Executive Summary

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EXECUTIVE SUMMARY DER MASTERARBEIT
ZUGEHÖRIGKEITSARBEIT VON JUGENDLICHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND
Eine qualitative Untersuchung über Zugehörigkeitserfahrungen und
Zugehörigkeitsverständnisse von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den
Berner Quartieren Bethlehem und Murifeld
Olivia Payo Moreno
2012
Philosophische Fakultät der Universität Freiburg (CH)
Studienbereich: Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit
Departement für Sozialwissenschaften
1 Executive Summary
1. FORSCHUNGSINTERESSE UND FRAGESTELLUNG
Das wachsende Forschungsinteresse in Zusammenhang mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund im letzten Jahrzehnt zeigt, dass die Thematik der zweiten Generation gesellschaftspolitische Aktualität erfährt. Mehr als ein Fünftel aller Migrantinnen und Migranten sind in der Schweiz geboren und gehören demzufolge zur zweiten oder sogar zur dritten Generation (Bundesamt für Statistik 2011:5). Die Mehrheit dieser Personen kann sich nicht vorstellen in Zukunft in das Herkunftsland der Eltern zurückzukehren und bleibt somit eine soziale und politische Realität für die Schweiz (Hämmig 2000:16). Jugendliche mit Migrationshintergrund werden von der Gesellschaft jedoch oft negativ wahrgenommen. Dabei werden die aufgrund des Migrationshintergrundes unterschiedlichen und teilweise auch widersprüchlichen Lebenswirklichkeiten und Handlungsmöglichkeiten dieser Jugendlichen von der Gesellschaft eher selten thematisiert. Aus diesem Grund untersucht diese Masterarbeit die Lebenswirklichkeit von Jugendlichen der zweiten Generation, indem der Frage nach den Zugehörigkeitserfahrungen und den daraus entwickelten Zugehörigkeitsverständnissen nachgegangen wird. Die Masterarbeit setzt den Fokus nicht nur auf Zugehörigkeiten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sondern auch auf den Aspekt der lokalen Verortung im Wohnquartier und bildet, die beiden Perspektiven zusammenführend, eine Synthese im Sinne des Lokalen als mögliche alternative Zugehörigkeit für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Dabei stehen die subjektiven Ansichten der befragten Jugendlichen aus zwei in Bezug auf den Anteil an dort wohnhaften Migrantinnen und Migranten differente Berner Quartiere im Fokus der Arbeit. In die Betrachtung werden jedoch auch soziale und gesellschaftliche Aspekte miteinbezogen, die das Handeln des Individuums beeinflussen und die wiederum vom Individuum durch sein Handeln mitgestaltet werden. 2. FORSCHUNGSSTAND In der Schweiz beschäftigen sich Sozialwissenschaftler seit Mitte der 1970er, Anfang 1980er Jahre mit Jugendlichen der zweiten Generation. Es lassen sich drei Phasen der sozialwissenschaftlichen Migrationsforschung über Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund skizzieren: Die erste Phase untersuchte hauptsächlich die psychische Belastungssituation der Jugendlichen. Der Fokus war in dieser Forschungsphase insbesondere auf den im Sozialisationsprozess von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund prägenden Kulturkonflikt gerichtet. Diese Forschungsperspektive ist folglich stark vom Kultur-­‐
Paradigma geprägt. Ab Mitte der 1980er Jahre trat die defizitorientierte Forschung immer mehr in den Hintergrund und eine zweite Forschungsrichtung, die Differenzperspektive, konnte sich entfalten. Diese Forschungsrichtung konzentrierte sich mehr auf die positiven 2 Executive Summary
Aspekte der Lebenslage von Migrantinnen und Migranten. Diese positive Konnotierung kultureller Differenz kann jedoch auch zur Stabilisierung und Verfestigung von Kulturen beitragen und die Sichtweise, dass Kulturen in sich geschlossene, homogene und voneinander getrennte Einheiten darstellen, weiterhin unterstreichen. Die beiden Paradigmen von Defizit und Differenz wurden ab den 1990er Jahren um das biografische Paradigma ergänzt. Diese jüngere Phase der Forschung über Kinder mit Migrationshintergrund thematisiert weniger das Defizit oder die Differenz, sondern vielmehr die verschiedenen Lebenswelten und Sozialisationsprozesse. In dieser Forschungsphase wird der Blick neu auch auf soziale Konstruktionsprozesse von ethnischen Kategorisierungen, Grenzziehungen und Zuschreibungen und deren Folgen für die Lebensgestaltung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund gerichtet (Geisen 2010:30-­‐36). In der Schweiz beschäftigen sich Studien in Bezug auf Jugendliche mit Migrationshintergrund hauptsächlich mit der sozialen und strukturellen Integration der zweiten Generation (z.B. Bolzmann, Fibbi und Vial 2003; Hämmig und Stolz 2001 und Juhasz und Mey 2001). Der Bericht über die zweite Generation von Fibbi, Lerch, Wanner, Mey, Rorato und Voll (2005) liefert eine gute Übersicht zur schulischen und beruflichen Situation der zweiten Generation. In Deutschland lassen sich eine grössere Anzahl und sich über einen längeren Zeitraum erstreckende Untersuchungen finden, die sich mit Jugendlichen der zweiten Generation beschäftigen. Auch sie setzen den Fokus hauptsächlich auf die Lebenssituation (z.B. Attia und Marburger 2000), Identität und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Obwohl zunehmend Ressourcen und Bewältigungsstrategien von Jugendlichen mit Migrationshintergrund untersucht wurden, beschäftigen sich viele Studien weiterhin mit der Identitätsbildung und -­‐problemen von Jugendlichen ausländischer Herkunft und stützen sich auf sozialisationstheoretische und psychoanalytische Konzepte ab. Sie gehen dabei hauptsächlich auf kulturelle Themen ein. Einige der neueren Studien wie diejenige von Juhasz und Mey (2003), versuchen Kultur und Struktur zu vereinen. Viele der Untersuchungen zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund widmen sich der sozialen oder strukturellen Integration in die Gesellschaft. Dies obwohl die meisten dieser Kinder und Jugendlichen in der Schweiz geboren oder die meiste Zeit ihres Lebens in der Schweiz verbracht haben, die Sprache sprechen und ihre Ausbildungen hier absolvieren – also ihr Leben aktiv in der Schweiz bestreiten. Im Gegensatz zur Integration, die ihren Blick hauptsächlich auf die gesellschaftlichen Anforderungen an Jugendliche mit Migrationshintergrund richtet, zeigt die bestehende Forschung zur Zugehörigkeit die subjektiven Handlungsstrategien und Leistungen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf, welche die gesellschaftlichen Prozesse aktiv mitgestalten. Jugendliche mit Migrationshintergrund werden in den Studien zur Zugehörigkeit 3 Executive Summary
(z.B. Mecheril 2003; Riegel 2004) als „Gestalterinnen und Gestalter ihrer biografischen Entwicklung“ (Geisen 2010:44) bezeichnet, die an ihrer Lebensumwelt teilnehmen und diese nach ihren Bedürfnissen zu verändern versuchen. Dabei weisen die Studien gleichzeitig auf das von der Gesellschaft konstruierte homogene Zugehörigkeitskonzept hin, in dem Mehrfachzugehörigkeiten (fast) keine Anerkennung finden (z.B. Schramkowski 2007). Die Untersuchungen zeigen auf, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund jedoch mehrdeutig verorten, Kulturen vermischen und lokale Bezüge zu ihren Wohnorten herstellen. Die Thematisierung der lokalen Verortung, d.h. der Bezug zu einem Stadtteil oder Quartier ist in der Migrationsforschung bis heute fast nur im deutschen Kontext zu beobachten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um den Einbezug von Stadtteilen oder Quartiere, welche einer Stigmatisierung unterliegen. In der Schweiz existieren bis dato keine empirischen Arbeiten, die sich spezifisch der Zugehörigkeit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund widmen. Zudem wird der Bedeutung des Lokalen wie zum Beispiel des Stadtteils oder des Quartiers für die Zugehörigkeitskonstruktion bzw. für die individuelle Verortung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch zu wenig Relevanz beigemessen. Die Masterarbeit setzt deshalb den Fokus nicht nur auf Zugehörigkeiten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sondern auch auf den Aspekt des Lokalen und bildet, die beiden Perspektiven zusammenführend, eine Synthese im Sinne des Lokalen als mögliche alternative Zugehörigkeit für Jugendliche mit Migrationshintergrund. 3. THEORETISCHER RAHMEN
Die theoretische Erarbeitung der Zugehörigkeitsthematik von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist auf dem Hintergrund des Jugendalters zu betrachten. Die Thematik der Zugehörigkeit spielt für Jugendliche eine besondere Rolle, da sie sich in dieser Zeit in der elterlichen Ablösungs-­‐ und Orientierungsphase befinden, in der die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe an Bedeutung gewinnt. Die theoretischen Konstrukte Zugehörigkeit im Kontext der Migration und gesellschaftliche Abgrenzungskonstruktionen bilden die „sensitizing concepts“, d.h. die theoretische Ausgangslage für die Erkundung von Zugehörigkeitserfahrungen und Zugehörigkeitsverständnissen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund (vgl. Abbildung 1). 4 Executive Summary
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Quelle: Eigene Darstellung Zugehörigkeit im Migrationskontext Simmel (1992) thematisiert aus einer sozialisationstheoretischen Perspektive die Verbindung der Individuen zueinander bzw. die Wechselwirkung zwischen Individuum und sozialer Gruppe. Dabei spielt die Familie zu Beginn eine wichtige Rolle. Mit zunehmendem Alter gehen Personen jedoch auch andere interessengeleiteten Verbindungen zu verschiedenen sozialen Kreisen ein. Gehört eine Person mehreren sich kreuzenden Kreisen an, entwickelt sich die Individualität dieser Person in einem viel ausgeprägteren Masse, als wenn sie nur sich geschlossenen und sich nicht überschneidenden sozialen Kreisen angehört. Mecheril (2003) bearbeitet in seinen theoretischen Überlegungen die Frage der Zugehörigkeit aus der Sichtweise der Migrantinnen und Migranten, die im Kontext Deutschland geboren oder aufgewachsen sind. Diesen Kontext nennt er natio-­‐ethno-­‐kultureller Kontext. Dabei setzt er den Fokus nicht auf die Mitgliedschaft zu einer Gruppe, sondern auf die Mitgliedschaft und auf die Verbundenheit zum natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext sowie auf das Wirkungsvermögen von Migrantinnen und Migranten innerhalb dieses Kontextes. In seinem Konzept natio-­‐ethno-­‐
kulturelle Mehrfachzugehörigkeit (2003) zeigt Mecheril auf, dass sich Personen mit Migrationshintergrund zu zwei (oder mehreren) Kontexten zugehörig fühlen können: einerseits zum natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext, in dem sie geboren oder aufgewachsen sind, und andererseits zum „anderen“ natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext, also dem Herkunftsland der Eltern, das sie durch Ferienbesuche oder Erzählungen der Familie kennen. In Prozessen der subjektiven Identifikation und der Gruppenzugehörigkeit spielt die soziale und Executive Summary
5 gesellschaftliche Positionierung einer Person eine entscheidende Rolle. Dabei sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Möglichkeiten der subjektiven Verortung und Identifikation sowie die Handlungsmöglichkeiten teilweise eingeschränkt werden. Dies bedeutet, dass Individuen nicht alleine über ihre Zugehörigkeiten bestimmen können, sondern dass es sich dabei immer auch um eine Bestimmung von aussen handelt (Schramkowski 2007:79). Gesellschaftliche Abgrenzungskonstruktionen Tajfels (1982) theoretische Überlegungen beschäftigen sich ähnlich wie Simmel (1992) ebenfalls mit der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gruppe. Er geht davon aus, dass die soziale Identität der Teilaspekt des Selbstkonzeptes einer Person ist, der in Abhängigkeit zur Mitgliedschaft in sozialen Gruppen steht. Das Selbstbild einer Person ist folglich teilweise auch durch die Mitgliedschaft in sozialen Gruppen beeinflussbar. Tajfel definiert eine soziale Gruppe als ein Kollektiv von Menschen, das von sich selbst und von anderen als eine soziale Gruppe wahrgenommen wird. Soziale Gruppen können sich demnach erst durch Abgrenzung zu anderen Gruppen als Gemeinschaft definieren. Die Grenzziehungen zu anderen Gruppen können wie in der Untersuchung von Elias und Scotson zur Etablierten-­‐Aussenseiter-­‐
Beziehung (1990) fern von natio-­‐ethno-­‐kulturellen Unterscheidungen entstehen oder, wie Weber (1985; zit. nach Mackert 2003:16) aufzeigt, sich an einer äusserlich feststellbaren Eigenschaft einer Person orientieren. Obwohl in den soziologischen Modernisierungstheorien lange davon ausgegangen wurde, dass die Bedeutung der natio-­‐ethno-­‐kulturellen Zugehörigkeit abnehmen wird, findet ein gegenteiliger Prozess statt: Religiöse und „ethnische“ Identitäten und Gruppenkonstruktionen sind überall wieder zu wichtigen Aspekten der Strukturierung von Gesellschaften geworden. Jugendliche mit Migrationshintergrund werden häufig aufgrund ihrer natio-­‐ethno-­‐kulturellen Herkunft von der Mehrheitsgesellschaft als „Andere“ wahrgenommen. Diese Wahrnehmung beruht hauptsächlich auf alltagstheoretischen Vorstellungen von Nationen, Kulturen und Ethnizität. Dabei werden aufgrund nationaler, kultureller oder ethnischer Kategorien, die in der Gesellschaft vorherrschen, Differenzen und Zugehörigkeiten entlang „anderer“ Herkünfte definiert und aufrechterhalten. Wie sich eine Person sieht, in der Gesellschaft positioniert, und über welche Handlungsmöglichkeiten sie verfügt, wird einerseits durch Selbstzuschreibung, aber andererseits auch durch Fremdzuschreibung geprägt. Executive Summary
6 4. METHODISCHES VORGEHEN
Für die Erfassung und Untersuchung von subjektiven Sichtweisen eignen sich besonders Methoden der qualitativen Sozialforschung. Im Fokus der qualitativen Forschung steht in erster Linie die Beschreibung der Lebenswelten „aus der Sicht der handelnden Menschen“ (Flick, von Kardorff und Steinke 2010:14). Aus diesem Grund wurde für diese Masterarbeit eine qualitative Vorgehensweise gewählt. Für die Beantwortung der Fragestellungen wurde die Datenerhebung mithilfe qualitativer Interviews durchgeführt. Qualitative Interviews, die in der theoretischen Tradition des Symbolischen Interaktionismus (Blumer 1938, 1973) verankert sind, eignen sich im besonderen Masse, um nach Meinungen, Einstellungen, Erlebnissen, Werten und subjektiven Bedeutungszuschreibungen von Personen zu fragen. Das problemzentrierte Interview nach Witzel (1982, 2000) erscheint einerseits aufgrund der Kombination von Erzählanreizen und konkreten Fragen und andererseits aufgrund der induktiv-­‐deduktiven Vorgehensweise als geeignet. Die problemzentrierte Herangehensweise an die Thematik der Zugehörigkeit im Migrationskontext erscheint jedoch weniger geeignet. Wie bereits Schramkowski (2007) möchte sich diese Masterarbeit von einer defizit-­‐ und problemorientierten Herangehensweise, welche in der Migrationsforschung oftmals ihre Anwendung findet, distanzieren. Der Begriff problemzentriert für Interviews, welche die Zugehörigkeit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund thematisieren, wird deshalb als nicht angebracht betrachtet. Vielmehr wird der Begriff themenorientiert, wie ihn Schramkowski in ihrer Studie verwendet, herangezogen. Die Methode von Witzel (1982, 2000) erfährt jedoch infolge der Begriffsänderung keine inhaltlich-­‐methodischen Veränderungen. Die Stichprobe dieser Masterarbeit besteht aus 12 Jugendlichen mit Migrationshintergrund zwischen 15 und 18 Jahren, die seit mindestens fünf Jahren in den Berner Quartieren Bethlehem und Murifeld wohnhaft sind. Alle befragten Jugendlichen sind in der Schweiz geboren. Die Analyse der durchgeführten Interviews orientiert sich an das von Flick (1996) entwickelte Verfahren des thematischen Kodierens. Das thematische Kodieren eignet sich besonders für Fragestellungen, welche sich an zwei zuvor festgelegte Untersuchungsgruppen richten. Ziel des von Flick entwickelten Analyseverfahrens ist die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den zuvor festgelegten Gruppen. In der Analyse der beiden zuvor festgelegten und nach Quartieren aufgeteilten Samplegruppen dieser Masterarbeit hat sich jedoch gezeigt, dass hinsichtlich der thematischen Kategorien zwischen den Gruppen keine grundlegenden Unterscheidungen zu erkennen sind. Dies hatte zur Folge, dass keine gruppenspezifischen Themenkategorien gebildet werden konnten. Aus diesem Grund erfolgt die Darstellung der Ergebnisse in übergeordnete Themen, die sich in beiden Gruppen als Executive Summary
7 wesentlich herausstellten. Um jedoch auf die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und subjektiven Deutungsmuster der interviewten Jugendlichen aufmerksam zu machen wird vorgängig eine vertiefende Analyse von vier ausgewählten Fällen vorgenommen. 5. WICHTIGSTE ERGEBNISSE
Aus den zwölf geführten Interviews lässt sich entnehmen, dass bei allen Interviewten das Thema Familie einen hohen Stellenwert in deren Lebensführung einnimmt. Die Familie wird dabei einerseits als Ort der fraglosen Zugehörigkeit beschrieben, in dem die Jugendlichen Anerkennung und Unterstützung erfahren. Andererseits verbinden einige Befragte die Familie auch mit einer Einschränkung der Selbstbestimmung sowie einer frühen Übernahme von Verantwortung, was von den Jugendlichen zum Teil grosses Verständnis für die familiäre Situation erfordert. Die Ausbildung wird von allen Jugendlichen als eine wichtige Basis für das Leben betrachtet. Die Jugendlichen haben erkannt, dass sie mit einer abgeschlossenen Berufslehre die Möglichkeit haben, ihre Zukunft neu zu gestalten und sich zu verwirklichen. Besonders wichtig erscheint es den Jugendlichen auch, sich in finanzieller Hinsicht abzusichern. Der „andere“ natio-­‐ethno-­‐kulturelle Zugehörigkeitskontext nimmt für fast alle befragten Jugendlichen einen hohen Stellenwert in deren Leben ein. In Zusammenhang mit dem Zugehörigkeitskontext Schweiz werden von den Jugendlichen verschiedene Aspekte genannt. Einerseits betrachten einige der befragten Jugendlichen den Bezug zur Schweiz als funktional, d.h, dass diese Jugendlichen bei der Beschreibung ihres Bezugs zur Schweiz das Schulsystem, die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nach der Ausbildung sowie die finanziellen Möglichkeiten in den Vordergrund stellen. Bei diesen Jugendlichen ist keine emotionale Bindung zum Kontext Schweiz zu erkennen. Von anderen Jugendlichen hingegen wird die Schweiz als Heimat betrachtet. Es handelt sich hierbei vor allem um Jugendliche mit sri-­‐lankischem Migrationshintergrund. Bei ihnen ist eine emotionale Bindung zur Schweiz erkennbar. Alle der befragten Jugendlichen äussern sich positiv zum „anderen“ natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext bzw. zum Herkunftsland der Eltern. Dabei finden einige der Jugendlichen, dass ihnen das Land und die Kultur des Herkunftslandes der Eltern besser gefallen als die Schweiz und deren Kultur. Diese Jugendlichen äussern zudem auch Rückkehrgedanken, d.h. sie können sich durchaus vorstellen oder haben sogar den dringenden Wunsch, nach abgeschlossener Berufslehre oder Ausbildung, in das Herkunftsland der Eltern auszuwandern. Eine Mehrfachzugehörigkeit kommt bei diesen Jugendlichen nicht in Frage. 8 Executive Summary
Der Zugehörigkeitskontext Quartier wird unterschiedlich bewertet: Das Quartier Bethlehem wird zwar von den Jugendlichen mit negativen Eigenschaften beschrieben, jedoch für das eigene Leben durchweg als positiv bewertet. Es nimmt bei einigen (hauptsächlich männlichen) Befragten sogar einen wichtigen Stellenwert ein. Die Akzeptanz im Quartier und das Gefühl der Zugehörigkeit sind wichtige Aspekte für diese Jugendlichen. Das Quartier Murifeld wird im Gegensatz zum Bethlehemquartier sehr unterschiedlich beschrieben. Die Jugendlichen wohnen zwar mehrheitlich gerne im Murifeldquartier, identifizieren sich jedoch nicht mit dem Quartier. Nur wenige der Jugendlichen erzählen von erlebten migrationsspezifischen Ausschlusserfahrungen. Dies sind Erfahrungen, in denen die Befragten von der Mehrheitsgesellschaft aufgrund ihres Migrationshintergrundes bewusst ausgeschlossen wurden. Die von den Jugendlichen erwähnten Ausschlusserfahrungen sind vorwiegend im Kontext der Berufslehre einzuordnen. Auffallend ist das Bewusstsein aller Jugendlichen, dass eine Diskriminierung bei der Lehrstellensuche aufgrund ihres Migrationshintergrundes durchaus möglich ist. Die Benachteiligung oder sogar der Ausschluss während der Lehrstellensuche, ist eine Thematik, die alle der befragten Jugendlichen während des Übergangs in die Berufslehre beschäftigt. Ein weiterer Aspekt, der in vielen der geführten Gespräche immer wieder angesprochen wird, ist die Rolle „des Ausländers“ in der Schweiz. Viele der Befragten erzählen von Situationen, in denen sie als Ausländerinnen und Ausländer angesprochen und kategorisiert oder sogar beschimpft wurden. Die unterschiedlichen Zugehörigkeitserfahrungen prägen und formen nach eigenen Aussagen der Jugendlichen auch ihr eigenes Zugehörigkeitsverständnis. Aus den Interviews sind deshalb verschiedene persönliche Zugehörigkeitsverständnisse ersichtlich. Es handelt sich bei vielen Jugendlichen um ein dynamisches Verständnis von Zugehörigkeit. Einige der Befragten fühlen sich in Bezug auf den Kontext Schweiz und den „anderen“ natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext gleichermassen zugehörig. Diese Gruppe von Jugendlichen (mit sri-­‐lankischem Migrationshintergrund) benutzen alle den Ausdruck „halb-­‐halb“. Der Bezug zur Schweiz wird dabei jedoch als der grössere gesehen. Wie bereits erwähnt, sehen einige der befragten Jugendlichen ihre Zugehörigkeit stark im Herkunftsland der Eltern und beschäftigen sich auch mit dem Gedanken in das Herkunftsland „zurückzukehren“. Sie gehen folglich von einem homogenen und sich-­‐ausschliessenden-­‐Zugehörigkeitsverständnis aus. 9 Executive Summary
6. DISKUSSION UND WEITERFÜHRENDE ÜBERLEGUNGEN
Aus den empirischen Erkenntnissen dieser Masterarbeit wird ersichtlich, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund weder durch die Schweiz und ihre Kultur noch durch ihr Quartier in ihrer Lebensführung eingeschränkt fühlen. Sie gestalten ihre Umwelt und versuchen aktiv in ihre biografische Entwicklung einzugreifen. Dies äussert sich hauptsächlich in ihren Ausbildungs-­‐ und Zukunftsplänen. Trotz schwierigen Schulbiographien und Problemen bei der Lehrstellensuche gehört die Berufsausbildung auch oder gerade bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu einer wichtigen Phase der Adoleszenz und wird von vielen gar als Möglichkeit zum sozialen Aufstieg wahrgenommen. Auf der Grundlage einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung können die Jugendlichen gegenüber der Familie, aber vor allem auch gegenüber einschränkenden sozialen Bedingungen, ein höheres Mass an Unabhängigkeit erreichen. Obwohl unterschiedliche negative Zugehörigkeitserfahrungen Teil der Lebensrealität der Jugendlichen sind, thematisieren sie nicht nur die belastenden Momente in ihrer biografischen Entwicklung. Die positiven Erfahrungen, welche hauptsächlich in Zusammenhang mit dem Rückhalt und der bedingungslosen Zugehörigkeit zur Familie und dem sozialen Netzwerk im Quartier stehen sowie der Gewinn von Veränderungsmöglichkeiten und Autonomie durch die Berufsbildung, nehmen oftmals einen grösseren Stellenwert in den jugendlichen Biographien ein als die erlebten negativen Erfahrungen. Jugendliche aus dem Quartier Bethlehem haben neben der Familie einen starken Bezug zu den im Quartier geknüpften Freundschaften und erfahren auf diese Weise in einer für sie bekannten und alltäglichen Umgebung soziale Anerkennung. Jugendliche mit Migrationshintergrund befinden sich in einem „verdoppelten Transformationsprozess“ (King und Koller 2006:12), in dem der Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein und die elterliche Ablösung auf dem Hintergrund der Migrationsgeschichte ihrer Eltern stattfinden. Dieser „doppelte Transformationsprozess“ wird von den Jugendlichen jedoch nicht als Belastung erlebt. Sie haben sich mit der Migrationsgeschichte ihrer Familie auseinandergesetzt, bringen viel Verständnis für die familiäre Situation auf und empfinden eine grosse Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern. Die starke Bindung zu den Eltern bringt mit sich, dass die Eltern einen wichtigen Einfluss auf ihre Kinder haben. In den Ergebnissen wird ersichtlich, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihren Vorstellungen über das Leben in der Schweiz ähnlich denken wie ihre Eltern, welche beispielsweise als sogenannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter (v.a. bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund Italien, Portugal und Spanien) in die Schweiz kamen. Ähnlich wie ihre Eltern haben einige der Befragten ebenfalls den Wunsch in Zukunft in das Herkunftsland der Eltern „zurückzukehren“ und betrachten die Schweiz deshalb als 10 Executive Summary
vorübergehenden Aufenthaltsort, um eine Ausbildung abzuschliessen und sich mit einer Arbeitsstelle in der Schweiz eine gute ökonomische Grundlage zu erarbeiten. Eine der zentralen Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit ist der starke Bezug der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zum „anderen“ natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext bzw. zum Herkunftsland der Eltern. Ebenso interessant ist die Verknüpfung der eigenen Familie mit dem Herkunftsland der Eltern. Die Familie repräsentiert für diese Jugendlichen, die in der Schweiz aufwachsen, sozusagen das Herkunftsland der Eltern und dessen Kultur. Die Bedeutung der Familie wird zudem durch die Kultur der Herkunftsgemeinschaft begründet und in Vergleich zur Schweizer Kultur gesetzt, welche diese Eigenschaft nicht zu besitzen scheint. Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich die sozialen Kreise der Befragten selten mit denjenigen von Schweizerinnen oder Schweizer kreuzen; zwar bewegen sich Jugendliche mit Migrationshintergrund aus beiden Berner Quartieren in natio-­‐ethno-­‐kulturell heterogenen Freundeskreisen, Freundschaften zu Schweizerinnen und Schweizern werden jedoch selten geknüpft. Zur Erklärung der festgestellten Distanz einiger Jugendlichen zur Schweizer Bevölkerung können zwei Aspekte ins Feld geführt werden: die gesellschaftlichen Zuschreibungen und die fehlende Anerkennung von Mehrfachzugehörigkeiten. Beide Aspekte stehen im Zusammenhang: Solange die Mehrfachzugehörigkeit nicht thematisiert und in der Gesellschaft anerkannt wird sowie keine generelle Kultur der Diversität besteht, fühlen sich Jugendliche mit Migrationshintergrund zur Entscheidung für die Zugehörigkeit zum einen oder anderen natio-­‐ethno-­‐kulturellen Kontext gezwungen bzw. werden von der Gesellschaft in eine Kategorie eingeordnet. Neben der eindeutigen Verortung im Herkunftskontext der Eltern, bezeichnen sich Jugendliche mit Migrationshintergrund auch als „Ausländerinnen und Ausländer“. Die Zugehörigkeit entsteht folglich aus einem Wechselspiel zwischen Selbst-­‐ und Fremdethnisierung. Jugendliche mit sri-­‐lankischem Migrationshintergrund, die sich zwar als „halb-­‐halb“ charakterisieren und sich beiden Kontexten zugehörig fühlen, kommen entsprechend ebenfalls zum Schluss, dass sie „Ausländerinnen und Ausländer“ sind. Die Selbstzuschreibung zu dieser Kategorie erfolgt bei Jugendlichen mit sri-­‐lankischem Migrationshintergrund hauptsächlich aufgrund physiognomischer Merkmale wie die Hautfarbe. Dies bedeutet, Zugehörigkeitsverständnis dass Überhand trotz nimmt. Mehrfachverortung Für die das homogene Entwicklung eines Zugehörigkeitsverständnisses spielen somit äusserlich feststellbare Eigenschaften weiterhin eine Rolle. Der Aspekt der Ethnizität einer Person wird demzufolge weiterhin zur Strukturierung der Gesellschaft und zur Grenzziehung herangezogen. Diese Vorstellungen 11 Executive Summary
teilen auch Jugendliche mit Migrationshintergrund, welche stets die Herkunftskultur mit der Schweizer Kultur vergleichen. Selbstethnisierung ist deshalb immer auch an Fremdethnisierung gekoppelt, denn die Zugehörigkeitsverständnisse beziehen sich auf die Integrationsvorstellungen der Mehrheitsgesellschaft, welche wiederum die Grundlage für positive oder negative Zugehörigkeitserfahrungen bilden. Es lässt sich neben der Verortung im Herkunftskontext der Eltern auch eine Verbundenheit zum Quartier oder übergeordnet zur Stadt, erkennen. Diese Bindung ist wiederum stärker als die Bindung zum Kontext Schweiz. Besonders Jugendliche aus dem Quartier Bethlehem äussern diese innere Verbundenheit zum Sozialraum Quartier. Während bei diesen Jugendlichen das gewohnte Umfeld eine bedeutsame Rolle spielt, fühlen sich Jugendliche aus dem Quartier Murifeld viel weniger mit ihrem Wohnquartier verbunden. Dies gründet hauptsächlich in der Grösse des Quartiers, dessen geringen Infrastruktur sowie der Nähe zur Innenstadt, die für die Befragten viel attraktiver ist als das eigene Quartier. So stellt das Quartier für die befragten Jugendlichen keine Alternative zum natio-­‐ethno-­‐kulturellen Zugehörigkeitskontext dar. Auf der Grundlage der empirischen Erkenntnisse dieser Masterarbeit konnten folgende Implikationen für die Praxis in Form von Handlungsempfehlungen abgeleitet werden: Sensibilisierung der Gesellschaft In der Gesellschaft herrscht weiterhin mehrheitlich ein homogenes Zugehörigkeitsverständnis. Ein dynamischer, schnell wandelbarer und manchmal auch widersprüchlicher Umgang mit Zugehörigkeiten, den Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund dennoch pflegen, sollte aus diesem Grund von der Gesellschaft als Ressource wahrgenommen werden und Eingang in den Alltag finden. Unterrichtsmodul für angehende Lehrpersonen Die Thematik der Mehrfachzugehörigkeit kann bereits im Schulalltag aufgegriffen werden. Es wäre erstrebenswert, wenn in pädagogischen Hochschulen Unterrichtsmodule für angehende Lehrpersonen bzw. Weiterbildungsmodule für bereits tätige Lehrpersonen entwickelt werden, welche die Pluralität und Dynamik der Zugehörigkeitsverständnisse sowie handlungspraktische Anleitungen zur Umsetzung im Unterricht vermitteln. Unterstützung beim Übergang in die Berufslehre Die befragten Jugendlichen haben Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche und weichen überdurchschnittlich oft auf Zwischenlösungen aus. Mentoring-­‐ und Coachingprogramme während des Übergangs in die Berufsbildung sind für Jugendliche (mit und ohne Migrationshintergrund), die über ein geringes soziales Kapital verfügen, wichtige 12 Executive Summary
Unterstützungsleistungen. Solche Programme gilt es zu fördern und zu subventionieren. Jedoch sollten diese Programme von den Jugendlichen nicht erst dann aufgesucht werden, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Bereits vor dem Übergang sollten Jugendliche während der Berufsfindungsphase bei Bedarf eng begleitet werden – und nicht erst im 10. Schuljahr. 8. LITERATUR
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