komprimiert Infektionerisiken Bestatter

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Infektionsrisiken im
Bestatterhandwerk insbesondere
beim Versorgen von Unfallopfern
F. v. Rheinbaben
Gliedertiere
Infektionen / Vektoren / Verderbnis
Wurmparasiten Infektionen / Verderbnis
Protozoen
Infektionen (wenig bedeutend)
Pilze / Hefen
Verderbnis/Intoxikation/Infektion
Algen
Intoxikation / Technische Probleme
Bakterien
Infektion/Intoxikation/Verderbnis/ Technische Probleme
Viren / Phagen Infektion / Technische Probleme
Viroide
Infektionen / Pflanzenkrankheiten
Prionen
Infektion / Technische Herausforderungen
Biofilme
Technische Probleme / Infektionsrisiken
Zellkulturen
Infektionsrisiken
Toxine
Verderbnis / Intoxikation
Gen-Material
Infektionsgefahren / unbekannte Risiken
Klonierte Organismen
Unkontrollierte Ausbreitung / unbek. Risiken
Besondere Infektionsrisiken bestehen….
- Wenn der Verstorbene Träger bestimmter Krankheiten war und es
zur Übertragung infektiösen Materials auf Menschen kommt.
- Wenn bestimmte Gewebe abbauende Keime (Bakterien) beim
Umgang mit Verstorbenen in Verletzungen eingebracht werden
(Blutvergiftung, Lokale Infektionen).
Bedenke:
Ein Mensch kann äußerlich gesund wirken, jedoch Träger
gefährlicher Infektionen sein.
Keime, die am mikrobiellen Abbau von Gewebe beteiligt sind,
können unter bestimmten Voraussetzungen auch bei gesunden,
lebenden Menschen in Verletzungen wachsen.
Persistierende Infektionen
Viren:
• HBV, HCV, HIV
• Herpesviren
• Papillomviren
Bakterien:
• Tuberkulose
Prionen
• CJD
• Alzhereimer / Parkinson
Keine besonderen Infektionsrisiken bestehen….
- Wenn der Verstorbene gesund, d. h. nicht Träger bestimmter
Krankheiten war.
- Wenn der Verstorbenen mit Keimen wie Antibiotika resistenten
Erregern wie MRSA oder MRGN kolonisiert war.
- Wenn als Folge mikrobieller Verwesung (durch Bakterien)
Abbauprodukte so genannte Leichengifte wie Neurin, Cadaverin,
Putrescin und andere entstehen
Gleichwohl müssen im Umgang mit Verstorbenen einigen
grundsätzliche Hygienemaßnahmen eingehalten werden !
Infektionsrisiken durch
Mikroorganismen des
Verwesungsprozesses
Verderben
Verwesen
Verfaulen
Verschimmeln
Verrotten
Vermodern
Ranzig
werden
Prozess, an
dem vor allem
Bakterien
beteiligt sind
und der unter
Sauerstoffabschluss oder
Sauerstoffarmmut stattfindet:
Prozess, an
dem
Bakterien und
Pilze beteiligt
sind.
Findet eher in
Gegenwart
von
Sauerstoff
statt:
Prozess, an
dem vor allem
Pilze beteiligt
sind. Betrifft
vorwiegend
saure Medien
(pH-Wert < 7)
und findet in
Gegenwart von
Sauerstoff
statt:
Mikrobieller
Abbau /
Mineralisierung
organischen
Materials,
auch in Abwesenheit
von Sauerstoff (HumusBildung) :
Prozess, an
dem Pilze und
Bakterien
beteiligt sind.
Findet eher in
Abwesenheit
von
Sauerstoff
statt:
Weitgehend
chemischer
Prozess, an
dem
Sauerstoff
(Oyxidation)
und Enzyme
beteiligt sind,
seltener
Mikroorganismen:
Obst
verschimmelt
Pflanzenteile
verrotten
Laub / Holz
vermodert
Fette werden
ranzig
Fleisch verwest
Pflanzen (und
Tiere)
verfaulen
Leichengifte (Ptomaine = Biogene Amine) und
andere mikrobielle Abbauprodukte
Ornithin
Lysin
Cholin
->
->
->
Cadaverin
Putrescin
Neurin
Sonstige
->
Schwefelwasserstoff
Bakterientoxine
->
->
Tetanustoxin
Botulismustoxin
Ornithin
Lysin
Cholin
Cadaverin
Putrescin
Neurin
Infektionsrisiken durch
Krankheitserreger des
Verstorbenen
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
Das Gefahrenpotenzial
von Würmern für
Bestatter wird in
Mitteleuropa insgesamt
als gering eingestuft
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
Amöben
Flagellaten
Ciliaten
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
Pilze
• Dermatophyten
Fußpilz, Trichophyton
• Hefen
Soor, Candida albicans
• Schimmelpilze
Lungenmykosen, Aspergillus
niger
Dermatophyten
Orale Candidose verursacht durch Candida albicans
Schimmelpilze
Das Gefahrenpotenzial durch
Pilze wird für
Bestatter zwar
als insgesamt
gering
eingestuft, vor
dem Einatmen
von Pilzsporen
ist allerdings
eindringlich zu
warnen
Schimmelpilze
geben Sporen in
die Luft ab.
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
Beispiele für Bakterien
Pseudomonas
Escherichia coli
Stap
Staphylokokken
Streptokokken
Antibiotikaresistenzen……
• MRSA
• ESBL
• MRGN
Und dann gab es auch noch:
EHEC
M. tuberculosis
M. tuberculosis
Keimflora chronischer Wunden:
• Pseudomonas aeruginosa
• Streptokokken
• Enterokokken
• koagulase-negativen Staphylokokken
• S. epidermidis
• Proteus mirabilis
• Proteus vulgaris
• Escherichia coli
• Enterobacter spec.
• Citrobacter spec.
• Serratia spec.
Tuberkuloseerreger haben eine besondere Trocken- und Umweltresistenz
und sind auch gegenüber vielen Desinfektionsmitteln stabil
Mechanismus der Sporenbildung
Gasbrand: Gefahr bei tiefen
Verletzungen
Das Gefahrenpotenzial durch Bakterien wird für Bestatter
als hoch jedoch insgesamt gut beherrschbar eingestuft. Bei
Verletzungen an Gegenständen mit Eintrag von Bakterien
sind abhängig von den Begleitumständen sofortige
Gegenmaßnahmen erforderlich
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
Unbehüllte Viren
Behüllte
Viren
Beispiel
HIV
Persistierende Infektionen:
• Hepatitis B-Virus
• Hepatitis C-Virus
• HIV
• Hepatitis A-Virus (?)
• Andere besondere Viren (z. B. Hämorrh. Fieber)
• Andere akute (Influenza)
• Zoonosen (Tollwut)
Das Gefahrenpotenzial durch Viren wird für Bestatter als beachtlich
eingestuft. Bei Verletzungen an Gegenständen mit Eintrag Blutgetragener
Viren sind, abhängig von den Begleitumständen, sofortige Gegenmaßnahmen
erforderlich
Tenazität von Viren:
• HBV, HIV eingetrocknet in Blut und nicht verwestem Gewebe ca.
3 Wochen
• Viren in Stuhl können mehrere Jahre persistieren
• Die Kühlung einer Leiche stabilisiert alle Arten von Erregern
Merke: Die meisten Erreger sind unter natürlichen Bedingungen
deutlich resistenter als unter Laborbedingungen
Virusinfektionen……
Aus der Vergangenheit:
H1N1
H5N1
Ebola
Und andere….
Wurmparasiten
Protozoen
Pilze / Hefen
Bakterien
Viren
Prionen
„normale“ Prionproteine
erfüllen eine natürliche
Funktion in Nervenzellen
Hirnschnitt mit Schwamm-artigen „Vakuolen“ und Einschlusskörperchen
Gesicherte Spongiforme Enzephalopathien beim
Menschen:
• CJD (1,5 Fälle pro 1 Mio) :
- Sporadische Form
- Iatrogene Form
- Hereditäre Form
- Variante der CJD
• Gerstmann Sträussler Scheinker Syndrom (1 Fall pro 20 Mio)
• Fatale-Familiäre Insomnie (1 Fall pro 120 Mio)
• Kuru (ausgestorben)
Krankheiten durch weitere „Keim-abhängige“ ProteinPolymerisation:
• Alzheimer-Krankheit
• Parkinson-Krankheit
• Andere neurodegenerative Erkrankungen:
- Amyloid-A-Amyloidose
- Apolipoprotein-A-II-Amyloidose
- Leichtketten-(AL-) Amyloidose (bei Plasmazellen)
Prionen
Sterilisationstechniken in der Praxis
• Autoklavatieren bei ( > 134°C / 17 min / ~ 4 Bar)
• Behandlung mit NaOH (1 M / 24h / RT)
• Behandlung mit GdnSCN* (für die Endoskopdesinfektion) 3 M / 24h,
4 M / 1h,
6 M / 15 min)
* Guanidinium-Iso-Thio-Cyanat
Gesetzliche Auflagen
• IfSG, TRBA und vieles andere mehr
• Dokumentationspflichten und anderes
• Hygiene-, Desinfektionspläne u. a.
Arbeitsplatzgestaltung
Schutzkleidung
• Handschuhe
• Schutzkittel
• Gesichtsschutz u. a.
Personalhygiene
• allg. Maßnahmen
• Händehygiene u.a.
• Schutzimpfungen
• Umfeld
• Arbeitsräume
• Sanitärbereiche u. a.
Bestatter
Arbeitsplatzausstattung
• Geräte zur sicheren
Aufbereitung oder
Entsorgung gefährlichen Materials
Hygienisch korrekte
Durchführung und
Organisation der Arbeit
Hygienemaßnahmen
Schutzmaßnahmen:
• Persönliche Schutzausrüstung
• Händehygiene
• Flächenhygiene
• Gerätehygiene
• Schutzimpfungen
• Sofortmaßnahmen bei Unfällen
• Administratives: Gefährdungsbeurteilung und Hygieneplan
Schutzkleidung
• Reißfeste Handschuhe
• Schutzkittel
• Bei Gefahr von Staub / Aerosolen MundNasenschutz
• Ggf. Gesichtsschutz
• Geeignetes Schuhwerk
Geeignet für den
Kontakt mit
Mikroorganismen
Chemikalienbeständig
(leichte chemische
Belastung)
Geeignet für den
Umgang mit
Cytostatika
Tragen von
Schutzhandschuhen
erforderlich
1
2
3
4
5
7
6
8
Chemikalienfeste
• Schutzanzüge
• Handschuhe
• Schürze
• ggf. Atemschutz
• Schutzkittel
• Arbeitsschuhe
• Schutzbrille
• Gesichtsschutz
• Handschuhe
• Mund-Nasenschutz
• ggf. Haarschutz
• ggf. Bartschutz
• ggf. Überziehschuhe
Gefahrlose
Entsorgung
Zwischenlagern und
Wiederverwenden
Aufbereiten und
Wiederverwenden
Dekontaminieren und
Wiederverwenden
Eingesetzt:
ca. 108
pfu / ml
Reisolierbar:
ca. 107 - 106
pfu / ml
Waschen mit Wasser:
ca. 105
pfu / ml
Waschen mit Seife:
ca. 104
pfu / ml
Waschen mit Ethanol:
(85 %)
ca. 103 - 102
pfu / ml
Kategorie
Präparattyp
Zusammensetzung
Besonderheit
Reiniger
Stückseife
Basierend auf mit Lauge umgesetzten
Fettsäuren nach Wasserentzug
Besitzen lediglich eine Reinigungs-wirkung. Führen jedoch zu keiner
Keimabtötung. Soll-ten im öffentlichen Bereich aus hygienischen Grün-den
nicht verwendet werden.
Flüssigseife
Basierend auf mit Lauge umgesetzte
Fettsäuren kein Wasserentzug
Besitzen lediglich eine Reinigungs-wirkung. Führen jedoch zu keiner
Keimabtötung
Syndet
Basierend
auf
synthe-tischen
Detergenzien wie Fettalkoholen, in
der Regel Flüssigprodukte
Besitzen lediglich eine Reinigungs-wirkung. Führen jedoch zu keiner
Keimabtötung
Antimikrobielle
Handwaschlotion
Basierend auf synthetischen Detergenzien mit Zusätzen von
wasserlöslichen antimikrobiellen Zusätzen oder Flüssigseifen,
Flüssigpräparate, haben nur schwache keimtötende Wirksamkeit
(RF ca. 3 log-Stufen)
Werden je nach Präparat auf die trockenen oder vor-gefeuchtete Hände
verrieben, Wirkungslücken u.a. gegen bakterielle Sporen, nackte Viren, oft
auch Tuberkuloseerreger und andere
Händedesinfektionsmittel
Mittel
für
die
hygienische
Händedesinfektion
Alkoholbasiert mit Zusätzen von
Vergällun-gsmitteln,
Rückfettern,
Duft- und Farbstoffen sowie ggf.
Verdickungs-mitteln u.a.
Applikation als Flüssigkeit, ggf. auch als Gel oder Schaum. Breites
Wirksamkeitsspek-trum jedoch mit Wirkungslücken gegen nackte Viren und
bakteriellen Sporen.
Mittel für die
hygienische
Händedesinfektion
Wasserbasierte Mittel mit Zusätzen
von, Duft- und Farbstoffen sowie ggf.
Rückfettern u.a.
Applikation meist als Flüssigkeit, breites Wirksamkeitsspek-trum jedoch mit
Wirkungslücken gegen nackte Viren und bakterielle Sporen.
Mittel für die
chirurgische
Händedesinfektion
Meist alkoholbasiert mit Zusätzen zur
Erzielung einer Remanenzwirkung
sowie
Vergällungsmit-teln,
Rückfettern, Duft- und Farbstoffen
Applikation meist als Flüssigkeit, breites Wirksamkeitsspek-trum jedoch mit
Wirkungslücken gegen nackte Viren und bakteriellen Sporen.
Hautantiseptika
Mittel zur Anwendung
vor Operationen,
Injektionen und
Punktionen
Alkoholbasiert,
selten
auch
wasserbasiert, ohne Vergällungsmittel
oder
Zusätze wie Rückfetter und
Duftstoffen,
bei
präoperativer
Anwendung oft mit Farbstoffzusätzen
ausgestattet
Breites Wirksamkeitsspek-trum jedoch mit Wirkungslücken gegen
bakteriellen Sporen. Eine viruzide Wirksamkeit gegen nackte wie behüllte
Viren ist in aller Regel weder sinnvoll noch notwendig
Handpflegemittel
Öl in Wasser
Emulsionen
Meist mittels Spendern applizierbar. Erzeugen ein wässriges Hautgefühl, rasch antrocknend
Wasser in Öl
Emulsionen
Meist mittels Spendern applizierbar. Erzeugen ein fettiges Hautgefühl, langsam abtrocknend
Hautschutz
Mittel zur Hautprotektion, ziehen in der Regel auf der Hautoberfläche auf und werden erst mit der natürlichen Hautabnutzung abgestoßen. Meist
Silikon-basiert. Hinterlassen eine eingeschränkte protektive Wirkung gegen Chemikalien aller Art, sind jedoch KEIN Ersatz für Handschuhe
Benetzungslücken
bei der
hygienischen
Händedesinfektion
2
1
4
5
4
6
7
8
Unbrauchbare Ausrüstung
1
7,0
Waschen
und
Abtrocknen
2
4,4
Waschen
und
Abtrocknen
3
Waschen
und
Abtrocknen
3,7
4
5
6
1,0
Waschen
und
Abtrocknen
2,7
Waschen
und
Abtrocknen
2,9
Dieser
Waschplatz:
Akzeptabel?
Oder nicht?
Schwachpunkt
Wasserhahn!
Schwachpunkt
Wandspender
Schwachpunkt
Wandspender
?
Ungeeignete Ausrüstung !
optimal
Bei älterer
Ausstattung
noch
akzeptabel
ungeeignet
Wirksamkeitsparameter
Anwendungskonzentration
Einwirkungszeit
Wasserhärte
pH-Wert
Temperatur des Raumes (ggf. der Oberfläche)
Schmutzbelastung
Beschaffenheit der Oberfläche
So ist es richtig !!
Beladung des
Containers mit
Wischbezügen
Verschließen mit
Spezialdeckel
Haushaltshandschuhe
für die Durchführung
der Desinfektion
Chemikalienschutzhandschuhe
beim Umgang mit
Konzentraten
Mythen bei der Flächendesinfektion
- Nur auf feuchten Flächen kann ein Mittel wirken.
- Man muss ein Mittel regelmäßig wechseln, sonst bilden
sich „Desinfektionsmittelresistenzen“.
- Nach einer richtigen Desinfektion findet man auf dem
desinfizierten Gegenstand keine Keime mehr.
- Chemische Desinfektionsmittel sind umweltbelastend und
nach Möglichkeit zu vermeiden.
- Reinigungsverfahren / sind nach Möglichkeit zu
bevorzugen.
- Von sauberen Oberflächen geht keine Gefahr aus
-
Wirksamkeit verschiedener Desinfektionswirkstoffe
Halogene
Peroxide Aldehyde Alkohole Phenole QAV
Biguanid
gramneg.
Bakterien
grampos.
Bakterien
Mycobakterien
Bakteriensporen
Hefen
Schimmelpilze
unbehüllte
Viren
behüllte
Viren
wirksam
teilwirksam
unwirksam
Amine
Säuren
Amphotere
Sofern
erforderlich,
(Wiederverwendbarkeit)
ist auf hygienisch
aufbereitbares
Gerät zu achten.
Inhalt des Bestatterkoffers:
• Schere / Nagelschere
• Pinzette
• Wundhaken
• Ggf. Sicherheitsnadeln
• Nähnadeln (Rundnadel), Garn
• Kamm / Rasierer
• Einwegspritzen / Schläuche zum Absaugen von Flüssigkeiten
• Creme / Rasierschaum / Vaseline / Haarspray / Schminke / Lippenstift
• Watte / Papierwaschlappen / Einmalhandtücher
• Pflaster / Folie
• Dri Mop (Absorbens)
• Transportbox
• Desinfektionsmittel / -tücher
Material im Wagen:
• Schutzkleidung / Schürze / Arbeitskittel
• Bergehülle
• Schaufeltrage
• Bergungstrage / Überführungstrage
Ausstattung Arbeitsplatz
• Waschplatz
• Spinde für Arbeitsmaterial und Utensilien
Gefahrenklasseneinteilung
der Berufsgenossenschaft
Einteilung
biologischen
Materials nach
dessen
Gefahrenpotenzial
Schutzimpfungen für Bestatter:
HBV / HDV
HAV
Tetanus
Influenza (fakultativ)
Auffrischungsimpfungen gegen Kinderkrankheiten beachten !
Personalschutz:
• Sofortmaßnahmen bei akzidentellem Kontakt
mit scharfem oder stechenden Gegenständen.
• Was ist zu tun im Fall eines Kontaktes mit Blut
oder sonstigem potenziell infektiösem Material?
Ein Toter nach Autounfall ist zu versorgen:
- Welche Gefahrensituation ist einzukalkulieren?
- Wie ist zu verfahren ?
- Was wäre im Falle von Schnittverletzungen mit Eintrag von
Materialien wie Blut zu tun?
Frage: Wie hat man sich in einem solchen Fall zu verhalten?
Maßnahmen bei Todesfällen (Ebola)
Tätigkeiten im Umgang mit an Ebolafieber Verstorbenen sollten auf ein
Minimum beschränkt sein. Ist eine innere Leichenschau nötig, sollte
diese nur unter Bedingungen der Schutzstufe S 4 durch besonders
qualifiziertes Personal erfolgen.
Zur Diagnosesicherung ist ggf. eine begrenzte Anzahl von geeigneten
Proben zu entnehmen (Urin, Liquor, Kardialblut, Gewebe).
Leichnam soll in eine flüssigkeitsdichte Plastikhülle verbracht und in
dieser aufbewahrt werden. Der verschlossene und durch
Wischdesinfektion außen desinfizierte Sarg sollte sich in einem separaten
und gesicherten Bereich (Kühlraum) befinden und entsprechend
gekennzeichnet sein. Manipulationen an der Leiche (z.B.
Einbalsamierung) sind nicht zulässig. Die Bestatter sollten über das
bestehende Infektionsrisiko bei ungeschütztem Kontakt mit dem
Leichnam aufgeklärt werden. Eine Kremation ist der Erdbestattung
vorzuziehen.
Versorgung des Leichnams
Tatigkeiten im Umgang mit an Ebolafieber Verstorbenen sollten auf ein Minimum
beschrankt sein.
Manipulationen an der Leiche (z. B. Einbalsamierung) sind nicht zulassig.
Von einer inneren Leichenschau ist abzusehen. Der Verstorbene sollte unmittelbar nach
der erfolgten Leichenschau und evtl. weiteren notwendigen medizinischen
Untersuchungen (Gewebeprobe bzw. Blutentnahme) vollstandig mit einem speziellen
Absorbens bestreut werden. Dieses hat die Eigenschaft, die austretenden Korperflussigkeiten
des Leichnams zu binden, daruber hinaus hat es eine desinfizierende
Wirkung.
Danach ist der Leichnam in zwei formalingetrankte Tucher (10%ige Losung) zu hullen.
Anschliesend muss der Verstorbene in zwei gut verschliesbare, flussigkeitsdichte
Leichenhullen aus Kunststoff (z. B. innen silbergrau, ausen weis) gelegt werden. Die
Verschlusse dieser Hullen sind mit flussigkeitsdichtem Tape zu verkleben bzw. zu
versiegeln. Die Hullen sind danach jeweils von ausen mit einem erregergerechten und
geeigneten Desinfektionsmittel (RKI-Liste) zu desinfizieren. Nach Ende der Einwirkzeit
kann der so verpackte Leichnam ausgeschleust und eingesargt werden.
Die Leichenhullen sind (nach VDI-Richtlinien 3891) biologisch abbaubar bei
Erdbestattungen und verbrennen ruckstandsfrei bei der Feuerbestattung. Kremationen
sind der Erdbestattung vorzuziehen. Fur die moglichst unverzugliche Kremation ist ein
Holzsarg zu verwenden. Der Boden muss mit einer ausreichend hohen Schicht
(mindestens 5 cm) aufsaugender Stoffe (Sagemehl, Hobelspane, Vlies u. a.) bedeckt sein.
Fur das Bestattungspersonal, welches den Leichnam nach den oben genannten
Masnahmen ubernimmt, sind somit keine besonderen Schutzmasnahmen mehr
erforderlich.
Der Sarg muss fest verschlossen und deutlich sichtbar mit einem Biohazard-Zeichen und
als „hochinfektios“ (eigentlich „hochkontagios“) gekennzeichnet sein und bis zur
Einascherung in einem, wenn moglich separaten, auf alle Falle aber gesicherten und
gekuhlten Raum aufbewahrt werden.
Fur die Uberfuhrung vom Sterbeort zum nachstgelegenen Krematorium ist geschultes
Personal erforderlich. Der Transport des Leichnams muss behordlicherseits uberwacht
werden.
Zur weiteren Information siehe Eisenmenger W, Gillich R, Graf P, et al.: Masnahmen bei Todesfall an
gemeingefahrlichen Infektionserregern. Handbuch Biologische Gefahren I 2007. Hrg.: BBK und RKI. 509–517.
Gesetzliche Grundlagen und
Beachtenswertes
• Beerdigungsverordnungen
• Infektionsschutzgesetz
• TRBA 250
• RKI-Ratgeber zu den Infektionskrankheiten
Hautschutzplan
Tätigkeit / Arbeitsplatz
Wer ?
Wann?
Womit ?
Wie?
Mitarbeiter
......
Hautschutzmittel vor der Arbeit bei.....
Beispiele:
–Feuchtarbeit
–besonderer Beanspruchung
–Kontaktrisiko durch....
Präparat......
Protect-Produkt; zum Erhaltung der
Hautbarriere mit (begrenzten) Schutz
vor Feuchtigkeit.
Beispiel:
Auf saubere und trockene Hände
auftragen. Handrücken, Daumen,
Nagelfalz und Fingerzwischenräume
besonders beachten.
Hinweis: Hautschutzmittel sind kein
Ersatz für Schutzhandschuhe
Mitarbeiter
........
Schutzhandschuhe während der Arbeit
Beispiele:
– Gefahrstoffen
–biologischen Arbeitsstoffen
Fabrikat......
Untersuchungshandschuhe: elastich
strapazierfähig ungepudert
Schutzhandschuhe: Aus
chemikalienresistenten Materialien mit
langen Stulpen.
Auf trockene Hände anziehen,
regelmäßiger Wechsel
–Nach Patientenbehandlung
–bei grober Verschmutzung
–Bei Beschädigung
Hinweis: Handschuhe sind stets so
auszuziehen, dass die Händ oder
Handgelenke dabei nicht von
unerwünschtem Material auf der
Handschuhoberfläche kontaminiert
werden können
Mitarbeiter
.........
Bei Anlässen wie.....
Beispiele:
– Vor Arbeitsbeginn,
–bei Verschmutzung,
–nach Kontamination mit Gefahrstoffen,
–Nach grober Kontamination mit
Biologischem biologischen Arbeitsstoffen
–nach Toilettenbesuch,
–bei Arbeitsende
Präparat......
Waschlotion
Auf die vorgefeuchteten
Hände auftragen, 30 sek
aufschäumen danach mit
handwarmem Wasser
gründlich abspülen. Hände
gründlich mit
Einmalhandtuch trocknen
Hinweis: Ggf. sind die
Hände nach der Reinigung
zusätzlich zu desinfizieren.
Dies gilt insbesondere nach
Kontakt mit Materialien /
Krankheitserregern und
infektiösem biologischen
Arbeitsstoffen
Mitarbeiter
......
Hautpflegemittel nach der Arbeit, bzw.
Je nach Hauttyp; nach dem Händewaschen
und vor Pausenbeginn, bei Bedarf etc.
Präparat......
Beispiele:
Pflegelotion: Feuchtigkeit
spendend, schnell
abtrocknend (Öl in Wasser
lotion)
Fettcreme: Stark fettend
(Wasser in Öl Lotion) für
trockene Haut
Beispiel:
Auf saubere und trockene
Hände auftragen.
Handrücken, Daumen,
Nagelfalz und
Fingerzwischenräume
Mitarbeiter
......
Bei Anlässen wie.....
Beispiele:
–Vor Arbeitsbeginn,
–Nach Kontamination mit Biologischem
biologischen Arbeitsstoffen
–nach Toilettenbesuch,
–Vor und nach Tätigkeiten wie
Tiolettenbesuchen, Naseputzen, Pausen
–Nach Ausziehen von Handschuhen
–bei Arbeitsende
Präparat......
Wirkungssprktrum:
Bakterizid, levurozid /
tuberkulozid, begrenzt
viruzid.
Eine zu Benetzung der Hände
ausreichend Menge während
der vorgegebenen
Kontaktzeiten gründlich auf
den trockenen Händen
verreiben.
Handrücken, Daumen,
Nagelfalz und
Fingerzwischenräume und
Handgelenke besonders
beachten.
Handreiniger
Hautreiniger
Hautpflegemittel
Händedesinfektion
Gültig ab: ___________ / Unterschrift:_________________
Desinfektionsplan
Institution 7 Firma
Bereich
Was ?
Wann?
Womit ? Wo
?
Dosie-rung
Hände
Haut
Schutzkleidung
Geräte
Einrichtungsgegenstände
wie.......
Räume / Fußboden
Wäsche
Abfall
Besondere Anlässe wie...
anderes
Gültig ab: ___________ / Unterschrift:_________________
Wer
Betriebsanweisung und Hygieneplan
Schriftlich fixierte verbindliche Arbeitsanweisung
Ist allen Mitarbeitern zugänglich zu halten
ist laufend zu aktualisieren
Mitarbeiter haben die Pflicht zur Kenntnisnahme (Unterschrift)
Beispiel Inhaltsverzeichnis eines Hygieneplans
Händehygiene / Personalhygiene
Handewaschen Händewaschen, Händepflege: - wann - Händewaschen – wie
Hygienische Händedesinfektion
Hygienische Händedesinfektion – wann - Hygienische Händedesinfektion - wie
Hygienische Händedesinfektion gemäß DIN EN 1500
Chirurgische Händedesinfektion
Hautpflege
Umgang mit Verstorbenen
Maßnahmen beim Vorliegen besonderer infektiöser Erkrankungen (Verdacht) des Verstorbenen
Umgang mit Flächen- und Geräten,
Flächenreinigung und -desinfektion
Gezielte Flachendesinfektion
Flächendesinfektionsmaßnahmen – Besonderheiten
Reinigung von Geräten
Umgang mit Desinfektionsmitteln und -Konzentraten
Abfallentsorgung
Akzidentellen Verletzungen
Kenntnisnahme / Infos / Protokolle
Anlagen Hygieneplan
Anlage
Anlage
Anlage
Anlage
Anlage
Anlage
Anlage
1: Reinigungs- und Desinfektionsplan Praxis .
2: Desinfketionsplan
3: Hautschutzplan
4: Verhalten bei Schnittverletzungen mit Blutkontamination
5: Beispiel für besonderer Erreger (Liste) / Situationen
6: Richtlinien / Auszüge
7: Literaturverzeichnis
Überprüfung durch Gesundheitsamt
• Hygienepläne / Desinfektionspläne
• Räumliche und organisatorische Trennung der
Arbeitsbereiche
• Verbandbuch: Dokumentation von Arbeitsunfällen
• Finden regelmäßig Sicherheitsbelehrungen
• Eingriffe in die Gebäudesubstanz etc. gemeldet?
• Einhaltung korrekter Arbeitsweisen
• Sind Dampfsterilisationsprogramme validiert /
regelmäßige Kontrolle der sicheren Funktion,
Wartung etc.
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