Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Marktmechanismus Vervollständigen Sie die folgende Tabelle, indem Sie für jeden Markt den Anbieter, den Nachfrager und den Preis benennen. Ordnen Sie dazu die Nummern aus der unten stehenden Liste den einzelnen Feldern der Tabelle zu. Leistungsziel Markt für … 1.5.4.2 Marktwirtschaft: Ich beschreibe die Funktionsweise des Marktes. (K2) Der Markt 1 Markt: Jeder Ort, an dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen Markt Angebot Nachfrage Rufen wir uns beim einfachen Wirtschaftskreislauf den Markt nochmals in Erinnerung: Bezahlung von Löhnen, Zinsen, Renten Anbieter Nachfrager Preis 12 4 10 Arbeit (Arbeitsmarkt) 24 1 12 7 Kapital (Kapitalmarkt) 11 ( 4) 5 ( 12) 16 Boden (Liegenschaftsmarkt) 13 8 9 Wertschriften (Börse) 15 14 6 Sachgüter und Dienstleistungen (Absatzmarkt) Markt Arbeit, Boden, Kapital Unternehmungen Produzenten Haushalte Konsumenten Sachgüter und Dienstleistungen Markt 1. Arbeitgeber 2. Arbeitnehmer 3. Bodenbesitzer 4. Haushalte, Konsumenten 5. Kapitalnehmer 6. Kurs 7. Lohn 8. Mieter, Pächter 9. Mietzins, Bodenpreis 10. Preise Sachgüter/Dienstleistungen 11. Sparer, Kapitalgeber, Investoren 12. Unternehmen, Produzenten 13. Liegenschaftsbesitzer, Vermieter 14. Wertschriftenkäufer 15. Wertschriftenverkäufer 16. Zins Zahlungen für Sachgüter und Dienstleistungen 1 Teil der Theorie und der Aufgaben aus: Fuchs u.a., Die Volkswirtschaft, Verlag Fuchs, 2003 © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 1.5.4.3/1 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Die Preisbildung – Angebot und Nachfrage Preis: Der in Geld ausgedrückte Tauschwert für ein Sachgut oder eine Dienstleistung. Die Preisbildung auf dem Markt erfolgt aufgrund des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage. Der Preis übernimmt eine Signalfunktion, indem er anzeigt, dass Sachgüter und Dienstleistungen knapper werden. Je knapper ein Gut ist, desto höher ist dessen Preis. Der Preis lenkt also Angebot und Nachfrage. Nachfrage Angebot Der Wille der Konsumenten, Sachgüter und Dienstleistungen zu erwerben, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Menge an Sachgütern und Dienstleistungen, die von den Produzenten auf dem Markt zum Verkauf bereitgestellt wird. Preis Preis Nachfrage Angebot Menge Menge Wenn die Preise steigen, wird die nachgefragte Menge kleiner. Wenn die Preise sinken, wird die nachgefragte Menge grösser. Wenn die Preise steigen, wird die angebotene Menge grösser. Wenn die Preise sinken, wird die angebotene Menge kleiner. Grund: Der Preis bestimmt die Bereitschaft, ein Gut auf dem Markt zu kaufen. Solange der Preis tiefer ist als der auf der Ware erwartete Nutzen, wird die Ware nachgefragt. Grund: Der Preis bestimmt die Bereitschaft, ein Gut auf dem Markt anzubieten. Ist der Preis grösser als die zu deckenden Kosten, werden die Produzenten die Ware anbieten. Wenn der Preis steigt, sind immer weniger Nachfrager bereit, die Ware zu diesem Preis zu kaufen. Ist der Preis höher als der erwartete Nutzen, steigen die Nachfrager aus. Wenn der Preis steigt, vergrössern die Anbieter die Menge ihrer Ware, da die Chancen auf einen grossen Gewinn zunehmen. Sinkt hingegen der Preis, sind immer mehr Nachfrager am Kauf der Ware interessiert. Sinkt der Preis, reduzieren die Anbieter ihre Menge, da der mögliche Gewinn kleiner wird. Können sie die Kosten nicht mehr decken, werden sie aus dem Markt aussteigen. Beispiel: Steigt der Preis für ein Kinobillet von 15 auf 50 CHF, könnten sich viel weniger Menschen einen Beispiel: Ohrenschmalz (Würde der Marktpreis steigen, würden immer mehr Menschen ihren eigenen Kinoeintritt leisten. Ohrenschmalz in Erwartung hoher Gewinne sammel). Arbeit © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 1.5.4.3/2 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Der Gleichgewichtspreis 2 Wenn Angebot und Nachfrage wie auf einem Markt auch grafisch zusammengeführt werden, ergibt sich im folgenden Preis-Mengen-Diagramm das folgende Bild: Preis Nachfrage Angebot Aufgabe 1 Von einem Pizza-Markt kennen wir die folgenden Daten: Preis in CHF Nachfragemenge Angebotsmenge 10 200 108 11 175 131 12 163 165 13 152 177 14 131 190 Auftrag: a) Zeichnen Sie die Angebots- und Nachfragekurve. Preis 14 Gleichgewichtspreis/ Marktpreis 13 12 11 Gleichgewichtsmenge / Marktmenge Menge 10 Menge 100 120 140 160 180 200 b) Bestimmen Sie den Gleichgewichtspreis auf diesem Markt. c) Beschreiben Sie die Folgen, wenn der Pizzaverkäufer einen höheren Preis als den Gleichgewichtspreis verlangt (z.B. CHF 25 pro Pizza). 2 © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 Quelle: www.apfelland.be, Webjob: VWL, 2.1 Autor: W. Badin 1.5.4.3/3 Wirtschaft und Gesellschaft Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft a) Preis 15 Angebot und Nachfrage 14 13 12 11 10 9 b) 108 131 152 163 Menge 165 175 177 190 200 c) Gleichgewichtspreis bei ca. CHF 11.80 Gleichgewichtsmenge bei ca. 164 Stück d) Er wird feststellen, dass er keine oder nur ganz wenig Pizzas wird verkaufen können er wird den Preis solange senken, bis er wieder konkurrenzfähig ist (alternativ könnte er natürlich Deluxe-Pizzas anbieten, vgl. Kap. Marketing) © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 1.5.4.3/4 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Verschiebung der Nachfragekurve Annahme: Das Angebot bleibt unverändert keine Verschiebung der Angebotskurve. Situation : Die Nachfrage nimmt zu. Situation : Die Nachfrage nimmt ab. Gründe für die Nachfragezunahme: - Höheres Einkommen der Konsumenten - Steigende Preise von Ersatzgütern (Substituten): z.B. der Preis für Butter steigt um 30%. Als Folge davon wird die Nachfrage nach der billigeren Margarine zunehmen. - Sinkende Preise der Komplementärgüter (Komplementärgüter: sich ergänzende Güter): z.B. sinkende Preise von Farbdruckern führen zu einer erhöhten Nachfrage nach Farbpatronen. - Die Erwartung an den Nutzen eines Gutes steigt: z.B. ist Skifahren plötzlich wieder in. Gründe für die Nachfrageabnahme: - Sinkendes Einkommen der Konsumenten - Sinkende Preise der Ersatzgüter: z.B. der Preis für Butter sinkt um 30%. Als Folge davon wird die Nachfrage nach Margarine abnehmen. - Steigende Preise der Komplementärgüter: z.B. steigende Preise von Farbdruckern führen zu einer kleineren Nachfrage nach Farbpatronen. - Die Erwartung an den Nutzen eines Gutes sinkt. - Äussere Einflüsse wirken sich negativ aus (z.B. ein warmer Winter führt zu Schneemangel in Skigebieten) Beispiel: Höhere Löhne haben zur Folge, dass die Konsumenten mehr ausgeben. Die Nachfrage z.B. nach Kleidern steigt. Beispiel: Snowboarden ist plötzlich nicht mehr in. Die Nachfrage nach Snowboards nimmt ab. Preis Preis P1 P1 M1 Menge Folge: Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts Verschiebung von N1 nach N2. Der Preis des Gutes steigt von P1 auf P2. Die nachgefragte Menge erhöht sich von M1 auf M2. © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 M1 Menge Folge: Die Nachfragekurve verschiebt sich nach links Verschiebung von N1 nach N2. Der Preis des Gutes sinkt von P1 auf P2. Die nachgefragte Menge verringert sich von M1 auf M2. 1.5.4.3/5 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Verschiebung der Angebotskurve Annahme: Die Nachfrage bleibt unverändert keine Verschiebung der Nachfragekurve. Situation : Das Angebot nimmt zu. Situation : Das Angebot nimmt ab. Gründe für die Angebotszunahme: - Sinkende Produktionskosten - Äussere Einflüsse (z.B. gute Ernte) wirken sich positiv aus - Verbesserte Produktionsverfahren und dadurch höherer Produktionsausstoss Gründe für die Angebotsabnahme: - Steigende Produktionskosten - Äussere Einflüsse (z.B. politische Unruhen, Naturkatastrophen, Trockenperioden) wirken sich negativ aus Beispiel: Eine Unternehmung stellt Schuhe her. Durch den Kauf von neuen Produktionsmaschinen kann die Produktion verbessert werden. Beispiel: Als Folge einer Naturkatastrophe sinkt die Baumwollernte um einen Drittel. Das Angebot von Baumwolle vermindert sich. Preis Preis P1 P1 M1 Menge Folge: Die Angebotskurve verschiebt sich nach rechts bzw. unten Verschiebung von A1 nach A2. Der Preis des Gutes sinkt von P1 auf P2. Die nachgefragte Menge steigt von M1 auf M2. © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 M1 Menge Folge: Die Angebotskurve verschiebt sich nach links bzw. oben Verschiebung von A1 nach A2. Der Preis des Gutes steigt von P1 auf P2. Die nachgefragte Menge sinkt von M1 auf M2. 1.5.4.3/6 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Aufgabe 2 Wie verändert sich die Nachfrage nach Butter, wenn der Preis der Margarine um 40 % steigt? Begründen Sie das Ergebnis. c) Wie würde sich die Nachfrage nach Margarine verändern? Margarine wird 40 % teurer Konsumenten wechseln von Margarine auf Butter (Substitutionsgut) grössere Nachfrage nach Butter Nachfragekurve von Butter verschiebt sich nach rechts Marktmenge und – Marktmenge und –preis von Butter steigen (Situation preis von Butter steigen (Situation , S. 6 Skript) 3 Aufgabe 3 Im High-Tech-Bereich wurden fast täglich neue Produktionsverfahren entwickelt. Als Folge davon konnten die Produktionskosten für Computer-Chips markant reduziert werden. a) Wie verändern sich die Preise auf dem Computermarkt? Produktionskosten für PC sinken PC-Angebot nimmt zu Verschiebung der Angebotskurve nach rechts Marktmenge steigt, Marktpreis sinkt (Situation , S. 7 Skript) b) Zeigen Wie wirkt sich diese Preisänderung auf den Software-Markt aus? PC werden günstiger es werden mehr PC gekauft Nachfrage nach Software nimmt zu Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts Marktmenge und –preis steigen (Situation , S. 6 Skript) Aufgabe 4 Stellen Sie sich vor, alle Kühe europaweit treten in den Streik und weigern sich, Milch zu geben. Beantworten Sie folgende Fragen: a) Wie würde sich der Milchpreis verändern? Milch-Angebot nähme ab Verschiebung der Angebotskurve nach links Marktmenge sinkt, Marktpreis steigt (Situation , S. 7 Skript) Höherer Butterpreis Wechsel der Konsumenten von Butter auf Margarine Margarine-Nachfrage steigt Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts d) Butter und Margarine sind so genannte Substitute (heisst: Ersatzgüter). Nennen Sie weitere Beispiele für Substitute. Skifahren – Snowboarden, Skis – Snowboards. Schwimmen – Wandern im Sommer, iPhone – Fairphone, Honig – Konfitüre, Wein – Bier usw. e) Güter, die sich gegenseitig ergänzen, nennt man Komplementärgüter (oder auch nur Komplementäre). Beispiel für Komplementäre: Fahrräder und Velohelme, CD-Player und CDs. Nennen Sie weitere Beispiele für Komplementäre. Drucker – Druckerpatrone, Schuhe – Schuhbändel, Computer – Software usw., Ski – Skihelm (überhaupt ganze Skiausrüstung) Aufgabe 5 Der Bundesrat möchte den Preis auf Alcopops erhöhen, indem er auf diesen alkoholischen Getränken neu eine Steuer von 1 Franken je Deziliter erhebt. a) Wie verändert sich die Angebotskurve für Alcopops? Zeichnen Sie die Veränderung des Angebots. Höhere Steuern = höhere Kosten für Anbieter Verschiebung der Angebotskurve nach links (bzw. oben) Marktmenge sinkt, Marktpreis steigt (Situation , S. 7 Skript). PS: Genau diesen Effekt wollte der Bundesrat 2005 erreichen, als Alcopops v.a. von Jugendlichen sehr extensiv getrunken wurde: Alcopops wurden teuer Jugendliche waren wegen ihrem schmalen Budget am stärksten betroffen sie stiegen um auf Bier (oder mixten sich Alcopops selber). b) Was wären mögliche Folgen für den Buttermarkt? b) Wie verändert sich der Preis für Alcopops? Höherer Milchpreis Produktionskosten für Butter steigen Butter-Angebot nimmt ab Verschiebung der Angebotskurve nach links (bzw. oben, da Preis auf Alcopops steigen an. höhere Kosten) Marktmenge sinkt, Marktpreis steigt (Situation Skript) 3 , S. 7 , S. 6 Skript) c) Wie würde sich die nachgefragte Menge verändern, wenn der Bundesrat 1. auf Kinoeintritten eine Steuer von 10 Franken je Eintritt, 2. auf Benzin eine Abgabe von 15 Franken je Liter und 3. auf Zigaretten eine Steuer von 5 Franken je Päckchen erheben würde? Quelle: www.apfelland.be, Webjob: VWL, 2.1 Autor: W. Badin © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 1.5.4.3/7 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Vgl. a) Aufgabe 6 In einem Land, das als einziges Gut Tomoffeln (eine Mischung aus Tomaten und Kartoffeln) produziert und konsumiert, werden von der Regierung die Löhne der Tomoffelarbeiter angehoben. a) Wie verändert sich die Angebotskurve nach Tomoffeln? Höhere Löhne = höhere Produktionskosten Tomoffel-Angebot wird teurer Verschiebung der Angebotskurve nach links (bzw. oben) Marktmenge sinkt, Marktpreis steigt (Situation , S. 7 Skript) Tomoffel werden teurer Höherer Lohn = höhere Einkommen für Tomoffelarbeiter grössere Nachfrage Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts Marktmenge und , S. 6 Skript) c) Wie verändern sich der Marktpreis und die nachgefragte Menge nach Tomoffeln? Vgl..a) und b). Tomoffel werden teurer. Menge bleibt in etwa gleich. TomoffelArbeiter verdienen zwar mehr, aber da auch Tomoffeln jetzt mehr kosten, können sich die Arbeiter nicht mehr Tomoffel kaufen, d.h. REAL hat sich ihr Einkommen nicht verändert. Man spricht hier von einer Lohn-Preis-Spirale (vgl. Kapitel Inflation/Deflation). Aufgabe 7 Zeichnen bzw. beschreiben Sie für die folgenden Beschreibungen die Veränderung auf das Marktverhältnis (Angebot - Nachfrage) a) Ein kalter Winter mit viel Schnee sorgt in den Skigebieten für beste Schneeverhältnisse. Folgen für den Markt für Skiausrüstung/-bekleidung? Gute Schneeverhältnisse Nachfrage nach Skifahren steigt Somit steigt auch die Nachfrage nach Skiausrüstung und –bekleidung Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts Marktmenge und –preis steigen (Situation S. 6 Skript) , b) Der Frühling 2011 war aussergewöhnlich sonnig und warm. Folgen für den Skitourismus? Gegenteiliger Effekt von a): Nachfrage nach Skifahren nimmt ab Verschiebung der Nachfragekurve nach links Marktmenge und –preis © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 c) Der Sommer des gleichen Jahres war dafür sehr kalt und regnerisch. Folgen für die Strand- und Freibäder? Folgen für den Markt für Bratwürste? Wie b): Abnehmende Nachfrage Verschiebung der Nachfragekurve nach links Marktmenge und –preis sinken (bzw. die Preise SOLLTEN sinken, tun es in der Regel aber nicht, weil die Schwimmbäder hier zu wenig flexibel sind; Situation b) Wie verändert sich die Nachfragekurve nach Tomoffeln? –preis steigen (Situation sinken (Situation , S. 6 Skript). Dieser Effekt hängt davon ab, wie die Schneeverhältnisse im Mittelland sind: Die Nachfrage nimmt ab, sobald im Mittelland kein Schnee mehr liegt, auch wenn in den Bergen noch beste Verhältnisse sind. , S. 6 Skript) d) An der Fussball-WM 2018 wird die Schweiz Weltmeister. Folgen für den Biermarkt? Folgen für den Kinomarkt? Die Hoffnung stirbt zuletzt (aber sie hustet schon…) Biermarkt: Wissenschaftlich ist bewiesen, dass je erfolgreiche eine Fussballmannschaft, desto mehr Bier wird getrunken (der Effekt der FrustBetrinkens bei Ausscheiden der eigenen Mannschaft ist nur von kurzer Dauer) Zunehmende Nachfrage Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts (Situation , S. 6 Skript) Kinomarkt: Je erfolgreicher eine Fussballmannschaft, desto mehr PublicViewing im Freien, desto weniger Kinobesuche Verschiebung der Nachfragekurve nach links Marktmenge und –preis sinken (Situation 6 Skript) , S. e) Wegen der Gefahr von Rinderwahnsinn verbot 2008 die EU die Einfuhr von brasilianischen Rinderdärmen. Diese wurden für die Produktion von Cervelats benötigt. Folgen für den Cervelat-Markt? Angebot von Cervelat nahm innert kurzer Zeit drastisch ab Verschiebung der Angebotskurve nach links Marktmenge sinkt, Marktpreis steigt (Situation , S. 7 Skript). Kurzzeitig wich man auf künstliche KunststoffDärme aus. Das Importverbot ist inzwischen wieder aufgehoben. f) In den letzten Jahren wurde vermehrt Musik illegal aus dem Internet heruntergeladen. Folgen für den CD-Markt? Nachfrage auf CD ist eingebrochen Verschiebung der Nachfragekurve nach links Marktmenge und –preis sinken (Situation , S. 6 Skript). 1.5.4.3/8 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Wirtschaft und Gesellschaft Inzwischen hat auch die Musikindustrie gemerkt, dass die Zukunft im Herunterladen von Musik liegt. In solchen Situationen spricht man von einem „Marktversagen“, als hier sogenannte „externe Kosten“ entstehen: durch das illegale Herunterladen entgehen den Musikproduzenten (und auch den Musikern) Gewinne. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Verbot (v.a. von der Musikindustrie mit horrend hohen Bussen lange verfolgt; Verbote sind nicht beliebt und werden gern umgangen), Gebote (man ist zu nichts gezwungen und befolgt es nur, wenn man Lust hat), marktwirtschaftliche Instrumente (durch Erhöhung der Preise erreicht man eine Veränderung des Konsumverhaltens; diese Massnahme ist insofern gut, weil jeder selber entscheiden kann, ob er sein Verhalten ändern will) g) Wann lohnt es sich Osterhasen zu kaufen: vor oder nach Ostern? Begründung? NACH Ostern abnehmende Nachfrage, deshalb Situation h) Während der Wirtschaftskrise 2008 wurden weniger Autos produziert. Wie wirkte sich diese auf den Markt für Kuhleder (für die Innenausstattung des Autos) aus? Abnehmende Nachfrage nach Kuhleder, deshalb Situation i) Der Schweizer Franken ist im Vergleich zum Euro momentan teuer. Folgen für den Schweizer Tourismus? Zwei mögliche Überlegungen: 1. Angebot in der Schweiz wird im Vergleich zum Ausland teurer Verschiebung der Angebotskurve nach rechts (Situation , S. 7 Skript) Nachfrage nach Ferien in der Schweiz nimmt ab, da Ferien in der Schweiz teuer abnehmende Nachfrage nach Kuhleder, (Situation , S. 6 Skript) © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 1.5.4.3/9 Wirtschaft und Gesellschaft Ideen für den Ticketverkauf (Berner Zeitung, Stefan Schnyder, 09.12.05) Heute Abend ist klar, welches die Gegner der Schweiz an der Fussball-WM in Deutschland sind. Und die Fans? Der Fussballverband hat im Prinzip vier Möglichkeiten, die Tickets auf die vielen Interessenten zu verteilen. Fussball- und Robbie-Williams-Fans hat es in diesem Herbst zur Verzweiflung getrieben: Ein heiss begehrter Anlass, doch vergleichsweise nur wenige Tickets, die zur Verfügung stehen. So geschehen beim Ticketverkauf für die Fussballländerspiele Schweiz-Frankreich und Schweiz-Türkei, für die Champions League-Spiele des FC Thun und für die zwei Konzerte von Robbie Williams in Bern. Und nun sind für die drei Vorrunden-Spiele der Schweizer Fussball-Nati an der WM schon wieder starke Nerven gefragt. Im Prinzip stehen dem Schweizer Fussballverband für die Verteilung der Tickets vier Möglichkeiten zur Auswahl. Eine Schlange Die Schlange ist die älteste Form, um knappe Güter zu verteilen. Diese Art des Ticketverkaufs haben die Veranstalter des Robbie-Williams-Konzerts und der ChampionsLeague-Spiele des FC Thun gewählt. Die Folge: Vor den Vorverkaufsstellen bildeten sich lange Schlagen, viele Robbie-Williams-Fans verbrachten gar die Nacht in der Warteschlange. Ein weiterer Nachteil des Schlangestehens besteht darin, dass Schlaumeier mit viel Zeit die Knappheit ausnützen können, und versuchen, die Tickets auf dem Schwarzmarkt weiterzuverkaufen. Eine Verlosung Die Verlosung – wie vor dem Spiel Schweiz-Türkei praktiziert – gilt wie die Schlange als demokratische Form der Verteilung: Gegenüber der Schlange hat sie für die Fans den Vorteil, dass sie weniger nerven- und zeitaufwändig ist. Allerdings kristallisiert sich bei einer Verlosung nicht heraus, wie viel einem Fan der Besuch eines Spiels tatsächlich wert ist. Er muss weder zusätzliches Geld noch Zeit investieren. Auch bei dieser Form kann ein Schwarzmarkt entstehen, vor allem wenn die Teilnahme an der Verlosung nichts kostet. Ein hoher Preis Eine weitere Möglichkeit der Veranstalter besteht darin, den Preis so hoch festzulegen, dass man gerade alle Plätze verkaufen kann. In der Praxis ist es indes schwierig, genügend präzise vorauszusagen, wie hoch der «richtige» Preis ist. Bei Anlässen mit sehr vielen Interessenten schrecken die Veranstalter indes davor zurück, diesen Weg zu gehen, denn sie müssten den Preis so hoch ansetzen, dass sie in der Öffentlichkeit sehr rasch als Abzocker dastehen würden. © BAS W&G Skript_VWL 1543_Marktwirtschaft_v16-EB 16-11-16 Volkswirtschaftslehre Marktwirtschaft Eine Versteigerung «Eine Versteigerung ist rein ökonomisch betrachtet die effizienteste Art, Tickets zu verkaufen», sagt der Berner Professor Winand Emons. «Diejenigen Fans, denen der Besuch des Spiels am meisten wert ist, erhalten die Tickets», erklärt er. Dies hat zur Folge, dass Schlangen ausbleiben und im Prinzip kein Schwarzmarkt entsteht. Eine Versteigerung könne aber zur Folge haben, räumt Emons ein, dass ein Millionär, der sich nur am Rande für Fussball interessiert, im Stadion sei, während ein armer Fussball-Fanatiker draussen bleibt. Ob dies politisch oder sozial erwünscht sei, sei eine andere Frage, so Emons. Es gibt verschiedene Arten einer Versteigerung. Die einfachste Form wäre es, dass jeder Interessierte ein Angebot abgeben kann. Stehen 30 000 Plätze zur Verfügung, erhalten die 30 000 Bieter mit dem höchsten Angebot ein Ticket. Entweder zum Preis, den jeder geboten hat oder zum Preis, den derjenige geboten hat, der als letzter ein Ticket ergattern konnte. Trotz all dieser Vorteile werden Versteigerungen beim Ticketverkauf kaum durchgeführt: «Bei einzelnen Rockkonzerten gab es Versteigerungen, doch die Reaktionen auf die hohen Preise waren sehr negativ», sagt Alex Beeler, Sprecher von Ticketcorner. Für den Fussballverband gäbe es indes einen Ausweg: Er könnte erklären, dass er die zusätzlichen Einnahmen, die dank der Versteigerung entstehen, für einen karitativen Zweck oder für den Nachwuchs einsetzt, um so den Vorwurf des Abzockens zu vermeiden. Heikler Entscheid Der Fussballverband steht also vor einem schwierigen Entscheid, der viele Verlierer zur Folge haben wird. Vielleicht entscheidet er sich schliesslich für einen Kompromiss: Es ist nämlich möglich, die vier Grundvarianten auch beliebig zu mischen. Fussball-WM 2006: Wo es Tickets gibt Schweizer Fans haben folgende Möglichkeiten, zu Tickets für eines der WM-Spiele der Schweiz zu kommen: Vom 12. Dezember 2005 bis zum 15. Januar 2006 können sich die Fans auf der Internetseite www.fifaworldcup.com um Karten für die Spiele der Schweiz bewerben – aber auch für andere Tickets. Die Auslosung erfolgt Ende Januar 2006. Allerdings braucht es dabei viel Glück: Von den insgesamt drei Millionen Tickets kam nur etwas mehr als eine Million in den Verkauf, und mehr als 800 000 davon wurden schon im April verlost. Dem Fussballverband steht für die Spiele der Schweiz zudem eine Ticketzahl in der Höhe von acht Prozent der maximalen Zuschauerzahl zur Verfügung. Der Verband will erst im Januar entscheiden, wie er diese Tickets vergibt. Und schliesslich verfügen auch gewisse Reisebüros über Tickets. 1.5.4.3/10