Anti-Anaplasma-ELISA Hund (IgG).

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Anti-Anaplasma-phagocytophilum-ELISA Hund (IgG)
Hochspezifischer Suchtest zum Nachweis von caninen anti-Anaplasma Antikörpern
Basierend auf einem rekombinanten Antigen
Effiziente Automatisierungslösungen verfügbar
Technische Daten
Antigen
Rekombinant hergestelltes und gereinigtes Antigen aus Anaplasma phagocytophilum
Kalibrierung
Semiquantitativ:
Berechnung einer Ratio aus Extinktion der Probe und Extinktion des Kalibrators
Befundinterpretation
EUROIMMUN schlägt folgende Befundinterpretation vor:
Ratio < 0,8:
negativ
Ratio  0,8 bis < 1,1:
grenzwertig
Ratio  1,1:
positiv
Probenverdünnung
Canines Serum oder Plasma, 1 : 101 in Probenpuffer
Reagenzien
Gebrauchsfertig, mit Ausnahme des Waschpuffers (10 x), farbcodierte Lösungen
Testablauf
30 min (37°C) / 30 min (37°C) / 15 min (Raumtemperatur), voll automatisierbar
Messung
450 nm, Referenzwellenlänge zwischen 620 nm und 650 nm
Packungsformat
96 einzeln abbrechbare Reagenzgefäße inklusive aller erforderlichen Reagenzien
Bestell-Nr.
EI 220m-9601 GC
Klinische Bedeutung
Anaplasmose ist eine durch Zecken der Gattung Ixodes auf Tiere und Menschen übertragbare Erkrankung, die durch
Anaplasma (A.) phagocytophilum (früher: Ehrlichia phagocytophila) verursacht wird. Eine erste Beschreibung der Erkrankung
beim Hund stammt aus den USA aus dem Jahr 1982. A. phagocytophilum ist weltweit verbreitet, wobei die Prävalenz vom
Verbreitungsgebiet der übertragenden Vektoren abhängig ist. Die Seroprävalenz ist regional sehr unterschiedlich und wird mit
0 bis 56 % angegeben. Das klinische Bild einer Infektion mit A. phagocytophilum wird bei Hunden unterschiedlich bezeichnet:
Granulozytäre Ehrlichiose (veraltet), Canine Granulozytäre Anaplasmose, meist aber einfach Anaplasmose.
A. phagocytophilum ist ein gramnegatives, obligat intrazelluläres Bakterium, das in erster Linie die neutrophilen Granulozyten,
in seltenen Fällen aber auch eosinophile Granulozyten befällt. Die klinischen Symptome der caninen Anaplasmose sind
reduziertes Allgemeinbefinden mit Fieber, Gewichtsverlust, Vomitus, Dyspnoe, Spleno- und Hepatomegalie, Lymphadenopathie,
Gliedmaßenödeme, Leukopenie, Anämie, Hämorrhagien, Polyarthritis aber auch ZNS-Symptome in Folge entzündlicher
Veränderungen und Blutungen in Meningen. Einige Hunde können den Erreger eliminieren, andere durchlaufen die Infektion
subklinisch oder chronisch. Beim chronischen Verlauf treten wechselnde Lahmheiten auf, bedingt durch Polyarthritis und
Gelenkschwellungen. Differentialdiagnostisch sollte eine Borreliose ausgeschlossen werden. Impfstoffe sind nicht erhältlich.
Antikörper gegen A. phagocytophilum treten bei spezifisch infizierten Tieren nach 7 bis 14 Tagen im Serum auf. Zum serologischen Nachweis der Antikörper werden verschiedene Techniken angewandt wie z. B. ELISA, indirekte Immunfluoreszenztests
(IIFT) oder Schnelltests. Zu beachten ist, dass viele Hunde A. phagocytophilum-spezifische Antikörper aufweisen, aber klinisch
nicht auffällig sind. Für eine Diagnose sollten daher immer zwei Blutproben in zeitlichem Abstand untersucht werden, wobei
ein Titeranstieg auf das Zweifache des Wertes der ersten Blutprobe bzw. eine Serokonversion diagnostisch relevant sind. Auch
bei einem negativen Ergebnis der ersten Blutprobe sollte bei Verdacht auf Anaplasmose zwei Wochen später eine zweite Probe
untersucht werden, da Hunde in der frühen Phase der Infektion noch keine Antikörper gebildet haben.
EUROIMMUN AG · Seekamp 31 · 23560 Lübeck · Telefon: 0451 5855 0 · E-Mail: [email protected] · www.vet.euroimmun.de
Stellenwert
Der Direktnachweis von A. phagocytophilum per Färbung oder Anzucht in Kultur ist möglich, wird aber routinemäßig nicht
durchgeführt, da die Methoden für die Screening-Diagnostik zu aufwändig sind. Die PCR kommt regelmäßig zum Einsatz,
allerdings ist die Sensitivität des Direktnachweises stark von der Infektionsphase abhängig, denn es gibt „Ruhephasen” in
denen die Anaplasmen im Blut so gut wie gar nicht nachweisbar sind. Nur in Vermehrungsphasen (Fieberschub) ist der
Direktnachweis zuverlässig möglich. Für die PCR muss zudem unbedingt Vollblut verwendet werden. Daher ist der serologische
Antikörpernachweis das Mittel der Wahl für die Labordiagnostik der Caninen Granulozytären Anaplasmose. Aufgrund der
Verwendung eines spezifischen rekombinanten Antigens erzielt der Anti-Anaplasma-phagocytophilum-ELISA Hund (IgG) eine
hohe Spezifität bei ebenfalls sehr hoher Sensitivität.
Testprinzip
Die Testpackung enthält Mikrotiterstreifen zu je 8 vereinzelbaren Reagenzgefäßen, die mit rekombinant hergestelltem und
gereinigtem Antigen aus Anaplasma phagocytophilum beschichtet sind. Die Reagenzgefäße werden im ersten Analyseschritt
mit verdünnten Proben inkubiert. Bei positiven Proben binden spezifische Antikörper der Klasse IgG (und IgA, IgM) an die
jeweiligen Antigene. Zur Darstellung dieser Antikörper inkubiert man in einem zweiten Schritt mit einem Enzym-markierten
Anti-Hund-IgG (Enzymkonjugat), das eine sich anschließende Farbreaktion katalysiert.
Reproduzierbarkeit
Zur Kontrolle der Reproduzierbarkeit wurden die Intra- und
Inter - Assay-Variationskoeffizienten mit 3 Seren ermittelt.
Den Intra - Assay-Variationskoeffizienten liegen jeweils 20
Bestimmungen, den Inter - Assay-Variationskoeffizienten
jeweils 4 Bestimmungen in 6 verschiedenen Testansätzen
zugrunde.
Intra - Assay Variation, n = 20
Serum
Mittelwert (Ratio)
Inter - Assay Variation, n = 4 x 6
VK (%)
Mittelwert (Ratio)
VK (%)
1
1,1
2,2
1,2
5,0
2
1,9
3,5
2,1
4,6
3
3,3
4,9
3,6
5,8
Sensitivität und Spezifität
59 zufällig ausgewählte Hundeseren wurden mit dem EUROIMMUN Anti-Anaplasma-phagocytophilum-ELISA Hund (IgG)
und einem kommerziell verfügbaren Immunfluoreszenztest
untersucht. Die Ergebnisse wurden verglichen und ergaben
eine Sensitivität von 97 % und eine Spezifität von 96 %
(grenzwertige Seren ausgenommen).
Vorcharakterisierung (IIFT)
n = 59
EUROIMMUN
Anti-Anaplasma-ELISA
Hund (IgG)
positiv
grenzwertig
positiv
33
0
negativ
1
grenzwertig
2
0
1
negativ
1
0
21
Literatur
1.
2.
3.
4.
Carrade DD, Foley JE, Borjesson DL, Sykes JE. Canine granulocytic anaplasmosis: a review. J Vet Intern Med. 23(6) (2009)
1129-41.
Center for Food Security and Public Health. Ehrlichiosis and Anaplasmosis: Zoonotic Species. College of Veterinary Medicine,
Iowa State University (2013).
Kohn B, Silaghi C, Galke D, Arndt G, Pfister K. Infections with Anaplasma phagocytophilum in dogs in Germany. Res Vet Sci
91 (2011) 71-76.
Tsachev I. Canine Granulocytic Anaplasmosis. Trakia Journal of Sciences 7 (1) (2009) pp 68-72.
EUROIMMUN AG · Seekamp 31 · 23560 Lübeck · Telefon: 0451 5855 0 · E-Mail: [email protected] · www.vet.euroimmun.de
EI_220mC_D_DE_A02, 12/2015
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