Was ist dran an Homöopathie und Co.?!? Insbesondere in diesem Jahr sind Resistenzen, falscher Antibiotikaeinsatz usw. heftig diskutiert worden. Aber die Betriebe haben schon vor Jahren gezeigt, dass sie für andere Methoden bzw. Alternativen zum Antibiotikaeinsatz bereit sind und auch schon viele Erfahrungen gesammelt haben. Im nachfolgenden Artikel möchten wir über die Erfahrungen und auch über die einzelnen Verfahren von Naturheilkunde berichten. Sehr oft bekommen wir noch zu hören “Ach, das machen nur die Ökobetriebe“, „Scharlatanerie – und das gehört verboten!“, „Musst dran glauben, dann hilft es auch“, „Das ist doch nur der Placebo-Effekt!“ „Wie nur ein paar Tropfen sollen helfen“. „Wie sollen den 5 Kügelchen einer 700 kg schweren Kuh helfen?“ Im nachfolgenden Artikel möchten wir zum einen die verschiedenen Naturheilverfahren vorstellen und zum anderen die Erfahrungen hierüber in den einzelnen Betriebsberichten für sich sprechen lassen. Angefangen hat alles im Jahr 2002. Damals ging eine Welle durch das Land Niedersachsen und auch durch unsere Region. Das Stichwort war „Homöopathie“. Viele Institutionen griffen dieses Thema auf und es folgten viele Infoveranstaltungen, Vorträge usw.. Auch bei uns in der Region – in der Bezirksstelle Oldenburg-Nord – haben wir 2002 dieses Thema aufgegriffen. Die Nachfrage und die Beharrlichkeit der Teilnehmer waren aber so groß, dass Folgeveranstaltungen und auch weitergehende Kurse, Arbeitskreise usw. angeboten werden konnten. Alleine im letzten Winter konnten rund 80 Teilnehmer (siehe Übersicht) in 4 Kursen für Anfänger- und Fortgeschrittene in der Bezirksstelle Oldenburg Nord begrüßt werden. In den letzten 5 Jahren sind die Kurse (in diesem Jahr wird der 6. Folgekurs angeboten) sogar durch das Land Niedersachsen und der EU finanziell gefördert worden (Profil – Programm zur Förderung im ländlichen Raum). Im Zwischenbericht zu Profil 2011 werden die erfolgreich nachgefragten Kurse Naturheilverfahren besonders hervorgehoben. Seit 2007 haben alleine in der Bezirksstelle Oldenburg Nord 256 Personen an den NaturheilverfahrenKursen (neben vielen weiteren Kursen in unserem Hause) teilgenommen. Die Nachfrage ist so groß, das wir weitere Kurse in den Bezirksstellen Osnabrück, Oldenburg-Süd und Bremervörde ab Herbst 2012 anbieten werden. „regionale Verteilung der Teilnehmer Naturheilverfahren Winter 2011 / 2012“ Heino Martens LWK Niedersachsen Homöopathie Die Homöopathie ist als eines der bekanntesten Naturheilverfahren an den Anfang zu stellen. Das Wort Homöopathie kommt aus dem Griechischen und bedeutet hómoios, also auf deutsch „ähnlichem“ und. páthos, bedeutet „Leid“, aber auch „Heilen“. Der Grundsatz der Homöopathie lautet: similia similibus curentur -„Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden“. Der Begründer der Homöopathie war Samuel Hahnemann (1755-1843), er war ausgebildeter Arzt, Apotheker, Chemiker, Medizinhistoriker und Universitätsdozent aus Meißen. Er hat Ähnlichkeitsregeln aufgestellt und eine Arzneimittelprüfung an Probanden durchgeführt. Er fand heraus, dass bestimmte Methoden des Verdünnens, Verschüttelns oder Verreibens von Wirkstoffen die giftige Wirkung einerseits verringert, aber andererseits die Heilwirkung potenziert. Die Erfahrung hieraus hat er in 300 Paragraphen (Organon) und dazu gehörenden Anmerkungen niedergelegt. Es handelt sich hierbei um Einzelmittel. Grundsätzlich dürfen nur homöopathische Mittel eingesetzt werden, die für die Tierart zugelassen sind. Sollten andere Mittel zum Einsatz kommen, wie z.B. auch Einzelmittel, so gibt der gesetzliche Rahmen vor, dass diese Mittel vom Tierarzt umgewidmet werden müssen und somit auch Eintragungen im Bestandsbuch vorzunehmen sind. Gleiches gilt natürlich auch für die Komplexmittel. Zur Anwendung kommen neben den Globulis auch Tropfen oder Injektionen. Die Globulis, in der Regel 5-10 Stück, können über die Scheide oder über das Maul der Tiere eingegeben werden. Über gute Erfahrungen berichten auch Betriebe, die homöopathische Mittel einfach auflösen über die Nasenschleimhäute versprühen. Bachblüten Zum nächsten interessanten Bereich gehören die Bachblüten. Diese sind nach Dr. Edward Bach benannt, dem Begründer der Bachblütenessenzen, der von 1886 bis 1936 in England lebte. Er erkannte den Zusammenhang zwischen körperlichem und seelischem Wohlbefinden. Sein Leitsatz lautet: „Behandele die Persönlichkeit und nicht die Krankheit!“. Insbesondere im Humanbereich sind sehr gute Erfahrungen über die Bachblüten nachgewiesen. Der Wirkungsbereich der Bachblüten ist im Bereich der psychischen Störungen zu finden, Hilfe zur Selbsthilfe und sie wirken sehr oft auf der emotionalen Ebene, aufgrund der Schwingungsfrequenz der Blüten. Es gibt 38 verschiedene Blüten- und Rescuetropfen. Bei den Tieren kommt der Einsatz bei allen psychischen Beschwerden vor. Sofern nach Ausschöpfen nach allen diagnostischen Möglichkeiten und Therapien davon auszugehen ist, das die körperliche Symptomatik durch ein psychisches Problem hervorgerufen wurde. Die Tiere reagieren ausgesprochen sensibel auf äußere Einflüsse und sind mit Bachblüten gut zu therapieren. Früh eingesetzt entstehen Problematiken, wie Ängstlichkeit, Kummer und Trauer in wesentlich geringerem Maße, so dass Mensch und Tier besser miteinander umgehen können. Bedingung ist jedoch, dass immer vorher die organischen Ursachen ausgeschlossen werden, z.B. Aggressionen wegen Rückenschmerzen oder Schwäche wegen Leberproblematiken. Leider ist der Einsatz bei Nutztieren verboten, jedoch bei allen anderen, nicht lebensmittelliefernden Tieren, sofern sie zugelassen sind, erlaubt. Auch hier wieder die Möglichkeit des Einsatzes bei der Nutztierhaltung, sofern eine Umwidmung durch den Tierarzt erfolgt ist. Hinsichtlich der Auswahl der Bachblüten gibt es sogenannte Blütenbilder, die man durcharbeiten muss, um anhand des Verhaltens die benötigte Bachblüte auszuwählen. Kommt der Einsatz bei Kindern vor, reicht oft ein einfacher Greiftest aus. Darüber hinaus kommen auch für diesen Bereich Tensor- oder sogar die kinesiologische Prüfung in Frage, um die entsprechenden Bachblüten auszuwählen. Das eigentlich bekannteste Bachblütenprodukt sind die sogenannten ‚Rescue Notfalltropfen‘, diese enthalten verschiedene Bachblüten und werden bei akuten körperlichen und seelischen Notfällen als Erstbehandlung (Schock, Trauer usw.) eingesetzt. Schüßler-Salze Die sogenannten Schüßler-Salze wirken, nach Dr. Schüßler, direkt auf den Mineralstoffhaushalt der Zellen. Sie regulieren die Nährstoffversorgung der Zellen und regen so die Selbstheilungskräfte an. Das Ungleichgewicht des Mineralstoffhaushaltes der Zellen wird somit ausgeglichen. Dr. Schüßler entwickelte insgesamt 12 sogenannte Funktionsmittel, die eigentlichen Schüßlersalze. Hinzu kommen noch 15 weitere Salze, die nach seinem Tod von seinen Schülern entdeckt und als Heilmittel weiterentwickelt wurden (Ergänzungssalze). Wie auch bei den Bachblüten sind leider die Mittel für lebensmittelliefernde Tiere verboten! Bei anderen Tieren liegen schon sehr gute Erfahrungen vor. Kräutertherapie Unter dem Begriff Phytotherapie versteht man Präparationen aus Pflanzen oder pflanzlicher Herkunft, die den oder die Wirkstoffe oder die Wirkstoffe in mehr oder minder angereicherter Form enthalten. Darüber hinaus enthalten sie noch Begleitstoffe, deren Entfaltung aber nicht immer gewährleistet ist. Bei der Phytotherapie, die als Futterzusatzstoffe in der Regel in den Betrieben zum Einsatz kommt, haben folgenden Vorteile: sie stärken die Abwehrkräfte und können vorbeugend gegeben werden. Sie sind oft sinnvolle Ergänzung zu Antibiotika oder sonstigen therapeutischen Maßnahmen. Ihnen wird sogar eine Überlegenheit gegenüber den chemischen Mittel nachgesagt, weil sie oft nicht nur auf ein Organ wirken, sondern z.B. auf alle Verdauungsorgane. Sie können über längere Zeiträume gegeben werden, auch bei chronischen Erkrankungen. Sie sind leicht dosierbar, gut verträglich und auch eine Selbsttherapie ist möglich. Man unterscheidet hier wichtige Wirkstoffgruppen in der Pflanze, hierzu gehören zum einen die ätherischen Öle (Anis, Fenchel, Thymian usw.), die Alkaloiden (Eisenhut, Belladonna, Schlafmohn, Mutterkorn) und Anthracenderivate (Sennesblätter, Aloe, Feilbaumrinde usw.). Darüber hinaus gibt es auch Wirkstoffgruppen, die sogenannten Bitterstoffe. Sie sind appetitanregend und verdauungsfördernd, hierzu gehören Enzian, Wermut oder auch der Bitterklee. Dann gibt es die sogenannten Flavonoide, die auf die Gefäße und auf die Nieren wirksam sind. Hierzu gehören Weißdorn-, Ginkgo- oder Birkenblätter. Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und verringern Durchfallerkrankungen, hierzu gehören Eichenrinde, Blutwurz usw. Bei den Schleimstoffen als Wirkstoffgruppe ist sehr oft der Leinsamen bekannt, der reizlindernd wirkt. Vor allen Dingen bei Kälbern, die bei Durchfällen Leinsamen verabreicht bekommen. Der Einsatz im Veterinärbereich ist sehr breit gefächert, hier können bei Stoffwechselerkrankungen, MagenDarm-, Atemwegserkrankungen, Stärkung des Immunsystems, Fruchtbarkeitsstörungen, Eutererkrankungen oder sogar auch Parasitenerkrankungen gut behandelt werden. Der Einsatzbereich also sehr vielfältig und hier gibt es verschiedene Firmen am Markt, die diese Produkte als Futterzusatzstoffe im Nutztierbereich im Angebot haben. Akupunktur Akkupunktur ist eine, aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammende Therapiemethode und heißt wörtlich übersetzt „Nadelstechen“. In den westlichen Ländern der Welt versucht man über das mechanisch analytische Weltbild immer mehr, durch das Zerlegen in immer kleinere Teile die Funktion und Struktur von Dingen zu ergründen. Ganz anders läuft es in den östlichen Ländern, in denen ein ganzheitliches Prinzip gilt. Hier wird die Reaktion des Ganzen auf Einflüsse der Umwelt und das Verhältnis der Einzelteile untereinander zu erfassen versucht. Bei der Traditionellen Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass im Körper Energie (chinesisch „QI“) fließt und auf deren Wirkung alle Lebensäußerungen beruhen. Die Energie fließt gestaltend und formend entlang der 12 Energieleitbahnen, den sogenannten Meridianen. Jeder Meridian wird einem Organsystem zugeordnet, wobei die Bezeichnung wie Leber oder Galle nicht mit der westlichen Organlehre im Einklang steht, sondern Funktionskreise bezeichnen. Wird nun dieser Energiefluss in den 12 Meridianen gestört, z.B. durch Kälte, Wärme, falsche Ernährung, seelische Belastungen oder Überanstrengungen, so können verschiedene Krankheiten oder Schmerzzustände auftreten. Mit Hilfe der Akkupunktur kann dieser Energiefluss wieder harmonisiert werden. Entlang der Meridiane liegen verschiedene Akkupunkturpunkte, die durch einen Reiz mit einer Akkupunkturnadel aktiviert werden können. Ungleichgewichte der Energieleitbahnen werden ausgeglichen und die zugeordneten Organe werden zur Selbstheilung angeregt. In unseren Kursen werden nicht nur im theoretischen Teil die Grundlangen der Akkupunktur vermittelt, sondern es wird auch in kleinen Gruppen in Praxisbetrieben das Nadelstechen geübt. Unter fachlicher Anleitung einer praktizierenden Tierärztin werden Behandlungsmethoden aufgezeigt und die Übungen am Tier betreut und begleitet. Sehr gute Erfolge erzielt man beispielsweise mit den fünf Akkupunkturpunkten für das Nachgeburtsverhalten. Bild „Akupunkturpunkte bei Nachgeburtsverhalten einer Milchkuh“ Foto Heino Martens Effektive Mikroorganismen EM steht für effektive Mikroorganismen. Die sogenannte EM-Technologie arbeitet mit diesen effektiven Mikroorganismen. Der Ursprung wurde von Prof. Dr. Teruo Higa (Professor für Gartenbau an der Universität Ryukyus auf Okinawa, Japan) entwickelt. In den effektiven Mikroorganismen leben über verschiedene 80 Arten von aeroben und anaeroben Mikroorganismen, die in einem Gleichgewicht zusammen voneinander und miteinander leben. Dabei bilden Hefen, Milchsäurebakterien und Fotosynthesebakterien die größten Gruppen. Diese Mikroorganismen werden auch bei der Lebensmittelherstellung verwendet und sind für Mensch und Umwelt auf Grund ihrer Zusammensetzung förderlich. Effektive Mikroorganismen kann man heutzutage schon als fertiges Produkt für die verschiedensten Anwendungen (Siliermittel, Ergänzungsfuttermittel, Reinigungsmittel usw.) bekommen. Aus Kostengründen ist bei vielen Anwendern ein Fermenter vorzufinden, um größere Mengen des „fertigen“ EM vorzuhalten (beim Silieren oder Gülleeinsatz). Während der Fermentation, die unter ganz bestimmten Voraussetzungen stattfindet (Temperatur, Nahrungsangebot, Dominanz der positiven Mikroorganischem, Milieu, pH-Wert) entstehen bioaktive Substanzen. Die effektiven Mikroorganismen produzieren als Stoffwechselprodukte sogenannte Antioxidantien, diese Antioxidantien verlangsamen und stoppen krankmachende Prozesse. Durch diese Stoffwechselaktivitäten und über Resonanzschwingungen erzeugen die effektiven Mikroorganismen ein Milieu, in dem regenerative Prozesse stattfinden können. Auch zur Fliegenbekämpfung können Ergebnisse vorgelegt werden. Statt chemischer oder elektrischer Bekämpfungsstrategien haben drei Ravensburger Abiturientinnen einen Versuch mit Effektiven Mikroorganismen im Schweinestall gestartet. Das Ergebnis: Weniger Fliegen, zufriedene Tiere und der Landessieg für Baden Württemberg bei „Jugend forscht“. Näheres dazu unter http://swrmediathek.de/player.htm?show=0bfca9e0-a373-11e1-a4a50026b975f2e6 Heino Martens, LWK Niedersachsen Bild: „Einsatz von effektiven Mikroorganismen auf dem Grünlandflächen des Betriebes Krause GbR“ Heino Martens, LWK Niedersachsen Bioresonanz, Radionik usw. Verschiedenste Belastungen (Futtermittelunverträglichkeit, schädliche Pilze, Schädlinge, Elektrosmog usw.) bringen ein Organismus ins Wanken. Das zeigt sich in Form von Störungen des Allgemeinbefindens, Verhaltensstörungen, bis hin zu schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen. Wirken allerdings zu viele oder zu schwere Belastungen über einen längeren Zeitraum auf den Körper ein, so kann dies die Regulationsfähigkeit sowie die Selbstheilungskräfte hemmen oder sogar blockieren. Jede Substanz so auch jede Zelle, jeder Körperteil, aber auch Viren, Bakterien und Pollen usw. strahlen Energien ab und haben ganz bestimmte typische Wellenlängen, mit einer ganz individuellen Charakteristik. Man bezeichnet dies auch als Frequenzmuster. Bei der Bioresonanz wird versucht, die gestörte Zellkommunikation mit Hilfe von radionischen Geräten zu erfassen und ihre Wirkung auf den Körper des Patienten festzustellen. Bei dieser schmerzlosen Behandlung erfolgt dann die sogenannte Bioresonanz oder radionische Therapie, wobei die Frequenzmuster über eine Eingangselektrode vom Körper des Tieres oder von belastenden Substanzen abgenommen und über ein Kabel in ein sogenanntes radionisches Gerät geleitet werden. Je nach Beschwerdebild und Therapieprogramm werden diese Frequenzmuster zu Therapiefrequenzmuster moduliert und an das Tier oder den Menschen appliziert, um die Selbstheilungskräfte zu verbessern. Bild „Mittels Radionik lassen sich auch Futtermittel positiv energetisieren, wie dieses Bild beweist“ Foto Heino Martens Pendel – Tensor Pendel oder Tensor ist eine uralte Praktik, deren Anwendung sich über Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Jeder Mensch nimmt Schwingungen, die sämtlichen Lebewesen, Gegenstände, aber auch Materialien abgegeben werden, wahr. Durch das Hilfsmittel, beispielsweise das Pendel oder den Tensor werden sie zur Anzeige gebracht. Das Pendeln oder das Arbeiten mit dem Tensor ist grundsätzlich von jedem erlernbar. Das Ziel ist es, über die ja/nein-Abfrage zu erfahren, was dem Tier oder dem Menschen fehlt. Somit lassen sich sehr detailliert Ursachen von Erkrankungen herausfinden bzw. auch die dementsprechenden Behandlungsmittel abfragen. Bild „Heilpraktikerin Karin de Vries erläutert den Umgang mit dem Tensor“ Foto Heino Martens Kinesiologie Ähnlich wie das Pendel oder der Tensor funktioniert auch die Kinesiologie, die das gleiche Ziel hat. Über einen Muskeltest wird eine Diagnose festgestellt. Die angewandte Kinesiologie geht davon aus, dass eine Muskelspannung eine Rückmeldung über den funktionellen Zustand des Körpers liefert. Dabei kann man einen Muskeltest direkt am Patienten, über eine andere Person oder durch Vorlage von Haaren durchführen. Die Kinesiologie ist ursprünglich die Lehre von der inneren und äußeren Bewegung und dem Bewegt Sein des Menschen (kin – nein = bewegen; logos = Lehre). Kinesiologen arbeiten mit dem Wissen um die Zusammenhänge und Resonanzen zwischen Muskeln, Organen, Emotionen und Denkstrukturen. Sie spüren Stress und Blockaden in diesen speziellen Bereichen auf. In unseren Kursen werden die Grundlagen der Kinesiologie dargestellt und vorgeführt. Bild „Kinesiologin Nadja Rückert Koop zeigt den Teilnehmern den Muskeltest“ Foto Heino Martens Und die Effekte auf Tierarzt- und Medikamentenkosten? Die unterschiedlichen Effekte sind in den Betriebsberichten zum Teil aufgeführt. Im Betrieb Krause GbR haben sich beispielsweise die Gesamtaufwendungen für Tierarzt und Medikamente erheblich reduziert. Zeitgleich sind die Zellergehalte in der Anlieferungsmilch deutlich abgesunken. Auch im Betrieb Heinemann haben sich die Aufwendungen für den Rindviehbereich „Entwicklung der Zellzahlen (Angaben je ml Milch) im Betrieb Krause GBR“ Heino Martens, LWK Niedersachsen „Entwicklung der Tierarzt- und Medikamentenkosten im Betrieb Krause GbR“ Heino Martens, LWK Niedersachsen Wir fassen zusammen Die Vorteile von Naturheilverfahren bestehen darin, dass es sich um sanftere Methoden handelt, die keine Nebenwirkungen haben und keine Rückstandsproblematiken aufweisen. Auch aus Verbrauchergesundheitsgründen sind diese klar vorzuziehen. Es ist keine Wartezeit ein zu halten, eine Selbsttherapie ist möglich und es besteht auch die Möglichkeit antibiotikaresistente Erreger zu bekämpfen. Sogar Bakteriell-virale Mischinfektionen können behandelt werden. Naturheilverfahren haben aber noch ihre Grenzen, ihre systematische Erforschung steht erst am Anfang. Wünschenswert wäre, dass der Arzt, sei es im Veterinär- oder im Humanbereich zwei Sprachen spricht, die der Schulmedizin und auch die der Naturheilkunde. Denn wir haben im Bereich der Schulmedizin wunderbare Antibiotika, aber auf der anderen Seite überhaupt keine Methoden um die Widerstandskraft von Mensch und Tier zu stärken, um so Antibiotika zu reduzieren oder sogar überflüssig zu machen. Weiterhin haben wir eine sehr gut funktionierende Medizin, sei sie im Human- aber auch im Tierbereich, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Aber Selbstheilungskräfte und Widerstandsfähigkeit des Körpers zu stärken fehlt aber leider in der bisherigen herkömmlichen Medizin. Die derzeitige politische Diskussion und der Wunsch der Verbraucher immer weniger „Antibiotika hinsichtlich Menge und Anwendungsmöglichkeit zu streichen“ ist zum einen zu begrüßen, aber die Kehrseite der Medaille ist jedoch, das dem Tierhalter und auch dem Tierarzt die Möglichkeit der Behandlung von Tierkrankheiten und somit auch die Fürsorgepflicht des Tierhalters gegenüber dem Tier nicht mehr vollständig Rechnung getragen werden kann. Wünschenswert wäre es daher, dass weitere Naturheilverfahren im größeren Rahmen für alle lebensmittelliefernden Tiere zu zulassen und die Zulassungs – und Anwendungsmöglichkeiten z.B. von homöopathischen Einzelmitteln, Schüßler-Salzen, Bachblüten usw. deutlich zu vereinfachen. Heino Martens LWK Niedersachsen