„Strom ist nicht alles, aber ohne Strom ist nichts“ Fachbibliothek von HAAG EUROPA bei Nacht Die Firma HAAG Elektronische Messgeräte GmbH ist Hersteller hochpräziser Messgeräte zur Erfassung und Analyse aller qualitätsbeschreibenden Eigenschaften der Elektroenergie. Zu den aktuell erarbeiteten Kompetenzfeldern gehören derzeit:: ► Messgeräte für Niederspannungssammelschienen mit n-Stromeingängen: Lastflussanalyse mit Leistungsspitzen, Symmetrieüberwachung, Blindleistungsbedarf, Störbelastung einzelner Phasen, Allgemeine Netzanalyse ► Messwandler für gesicherte Messungen unter der Kategorie CAT IV / 1000 V. HAAG veröffentlicht regelmäßig eigene Fachbeiträge und stellt Seminarunterlagen namhafter Fachspezialisten ins Netz: www.haag-messgeraete.de → Bibliothek Grundlagen der elektrischen Energieversorgung HAAG stellt anschaulich gestaltete Seminarunterlagen über die Grundlagen der elektrischen Energieversorgung zum Download bereit. Die Seminare werden regelmäßig von Dipl.-Ing. Walter Castor, Stadtwerke Erlangen AG, veranstaltet und unterliegen seinem Copyright. Die Vervielfältigung und der Druck dieser Unterlagen ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors zulässig. Dem Leser wird umfassendes Wissen über Grundlagen, Basistechnologien, Fachausdrücke und Wirkungsprinzipien aus dem Fachgebiet der Energieversorgung vermittelt. Die Seminare richten sich hauptsächlich an Einsteiger in das Fachgebiet, aber auch Profis finden viele neue Informationen. Diese Unterlagen eignen sich hervorragend zur Auffrischung des Grundlagenwissens. Viele interessante Beispiele beleben den Blick in die Praxis. ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► ► Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar Seminar 01 - Grundlagen (ca. 3,4 MB) 02 - Netze (ca. 2,9 MB) 03 - Isolierstoffe (ca.0,28 MB) 04 - Kabel und Freileitungen (ca. 5,0 MB) 05 - Schaltgeräte (ca. 1,4 MB) 06 - Trafo und Wandler (ca. 3,8 MB) 07 - Schaltanlagen (ca. 7,0 MB) 08 - Fehler in Netzen (ca. 1,9 MB) 09 - Netzschutz und Leittechnik (ca. 1,2 MB) 10 - Arbeitssicherheit (ca. 2,1 MB) 11 - Entstörungen (ca. 0,8 MB) 12 - Schaltungen (ca. 0,35 MB) 13 - Kundenanlagen (ca. 1,0 MB) 14 - Dokumentation (ca. 0,5 MB) 15 - Netzberechnung ca. 0,3 MB) Der Strom, als Ursache betrachtet, übt sehr auffallende und verschiedenartige Kräfte aus. Michael Faraday © W. Castor, 2012 1 Was ist Strom ? Der griechische Philosoph Demokrit überlegte sich vor fast 2400 Jahren: Wenn ich einen Stoff halbiere und dann wieder halbiere und wieder halbiere und so fort, so gelange ich zu einem kleinsten, nicht mehr teilbaren Teilchen. Alle Stoffe müssen aus solchen unteilbaren Atomen bestehen. atomoi (griech.) = „unteilbar das Kleinste“ eingeführt 500 v. Chr. von Leukipp (Lehrer des Demokrit) 2 © W. Castor, 2012 Atomaufbau – Bohrsches Atommodell 1913 Niels Bohr, dänischer Physiker 1885-1962 Atomkern mit Protonen und Neutronen (Nukleonen) Neutronen sind elektrisch neutral (ungeladen) Protonen sind elektrisch positiv Träger der Elementarladung e+ (kleinste auftretende Ladungsmenge) e = 1,602 x 10-19 As Masse Proton bzw. Neutron: mp = 16726 x 10-28 g Atomhülle mit Elektronen Elektronen sind elektrisch negativ: eMasse Elektron: mE = 9,1086 x 10-28 g Elektrisch neutrales Atom Æ Anzahl Protonen = Anzahl Elektronen (verliert ein Atom ein Elektron aus der Hülle überwiegen die pos. Ladungen im Kern Æ positives Ion) Praktisch ist die gesamte Masse eines Atoms in seinem Kern vereint Die Hülle nimmt den größten Teil des Volumens ein W. Castor, 2012 © 3 Elektrostatische Anziehungskräfte - Das einfachste Atom ist das Wasserstoffatom. Sein Atomkern besteht aus einem Proton, um das ein Elektron mit einer Geschwindigkeit von etwa 2000 km/sec kreist. + - + + 4 + Zwischen dem Proton und dem Elektron sind Starke elektrische Anziehungskräfte wirksam. Sie bestehen immer zwischen negativer und positiver elektrischer Ladung (Coulomb-Gesetz) Zwischen den gleichnamig geladenen Protonen sind starke abstoßende Kräfte wirksam © W. Castor, 2012 Atomaufbau Metalle Schale K max. Elektronenzahl 2 L 8 M 18 N O 32 50 Elektronen mit geringerer Energie und damit fester Bindung sitzen kernnah, solche mit größerer Energie und weniger fester Bindung sitzen kernfern. Zur Abtrennung muss Energie aufgewendet werden. 14 Neutronen L Al 13+ Stabiler Zustand, wenn in der äußeren Schale 8 Elektronen vorhanden K M Metalle haben 1, 2 oder 3 Valenzelektronen, die sie abgeben (in ein Kristallgitter), um somit eine stabile Achterschale zu gewinnen (Edelgascharakter). Aluminium-Atom Anm: die Bahnen sind lediglich Hilfsvorstellungen und existieren nicht wirklich ! © W. Castor, 2012 5 Modell für Aluminium - enthält 27 Nukleonen 27 13 Al davon sind 13 Protonen, die je 1 Elektron festhalten 14 Nukleonen sind also Neutronen Maximale E-Zahl = 2 * (Schalennummer) 2 K-Schale max. 2 e- 13 14 L-Schale max. 8 eM-Schale also noch 3 e Die „abgegebenen“ Elektronen können durch äußere Kräfte zu einer Bewegung in eine Richtung gebracht werden ( = Fließen eines elektrischen Stromes). 6 © W. Castor, 2012 Energie Energie (griech „energeia“) bedeutet so viel wie „Tatkraft“ oder auch „Wirkende Kraft“. Sie ist unsichtbar und kann nur an ihren Effekten erkannt werden. Energie ist notwendig, wenn etwas in Bewegung gesetzt, schneller gemacht, hochgehoben, beleuchtet oder erwärmt werden soll. Ohne Energie ist kein Leben möglich. Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu leisten, oder allgemeiner: Energie ist die Fähigkeit, Veränderungen zu bewirken und Voraussetzung für den Ablauf von Prozessen. Energie kann in vielerlei Erscheinungsformen auftreten: - Mechanische Energie kinetische Energie / Bewegungsenergie (fahrendes Auto, rollende Kugel) potenzielle Energie (angehobene Last, Wasser im Stausee, gespannte Feder) - Chemische Energie (Nahrungsmittel, Brennstoffe) - Thermische Energie / Wärme (Verbrennung, Reibungsvorgänge) - Elektrische Energie (in Kraftwerken durch Umwandlung chem. Energie oder Kernenergie) - Strahlungsenergie (von der Sonne, Licht, Röntgenstrahlen) - Kernenergie (Bindungsenergie der Kernbausteine) © W. Castor, 2012 7 Hauptsätze der Thermodynamik Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern lediglich von einer Form in eine andere umgewandelt werden. Dabei bleibt die Menge der Energie in einem abgeschlossenen System konstant (Prinzip der EnergieErhaltung). Allerdings kann sich der nutzbare Anteil der Energie verändern. Energie ist ein Zustand. Dies wird in den so genannten zwei Hauptsätzen der Wärmelehre (Thermodynamik) festgehalten. 1. Prinzip der Energieerhaltung: Bei jedem Vorgang bleibt in einem abgeschlossenen System die Energie (mengenmäßig) erhalten. Energie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden. 2. Prinzip der Energieentwertung: Energie wird insofern "verbraucht", als nach der Umwandlung nur noch ein geringerer Teil genutzt werden kann (Entwertung des früheren Nutzwertes). 8 © W. Castor, 2012 Atomaufbau Metalle Atom Kristalliner Aufbau: feste, räumliche Anordnung leichte Abgabe von Elektronen (Elektronengas) Kubische Gitterstruktur einiger Metalle Anlegen einer äußeren Kraft: Elektrisches Feld Ursache: Spannung © W. Castor, 2012 9 Leitungsmechanismus Die Zahl der freien Elektronen und der Abstand der freien Elektronen zum Atomkern bestimmt die Leitfähigkeit eines Stoffes Werkstoffe Kupfer Kupfer ausreichender Platz "bequemer Weg" Eisen "beschwerlicher Weg" Eisen Porzellan Porzellan 10 "unpassierbarer Weg" keine freien Elektronen = Isolator Leiter Halbleiter Isolatoren Kupfer Aluminium Silber Kohle Zink Silizium Germanium Selen Kunststoffe Porzellan Glas Holz Öl Die Leitfähigkeit wird durch das Zuführen von externer Energie stark verändert © W. Castor, 2012 Größenverhältnisse von Atomdurchmesser und Atomkern Atomdurchmesser: ca. 10-7 mm, d. h. 10 Millionen Atome aneinander gereiht ergeben ca. 1 mm Wasserstoffatom Atomdurchmesser = 300 m 1 Elektron (Staubkorngröße 0,1 mm) 1 H Kerngrösse Gedankenmodell: Kein leerer Raum, Elektronen dicht am Kern © W. Castor, 2012 11 Größen: 1. Elektrischer Strom Elektrischer Strom = strömende Ladungsträger (z.B. Elektronen) Elektrizitätsmenge Q = Anzahl der Elektronen, die durch einen Leitungsquerschnitt fließen Stromstärke = Elektrizitätsmenge Zeit I= Q t Bei einer Stromstärke von 1 A bewegen sich 6,24 * 1018 Elektronen pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt Einheit der Ladungsmenge: Coulomb (C) 1 C = 1 As 12 Charles Augustin de Coulomb (1736-1806) © W. Castor, 2012 Ladungsmenge Ladungsmenge ( = Kapazität der Batterie ) 1 Std. 50 A oder 50 Std. 1 A © W. Castor, 2012 13 Berechnung der Anzahl der Elektronen in einem Leiter Durch einen Draht fließe ein Strom von I = 10 mA Frage: Wie viele Elektronen N treten pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt ? I= Q Q = I ×t t Q = 0, 01A × 1s = 0, 01As Q = N ×e N= N = Q e 0, 01As 1, 602 × 10−19 As = 6, 2422 × 1016 14 © W. Castor, 2012 Analogie Wasser - Strom geschlossener Wasserkreislauf elektrischer Stromkreis Der elektrische Strom lässt sich nur an seinen Wirkungen erkennen ! - Wärmewirkung - magnetische Wirkung - chemische Wirkung - physiologische Wirkung © W. Castor, 2012 15 Elektrischer Strom: Stromarten II Wechselstrom (alternating current) (AC oder ~ ) Wasserkreis ständiger Fließrichtungswechsel Pumpe Anzahl der Richtungswechsel in 1 Sekunde = Frequenz 50 Richtungswechsel pro Sekunde: 50 Hz 16 © W. Castor, 2012 Elektrischer Strom: übliche Stromstärken Elektronik: µA … mA … A Gefährlicher Strom Mensch: 30 mA Haushalt und Werkstatt: 10 … 32 A µ m k M mikro milli kilo Mega 10-6 10-3 103 106 Steigeleitung: … 35 A Energieversorgung: … kA Kernforschung, Blitze: … MA Foto: C. Hinz © W. Castor, 2012 17 Elektrischer Strom: Stromdichte s= S = 3 A/mm2 I A A/mm2 S = 8 A/mm2 I = 12 A - - Bei konstantem Strom muß sich bei einer Querschnittsänderung die Driftgeschwindigkeit ändern. I = 12 A A2 = 1,5 mm2 A1 = 4 mm2 Belastbarkeit des Leiters eine zu hohe Stromdichte führt zu einer großen Erwärmung des Leiters ! 4-facher Leiterquerschnitt ergibt zweifachen Leiterumfang Somit nur zweifache Wärmeabgabe ! Zul. Stromdichte hängt nicht nur vom Leiterquerschnitt, sondern auch von der Umgebungstemperatur und der Art der Leiterverlegung ab. 18 © W. Castor, 2012 Analogie Stromdichte I = 3 Autos pro Sekunde I = 3 Autos pro Sekunde V1 = V2 ν1 A1 V1 ν2 V2 Q = ν 1 × A1 = ν 2 × A2 da A2 < A1 muss v 2 > v 1 A2 © W. Castor, 2012 19 Ladungsaustausch in nichtleitenden Materialien (Elektrostatik) Kunststoffstab Glasstab + + + + + - - - + - - - - + - + + + Wolldecke Seidendecke Durch Reibung entsteht eine Trennung der Ladungsträger. Danach findet keine Bewegung der Ladungen mehr statt (statische Elektizität). Die Potentialdifferenz kann mehrere Tausend Volt betragen. 20 © W. Castor, 2012 Elektrische Spannung Die elektrische Spannung entsteht durch Verschieben oder Trennen von Ladungen - - - + + + Spannung Null - - - + + + Spannung niedrig - - - + + + Spannung hoch Dazu ist Energie nötig, d.h. die elektrische Spannung gibt an, wieviel elektrische Energie für die Ladungstrennung bzw. den Ladungstransport je Ladungseinheit notwendig ist. © W. Castor, 2012 21 Elektrische Spannung I Solange am Leiter von außen keine Kraft anliegt, bewegen sich die Leitungselektronen regellos, weil sie durch die Metallatome, die aufgrund der Wärmebewegung milliardenmal in der Sekunde hinund herschwingen, in die verschiedensten Richtungen gestoßen werden 22 © W. Castor, 2012 Elektrische Spannung II Unter Krafteinfluss erfahren sie jedoch eine gerichtete Bewegung und streben dem Pluspol zu, wobei die Fortbewegungsgeschwindigkeit, entgegen weitverbreiteter Meinung, sehr langsam ist (Drift etwa 1 Millimeter pro Sekunde). Der elektrische Zustand, der die Elektronen zum Fließen veranlasst, breitet sich aber mit Lichtgeschwindigkeit (300000 km/s) aus. © W. Castor, 2012 23 Elektrischer Widerstand Dem Durchströmen der frei beweglichen Elektronen durch die Zwischenräume der Atome setzen alle Stoffe einen gewissen "Reibungswiderstand" entgegen. Er ist bei Leitern sehr gering, bei Isolatoren jedoch sehr groß. Dieses "Sichwidersetzen" des Leiters gegenüber dem Stromdurchgang wird als Widerstand bezeichnet. Er ist abhängig von : Material Der Widerstand ist umso größer, je höher der spez. Widerstand ist R∼ ρ Länge Der Widerstand ist umso größer, je länger der Leiter ist R∼l Querschnitt Der Widerstand ist umso größer, je kleiner der Querschnitt ist R∼ R= ρ×l A Ω × mm 2 m 1 A Spez. Widerstände für typ. Leiter: 24 Al (99,5%): 0,0278 Ω × mm2 m Konstantan: 0,5 Ω × mm2 m Cu (99,9): 0,0178 Ω × mm2 m Hartgummi: 1019 Ω × mm2 m © W. Castor, 2012 Elektrischer Widerstand Temperatur Der Widerstand ist umso größer, je höher die Temperatur ist Rϑ = R20 × ⎡⎣1 + α 20 × (ϑ − 20°C ) ⎤⎦ Anwendung: • Widerstandsthermometer z. B. aus Platin Widerstand bei 0°C = 100 Ω, bei 200°C = 175,84 Ω • Heißleiter haben bei höheren Temperaturen einen geringeren Widerstand Abschalten von Geräten bei einer bestimmten Temperatur Widerstände werden benutzt: • Um einem anderen Bauteil einen begrenzten Strom zuzuführen (Strombegrenzung) • Um einen definierten Spannungsabfall zu erhalten. Dies wird benützt, um Ströme zu messen. © W. Castor, 2012 25 Arbeit und Leistung Um elektrische Ladungen zu trennen, muss Arbeit aufgewendet werden, d.h. werden unter dem Druck der elektrischen Spannung U Ladungsträger mit der Elektrizitätsmenge Q bewegt, so wird dabei eine Arbeit W verrichtet. Sie ist um so höher, je größer die Spannung U ist (W ~ U) und je größer die zu trennende Ladung Q ist (W ~ Q). Wpot = F × s m h = m×g× h Arbeit kennzeichnet den Vorgang der Energieumwandlung 26 © W. Castor, 2012 Arbeit und Leistung Die Leistung eines Systems ist ein Maß für die Fähigkeit Arbeit pro Zeiteinheit zu liefern. Ein leistungsfähigeres System liefert die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit ! Arbeit Zeit Arbeit = Leistung * Zeit ⇒ Leistung = © W. Castor, 2012 27 Analogie: Wassermodell ΔH 28 Höhendifferenz: Spannung Die Fähigkeit des gestauten Wassers, eine bestimmte Energie zu erzeugen, hängt nicht davon ab, ob das. Wasser fließt. Das Gefälle entspricht der elektrischen Ladung, die vom höheren zum tieferen Niveau fließt. Die Spannung treibt die Elektronen wie eine mechanische Kraft durch die Leitung. Wassermenge: Strom Er macht die Auswirkungen der Spannung sichtbar Rohrquerschnitt Widerstand Größere Höhendifferenz (Spannung) und größerer Leitungsquerschnitt (niedriger Widerstand) bewirken einen stärkeren Wasserfluß (Strom). Leistung: Je größer das Gefälle und somit der Wasserdruck (Spannung) und je größer die Wassermenge (Strom) desto größer ist die Turbinenleistung © W. Castor, 2012 Analogie: Wassermodell (Frequenz) Ziel: Wasserspiegel konstant halten durch Gleichgewicht zwischen Zu- und Abfluss (Produktion und Verbrauch) Wasserzufluss Stromproduktion 51 Hz Wasserspiegel 50 Hz 49 Hz Wasserabfluss Stromverbrauch Frequenz Hz © W. Castor, 2012 29 Einheiten und Gesetze Spannung (Volt V) Strom (Ampere A) (voltage) (current) PxR= P = I Alessandro Volta 1745 - 1827 Widerstand (Ohm Ω ) (resistance) 30 = R×I= U I U = I R P P U = André M. Ampère 1775 - 1836 P R U×I= Leistung (Watt W) 2 U = P Georg Simon Ohm 1787 - 1854 U = R (power) I ×R= 2 P = I2 U2 = R James Watt 1736 - 1819 © W. Castor, 2012 Ohm´sches Gesetz im Wassermodell Rohrquerschnitt Rohrlänge l Wasserdruck p Spannung U A Widerstand R = ρ l A p= 1 Querschnitt 1 Die fließende Wassermenge pro Zeiteinheit ist abhängig vom Wasserdruck . Ein elektrischer Strom I kann nur fließen, wenn eine elektrische Spannung U vorhanden ist 10 l /min p= 2 Querschnitt 1 Bei höherem Wasserdruck erhöht sich die ausfließende Wassermenge. Eine höhere Spannung U hat einen größeren Strom I zur Folge. 20 l /min p= 2 Querschnitt ½ Bei größerem Strömungswiderstand durch ein engeres Rohr fließt eine kleinere Wassermenge. Je größer der Widerstand R, desto kleiner der Strom I. 10 l /min © W. Castor, 2012 31 Die Kirchhoffschen Sätze Gustav Robert Kirchhoff, (1824-1887) 1. Kirchhoffscher Satz: Knotenpunktsgleichung I1 ΣI ν = 0 I1 - I2 + I3 - I4 = 0 I2 I4 32 I3 In einem Verknüpfungspunkt ist die Summe aller Ströme Null © W. Castor, 2012 Die Kirchhoffschen Sätze 2. Kirchhoffscher Satz: ΣUν = 0 Maschenregel In einem geschlossenen Umlauf ist die Summe aller Spannungen jederzeit Null R= Uideal 230 V = ρx l A 0,0178 Ω mm 2 x 10 m m x 1,5 mm 2 = 0,1187 Ω Ri P = 40 W l = 10 m A = 1,5 mm2 UQ 230 V P=Ux I I= P = I2 x R l = 10 m A = 1,5 mm2 R= P U P I2 = 40 W 230 V = 0,174 A 40 W = = 1320 Ω (0,174 A)2 © W. Castor, 2012 33 Die Kirchhoffschen Sätze 2. Kirchhoffscher Satz: Maschenregel In einem geschlossenen Umlauf ist die Summe aller Spannungen jederzeit Null ΣUν = 0 UQ = Ui + U1 + U2 + U3 1,6023 Ω Ui UQ 230 V 0,2788 V I 174 mA R1 U1 0,0206 V R2 R3 0,1187 Ω U3 0,0206 V 34 U1 = R1 x I = 0,1187 Ω x 0,174 A = 0,0206 V 0,1187 Ω 1320 Ω Ri Ui = Ri x I = 1,6023 Ω x 0,174 A = 0,2788 V U2 229,68 V U2 = R2 x I = 1320 Ω x 0,174 A = 229,68 V U3 = R3 x I = 0,1187 Ω x 0,174 A = 0,0206 V © W. Castor, 2012 Reihen- und Parallelschaltung (connect in series, connect in parallel) Reihenschaltung R = R1 + R2 R1 Reihen-Parallelschaltung R2 R = R1 + R4 × (R2 + R3 ) R2 + R3 + R4 R3 R2 R1 R4 Parallelschaltung R= R1 × R2 R1 + R2 Leitwert G als Kehrwert des Widerstandes R1 G= R2 1 (S ) Siemens R 1 1S = Ω © W. Castor, 2012 35 Analogie zur Parallelschaltung Leck 1 Druck p Leck 2 I1 Wassermodell : I = I1 + I2 I1 Leck 1 I2 Leck 2 Größe Ersatzleck = Größe Leck 1 + Größe Leck 2 I1I U=3V I2 I1 R1 = 6 Ω R2 = 2 Ω In diesem Modell entspricht der Wasserdruck der Spannung, die Wassermenge, die pro Zeiteinheit fließt der Stromstärke und die Leckgröße dem Leitwert G = 1 / R !! 36 © W. Castor, 2012 Siebentakt-Schaltung 2 3 R = 36 Ω I = 6,5 A P = 1500 W R = 46 Ω I =5A P = 1150 W R = 221 Ω I = 1,05 A P = 245 W R = 65 Ω I = 3,5 A P = 800 W R = 156 Ω I = 1,5 A P = 350 W R = 388 Ω I = 0,62 A P = 150 W © W. Castor, 2012 37 Prinzip des Generators Feldlinien eines Magneten in sich geschlossen (Wirbelfeld) 38 © W. Castor, 2012 Prinzip des Induktionsgenerators Der Wicklungsdraht schneidet die Feldlinien: zeitliche Änderung des magn. Flusses Φ in einer Leiterschleife N S Auf die freien Elektronen wird eine Kraft ausgeübt => Ladungstrennung © W. Castor, 2012 39 Drehbewegung einer Leiterschleife im Magnetfeld und Sinusform der Spannung N N N N N N N S S S S S S S 60° 90° π 2 120° 150° 30° A Φ = B x A x cos α A x cos α 40 Projektionsfläche u (t ) = 180° π ΔΦ Δt © W. Castor, 2012 Bezeichnungen Periode u ω ×T = 2×π Effektivwert (root-mean-square value r.m.s.) Spitze-Spitze-Wert Scheitelwert (peak-to-peak value) (peak value, crest value) û 2 U= û (bei sinusförmigen Größen) uSS 10 Im Einheitskreis gilt: 360 ° = 2 x π ns : synchrone Drehzahl f : Frequenz p : Polpaarzahl f × 60 p ω = 2× π × f Mit ns = 1500 min-1 Für einen Synchrongenerator gilt: nS = Ruft die gleichen Effekte hervor wie ein gleich großer Gleichstromwert Üblicherweise wird immer der Effektivwert angegeben 20 ω T T= und p = 2 gilt: (min-1) f = 50 sec-1 = 50 Hz 1 [sec] f T = 20 ms Bahn AG: f = 16 2/3 Hz (neu: 16,7 Hz) Heinrich Rudolf Hertz 1857 - 1894 T = 60 ms bzw. 59,99 ms © W. Castor, 2012 41 Drehstromgenerator (three-phase generator) L1 0° N Durch die zeitliche Folge der drei Ströme im Drehstromsystem z. B. L1-L2-L3) entsteht ein Drehfeld 42 30° 60° 90° 120° S 12 0° 0° 0° L2 24 Die Leiter sind durch die zeitliche Verschiebung der Spannungen und Ströme abwechselnd „Hinleiter“ und „Rückleiter“. Fließt beim Phasenwinkel 90° in L1 der Höchstrom (Hinleiter), dann fließen in L2 und L3 zwei negative Ströme (Rückleiter), mit halbem Höchstwert. L3 150° 180° 210° 240° 270° 300° 330° 360° © W. Castor, 2012 Generator Drehfeld (rotating field) Motor 0° Bei einer Phasenfolge L1 – L2 – L3 des Generators ergibt sich ein rechter Drehsinn des Motors (rechtes Drehfeld = übliche Antriebsrichtung) © W. Castor, 2012 43 Generator Drehfeld (rotating field) Motor 0° Durch Vertauschen von zwei Leitern (neue Phasenfolge z. B. L1 – L3 – L2) wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt (linker Drehsinn) Es ist wichtig, vor Inbetriebnahme eines Drehstrommotors das richtige (=rechte) Drehfeld zu überprüfen! Der Drehsinn ist der, der sich bei Blick auf die Antriebsseite ergibt DIN EN 60034-8 (VDE 0530-8) 44 © W. Castor, 2012 Verkettung Für die Übertragung des Drehstromes wären sechs Leiter erforderlich. U1 0° L1 Durch geeignete Schaltungen der Wicklungsenden lassen sich die Drehstromphasen jedoch verbinden, d. h. verketten. N U2 V1 S L2 V2 0° 24 12 0° Verkettung als Y Sternschaltung W1 L3 W2 Verbindung der Strangenden U2, V2, W2 zu einem Sternpunkt Δ Dreieckschaltung Verbindung U1-W2, W1-V2, V1-U2 © W. Castor, 2012 45 Dreieckschaltung (delta connected) Stromverzweigung I U1 L1 W2 Außenleiterstrom I IST U I U U2 L2 I ST V1 UST U I L3 W1 I ST V2 Generator Leitungen -IStr I 2 IStr 120° I 2 30° I = I Str × cos30° 2 3 = I Str × 2 = 3 × I Str Verbraucher Bei der Dreieckschaltung ist der Leiterstrom 3 mal so groß wie der Strangstrom. Die Leiterspannung ist gleich der Strangspannung. Verkettungsfaktor 46 Vorteil: Ausgleich unsymmetrischer Belastungen Hochspannung © W. Castor, 2012 Vektoren Vektor: Größe mit Betrag und Richtung Gesamtkraft ? G G K K 1 2 G K1 G R G K Resultierende G R 2 © W. Castor, 2012 47 Umwandlungen bei komplexen Zahlen jy-Achse (Imaginäre Achse) Realteil P (X / jY) x jY Imaginärteil P = X + jY (r / ϕ) Kartesische Form j = −1 r P = r x (cos ϕ + j sin ϕ) ϕ 0 X x-Achse (Reale Achse) P = r x e±jϕ eulersche Form r = X2 + Y2 X = r × cos ϕ Y = r × sin ϕ 48 ϕ = arctan Y X © W. Castor, 2012 Sternschaltung (star connected) I Außenleiterspannung U L1 U1 U U2 V2 I U V1 L2 N W2 N UST U I W1 L3 UST Phasenspannung UST N Generator U = U ST × 3 Vorteil: Sternpunkt kann als Teil der Schutzmaßnahme herangezogen werden Leitungen Verbraucher Bei der Sternschaltung ist die Leiterspannung 3 mal so groß wie die Strangspannung, der Leiterstrom ist gleich dem Strangstrom Bei unsymmetrischer Belastung führt der Mittelleiter den Ausgleichsstrom. Nur bei symmetrischer Belastung Ist der Neutralleiter stromlos und kann entfallen (Motoren) Niederspannungsnetze 2 unterschiedliche Spannungen © W. Castor, 2012 49 Vierleiternetz Außenleiterspannung Strangspannung L1 400 V 230 V L2 Phasen 400 V 400 V 230 V L3 230 V N Mittelleiter = Neutralleiter L1 N 120° Heizgerät Glühlampe Steckdose L3 L2 Nulleiterabriß 50 © W. Castor, 2012 Körperströme RT RL Rges = 0, 01Ω + 0, 7Ω + 50Ω + 1000Ω + 100Ω + 2Ω =1152, 71Ω U0 230V I = = F Rges 1152,71Ω RF =50 Ω RK =199 mA U K = I F × RK = 199 m A × 1000 Ω = 199 V UK RT RB RL RK RF RE RE RB U0 = 230 V © W. Castor, 2012 51 Körperströme RT RL RPE Rges = 0, 01Ω + 0, 7Ω + 50Ω + 0, 7 Ω PV = I 2 × R = 51, 41Ω IF = = 1027 W U0 230V = Rges 51,41Ω RF = 4, 47 A I F = Rges = 0, 01Ω + 0, 7Ω + 0, 7Ω U0 230V = Rges 1,41Ω =1, 41Ω =163 A RT RB 52 RL RF = 0 RPE U0 = 230 V © W. Castor, 2012 Körperströme RT RL RPE U = K U B × RK RE + RB + RK IF = RF RK = 103, 58V UK RK =103 mA RT U0 = 230 V RL RPE RB RE RF = 0 RK RB RE © W. Castor, 2012 53 Körperströme U0 = 230 V RT RL RP RF = 0 RT U0 = 230 V RP RK E RL E UK RB RE Rpar = RB RPE × ( RK + RE + RB ) RPE + RK + RE + RB ) U0 = 230 V RE RT IK RK RL UB = 0, 7 Ω Rpar U B = U 0 ×R par RT + RL + R par = 114,14V 54 U K = U B × RK RE + RB + RK = 103, 58V I F = UK RK =103 mA © W. Castor, 2012 Fehlerstromschutzschalter RCD residual current device Δ I = 30 … 500 mA © W. Castor, 2012 55 Fehlerstromschutzschalter RCD residual current device Schaltwerk Lichtbogenlöschkammer Prüftaste Wandler Sekundärwicklung Schaltgriff 56 Prüfkreiswiderstand © W. Castor, 2012 Neutralleiterstrom Drehstromverbraucher in Sternschaltung U = 400 / 230 V P1 = 234 W L1 IL1 = 1,13 A P2 = 1801 W L2 IL2 = 8,7 A P3 = 2256 W L3 IL3 = 10,9 A N IN = ? 8,5 A © W. Castor, 2012 57 Grundbaustein: Ohmscher Widerstand (resistance) Formelzeichen: R Einheit: Ω (Ohm) u, i, p p(t) u(t) +P i(t) t T i(t) u(t) i(t) u(t) Spannung und Strom sind in Phase Leistung stets positiv mit doppelter Frequenz Kein Unterschied bei Gleich- und Wechselspannung Ohmscher Widerstand ist nicht frequenzabhängig 58 © W. Castor, 2012 Grundbaustein: Induktivität (inductance) Jeder elektrische Strom verursacht ein Magnetfeld, in dem magnetische Energie gespeichert ist. W= 1 × L× I 2 2 Wkin = 1 m × v2 2 U ind = L × di dt Die Induktivität ist die elektrische Eigenschaft eines stromdurchflossenen elektrischen Leiters aufgrund des ihn umgebenden Magnetfeldes. Sie gibt das Verhältnis zwischen dem durch den Leiter fließenden Strom und dem mit dem Leiter verketteten magnetischen Fluss an. Die Wirkung des magn. Feldes ist umso größer, je dichter der magn. Fluß ist. Induktivität kann nicht direkt gemessen werden, lediglich ihre Auswirkung kann gemessen werden. © W. Castor, 2012 59 Grundbaustein: Induktivität Formelzeichen: L Einheit: H (Henry) u(t) Phasenverschiebung des Stromes um - 90°, da nach dem Nulldurchgang der Spannung das magnetische Feld aufgebaut werden muss u, i, s Induktivitäten, Ströme sich verspäten i(t) T s(t) t i(t) u(t) Der Strom eilt der Spannung um eine viertel Phase (90°) nach Die mittlere Leistung ist Null (Pendelleistung) u(t) i(t) Unterschiedliches Verhalten bei Gleich- und Wechselspannung induktiver Widerstand XL (Ω) ist frequenzabhängig xL = ω × L = 2 × π × f × L 60 © W. Castor, 2012 Grundbaustein: Kapazität (capacity) In einer Kapazität wird elektrische Ladung und damit elektrische Energie gespeichert. Wel = 1 Q × U2 2 I =C× dU dt Der einfachste Aufbau einer Kapazität (Kondensator) besteht aus zwei glatten, parallelen Platten. Wird eine Spannung an die ungeladenen Platte angelegt, so fließt kurzfristig ein Strom, der die eine Elektrode negativ und die andere positiv auflädt. Diese Ladung bleibt erhalten, wenn der Kondensator von der Spannungsquelle getrennt wird. Entnimmt man dem Kondenstor Ladung (= Strom) sinkt seine Spannung. Die gespeicherte Ladung ist proportional zur Spannung des Kondensators. Die Proportionalitätskonstante wird als „Kapazität“ bezeichnet Q = C ×U Kuh = Kuh © W. Castor, 2012 61 Grundbaustein: Kapazität Formelzeichen: C Einheit: F (Farad) u, i, s u(t) Phasenverschiebung des Spannung um - 90°, da vor dem Nulldurchgang des Stromes das elektrische Feld aufgebaut werden muss s(t) T i(t) t u(t) i(t) i(t) u(t) i(t) Der Strom eilt der Spannung um eine viertel Phase (90°) vor Die mittlere Leistung ist Null (Pendelleistung) u(t) Unterschiedliches Verhalten bei Gleich- und Wechselspannung kapazitiver Widerstand XC (Ω) ist frequenzabhängig u(t) i(t) 62 xC = 1 ωC © W. Castor, 2012 Reale Bauelemente Aus den idealen Grundbausteinen - Widerstand - Induktivität - Kapazität können alle realen Bauelemente der Energietechnik nachgebildet werden (Ersatzschaltbilder) R´ (Ω/km) L´ (H/km) C´ (F/km) Nahezu alle reale elektrische Bauelemente zeigen sowohl induktive als auch kapazitive und ohm´sche Effekte ! © W. Castor, 2012 63 Dimensionierung einer Anschlussleitung an eine Ex-Trennfunkenstrecke Ubo Isolierflansch Klasse 1 (5 kVeff) 15 cm L1 L2 R1 R2 15 cm Leiterdaten: 25 mm 2 Cu, ρ = 0,0178 Ω x mm 2/m L1 = L2 = 1 µH/m Ubo = 30 V I imp = 100 kA (Wellenform 10/350 µs) Isolierflansch Länge l der Anschlußtechnik: 100 cm 70 cm U max = U b0 + I max × R L + L × di dt Û = U eff × 2 = 7 kV Vs 10 kA × U max = 30 V+100 kA × 0,712 mΩ +1 A μs = 10,10 kV ˆ U max > U (10,10 kV > 7 kV) ρ×l A 0,0178 Ωmm2×1 m = 25 mm 2 × m = 0,712 mΩ RL = di = 10 kA/μs dt Bedingung für Isolationskoordination nicht erfüllt ! 64 © W. Castor, 2012 Phasenverschiebung (phase displacement) R i(t) zeitl. Verlauf jXL u(t) i(t) u(t) t i(t) Phasenverschiebung Augenblickswerte i (t ) = 2 × I × sin(ωt − ϕ ) Z jXL φ u (t ) = 2 × U × sin(ωt ) R © W. Castor, 2012 65 Leistungen Augenblickswerte I I ϕ R jXL IW IB S IB Q ϕ IW U S = U ×I P Scheinleistung VA (complex power) P = U × IW = U × I × cos ϕ Q = U × IB = U × I × sinϕ Wirkleistungsfaktor (displacement power factor) Wirkleistung (real power) Blindleistung W VAr (reaktive power) Anmerkung: P = cos ϕ (Grundschwingungsleistungsfaktor, bezogen auf Grundstrom und -spannung) S P =λ (Leistungsfaktor LF, power factor, bezogen auf den S Gesamt-Effektivwert, d.h. einschl. Oberschwingungen 66 © W. Castor, 2012 Leistung im Drehstromkreis Alle drei Leistungen gleich groß, (symmetrisch belastet) Pges = P1 + P2 + P3 230 V = 3 x P1 1A 230 W 230 W U P = 3× × IStr × cos ϕ 3 1A 1A 230 W 230 V I ≡ IStr P = 3×U×I×cosϕ 230 V 1× 3A 1× 3A 400 V 400 V P = 3× UStr × IStr × cos ϕ I P = 3×UStr × ×cosϕ 3 1× 3A 400 V U ≡ UStr Analog anzuwenden für Blind- und Scheinleistung ! © W. Castor, 2012 67 Blindstromkompensation (reactive-current compensation, power-factor (p.f.) correction) Die Blindleistung wird zum Aufbau des magnetischen Feldes benötigt und pendelt als Ballast zwischen ihrem Erzeuger und der Stromquelle hin und her. Betriebsmittel können daher eine geringere Wirkleistung aufweisen. Die Blindleistung am Ort des Entstehens kompensiert. cos ϕ o. Komp = 0,7 cos ϕ m. Komp = 0,9 P = 700 kW 68 2,86 € Qm. Komp = 339 kVAr Qo. Komp = 714 kVAr ind Blindleistung QKomp = 375 kVAr cap Wirkleistung 1,36 € © W. Castor, 2012 Blindleistungskompensation Einzelkompensation (individual p.f. correction) + niedrige Kosten pro kVAr volle Entlastung des innerbetr. Netzes - großer Installationsaufwand größere Kondensatorleistung nötig, da Gleichzeitigkeitsfaktor unberücksichtigt M 3~ M 3~ Gruppenkompensation (group p.f. correction) + wirtschaftlicher als Einzelkompensation - Nur für Gruppen anwendbar, die immer gemeinsam betrieben werden M 3~ M 3~ + gute Nutzung der install. Kondensatorleistung weniger Kondensatorleistung nötig einfach zu verdrosseln (Oberwellen) Regler Zentralkompensation mit Blindleistungsregelanlage (p.f. correction unit) M 3~ - innerbetriebl. Netz wird nicht entlastet zus. Kosten für Regelanlage M 3~ © W. Castor, 2012 69 Blindleistungskompensation P = 3 ×U × I × cos ϕ Wirkleistung der Anlage: Erforderliche Kompensation: tan ϕist = Qc = P x (tan ϕist – tan ϕsoll ) = Qist – (P x tan ϕsoll) ϕsoll = 0,9 … 0,92 Blindarbeit Wirkarbeit Kapazität der Kondensatoren: C= Qc U 2× ω C= Wechselstrom 70 Verbraucher Kondensatorleistung einzelkompen. Motoren 35 – 40 % der Motornennleistung einzelkomp. Trafos 2,5 % der Trafoleistung (5 % bei älteren Trafos) Zentralkompensation 25 – 33 % der Trafoleistung (cos ϕ = 0,9) Qc 3 × U2 × ω Drehstrom © W. Castor, 2012 Typenschildangaben Angaben auf Typenschilder elektrischer Maschinen • Spannung in (Effektivwert) • Scheinleistungsaufnahmen in • Wirkleistungsaufnahme in • Leistungsfaktor cos ϕ • Gesamtstromaufnahme (Scheinstrom) in (Effektivwert) V bzw. kV VA bzw. kVA, MVA W bzw. kW, MW A bzw. kA Strommesser messen den Scheinstrom als Effektivwert Stromzähler messen den Wirkstrom © W. Castor, 2012 71 Leistungen in Natur und Technik 72 menschl. Herz 1,5 W Dauerleistung Mensch 80 … 100 W kurzz. Höchstleistung Mensch 1,5 kW Fernsehgerät 150 W Eierkocher 350 W Handmixer 190 W Backofen 3,3 kW Bohrmaschine 550 W Videorecorder (Betrieb) 15 W Videorecorder (Stand By) 4W ICE Antriebsleistung 6 MW Leistungsaufnahme © W. Castor, 2012 Wirkungsgrad η (eta) (efficiency) Energieumwandlungssystem Pzu = Pab + P Verlust Pab Pzu P Verlust Motor Lampe gewünschte Energieform Energieverlust Bewegung Wärme Wirkungsgrad: Verbraucher Licht Wärme η= Pab Pzu Wirkungsgrad Drehstrommotor Transformator Tauchsieder 1 kW 1 kVA 1 kW η 0,75 0,9 0,95 Ein Metallfaden, der Glühdraht (meist eine Wolframwendel), wird in einem evakuierten oder mit einem indifferenten Gas gefüllten Glaskolben durch einen hindurchfließenden elektrischen Strom zum Glühen und damit zur Lichtemission gebracht (Temperatur 2.500 °C bis 3.000 °C). Hierbei werden etwa 95 % der zugeführten elektrischen Leistung in Wärme umgewandelt, nur der Rest von etwa 5 % in Licht. © W. Castor, 2012 73 Wirkungsgrad Kfz Max. Wirkungsgrad des Kreisprozesses: 45% η= Energie im Benzin = 100 % TEIN − TAUS TEIN Abgas 36 % Kühlwasser 33 % Motorabstrahlung 7 % Eigenbedarf 3 % Reibung 5 % Bewegungsenergie 16 % 74 © W. Castor, 2012 Messen und Prüfen Messen: Durch Messen bestimmt man den Zahlenwert einer Messgröße. Diesen am Messgerät abgelesenen Wert nennt man den Messwert. Man misst zum Beispiel Ströme, Spannungen, Widerstände oder Leistungen Prüfen: Durch Prüfen wird ermittelt, ob der Prüfling, z. B. ein Schaltelement oder ein Gerät, die Eigenschaften hat, die für seine Verwendung notwendig sind. So prüft man z. B. Isolationen oder den Durchgang einer Leitung. © W. Castor, 2012 75 Zählen, Kalibrieren, Justieren, Eichen Zählen: Ermitteln einer Anzahl gleichartiger Werte in einer bestimmten Zeit. Kalibrieren: Festlegen, um welchen Wert sich eine Messgröße pro Skalenteil bei einer analogen Anzeige ändert, z. B. um 5 Volt pro Skalenteil bei einer Spannungsmessung. Justieren: Einstellen der Messwertanzeige auf den richtigen Wert, z.B. Einstellen des Nullpunktes bei einem Widerstandsmessgerät. Eichen: Beim Eichen vergleicht man den von einem Messgerät angezeigten Wert mit einem Eichnormal. 76 © W. Castor, 2012 Handhabung der Messgeräte Richtige Auswahl: Messbereich, Eignung für Stromart und Frequenz Sorgfältig transportieren, die Lager sind stoßempfindlich Regelmäßig Batteriekontrolle durchführen (Ersatzbatterien und Ersatzsicherungen mitführen) Messung: mit dem größten Messbereich beginnen, danach Messbereich verändern, bis der Zeigerausschlag im letzten Skalendrittel liegt. Richtige Gebrauchslage beachten Gebrauchslage Die Verbindung von Auge zum Zeiger muss senkrecht sein, bei Spiegelskalen muss der Zeiger sein Spiegelbild verdecken (Parallaxenfehler) Nach der Messung das Messgerät auf den höchsten Wechselspannungsbereich einstellen. 1,5 Fehlerklasse Feinmessgeräte: 0,1 Betriebsmessgeräte: 1 = 1,5% vom Skalenendausschlag (zulässig jedoch über die gesamte Skala) 0,2 1,5 2 Max. Prüfspannung (ohne Angabe: 500 V) 0,5 2,5 © W. Castor, 2012 77 Vielfach-Messgeräte (digital) (multi-function instrument) 78 © W. Castor, 2012 Messgerätenorm IEC 61010 (ab 01.01.2004) In der Norm EN61010-1 (Kapitel 16.2 ) zu beachten: ”Vielfachmessinstrumente und ähnliche Geräte dürfen in jeder möglichen Kombination der angegebenen Eingangsspannungen, Funktions- und Bereichseinstellungen keine Gefährdung verursachen. Mögliche Gefährdungen schließen elektrische Schläge, Feuer, Funkenbildung und Explosion mit ein.“ Messkategorien: CAT I Messungen an Stromkreisen , die nicht direkt mit dem Netz verbunden sind z.B. Batterien etc. CAT II Messungen an Stromkreisen, die elektrisch direkt mit dem Niederspannungsnetz verbunden sind über Stecker z.B. in Haushalt, Büro und Labor CAT III Messungen in der Gebäudeinstallation Stationäre Verbraucher, Verteileranschluss, Geräte fest am Verteiler CAT IV Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation Zähler, Hauptanschluss, primärer Überstromschutz © W. Castor, 2012 79 Spannungsmessung Das Messgerät wird parallel zum Messobjekt angeschlossen. Der angezeigte Messwert ergibt sich aus dem Produkt von Stromstärke durch das Messgerät mal Widerstand des Messwerks. Schalter Spannungsquelle 230 V Verbraucher (Leuchte) 80 © W. Castor, 2012 Strommessung Das Messgerät wird in Reihe mit den Verbrauchern geschaltet. Der durch das Messobjekt fließende Strom fließt auch durch das Messgerät. Der Messung liegt meist die magnetische Wirkung des elektrischen Stromes zugrunde. Schalter 40 W Spannungsquelle 230 V Verbraucher (Leuchte) © W. Castor, 2012 81 Widerstandsmessung Die Widerstandsbestimmung erfolgt durch Stromstärkemessung bei einer konstanten Spannung (Batterie, Nullpunktabgleich) Schalter Verbraucher (Leuchte) Spannungsquelle 230 V 82 © W. Castor, 2012 Gefährdung durch Fehlbedienung Fehlbedienung: Meßstromkreis bleibt auf „A“, auch nach Umschalten auf „V“ , solange die Messleitung in Buchse „A“ steckt ! V RML RSi A RShunt COM RLP RML Nebenwiderstand Rges = 2 x RML + RSi + RShunt + RLP Meßleitung Sicherung Leiterplatte Rges = 2 x 20 m Ω + 8 m Ω + 10 m Ω + 32 m Ω Rges = 90 m Ω 230 V IK = UN / Rges = 90 mΩ = 2555,5 A © W. Castor, 2012 83 Messgeräte und Anschlußklemmen Drehfeldrichtungsmesser „Lügenstift“ 84 © W. Castor, 2012 Einpoliger Spannungsprüfer UN = 230 V L1 Iprüf RV = 500 kΩ U I= R I prüf = I prüf = UN R i +R V + R K + R Ü Iprüf 230 V 170 kΩ +500 kΩ +1 kΩ +1 MΩ I prüf ≈ 137 μ A RK = 1 kΩ Iprüf RÜ = 1 MΩ Fehlanzeigen durch: - hohe Umgebungsbeleuchtung - hohe Übergangswiderstände - ind. und kap. Spannungsübertragung © W. Castor, 2012 85 Feststellen der Spannungsfreiheit Anzeige glimmt 86 © W. Castor, 2012 Feststellen der Spannungsfreiheit Spannungsmesser zeigt Spannung © W. Castor, 2012 87 Feststellen der Spannungsfreiheit Tauchspulmesswerk zeigt spannungsfrei 88 © W. Castor, 2012 Einpoliger Phasenprüfer L1 ZK L2 N PE Kapazität NYM-J 5 x 1,5 mm2: C´= 5…10 pF/m ZK = bei l = 10 m ergibt das ca. 80 pF L 1 1 = = 40M Ω jωC j × 2 × π × 50 Hz × 80 pF > 40 MΩ 670 kΩ N U 230 V = R 41,671M Ω = 5,5μ A I= 1 kΩ PE 1 MΩ © W. Castor, 2012 89 Hochohmiges Multimeter U1 L U0 = 230 V I > R1= 40 M Ω U2 N R2= 10 M Ω PE U 0 = U1 + U 2 U2 = U 0 × R2 R1 + R2 U1 R1 = U 2 R2 U2 = 230V ×10 M Ω = 46V 40 M Ω + 10 M Ω U 230V = R 50M Ω = 4, 6μ A I= 90 © W. Castor, 2012 Messergebnisse 10 m NYM-J 5 x 2,5 mm2 L1 57 V L2 51 V 51,5 V 227 V N 1,4 V PE © W. Castor, 2012 91 Duspol U1 L U0 = 230 V I > R1= 40 M Ω U2 R2= 24 kΩ N PE U 0 = U1 + U 2 U2 = 92 U 0 × R2 R1 + R2 U1 R1 = U 2 R2 U2 = 230V × 24 k Ω = 0,14V 40 M Ω + 24 k Ω © W. Castor, 2012 Nullleiterbruch bei angeschlossenem Verbraucher L U0 = 230 V 227 V 0V N 206V PE Multimeter, Duspol: keine Anzeige gegen N, jedoch gegen PE ! Spannung Nullleiter gegen Schutzleiter ! Phasenprüfer zeigt Phase an ! © W. Castor, 2012 93 Nullleiterbruch ohne Verbraucher L U0 = 230 V 227 V 139 V N 75 V PE Bezugspotential beachten ! Phasenprüfer zeigt Phase an ! ggf. auch Schutzleiterbruch !? 94 © W. Castor, 2012 Strommessung mit Zangenstromwandler Wechselstrommessungen großer Ströme (> 20 A) ohne Stromkreisunterbrechung (Transformatorprinzip) Aufklappbarer Weicheisenring zum Führen des magn. Flusses Der zu messende Leiter bildet die „Primärwicklung“ Meßbereichserweiterung zur Erhöhung der Empfindlichkeit N L N L tats. Strom = Die Zange umschließt nur einen Leiter ! Die Zangenarme sind sauber und fest geschlossen. 95 Angezeigter Strom Anzahl Windungen Strommesszange © W. Castor, 2012 Isolationsmessung Isolationsmessung ist die Messung hoher Widerstände. Isolations-Messgeräte zur Messung des Isolationswiderstandes in elektrischen Anlagen haben meist Messbereiche von 300 kΩ bis 300 MΩ . Die Messgleichspannung zur Isolationsmessung muss nach DIN VDE 0413 gleich der Betriebsspannung sein, mindestens aber 500 V betragen. Sie wird mit einem elektronischen Spannungswandler erzeugt. Der Messstrom muss bei der jeweiligen Messspannung mindestens 1 mA betragen. Der Kurzschlussstrom darf nicht größer als 12 mA sein. Bei Isolations-Messgeräten mit dem Kurbelinduktor wird die erforderliche Messspannung durch einen Gleichspannungsgenerator ( Induktor ) erzeugt, der durch eine Handkurbel angetrieben wird. 96 © W. Castor, 2012 Technisch-physikalische Besonderheiten der Stromversorgung Energie wird nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt ! • Die Umwandlung ist immer mit Verlusten verbunden • Strom ist leitungsgebunden • Strom ist (im nennenswerten Umfang) nicht direkt speicherbar • „Erzeugung“ im Moment der Verbrauchsanforderung durch die Kunden: „Just in time“ - Lieferung © W. Castor, 2012 97 Energieaufwand für die Erzeugung von 1 kWh Quelle: HEA 1,1 kg Braunkohle 0,2 kg Heizöl (S) 0,3 kg Steinkohle 1,5 bis 3,5 kg Müll (je nach Zusammensetzung) 0,22 m3 Erdgas 10 m2 Solarzellenfläche bei einstündigem Peakbetrieb (mittags) 0,0045 g angereichertes Uran 410 m3 Wasser bei 1 m Fallhöhe 98 2,5 m2 Rotorfläche bei einstündigem Nennbetrieb einer 500 kW-WKA © W. Castor, 2012 Durchschnittspreis: 15 cent 15 Hemden bügeln 70 Tassen Kaffee kochen Quelle: VDEW Energie“verbrauch“ von 1 kWh Sieben Stunden fernsehen drei Tage lang 150-Liter Kühlschrank nutzen Ein Mittagessen für vier Personen auf dem Elektroherd kochen Eine Maschine Wäsche bei 60°C waschen 2 kg Wäsche trocknen 40 Stunden Musik mit dem CD-Player hören (25 W) 5-10 km Elektroauto fahren 15 Stunden Radio hören 10200 Minuten elektrisch rasieren 60 Minuten die Haare fönen © W. Castor, 2012 99 Energieäquivalente Im Mittel entsprechen ca. 620 g CO2 einer kWh 1 l Heizöl setzt ca. 2,44 kg CO2 frei ( 10 kWh) 1 m3 Erdgas setzt ca. 1,97 kg CO2 frei ( 8,9 kWh) Google ● 31654 Server (2*2GHz, 2GB RAM und 80GB HDD) ● 40 Millionen Suchen/Tag ● Mit 200 Watt/Server sind das 150MWh/Tag ● Inklusive Kühlung und Infrastruktur 300MWh/Tag ● mit Dual-Core CPUs ca. 4Wh pro Suche ● Das sind 6,8 Gramm CO2 pro Suchanfrage ebay Eine Suchanfrage entspricht 56 m Auto fahren Eine Auktion bei ebay entspricht 420 m Auto fahren 100 ● 15.000 Server in acht Rechenzentren ● Zu jeder Zeit 105 Millionen Auktionen aktiv ● Jeder Server braucht im Durchschnitt 300 Watt plus 300 Watt für Kühlung und Infrastruktur ● Jede Auktion dauert eine Woche ● 30 Wattstunden Stromverbrauch oder 55 Gramm CO2 pro Auktion. © W. Castor, 2012 Energieäquivalente STRATO AG ● Eine Shared Webhosting Domain bei Strato verbraucht ca. 1 kWh im Jahr ● Das sind 1700 Gramm CO2 pro Jahr Eine Domain bei Strato erzeugt im Jahr soviel CO2 wie 14 km Autofahren. Der Betrieb aller Server weltweit brauchte im Jahr 2005 180 Terawattstunden. Das war 1,2 Prozent des weltweiten Strombedarfs und entspricht der Leistung von ca. 18 Atomkraftwerken. Quelle: http://mediacast.sun.com/users/rolfkersten/media/EBAY_Keynote2.pdf © W. Castor, 2012 101 Energieeinheiten und Vorsätze Energie Kilowattstunde Kalorie Tonnen Steinkohleeinheiten Tonnen Rohöleinheiten Normkubikmeter Gas Barrel Erdöl 102 Atto Femto Pico Nano Mikro Milli Centi Dezi Deka Hekto Kilo Mega Giga Tera Peta Exa a f p n µ m c d da h k M G T P E 10-18 10-15 10-12 10-9 10-6 10-3 10-2 10-1 101 102 103 106 109 1012 1015 1018 1J = 1 kgm2s-2 kWh cal t SKE t RÖE Nm3 bbl = 1 Ws = 1 Nm 1 kWh = 3.600 kJ 1 cal = 4,1868 J 1 t SKE = 29,308 GJ 1 t RÖE = 41,868 GJ 1 Nm3 = 35,169 MJ 1 bbl = 5,981 GJ = 0,000000000000000001 = 0,000000000000001 = 0,000000000001 = 0,000000001 = 0,000001 = 0,001 = 0,01 = 0,1 = 10 = 100 = 1.000 = 1.000.000 Million = 1.000.000.000 Milliarde = 1.000.000.000.000 Billion = 1.000.000.000.000.000 Billiarde = 1.000.000.000.000.000.000 Trillion © W. Castor, 2012