachweis geführt, dass die Verhältnisse in der Landwirtschaft und der nachfolgenden Herstellungskette so waren, dass man diese Spur als „unvermeidbar“ ansehen kann. Die Dezertifizierung immer dann, wenn eine Spur analytisch bestimmt wird, kann man in der Praxis nicht in Kauf nehmen, denn dies würde die Kosten von „Bio“ drastisch erhöhen und das ständige Vernichten von Lebensmitteln wäre ethisch nicht vertretbar. Also müsste jeder in der Lieferkette, vom Bauern, über den Transporteur, den Lagerhalter, den Verarbeiter, eine vorsorgliche Dokumentation führen, die belegt: Man hat sich um die Spurenverhütung bemüht. Man hat nicht mehr tun können. Folglich war die festgestellte Spur „unvermeidbar“. Dies hat Folgen für die Handelspraxis: Unternehmen könnten Bio-Ware nur noch einkaufen, wenn sie damit zugleich Zugang zu einer durchgehenden Dokumentation der vorsorglichen Vermeidungsanstrengungen aller an der Lieferkette beteiligten Akteure erhalten. Durch eigene Analytik könnte man das Problem der ständig drohenden Bio-Zertifizierung nicht lösen: Die Nachweisgrenzen der Analytik sinken. Immer mehr Wirkstoffe werden in Routineanalysen einbezogen. Die Ware ist nicht homogen. Selbst bei repräsentativer Probenahme nach bester fachlicher Praxis würden in einem erheblichen Anteil, wohl etwa ein Zehntel der Produkte, doch Spuren gefunden, wenn die Ware aus dem Einzelhandel gezogen und untersucht wird. Physisch homogenisieren lässt sich die Ware nur selten. Zum Beispiel nicht, wenn sie von Hunderten kleiner Flächen mit entsprechend vielen konventionellen Nachbarn stammt. Es gibt in der Praxis häufig Bio-Ware mit unbelasteten Bereichen, aber auch solche mit Spuren. Diese werden durch Probenahme aus der Rohware nicht sicher erfasst. Eigene vorsorgliche Analytik der Bio-Unternehmen wird keine Sicherheit dagegen bieten, dass sich trotz Nullanalytik in den aus den Ladenregalen gegriffenen Einzelpackungen nicht doch Spuren finden. Nachbarschaftsstreit vorprogrammiert Bio-Bauern haben in Deutschland nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch einen Anspruch darauf, dass die konventionellen Nachbarn alle Vermeidungsmaßnahmen bis an die Schwelle der wirtschaftlichen Zumutbarkeit ausschöpfen, also zum Beispiel Tunnelspritzgeräte einsetzen. Als BioBauer müsste man künftig mit allen seinen konventionellen Nachbarn über deren Einsatz von Spritzmitteln reden. Man würde dokumentieren, wer, wann, was mit wem und welchem Ergebnis besprochen hat. Man würde sie, wenn sie sich nicht bewegen, wohl nicht verklagen müssen, denn dies wäre eher unverhältnismäßig. Es wird aber Streit entstehen, wenn Bio-Winzer ihre konventionellen Nachbarn darauf ansprechen, dass diese auf ihren eigenen Flächen Herbizide, falls überhaupt, nur ganz früh im Jahr einsetzen sollen und nicht erst, wenn das Unkraut kniehoch gewachsen ist. Als Vermeidungsmaßnahme ist dies praktisch wichtig, damit die Herbizidspraydrift durch die bodennahe Führung der Düsen minimiert wird. Die Bio-Bauern werden es schwer haben. Es wird Streit in die Dörfer getragen. Man könnte in solchen Gesprächen, einen nachbarschaftlichen, den BioAnbau dynamisierenden Vorsorgediskurs sehen. Das Positive daran ist aber reine Theorie. Die Idee dahinter ist verkopft und praxisfremd. In Deutschland würde dies alles sorgfältig abgearbeitet, dokumentiert, kontrolliert und zertifiziert werden. In anderen Mitgliedstaaten würden die gleichen Papiere entstehen, die Nachbargespräche aber nicht geführt werden, sondern nur auf dem Papier stehen. So entstünde, wenn sich der Kompromiss von Rat und Parlament durchsetzt, ein komplexer bürokratischer Leerlauf, der Bio-Landwirte auf Jahrzehnte noch mehr zu Schreibwirten machen würde als jetzt schon. Falsche Verantwortlichkeit Für alle anderen Bio-Unternehmer in der Lieferkette bis zum Verbraucher gilt das Gleiche: Es müssten auf allen Stufen des Umgangs mit Bio-Produkten mit hoher Detailschärfe und entsprechend großem Aufwand die Vermeidungsanstrengungen dokumentiert werden. Dies mit dem Ziel zu belegen, dass, was immer später an Spuren analytisch auftaucht, „unvermeidbar“ war. In der Regel wird dies eine Papierübung sein. Vielleicht stoppen die Bio-Experten des Parlaments diese Fehlentwicklung noch. Für die heutige Praxis gilt, dass Bio-Produkte dadurch definiert sind, dass das Verfahren bei ihrer Herstellung gesetzlich definiert wurde. Was „Bio“ ist, bestimmt sich nicht danach, was von außen in das „System“ der Bio-Produktion eingedrungen ist. Der Kompromissvorschlag von Rat und Parlament würde die Bio-Produzenten für die Externalitäten, jene, die in das Bio-System eindringen, verantwortlich machen. Die heutige Praxis verwendet auch zur Orientierung den Wert von 0,010 mg/kg für Pflanzenschutzmittelspuren. Dies aber nicht als Dezertifizierungswert, sondern als Orientierungswert, der eine Entscheidungshilfe bietet, der Ursache nachzugehen. Wird dann festgestellt, dass die Ursache eine regelwidrige eigene Anwendung durch den Bio-Unternehmer war, wird die Dezertifizierung erfolgen, aber nicht, wenn dies nicht festgestellt wurde. 2020 neue Diskussion über fremde Spuren in Bio Mitgliedstaaten wie Italien und Belgien sind in ihrer Öko-Kontrollpraxis davon abgewichen. Italien hat 2011 durch ministerielles Dekret angeordnet, dass jede Spur eines Pflanzenschutzmittels über 0,01 mg/kg die ÖkoZertifizierung ausschließt, ganz gleich, woher die Spur stamme. Der Kompromissvorschlag sieht vor, dass diese Mitgliedsstaaten diese Praxis noch einige Jahre weiter führen dürfen und dass 2020 neu darüber diskutiert wird, wie man mit den fremden Spuren in Bio umgeht. (Das „Vier-Spalten-Dokument“, die Vorschläge von Kommission, Rat und Parlament und eine Handreichung der Schweizer Bundesbehörden zum Verfahren in Bio-Produkten vom November 2015 hat der Autor RA Hanspeter Schmidt auf seiner Webseite eingestellt: www.hpslex.de). Der Autor Hanspeter Schmidt ist Spezialist des Rechts der Bio-Lebensmittel. Er ist auch mit dem Wettbewerbs-, Marken-und Vertragsrecht vertraut. An der Entwicklung des EU-Bio-Rechts war er seit dessen Anfängen 1988 beteiligt. Er berät und vertritt als Rechtsanwalt, Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Mediator mit seinem Freiburger Büro Unternehmen, Öko-Kontrollstellen und staatliche Einrichtungen in Europa, Amerika, Afrika und Asien. -21- Impuls für Bio „light“? Kommentar von Sepp Brunnbauer Verbraucher wollen unbelastete, von Rückständen freie Lebensmittel. Da dies in der Praxis tatsächlich nicht immer zu hundert Prozent möglich ist, hat man für verschiedene Rückstände unterschiedliche Grenzwerte eingerichtet. Auch für Bio-Lebensmittel gelten diese gesetzlichen Grenzwerte. Nun können wir davon ausgehen, dass Bio-Produkte im Vergleich zu herkömmlichen weniger Rückstände enthalten, weil Bio-Bauern keine Chemie auf ihren Feldern verwenden und in der Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln der Einsatz von Zusatzstoffen beschränkt ist. Jedoch können Bio-Betriebe nicht unter einer Käseglocke produzieren. Einflüsse und Belastungen aus der Umwelt sind unvermeidbar. Maßgeblich für „1-a-Qualität“ ist deshalb seit jeher der Produktions- und Verarbeitungsprozess. Das heißt, ein Bio-Bauer bewirtschaftet seine Felder und hält seine Tiere nach den gesetzlichen Vorgaben der EU-Öko-Verordnung. Dieser Prozess wird bei der jährlichen Kontrolle überprüft und mit einem entsprechenden Zertifikat von der jeweiligen Kontrollstelle bestätigt. Natürlich werden Bio-Lebensmittel regelmäßig auf Rückstände hin kontrolliert. Trotzdem ist es die Prozessqualität, die das Regelwerk im ökologischen Landbau bestimmt. Nun wird im Rahmen der Revision der EU-Ökoverordnung darüber diskutiert, dem Verbraucherwunsch nach rückstandsfreien Lebensmitteln in einer neuen Art nachzukommen: Für Bio-Produkte soll neben der Prozessqualität eine generelle Rückstandsfreiheit garantiert werden. Das würde bedeuten, dass Lebensmittel, die zwar den Richtlinien ent- sprechend erzeugt wurden, aber einen unerwünschten Stoff enthalten, nicht mehr als Bio ausgezeichnet werden. Ein Bio-Bauer würde erst nach der Ernte und entsprechender Beprobung bestätigt bekommen, ob seine Produkte biologisch oder konventionell zu vermarkten sind. Am Ende hat er entweder Glück gehabt oder eben Pech und muss für den Einsatz von Gift gerade stehen, das er selbst nicht verwendet beziehungsweise ausgebracht hat. Die Einführung eines Entschädigungsfonds für Bio-Bauern könnte zumindest den wirtschaftlichen Schaden mindern. Die Einrichtung eines europaweiten Standortregisters für Bio-Flächen, in deren Umfeld das Ausbringen von Pestiziden verboten würde, könnte Schäden vorbeugen. Die Folge wäre ein bürokratisches Monster, das die Koexistenz unterschiedlicher Landwirtschaftssysteme auf diejenigen abwälzt, die ohnehin ihre Felder ohne Chemie bestellen. Und noch eine weitere Gefahr bergen die Pläne: Der neu gefasste Qualitätsbegriff würde möglich machen, nicht richtliniengemäß erzeugte Produkte, die frei von Rückständen sind, ebenfalls als Bio-Produkte auszuloben. Gerade dem Import von Bio-Rohstoffen, bei denen die Herkunft nicht eindeutig ist, könnte diese Herangehensweise einen neuen Impuls im Sinne eines Bio „light“ geben. In Zeiten von knappen biologischen Rohstoffen, besonders Futtermittel, würde dieses verwässerte Bio große Chancen haben. Man kann nur hoffen, dass in den kommenden vier Jahren auch mit dieser Gefahr im Hinterkopf weiterverhandelt und letztendlich doch für die Prozessqualität entschieden wird. GETREIDE Bild: Rainer Sturm; pixelio TITEL ––– Der Mensch und das Korn Der Mensch und das Korn ~ 3000 – 2500 v. Chr.: Europa: Hirse, Gerste, Dinkel und Einkorn Die Kornerträge sind bei Einkorn 45 Prozent, bei Emmer 60 Prozent und bei Dinkel 70 Prozent im Vergleich zum Weizen. (Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft) * Facts: Weizen ~ 5.-6. Jahrhundert v. Chr.: Ägypten: Emmer und Gerste Emmer, Einkorn, Dinkel und Kamut® (auch Khorasan-Weizen) sind Weizenarten. Mais * Dinkel Der Begriff Getreide kommt aus dem Mittelhochdeutschen „getregede“, eigentlich „das [von der Erde] Getragene“ * Getreidearten zählen zu den Süßgräsern. * Die ältesten Zubereitungsarten von Getreide sind Brei und Fladen. * ~ 5000 v. Chr.: Vorderer Orient: Ur-Roggen oder „Waldstaudenroggen“ Durch Züchtung und Kreuzung wurden möglichst viele große Körner sowie Resistenz gegen Klimaschwankungen, Krankheiten und Schädlinge erzielt. * Gerste ~ 4000 v. Chr.: fruchtbares Niltal: Die Hauptgetreidearten sind: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Reis, Mais und Hirse. * Die Vorteile von Getreide als Bestandteil der Ernährung: hoher Nährwert und lange Lager-Zeiträume. Kamut® (erster Weizen)* Alpenvorland und Südschweden: Dinkel * Wintergetreide wird ab September gesät und ab Juli geerntet (Dinkel). * Reis Sommergetreide wird ab März gesät und ab September geerntet (Emmer, Einkorn). Die Art des angebauten Getreides setzt seit jeher regionale Schwerpunkte: ~ 1800 – 1000 v. Chr.: Roggen Römisches Reich: Weizen Nordische Völker: Gerste und Roggen Amerika: Mais Asien: Reis Afrika: Hirse * Sorten: Voraussetzung für das Inverkehrbringen und den gewerblichen Vertrieb von Saat- und Pflanzgut landwirtschaftlicher Pflanzenarten, Reben und Gemüsearten ist deren Zulassung. Dafür ist das Bundessortenamt zuständig. Die beschreibende Sortenliste für Getreide, Mais, Öl- und Faserpflanzen, Leguminosen, Rüben, Zwischenfrüchte erscheint jährlich. Die Sorten werden in tabellarischen Sortenübersichten hinsichtlich ihrer Anbau-, Resistenz-, Qualitäts- und Ertragseigenschaften ausführlich beschrieben. Weitere Bestandteile der Sortenliste sind die Vermehrungsflächen der letzten Jahre, ergänzende Angaben zu Krankheiten und zur Qualität sowie Diagramme zu Anbauflächen und Erträgen. Hafer ~ 500 v. Chr.: Ägypter backen Brot aus Sauerteig; werden „die Brotesser“ genannt Mitte 19. Jahrhundert: Entwicklung der Mineralstoffdüngung und Erhöhung der Ernteerträge * Pseudo-Zerealien: Zu den sogenannten Pseudo-Zerealien zählen Buchweizen, Quinoa und Amaranth. Sie sind dem echten Getreide in Verwendung und Verarbeitung ähnlich, besitzen aber kein Kleber-Eiweiß (Gluten). Daher kann man kein Brot aus ihnen herstellen. Roggen *Kamut® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Kamut International. Grafik Bestandteile: www.lebensmittellexikon.de/g0000620.php Quellen: Bundessortenamt, www.mehl.at, www.initiative-urgetreide.de, www.planet-wissen.de, www.wikipedia.de TITEL ––– Urgetreide Urgetreide ––– TITEL viele nützliche Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen. Lebensmittel aus Einkorn können eine gute Alternative für Weizenallergiker sein, vorausgesetzt sie vertragen auch Dinkel. Für Menschen, die an Zöliakie leiden, ist Einkorn nicht zu empfehlen. Urgetreide -28- Emmer Geschichte Heimat: Vorderer Orient. Erste Vorkommen: vor rund 10 000 Jahren in fast jeder Siedlung der Jungsteinzeit. Zusammen mit Gerste galt er als unbestrittenes Hauptgetreide. In Mitteleuropa hat sich Emmer zusammen mit Gerste und Einkorn ausgebreitet. Seit der Bronzezeit nahm die Bedeutung von Emmer kontinuierlich ab. Ernährung Das Mehl des Emmer ist klebereicher als das des gewöhnlichen Weizens. Schon früh stellten die Menschen Brot und Brei aus Emmer her. Die enthaltenen Carotinoide (Lutein und Zeaxanthin) beugen Augenerkrankungen vor und wirken gegen Krebserkrankungen. Auch seine Nährstoffe Magnesium und Zink fördern die Gesundheit. Verwendung Suppen, Backwaren wie etwa Waffeln, Pasta, Brot, Gebäck, Bier. Die Produkte zeichnen sich durch eine charakteristische dunkle Färbung und ein einzigartig würziges Aroma aus. Einkorn Ur-Roggen Geschichte Heimat: Vorderer Orient Erste Vorkommen: vor etwa 7000 Jahren. Ursprünglich wuchs er als Unkraut auf den Weizenfeldern. Weil er oft auf Rodungsflächen gesät wurde, ist er auch unter dem Namen „Waldstaudenroggen“ oder „Waldstaudenkorn“ bekannt. In einigen Regionen wird er als „Johannisroggen“ bezeichnet, da er um den Johannistag (24. Juni) ausgesät wurde. Besonderheit Er hat wesentlich kleinere Körner als der herkömmliche Roggen. Die Pflanzen werden bis zu zwei Meter hoch und bilden die Ähre meist erst nach der ersten Kälteeinwirkung. Vorteil: kräftiges und feines Wurzelsystem, das das gesamte Ackerprofil durchdringt. Ernährung Der Proteingehalt beträgt mehr als 10 Prozent und liegt damit sehr hoch. Das Korn ist reich an Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Zink und enthält viele der wichtigen B-Vitamine. Außerdem wird vermutet, dass das Waldstaudenkorn ballaststoffreicher ist als herkömmlicher Roggen, allerdings wurde dies bisher noch nicht wissenschaftlich bestätigt. Lebensmittel aus „Ur-Roggen“ können eine Alternative für Weizenallergiker sein. Verwendung Verarbeitung zu Vollmehlen und Schroten, oft Zusatz für Brote aus handelsüblichem Roggen, auch süße Backwaren wie Lebkuchen. Das Waldstaudenkorn verleiht dem Brot eine dunkle Färbung und einen kräftigen, leicht süßlichen Geschmack. Da das Urgetreide leichter klebt, ist es in der Verarbeitung etwas anspruchsvoller als gewöhnlicher Roggen. Auch die Sprossen des Waldstaudenroggens schmecken gut. Geschichte Heimat: zwischen Euphrat und Tigris. Erste Vorkommen: ab ca. 7600 v. Chr. Ausweitung von dort nach Europa; eines der Hauptgetreidearten während der Bronzezeit. Besonderheit Getreidekörner sind von einer festen Hülle eingeschlossen (Spelzgetreide). • Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen • längere Haltbarkeit des Getreides • aber: aufwendigere Verarbeitung, weil Korn aus der Hülle gelöst werden muss Aus jedem Absatz der Ährenspindel wächst nur ein Korn, das von der festen Spelze umschlossen ist. Die Halme des Einkorn sind sehr lang, darum ist die Standfestigkeit gering. Ernährung Die enthaltenen Carotinoide (Lutein und Zeaxanthin) beugen Augenerkrankungen vor und wirken gegen Krebserkrankungen. Die Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin sind an der Bildung von Adrenalin und anderen Stoffen beteiligt, die Wachheit und Konzentration bewirken. Außerdem enthält Einkorn Dinkel Geschichte Heimat: Siedlungen des Kaukasus, auch der Kelten und der Ägypter. Erste Vorkommen: 5./6. Jahrtausend v. Chr.; in Europa in der Jungsteinzeit (ca. 4000 v.Chr.) im Alpenvorland und Südschweden. Die weltweite Verbreitung verdankt Dinkel seinem Aufstieg im 18. Jahrhundert als eines der beliebtesten Handelsgüter. Vor allem christliche Pilger nahmen die haltbare Frucht überall mit hin und erhöhten so seinen Bekanntheitsgrad. Bilder: Emmer, LoggaWiggler, pixabay; Ur-Roggen, rihaij, pixabay; Einkorn, Kamelia, pixabay; Dinkel, LID, flickr Besonderheit Getreidekörner sind von einer festen Hülle eingeschlossen (Spelzgetreide). • Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen • längere Haltbarkeit des Getreides • aber: aufwendigere Verarbeitung, weil Korn aus der Hülle gelöst werden muss Aus jedem Absatz der Emmerähre wachsen zwei Körner • alternativer Name: Zweikorn Die Halme des Emmer sind sehr lang, darum ist die Standfestigkeit gering. Verwendung Suppen, Backwaren wie süße Waffeln, Pasta, Brot, Gebäck, Bier. Die Produkte haben ein leicht nussiges und besonders feines Aroma, außerdem die charakteristische goldgelbe Farbe. TITEL ––– Urgetreide Anbautelegramme Einkorn und Emmer Wahrscheinlich ausgelöst durch mehrere Missernten, stammt aus dieser Zeit die Tradition, Dinkel noch vor seiner eigentlichen Reife „grün“ zu ernten. Da der sogenannte „Grünkern“ nicht lagerfähig ist, wurde er über dem Feuer „gedarrt“ (getrocknet) und konnte so als Suppe über eine lange Winterzeit helfen. Besonderheit Getreidekörner sind von einer festen Hülle eingeschlossen (Spelzgetreide). • Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen • längere Haltbarkeit des Getreides • aber: aufwendigere Verarbeitung, weil Korn aus der Hülle gelöst werden muss Dinkel wächst sehr hoch und ist daher nicht besonders standfest. Die reife Dinkelpflanze hat eine rötliche Farbe. -30- Ernährung Die „Spelz-Hülle“ schützt das Korn vor Umwelteinflüssen. Dadurch enthält Dinkel weniger Schadstoffe, die vom Körper aufgenommen werden können. Aufgrund seiner guten Wasserlöslichkeit stehen die Inhaltstoffe dem Körper rasch zur Verfügung (weniger belastende Verdauungsarbeit). Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin sind besonders hoch konzentriert. Diese fördern die Bildung von glücklich machenden Gehirnbotenstoffen wie zum Beispiel Serotonin. Außerdem enthält Dinkel Mangan, Eisen, Phosphor, Magnesium und Chrom. Durch das Ausgleichen der Chromwerte wird die Psyche des Menschen stabilisiert. Dinkel ist reich an den Vitaminen A, E, B1, B2 und Niacin (gut für die Funktion der Nerven, geregelten Stoffwechsel und die Haut). Viele Weizenallergiker vertragen Dinkel und können so ihren Speiseplan erweitern. Verwendung Brot, Brötchen, Nudeln, Kekse und Müsli; als Grünkern in Bratlingen, Suppen und Eintöpfen. Emmer Einkorn Klima- und Bodenansprüche / Sortenwahl: Emmer hat niedrige Ansprüche an Klima und Boden und ist somit geeignet für den Anbau auch auf trockenen und mageren Böden und für Grenzertragsstandorte. Es gibt sowohl Sommer- als auch Winterformen, jedoch hat nur Winteremmer eine gewisse Anbaubedeutung. In Deutschland sind zurzeit zwei Winteremmer als geschützte Sorten eingetragen: schwarzbespelzter Ramses und weißbespelzter Heuholzer Kolben. Klima- und Bodenansprüche / Sortenwahl: Auch Einkorn ist recht anspruchslos, gedeiht bis in höhere Lagen und verfügt über eine gute Winterhärte. Es gibt Sommer- und Winterformen, auch beim Einkorn haben sich jedoch die Winterformen bewährt, die ertragreicher sind als die Sommerformen. Zugelassen sind die drei Sorten Tifi, Terzino und Svenskaja. Fruchtfolge: Dank eines ausgeprägten Wurzelsystems kann Emmer auch mit einem begrenzten Nährstoffangebot gute Erträge liefern. Ein hoher Stickstoffgehalt beeinträchtigt die Standfestigkeit, darum sollte Emmer nicht nach Leguminosen angebaut werden. Gute Vorfrüchte sind Raps, Hafer oder Hackfrüchte. Bild Kamut: Dan Jason www.saltspringseeds.com Kamut® Geschichte Heimat: Ägypten; sein heutiger Markenname, der aus dem Altägyptischen stammt, bedeutet übersetzt „Seele der Erde“; eigentlicher Name: Khorasan-Weizen Erste Vorkommen: vor etwa 6000 Jahren hervorgegangen aus dem wilden Emmer, ist Kamut eine Kulturform des Hartweizens. Erst in den späten 1940er-Jahren tauchte Kamut wieder auf: In einem steinernen Kasten in einer ägyptischen Grabkammer wurden angeblich 36 Kamutkörner gefunden. Diese gelangten nach Montana (USA), wo sie von einem Farmer ausgesät wurden. 1977 begann ebenfalls in Montana die erste biologische Vermehrung. Besonderheit Das Kamutkorn ist etwa doppelt so groß wie das herkömmliche Weizenkorn und von glasig gelblicher Farbe. Ernährung: In Kamut stecken besonders große Mengen gesundheitsfördernder Stoffe: 20 bis 30 Prozent mehr Eiweiß als gewöhnlicher Weizen, 30 bis 35 Prozent mehr Magnesium und Zink als in anderen Vollkornarten. Der Gehalt an Proteinen ist bis zu 40 Prozent höher als in „modernen“ Weizensorten. Außerdem enthält das Urgetreide besonders viel Selen, ein wichtiges Spurenelement. Verwendung: Brot- und Backwaren. Kamut verleiht diesen einen milden, nussigen Geschmack. In der Verarbeitung, besonders beim Kneten, zeigt das Urkorn ähnliche Eigenschaften wie Roggen. Damit Brot oder Brötchen gelingen, sollte vor dem Teilen eine Teigruhe von etwa 40 Minuten eingehalten werden. Aussaat: Emmer wird in der Vese (Korn mit Spelze) ausgesät, dementsprechend ist auf eine angepasste Technik und Fahrgeschwindigkeit zu achten. Das Aussaatfenster liegt bei Mitte September bis Mitte Oktober. Zu empfehlen sind Saatstärken von 180 bis 200 kg/ha. Düngung: Eine Düngung kann die Erträge zwar steigern, jedoch kann die Standfestigkeit durch die Höhe der Stickstoff-Einträge beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund ist der sparsame Umgang mit Düngemittel angeraten. Krankheiten und Schädlinge / Unkrautregulierung: Emmer ist wenig krankheitsanfällig, vor allem die Spelzen schützen den Kern vor Umwelteinflüssen, in feuchten Jahren besteht jedoch Gefahr des Befalls mit Mehltau und Rost. Emmer hat eine langsame Jugendentwicklung, deshalb sind Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung wie Striegeln und Hacken notwendig. Ernte und Aufbereitung: Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Grannen trocken sind, damit diese gut von den Vesen abbrechen. Der Erntezeitraum bei Winteremmer liegt bei Ende Juli bis Mitte August. Der durchschnittliche Ertrag unter ökologischen Anbaubedingungen liegt zwischen 44 und 52 dt/ha. Nach der Ernte muss Emmer gereinigt und zur Weiterverarbeitung entspelzt („gerben“) werden. Die Kernausbeute liegt zwischen 60 und 70 Prozent. Fruchtfolge: Im Gegensatz zu Emmer kann Einkorn nach Leguminosen gestellt werden. Auch Raps, Hafer, Sonnenblumen und Hackfrüchte kommen in Frage. Einkorn verfügt über eine ausgezeichnete Nährstoffausnutzung. Aussaat: Auch Einkorn wird in der Vese ausgesät, mit entsprechenden Ansprüchen an die Aussaattechnik. Das Zeitfenster entspricht dem von Emmer, die Saatstärke ist mit 75 bis 120 kg/m2 deutlich geringer. Nach Möglichkeit sollte nach der Aussaat gewalzt werden. -31- Düngung: Einkorn hat ein sehr hohes Stickstoffaneignungsvermögen, jedoch kann bedingt durch das lange Stroh wie auch bei Emmer verstärkt Lager auftreten. Krankheiten und Schädlinge / Unkrautregulierung: Wie bei Emmer schützen die Spelzen den Kern vor Umwelteinflüssen, Einkorn ist somit sehr widerstandsfähig. Einkorn ist nur sehr gering anfällig gegenüber Rost und Mehltau. Jedoch wird ebenso wie bei Emmer Unkrautbekämpfung durch Striegeln und Hacken empfohlen, da Einkorn sich langsam entwickelt. Ernte und Aufbereitung: Erntetermin ist in der Regel Ende Juli bis Mitte August. Der optimale Erntetermin wird durch Kornfeuchte und Spindelbrüchigkeit bestimmt. Der durchschnittliche Ertrag unter ökologischen Anbaubedingungen liegt im Mittel bei 49 dt/ha. Auch Einkorn muss entspelzt werden, allerdings sitzen die Kerne fester in der Vese als bei Emmer. Die Kernausbeute liegt wie bei Emmer zwischen 60 und 70 Prozent. Quellen: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg TITEL ––– Qualität von Getreide Die Spreu vom Weizen trennen Getreide ist nicht gleich Getreide. Die Qualität lässt sich anhand verschiedener Faktoren bestimmen. Von Dorothee Ahlers -32- Wertvolles vom Überflüssigen trennen, Schlechtes und Unbrauchbares aussortieren, das Gute behalten – was in der Redewendung vom Spreu und Weizen so leicht klingt, ist in der Realität keine einfache Aufgabe. Was ist „das Gute“ bei der Auswahl und Beurteilung von Getreide? Wie lassen sich Qualitätsunterschiede bestimmen? Was bestimmt den Preis? Beim Verkauf der Getreideernte fallen für den Landwirt verschiedene Faktoren ins Gewicht, denn für den Verkaufspreis gelten festgelegte Basiswerte. Abweichungen hiervon führen zu Ab- oder Zuschlägen auf den Grundpreis. So haben Hektolitergewicht, die Basis- beziehungsweise Bezugsfeuchte oder der Verunreinigungsgrad einen wesentlichen Einfluss auf den Preis, den der Erzeuger für seine Ernte erzielen kann. Das Hektolitergewicht (oder die Hektolitermasse) bezeichnet die Dichte des Getreides. Es liegt idealerweise bei 65 kg/ hl. Beeinflusst wird das Hektolitergewicht von Faktoren wie der Kornform, der Feuchtigkeit und dem Verschmutzungsgrad. Über die Qualität des Getreides gibt der Wert jedoch keine zuverlässige Auskunft, eine höhere Hektolitermasse kann lediglich ein Hinweis auf eine bessere Qualität sein. Der Feuchtegehalt des Getreides hat Einfluss auf die Lagerfähigkeit des Korns. Zu feuchten Getreidekörnern droht Pilzbefall und die Entstehung von Auswuchs. „Zu feucht“ bedeutet laut Empfehlung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft einen Feuchtegehalt bei der Ernte von über 22 Prozent. Als Grundlage für die Preisberechnung dient die sogenannte Basis- oder Bezugsfeuchte. Sie ist für Getreide (außer Hafer) mit 14,5 Prozent festgelegt, für Hafer mit 14 Prozent. Ein äußerlich erkennbares Qualitätsmerkmal von Getreide ist der sogenannte Besatz. Der Begriff umfasst Verunreinigungen aller Art wie Schwarzbesatz (zum Beispiel Unkrautsamen, Mutterkorn, Spelzen…), Bruchkorn, fleckige Körner oder Auswuchs. Auswuchs bezeichnet den Prozess, in dem das Getreidekorn ungewollt und frühzeitig, das heißt bereits in der Ähre, zu keimen beginnt. Hohe Niederschlagsmengen, feuchte Witterung vor der Ernte, mangelnde Trocknung oder fehlerhafte Lagerung können Auswuchs verursachen. Dabei fördert die im Korn ausgelöste Keimstimmung die Enzymaktivität, so dass Stärke und Eiweiß in Zucker umgewandelt werden. Die Back- und Mälzfähigkeit verschlechtert sich. Auch die Fütterungseignung wird stark eingeschränkt. Laut der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern sollte der Anteil an Auswuchsgetreide maximal 30 Prozent der gefütterten Gesamtgetreidemenge betragen. Mahl- und Backeigenschaften, Mälzfähigkeit, Eignung als Futtergetreide – je nach Verwendungszweck des Korns dienen weitere Parameter zur Beurteilung der Qualität. Welches Korn für welchen Zweck? Was bedeutet „Qualität“ bei der Beurteilung der Backeigenschaften eines Getreides? Das Bundessortenamt führt vier Qualitätsstufen von Weizen. Backweizen wird auf Grundlage verschiedener Parameter in die Stufen E („Elite“), A, B und C eingeteilt. Getestet werden Mehlausbeute, Volumenausbeute (Rapid-Mix-Test), Fallzahl, Rohproteingehalt, Sedimentationswert (Eiweißqualität), Teigbeschaffenheit und Wasseraufnahme. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Fallzahl. Sie ist ein Maß für die Aktivität des Enzyms α-Amylase, das über die Verkleisterungsfähigkeit der Stärke Bild: klaber; pixabay Auskunft gibt. Sie bestimmt damit über das Aufgehen des Teiges im Backvorgang. Optimale Backweizenwerte liegen bei 200-250 Sekunden. Schäden durch Auswuchs führen zu einer zu niedrigen Fallzahl, die das Mehl unelastisch und die Gebäckkrume feucht macht. Hohe Fallzahlen führen zu trockenen Gebäckkrumen und einem geringen Gebäckvolumen. Bei Braugetreide spielen wiederum andere Anforderungen eine Rolle: Ein hoher Vollkornanteil beispielsweise ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal, da er für eine gleichmäßige Wasseraufnahme, Keimung und Lösung der Gerste sorgt. Korn-Anomalien wie aufgesprungene Körner, unvollständiger Spelzenschluss oder Auswuchs dagegen beeinträchtigen den Mälzvorgang. Bei Futtergetreide dient vor allem der Gehalt an Rohnährstoffen zur Beurteilung der Qualität. Gemessen werden beispielsweise Trockenmasse, Rohasche, Rohprotein, Rohfaser und Rohfett des Getreides. Aber auch geringer Besatz wie Auswuchs lassen auf qualitativ hochwertiges Getreide schließen. Typenzahl Die Typenzahl des Mehls bezeichnet den Gehalt an Mineralstoffen - bei Type 405 beispielsweise 405 Milligramm Mineralstoffe auf 100 Gramm Mehl. Die Mineralstoffe sind in der Schale des Getreidekorns enthalten – je mehr Schalenteile und Keimlinge mit vermahlen werden, desto höher ist der Ausmahlungsgrad und damit der Mineralstoffgehalt. Aus diesem Grund haben Vollkornmehle keine Typenzahl: Hierfür wird das gesamte Korn zu Mehl vermahlen. Für jedes Getreide gibt es unterschiedliche Mahlgrade – einige Beispiele: Type 405: hoher Stärkegehalt und Gluten, gute Backeigenschaften Type 630 Dinkel: gut für Brötchen und Feingebäck Type 997 und 1150 Roggen: dunkel, kräftig, für Mischbrote Type 1050 Weizen und Dinkel: für herzhafte Backwaren, dunklere Brote Type 1.600 Weizen: nährstoffreich, für dunkle Mischbrote Type 1.800 Roggenbackschrot: Vollkornschrot ohne Keimling, grob, dunkel Quellen: Bundessortenamt, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Wikipedia TITEL ––– Interview Noch ein Korn? Die Ernährungswissenschaftlerin Dipl. oec. troph. Isabelle C. Keller von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) klärt im Interview über eine ausgewogene Ernährung mit Getreide auf. Von Ronja Zöls Stichwort Paleo-Ernährung: Immer mehr Menschen verzichten völlig auf Getreide. Macht so eine Ernährung Sinn? Die Theorie der Steinzeiternährung – auch Paleo Diet genannt – geht davon aus, dass sich der menschliche Organismus genetisch an das Nahrungsumfeld der Altsteinzeit, des Paläolithikums, angepasst hat. Die Ernährung besteht vor allem aus Fleisch (vom Wild), Fisch, Meeresfrüchten, Schalentieren, Eiern, Obst, Gemüse sowie Kräutern, Pilzen, Nüssen und Honig. Gemieden werden neben Milch und Milchprodukten sowie industriell verarbeiteten Lebensmitteln auch Getreide und Getreideprodukte. Ohne Getreide fällt eine wichtige Lebensmittelgruppe weg. Getreideprodukte wie Brot, Getreideflocken, Nudeln oder Reis liefern viele Kohlenhydrate in Form von Stärke, aber kaum Fett. Dadurch werden sie zu wichtigen Energielieferanten. Außerdem enthalten sie hochwertiges Protein, Vitamine und Mineralstoffe (vor allem B-Vitamine, Eisen, Zink und Magnesium) sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Das gilt ganz besonders für die Vollkornprodukte. Nicht nur wegen des höheren Nährstoffgehalts empfiehlt die DGE, mehr Vollkornprodukte zu essen. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte bewirken auch einen anhaltenden Sättigungseffekt und helfen, das Körpergewicht zu halten beziehungsweise zu senken. -34- Bild: Hans, pixabay Man hört immer wieder, dass Getreideunverträglichkeiten auch daran liegen, dass unsere Hauptgetreidearten völlig überzüchtet sind. Der Ausweg heißt: Emmer, Dinkel, Einkorn und so weiter. Doch auch hier finden derzeit Bemühungen zur Zucht statt, um zum Beispiel die Standfestigkeit zu erhöhen. Drehen wir uns im Kreis? Zöliakie scheint immer mehr zuzunehmen. Ist das so und wenn ja, warum? Zöliakie ist eine Krankheit mit unterschiedlichen Verlaufsformen, die auf einer Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideeiweiß Gluten beruht. Das unverdaute Gluten löst Entzündungen der Darmschleimhaut aus. Während Zöliakie bis in die 90erJahre hauptsächlich als Krankheit von Kleinkindern galt, tritt sie in den letzten zwei Jahrzehnten immer öfter im Erwachsenenalter auf. Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass im Durchschnitt etwa einer von 1000 bis 2000 Menschen in Deutschland von Zöliakie betroffen ist. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass die Häufigkeit tatsächlich bei etwa einem von 200 Menschen liegt. Heutzutage gibt es mehr Forschungserkenntnisse, und die Diagnostikverfahren werden besser. Somit kommt es auch zu mehr Diagnosen, was nicht zwingend bedeutet, dass mehr erkranken als früher. Denn die Dunkelziffer war und ist hoch. Wissenschaftlich ist die Aussage, dass überzüchtetes Getreide Unverträglichkeiten hervorruft, nicht erwiesen. Allerdings meiden immer mehr gesunde Menschen Gluten, obwohl sie durch den Konsum glutenhaltiger Produkte keine nachteilige Gesundheitsbeeinflussung zu erwarten hätten. Möglicherweise betrachten einige Verbraucher die Auslobung „glutenfrei” auf einer Verpackung als vorteilhafte Eigenschaft, insbesondere wenn die Nennung in Zusammenhang mit Auslobungen wie „frei von Konservierungsmitteln und künstlichen Aromen“ erfolgt. Ob man an einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Getreidesorten oder deren Bestandteile leidet oder nicht, sollte der Facharzt abklären. Denn gerade WeizenUnverträglichkeiten können mehrere Ursachen haben: So kann es sich um eine Weizenallergie handeln, um eine Zöliakie oder um eine Weizensensitivität. Die letztgenannte wird erst seit kurzem als Krankheit definiert. Bei einer Weizenunverträglichkeit macht es leider keinen Sinn, auf alte Getreidearten zurückzugreifen. Personen, die zum Beispiel an Zöliakie erkrankt sind, müssen auch auf Dinkel, Einkorn und Emmer verzichten, da es sich hierbei um Weizenabkömmlinge handelt. Welche gesundheitlichen Vorzüge haben alte Getreidesorten? Emmer und Einkorn sind alte Weizenarten, die heute nur noch selten angebaut werden. In der Zusammensetzung sind sich die Getreidesorten recht ähnlich. Die Urgetreide sind wie auch heutige Getreidesorten reich an B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink. Zudem sind sie gute Quellen für Eiweiß und ungesättigte Fettsäuren. Auch geschmacklich können die Urgetreide den Speiseplan bereichern. Der Geschmack von Einkorn und Emmer ist etwas würzig-aromatischer als der von Weizen. Die Inhaltsstoffe von Dinkel sind mit Weizen vergleichbar. In Sachen Mineralstoffe übertrumpft Dinkel sogar noch Weizen, insbesondere mit Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Auch alte Pseudogetreidearten wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen liefern wertvolle Inhaltsstoffe. Sie haben getreideähnliche Zusammensetzungen und werden ähnlich verarbeitet, gehören aber botanisch gesehen nicht zum Getreide. Buchweizen ist reich an B-Vitaminen, Eisen, Magnesium und anderen Mineralstoffen. Quinoa liefert hochwertiges Protein, einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, Vitamin E, B-Vitamine wie Folat sowie Eisen, Zink und Calcium. Die Pseudogetreidearten enthalten kein Gluten, daher stellen sie für Menschen mit Zöliakie eine Alternative dar. Allerdings haben sie dadurch schlechtere Backeigenschaften. Quinoa enthält bitter schmeckende sekundäre Pflanzenstoffe, die die Aufnahme von Mineralstoffen im Körper behindern können. Durch Waschen, Einweichen oder Kochen kann deren Gehalt verringert werden. Dipl. oec. troph. Isabelle C. Keller Bild: DGE Welches Getreide ist am gesündesten? Die verschiedenen Getreide- und Pseudogetreidesorten sind sich in ihrer Zusammensetzung ähnlich. Doch jede hat ihre Besonderheiten, daher ist Abwechslung in der Sortenauswahl förderlich für die Gesundheit. Beispielsweise liefert Amarant neben hochwertigem Eiweiß viel Calcium und Eisen, was ihn für Vegetarier interessant macht. Buchweizen hat besonders viele Polyphenole, die als Antioxidanzien Körperzellen möglicherweise vor oxidativem Stress schützen können. Hafer enthält viele lösliche Ballaststoffe, die Beta-Glucane. Sie besitzen wegen ihrer gel- und schleimbildenden Eigenschaften eine Schutzwirkung für die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Hirse ist eine gute Quelle für B-Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Eisen. Somit wird deutlich: Es gibt nicht „das“ gesündeste Getreide. Eine Vielfalt von Sorten und verschiedenen Zubereitungsmöglichkeiten sind die Stärken dieser Lebensmittelgruppe und sorgen dafür, dass Getreide nicht langweilig wird. Aus Aspekten der Nachhaltigkeit wird außerdem die Biodiversität der Pflanzen gefördert und großen Monokulturen entgegengewirkt, was der Umwelt zu Gute kommt. -35- Wie sieht eine gesunde Ernährung mit Getreide konkret aus? Teff Wikipedia -36- Was ist mit dem Getreide Teff? Seit ungefähr zehn Jahren wird Teff auf dem deutschen Markt angeboten. Ursprünglich stammt die Kleinhirse (auch Zwerghirse genannt) aus Nord-Ost-Afrika. Seine Körner sind besonders klein: Etwa 2 500 bis 3 000 Körner ergeben ein Gramm. Teffkörner sind so klein, dass die Schale und Randschichten des Korns nicht entfernt werden. Deshalb ist es nur als Vollkorn erhältlich. So hat es einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, Eisen und Zink. Teff schmeckt nussig und leicht süß und ist eine glutenfreie Alternative bei Unverträglichkeiten. Aus Teff-Mehl lassen sich Fladenbrote herstellen. Auch als Zutat für Kuchen, Kekse oder Pfannkuchen kann TeffMehl teilweise verwendet werden. Ob zum Frühstück, als Beilage zu warmen Gerichten oder als Brotmahlzeit – Getreideprodukte sollten mehrmals täglich auf dem Speisenplan stehen. Ein vielfältiges Brotsortiment, Müsli aus Getreideprodukten, Hauptgerichte oder Beilagen, zum Beispiel aus Naturreis, Hirse, Quinoa und Couscous, sorgen für Abwechslung im Speiseplan. Mehr als 50 Prozent der Tagesenergie sollte täglich aus Kohlenhydraten stammen. Das klappt mit Getreideprodukten. Denn diese enthalten Kohlenhydrate in Form von Stärke und zusätzlich viele Ballastoffe. Am sinnvollsten ist es, die Gerichte möglichst mit fettarmen Zutaten zu verzehren und die Vollkornvariante zu bevorzugen. Wer kein „Körner-Fan“ ist, kann Produkte aus fein geschrotetem und fein gemahlenem Vollkorn, wie Grahambrot oder Vollkorntoast, auswählen. Orientierungswerte der DGE für Erwachsene (pro Tag): • 4 - 6 Scheiben (200 - 300 g) Brot oder 3 - 5 Scheiben (150 - 250 g) Brot und 50 - 60 g Getreideflocken und • 1 Portion (200 - 250 g) Kartoffeln (gegart) oder 1 Portion (200 - 250 g) Nudeln (gegart) oder 1 Portion (150 - 180 g) Reis (gegart) TITEL ––– Verarbeitung von Getreide Auf der Suche nach Mitstreitern Bäckermeister und Müller Josef Bauer will seine Grafmühle durch ein neues Gesamtkonzept zukunftsfit machen. Von Ronja Zöls Im Holzofen aus dem Jahr 1926 werden naturbelassene Brote gebacken. -38- Ein Jogger läuft die Straße entlang. Er wird langsamer und betritt schließlich im Laufschritt die Tür zur Bäckerei Grafmühle. Nach kurzer Zeit kommt er wieder heraus, ein Vollkornbrot in der Hand, und läuft weiter. Er ist einer der wenigen „Laufkundschaften“, die sich in der Grafmühle das tägliche Brot kaufen. Denn zufällig kommen hier nur wenige Menschen vorbei. Nebenan liegt ein Pferdehof, ansonsten breite Flur - und Ruhe. Nur ein Bach plätschert ein wenig unterhalb der 1190 erstmals urkundlich erwähnten Mühle gemächlich dahin. Die Bäckerei Grafmühle verkauft ihre Produkte in erster Linie auf den Märkten der Umgebung. Hierher in dieses abgelegene Fleckchen ein Stück außerhalb von Passau kommen die Kunden gezielt. Samstags bildet sich oftmals eine Schlange vor der Verkaufstheke. Wahrscheinlich kommen sie einerseits, weil man hier sofort in eine heimelige Stimmung kommt. Es ist ein bisschen wie Heimkommen, wenn man den Gang zum Verkaufsraum der Bäckerei entlanggeht, links eine Garderobe, rechts eine Stube mit Eckbänken und Kachelofen, wo man auch seinen Kaffee genießen kann, und dazwischen die Stimmen der kleinen Kinder des Bäckers. Und wahrscheinlich kommen sie hierher aufgrund der Qualität. Auf diese Qualität will Josef Bauer (42), dessen Familie die Mühle seit 300 Jahren betreibt, in Zukunft noch mehr setzen. Er hat erkannt, dass sich die Trends auf dem Brot-Markt verändert haben, dass die Ansprüche vieler Verbraucher niedriger und die anderer höher geworden sind. Den höheren Ansprüchen und der eigenen Perfektion will er in Zukunft gerecht werden. Und dafür nimmt er einiges in Kauf. Derzeit modernisieren er und seine Frau Michaela die alte Mühle. Auch ein neuer Walzenstuhl aus den 70er-Jahren steht bereits im ersten Stockwerk. Der Plan: das eigene Mehl herstellen, in der Bäckerei verwenden und darüber hinaus auch an den Endverbraucher verkaufen. Die Vision: eine eigene regionale Mehlmarke mit alten Getreidesorten aufbauen. Landwirte gesucht Alte Getreidesorten – warum? „Viele Unverträglichkeiten werden auf sogenannte ATIs zurückgeführt“, weiß Josef Bauer, der sich in letzter Zeit viel mit diesen Themen auseinandergesetzt hat, „diese Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) kommen in jüngeren Getreidesorten öfter vor als in den alten. Wenn viele Verbraucher Brot nicht mehr vertragen, muss ich als Verarbeiter nach Gründen und Lösungen suchen“, so Josef Bauer, der seine Bäckerei 2011 auf Bio umgestellt hat. Emmer, Waldstaudenroggen und Einkorn möchte er in Zukunft verarbeiten, doch dafür braucht er erst Bio-Landwirte, die diese Getreidesorten anbauen. Und nach denen sucht er bereits. Sein Handwerk müsse sich verändern, sensibler werden für die Bedürfnisse Einzelner. Nur so könne er auch im kleinen Stil überleben. So stellt er etwa ein Brot her, das als einzige Getreidesorte Roggen enthält und sich damit für die sogenannte Metabolic-Balance-Kur eignet. Eine nahe gelegene Naturheilkunde-Praxis habe das Produkt angefragt. Josef Bauer will sich von anderen Bäckereien abheben, indem er auf technische Enzyme verzichtet. Solche Enzyme werden zur besseren Backfähigkeit eingesetzt und sind selbst im Bio-Bereich nicht deklarationspflichtig. Als Verarbeiter müsse man genau beim Mehllieferanten nachfragen. Er könne seinem Lieferanten zwar zu hundert Prozent vertrauen, aber der Optimalfall ist für ihn, das Getreide direkt vom Bauern zu bekommen, in seiner kleinen Mühle zu verarbeiten und sein Brot daraus zu backen. „Ich habe dann Getreide mit einer gewissen Qualität, das ich so mische, dass ich eine bestimmte Back-Qualität erreiche“, erklärt er, „in den großen Backshops wird Mehl aus Getreide mit irgendeiner Qualität verwendet, dass dann durch die Zugabe von Zusatzstoffen backfähig gemacht wird.“ Gegen das Wachstum Grundsätzlich ist Josef Bauer aber dagegen, jedem Trend nachzulaufen. Warum sollte jeder Chia-Samen essen, die bei uns nicht wachsen und importiert werden müssen? Und der Paleo-Trend? Was sagt er zu der Ernährung ohne Getreide, die immer mehr Menschen für sich wählen? „Der Körper verträgt nichts in Massen“, sagt er, der prinzipiell für Mäßigung eintritt. Wachstum werde uns stets positiv verkauft, aber es sei endlich. „Die Erde ist rund, irgendwann geht nicht mehr mehr!“ Er selbst habe zwar keine Patentlösung, wäre aber am liebsten Selbstversorger – eigenen Strom und Quellwasser habe er bereits - mit einem Vorzeige-Betrieb, von dem er auch leben kann. Aber da müsse man eben Abstriche machen. Die Mühle etwa hätte er aus wirtschaftlichen Gründen nicht bauen müssen, aber sie bilde mit der Bäckerei ein Gesamtkonstrukt. Um auch noch Landwirtschaft in diese Symbiose integrieren zu können, hofft er auf seinen Bruder Markus (39), der eigentlich Feinwerktechnik und Mikrotechnik studiert hat und gerade umsattelt auf Öko-Landwirt. Getreidefelder, eine Getreidereinigung, die Mühle und die Bäckerei - das wäre ein langfristiges Ziel. „Aber ich muss nicht alles allein machen“, so Josef Bauer, „ich brauche Mitstreiter.“ Josef Bauer ist Bäcker aus Leidenschaft und will von seinem handwerklich geprägten Vorzeigebetrieb auch in Zukunft leben können. unten: Ein Walzenstuhl aus den 50er-Jahren steht bereit für die Mehlproduktion. Bilder: Grafmuehle/Dionys GrafmühlenProdukte gibt es neben dem Mühlenladen (Grafmühle 1, 94136 Thyrnau) auf den Wochenmärkten in Hauzenberg, Passau Klostergarten, Untergriesbach, und Passau Neustift sowie von Freitag bis Samstag bei bogners bio in Waldkirchen. BIOWELT ––– Nachhaltig leben Karotte Kamille Gras Zwi ebel Rote Bete Blaukraut Brennnessel -40- -41- Über Nacht gelingt‘s – Ostereier färben mit Naturmaterialien Der Ort: Die Biokreis-Küche Von Dorothee Ahlers Die Protagonisten: Brennnessel, Gras, Kamille, Rote Beete, Blaukraut, Zwiebelschalen, Karottenschalen Der Biokreis eröffnet die Eier-Färbe-Küche. Grünes sammeln, Gemüse schälen, über Nacht in Wasser einlegen und dann eine Stunde kochen, kochen, kochen… Zum Schluss kommen die Eier hinzu und brodeln 10 Minuten mit. Heraus kommen blasse, bestenfalls hellbräunliche Eier, nur die Zwiebel hat einen satten Orangeton abgegeben. Frustration macht sich breit: Das funktioniert ja gar nicht!?! Unsere Hoffnung ist die Nacht, in der wir den Eiern noch mal eine Ruhepause in den Farbsuden gönnen. Am Morgen – nach immerhin 18 Stunden Farbbad! – die Überraschung: Es erwarten uns 20 kunterbunte, kreative, abwechslungsreiche und dekorative Ostereier, die in verschiedenen Schattierungen von gelb, grün, rot, blau, lila und braun leuchten. Seht selbst! Die Statisten: 20 weiße Bio-Eier, Bio-Essig Die Stars: filigrane Blättchen, eine alte Strumpfhose, Klebeband Das Ziel: leuchtend bunte Ostereier, alles Natur und ohne Lebensmittelverschwendung Das Erfolgsrezept: Brennnessel, Gras, Zwiebel- und Karottenschalen haben wir über Nacht in Wasser eingelegt und dann etwa eine Stunde gekocht. Rote Beete und Blaukraut haben wir direkt gekocht und danach für das Mittagessen weiterverwendet. Für Kamille einfach den Teesatz einiger Kannen sammeln und noch mal aufkochen. Die rohen Eier kurz in ein Essig-Wasser-Bad einlegen, dann etwa 10 Minuten in den Suden mitkochen. Für intensive Farben muss man die Eier über Nacht in den Farbsuden liegen lassen. Für die Blattmuster kleine Blättchen auf das Ei legen und mithilfe einer alten Strumpfhose fixieren. Am leichtesten funktioniert es, wenn man die Blättchen über Nacht in einem Buch glatt presst. Aus Klebeband lassen sich beliebige Muster ausschneiden und auf den Eiern fixieren – hier aber aufpassen: Es sollte ein starkes Klebeband sein, sonst löst es sich im Farbbad ab. Bilder oben: Wir sind begeistert: Unsere wunderbar natürlich gefärbten Ostereier. Bilder: Raith BIOWELT ––– Reise Bei der Blumenversteigerung in Aalsmeer wechseln Millionen von Blumen ihre Besitzer. Bild: Laszlo Ilyes; flickr Der Erlebnisbauernhof Krewelshof in Lohmar war die zweite Station unserer Exkursion. Betriebsleiter „Bauer Theo“, wie er sich vorstellte, führt einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Ziegenhaltung, Gastronomie, Hofmarkt und einer Spielscheune für Kinder - und das alles auf einer Hofstelle. Außerdem ist eine Bäckerei und eine Schaukäserei in den Gebäuden mit integriert. Die Menschen aus der nahe gelegenen Stadt Köln können so Landwirtschaft hautnah erleben, Lebensmittel aus dem Hofladen kaufen oder essen gehen. Tierwohl-Niveau niedriger Der größte Seehafen Europas in Rotterdam. Bild: Moyan Brenn; flickr Kleines Land der Superlativen In Hollands Landwirtschaft wird Effizienz groß geschrieben. Von Josef Maier „Auf nach Holland!“ Um sechs Uhr morgens fuhren zwei Reisebusse, voll mit Studenten der Hochschule Weihenstephan, von Freising aus auf die Autobahn A3 nordwärts. Der Plan: Würzburg, dann Köln, über die Grenze nach Venlo, weiter nach Amsterdam und Rotterdam und wieder heim über Luxemburg. In Würzburg angekommen besuchten wir den ersten Betrieb unserer landwirtschaftlichen Exkursion. Die Remlinger Rüben GbR ist ein regional orientiertes Abpack- und Handelsunternehmen für Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln nach den Regeln des ökologischen Landbaus. Nach einem stärkenden Frühstück erhielten rund 130 Studenten über ein In-Ear-System vom Betriebsleiter eine Führung durch die Gebäude. Zum Abpackunternehmen gehört auch ein Ackerbaubetrieb, in dem die Rüben, Möhren, Zwiebeln und Getreide produziert werden. In diesem Gebiet gibt es vorwiegend schweren, lehmigen Boden, der maßgeblich zur hohen Qualität der Produkte beiträgt. Die Erzeugnisse werden im eigenen Haus verpackt und regional vermarktet. Unter anderem wird auch der Großhändler für biologische Lebensmittel dennree beliefert. In Venlo bekamen wir einen Vortrag über die Agrarstruktur in den Niederlanden. Es ging hauptsächlich um die Schweinehaltung in Holland. Die Schweinedichte ist mit 12 Millionen Schweinen sehr groß. Zum Vergleich: In Deutschland werden etwa 28 Millionen Schweine gehalten, aber auf eine viel größere Fläche verteilt. Das TierschutzNiveau ist allgemein niedriger als in Deutschland, denn es geht mehr um Effizienz und Rentabilität. Allerdings ist das Tierwohl-Niveau dennoch im EU-Vergleich eher überdurchschnittlich. Das große Problem ist, dass so viele Tiere auch dementsprechend viel Gülle produzieren und die Fläche bei Weitem nicht ausreicht, um sie verwerten zu können. Ein Landwirt zahlt teilweise zehn Euro pro Kubikmeter Gülle - nur um sie loszuwerden. Oft wird bei schweinehaltenden Betrieben in Holland kein eigener Ackerbau betrieben, sondern alle Futtermittel werden zugekauft und Kooperationen mit Ackerbaubetrieben eingegangen. Die Industrialisierung ist sehr weit fortgeschritten. Am nächsten Tag besichtigten wir einen konventionellen Tomatenbetrieb, nicht weit von Venlo entfernt. Dort werden in einem zwei Hektar großen Glashaus Strauchtomaten angebaut. Von April bis Ende November werden sie geerntet. Die Tomaten werden statt im Boden in Steinwolle kultiviert und durch Tröpfchenbewässerung mit Nährlösung und Wasser versorgt. Die Schadinsekten im Gewächshaus werden mit Nützlingen bekämpft, und in der kalten Jahreszeit wird das Glashaus mit Gas beheizt. schaftliche Aspekte der Betriebsführung werden unter die Lupe genommen und zu Gesamtlösungen aggregiert. In einem anderen Versuch untersucht man die Emissionen der Kühe. Dafür wurde im Stall über dem Bereich, wo sich die Versuchstiere aufhalten, eine große weiße Plane gespannt und die Luft mit den Abgasen abgesaugt. Dabei müssen auch Luftaustausch und genügend Frischluftzufuhr für die Kühe gewährleistet werden. Der ganze Versuch ist deshalb sehr aufwendig und teuer. Am dritten Tag fuhren wir nach Aalsmeer zum größten Handelszentrum für Blumen und Pflanzen der Welt und besuchten die Blumenversteigerung, Hier wechseln Millionen Blumen ihre Besitzer. All diese Pracht ist auf einem überdachten Versteigerungsgelände zu finden, das größer ist als 100 Fußballplätze. In riesigen Sälen, die mit Computern ausgestattet sind, werden auf einer Leinwand Blumen und die derzeitigen Handelspreise präsentiert. Per PC kann bestellt werden. Auf den Gängen findet dann der Blumenverkehr statt. Nachmittags stand eine Hafenschifffahrt im größten Seehafen Europas, in Rotterdam, auf dem Programm. Riesige Schiffe, Frachtcontainer, Kräne und Kreuzfahrtschiffe reihen sich endlos aneinander. Rotterdam besitzt einen der größten Häfen der Welt. Der Hafen und die hafenbezogene Wirtschaft trägt allein etwa 7 Prozent zum niederländischen Bruttoinlandsprodukt bei und sorgt für 320 000 Arbeitsplätze. Schließlich ging es noch ins luxemburgische Longsdorf. Dort besuchten wir einen großen Milchviehbetrieb mit rund 240 Milchkühen, die mit vier Melkrobotern gemolken werden. Der Stall wurde erst vor kurzem errichtet und ist sehr modern ausgestattet. Neben dem Milchviehstall, in dem die Anzahl der Tiere erst kürzlich mehr als verdoppelt wurde, gibt es ein extra Roboter-Abteil und ein Kälberabteil. Nach einem Abstecher ins nahe Luxemburg traten wir die Heimfahrt an. Nach unendlichen Stunden Busfahrt und mehr als 3000 zurückgelegten Kilometern kamen wir wieder in Freising an. Studie über Emissionen von Kühen Auch der Forschungsanstalt Waiboerhoeve statteten wir einen Besuch ab. Das Versuchsgut besteht aus einem großen Kernbetrieb, einem Milchviehbetrieb, und zwei etwas kleineren Systembetrieben, ein Niedrigkosten- und ein High-Tech Betrieb. In den Systembetrieben werden die Eigenschaften und Zusammenhänge unterschiedlicher, betrieblicher Strategien erforscht. Sowohl technische als auch betriebswirt- Der Autor Josef Maier studiert Landwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Freising und hat seine Berufsfeldphase beim Biokreis absolviert. BIOWELT ––– Das bioRestaurant Im Alten steckt das Neue Die Hörger Tafernwirtschaft vor den Toren Münchens ist seit 1878 in Familienbesitz. Die heutigen Betreiber Andreas und Martina Hörger haben seit der Übernahme bewahrt und verändert. Von Ronja Zöls „Es ist alles im Aufbau“, sagt Andreas Hörger nach mehr als 100 Jahren Wirtshaustradition. Bayerisches Backhendl mit Kartoffel-Feld-Salat. Bilder: Zöls -44- In der Tafernwirtschaft Hörger im oberbayerischen Hohenbercha (Landkreis Freising) wurde Gutes bewahrt und Neues hinzugefügt. Das Alte: eine typisch bayerische Wirtsstube mit rustikalen Bänken, in der Ecke ein dunkelgrüner Kachelofen, nebenan der Saal für Hochzeiten und andere Feiern, das Ambiente vertraut, im unverblümten Stil wie ihn viele Landwirtshäuser aufweisen, eine Terrasse im Grünen – und die Speisekarte grundsolide. Das Neue: Seit ein paar Jahren gibt es in dem seit 1878 von der Familie Hörger geführten Betrieb, zu dem auch ein Hotel und Tagungsräume gehören, ausschließlich Speisen in Bio-Qualität (ausgenommen Wild), und dieses Konzept wird auf die denkbar direkteste Art und Weise durchgeführt. Denn viele Produkte stammen aus der hauseigenen Metzgerei und Gärtnerei. „Wir verarbeiten das ganze Tier“, sagt Andreas Hörger, Metzgermeister und Koch, „und die Schlachttiere stammen größtenteils von heimischen Bauernhöfen.“ Den ökologischen Gemüsegar- ten, der unweit des Wirtshauses zu besichtigen ist, gibt es seit 2013. Wir laufen über den Acker und schauen uns an, was im Dezember noch übrig geblieben ist. Verschiedene Salate, Rote Beete, Kohl … Und das finden wir auch auf der Speisekarte wieder. Fleisch und Gemüse: Diese Kombination muss man also wählen, wenn man in der Tafernwirtschaft Hörger speist. Jede Woche wird frisch geschlachtet und täglich das frische Gemüse vom Feld in die Küche gebracht. Und so entscheiden wir uns für ein Bayerisches Backhendl mit KartoffelFeld-Salat (16,90 Euro) und eine Salatvariation mit Steak von der Mastochsenlende (18,90 Euro). Als Vorspeise wählen wir das Rote-Beete-Carpaccio mit Rucola und Parmesan (8,90 Euro) und als Nachspeise eine Nougat-Mousse, ApfelGewürzragout und Kirscheis (8,90 Euro). Das Rote-Beete-Carpaccio lockt allein schon optisch mit seinen fein geschnittenen, glasigen, tiefroten Scheiben, über die sich locker die einzelnen Rucolablätter und großzügigen Parmesan-Schnitzer legen. Weich, knackig, samtig, frisch, würzig, bitter, säuerlich – alles zusammen passiert auf der Zunge und bei jedem Biss wird klarer, was für eine perfekte vegetarische Alternative zum klassischen Carpaccio diese Variante ist. Das knusprige geschmackvolle Dinkel-Baguette, das dazu gereicht wird, bildet einen perfekten ausgleichenden Gegenpol zum saftigen belebten Allerlei. Das Gericht ist einfach und trotzdem besonders. Wir beschließen sofort, es zu Hause nachzumachen! Zügig werden die Hauptspeisen serviert. Viel Salat, viel Fleisch, bodenständig und gekonnt: So lautet das Fazit nach dem ersten Blick und den ersten Bissen. Drei Teile vom Backhendl liegen auf der einen Hälfte des Tellers, auf der anderen breitet sich der Kartoffelsalat aus, zugedeckt vom Feldsalat. Es kracht beim Hineinbeißen, die Panade ist würzig und resch, ohne trocken oder zu fettig zu sein, innendrin intensiv schmeckendes, weiches und sehr saftiges Hühnchenfleisch. Der etwas säuerliche Kartoffelsalat wird durch ein Gewürz bestimmt, das wir nicht identifizieren können, hebt sich aber durch diese Zutat von den herkömmlichen seiner Art ab. Eine besondere Geschmacksnote bringt auch der über die Fleischteile gestreute angebratene, leicht bittere Rucola hinein. Das Steak wurde medium bestellt und kommt auch medium – schon das ist nicht in jedem Restaurant eine Selbstverständlichkeit. Das Fleisch ist zart und hat eine perfekte Festigkeit. Zu sagen, es habe „Biss“, wäre bereits zu viel. Gleichzeitig ist es nicht zu weich. Es schmeckt natürlich, Apfel-Gewürzragout, Nougat-Mousse und hausgemachtes Kirscheis. ursprünglich, wird nicht von Gewürzen und anderen Geschmackszugaben übertüncht, sondern darf einfach das sein, was es ist: ein gutes Stück Fleisch. Diese Tatsache macht auch die Kräuterbutter auf dem Teller überflüssig. Viele verschiedene Salate bereichern das Gericht, rote, hellgrüne, dunkelgrüne und Keimlinge schichten sich aufeinander und bringen Pep und Frische auf den Teller. Wir sind schon sehr satt, wollen uns aber Nougat-Mousse, Apfel-Gewürzragout und Kirscheis auf keinen Fall entgehen lassen. Ohnehin war die Entscheidung schwierig, denn auf der Karte stehen noch einige andere hausgemachte und verlockende Desserts und dazu verschiedene selbst gemachte Eissorten. Die Mousse ist vollkommen, zergeht intensiv ihren Geschmack entfaltend und mit leichter Rum-Note samtig-cremig auf der Zunge. Das Apfelmus, einerseits geleeartig und homogen, andererseits durch die an den Äpfeln verbliebene Schale rustikal zubereitet und warm serviert, harmoniert mit dem hausgemachten Kirscheis, das fruchtig und voll auf der noch vom Apfelmus warmen Zunge zerschmilzt. Toll, dieses Dessert lässt uns beinahe die gute Vor- und Hauptspeise vergessen. Das Alte und das Neue: Hier im Tafernwirtshaus im 200-Seelen-Dorf Hohenbercha erfährt diese Kombination eine besondere Harmonie. Es liefert ein in sich stimmiges Gesamtkonzept, das auch in Zukunft weiter ausgebaut werden soll. Eigene Tiere, selbst ausgesäter Weizen – das sind Ideen, die die direkten Wege noch forcieren könnten. „Es ist alles im Aufbau“, sagt Andreas Hörger nach mehr als 100 Jahren Wirtshaustradition. Hörger Biohotel Tafernwirtschaft Familie Hörger Hohenbercha 38 D-85402 Kranzberg/ München Tel. 08166 / 99 09 80 Fax 08166 / 99 09 868 E-Mail [email protected] Internet www.hoergerbiohotel.de Täglich ab 7 Uhr Kein Ruhetag Durchgehend warme Küche von 11.30 bis 22 Uhr 24. Dezember: geschlossen. BIOWELT ––– Bauernwelt Ein Landwirt drückt die Schulbank Biokreis-Mitglied Achim Six aus Erndtebrück-Benfe. Biokreis-Mitglied Achim Six aus Nordrhein-Westfalen wagt ein ungewöhnliches Experiment. Von Jörn Bender -46- Achim Six ist 46, hat eine Familie mit drei Kindern und im Bergland Nordrhein-Westfalens einen Gemischtbetrieb, den er im Haupterwerb bewirtschaftet. Trotzdem ist Six seit 2014 Landwirtschaftsschüler in Vollzeit im oberbayerischen Weilheim unweit von München. Für die bioNachrichten hat er eine Zwischenbilanz dieses ungewöhnlichen Lebensabschnitts gezogen. Zuhause stehen rund zehn Mutterkühe der Rasse Rotes Höhenvieh, daneben drei Bunte Bentheimer Sauen nebst Nachzucht und Mast sowie einige Moorschnucken, die sich Weiden und Erträge von rund 35 Hektar Grünland und einiger weniger Ackerschläge teilen. Dass Biokreis-Landwirt Achim Six trotz dieser Landwirtschaft und einer nachgelagerten Direktvermarktung im Alter von 46 Jahren derzeit noch mal die Schulbank drückt, hat mehrere Gründe. Einer davon liegt bereits lange zurück: Six, der nach der Schule Forstwirt lernte und in diesem Beruf bereits 1993 seine Meisterprüfung ablegte, hätte eigentlich schon damals lieber Landwirtschaft gelernt, wenngleich er rückblickend seine forstwirtschaftliche Berufstätigkeit durchaus positiv empfindet. „Tief im Herzen war es mir aber schon immer ein Anliegen, Pflanzenbau und Tierhaltung auch mit dem Hintergrund einer fundierten Fachausbildung zu betreiben“, sagt er. Ein erster Schritt in diese Richtung dürfte der Einstieg in den landwirtschaftlichen Vollerwerb im Jahr 2009 gewesen sein. Ein weiterer Grund liegt im betrieblichen Umfeld – das Wirtschaften an einem eher schwierigen Standort wie dem kalten, regenreichen und mit schlechtem Boden ausgestatteten Höhenrücken des Rothaargebirges auf rund 600 Höhenmetern ist kein leichtes Unterfangen. Über einige Jahre stellte daher der Vertragsnaturschutz den wirtschaftlich prägenden Betriebszweig dar. Mit ihm wuchs der Betrieb von 4 auf etwa 65 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Nachdem ein Teil des artenreichen Grünlandes nach Ansicht der Förderbehörden nicht mehr als Wirtschaftsgrünland einzustufen war und Six damit nicht unerhebliche Prämienansprüche verlor, stellte sich für den Betriebsleiter die Frage nach der zukünftigen Betriebsausrichtung. Eine fachliche Qualifikation mit Blick auf Pflanzenbau, Tierhaltung, Di- Bild: Jörn Bender rektvermarktung, potentielle Beschäftigung und Anleitung zum Beispiel von Praktikanten, aber auch hinsichtlich betriebswirtschaftlicher Fragen schien immer bedeutender zu werden. So entschloss sich Six in der Mitte seines Berufslebens für einen konsequenten Schnitt. Pendeln zwischen Unterricht und Betrieb Ab 2014 trennte er sich von einem Teil seiner Nutzflächen, reduzierte auch die Kuhzahl und besucht seit Oktober des Jahres die staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft (Fachrichtung Ökologischer Landbau) in Weilheim, Oberbayern. Die dortige Ausbildung umfasst zwei Winterhalbjahre mit täglich achtstündigem Vollzeitunterricht vor Ort sowie ein dazwischen liegendes Sommersemester mit zahlreichen Fachexkursionen und Fokus auf die Anfertigung einer umfangreichen Hausarbeit sowie eines praktischen Arbeitsprojektes. Am Ende der eineinhalbjährigen Ausbildung steht für alle Schüler der Abschluss als Staatlich geprüfter Wirtschafter für ökologischen Landbau sowie für den überwiegenden Teil nach entsprechender beruflicher Vortätigkeit auch als Landwirtschaftsmeister. Selbstverständlich hatte Achim Six auch den Besuch der renommierten Fachschule für ökologischen Landbau im nordrhein-westfälischen Kleve erwogen. Gegen diese Schule, die immerhin auch rund drei Autostunden vom Betrieb entfernt liegt, sprach für den in Berufsleben und familiären Verpflichtungen stehenden Landwirt aber leider der zweijährige Vollzeitunterricht, der eine beinahe doppelt so lange Abwesenheit vom Hof bedeutet hätte. Außerdem sprach für Weilheim, dass die Struktur der dort vertretenen Betriebstypen dem eigenen Hof sehr nahe kommt. In Weilheim hat Six eine kleine Wohnung angemietet und nutzt die Wochentage für die Beschäftigung mit dem Lernstoff. Dann und wann trifft man sich an den Abenden zum fachlichen Austausch oder geselligen Beisammensein auch einmal unter den rund 15 Mitschülern, von denen etwa die Hälfte täglich zwischen Schule und elterlichem Hof pendelt. Schüler ohne eigenen landwirtschaftlichen Hintergrund oder im „fortgeschrittenen“ Alter sind in Weilheim eher in der Minderheit, trotzdem lobt der Westfale den Zusammenhalt in der Klasse sowie die Unterrichtbedingungen und Ausstattung vor Ort. Die Familie von Achim Six unterstützt die Ausbildung nach besten Kräften. Da seine Frau Sandra umfangreich in der Verwaltung des örtlichen Betriebshilfsdienstes berufstätig ist, kümmern sich hauptsächlich Sohn Jonathan (21) und dessen Großeltern um die tägliche Arbeit im Betrieb. Jedes Wochenende nimmt Achim zusätzlich die Anstrengung auf sich und fährt mehr als 500 Kilometer von Weilheim nach Hause zurück, um zwei Tage auf dem Betrieb und gemeinsam mit der Familie zu verbringen. Die Inhalte saugt der Landwirt auf Der überzeugte Biokreis-Landwirt ist sich der wohl einmaligen Chance bewusst, die diese Lebensphase ihm mit Unterstützung seiner Familie persönlich bietet. „Ich sauge die Lerninhalte und das angebotene Wissen regelrecht in mich auf“, sagt er. „Vielleicht weiß ich die Option der Ausbildung in Weilheim noch ein wenig mehr zu schätzen als junge Menschen, für die dies der normale Weg beruflicher Qualifikation ist.“ Mit Blick auf die Lehrinhalte ist Achim Six besonders von der hervorragenden Vermittlung betriebswirtschaftlichen Wissens beeindruckt. Vieles, bei dem er bislang den Aussagen der Beratung oder seines Steuerberaters vertrauen musste, weiß der engagierte Landwirt inzwischen selber deutlich fundierter zu beurteilen. Dies gibt dem Betriebsleiter die Möglichkeit, die betriebliche Ausgangssituation und zukünftige Potenziale, etwa in der Direktvermarktung, positiver zu beurteilen, als konventionelle Berater ihn dies in der Vergangenheit mitunter glauben machen wollten. „Insgesamt bringt die Schule den oft extensiv oder eben alternativ aufgestellten Betrieben eine sehr große Wertschätzung entgegen“, erklärt Six. Einer seiner Fachlehrer habe ihn etwa sogar auf dem heimischen Litzelhof im weit entfernten NordrheinWestfalen besucht. Man spürt, dass Achim Six mit seiner eher ungewöhnlichen Entscheidung sehr zufrieden ist. Die nochmalige Beschäftigung mit dem Thema Aus- oder zumindest Weiterbildung könne auch für andere Berufskollegen mit Sicherheit sehr wertvoll sein, so das Fazit des pendelnden Ökoschülers. BIOKREIS ––– Fachberatung Landwirte fragen Berater antworten Wildschäden Fleischqualität Welche Qualitätskriterien sollten mit Blick auf Schlachtkörper in der ökologischen Rindermast erreicht werden? Jörn Bender: Düngung Wieviel Wirtschaftsdünger darf ich zukaufen beziehungsweise ausbringen? Gerhard Falter: -48Künstliche Fortpflanzung Ist Embryonentransfer im ökologischen Landbau zulässig? David Hierenbach: Nein, ein Embryonentransfer ist in der ökologischen Landwirtschaft nicht zulässig. In der Verordnung 834/2007 Artikel 14 steht unter Züchtung: Die Fortpflanzung hat auf natürlichem Wege zu erfolgen. Künstliche Befruchtung ist jedoch zulässig. Die Fortpflanzung darf außer im Rahmen einer therapeutischen tierärztlichen Behandlung eines einzelnen Tieres nicht durch die Behandlung mit Hormonen oder ähnlichen Stoffen eingeleitet werden. Andere Formen der künstlichen Fortpflanzung, wie zum Beispiel Klonen und Embryonentransfer, sind untersagt. Es sind geeignete Rassen auszuwählen. Die Wahl geeigneter Rassen trägt auch zur Vermeidung von Leiden und Verstümmelung der Tiere bei. Die Empfehlung lautet, Rassen und Zuchtlinien so auszuwählen, dass sie an den Standort, die Haltungsbedingungen und das Futterangebot angepasst sind. Das ist in unseren Biokreis-Richtlinien klar geregelt. Wir unterscheiden zwischen Zukauf von Wirtschaftsdüngern aus Öko-Betrieben und konventionellen, organischen Zukaufdüngern. Stallmist, Geflügelmist, Jauche und Gülle, Grünkompost und organische Abfälle (zum Beispiel Ernterückstände wie Stroh) können bei nachgewiesener Bedarfsermittlung und vorheriger Genehmigung durch den Biokreis von Öko-Betrieben auf Antrag zugekauft werden. Hierzu zählt auch konventioneller Stallmist von Rind, Schaf, Ziege und Pferd, der nicht aus Intensivhaltung stammt. Konventionelle Gülle und Geflügelmist sind nicht erlaubt. Unsere Richtlinien beschränken den betriebsfremden Nährstoffimport auf ein Äquivalent von maximal 0,5 Dungeinheiten (= 40 kg N) je Hektar und Jahr. Für betriebseigenen und zugekauften Dünger gilt insgesamt die Obergrenze von durchschnittlich 1,4 Dungeinheiten je Hektar und Jahr. Das entspricht einem Stickstoffanteil von 112 kg/ha/Jahr. Wesentliche Aspekte der Schlachtkörperbewertung beim Rind sind Alter, Gewicht, Bemuskelung und Verfettungsgrad. Im Normalfall sollten Mastfärsen der gängigen Fleischrinderrassen mit 24, maximal 30 Monaten Alter Schlachtgewichte von 300 bis 380 Kilo, Mastbullen von 350 bis 450 Kilo erreichen. Dabei ist mindestens eine Bemuskelungsklassifizierung (nach EUROP) in Kategorie R, besser noch U oder in Einzelfällen gar E anzustreben. O-klassifizierte Tiere lassen auf unterdurchschnittliche Genetik und/ oder Schwächen in der Fütterung schließen. Eine gewisse Fettabdeckung des Schlachtkörpers ist kein Makel, sondern stellt neben der stressfreien Schlachtung eine wesentliche Voraussetzung für gute Fleischqualität und eine ausreichende Reifefähigkeit im Kühlhaus dar. Dabei ist Fettstufe 2 bis 3 oftmals als Idealbereich anzunehmen, keine Verfettung (1) sowie eine zu hohe Verfettung (4 oder 5) sollten zumindest jenseits der Direkt- oder Spezialvermarktung vermieden werden. Ich hatte diesen Sommer und Herbst auf mehreren Flächen Wildschäden. Bei der Meldung hieß es dann in einem Fall, dass ich mich zu spät gemeldet habe. Hierzu meine Frage „Was muss ich bei der Schadensmeldung beachten und wie oft oder regelmäßig muss ich als Landwirt meine Flächen auf Wildschäden kontrollieren?“ Bernd Müller: In der Meldung sollte unbedingt aufgeführt sein, wer der Ersatzpflichtige ist (zum Beispiel Jagdpächter), welche Fläche geschädigt ist, was geschädigt wurde, wie hoch der geschätzte Schaden ist (eventuelle Vorschäden sind anzugeben), die Wildart, die den Schaden verursacht hat, wann der Schaden festgestellt wurde und wann die letzte Kontrolle vorher stattgefunden hat. Der Ersatzanspruch erlischt bei Wildschäden an landwirtschaftlichen Flächen nach § 34 Bundesjagdgesetz schon dann, wenn der Landwirt den Schadensfall nicht binnen einer Woche bei der zuständigen Gemeinde oder beim Ordnungsamt anmeldet, sobald er von dem Schaden Kenntnis erlangt hat. Streit entsteht immer wieder, wenn es darum geht, ab wann der Landwirt Kenntnis vom Schaden hätte erlangen müssen. Ohne besondere Verdachtsmomente auf den Flächen reicht es aus, wenn die Fläche vom Landwirt alle vier Wochen kontrolliert wird. Dies gilt allerdings nicht, wenn der Landwirt weiß, dass seine Flächen regelmäßig durch Wild beschädigt werden. Dann ist der Landwirt verpflichtet, wöchentlich zu kontrollieren. Davon kann im Einzelfall abgesehen werden, wenn etwa eine Schneelage der Kontrolle auf Wildschäden entgegensteht. Bayerisches Bio-Siegel für Honig Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, damit ich das bayerische Bio-Siegel für Honig bekomme? Hubert Dietrich: Das bayerische Bio-Siegel ist grundsätzlich für alle bayerischen Bio-Produkte offen. Allerdings müssen produktspezifische Regelungen eingehalten werden. Diese sind für Imker, die dem Biokreis angehören, bereits erfüllt. Dazu kommt, dass die Bienen ihren Flugkreis auf bayerischem Gebiet haben. Im Rahmen der jährlichen Bio-Kontrollen kann ohne großen Zusatzaufwand die Regelung für Honig abgeprüft werden. Die Anmeldung erfolgt bei der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau Bayern e.V. (LVÖ), 81241 München, Landsberger Straße 527, Ansprechpartnerin ist Franziska Schlick, Telefon 089-442319015, E-Mail: [email protected]. Die jährlichen Kosten für die Zeichennutzung betragen 45,- Euro für Erzeuger. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.lvoe.de. Direktvermarktung Ich überlege, meine landwirtschaftlichen Produkte über einen Hofladen direkt zu vermarkten. Muss ich dafür ein Gewerbe anmelden? Christina Lirsch: Die Vermarktung selbsterzeugter landwirtschaftlicher Naturprodukte ab Hof kann noch der landwirtschaftlichen Urproduktion zugeordnet werden und stellt damit noch kein Gewerbe im Sinn der Gewerbeordnung dar. Dazu zählen Produkte, die noch vor oder nach der ersten Bearbeitungsstufe an den Verbraucher abgegeben werden (zum Beispiel Milch, Eier, Gemüse, Kartoffeln, Honig oder Saftherstellung aus selbsterzeugtem Obst). Die Direktvermarktung gilt jedoch nur solange als Nebenbetrieb der landwirtschaftlichen Urproduktion, solange das Schwergewicht auf dem landwirtschaftlichen Betrieb und nicht auf der Direktvermarktung liegt. Zur Erweiterung des Warenangebots im Hofladen werden häufig Produkte zugekauft, dabei ist darauf zu achten, dass die mitverkauften fremden Produkte eine gewisse Menge nicht überschreiten. Als geringfügige Zukäufe werden 10 Prozent der eigenen Produkte angesehen. Bei der Vermarktung von bearbeiteten und veredelten Produkten wie Käse, Joghurt oder Wurstwaren handelt es sich in der Regel um ein anzeigepflichtiges Gewerbe. Mehr Informationen finden Sie in der Broschüre „Wichtige Rechtsvorschriften für die Direktvermarktung“ des StMELF Bayern. BIOKREIS ––– Fachberatung Fachberatung ––– BIOKREIS Steinbrand, was nun? Steinbrand Charakterisierende Merkmale, Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten. Von Toni Reisinger Zwergsteinbrand Symptome: Zwergwuchs Brandbutten Schwarzes Sporenpulver Brandbutten Fischgeruch Schwarzes Sporenpulver Fischgeruch Biologie: Sporen außen am Korn Befallen Keimling Sporen im Boden (10 Jahre) Befall besonders in Schneelagen Ursachen: 98 Prozent Befall des Saatgut, aber auch 3 bis 5 Jahre im Boden möglich hauptsächlich Bodenbefall, aber auch Saatgut Durch Steinbrand gestauchter Weizen. -50- -51Unter dem Steinbrand ist eine Pilzerkrankung zu verstehen, die zu den häufigsten Krankheiten im Weizen und Dinkel zählt. Noch bevor die Saatgutbeizung im konventionellen Anbau zur gängigen Praxis wurde, war der sogenannte „Stinkbrand“ eine der gefährlichsten Krankheiten des Weizens. Bei starkem Befall kann das Erntegut weder als Saatnoch als Konsumware verwendet werden. Deshalb ist es im ökologischen Landbau wichtig, ein besonderes Augenmerk auf die Steinbrandgefahr zu werfen. von 5 bis 15 C° (6 bis 7 C° optimal) und trockenen Bodenverhältnissen. Alle Faktoren, die die Keimung des Getreides verlangsamen, erhöhen das Risiko einer Infektion. Im Keimblattstadium zeigen die Blätter befallener Pflanzen kleine chlorotische Flecken, die jedoch meist übersehen werden. Die Sporen haften außen am Korn und infizieren so den Keimling. In neuen Forschungen wurde festgestellt, dass der Steinbrand auch im Boden bis zu fünf Jahre überlebensfähig bleibt, abhängig vom Bodenleben. Steinbrand: Infektion bei der Keimung Steinbrandbekämpfung Der Steinbrand befällt vor allem Winterweizen und Dinkel. Er kann aber auch bei Sommerweizen, Triticale und Emmer vorkommen. Hierbei gibt es zwei Arten - einerseits den Steinbrand (Tilletia caries) und andererseits den Zwergsteinbrand (Tilletia controversa). Das Schadbild ist oft erst kurz vor der Ernte zu erkennen. Statt Körner entstehen Brandbutten, die aus circa vier bis fünf Millionen schwarzen, stark nach einer Heringslake riechenden Sporen bestehen. Grund hierfür ist eine chemische Verbindung mit dem Gift Trimethylamin. Beim Drusch werden die meisten Brandbutten zerschlagen und setzen dann massenhaft Sporen frei, die sich an den noch gesunden Körnern festsetzen. Die Infektion entsteht schon bei der Keimung des Getreides. Hier ist vor allem die Witterung und Feuchtigkeit des Bodens entscheidend. Der Pilz keimt bei einer Temperatur Da das Getreide bei Keimung infiziert wird, muss dafür gesorgt werden, dass die Keimung so schnell wie möglich abläuft. Der Saatzeitpunkt ist hierbei ein entscheidender Faktor. Da der Steinbrand bei höheren Temperaturen keimt, kann bei später Saat (Ende Oktober) der Befall deutlich reduziert werden. Es sollte zudem auf eine Sorte zurückgegriffen werden, die eine geringere Anfälligkeit für Steinbrand aufweist, um das Risiko zusätzlich zu minimieren. Eine geprüfte Sorte wäre zum Beispiel „Butaro“, die laut Angaben eine solche geringe Anfälligkeit hat. Gesundes Saatgut ist entscheidend, da sich der Steinbrand hauptsächlich über das Saatgut verbreitet. Man sollte deshalb nur geprüftes Saatgut verwenden oder Saatgut mit einem maximalem Schwellenwert von 20 Sporen/Korn. Dieser Wert kann durch eine Brandsporen-Laboruntersuchung festgestellt werden. Saatgut mit einem höheren Befall sollte nicht unbehandelt verwendet werden. Bei Nachbau kann eine solche Brandsporen-Untersuchung hilfreich sein. Bei bereits befallenen Feldstücken kann man das Saatgut mit zertifizierten Mitteln, wie zum Beispiel „Tillecur“ beizen, um das Risiko zu senken. Eine weitere Möglichkeit, den Befall zu minimieren, ist die Umstellung der Fruchtfolge. Hierbei sollten der Anteil an Weizen und Dinkel verringert und die Abstände dazwischen vergrößert werden. Eine Umstellung auf Sommerweizen stellt eine weitere Perspektive dar, da hier der Befallsdruck geringer ist. Zwergsteinbrand: Infektion über den Boden Der Zwergsteinbrand ähnelt dem Steinbrand, lässt sich jedoch aufgrund einiger Merkmale unterscheiden. Die befallenen Pflanzen weisen eine höhere Bestockung auf. Die Halme der Pflanze sind teilweise nur ein Drittel so hoch wie die restlichen Pflanzen und somit leichter zu erkennen. Ein weiterer Unterschied besteht beim Befall des Getreides. Die Sporen des Zwergsteinbrands infizieren das Getreide hauptsächlich über den Boden und können dort bis zu zehn Jahre überdauern. Eine Verbreitung durch das Saatgut ist auch möglich, jedoch nicht so wahrscheinlich. Zwergsteinbrand kommt in kühleren gemäßigten Zonen und vermehrt in raueren und höheren Klimazonen mit länger anhaltender Schneedecke vor. Er keimt bei diffusen schwachen Lichtverhältnissen, hoher Feuchtigkeit und niedrigen Temperaturen (1 bis 5 C°). Eine lang anhaltende Schneedecke ohne gefrorenen Boden fördert den Zwergsteinbrand. Die Infektion des Getreides erfolgt bei der Bestockung und Bildung von Seitentrieben. Der Zwergsteinbrand tritt oft nur mit geringem Befall auf, kann sich jedoch aufschaukeln, da die Infektion vom Boden ausgeht. Zwergsteinbrandbekämpfung Beim Zwergsteinbrand ist es wichtig, kein Sporenpotenzial im Boden aufzubauen und sich keine Sporen einzuschleppen. Stroh oder befallenes Getreide sollten ebenfalls nicht verwendet oder zugekauft werden, da die Sporen durch Mist oder Gülle wieder auf die Felder gelangen können. Man sollte auch nur geprüftes Saatgut verwenden, da eine Übertragung vom Saatgut nicht ausgeschlossen ist. Auch hier ist die Sortenwahl mitentscheidend, da es verschiedene Anfälligkeiten gibt. Durch eine ausgewogene Fruchtfolge mit Zwischenfrüchten kann die Bodenfruchtbarkeit erhöht und somit Sporenpotenzial abgebaut werden. Zusammenfassend ist zu erkennen, dass Steinbrand und Zwergsteinbrand unter Berücksichtigung oben genannter Empfehlungen unter Kontrolle zu halten sind. Quellen: www.lfl.bayern. de, www.oekolandbau.de Quelle Bilder: lfl.bayern.de BIOKREIS ––– Fachberatung Soja auf Erfolgskurs Die Nachfrage nach der Hülsenfrucht als Futter- und Konsumware steigt. Von Alexander Kögel -52- Sojaanbau wird für immer mehr Biobetriebe zu einer Alternative zu den klassischen Körnerleguminosen. Sowohl Futter- als auch Konsumware erfreuen sich stetig wachsender Nachfrage und steigendem Anbauumfang. Die Hauptanbaugebiete konzentrieren sich auf die körnermaisfähigen Standorte in Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch in nördlicheren Bundesländern wird immer mehr Soja angebaut. Die Motivation der anbauenden Betriebe ist dabei sehr unterschiedlich. Bei viehlosen Ackerbaubetrieben steht vor allem die Erweiterung der Fruchtfolge um die selbstverträgliche und auf dem Markt gesuchte Leguminose im Vordergrund. Viehhaltende Betriebe dagegen können durch den Anbau die Wertschöpfung im Betrieb erhöhen und sichern sich gleichzeitig eine hochwertige Futtergrundlage vor allem für Monogastrier. So verlief der Anbau 2015 Der Autor Alexander Kögel ist Berater im Soja-Netzwerk der LVÖ Bayern - ein Verbundvorhaben, das im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie des Bundes gefördert wird. Die Saison 2015 verlief für die Sojaanbauer sehr wechselhaft. Die Reaktionen der angebauten Sojasorten auf die diesjährige Trockenheitsphase fielen in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark aus. In den regenreicheren Gebieten profitierten die Pflanzen von der hohen Sonneneinstrahlung. Generell hatten die Sojabohnen in diesem Jahr einen Reifevorsprung von teilweise bis zu zehn Tagen im Vergleich zum Vorjahr. Während zur Saatzeit (Ende April bis Anfang Mai) die Witterung für die Sojabohne meist noch zu feucht war, konnten sich die Bestände in der Hitzeperiode zwischen Juni und Juli gut etablieren. Trotz Trockenstress und teilweise Trockenschäden auf Böden mit wenig Wasserhaltekapazität kam die Sojabohne im Vergleich zu anderen Kulturen, wie beispielsweise Mais, gut mit der Hitze zurecht. Ein Nebeneffekt der im Sommer sehr trockenen Böden war die geringe Spätverunkrautung der abreifenden Sojabohnen. Die Bestände haben sich besser entwickelt als erwartet. In regenärmeren Regionen hingen die Erträge sehr stark von der Wasserhaltekapazität der jeweiligen Böden ab. In diesen Regionen fielen die Erträge nicht selten unterdurchschnittlich aus. In regenreicheren Gebieten wurden dagegen überdurchschnittliche Ernten eingefahren. Vor allem die spätreiferen 00-Sorten, die mit wenig Wasser zurechtkommen, profitierten von der hohen Wärmesumme. Aber auch die am meisten angebaute 000-Sorte Merlin oder die in geringerem Umfang angebaute Amandine oder Abelina kamen gut zurecht. Welche Lehren können für die Zukunft gezogen werden? Im Frühjahr weiß niemand, wie sich das Jahr entwickeln wird. Jedoch kann mit der richtigen Sortenwahl, einer standortangepassten Bodenbearbeitung im Frühjahr und mit der Wahl des Saatzeitpunktes eine gute Grundlage für den Erfolg des Jahres gelegt werden. Des Weiteren ist auch, wie bei allen anderen Kulturen, immer wieder zu beobachten, welchen positiven Einfluss ein guter Bodenzustand auf die Pflanzen hat. Gerade auf trockenen und wärmeren Standorten ist eine wassersparende Bearbeitung im Frühjahr wichtig. Auf kühleren und feuchteren Standorten ist die Bodentemperatur und die anschließende Witterung für die Beikrautregulierung entscheidend. Durch gute Jugendentwicklung können die Pflanzen auch schwierige Phasen während der Vegetation besser ausgleichen. Die Sortenwahl hat mit den größten Einfluss auf die Entwicklungen eines Jahres. Jede Sorte kommt mit den Bedingungen einer Region anders klar, mit der richtigen Sortenwahl kann auch in extremen Jahren gut geerntet werden. Große Marktleistung Im Wesentlichen unterscheidet sich der ökologische Anbau vom konventionellen Sojaanbau in der Unkrautregulierung. Im Vergleich der Anbausysteme erhöhen sich die variablen Kosten im Bio-Anbau bedingt durch mechanisches Hacken und Striegeln. Doch die Deckungsbeiträge liegen drei Mal höher. Zurückzuführen ist das auf die große Marktleistung, die sich zum einen aus der Vorgabe der 100-Prozent-Bio Fütterung, also der starken Nachfrage, ergibt. Die Sojabohne spielt hierbei aufgrund der hohen Rohproteingehalte und des günstigen Aminosäuremusters eine wichtige Rolle, vor allem bei der Ernährung von Geflügel und Schweinen. Zum anderen verzeichnen vegetarische und vegane Produkte derzeit Wachstumsraten von über 20 Prozent pro Jahr. „Im mehrjährigen Vertragsanbau ist es uns gelungen, Erzeugerpreise für Futtersoja zwischen 82 und 85 und für Speisesoja zwischen 85 bis 90 Euro je Dezitonne netto frei Werk mit unseren Partnern zu erzielen“, sagt Dirk Vollertsen, Projektleiter des LVÖ-Soja-Netzwerks, und blickt zuversichtlich auf den weiteren Ausbau des Sojabohnenanbaus. Ein wichtiges Glied in der Liefer- und Wertschöpfungskette sind die Erzeuger- und Vermarktungsgesellschaften. Sie bieten mehrjährige Anbauverträge, liefern Saatgut, organisieren den Transport, bereiten die Ware auf, lagern sie ein und rechnen ab. Ausblick Der Bedarf an Sojabohnen ist enorm, das zeigen nicht zuletzt die guten Erzeugerpreise. Die Branche hofft auf steigende Wachstumsraten bei der Bio-Sojafläche. Denn um die EU-Vorgabe „reine Bio-Fütterung“ zu erreichen, hebt sich die Sojabohne mit guten Eiweißeigenschaften von vielen Alternativen ab. Der Anbau hängt allerdings stark von der Risikobereitschaft und Versiertheit des Landwirts, vom Standort und der Technik ab, wie es auf den LeuchtturmBetrieben im Soja-Netzwerk gut zu sehen ist. Linsen, Erbsen und Co.: 2016 ist das Jahr der Hülsenfrüchte Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2016 zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ erklärt. Unter dem Motto „Nahrhafte Pflanzen für eine nachhaltige Zukunft“ werden Erbsen, Bohnen, Soja und Konsorten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Das hat einen Grund, denn rund um den Globus sind Hülsenfrüchte für Menschen eine wichtige Quelle für pflanzliches Eiweiß, Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Kurz: Sie sind ein elementares Grundnahrungsmittel. Vor allem in Kulturkreisen, in denen traditionell wenig Fleisch verzehrt wird, sichern sie die Ernährung von großen Teilen der Bevölkerung. Dazu gehören Lateinamerika, Afrika und Asien. Heike Kreutz/aid Aktuelles: NRW Aktuelles: NRW Ein Novum: alles hornlos in Meschede 3. FHB-Zuchtbullenauktion in der Bullenhalle präsentiert erstmals ausschließlich genetisch hornlose Fleischrinderbullen. Von Jörn Bender Machte eine gute Figur im Ring: Bulle „Harry Pp“ des BiokreisMitgliedsbetriebes Josef Hubbeling, Vreden. Fleischrinderseminar mit Exkursionen im Herbst Am 19. und 20. Oktober 2016 wird der Biokreis erstmals ein zweitägiges Seminar zur Fleischrinderhaltung durchführen. Das Seminar wird auf Initiative von Dr. Ulrich Schumacher (Bioland) und Jörn Bender (Biokreis) als gemeinsame Veranstaltung dieser beiden Verbände bundesweit organisiert und im Raum Fulda durchgeführt. Der erste Tag wird Möglichkeit zu Exkursionen auf landwirtschaftliche Betriebe in der Region bieten. Nach einem geselligen Abend mit kurzweiligen Redebeiträgen ist am zweiten Tag ein vielfältiges Vortragsprogramm geplant. Von Südwestfalen aus wird ein über den Biokreis organisierter Reisebus die Veranstaltung ansteuern, so dass eine unkomplizierte Anreise möglich ist. Wir bitten, den Termin (Werktage!) wegen möglicher Urlaubsanmeldungen bereits jetzt vorzumerken, über die Anmeldeformalitäten werden wir alle Mitglieder gesondert informieren. JB Biokreis-Metzgerei im Siegerland bietet Zerlegen und Bio-Wurstherstellung im Lohn Bild: Jörn Bender -54Die nunmehr 17. traditionelle Bullenauktion für stationsgeprüfte Fleischrinder des FHB zum Jahresauftakt fand am 9. Januar zum dritten Mal in der Bullenhalle zu Meschede statt. 2016, so hatte man den Eindruck, war der Besucherandrang zwar groß, aber nicht ganz so geballt wie in den beiden Vorjahren, wo die Zuschauerränge und -gänge regelrecht überfüllt waren. Erstmals in der langen Geschichte des FHB standen im gesamten Auktionslot von 61 Zuchtbullen der Rassen Limousin, Charolais, Fleckvieh-Fleisch und Blonde d´Aquitaine nur noch genetisch hornlose Tiere zum Verkauf. Die Preisverhältnisse bei den Rasseblöcken folgten insgesamt der langjährigen Entwicklung. Für die beteiligten BiokreisBetriebe gab es erfreuliche Entwicklungen! In der Gruppe der sechs Fleckviehbullen konnte trotz guter Qualitäten nur ein Bulle die Hürde von 3000 Euro knacken. Immerhin entstammte Eleki PP, mit 3100 Euro der Preissieger dieser Rasse und mit einem RZF (Relativzuchtwert Fleisch) von 108 sowie beachtlichen 1942 g täglicher Zunahme in der Stationsprüfung ein viel versprechender Vertreter, dem langjährigen Biokreis-Betrieb Hartmut Scholl. Sehr klein, aber fein schien das Angebot der Blonde d´Aquitaine-Züchter in Meschede. Ebenfalls nur mit hornlosen Tieren angetreten, erreichten alle drei Bullen die hohe Marke von 4000 Euro. Sieger des Tages war mit einem Zuschlagspreis von 4600 Euro der Bulle Toffee Pp von Rolf Schneider, der auch 2015 das Spitzentier der Rasse gestellt hatte. Einbußen für Charolais, Aufschwung für Limousin Sicher nicht wirklich zufrieden war mancher Vertreter der Charolais-Züchter. Nachdem die Rasse im Januar 2015 eine sehr gute Auktion in Meschede erlebt hatte, blieben in diesem Jahr viele der 16 Tiere unter einem Steigpreis von 2500 Euro, der sicher rasseübergreifend als „Mindestpreis“ für hochwertige Zuchtgenetik anzusehen ist. Mit dem homozygot hornlosen, 8/8/8 gekörten Avalto PP aus der Zuchtstätte Heribert Tooten sicherte sich gleich der erste angebotene Bulle mit beeindruckenden 4300 Euro den Tageshöchstpreis der Rasse, die dank drei recht teurer Tiere im Schnitt doch noch mit respektablen 2800 Euro abschloss. Nach einem eher schwachen Vorjahr dürften die vielen Limousin-Züchter in Meschede indes guter Stimmung gewesen sein. Aufgrund der guten Verkaufsaussichten waren 36 Limousintiere im Ring. Am Ende standen durchaus beeindruckende 3400 Euro als Durchschnittspreis, immerhin zwölf Tiere und damit ein Drittel des großen Angebots schafften den Sprung auf 4000 Euro oder mehr. Besonders erfreulich war der bislang möglicherweise größte Erfolg des sehr engagierten Biokreis-Mitgliedes Josef Hubbeling, der gleich zwei Mal Grund zum Jubeln hatte. Mit 5000 Euro verpasste sein Ausnahmetier, der homozygot hornlose Index Sohn Indigo PP nur knapp den Tagessieg aller Rassen. Auch der heterozygot hornlose Harry Pp, erreichte mit 4500 Euro einen Spitzenplatz bei den Limousin. Dieser Bulle verfehlte bei hervorragenden Bewertungen (Körnote 8/8/8, RFZ 112, 1700 g Prüfungszunahme) vermutlich nur aufgrund der heterozygoten Veranlagung seiner Hornlosigkeit einen noch besseren Steigpreis. Preissieger bei den Limousin und gleichzeitig teuerstes Tier aller Rassen wurde mit 5200 Euro der 8/9/8 gekörte Bulle Bravo Pp aus der Zucht von Peter Kern. Gert und Kathrin Rönnecke verkaufen in ihrer Metzgerei in Kreuztal-Littfeld bereits seit einigen Jahren Rindfleisch vom Biokreis-Betrieb Beerwerth aus dem benachbarten Krombach. Der Familienbetrieb hat sich nun auch für die Herstellung von Bio-Wurst zertifizieren lassen und bietet diese Leistung im Lohn an, ebenso wie das Zerlegen von Schlachttieren und das Vakuumieren. Vor allem für landwirtschaftliche Betriebe, die ihr Rindfleisch direkt vermarkten, kann es eine interessante Option sein, ihr Angebot durch Wurstwaren oder vakuumierte Fleischprodukte zu erweitern. Weitere Informationen: Metzgerei Rönnecke, Tel. 02732-80229, [email protected], oder in der Biokreis-Geschäftsstelle in Hilchenbach. EL Neue Verhältnisse bei der Biofleisch NRW eG Im Rahmen der aktuellen Genossenschaftsversammlung bei der Biofleisch NRW eG hat es einige Veränderungen in personeller Hinsicht gegeben. Erstmals in großer Runde vorgestellt wurde der neue Geschäftsführer Christoph Dahlmann, der voraussichtlich in einigen Monaten seinen in den Ruhestand wechselnden, langjährigen und verdienten Vorgänger Hugo Gödde ablösen wird. Änderungen gab es auch im Aufsichtsrat der Genossenschaft. Diesem sitzt zukünftig Bio-Landwirt Peter Angenendt vor, zu seinem Stellvertreter wurde Biokreis-Landwirt Gottfried Erves gewählt. Erves folgt damit als neues Mitglied des Aufsichtsrates seinem Verbandskollegen Matthias Ante nach, der wegen einer Änderung der betrieblichen Gegebenheiten (Beginn einer Milchziegenhaltung) nicht mehr zur Verfügung stand. Der Biokreis dankt Matthias Ante für sein umfassendes Engagement, das von Beginn an maßgeblich zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Biofleisch NRW und Biokreis NRW beitrug.JB Aktuelles: NRW Regional is(s)t besonders Im Rahmen eines Fachkongresses überreichte die Regionalbewegung NRW eine „Erklärung zur nachhaltigen Regionalvermarktung“ an die Politik. Von Eva Lisges Bild: Unsplash; pixabay „Regional is(s)t besonders“ lautete der Titel des Fachkongresses, den die Regionalbewegung NRW in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Valentin Thurn in Köln veranstaltete. Der Wunsch nach Regionalität ist in der Gesellschaft zunehmend vorhanden, und auch die Anzahl von 170 KongressTeilnehmern, darunter viele Aktive aus den Regionalinitiativen, zeigte das große Interesse am Thema. In kleineren Gruppen wurden verschiedene Themen wie die Potenziale und Grenzen einer nachhaltigen Regionalvermarktung in NRW, gemeinsame Wege von Bio und Regional oder die Notwendigkeit regionaler Strukturen diskutiert. Als Diskussionspartner standen neben vielen anderen Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Christoph Dahlmann, Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft, Hugo Gödde, Biofleisch NRW, Josef Tumbrinck, Naturschutzbund NRW, und Frank Waskow, Verbraucherzentrale NRW, zur Verfügung. Das „Wissenskarussell“, bei dem sich Akteure aus der Praxis wie beispielsweise Regionalinitiativen vorstellten, bot Gelegenheit zur Information und gegenseitigem Austausch. Ein zentraler Punkt war die Übergabe der NRW-Erklärung „Nachhaltige Regionalvermarktung – zukunftsweisende Stadt-Land-Beziehungen“ durch Brigitte Hilcher, Sprecherin des Landesverbandes Regionalbewegung NRW, an Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im NRWLandwirtschaftsministerium. Darin fordert die Regionalbewegung NRW eine stärkere Beachtung und Förderung regionalen Wirtschaftens, welches entsprechend dem Verbraucherwunsch stets mit hohen Qualitätsanforderungen verbunden sein muss. Als Handlungsempfehlungen werden die Etablierung von Personen, die sich um regionale Anliegen kümmern, ein Qualifizierungsangebot für Regionalinitiativen sowie eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit zu einer glaubwürdigen und nachhaltigen Regionalität genannt. Die Erklärung wurde zum Abschluss der Veranstaltung mit Landtagsmitgliedern der verschiedenen Fraktionen diskutiert. An der Erarbeitung der Erklärung hat sich der Biokreis NRW als Mitglied des Beirates beteiligt. Weitere Informationen finden sich unter www.regionalbewegung. de/landesverbaende/nordrheinwestfalen. Aktuelles: Mitte Öko-Aktionsplan in Hessen soll heimische Bio-Produktion stärken Große Nachfrage nach Obst, Gemüse und Schweinefleisch. Von Bernd Müller -58- Hessens Ökolandbau hat einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Zu Beginn des Jahres 2015 wurden 88 000 Hektar – das sind etwa 12 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche – ökologisch bewirtschaftet. Laut Angaben des Ministeriums werden Anfang 2016 etwa 93 000 Hektar ökologisch bewirtschaftet oder sind in der Umstellung. Diese Fläche ist nötig, da die hessische Bevölkerung besonders nachfragestark bei Bio-Lebensmitteln ist. Es mangelt zum Beispiel an BioObst und -Gemüse sowie Bio-Schweinefleisch aus hessischer Produktion. Andererseits wird viel Rindfleisch ökologisch erzeugt, muss derzeit aber konventionell vermarktet werden. In ihrem Koalitionsvertrag hat die schwarz-grüne Landesregierung angekündigt, den Dialog zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft zu unterstützen und ein größeres Angebot an Bio-Lebensmitteln aus Hessen zu fördern. Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hat deswegen im Sommer 2014 den „Ökoaktionsplan“ gestartet, mit diesem werden seit Mitte 2015 drei neue Öko-Modellregionen in den Landkreisen Kassel, Werra-Meißner, Wetterau und Fulda aufgebaut. In diesen Regionen sollen in den kommenden Jahren bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit landwirtschaftliche Betriebe auf eine ökologische Bewirtschaftung umstellen können. Darüber hinaus werden auch Strukturen zur Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Lebensmitteln etabliert oder ausgeweitet. „Die Landwirte in Hessen können und sollen von der starken Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Bio-Lebensmitteln profitieren. Wir wollen das eigene hessische Potenzial ausnutzen, statt so viele Bio-Produkte zu importieren“, betonte Hinz. Auch über die Öko-Modellregionen hinaus unterstützt die Landesregierung eine effektivere Vermarktung von regionalen landwirtschaftlichen Produkten. Dafür hat das hessische Landwirtschaftsministerium einen Beratungsauftrag an die Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“, die Regio Marketing GmbH, die Vereinigung Ökologischer Landbau (VÖL) und an die Vereinigung Hessischer Direktvermarkter (VHD) erteilt. Der Biokreis engagiert sich dabei mit den anderen Verbänden in der VÖL für das Projekt, das unter dem Motto „Erhöhung des Absatzes von in Hessen erzeugten Lebensmitteln“ steht. Die Stärkung von regionalen Wertschöpfungsketten ist hierbei das Ziel. Die hessischen landwirtschaftlichen Produkte sollten nach Möglichkeit auch regional verarbeitet und regional vermarktet werden. BIOKREIS ––– Internationale Grüne Woche Internationale Grüne Woche ––– BIOKREIS Internationale Grüne Woche: Urkunde für Dinkelweißbrot aus Ruderting Biokreis und Mitgliedsbetriebe gemeinsam auf der IGW „Bio – Mehr Platz für Leben“ – unter diesem Motto luden Verbände und Unternehmen aus der Bio-Branche auf der Internationalen Grüne Woche in Berlin vom 15. bis 24. Januar 2016 in die Bio-Halle. Auch der Biokreis war mit einem Stand des Verbandes sowie drei Mitgliedsbetrieben vertreten: Das Privat-Weingut Hoffmann aus RheinlandPfalz, die Biohofbäckerei Gottschaller aus Niederbayern, die eine Backstube aufbaute und ofenfrische Brezen anbot, und die Firma Georg Thalhammer aus Franken mit KürbisSpezialitäten und Brot-Aufstrichen luden zu Kostproben ein und standen Interessierten für Gespräche über Ihre Produkte zur Verfügung. Lebendig und fassbar wurde Bio auch auf der Biokreis-Bäckerei Wagner gewinnt beim Wettbewerb „Bayerns beste Bio-Produkte“. -60- Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin zeichneten der Bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und der Vorsitzende der LVÖ (Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern e.V.), Josef Wetzstein, gemeinsam die zehn besten bayerischen Bio-Produkte aus. Unter den Gewinnern ist die Biokreis-Bäckerei Wagner aus Ruderting (Landkreis Passau), die für ihr Dinkelweißbrot in der Kategorie Bronze eine Urkunde erhielt. „Wir vom Biokreis freuen uns über die Auszeichnung besonders, da die Biobäckerei Wagner unsere Ansprüche wie Regionalität der Zutaten sowie eine handwerkliche, faire und nachhaltige Verarbeitung ganzheitlich erfüllt“, sagt Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer. „Wir sind stolz darauf, die Biobäckerei Wagner seit vielen Jahren zu unseren Mitgliedern zählen zu dürfen.“ Bereits zum vierten Mal schafft die LVÖ Bayern mit dem Wettbewerb Aufmerksamkeit für hochwertige bayerische Bio-Produkte, die in besonderer Weise Geschmack, Regionalität und Nachhaltigkeit verbinden. Der Wettbewerb unterstreicht die Ziele der BioRegio Bayern 2020, mit der der bayerische Ökolandbau bis 2020 auf 12 Prozent verdoppelt werden soll. Das Produkt Quellen: LVÖ Bayern/ Biobäckerei Wagner Bild: LVÖ Bayern/ Christoph Assmann Das Dinkelweißbrot der Biobäckerei Wagner zeichnet sich durch einen besonders milden und aromatischen Geschmack aus, so das Urteil der Jury. Durch die lange Teigführung über 24 Stunden und langsames Backen kann sich eine besondere Geschmacks- und Aromenvielfalt bilden. Das 100-prozentige Dinkelbrot, welches als Zwei-Kilo-Laib verkauft wird, bleibt lange frisch und eignet sich zum Beispiel für die mediterrane Küche, zum Toasten oder für die Zubereitung von Bruschetta. Die Biobäckerei Wagner ist ein Familienbetrieb und achtet bei ihrem gesamten Sortiment auf die Regionalität der Zutaten. So kommt der Dinkel für das Dinkelweißbrot von einem Bild: Dorothee Ahlers Aktionsfläche des Biokreis: Tausende Besucher und zahlreiche Schulklassen „erfühlten“ bekannte und weniger bekannte Getreide-Sorten und erfuhren Wissenswertes rund um Anbau und Verwendung. Viele Besucher gingen anschließend mit Biokreis-Mehl und -Haferflocken nach Hause, die sie sich auf dem Mühlenfahrrad beziehungsweise an der Flockenquetsche selbst herstellen konnten. Am Samstag, 16. Januar, nahm der Biokreis an der Demo „Wir haben es satt“ teil und trat mit Tausenden anderen Demonstranten für eine bäuerliche Landwirtschaft und ökologisch hochwertige und gesunde Lebensmittel ein. ¬ da v.l.n.r.: Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer, die Gewinner Hans-Peter und Heidi Wagner und Minister Helmut Brunner. nur zwei Kilometer entfernten Bio-Hof. Das Familienunternehmen verarbeitet ausschließlich Bio-Rohstoffe und engagiert sich für den Umwelt- und Naturschutz. Das Brot ist über den Online-Shop der Bäckerei sowie in zahlreichen Geschäften und auf Wochenmärkten rund um Passau erhältlich. Mehr Informationen: www.biobaeckereiwagner.de Die Hintergründe Für die Teilnahme am Wettbewerb konnten sich Hersteller und Verarbeiter bayerischer Bio-Produkte mit bis zu drei Produkten bewerben, deren Zutaten mindestens zu zwei Dritteln aus Bayern stammen mussten. Eine fünfköpfige Jury wählte aus den 47 eingereichten Produkten die vorgestellten zehn Gewinner aus. Dabei waren nicht nur Geschmack und Qualität ausschlaggebend, von Bedeutung für die Auswahl waren auch das soziale Engagement der teilnehmenden Unternehmen, die nachhaltige Produktionsweise sowie Beiträge zu Umwelt- und Naturschutz. Der Wettbewerb „Bayerns beste Bio-Produkte“ ist eine Initiative der LVÖ Bayern und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gefördert. Weitere Hintergründe und Fotos zur Prämierung: www.bayerns-beste-bioprodukte.de -61- Biokreis-Rinder als Sieger in Berlin Im Rahmen der Grünen Woche fand am 19. und 20. Januar die zweite Angus-Jungrinder-Bundesschau des Bundesverbandes der Deutschen Angushalter statt, zu der insgesamt 65 Jungrinder aus ganz Deutschland nach Berlin gereist waren. Hierbei konnten die Biokreis-Mitglieder Manfred Winhart und Rainer Bauereiß mit ihren Tieren begeistern. Die Familie Winhart errang mit ihrem trächtigen Jungrind „Noelle vom Hilsbacherhof“ den Bundessieg in der Klasse der älteren Jungrinder. Trotz sehr starker Konkurrenz überzeugte Noelle vom Hilsbacherhof durch ihre gute Bemuskelung, ihr feines korrektes Fundament und vor allem durch ihre angustypische äußere Erscheinung. Die Familie Bauereiß schickte Bea mit Katalognummer 1 als älteste Färse in den Richtwettbewerb. Sie konnte in einer sehr starken Gruppe durch ihren Typ, die Harmonie des Körperbaus und ihr einwandfreies Auftreten überzeugen. rz oben: Laura Winhart und „Noelle vom Hilsbacherhof“. Bild: Winhart links: Rainer Bauereiß siegte mit der Färse Bea aus der höchsten Altersklasse. Bild: Bauereiß Samstag, 6. Februar, 19 Uhr Mördernacht „Madonna Mia“, 65,00 € Bild: 4941; pixabay Betriebsurlaub 15. Februar bis 5. März Sonntag, 13. März, 19 Uhr Mördernacht „Varrecka soids“, 65,00 € Was hat Strom mit Bio zu tun? Samstag, 2. April, 19 Uhr Veronika von Quast und Flori Burgmaier „Die besten Jahre“, 15,00 € Eine Kooperation mit Greenpeace Energy erleichtert Biokreis-Betrieben die Umstellung auf Ökostrom. Von Dorothee Ahlers Wir vom Biokreis stehen für ökologisch, fair und transparent erzeugte Lebensmittel aus überschaubaren Regionen. Dafür schätzen Verbraucher unser grünes Zeichen auf gelbem Grund: Es versichert Ihnen die kontrollierte Herkunft – wir wissen, was in unseren Produkten steckt! -62- Doch woher stammt die notwendige Energie zur Herstellung unserer Bio-Produkte? Viele unserer Mitglieder erzeugen bereits selbst Strom mit Biogas, Windkraft oder Photovoltaik oder sind Kunde bei einem Ökostromanbieter. Denn zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise gehört auch die Energieversorgung. Deshalb wollen wir unsere Mitglieder anregen, sich der Frage der Energieversorgung im eigenen Betrieb zu stellen: „Wir wollen die, die noch zu den herkömmlichen Stromabnehmern zählen, zum Nachdenken anregen und für sie Anreize schaffen, auch ihre Stromversorgung auf „bio“ umzustellen.“, so Geschäftsführer Sepp Brunnbauer. Durch eine Kooperation mit dem Stromanbieter Greenpeace Energy unterstützen wir unsere Mitglieder bei ihrem Wechsel zu einem ökologischen Stromanbieter. Als Neukunden profitieren Biokreis-Mitglieder von einer Reduktion des monatlichen Grundpreises von 7,48 Euro (netto) auf 5,48 Euro (netto) sowie einem verbrauchsabhängigen Startguthaben: Mitglieder mit einem Jahresverbrauch von bis zu 30 000 kWh erhalten ein Startguthaben in Höhe von 50 Euro, Mitglieder mit einem Jahresverbrauch von bis zu 100 000 kWh bekommen ein Startguthaben in Höhe von 100 Euro. Greenpeace Energy passt gut zu uns: Die Umweltorganisation Greenpeace e.V. war Ende der 90er Jahre nach der Liberalisierung des Strom-Marktes ein Akteur der ersten Stunde der Energiewende und gründete bereits 1999 das unabhängige Unternehmen Greenpeace Energy. Kein Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken, Strom-Mix mit einem zweistelligen Mindestanteil von Wind- bzw. Sonnenstrom und eine hohe Transparenz durch Veröffentlichung aller Lieferantenkraftwerke sind nur einige Argumente für Greenpeace Energy. Eine Besonderheit ist auch das Produkt proWindgas: Bei dieser Technologie wird Biostrom, vor allem Windstrom, in Wasserstoff umgewandelt und dem konventionellen Erdgas beigemengt. Die Kooperation von Biokreis und Greenpeace Energy geht noch über das Angebot für unsere Mitglieder hinaus: Auf der Biofach zeichnet der Biokreis zwei Mitgliedsbetriebe mit dem regional & fair-Preis für herausragendes Engagement in Sachen Regionalität und Fairness aus – den Preis stiftet Greenpeace Energy. Möchten Sie Strom von Greenpeace Energy beziehen? Melden Sie sich in der Biokreis-Geschäftsstelle: E-Mail: info@ biokreis bzw. Tel.: 0851/756500. Sonntag, 17. April, 19 Uhr Mördernacht „Sacke Zement“, 65,00 € Bund Naturschutz Samstag, 5. März Obstbaumschneidekurs Dienstag, 8. März Die Ilztalbahn – umweltfreundlich Mittwoch, 16. März Mach dir deinen eigenen Käse Samstag, 19. März Biber im Hühnerbachtal Freitag 15. bis Sonntag 24. April Reise ins Donaudelta Bio-Vielfalt im Nutz- / Gemüse-Garten! Weitere Informationen: www.bn-passau.de Saatgut alter Sorten, Blumen, Kräuter T. 09331/9894200, www.bio-saatgut.de Grafik: ClkerFreeVectorImages / 29622 pixabay Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V. Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern Stelzlhof 1, 94034 Passau Telefon: 0851. 9 66 93 66 Stadtbus-Linie 6 Stelzlhof www.stelzlhof.de Personalien ––– BIOKREIS Abschied vom „Doktor“ Ein Nachruf auf den Mitbegründer des Biokreis Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen, Dr. Jürgen Schulte. Er war ein Urgestein der extensiven Grünlandbewirtschaftung mit Mutterkühen, der Vermarktung von Fleischrindern und deren Absetzkälbern, Mitinitiator der Auktionen des Fleischrinderherdbuches im sauerländischen Meschede sowie ein geschätzter Experte im Bereich der Zucht von Kaltblutpferden. Schon früh erkannte Dr. Jürgen Schulte die Möglichkeiten einer auch finanziellen Förderung seiner Steckenpferde durch verschiedene Programme des Landwirtschaftministeriums in NRW. In diesem Zusammenhang war er parallel zu seinem Dienst bei der Landwirtschaftskammer NRW ganz maßgeblich an der Gründung mehrerer Vereine beteiligt. Den meisten Weggefährten ist hier vor allem die „Bergweide Sauerland“ als prägnanter Name im Gedächtnis geblieben. Aus ihr gingen ab 1999, nachdem es eine Festlegung EU-weiter Regelungen zur Tierhaltung im Ökolandbau gegeben hatte, schnell die ersten Betriebe des Verbandes Biokreis in Nordrhein-Westfalen hervor. Ohne die Bemühungen des „Doktors“, wie er von vielen genannt wurde, hätte es eine Gründung des Biokreis Erzeugerring NRW e.V. im Jahre 2001 und das nachfolgend rasante Mitgliederwachstum auf 150 Betriebe wohl nie gegeben. Im Biokreis NRW war Jürgen über die Vereinsgründung hinaus bis 2003 als Vorstandsmitglied tätig, und in dieser Funktion auch erster Franz Stadler Beratung Oberbayern Marc Schüller Imker-Berater Wir begrüßen Marc Schüller der künftig gemeinsam mit Hubert Dietrich die Biokreis-Imker beraten wird. Marc Schüller ist seit 2010 mit seiner Nürnberger Stadt-Imkerei „Die Bienenhüter“ Mitglied im Biokreis. Nach dem Politikstudium und jahrelanger Tätigkeit im Bereich der politischen Bildung steht für ihn seit 2003 die Bienenhaltung und Umweltbildung im beruflichen Mittelpunkt. Für das Engagement, Kindern die Faszination für die Biene zu vermitteln, wurde er 2014 mit dem Nürnberger Umweltpreis ausgezeichnet. Mit dem Abschluss 2013 zum staatlich geprüftem Tierwirt, Fachrichtung Bienen, in Veitshöchheim begann er zudem mit diversen Beratungstätigkeiten, unter anderem für den BiokreisBetrieb Erlebnisgärtnerei Noris Inklusion gGmbH, wo er ein Bienenprojekt für Menschen mit Behinderungen betreut. Seine Tätigkeit als Imker ist ganz besonders geprägt vom Respekt vor der Lebens- und Arbeitsweise der Bienen. nicht bayerischer Vertreter im obersten Ehrenamtsgremium des Bundesverbandes Biokreis e.V. in Passau. In den Folgejahren wirkte er bis zuletzt sehr aktiv in der Vermarktungsförderung mit und hielt als Biokreis-Mitglied im Verbund der Betriebsgemeinschaft Ostentrop eine größere Herde Angus-Mutterkühe. Jürgen war ein unkonventioneller Praktiker, der sicher für viele Mitglieder und Freunde mit seinem Humor und der besonderen Gabe, jede gesellige Runde, nicht zuletzt auch kulinarisch, aufwerten zu können, unvergessen bleiben wird. Trotz des Wissens um seine zuletzt schwere Erkrankung erschüttert sein viel zu früher Tod im Alter von 69 Jahren am 12. Dezember 2015 viele Menschen in seiner Umgebung – eigentlich wäre noch vieles gemeinsam zu tun gewesen. Der Name Dr. Jürgen Schulte wird mit der Entstehung des Biokreis NRW unvergesslich verbunden bleiben. Mitglieder, Vorstand und Mitarbeiter des Verbandes danken Jürgen für sein umfassendes Wirken auf den Sauerländer Bergweiden und werden ihm ein besonderes und stets ehrendes Andenken bewahren. JB Bilder: Jörn Bender Kontakt: Tel: 0911 264431 [email protected] [email protected] www.die-bienenhueter.de Wir freuen uns über unseren neuen Biokreis-Berater Franz Stadler. Ihm wurde die Begeisterung für die Landwirtschaft sozusagen in die Wiege gelegt. Aufgewachsen auf dem landwirtschaftlichen Anwesen seiner Eltern in Rossbach/ Niederbayern, entschied er sich nach dem erfolgreichen Abschluss der technischen Fachoberschule für ein Studium der Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan. Dort erhielt er während eines Praktikums erste Einblicke in den ökologischen Landbau. Nach einem Auslandspraktikum in Neuseeland und einer bodenkundlichen Exkursion in Russland schloss er das Studium 2006 mit dem Diplom der Agrarwirtschaft ab. Nach zehn Jahren erfolgreicher Arbeit im landwirtschaftlichen Vertrieb, als Berater für Biogasanlagen, Milchvieh- und Schweinemastbetriebe sowie bis zuletzt als Versuchstechniker in der Maiszucht sieht der 33-jährige Vater einer Tochter und zweier Söhne die Zukunft in der ökologischen Landwirtschaft und dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass ich meine persönliche Überzeugung nun auch beruflich vertreten darf und ab April zum Team des Biokreis Erzeugerring Bayern gehöre“, sagt er. Franz Stadler wird die Landwirte in der Region Oberbayern betreuen. Ronja Zöls Redaktionsleiterin bioNachrichten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Einen personellen Wechsel hat es Anfang des neuen Jahres im Biokreis gegeben. Ronja Zöls hat die Presseund Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes von Heidi Kelbetz übernommen. Die ausgebildete Journalistin und studierte Germanistin Ronja Zöls ist bereits seit zweieinhalb Jahren als Redaktionsleiterin der bioNachrichten für den Biokreis tätig. Davor arbeitete die Passauerin in verschiedenen Redaktionen in München, Wien, Linz und Passau sowie als freie Journalistin. Beim Biokreis verantwortet sie künftig die interne und externe Kommunikation sowie die kommunikative Begleitung der Handlungsfelder und wird weiterhin Redaktionsleiterin der bioNachrichten bleiben. „In den vergangenen zweieinhalb Jahren konnte ich mich intensiv in die Themen der Öko-Branche einarbeiten und mich mit den Anliegen des Biokreis vollkommen identifizieren. Ich freue mich nun auf neue Chancen, unsere Werte, unsere Ideen und unsere Arbeit weiter zu verbreiten und dazu beizutragen, Bio ein Stück weit lebendiger zu machen!“, so Ronja Zöls. Dorothee Ahlers Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit Ab Februar 2016 unterstützt Dorothee Ahlers (30) den Biokreis im Bereich Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit. Als studierte Kulturwissenschaftlerin war sie bisher in Redaktion und Bildungsarbeit unterwegs. Zudem hat sie eine langjährige Affinität zu Landwirtschaft und Ökolandbau und freut sich darum über den „Branchenwechsel“ zum Biokreis: Wissen weitergeben und Begeisterung und Interesse für Ökolandbau und Bio-Lebensmittel wecken – das sind ihre Ziele. Ihr Verantwortungsbereich beim Biokreis umfasst die Organisation von Veranstaltungen, wie beispielsweise Imkertag, Verarbeitertag und die regional&fair-Preisverleihung, sowie in Zusammenarbeit mit Ronja Zöls die Öffentlichkeitsarbeit. Zudem wird sie Michaela Mendl bei der Organisation der Messeauftritte unterstützen. BIOKREIS ––– Marktplatz Warenbörse-Angebote Futter, Bayern Konsumware, Bayern Mensch & Land, alle Regionen Bio-Heu in Quaderballen, 80 Stck. zu verkaufen. Tel. 0152 044 36 205; Stefan Eichenseer, 92331 Parsberg; Tel. 09492 /907563; Biokreis Winterweizen, Winterroggen; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Bio-Almhütte; voll ausgestattete Ferienwohnung, Obb. Lkr.Traunstein, 60 qm, ganzjährig ab 34 E p.P./Tag; www.winklbauer.de und/oder info@ winklbauer.de Tel. 08683 89110; Heu und Grummet; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 08202 /704927; Biokreis Stroh in Quaderballen; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Hafer, ca. 2 to; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis -66- GrasCops; 1 - 1 1/2 Big Bags, zu vekaufen; Oskar Grün, 91572 Bechhofen; Tel. 0982 27231; Biokreis Bio Heu; 1. Schnitt 2015, 100 RB a` 32 Euro. Tel. 0151 585 67 165; Franz Neppl, 94553 Mariaposching; Tel. 09906 440; Biokreis Bio-Heu; 1. u. 2. Schnitt, 40 Quaderballen, nur gegen Abholung; Michael Hartmann, 86865 Markt Wald; Tel. 08262 1421; Biokreis Bio-Heu; 1. u. 2. Schnitt, 38 RB, ab Hof. Tel. 0170 472 3030; Franz Filler, 94541 Grattersdorf; Tel. 09903 952626; Biokreis Silo-u.Heurundballen, Silorundballen und Strohquaderballen aus Ernte 2014 und Heurundballen aus Ernte 2015, zu verkaufen. Josef Ebner, 94469 Deggendorf, Tel.0991 26802; Biokreis Aus eigener Herstellung; BioApfelsaft naturtrüb (100% Direktsaft), sortenrein in ca. 20 verschiedenen Sorten, in 5 u. 10kg Bag in Box Gebinden. BioSäfte aus Birnen, Quitten, Kriecherl, Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen u. Holunderbeeren. BioSirup aus Blüten von Akazien, Holunder, Linden, Rosen u. Mädesüß. BioSirup von Johannisbeeren, Zitronenmelisse u. Maiwipferl. BioApfelmost (ungeschwefelt), Beeren- u. Kräuteressig, BioMostpunsch u. BioHimbeerpunsch(alkoholfrei) zu verkaufen. Eder Alois, Naßkamping 2, 94575 Windorf, Tel. 08541/8220 Achtung Legehennenhalter! Eierschachteln, 10er-Pack mit Biokreis und regional&fair Emblem. Verpackungseinheit = 236 Schachteln, 49,90 Euro/ Netto zzgl. Versandkosten. Biokreis e.V. 94034 Passau, Tel. 0851/7565015 od. [email protected] Praktikanten für die Dauer von 6 Monaten für den ökologischen Landbau. Ausländische Agrarstudenten ab Ende April 2016 verfügbar. Keine Mindestlohnpflicht, da Pflichtpraktika. LOGO e.V. Dr. Hartwig Mennen, 49536 Lienen Tel. 05484-962222, info@logoev. de, www.logoev.de sonstige Betriebsmittel, Bayern Biohühnermist; abgelagert, sehr kalkhaltig, auch zum Einmischen in die Güllegrube gut geeignet, zu verkaufen. Auf Nährstoffwerte untersucht: Gesamtstickstoff (N), Amoniumstickstoff (NH4-N), Phospat (P205), Kalium (K20). Detaillierter Befund auf Anfrage. LKW Transport kann organisiert werden. Josef Ebner, 94469 Deggendorf; Tel. 0991 / 26802; Biokreis Technik/Maschinen, Bayern Siloschneidezange Vilitz; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Case Schlepper mit Terrabereifung, 82 PS, BJ 1986, Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 0152/2715164; Biokreis Miststreuer Krüger, 3 stehende Walzen; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Technik/Maschinen, andere Regionen Original-Frontgewichteträger (65 kg) für Deutz DX/Agrostar, zu verkaufen. Tel. 0157 86 25 71 47; Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 06656/ 9110999; Biokreis Jauchepumpe- Zumbült PVC/Alu mit Motor 400 V, zu verkaufen. Tel. 0157 86 25 71 47; Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 06656/ 9110999; Biokreis KRONE Schälpflug, 4 - Schar, zu verkaufen. Tel. 0157 86 25 71 47; Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 06656/ 9110999; Biokreis Kunststoff-Jauchefass, 1500 Liter, auf Einachswagen, gebremst, zu verkaufen. 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Herdenleistung 7500 kg; Mareike Laabs, 34593 Knüllwald; Tel. 05681 6954; Biokreis Verkaufe weibliche und männliche Kälber der Rasse DSN.; Klaus Herbig, 69253 Eiterbach; Tel. 06220 /234; Biokreis Anzeigenschluss für die Warenbörse im nächsten Heft: 15. März 2016 2 männliche Fleckvieh-Fresser, ab Ende Februar; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis 2 frischmelkende Kalbinnen, behornt, weidegewohnt,Fleckvieh; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Ruhige Bio-Fleckviehfleisch-Bullen, gen.hornlos, 12 Monate alt HB (V: Atlas), 14 Monate alt (V: Horatio), Mutterkuh gen. hornlos mit Bullenkalb (CWS Heim). Tel. 0157 86 25 71 47; Hubert Groß, 36157 Ebersburg; Tel. 06656 9110999; Biokreis Verlosung Futter, Bayern 1 frischmelkende und 1 hochtragende Fleckvieh-Kalbin, behornt, weidegewohnt; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522 /2715164; Biokreis Tiere, andere Regionen NRW und Mitte Warenbörse Wintergerste, zweizeilig, ca. 15 Zentner, gesucht; Günther Prähofer, 84371 Triftern; Tel. 0857 4483; Biokreis Bio-Futterweizen; 10 - 20 Tonnen zu kaufen gesucht. Josef Ebner, 94469 Deggendorf; Tel. 0991 26802; Biokreis Mensch & Land , alle Regionen Langjähriger Bio-Gemüse Anbauer sucht Hilfe bei der Direktvermarktung, bzw. evtl. Übernahme. Standort: Deggendorf, Niederbayern. Tel.: 0160 99 28 44 38; Wilhelm Mittermeier, 94560 Offenberg; Tel. 09906 851; Biokreis Suche Praktikumsplätze für 6 Monate im ökologischen Landbau, für ausländische Agrarstudenten ab Ende April 2016. Keine Mindestlohnpflicht, da Pflichtpraktika. LOGO e.V. Dr. Hartwig Mennen, 49536 Lienen Tel. 05484-962222, [email protected], www. logoev.de Tiere, Bayern bioNachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, 94034 Passau Tel.: 0851 / 75 65 0-15 Fax 0851 / 75 65 0 -25 [email protected] Die nächste Ausgabe der bioNachrichten erscheint am 04. April 2016 Achtung: Bio-Hühner Ausstaller! Suche für Sept. 2016 ca. 3000 gesunde Bio-Althühner (Legealter ca. 1 Jahr) zum Weiterlegen. Zahle weit über Schlachtpreis. Barzahlung ! Josef Ebner, 94469 Deggendorf; Tel. 099126802; Biokreis Angebote Gesuche Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 01789721596 Suche 10-15 großrahmige, hornlose Limousin-Rinder, ca. 1 Jahr alt, oder in der gleichen Qualität Absetzer. Tel.: 02963-1072 oder 0160-2904118. Weibl. Absetzer (FlV x Ch x Li), hochtragende Fleckvieh-Rinder, Kleegras in Silage RB, Futtergetreide neue Ernte, einen Kverneland Packer mit Zugarm, Arbeitsbreite 2m zum Nachlauf o. Front geeignet, sowie einen Rau-Zinkenrotor 2,50m mit Hubgerüst, Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-3102636 Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen. hornlose (teilw. homozygot) Limousin-Herdbuch-Zuchtbullen sowie Li-Rinder zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder 0177-8617410. Weibliche Absetzer der gängigen Fleischrassen gesucht, Tel. 01725244273 Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen aus dem Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455 Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel. 06455-8950, 0172-8061909 We i b l i c h e A u b r a c - A b s e t z e r, Tel. 05247- 9831942 oder 015208293658. Erika Bock (Autorin) und Volker Nökel (Illustration): Die Knöllchenbande ... und das Geheimnis um die verschwundenen Ostereier“ . tingmarke Verlag 2016, 56 S., 12,90 Euro 2 tragende Charolais-Kühe zu verkaufen, Tel. 02751-959039 o. 015151250455 Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schickt eine E-Mail an: [email protected] oder eine Postkarte an bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. mehrere Kreuzungsschafe (Milchschaf x Coburger Fuchsschaf ),2 Jahre alt, Tel. 0171/9431349 Bio-Kartoffeln, Granola u. Jelly , auch Anlieferung oder Einlagerung möglich, Tel. 0160-97913260 Im Februar erscheint eine gebundene Osterausgabe der „Bio“-Knöllchenbande mit dem Titel „Die Knöllchenbande ... und das Geheimnis um die verschwundenen Ostereier“. Die Knöllchenbande ist wieder unterwegs. Da bald Ostern ist, wollen sie den Hasen Lampo besuchen. Vielleicht können sie ihm beim Bemalen der Ostereier helfen? Doch Lampo ist in großer Not! Jeder Hase im Hasental muss dem Osterhasen bis einen Tag vor Ostern eine Kiepe mit bunt bemalten Eiern abliefern, damit alle Kinder Ostereier finden. Dem Hasen Lampo wurden jedoch drei Tage vor diesem Termin alle Ostereier gestohlen. Er ist ratlos und tief betrübt, weil er nun nicht liefern kann. Alle Hasen werden ihn deshalb bestimmt verspotten und auslachen. Kann die Knöllchenbande Lampo helfen? Findet sie den Eierdieb? … Und was dann? Eine Ostergeschichte für Kinder ab 4 Jahren zum Vorlesen oder zum Selberlesen für Erstklässler. Viel Glück! Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten und Gesuchen für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter 02733-124455 an die Biokreis Geschäftsstelle in NRW wenden! Bei der Verlosung aus der DezemberAusgabe der bioNachrichten haben je einen Kalender „Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2016““ gewonnen: Mechthild Voß, 57489 Drolshagen, Ulrich Scharbert, 86698 Oberndorf, und Christine Breitenfellner, 94544 Hofkirchen. -69- BIOKREIS ––– Bücher / Vorschau / Impressum Bücher Brotbackbuch Nr. 2 Tierschutz mit Messer und Gabel Ein Bett im Kornfeld? Keine schlechte Idee, aber in welchem? Schließlich gibt es Unmengen von Körnern, für dieses Kochbuch wurden allein 21 Getreidesorten zusammengetragen. Und daraus wurden kreative 120 Rezepte, die es Korn für Korn in sich haben. Das ist absolut „amazing“! Denn mehr innovative, moderne Koch- und Backideen aus der neuen Getreideküche sind aktuell kaum aufzutreiben. Dass die körnigen Gerichte dazu noch gesund sind, zeigt das Buch in einer ausführlichen Nährwerttabelle. Grund genug, sich mal wieder intensiver mit Körnern zu beschäftigen und ihre geschmackliche Vielfalt zu entdecken. Über 120 internationale Getreiderezepte, mit 21 Getreidesorten von A wie Amaranth bis Z wie Zwerghirse! Nach seinem Erfolgstitel „Brotbackbuch Nr. 1“ legt der Brotblogger Lutz Geißler jetzt gemeinsam mit „Brotdoc“ Björn Hollensteiner das „Brotbackbuch Nr. 2“ vor. Die beiden Autoren zeigen Wege zu gutem selbst gebackenen Brot auf, die auch im Alltag beschritten werden können. Das „Brotbackbuch Nr. 2“ beinhaltet über 100 Rezepte und Tipps für naturbelassene Alltagsbrote aus Weizen, Dinkel und Roggen. Alltagsbrote sind Brote, die sich über regionale Grenzen hinweg großer Beliebtheit erfreuen, deren Basisrezepte ohne besondere Zutaten wie Körner, Saaten, Oliven, Käse und dergleichen auskommen, jedoch je nach Geschmack beliebig erweitert werden können. Alltagsbrote sind außerdem Brote, die sich im Arbeits- und Familienalltag zuhause backen lassen; ihre Zubereitung ist an die zur Verfügung stehende Zeit angepasst. Das Buch ist in einen Grundlagenteil und einen Rezeptteil untergliedert. Wir alle wollen saubere, gut schmeckende Lebensmittel. Aber wie können künstlich hochgezüchtete Hähnchen gut schmecken? Rinder, die sich kaum bewegen können, Sauen, die auf ihren eigenen Fäkalien leben? Nicht nur Menschen, auch Tiere wollen gut behandelt werden. Dieses Buch zeigt, dass dies auch wirklich möglich ist. Nicht nur die Verbände des ökologischen Landbaus zeigen, dass sie finanzierbare Alternativen anwenden. So müssen männliche Küken nicht „geschreddert“ werden. Freilandhaltung von Hühnern funktioniert prächtig mit dem „wandernden Hühnerstall“. Die muttergebundene Kälberaufzucht zeigt, dass man der Mutterkuh nicht das Kalb nehmen muss. Kommt man mit den zahlreichen Positivbeispielen doch nicht zurecht, kann man auf ganz spezielle Nutztierarten ausweichen: ob es nun Damhirsche, schottische Hochlandrinder, „Büffel“ oder der Vogel Strauß sind. Ghillie James: Amazing Grains. Die besten Rezepte aus der neuen Getreideküche. Umschau Verlag, 2014, 256 S., 19,95 Euro Lutz Geißler, Björn Hollensteiner: Brotbackbuch Nr. 2. Alltagsrezepte & Tipps für naturbelassenes Brot. Verlag Eugen Ulmer, 2015, 272 S., 815 Farbfotos, 29,90 Euro Andrea Flemmer: Tierschutz mit Messer und Gabel. Spurbuchverlag 2015, 288 S., 29,80 Euro Vorschau bioNachrichten April/Mai Bild:Aquilatin; pixabay -70- Amazing Grains Wie beeinflusst Landwirtschaft den Klimawandel? Wie beeinflusst das Klima die Landwirtschaft? Wie kann Landwirtschaft das Klima schützen? Und was kann die ökologische Landwirtschaft für das Klima leisten? Mit diesen spannenden Themen werden wir uns in der nächsten Ausgabe der bioNachrichten beschäftigen. Impressum Herausgeber: Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 Email: [email protected] www.biokreis.de Auflage: 6000 Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren: Dorothee Ahlers Jörn Bender Hubert Dietrich David Hierenbach Alexander Kögel Christina Lirsch Eva Lisges Josef Maier Bernd Müller Toni Reisinger Hanspeter Schmidt Satz und Layout: Stefanie Raith Titelbild: Biokreis Druck: Druckerei Ostler Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 Email: [email protected] Gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit Blauem Engel Ihre Biokreis-Ansprechpartner auf einen Blick Bundesverband / Geschäftsstelle Passau Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Biokreis Erzeugerring Nordrhein-Westfalen Sepp Brunnbauer Geschäftsführung Tel.: 0851 / 7 56 50 0 [email protected] Christina Lirsch Koordination Beratung, Beratung Gartenbau Tel.: 0851 / 7 56 50 13 [email protected] Jörn Bender Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Tel.: 02733 / 12 44 55 oder 05226 / 59 42 95 2 [email protected] Michaela Mendl Leitung Geschäftsstelle, Messe- und Veranstaltungsorganisation Tel.: 0851 / 7 56 50 12 [email protected] Hubert Dietrich Beratung Imker Oberbayern Tel.: 08151 / 34 63 Mobil: 0175 / 62 89 61 2 [email protected] Eva Lisges Stellv. Geschäftsführung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Roswitha Simon Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 7 56 50 11 [email protected] Gerhard Falter Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Niederbayern, Franken und Donau-Ries Mobil: 0151 / 41 86 60 17 [email protected] Stefanie Bender Sekretariat Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Karin Scheungrab Leitung Qualitätssicherung Tel.: 0851 / 7 56 50 17 [email protected] David Hierenbach Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Allgäu Tel.: 07522 / 91 27 22 Mobil: 0157 / 79 75 07 50 [email protected] Bernd Müller Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Mobil: 0151 / 52 42 08 63 [email protected] bioNachrichten Dorothee Ahlers Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 7 56 50 18 [email protected] Anton Reisinger Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberpfalz Tel.: 09472 / 91 17 39 7 Mobil: 0171 / 19 77 61 0 [email protected] Ronja Zöls Redaktion bioNachrichten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 7 56 50 16 [email protected] Gerald Kamphaus Beratung Verarbeitung Tel.: 09354 / 90 91 50 Mobil: 0170 / 80 64 32 2 [email protected] Marc Schüller Beratung Imker Tel.: 0911 26 44 31 [email protected] Heidi Scheitza Anzeigen, Mediaberatung, Verpackungs- und Werbematerial Tel.: 0851 / 7 56 50 15 [email protected] Silke Wyklandt Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 7 56 50 20 [email protected] Biokreis e. V. Stelzlhof 1, D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 25 eMail: [email protected] Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Stelzlhof 1, D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 20 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 21 eMail: [email protected] Biokreis Erzeugerring NRW e. V. Dammstraße 19, D-57271 Hilchenbach Tel.: 02733 / 12 44 55 Fax: 02733 / 12 44 57 eMail: [email protected] Stefanie Raith Grafik Tel.: 0851 / 7 56 50 19 [email protected] Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Im Diemeltal 12, D-34508 Willingen Tel.: 05632 / 71 93 Fax: 05632 / 9 60 70 54 eMail: [email protected]