Merkblatt für Yersinienausscheider

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Merkblatt Yersinienausscheider
Yersiniose
Die Yersiniose ist eine durch Bakterien, die Yersinien, verursachte ansteckende Darmerkrankung. Die Krankheit beginnt etwa 3 – 10 Tage nach Aufnahme von Yersinien. Sie
äußert sich in unterschiedlicher Schwere mit Durchfall, Fieber, Übelkeit, Erbrechen,
Bauchschmerzen oder -krämpfen. Die Krankheitsanzeichen können den Beschwerden
einer Bilddarmentzündung gleichen.
Die Yersiniose dauert in der Regel wenige Tage, bis zu 2 Wochen. Zu den Spätfolgen
können u.a. Gelenkschmerzen u. Gelenkentzündungen zählen.
Übertragungsmöglichkeiten
Die für die o.a. Krankheitsanzeichen ursächlichen Yersinien können in allen Lebensmitteln, besonders aber in Lebensmitteln tierischer Herkunft (z.B. unzureichend erhitztes
Geflügel oder Fleisch, Eier, nicht pasteurisierter Milch) vorkommen.
Yersinien werden über den Darm ausgeschieden und können mit den Händen auf Lebensmittel übertragen werden. Je nach Art des Lebensmittels, der Temperatur und der
Zeit erfolgt eine Vermehrung der Keime um ein Vielfaches. Der Genuss derartiger Lebensmittel kann dann zu den genannten Erkrankungserscheinungen führen. Die mit
Yersinien belasteten oder verdorbenen Speisen sind im Regelfall als solche nicht erkennbar. Reste von verdächtigen Speisen sollten für eine bakteriologische Untersuchung kühl, aber von anderen Lebensmitteln getrennt, aufbewahrt werden.
Da die Erreger im Stuhl und Erbrochenen der Erkrankten enthalten sein können, müssen die Ausscheidungen sorgfältig beseitigt und die damit in Berührung gekommenen
Hände und Gegenstände gründlich gesäubert und ggf. desinfiziert werden, damit weitere Übertragungen verhindert werden.
Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Es besteht die Möglichkeit
einer Übertragung durch Kontakt mit Ausscheidungen von infizierten Tieren (z.B. Rindern, Schweinen, Geflügel, Schafen, Hunden, Katzen, Nagetieren) oder über Oberflächenwasser.
Was muss beachtet werden?
 Benutzung von Flüssigseife und eigenem Handtuch für jede Person in der
 Familie / Wohngemeinschaft.
 Gründliches Händewaschen mit kurzgehaltenen Fingernägeln nach jeder
 Toilettenbenutzung und vor der Zubereitung von Nahrungsmitteln.
 Sie sind verpflichtet, bei jeder Aufnahme in ein Krankenhaus, eine Entbindungsstation oder bei Inanspruchnahme einer Hebamme dem behandelnden Arzt und der Hebamme mitzuteilen, dass Sie erkrankt oder Ausscheider * sind.
* Ausscheider sind Personen, die den Krankheitserreger aufgenommen haben und ihn ausscheiden,
ohne jedoch irgendwelche Krankheitsanzeichen zu spüren
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Allgemeine Hinweise zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen
 Fleisch nicht nur anbraten oder nur ankochen!
 Mit einer Abtötung der Bakterien im Inneren des Fleisches kann nur gerechnet werden, wenn eine Umfärbung des Fleisches und des Fleischsaftes von rot nach grau
eingetreten ist.
 Hackfleisch / Schabefleisch bald verzehren, d.h. auch bei Kühlschranklagerung noch
am selben Tag verbrauchen.
 Auftauflüssigkeit von gefrorenem Geflügel, Wild und Fleisch weggießen und die damit in Berührung gekommenen Gegenstände gründlich reinigen.
 Geflügel und Wild immer gut durchbraten oder durchkochen. Das gleiche gilt für
Fleisch und andere Füllungen in Geflügel.
 Geflügel und Wild sollen stets getrennt von anderen Lebensmitteln ausgenommen
und zubereitet werden.
 Fischgerichte oder -reste, ob gekocht oder gebraten, sollten nicht weiter aufbewahrt
werden.
 Vorgefertigte Teigzubereitungen, die im Haushalt durch Anrühren mit Wasser, Milch
usw. zu Kuchen, Eierkuchen, Pastetenteig u.ä. verarbeitet werden, nach dem Anrühren nicht stehenlassen, sondern sofort gut durchbacken. Den Teig nicht roh essen!
 Verwahren Sie leicht verderbliche Lebensmittel tierischer Herkunft und alle daraus
hergestellten Speisen möglichst im Kühlschrank, auf jeden Fall aber bei Temperaturen unter 4 °C. Die Lagerung leicht verderblicher Lebensmittel sollte trotz Kühlung
nicht zu lange sein. Zu warm aufbewahrte Lebensmittel oder Speisen werden, wenn
sich Bakterien darin vermehrt haben, durch nachträgliche Kühlung nicht wieder einwandfrei; die einmal gewachsenen Bakterien werden dadurch nicht abgetötet.
 Achten Sie bei der Küchenarbeit auf größte Sauberkeit. Waschen Sie sich vor Arbeitsbeginn und zwischen verschiedenen Arbeitsschritten die Hände mit warmem
Wasser und Flüssigseife. Wechseln Sie häufig Geschirr- und Küchentücher. Reinigen Sie den Arbeitsplatz gründlich und spülen Sie alle Geräte (Küchenmaschinen,
Schneidebretter, Messer, Vorratsschalen, Schüsseln usw.) sofort nach dem Gebrauch mit heißem Wasser ab. Benutzen Sie nur saubere und einwandfreie Bürsten,
Schwämme und Tücher.
 Vermeiden Sie es, fertige Speisen längere Zeit warm zu halten. Länger aufbewahrte
fertige Gerichte sollten vor dem Verzehr nicht nur aufgewärmt sondern erneut bis
zum Kochen erhitzt oder nochmals durchgebraten werden.
Weitergehende Auskünfte erteilen Hausarzt und Gesundheitsamt.
Mit freundlichen Empfehlungen
Ihr Gesundheitsamt
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