Info3 Getränke BeKi fit Essen schmeckt! www.beki-bw.de Wir können über einen längeren Zeitraum ohne feste Nahrung auskommen, aber nur ein bis zwei Tage ohne Flüssigkeit. Wasser erfüllt lebensnotwendige Aufgaben im Körper und sorgt für Leistungsfähigkeit und Konzentrationsvermögen. Verluste müssen deshalb regelmäßig und schnell ausgeglichen werden. Kinder brauchen bezogen auf ihr Körpergewicht mehr Flüssigkeit als Erwachsene und müssen zu den Mahlzeiten und auch zwischendurch genügend trinken. Wir Menschen geben über Haut, Lunge, Harn und Stuhl ständig Wasser ab. Bei einem achtjährigen Kind sind dies bereits ohne körperliche Bewegung etwa 0,3 Liter am Tag, beim Spielen und bei Hitze wesentlich mehr. Der Durst ist ein Notsignal. Auch Kinder sollten trinken, bevor sie durstig sind. Körperliche Anstrengungen und das Spielen lenken oft so ab, dass Kinder das Trinken vergessen und ihr Durstgefühl erst sehr spät wahrnehmen. Je jünger ein Kind, desto wichtiger ist ausreichendes Trinken. Wer mehr trinkt als sein Körper gerade braucht, gleicht dies über eine gesunde Niere aus. Bei gesunden Kindern sind gesundheitliche Probleme durch zu viel Wassertrinken praktisch ausgeschlossen. Die Farbe des Urins ist ein Hinweis auf die Versorgung mit Flüssigkeit: Heller Urin zeigt eine ausreichende, dunkler Harn eine zu geringe Wasseraufnahme an. Diese Beobachtung können auch Kinder schon machen. BeKi steht für Bewusste Kinderernährung. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BadenWürttemberg informiert Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte und Kinder über alle Fragen rund ums Essen und Trinken. BeKi-Tipp: ✔ Regen Sie die Einrichtung einer TeeEcke, die Anschaffung eines Wassersprudlers oder ein kostenloses Tischgetränk im Kinder­ garten und in der Schule an. Trinken Sie und Ihre Kinder mindes­tens sechs mal am Tag ein Glas (150-200 ml). Informieren Sie Ihre Kinder über die Bedeutung des Wassers und die rich­tige Auswahl von Getränken und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. So viel sollten Kinder trinken Alter in Jahren Flüssigkeit pro Tag 2 bis 3 Jahre 0,7 l 4 bis 6 Jahre 0,8 l 7 bis 9 Jahre 0,9 l 10 bis 12 Jahre 1,0 l 13 bis14 Jahre 1,2 bis 1,3 l Quelle: Forschungsinstitut für Kinderernährung 2006 Trinken in Kindergarten und Schule Kinder trinken oft zu wenig – besonders in der Schule. Darunter leidet die Leistungsfähigkeit, die Konzentration sinkt. Da der Mensch keinen Wasserspeicher hat, ist regelmäßiges Trinken so wichtig. Untersuchungen zeigen, dass Kinder mehr trinken, wenn Wasser in Kindergärten und Schulen kostenlos zur Verfügung steht. Sie nehmen dann nicht nur insgesamt mehr Flüssigkeit auf, sondern trinken insbesondere mehr Wasser und weniger süße Getränke. Dadurch verringert sich auch das Risiko für Übergewicht. Denn wer viele zuckerreiche Erfrischungsgetränke trinkt, nimmt eher zu. Das gute Trinkverhalten überträgt sich auch auf die Gewohnheiten zuhause. Kinder können besser denken, wenn sie aus­ reichend trinken. Im Kinder­garten und in der Schule sollten ungesüßte Getränke zur Verfügung stehen. Wasserspender und Trinkflaschen in der Schule sind ebenfalls eine sehr gute Lösung. Trinkrituale verhindern, dass der Unterricht gestört wird. Es wird zum Beispiel vereinbart, jeweils zum Beginn und Ende einer Schulstunde oder in den Pausen gemeinsam etwas zu trinken. Auch zum Mittagessen im Kindergarten und in der Schule sollte Wasser als Tischgetränk selbstverständlich sein. Geben Sie Ihrem Kind immer ein Getränk mit. Für unterwegs gibt es bruch­­­ feste, wieder befüllbare Flaschen aus Kunststoff oder Metall in verschiede­nen Größen. Achten Sie schon beim Einkauf darauf, dass man die Trink­flasche in der Spülmaschine reinigen kann. Säubern Sie sie regelmäßig, damit sich kein Belag aus Bakterien und Schimmelpilzen darin bilden kann. In der eigenen Flasche können die Kinder ihre „Lieblingsmischung“ mit­ nehmen und immer so viel trinken, wie sie möchten. Das ist besonders vor­ teil­haft für kleinere Kinder, die einmal geöffnete Packungen häufig nicht austrinken können. Außerdem verhindert die eigene Flasche unnötigen Verpackungsmüll. Getränke im Überblick Das ideale Getränk ist Wasser – egal ob Trink­wasser aus der Leitung oder Mineral­wasser. Grundsätzlich ist Leitungswasser in Deutschland durch die hohen Qualitäts­kontrollen sehr sauber und kann beden­ken­­los getrunken werden. Mit einem Spritzer Zitronensaft aromatisiert, schmeckt es besonders frisch. Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sowie stark verdünnte Fruchtsäfte (mindestens 2/3 Wasser mit höchstens 1/3 Saft) eignen sich als Kindergetränk ebenfalls gut. Nutzen Sie die Vielfalt des Angebots in Farbe und Geschmack. Auch Mischungen z.B. aus Hagebuttenteee und etwas Traubensaft schmecken gut. Erkalteter Tee mit ein paar Schnitzen Obst oder einigen Zitronenscheiben wird zur erfrischenden Kinderbowle an warmen Tagen. Unverdünnte Fruchtsäfte eignen sich ebenso wie Limonaden nicht zum Durstlöschen. Sie enthalten bis zu 10 % Zucker (aus den Früchten) und damit auch viel Energie. Fruchtnektare und Fruchtsaftgetränke sind mit Wasser verdünnte Frucht­säfte, denen Zucker zugesetzt wurde. Auch sie sind aufgrund ihres hohen Energiegehalts zum Durstlöschen weniger geeignet. Limonaden haben einen noch geringeren Fruchtsaftanteil. Ebenso wie Brause, Colagetränke und Eistee enthalten diese süßen Getränke viel Zucker. Wegen ihres hohen Energiegehaltes können sie bei großen Trinkmengen bei Kindern zur Entstehung von Übergewicht beitragen. Auch süßstoffhaltige Getränke sollten Sie Ihren Kindern besser nicht an­bie­ten. Der Höchstwert für einige Süßstoffe ist für ein 20 kg schweres Kind bereits mit einem Liter süßstoffhaltiger Limonade oder ColaGetränk überschritten. Die Gewöhnung an sehr süße Getränke verhindert, dass Kinder auch schwach oder ungesüßte Getränke zum Durstlöschen akzep­tieren. Ungeeignet für Kinder sind Cola-Getränke, Schwarztee und Kaffee. Das darin enthaltene Koffein führt zu Unruhe und erhöhtem Pulsschlag und kann Schlafstörungen auslösen. Denken Sie daran, dass auch Eistee aus schwarzem Tee hergestellt wird. Welche Getränke sind für Kinder geeignet? geeignet weniger geeignet ungeeignet verboten Leitungswasser Mineralwasser unverdünnte Fruchtsäfte Schwarztee Alkohol Fruchtsaftgetränke Bohnenkaffee Früchtetee Fruchtnektar Cola-Getränke Kräutertee Limonaden süßstoffhaltige Getränke stark verdünnte Fruchtsäfte Brausen BeKi-Tipp: ✔ Lassen Sie das erste Wasser morgens gut ablaufen. Sobald das Wasser gleichmäßig kühl ist (Fingerprobe!), kommt frisches Trinkwasser aus der Leitung. Info3 Kein Alkohol für Kinder! ✔ Alkohol beeinträchtigt die geistige Entwicklung und ist besonders für kleinere Kinder sehr gefährlich: Bereits zwei Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht sind bei ihnen tödlich. Schon ein kleines Gläschen Weinbrand o.ä. enthält 6 Gramm. Nicht jeder Tropfen Alkohol führt gleich zur Sucht, doch Kinder sollten sich keinesfalls frühzeitig an den Geschmack gewöhnen. ✔ Bewahren Sie Alkohol im Hause unbedingt unzugänglich für Ihre Kinder auf. Lassen Sie auch keine Reste herumstehen. Denken Sie auch beim Alkohol auf Ihre Vorbildfunktion: Wie oft, zu welchen Gelegenheiten und in welcher Menge steht Alkohol auf dem Tisch? Trendgetränke Smoothies bestehen aus pürierten Zutaten; weitere Zutaten können Gemüse, Joghurt, Milch, Schokolade oder grüner Tee sein. Bananen verleihen ihnen oft die Cremigkeit. Smoothies werden meistens ohne Zuckerzusatz angeboten. Sie enthalten aber viel Zucker, der direkt aus den Früchten stammt, und sind deshalb kalorienreich. Gelegentlich können die Smoothies ein oder zwei Portionen Obst oder Gemüse am Tag ersetzen, wenn sie mindestens zur Hälfte aus Mark, Püree oder Stückchen von Früchten bestehen. Als Durstlöscher sind sie nicht geeignet. Knackiges Obst und Gemüse ist gerade für Kinder den Smoothies vorzuziehen. Es schmeckt nicht nur lecker, sondern trainiert auch noch die Kaumuskeln und liefert mehr Ballaststoffe. Energy-Drinks mit schrillen Namen und poppigem Design gewinnen gerade bei jungen Menschen immer mehr an Bedeutung. Die wichtigsten Inhaltsstoffe dieser alkoholfreien Erfrischungsgetränke: BeKi fit Essen schmeckt! Impressum: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Postfach 10 34 33 70029 Stuttgart [email protected] www.beki-bw.de Fotos: MLR S.1, S.3 www.trinkfit-mach-mit.de S.2 29/2011/38 Wasser, Zucker und/oder Süßstoffe, Säuerungsmittel, Aromen Koffein oder Extrakte aus Guarana, Lapacho oder Mate Taurin, Glucuronolacton, Creatin, L-Carnitin und L-Phenylalanin Farbstoffe und Vitamine Für Kinder und Jugendliche kann vor allem die aufputschende Wirkung von zu hohen Koffeinmengen gefährlich werden: Ein übermäßiger Genuss führt zu Herzrasen (-flattern), Schlaflosigkeit und Schwindelanfällen. Für allergiegefährdete Personen sind einige der verwendeten Farbstoffe wie E 104 Chinolingelb, E 122 Azorubin oder E 133 Brillantblau, sehr bedenklich. Der Zusatz von Vitaminen ist für eine ausgewogene Ernährung überflüssig. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Zusammensetzung von Trend­ getränken und schauen Sie sich gemein­sam kritisch die Werbung an. Als Durstlöscher, aber auch als Sportgetränke sind Energy-Drinks ungeeignet.