Anti-West-Nil-Virus-ELISA Pferd (IgG)

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Anti-West-Nil-Virus-ELISA Pferd (IgG)
Hohe Spezifität durch Verwendung eines rekombinanten Antigens
Verringerte Kreuzreaktivitäten mit Antikörpern gegen FSME-Viren
Effiziente Automatisierungslösungen verfügbar
Technische Daten
Antigen
Detergenz-extrahiertes Glycoprotein E des WNV aus der Membranfraktion humaner Zellen
Kalibrierung
Semiquantitativ: Berechnung einer Ratio aus Extinktion der Probe und Extinktion des Kalibrators
Befundinterpretation
EUROIMMUN schlägt folgende Befundinterpretation vor:
Ratio < 0,8:
negativ
Ratio  0,8 bis < 1,1:
grenzwertig
Ratio  1,1:
positiv
Probenverdünnung
Equines Serum oder Plasma, 1 : 101 in Probenpuffer
Reagenzien
Gebrauchsfertig, mit Ausnahme des Waschpuffers (10 x), farbcodierte Lösungen
Testablauf
30 min (37 °C) / 30 min (37 °C) / 15 min (Raumtemperatur), voll automatisierbar
Messung
450 nm, Referenzwellenlänge zwischen 620 nm und 650 nm
Packungsformat
96 einzeln abbrechbare Reagenzgefäße inklusive aller erforderlichen Reagenzien
Bestell-Nr.
EI 2662-9601 GE
Klinische Bedeutung
Das West-Nil-Virus (WNV; engl. West Nile virus) ist ein behülltes Einzelstrang-RNA-Virus, das zur Familie der Flaviviridae
zählt. Das WNV kommt sowohl in tropischen als auch in gemäßigten Gebieten vor. Vermehrte Erkrankungsfälle bei Menschen
und Tieren sowie Studien zum Nachweis von WNV bei Vögeln und Moskitos bestätigen, dass sich das WNV zunehmend in
gemäßigte Gebiete wie Europa und mediterrane Regionen ausbreitet. Das WNV wird durch eine Vielzahl von Stechmücken
übertragen, wobei die Gattungen Culex und Aedes als Haupt-Arthropodenwirte gelten. Das Vertebraten-Reservoir stellen
Vögel dar. Es können jedoch auch Säugetiere als Zufallswirte durch den Stich einer infizierten Stechmücke mit dem WNV
infiziert werden, wobei außer dem Menschen meist nur Pferde erkranken.
Nach einer Inkubationszeit von 3 - 15 Tagen führt eine Infektion mit dem WNV bei Pferden meist zu einer kurzen Virämie mit
niedrigen Virustitern. Nur ungefähr 10 % der infizierten Pferde zeigen klinische Symptome. Die ersten Anzeichen sind eher
unspezifisch und äußern sich durch Fieber, Depression, Inappetenz und Koliken. Im Verlauf treten meist neuronale Störungen
auf, die zu Ataxie und Lahmheiten bis zur Parese führen und als prädominante klinische Symptome gelten. Seltener kommt
es zu Beeinträchtigungen der Gesichtsnerven, Lichtempfindlichkeit und Erblindung, Muskelzucken sowie allgemeiner Überempfindlichkeit und Wesensveränderungen. Bei 20 % der Pferde, die eine Infektion überstanden haben, kommt es zu Folgeschäden wie Gewichtsverlust, Lethargie, Ataxie und Beeinträchtigungen der Hirnnerven. Bei ungeimpften Pferden verlaufen
24 % - 45 % der klinischen Fälle tödlich. Intensivmedizinische Betreuung ist derzeit die einzige Möglichkeit, das Krankheitsbild
günstig zu beeinflussen. Ein Impfstoff mit Formalin-inaktiviertem WNV steht für Pferde zur Verfügung.
Die Differentialdiagnose umfasst weitere Arbovirus-bedingte Enzephalitiden (z. B. Frühsommer-Meningoenzephalitis, Equine Enzephalomyelitis und Japanische Enzephalitis), mit dem equinen Herpesvirus-assoziierte Erkrankungen, die Borna‘sche-Krankheit und Tollwut. Da der Verwandtschaftsgrad in der Familie der Flaviviren hoch ist, sind Antikörper-Kreuzreaktionen möglich.
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Stellenwert
Die Diagnose des WNV erfolgt durch den direkten Virus-Nachweis oder durch den Nachweis spezifischer Antikörper. Bedingt
durch die kurze Virämie-Phase und dem häufig niedrigen Virustiter ist die Virusisolierung aus Serum oder Liquor oder der
Virusnachweis mit der Reversen-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) oft erfolglos. Eine besondere Bedeutung kommt somit dem Nachweis von spezifischen Anti-WNV-Antikörpern mittels serologischer Verfahren zu. Spezifische
IgM-Antikörper lassen sich im Pferdeserum nach 7 - 10 Tagen nachweisen und verbleiben meist 1 - 2 Monate, können jedoch
auch 6 Monate oder länger persistieren. Anti-WNV-IgG-Antikörper lassen sich für mindestens 15 Monate nach Infektion nachweisen. Auf Grund seiner hohen Sensitivität und Spezifität eignet sich der Anti-WNV-ELISA Pferd (IgG) zum zuverlässigen
Nachweis von WNV-spezifischen Antikörpern im Serum oder Plasma von Pferden.
Reproduzierbarkeit
Zur Kontrolle der Reproduzierbarkeit wurden die Intra- und
Inter-Assay-Variationskoeffizienten mit 3 Seren ermittelt.
Den Intra-Assay-Variationskoeffizienten liegen jeweils 20 Bestimmungen, den Inter-Assay-Variationskoeffizienten jeweils
4 Bestimmungen in 6 verschiedenen Testansätzen zugrunde.
Intra-Assay Variation, n = 20
Inter-Assay Variation, n = 4 x 6
Serum
Mittelwert (Ratio)
VK (%)
Mittelwert (Ratio)
VK (%)
1
1,0
5,6
0,9
5,3
2
3,7
2,8
3,8
4,0
3
4,6
2,7
4,6
3,2
Kreuzreaktivität
Acht mittels indirektem Immunfluoreszenztest (IIFT) als
FSME-Virus positiv und WNV negativ charakterisierte Proben wurden mit dem EUROIMMUN Anti-WNV-ELISA Pferd
(IgG) als negativ (6) bzw. grenzwertig (2) für WNV eingestuft,
womit eine verringerte Kreuzreaktivität mit Antikörpern gegen FSME-Viren gegeben ist. Kreuzreaktivitäten mit anderen
Flaviviren können nicht ausgeschlossen werden.
FSME-Virus positiv, WNV negativ
(IIFT) n = 8
EUROIMMUN
Anti-WNV-ELISA
Pferd (IgG)
ELISA eines anderen Herstellers
positiv
grenzwertig
negativ
positiv
-
-
-
grenzwertig
2
-
-
negativ
5
1
-
Sensitivität und Spezifität
Für die Ermittlung von Sensitivität und Spezifität wurden
112 zufällig ausgewählte Pferdeseren mit dem EUROIMMUN Anti-West-Nil-Virus-ELISA Pferd (IgG) und einem
kommerziell verfügbaren und in Deutschland zugelassenen
ELISA untersucht. Die Ergebnisse ergaben eine Sensitivität
von 98 % und eine Spezifität von 98 %. Grenzwertige Ergebnisse wurden nicht in die Bewertung miteinbezogen.
Vorcharakterisierung
n = 112
EUROIMMUN
Anti-WNV-ELISA
Pferd (IgG)
positiv
grenzwertig
negativ
positiv
47
0
1
grenzwertig
1
0
0
negativ
1
0
62
Literatur
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EI_2662E_D_DE_A01, 03/2016
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