9. FREITAGSKONZERT Freitag, 17. Juni 2011, 20 Uhr Beethovenhalle Das andere Tanzlied James Morrison Trompete Beethoven Orchester Bonn Kristjan Järvi Dirigent PROGRAMM KLASSIK BEGEISTERT Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Das andere Tanzlied Leonard Bernstein (1918-1990) Candide, daraus: Ouvertüre – Allegro molto con brio (1956) Suite für Orchester (1999) Graeme Koehne (*1956) High Art. Konzert für Trompete und Orchester (2003) PAUSE Ludwig van Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811-1812) Poco sostenuto. Vivace Allegretto Presto Allegro con brio James Morrison Trompete Beethoven Orchester Bonn Kristjan Järvi Dirigent 19.25 Uhr: Einführung mit Heidi Rogge Im Anschluss an das Konzert findet ein NachKlang mit Kristjan Järvi im Nordfoyer statt. Moderation: Prof. Dr. Ulrich Schlottmann Besetzung Leonard Bernstein Candide Uraufführung: 1. Dezember 1956 in New York 3 Flöten (2+ Picc) 4 Hörner 3 Trompeten 3 Oboen (2+Eh) 3 Posaunen 3 Klarinetten (2+Eskl+Bkl) 3 Fagotte (2+Kfg) 1 Tuba Harfe Pauke, Schlagzeug Streicher Graeme Koehne High Art. Konzert für Trompete und Orchester Uraufführung: 11. September 2003 in Sydney 4 Hörner 3 Flöten (3. auch Picc) 3 Trompeten 3 Oboen (3. auch Eh) 3 Posaunen 3 Klarinetten (3. auch Bkl) 1 Tuba 3 Fagotte (3. auch Kfg) Harfe Pauke Streicher Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811-1812) Uraufführung: 8. Dezember 1813 in Wien 2 Flöten 2 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 2 Fagotte Pauke Streicher 4 Edgar Degas, Die Primaballerina, 1878 Infernalische Fröhlichkeit „Alles was ich tue – Komponieren, Dirigieren, Klavierspielen – bedeutet den Versuch, meine Gefühle und Gedanken über Musik mit anderen Menschen zu teilen“, sagte Leonard Bernstein 1973. Als Komponist handhabte er virtuos die verschiedensten Stilrichtungen: Spätromantik, jüdischliturgische Musik, serielle Kompositionstechniken, aber auch Jazz, Pop und Rock waren ihm nicht fremd. Er vermochte diese aussagekräftig miteinander zu kombinieren. Dennoch hatte er als Komponist oft mit Gegenwind zu kämpfen: Die einen Kritiker störte die Nähe zum klassischen und spätromantischen Idiom, die anderen die häufigen Dissonanzen und der Einfluss des Jazz-Merkmale, die in seriösen Werken nichts zu suchen hätten. Bernstein meinte dazu: „Jede Musik, die echter menschlicher Ausdruck ist, hat für mich Gültigkeit“. 5 1956 beendete er die Komposition seiner komischen Operette „Candide“. Das Libretto schrieb Lillian Hellman nach Voltaires Gesellschafts-Satire, die 1759 unter dem Titel „Candide oder der Optimismus“ erschienen war. Das bald verbotene Skandalwerk richtete sich gegen den philosophisch unterbauten Optimismus, den Gottfried Wilhelm Leipzig in seiner „Theodizee“ 1710 postuliert hatte: „Gott schuf die vollkommenste aller Welten.“ Voltaires bittere Satire führt die Wahrheit dieses Satzes ad absurdum. Candide bereist zunächst optimistisch diese beste aller möglichen Welten, schlittert dabei aber von einer Katastrophe in die andere und gibt am Ende desillusioniert auf. Leonard Bernstein, 1971 Bernsteins Operette hatte nur wenig Erfolg. Der New Yorker Premiere am 1. Dezember 1956 folgten für den Broadway nur wenige Aufführungen. „Eine Geschichte mit philosophischer Tendenz aus dem 18. Jahrhundert ist kein idealer Stoff für ein Theaterstück“, urteilte ein Kritiker der New York Times. Das Publikum verstand die Opernparodie nicht. Denn Bernstein hatte mit der Vertonung des moralischen Inhalts auch die politischen Verhältnisse im damaligen Amerika mit seinem „Schöne-Welt-Optimismus“ aufs Korn genommen. Problem war zudem die verwirrende Anzahl an Handlungssträngen und Schauplätzen. Loriot kommentierte dies in seinem kleinen 6 Opernführer: „Candide, das Musical der Herren Voltaire und Bernstein, ist das einzige seiner Art, dessen genaue Inhaltsangabe – rasch vorgetragen – ebenso lange dauert wie das Musical selbst.“ Die Musik war zwar spritzig und energiegeladen, aber für die Ohren der Broadway-Zuhörer zu kunstvoll und ohne eingängige Mitsing-Nummern wie in den beliebten Musicals. Bernstein schrieb daher noch zahlreiche neue Versionen – Programmheft-Titel der Wiederaufnahme von Candide, 1974 zuletzt eine Fassung für ein Opernhaus. Ein durchschlagender Erfolg wurde „Candide“ dennoch nicht. Nur die virtuose Ouvertüre gefiel und entwickelte schon bald ein Eigenleben auf den Konzertpodien. In ihr tummeln sich bereits die markanten Themen des Bühnenwerks. Am Anfang erscheint fanfarenartig das Intervall der Septime als motivische Zelle für die meisten melodischen Einfälle. Im Rahmen einer klassischen Sonatenform wirbeln Themen und Motive in immer wechselnden Orchesterfarben durch die beschwingte Ouvertüre. Madame de Staël hatte dem Werk Voltaires „eine infernalische Fröhlichkeit“ zugeschrieben – und das ist kongenial in Bernsteins Partitur zu spüren. Die Odyssee von Candide führt durch verschiedene europäische Länder bis nach Südamerika. Bernstein machte daraus einen rasanten Streif7 zug, mit zahlreichen nationalen Tanzrhythmen – von der Polka, dem Walzer, der Mazurka und der Gavotte über die Rumba bis hin zum Tango. Seine Musik nannte er selbst eine „Liebeserklärung an die europäische Musik“. Nach Bernsteins Tod arrangierte Charlie Harmon eine Suite aus den acht beliebtesten Nummern von „Candide“. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1999 in Minneapolis mit dem Minnesota Orchestra unter der Leitung von Eiji Oue statt. Diese Suite ist ein brillantes Kaleidoskop des Bühnenwerkes, über das Loriot schwärmte, dass es trotz aller Verworrenheit „eine ganz entzückende, durchaus aktuelle Geschichte“ sei: „Candide liebt Cunigunde, und wir begleiten das Paar – meist getrennt – auf einer Art Abenteuerurlaub, wobei die sympathischen Liebesleute sich nichts entgehen lassen, was den zeitgemäßen Tourismus so kurzweilig gestaltet.“ Höchste Trompetenkunst „Ich bin ein musikalischer Allesfresser“, meinte Graeme Koehne einmal in einem Interview. Der 1956 in Australien geborene Komponist lässt sich in keine Schublade stecken. Sein äußerst vielfältiger Kompositionsstil ist dem Bernsteins sehr ähnlich. Koehne verehrt den amerikanischen Komponisten, weil er „es wagte, ein ‚Crossover’-Künstler zu sein, bevor dieser Begriff überhaupt als solcher bestand“. Im Vergleich zu Europa mit seiner über Jahrhunderte dauernden Musiktradition gab es in Australien lange keine Entwicklung im klassischen Bereich, was den Komponisten viele Freiheiten eröffnet. Koehnes Bruder beschrieb dies mit den Worten: „Mit dem Fehlen einer dominanten musikalischen Tradition steht es uns Australiern glücklicher8 weise frei, alles zu erkunden, was uns begegnet, und das, was uns davon gefällt, dann zu etwas Eigenem zu verschmelzen.“ Graeme Koehne schaut gerne über den Tellerrand. Er zieht in seinen Werken keine klaren Grenzen zwischen Unterhaltungsmusik und ernster Musik. Bei seiner soliden musikalischen Ausbildung lernte er die traditionellen klassischen Methoden kennen. Auch die avantgardistische Musik mit ihren modernen Kompositionstechniken erkundete er während seines StudiFoto: Sean Skitterall ums intensiv. Zu seinen Lieblingskomponisten zählt er neben Strawinski, Ravel, Tschaikowski und Chopin auch Beethoven, „wegen seiner Fähigkeit, melodische Ideen in erstaunlicher Weise zu entwickeln und (genauso wichtig) wegen seines Sinns für Humor“. Doch Koehne macht kein Graeme Koehne Geheimnis daraus, dass er ebenso Filmmusik, den Jazz, Beat, Rock 'n' Roll und die Musik Lateinamerikas liebt. Auch die Volksmusik der Aborigines fasziniert ihn. Aus diesen vielfältigen Einflüssen kreiert er in seinen Werken einen äußerst originellen und oft überraschenden Stil. Ironisch meinte Koehne einmal: „Entertainment ist eines meiner Lieblingswörter. Ich verwende es besonders gerne, um den schockartigen Effekt, den es […] auslöst, zu beobachten. Dabei habe ich oft gehört, dass es nichts sei, womit sich ein zeitgenössischer Komponist abgeben sollte. Ich denke allerdings, dass eine Musik, 9 die ihr Publikum nicht unterhalten möchte, am Ende nur allzu oft langweilig ist.“ Nachdem er im Jahr 2000 mit dem Werk „InFlight Entertainment“ ein erfolgreiches Oboenkonzert für die Solistin des Sydney Symphony Orchestra geschrieben hatte, beauftragte ihn das Orchester drei Jahre später, ein Konzert für den berühmten australischen Jazztrompeter James Morrison zu schreiben. Die Uraufführung von „High Art” fand am 11. September 2003 im Sydney Opera House unter Michael Christie statt. Der Titel des Trompetenkonzertes ist doppeldeutig: Zum einen geht es tatsächlich um die „hohe Kunst“, zum anderen aber auch um die hohe Musizierpraxis des begnadeten Widmungsträgers James Morrison. Koehne sagte, die Titelwahl sei „eine Referenz an James und seine erstaunliche und unglaubliche Leichtigkeit, mit der er hohe und höchste Töne auf der Trompete zu spielen vermag“. So hat er dafür gesorgt, dass der Solist in „High Art“ zahlreiche instrumentale Höhepunkte erklimmen kann. Das Konzert endet auch mit dem höchsten Ton der gesamten Komposition. Das vielgliedrige Werk ist eine Mischung aus traditionell notiertem Solokonzert und Tanzmusik, aus Jazz, Swing, HollywoodSound, Pop und der Leichtigkeit lateinamerikanischer Musik. Es ist einsätzig durchkomponiert. Den Rahmen bildet eine rhythmische Themengruppe. Alle technischen Möglichkeiten der Trompete werden ausgenutzt: Es gibt prächtige Trillerkaskaden und Forte-Ausbrüche, ebenso ariose Entfaltungen. Das Werk nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch verschiedene musikalische Landschaften, die die Orchesterfarben deutlich illustrieren. Zahlreiche Tänze, besonders mit lateinamerikanischen Rhythmen, klingen im Verlauf der brillanten Partitur an. Für den Jazztrompeter bieten sich besonders in der zentralen Kadenz zahlreiche 10 Gelegenheiten, die Situation einer freien Improvisation zu suggerieren. Das ist von Koehne durchaus gewollt, denn es „lässt die Komposition frisch und neu klingen“. Rhythmisches Feuerwerk „Ja liebt ihn nur, liebt ihn so recht – aber vergeßt nicht, dass er auf dem Wege eines jahrelangen Studiums zur poetischen Freiheit gelangte, und verehrt seine nie rastende moralische Kraft. Sucht nicht das Abnorme an ihm heraus, geht auf den Grund seines Schaffens zurück, beweist sein Genie nicht mit der letzten Sinfonie […].“ Dies meinte Robert Schumann 1834. Denn damals wie heute stehen einige der neun Sinfonien Beethovens im Schatten der anderen. Zu Unrecht! Auch seine siebte Sinfonie ist ein Meisterwerk. Sie entstand 1811/12 im sinfonischen Doppelpack mit der achten Sinfonie. 1812 war auch das Jahr, in dem Beethoven jenen verzweifelten Brief an die „unsterbliche Geliebte“ Ludwig van Beethoven, 1820 schrieb, der für ihn den endgültigen Verzicht auf persönliches Liebesglück bedeutete. Außerdem schritt seine Taubheit immer mehr fort; in sein Skizzenbuch notierte er über den Dämon in seinen Ohren: „Baumwolle in den Ohren am Klavier benimmt meinem Gehör das unangenehm Rauschende.“ Doch trotz dieser miserablen Lage komponierte er mit seiner siebten Sinfonie ein Paradebeispiel für 11 Lebensbejahung in der Musik. Er widmete sie Moritz Graf von Fries, einem seiner Freunde und Gönner. Die Uraufführung fand am 8. Dezember 1813 in einem Wohltätigkeitskonzert für die Invaliden aus den Napoleonischen Kriegen in der Wiener Universität unter Beethovens Leitung statt – und wurde stürmisch gefeiert, ebenso wie das gleichzeitig uraufgeführte Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg oder die Schlacht bei Vittoria“. In einem Konzertbericht steht: „Die Klassizität der Symphonien des Herrn van Beethoven, des größten InstrumentalKomponisten unserer Zeit, ist anerkannt. Diese neueste erwirbt dem genialen Verfasser nicht geringere Bewunderung als die älteren, vielleicht ist es sogar ein wichtiger Vorzug, den sie vor diesen behauptet, dass sie, ohne ihnen in der Künstlichkeit des Satzes nachzustehen, in allen Teilen so klar, in jedem Thema so gefällig und leicht fasslich ist, dass jeder Musikfreund, ohne eben Kenner zu sein, von ihrer Schönheit mächtig angezogen wird, und zur Begeisterung entglüht.“ Grund für die Begeisterung war auch die aktuelle politische Völkerschlacht bei Leipzig (Gemälde von Vladimir Moshkov von 1815) 12 Situation: Zwei Monate vor der Uraufführung hatte die Völkerschlacht in Leipzig den Untergang Napoleons eingeleitet. Wien erholte sich von der französischen Besetzung. Einige deuteten Beethovens neue Sinfonie daher als Militärsinfonie, als Ausdruck für den politischen Sieg. Eine ganze Reihe weiterer Deutungen finden sich in der Beethoven-Literatur: Sie reichen von einer Hochzeitsfeier und einem Ritterfest bis hin zur Darstellung eines „antiken Rebenfestes“, wobei das Finale als „Saufgelage“ gesehen wurde. Friedrich Wieck vertrat die Meinung, die Sinfonie sei „im trunkenen Zustand komponiert“. Carl Maria von Weber verlangte sogar, der Komponist müsse dafür „ins Irrenhaus“ geschickt werden. Arnold Schering sah in dem Werk vertonte Szenen aus Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“. Wie auch immer: Keine andere Sinfonie hat Beethoven so ausschließlich aus dem Geist rhythmischer Repetition geschaffen. Von den zahlreichen Tanzrhythmen rührt auch Wagners berühmte Aussage: Er sprach von einer „Apotheose des Tanzes“. Romain Rolland bezeichnete die Sinfonie als „Orgie des Rhythmus“. In der langsamen Einleitung wird bereits der kompositorische Gesamtplan vorweggenommen. Allmählich destilliert sich das rhythmische Motiv des ersten Satzes heraus: Dessen Hauptthema besitzt den Charakter eines sizilianischen Tanzes. Auch der Seitensatz besticht durch ausgelassene Fröhlichkeit. Der hüpfende Schwung steigert sich immer mehr, bis die Coda die Entwicklungen zum brillanten Ende führt. Durch schreitende Akkorde ist der zweite Satz geprägt, die Siegesstimmung durch den mächtigen Klagegesang in Frage gestellt. Dieses Bild löst sich im Mittelteil kurz in optimistischen Wohllaut auf. Doch schon bald findet das Klanggeschehen wieder zur heroischen Strenge einer feierlichen Prozession zurück. Ausgelassen 13 präsentiert sich das Scherzo mit seiner überschwänglichen Tanzepisode. Die Melodie des zweimal wiederkehrenden Trios soll einem niederösterreichischen Wallfahrerlied nachempfunden sein. Wie eine letzte Mahnung vor allzu großem Optimismus erklingt es kurz vor Schluss nach Moll eingefärbt. Siebte Sinfonie. Hauptgedanke des Finales Doch der Finalsatz reißt jegliche Verhaltenheit mit sich. Aus dem rauschenden Figurenwerk des Hauptthemas erhebt sich ein tänzerischer Nachsatz, der ungestüm in den Seitengedanken führt. Immer mehr verselbständigt sich die rhythmische Komponente und entfacht ein Feuerwerk der Lebensfreude, das kurz verebbt, bis die Sinfonie ekstatisch dem jubelnden Ende entgegeneilt. Heidi Rogge 14 James Morrison Foto: shapeimage James Morrison, 1962 in Boorowa (Australien) geboren, ist ein australischer Multi-Instrumentalist und zählt seit Anfang der 90er Jahre zu den herausragenden Persönlichkeiten des Jazz. Das Instrumentarium dieses Musikers umfasst neben der Trompete auch Posaune, Euphonium, Flügelhorn, Saxophon, Klavier und seit neuestem eine elektronische Trompete, auch DVI genannt. James Morrison Mit gerade erst einmal dreizehn Jahren fing er an, seinen Lebensunterhalt mit der Musik zu verdienen. Den ersten bleibenden Eindruck auf der internationalen Jazzszene hinterließ der siebzehnjährige Morrison mit einem atemberaubenden Konzert auf dem renommierten Monterey Jazz Festival. Publikum und Kritiker loben ihn in den höchsten Tönen, aber auch seine Musikerkollegen wissen ihn zu schätzen, was Gastauftritte mit Cab Calloway, Dizzy Gillespie, Woody Shaw, George Benson, Ray Charles, B. B. King, Ray Brown, Lalo Schifrin, Frank Sinatra, Quincy Jones und anderen Größen der Musik beweisen. 15 Im Jahr 2000 lernte James Morrison bei einem Konzert von Lalo Schifrin unter dem Titel „Esperanto“, an dem er mitwirkte, den deutschen Keyboard-Guru Simon Stockhausen kennen und sofort beschlossen die beiden, ein gemeinsames Projekt ins Leben zu rufen. 2003 wurde in Australien das Album „On the Edge“ mit der gleichnamigen Band eingespielt und veröffentlicht. In der Folge tourte die Band mit großem Erfolg mehrfach um die Welt. In den letzten Jahren konnte man James Morrison auch zunehmend als Gaststar mit den verschiedensten Besetzungen von Big Bands über Brass-Bands bis hin zu Sinfonie-Orchestern erleben. Kristjan Järvi Foto: Peter Rigaud Kristjan Järvi, 1972 in Estland geboren und in den USA aufgewachsen, ist eine einzigartige Musikerpersönlichkeit, die die Grenzen der klassischen Musik mit Ideen, Charisma und außer- Kristjan Järvi 16 ordentlichen technischen Fähigkeiten erweitert. Er studierte Klavier an der Manhattan School of Music und Dirigieren an der Universität von Michigan und begann seine Laufbahn als Assistent von Esa-Pekka Salonen beim Los Angeles Philharmonic. Anschließend wurde er Chefdirigent und Musikalischer Leiter des Opern- und Symphonieorchesters im schwedischen Norrland sowie des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich in Wien. Mit Beginn der Spielzeit 2012/2013 wird Kristjan Järvi die künstlerische Leitung des MDR Sinfonieorchesters übernehmen. Er verbindet seine klassische musikalische Herkunft und seine Liebe zum traditionellen Repertoire mit einer überzeugenden Leidenschaft für moderne Programme. Sein aufrichtiges Engagement für Musik aller Genres spiegelt sich in der Zusammenarbeit mit Künstlern wie John Adams, Benny Andersson, H. K. Gruber, Arvo Pärt und Esa-Pekka Salonen wider. Kristjan Järvi war Gastdirigent bei vielen namhaften Orchestern der Welt, u. a. beim London Symphony Orchestra, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem City of Birmingham Symphony Orchestra. Als unermüdlicher Streiter für die Neue Musik zeichnet Kristjan Järvi für über 100 Auftragskompositionen verantwortlich. Er ist außerdem ein dynamischer und engagierter Musikpädagoge, Gründer und Chefdirigent des Baltic Youth Philharmonic, Gründer und Chefdirigent der Absolute Academy sowie Mitbegründer des Muusikaselts-Programms für estnische Waisenkinder. Kristjan Järvi lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Florida. 17 Beethoven Orchester Bonn In Konzerten in Bonn, sowie im In- und Ausland transportiert das Beethoven Orchester Bonn den Ruf der Stadt im Geiste Beethovens in die Welt. Die Präsentation ausgefallener Programme ist ein Hauptgedanke in der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch dafür steht die Aufnahme der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger und Sergiu Celibidache, Günter Wand und Dennis Russell Davies fort: sie setzten wichtige Impulse in der Entwicklung zu einem dynamisch agilen Klangkörper, der von der Fachpresse als herausragend bewertet wurde und wird. Seit 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf einer großen musikalischen Reise. Dazu gehört neben der regulären Opern- und Konzerttätigkeit des Orchesters eine ausgedehnte Kinder- und Jugendarbeit. Foto: www.wichertzelck.com Das Beethoven Orchester Bonn zählt zur Spitzenklasse der deutschen Orchester, und wird weit über die Grenzen Bonns hinaus als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen. Beethoven Orchester Bonn 18 Die Saison der Sinne www.beethoven-orchester.de Alle Konzerte 2011 | 2012 ab sofort im Vorverkau f! Theater- und Konzertkasse 0228-77 80 08 www.bonnticket.de 0228-50 20 10 ORCHESTERFEST 17.7.2011 Ab 11 Uhr, Beethovenhalle Eintritt frei! KlassikSpaß für Groß und Klein Wunschkonzert, Kinder- und Familienkonzert, Instrumentenvorstellungen, Publikumsorchester und viele weitere Überraschungen www.beethoven-orchester.de THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. 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