Korrektur-Hilfe zur SoWi-Arbeit „Wirtschaftspolitik“ Bruttoinlandsprodukt BIP Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP Deutschlands enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb unseres Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden. Inzwischen wird in der Wirtschaftsstatistik eher das BIP und nicht mehr das Bruttosozialprodukt oder Sozialprodukt herangezogen, um sich ein Bild über den Wohlstand eines Landes und die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft zu machen. Wie beim Bruttosozialprodukt wird ein nominales und ein reales Inlandsprodukt berechnet. Bei der Ermittlung des BIP wird zwischen Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsrechnung unterschieden. Bei der Entstehungsrechnung wird das BIP in den Wirtschaftsbereichen seiner Entstehung (z. B. Land- und Forstwirtschaft, produzierendes Gewerbe, Handel, Gastgewerbe und Verkehr, öffentliche und private Dienstleister) gemessen. Ausgangspunkt dabei ist die Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche. Die Verwendungsrechnung ermittelt das BIP als Summe aus privatem und staatlichem Konsum (Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Staatsverbrauch), Investitionen und Außenbeitrag. Bei der Verteilungsrechnung wird das BIP aus der Summe der Lohn- und Gehaltseinkommen der Arbeitnehmer, der Unternehmensgewinne und der Vermögenserträge in der Volkswirtschaft berechnet. Ausgangspunkt ist dabei meist das Volkseinkommen. nominal auf den Nennwert bezogen. Der Begriff wird verwendet, wenn eine wirtschaftliche Größe wie das Einkommen (Lohn, Gehalt, Volkseinkommen) oder der Zins ohne Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie die Preisentwicklung bzw. Kaufkraft dargestellt werden soll. real wirklich, der Wirklichkeit entsprechend; der Begriff wird in der Ökonomie verwendet, wenn die tatsächliche Höhe einer wirtschaftlichen Größe dargestellt werden soll, wenn also eine wirtschaftliche Größe wie das Einkommen (Lohn, Gehalt, Volkseinkommen) oder der Zins unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren wie der Preisentwicklung bzw. der Kaufkraft angegeben wird. Die Aussagekraft des BIP bezüglich der Wirtschaftsleistung der Menschen in einer Volkswirtschaft ist ungenau, da folgende Faktoren nicht oder nur teilweise mitberechnet werden: • Unbezahlte Tätigkeiten (Hausarbeit, häusliche Pflege, Kinderbetreuung, Heimwerken, Ehrenämter, Hobbys) • Schwarzarbeit beziehungsweise die gesamte Schattenwirtschaft • Subsistenzwirtschaft Es ist zusammenfassend zu sagen, dass das BIP nur die (gehandelte) Produktionsleistung, nicht den Wohlstand einer Volkswirtschaft widerspiegelt. Auch ein Länder- und Zeitvergleich ist aufgrund dessen nur bedingt möglich. Die vom früheren französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy einberufene Commission on the Measurement of Economic Performance and Social Progress (Stiglitz-Sen-Fitoussi- Kommission), der fünf Nobelpreisträger angehörten, sollte eine alternative Berechnung erstellen. Dabei forderte die Kommission die Statistiker auf, nicht nur auf das Wirtschaftswachstum zu schauen, sondern das gegenwärtige „Wohlergehen“ eines Landes zu ermitteln. Dabei spiele das BIP weiterhin eine Rolle. Allerdings müssten zum Beispiel auch das gemittelte Haushaltseinkommen, Familienarbeit, Freizeit, Gesundheit und der Zustand der Umwelt mit einbezogen werden.[ Konjunktur allgemeine Bezeichnung für die Geschäftslage oder die wirtschaftliche Lage eines Landes. In der Volkswirtschaftslehre spricht man von Konjunktur, wenn Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu Veränderungen des Auslastungsgrades der Produktionskapazitäten führen (in Abgrenzung von der Entwicklung der Kapazitäten im Sinne von wirtschaftlichem Wachstum selbst) und wenn sie eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen (in Abgrenzung von einmaligen Sondereinflüssen). Das mittelfristige Auf und Ab in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kann gesamtwirtschaftlich betrachtet werden, aber auch bezogen auf einzelne Wirtschaftszweige (Branchenkonjunktur) oder auch bestimmte Zeiträume (saisonale Schwankungen). Die nach Konjunkturphasen eingeteilten Schwankungen ergeben zusammen einen Konjunkturzyklus. Konjunkturphasen (Konjunkturschwankungen), Konjunkturverlauf die verschiedenen Abschnitte der wellenförmigen Bewegung der wirtschaftlichen Entwicklung (Konjunkturschwankungen), die zusammen einen Konjunkturzyklus bilden. Vier Konjunkturphasen lassen sich unterscheiden: Aufschwung (Erholung, Expansion), Hochkonjunktur (Boom, Prosperität), Abschwung (Rezession) und Tief (Krise, Depression). Entscheidenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben die Nachfrage der privaten Haushalte, die Investitionen der Unternehmen, die Einnahmen und Ausgaben des Staates sowie die Importe und Exporte. Veränderungen der genannten Größen beeinflussen den Konjunkturverlauf einerseits positiv, wirken also belebend auf die Konjunktur und erzeugen damit einen konjunkturellen Aufschwung. Andererseits können Veränderungen dieser Faktoren den Konjunkturverlauf auch negativ beeinflussen, die Konjunktur dämpfen und einen Abschwung auslösen oder verstärken. Eine positive, belebende Wirkung auf den Konjunkturverlauf haben z. B. ein Anstieg der Investitionen, eine höhere Nachfrage der privaten Haushalte, erhöhte öffentliche Ausgaben sowie steigende Exporte und geringere Importe. Einen negativen, dämpfenden Einfluss auf den Konjunkturverlauf haben z. B. eine sinkende Nachfrage der privaten Haushalte, eine rückläufige Investitionstätigkeit, verringerte Staatsausgaben und höhere Einnahmen durch steigende Steuern und sinkende Exporte bei wachsenden Ausgaben für Einfuhren. Die konjunkturellen Auswirkungen von Veränderungen der Investitionen, der Staatsausgaben sowie der Exporte und Importe werden durch den Multiplikatoreffekt sowohl in ihrer belebenden Wirkung als auch in ihrer dämpfenden Wirkung auf den Konjunkturverlauf noch verstärkt. Bei der Wirkung der privaten Nachfrage auf den Konjunkturverlauf ist noch das Beschleunigungsprinzip zu beachten. Auch psychologische Aspekte wie optimistische oder pessimistische Einstellungen und Zukunftserwartungen beeinflussen den Konjunkturverlauf. Inflation anhaltender Prozess der Geldentwertung, der sich durch allgemeine Preiserhöhungen bemerkbar macht. Mit einer Geldeinheit kann dann ständig weniger gekauft werden, d. h., die Kaufkraft des Geldes vermindert sich dauernd. Nicht als Inflation gelten einmalige, vorübergehende, durch ungewöhnliche Vorkommnisse (z. B. Missernten, Streiks) verursachte Preisniveauerhöhungen sowie Preissteigerungen für bestimmte Güter oder Produktionsfaktoren. Die Inflation wird gemessen am Anstieg eines das allgemeine Preisniveau am besten widerspiegelnden Preisindexes wie z. B. des Verbraucherpreisindexes für Deutschland . Der prozentuale Anstieg des Preisindexes in einem bestimmten Zeitraum wird als Inflationsrate bezeichnet. Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber (Aufblähung der Geldmenge), ist eine Bedingung für die Inflation gegeben. Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig nicht erhöht werden kann, sind steigende Preise die Folge, die Inflation setzt ein. Die Preissteigerungen lösen steigende Löhne aus, wegen des höheren Einkommens steigt die Nachfrage nach Gütern an. Die höheren Löhne bewirken jedoch auch steigende Kosten der Unternehmen, was wiederum zu Preissteigerungen für Güter führt. Außerdem wird der Preisauftrieb durch die gestiegene Nachfrage zusätzlich verstärkt. Als Folge steigen die Löhne und anschließend wiederum die Preise. Es entsteht eine Lohn-Preis-Spirale. Da in einer solchen Situation in der Bevölkerung die Angst vor weiteren Preissteigerungen und dem Verlust der gesparten Gelder ständig wächst, geben viele ihr Geld möglichst schnell für den Kauf von Gütern aus oder legen Geld zur Werterhaltung in Sachwerten an (Flucht in die Sachwerte), bevor neue Preiserhöhungen zu weiteren Kaufkraftverlusten führen. Eine Inflation kann sich deshalb dauernd selbst verstärken. Nach der Geschwindigkeit des Prozesses der Geldentwertung (Inflationstempo) unterscheidet man zwischen schleichender Inflation, trabender Inflation, galoppierender Inflation und Hyperinflation. Nach der Erkennbarkeit wird zwischen offener Inflation und versteckter oder zurückgestauter Inflation unterschieden, nach dem Auslöser für die Preissteigerungen angebotsbedingte Inflation und Nachfrage bedingte Inflation. Eine Inflation führt zur Entwertung von Ersparnissen mit der Folge, dass die Sparneigung in der Bevölkerung zurückgeht oder gespartes Geld in Sachwerten angelegt wird. Das schränkt die Möglichkeiten der Banken ein, Kredite an Unternehmen zur Finanzierung von Investitionen zu vergeben. Produktionseinschränkungen und Arbeitslosigkeit sind die Folge. Von einer Inflation sind besonders solche Personen betroffen, die ihr Einkommen nicht an die steigenden Preise anpassen können, z. B. Arbeitslose oder Rentner. Die Verhinderung einer Inflation ist ein wichtiges Ziel der Wirtschaftspolitik. Stabilitätsgesetz Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft Kurzbezeichnung für das 1967 in Kraft getretene Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft, nach dem Bund und Länder bei ihrer Wirtschaftspolitik die Bedingungen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu berücksichtigen haben. Es bildet die rechtliche Grundlage für den Einsatz einer an den Lehren des Keynesianismus orientierten Fiskalpolitik und das Konzept der Globalsteuerung. Ziele der staatlichen Wirtschaftspolitik nach dem Stabilitätsgesetz sind: Stabilität des Preisniveaus, hoher Beschäftigungsgrad (Vollbeschäftigung), außenwirtschaftliches Gleichgewicht sowie stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum. Diese vier Ziele werden auch als magisches Viereck bezeichnet. Im Stabilitätsgesetz werden verschiedene Elemente staatlicher Einnahmen- und Ausgabenpolitik beschrieben, um die genannten Ziele im Sinne einer antizyklischen Wirtschaftspolitik zu erreichen. Quellen: 1) http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt#Kritikpunkte 2) Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 4. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2009. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2009.