Übungsblatt 7 zur Vorlesung EP2 (Prof. Grüner) im SS 2011 17. Juni 2011 Aufgabe 1: Lorentzkraft Ein Proton beschreibt in einem homogenen Magnetfeld eine auf einem Zylinder zu denkende Schraubenbahn. Die magnetische Flußdichte beträgt B = 3.5·10−2 T , der Zylinderradius r = 6.8 m. Der Geschwindigkeitsvek~ den tor ~v bildet mit dem Vektor der magnetischen Flußdichte B ◦ Winkel α = 66 . a) Welche Geschwindigkeit hat das Proton? Lösung: ⇒ transversale Geschwindigkeitskomponente → Lorenzkraft; ~ longitudinale nicht, da v~|| ||B. Kreisbahn in transversaler Richtung → 2 mv⊥ r = FL = qv⊥ B qBr = |~v |sin66◦ m m |~v | = 2.50 · 107 s → v⊥ = 1 b) Welche Geschwindigkeitskomponente vk hat das Proton in Feldrichtung und welche Geschwindigkeitskomponente v⊥ hat es senkrecht dazu? v⊥ = 2.28 · 107 m s v|| = |~v | · cos66◦ = 1.02 · 107 m s Aufgabe 2: Hall-Effekt Eine Kupferfolie (d = 10−5 m) wird von einem Strom der Stärke 10 A durchflossen. Im Magnetfeld B = 0.42 T wird die Hallspannung UH = 2.2 · 10−5 V gemessen. Berechnen Sie die Hall-Konstante von Kupfer und die Dichte n der Elektronen. Berechnen Sie daraus die Anzahl der freien Elektronen in 1 mol Kupfer und vergleichen Sie diese Zahl mit der Avogadro-Konstante (NA = 6.022 · 1023 ). Lösung: I~ = nq · v~D · b · d FL = FC ~ = nq UH nq · v~D · B b ~ ~ I~B UH 1 I~B = nq → UH = · bd b nq d 1 mit = RH → nq 2 RH = m3 UH d 2.2 · 10−5 V · 10−5 m = = 5.24 · 10−11 ~ 10A · 0.42T C I~B 1 = 1.2 · 1029 m−3 n= qRH Molmasse Mmol Cu: 63.546g, Dichte ρCu : 8.92 cmg 3 (bei 20◦ ). mol = 7.12cm3 . V1mol = MρCu ne− ,1mol = 7.12cm3 · 1.2 · 1023 cm−3 = 8.5 · 1023 ne− ,1mol = 1.43 → im Schnitt tragen 1.43 e− pro Atom zum Ladungsstrom bei. NA Aufgabe 3: Massenspektrometer Positive Ionen verschiedener Geschwindigkeiten und Massen, jedoch gleicher Ladung q treten bei P0 senkrecht in die homogenen, senkrecht gekreuzten Felder der elektrischen Feldstärke E0 und der magnetischen Flussdichte B0 ein. Ein Teil der Ionen durchläuft die Anordnung 3 geradlinig und gelangt durch die Blende R in das homogene magnetische Feld der Flussdichte B1 . Dort werden die Teilchen abgelenkt und treffen zwischen P1 und P2 auf einem Registrierschirm auf. Es ist E0 = 250 V /m, B0 = 10−3 T , B1 = 1 T , q = 1.6 · 10−19 C. a) Wie groß ist der Betrag der Geschwindigkeit der Teilchen, welche die gekreuzten Felder geradlinig durchlaufen und bei R austreten? Auf welcher Seite der Blende R treffen Teilchen mit kleinerer Geschwindigkeit auf? Begründen Sie die Antwort. Lösung: FC = FL E0 m = 2.5 · 105 qE0 = qvB0 → v = 250V s B0 = 10−3 T m v kleiner → FL kleiner → linke Seite (rechts in Flugrichtung). b) Berechnen Sie die spezifische Ladung mq der Ionen, die in P1 bzw. P2 auf dem Schirm auftreffen (RP1 = 10 cm, RP2 = 20 cm). Bestimmen Sie die zugehörigen Massen m1 und m2 . Lösung: q v mv 2 = qvB1 → = r m B1 r 2.5 · 105 ms q v C = = = 5 · 106 m1 B1 r1 1T · 0.05m kg q C = 2.5 · 106 m1 = 3.2 · 10−26 kg m2 kg m2 = 6.4 · 10−26 kg " Einheiten: Am2 Cm2 s2 C 1 m2 Cm2 = = = = = 2 2 2 2 Ts Vs Js Js kgm s kg # c) Nach Entfernen des Schirms gelangen die Ionen in ein homogenes elektrisches Feld der Feldstärke E = 105 V /m, in dem sie abgebremst werden. Berechnen Sie die Reichweite der in P1 bzw. P2 in das elektrische Feld eintretenden Teilchen. 4 Lösung: 1 2 mv 2 mv = qE1 · s → s = 2 2qE1 s1 = 59.5m s2 = 119m 5 " kgm3 =m s2 CV #