Olaf Herms, Peter Ritzenhoff, Lür Bräuer Abschlussbericht zum Teil 2 des Forschungsvorhabens Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2 Neubau eines Büro und Laborgebäudes für Facility–Management, Energie– und Umwelttechnik in zwei Bauabschnitten optimiert nach solaren, energetischen und ökologischen Gesichtspunkten Bremen, im Juni 2001 Abschlussbericht Forschungsvorhaben Solaroptimiertes Bauen, TK 3: Neubau eines Büro– und Laborgebäudes für Facility–Management, Energie– und Umwelttechnik Phase II: Messprogramm, Evaluierung und Ergebnistransfer Förderkennzeichen: 0335006H/7 Gesamtlaufzeit 1.7.1997 bis 31.12.2000 Projektleitung Institut Technik und Bildung (ITB), Universität Bremen Prof. Dr. Felix Rauner Wilhelm-Herbst-Str. 7 28359 Bremen Autoren des Berichtes Dipl.-Ing. Olaf Herms Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff Dipl.-Ing. Lür Bräuer Projektförderung Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über Projektträger Biologie, Energie, Umwelt des BMBF und BMWi Herr Dr. Bertram Forschungszentrum Jülich GmbH 52425 Jülich Bremen, im Juni 2001 I Vorwort Das Projekt „Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2“ ist das erste Demonstrationsvorhaben, das im Rahmen des Förderkonzeptes „SolarBau, Teilkonzept 3: Solar optimierte Gebäude mit minimalem Energiebedarf“ entstanden ist. In diesem Bericht werden die Ergebnisse der Phase 2: „Messprogramm, Evaluierung und Ergebnistransfer“ dieses Projektes vorgestellt, mit dem Ziel, diese einer breiten Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. Unser Dank gilt dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Projektträger Biologie, Energie und Umwelt (BEO), die neben der finanziellen Förderung des Projektes, durch die Gesamtkonzeption des TK–3–Programmes ideale Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Projektverlauf geschaffen haben. Die fachliche Unterstützung durch das SolarBau:Monitor–Team und die im Rahmen der Begleitforschung regelmäßig veranstalteten Workshops, welche die Diskussion zwischen den Akteuren der TK–3–Projekte gefördert haben, waren ein weiterer Baustein für die erfolgreiche Durchführung des Projektes. Hervorzuheben ist auch die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner, der Firma ECOTEC GmbH, die mit der Phase 1: „Planung, Bauausführung und Systemoptimierung“ des Forschungsvorhabens betraut war. Wir danken Dr.-Ing. Joachim Dittrich, der als Lektor, fachlicher Berater und Institutskoordinator das Projekt während der gesamten Laufzeit unterstützt hat. Die von Dr.-Ing. Armin Gregorzewski, der in dem Zeitraum 5/99 bis 3/00 das Projekt geleitet hat, durchgeführten Auswertungen der kontrollierten Be– und Entlüftung durch die Wärmepumpen sind in Abschnitt 12 dieses Berichtes mit eingeflossen. Das anspruchsvolle Messprogramm und die umfassende Evaluierung ließen sich in diesem Umfang nur durch die tatkräftige Unterstützung der Diplomanden und der studentischen Mitarbeiter realisieren. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sie zum großen Teil ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben und teilweise in unterschiedlichen Bereichen des energieoptimierten Bauens arbeiten. Die Autoren 4 I ABSCHLUSSBERICHT ZUM PROJEKT I. EINLEITUNG 9 1. Ursprung des Projektes EcoSol 10 2. Entwicklung von EcoSol 10 II. PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE 3. 4. 5. Planungsphase und Ablauf des Vorhabens Energetisches Auswertekonzept 4.1. Messkonzept 4.1.1. Betriebsdaten 13 13 14 Verbrauchsdaten 14 4.1.3. 4.1.4. Temperaturmessungen Separate Messungen des elektrischen Stromes 15 15 4.2. 4.3. Nutzung der Gebäudesimulation Blower–Door–Test 16 17 4.4. Thermografie 18 Einbindung der Nutzer 5.1. Nutzerinformation 18 19 5.2. 19 6.1. 6.2. 6.3. 6.4. III. 8. 12 4.1.2. 6. 7. 12 Ermittlung der Nutzerakzeptanz Öffentlichkeitsarbeit und Know–how–Transfer Transferkonzept Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit CD–ROM Know–how–Transfer im Bereich von Universität und Fachhochschule OBJEKTBESCHREIBUNG 26 26 28 30 31 33 Architektonisches Konzept 7.1. Städtebauliche Einbindung 33 33 7.2. 35 Raumaufteilung und –gestaltung Bautechnik und Bauausführung 8.1. Gebäudestruktur 8.2. Wandaufbauten 37 37 38 8.3. Sohl–, Dach– und Deckenaufbau 42 8.4. 8.5. Verwendete Bau– und Werkstoffe Bauausführung 43 43 5 I 9. 9.1. Technische Gebäudeausrüstung Heizung, Lüftung, Klima 9.2. 9.3. 44 44 Bereitstellung des warmen Trinkwassers Solarenergienutzung 48 50 Thermische Solaranlage Fotovoltaikanlage 50 53 Gebäudeautomation Der Europäische Installationsbus Instabus EIB 54 56 9.4.2. Beleuchtungssteuerung 57 9.4.3. 9.4.4. Markisensteuerung Zentrale Netzfreischaltung 59 61 9.5. 9.6. Beleuchtung Sommerlicher Wärmeschutz 61 64 9.7. 9.7.1. Zutrittskontrolle und Schließsystem Beschreibung des Systems 64 65 9.3.1. 9.3.2. 9.4. 9.4.1. 9.7.2. 9.7.3. 9.8. Praktischer Umgang mit dem Zutrittskontrollsystem 66 Zum Umgang mit der Alarmanlage Aufzug 67 68 10. Flächen– und Raumnutzung IV. ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE 11. Gesamtenergiebedarf 11.1. Energetische Vergleichskennzahlen 11.2. 11.3. Planungswerte nach WSVO‘ 95 Dynamische Simulationsrechnungen 12. Analyse der Verbrauche 12.1. Gesamtenergieverbrauche und Kennwerte 12.2. Gebäudebeheizung mit Fernwärme und Solarthermie 12.2.1. Heizkreise 12.2.2. Warmwasser–Pumpen 12.3. Lüftung mit Wärmepumpen 70 74 74 74 75 79 84 84 87 87 90 91 12.3.1. Analyse der Wärmepumpenkompressoren 12.3.2. Betrieb der Lüfter 91 94 12.3.3. Kopplung von Lüftungswärme und Heizung 12.3.4. Einsatz einer hocheffektiven Wärmerückgewinnung 94 96 12.4. Künstliche Beleuchtung 12.4.1. Bürobeleuchtung 12.4.2. Tageslicht 12.4.3. Beleuchtung von Fluren und sonstigen Räumen 12.5. Elektrische Energie 97 97 100 102 106 12.5.1. Analyse des jahreszeitlichen Verlaufes der elektrischen Energieverbrauche im Gebäude ECOTEC 1 106 12.5.2. Elektrischen Energieverbrauche in 1998 und 1999 109 12.5.3. Verbrauchergruppen 12.5.4. Analyse der elektrischen Energieverbrauche im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 12.6. 6 Trinkwasserversorgung mit Solarthermie 109 113 116 I 12.6.1. Betrieb der Solarkollektoren 117 12.6.2. Energetische Analyse des Warmwasserbereitstellung 12.7. Fotovoltaikanlage 119 122 12.8. Bautechnische Details 12.8.1. Blower–Door–Test 126 126 12.8.2. Thermografische Untersuchung des ECOTEC 1–Gebäude 130 12.8.3. Auswirkungen des ungedämmten Luftansaugschachtes anhand von lokalen Temperaturmessungen 132 12.8.4. Auswirkungen der Attika im 2. Obergeschoss 136 12.8.5. Endoskopie 136 13. ECOTEC 2 13.1. Heizwärmebedarf 13.2. Elektrischer Energiebedarf 13.3. Ausrichtung der Gebäude 14. Maßnahmen zur energetischen Optimierung 14.1. Maßnahmen zur Optimierung 14.2. »Lernkurve« ECOTEC 3, 4 und 5 14.2.1. ECOTEC 3 14.2.2. ECOTEC 4 14.2.3. ECOTEC 5 V. ÖKONOMISCHE BETRACHTUNGEN 137 137 139 140 141 142 144 144 145 145 147 15. Gesamtgebäude nach DIN 276 147 15.1. Auflistung der Kosten nach DIN 276 147 15.2. Darstellung der Kosten in bezug auf die Nettogrundfläche (NGF) und den Bruttorauminhalt (BRI) nach DIN 277 148 15.3. 15.4. Vergleich mit Kostenkennwerten Rahmenbedingungen des SolarBau–Programms 16. Einzelkomponenten 16.1. Thermische Solarenergie 16.2. 16.3. Fotovoltaik Umbau der Flurbeleuchtung 148 150 150 150 152 153 VI. ZUSAMMENFASSUNG 155 VII. LITERATUR 158 VIII. ANHANG 159 17. Abbildungsverzeichnis 159 18. Tabellenverzeichnis 162 7 I EINLEITUNG 19. Messdatenlisten 163 20. Liste der elektrischen Verbraucher 166 21. Blower Door Messung 175 22. Thermografiebilder 182 23. Veröffentlichungen und Lehrveranstaltungen 23.1. Publikationen 23.2. 23.3. Diplomarbeiten Lehrveranstaltungen 187 187 23.4. Zeitungsartikel 188 24. Auswertung der Nutzer/–innenbefragung für die Gebäude ECOTEC 1 und ECOTEC 2 24.1. Auswertung der Nutzer/–innenbefragung 8 186 186 188 188 I.1 URSPRUNG DES PROJEKTES ECOSOL I. Einleitung Mit dem Einsatz von Energie können notwendige Aufgaben des täglichen Lebens erleichtert werden, können Ideen umgesetzt werden und auch komfortable und angenehme Lebens- und Wohnumfelder geschaffen werden. Zugleich ist die Energie eine begrenzte Ressource, die es zu schonen gilt und durch deren Nutzung die Umgebung beeinflusst bzw. verändert wird. Insofern besteht im effizienten Einsatz von Energie eine sowohl gesellschaftliche wie auch technologische Herausforderung. Die großen Potenziale zur Reduzierung des Energieverbrauch im Gebäudesektor sind hinlänglich bekannt. Für die Gebäudehülle im Neubaubereich werden die Randbedingungen zu energieeffizienten Gebäuden bereits seit 1977 durch die mittlerweile 1984 und 1995 novellierten Wärmeschutzverordnungen gesetzt. In der voraussichtlich 2002 wirksam werdenden Energieeinsparverordnung EnEV wird mit der Einbindung der Heizungsanlagenverordnung erstmalig ein integraler Ansatz in der Gesetzgebung verfolgt. Bei der Bewertung der Energieeffizienz bestehender Gebäude existieren Vergleichswerte für die mittleren Energieverbrauche von Referenzgebäuden. Diese sowohl thermischen als auch elektrischen Energiemengen sind z.B. in der VDI 3807 in Abhängigkeit verschiedener Gebäudetypen dargestellt. Für den aussagefähigen Vergleich sind die Verbrauche zu festgelegten Kennwerten zu verdichten. Insgesamt gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten energieeffiziente Komponenten für Gebäude zu planen. Aber erst das Ineinandergreifen der Möglichkeiten im Rahmen einer integralen Planung eröffnet Aussichten auf Erfolg. Darin besteht der Grundgedanke des vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten SolarBau-Förderprogramms, bei dem die Planung und Evaluation großer solaroptimierter bzw. energieoptimierter Gebäude im Nichtwohnungsbau unterstützt wird. Voraussetzung für die Förderung sind anspruchsvolle energetische Kennwerte, die nach einer primärenergetischen Bewertung maximal 100 kWh/(m2 a) zulassen. Darin sind der gebäudespezifische Wärme- und entsprechend bewertete Stromverbrauch für Heizung, Lüftung, Klima und Licht enthalten. Das im vorliegenden Bericht beschriebene Projekt Solaroptimierter Neubau ECOTEC I und II (EcoSol) ist das erste von insgesamt 25 geplanten Gebäuden innerhalb dieses Programms. Die gesetzten energetischen Ziele sind nur erreichbar, wenn die gegenseitige Beeinflussung der jeweiligen Lösungen wie z.B. passive Solarenergienutzung, effektive Wärmedämmung, solarthermische Klimatisierungssysteme, Erdreichwärmetauscher, Tageslichtnutzung, effektive Steuerung elektrischer Verbraucher Beachtung findet. Bei der Vielzahl der Aufgaben und entsprechenden Lösungen ist eine frühzeitige Einbindung der beteiligten Fachplaner im Sinne einer integralen Planung notwendig, die durch übergreifende Simulationsrechnungen unterstützt wird. Die kompetente Umsetzung von Planungen z.B. hinsichtlich der Vermeidung von Wärmebrücken und zur Erzielung hoher Luftdichtigkeit stellt die Herausforderung an die ausführenden Gewerke dar. Auch energieeffiziente Gebäude sind in erster Linie für ihre Nutzer errichtet. Die gesetzten Zielwerte sollen demnach nicht zu Einschränkungen im Nutzungskomfort führen. Darüber hinaus ist 9 I EINLEITUNG die Zufriedenheit der Nutzer mit Ihrem baulichen Umfeld Grundlage für den energetischen Erfolg und eine positive Beteiligung der Nutzer am ressourcenschonenden Umgang mit Energie. 1. Ursprung des Projektes EcoSol Das Projekt EcoSol ist auf Grund einer vorher schon bestehenden engen Zusammenarbeit zwischen dem Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen mit der Firma ECOTEC GmbH entstanden. ECOTEC hatte als eine aus dem Handwerk hervorgegangene Firma für Gebäudeautomation, Gebäudemanagement, Energie– und Umwelttechnik vor, auf dem Gelände des Technologieparks der Universität Bremen einen Gebäudekomplex mit besonderer Ausstattung und Technik zu errichten. Es entstand die Idee, ein energetisch effizientes Gebäude zu errichten, in das sowohl ECOTEC als auch das ITB als Gebäudenutzer einziehen sollten. Dadurch konnte einerseits die Wirkung der verschiedenen Maßnahmen untersucht und transparent gemacht werden sowie andererseits die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ausgebaut werden. Die Interessen von ECOTEC lagen in der Weiterentwicklung der installierten Technik. Das ITB wollte mit dem Projekt EcoSol die energetischen Wirkungen der Technik aufzeigen und gleichzeitig die Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Während der Planungen entstanden auf Grund der Lage des Grundstücks zwei vom Grundriss baugleiche Gebäude (Bauabschnitte), die jedoch eine unterschiedliche Ausrichtung haben. Diese Tatsache versprach zusätzliche Erkenntnisse bei der Weiterentwicklung solaroptimierter Gebäude. 2. Entwicklung von EcoSol Nach der Entwicklung des konkreten Projektes mit dem Projektträger Biologie, Energie und Umwelt in Jülich konnte EcoSol zum 1. Juli 1997 starten. Der erste Bauabschnitt wurde zum 1. Oktober 1997 bezogen. Die konkrete Planungsphase war somit bei Projektbeginn abgeschlossen. Gleichzeitig war es damit das erste fertig errichtete Gebäude im Rahmen des Forschungs–Programms „Solar–optimiertes Bauen“. Die offizielle Einweihung des Gebäudes wurde am 13. März 1998 begangen zusammen mit einer zweitägigen Fachtagung zum Thema: „Energieoptimierte Gebäude − Eine Herausforderung für Wissenschaft, Industrie und Handwerk“. Im Rahmen der Tagung wurden neben einem ersten Treffen der Akteure der bis dahin bewilligten Demonstrationsgebäude innerhalb dieses Forschungsprogramms zwei weitere Tagungsschwerpunkte mit Fachteilnehmern aus der Region veranstaltet, die insgesamt auf breite Resonanz gestoßen ist. Im April 1998 wurde der zweite Bauabschnitt bezogen. Die nachfolgende Zeit war geprägt durch die Bearbeitung der inhaltlichen Fragestellungen des Projektes sowie die relativ intensiven Transferaktivitäten. Einen Schwerpunkt der Transferaktivitäten stellten kontinuierlich stattfindende Führungen verschiedenster Gruppen durch das Gebäude dar. Gleichzeitig wurden Kontakte zu verschiedenen Fachbereichen und Hochschulen in Bremen und dessen Umgebung hergestellt über die u.a. einige Diplomarbeiten entstanden. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem Labor für Bauphysik an der Hochschule Bremen konnte auf Grund personeller Wechsel an der Hoch10 I.2 ENTWICKLUNG VON ECOSOL schule nicht aufgebaut werden. So wurde zur Bearbeitung der bauphysikalischen Fragestellungen und der Gebäudesimulation der Bauingenieur Herr Dipl.–Ing. Lür Bräuer am ITB eingestellt. Die inhaltliche Arbeit konzentrierte sich zu Beginn auf den weiteren Ausbau und die Installation verschiedener Messtechnik–Hardware sowie die Entwicklung geeigneter Werkzeuge zur Auswertung der von ECOTEC bereitgestellten Messdaten. Dabei wurden verschiedene Effekte ausgemacht, die den Energieverbrauch mehr oder weniger stark ungünstig beeinflusst haben. Teilweise konnte dabei Abhilfe geschaffen werden. Die thermischen wie auch elektrischen Energieverbräuche haben jedoch insgesamt nicht die ursprünglich anvisierten Zielwerte erreicht. Nach etwa 1¾ Jahren ist der Projektleiter Herr Dr. Peter Ritzenhoff, der den Projektantrag gestellt hat, aus dem Projekt ausgeschieden, da er eine Professur für Gebäudetechnik an der Hochschule Bremerhaven angetreten hat. Durch die enge inhaltliche Verbindung konnte der Kontakt zu ihm jedoch bis zum Projektabschluss gehalten werden. Herr Dr. Gregorzewski wurde zur Nachfolge der Projektleitung eingestellt. Er hat sich in der Folgezeit schwerpunktmäßig mit der Auswertung der für die kontrollierte Be– und Entlüftung installierten Wärmepumpen beschäftigt. Da Herr Gregorzewski jedoch noch vor Ablauf eines Jahres das ITB wieder verlassen hat, wurde die Projektleitung in der Schlussphase von Herrn Dipl.–Ing. Olaf Herms wahrgenommen. Herr Herms hatte bereits beim Start von EcoSol an dem Projekt als studentische Hilfskraft gearbeitet und war somit mit den inhaltlichen Aufgaben und der Struktur des Projektes vertraut. Gleichzeitig konnte Herr Bräuer bis zum Projektende am ITB gehalten werden und Herr Ritzenhoff nochmals etwas intensiver in das Projekt eingebunden werden, so dass einem erfolgreichen Projektabschluss nichts im Wege stand. Das Projekt wurde mit einer Tagung am 14. September 2000 abgeschlossen, auf der die zentralen Ergebnisse des Projektes präsentiert und mit weiteren Experten sowohl auf der Referentenseite als auch unter den Teilnehmern diskutiert wurden. In dem hier vorliegenden Projektbericht werden der Projektverlauf und insbesondere die Projektergebnisse dargelegt. Zunächst erfolgt eine Objektbeschreibung bevor die detaillierte energetische Analyse vorgenommen wird. Die ökonomische Betrachtung schließt den Bericht ab. 11 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE II. Projektverlauf und Projektziele Der Projektverlauf und die Ziele sind bestimmt durch die Planungsvorgaben und das energetische Auswertekonzept. Darüber hinaus wurde aber auch die tragende Rolle der Nutzer in das Projekt mit einbezogen sowie dem öffentlichen Interesse des Demonstrationsgebäudes vor Ort von Beginn an besondere Aufmerksamkeit gewidmet. 3. Planungsphase und Ablauf des Vorhabens Das Errichten energieeffizienter Gebäude setzt neben der Konzeption eine qualitativ hochwertige Bauausführung voraus. Die Sensibilisierung der ausführenden Gewerke hinsichtlich der energetischen Ziele und der zu implementierenden technischen Komponenten, sowie die gewerkeübergreifende Kommunikation und Kooperation sind dabei unverzichtbarer Bestandteil des Planungsprozesses und der Ausführungsphase (vgl. Energieoptimierte Gebäude – Eine Herausforderung für Wissenschaft, Industrie und Handwerk 1998, S. 11 ff.). In diesem Zusammenhang wird unter dem Stichwort „Integrale Planung“ die ganzheitliche Betrachtung hervorgehoben, die neben der fachlichen Qualifikation das Verständnis und die Bereitschaft zum teamorientierten Vorgehen voraussetzt. Das Planungsteam des Projektes „Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2“ setzte sich folgendermaßen zusammen (vgl. Abb. 1): • Bauherr, Nutzer, Projektsteuerung: ECOTEC GmbH – Bremer Institut für Gebäudemanagement, Gebäudeautomation, Energie– und Umwelttechnik GmbH, Herr Dipl.–Ing., Dipl.–Wirt.–Ing. Hans–Jürgen Niemeyer • Architektur, Bauphysik, Statik Hahndorf und Wucherpfennig, Ingenieure und Architekten, Herr Dipl.–Ing. Wolfgang Peinemann • Technische Gebäudeausrüstung, Energiekonzept Ingenieurbüro Niemeyer, Herr Ernst Bödeker Abbildung 1: Organisationsstruktur des Planungsteams 12 II.4 ENERGETISCHES AUSWERTEKONZEPT Mit dem einfachen und schlanken Aufbau der Organisationsstruktur und der ausgeprägten gemeinsamen Projekterfahrung der Akteure sowie der guten Kommunikationskultur wurden günstige Rahmenbedingungen für das Gelingen des Projektes geschaffen. Neben den erforderlichen Abstimmungsprozessen waren zwei weitere Aspekte für die qualitativ hochwertige Bauausführung maßgeblich: 1. Die Ausführung der Gewerke wurde zum Teil von den zur Unternehmensgruppe Niemeyer gehörenden Handwerksbetrieben durchgeführt, was zur Optimierung der gewerkeübergreifenden Kommunikation und der Kooperation beigetragen hat. 2. Die Bauüberwachung wurde durch das Planungsteam sehr konsequent wahrgenommen. Die Planungs– und Bauphase befand sich während der Antragstellung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, so dass sich die ersten Tätigkeiten im Rahmen der Phase II „Messprogramm, Evaluierung und Ergebnistransfer“ des Projektes „Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2“ im wesentlichen auf die Bereiche Inbetriebnahme und Anpassung der bestehenden Anlagen sowie auf die Vorbereitungen für die Auswertungen der Messwerte beziehen. Weitere Informationen sind daher im Schlussbericht der Phase I „Planung, Bauausführung und Systemoptimierung“ enthalten. Die Maßnahmen zur Überprüfung der Qualität der Bausführung wurden in Form einer Luftdichtigkeitsmessung (Blower–Door–Test, s. Abschnitt 12.8.1) und einer thermografischen Untersuchung (s. Abschnitt 12.8.2) nach dem Bezug der Gebäude durchgeführt. Die dynamische Gebäudesimulation (vgl. Abschnitt 11.3, sowie Schlussbericht der Phase I) erfolgte im Rahmen der vertieften Evaluierung nach Fertigstellung der Gebäude. 4. Energetisches Auswertekonzept Die Auswertungen des energetischen Betriebsverhaltens stützen sich auf verschiedene Evaluationen und Validierungen. Dazu zählen im wesentlichen die verschiedenen Messdaten, dynamische Simulationsrechnungen sowie verschiedene Tests. 4.1. Messkonzept Die zur Verfügung stehenden Messungen unterteilen sich in Langzeitmessungen und exemplarische Kurzzeitmessungen. Die Langzeitmessungen wurden in erster Linie mit der durch den Bauherrn installierten Gebäudeleittechnik aufgenommen. Dabei wurde nach Betriebs– und Verbrauchsdaten unterschieden. Die Betriebsdaten sind Daten, die für den kontinuierlichen Betrieb des Gebäudes benötigt werden, jedoch nicht unbedingt über einen längeren Zeitraum gespeichert werden müssten. Nur durch die Anforderungen des Projektes EcoSol wurde ein bestimmter Teil der Daten zur Speicherung ausgewählt. Die Verbrauchsdaten werden zusätzlich zur Auswertung durch das Projekt vom Bauherrn für die Nebenkostenabrechnung benötigt. Die Abspeicherung erfolgt in etwas größeren Zeitabständen. Zusätzlich wurden in speziellen Bereichen Sondermessungen vorgenommen. Dazu zählen u.a. Temperaturmessungen in speziellen Gebäudebereichen, Messungen einzelner Stromverbraucher wie z. B. Wärmepumpe, Ventilatoren, einzelner Beleuchtungseinrichtungen usw. 13 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE 4.1.1. Betriebsdaten Die Betriebsdaten werden von dem Gebäudeleitsystem EMS der Firma Landis&Staefa aufgenommen. Das Gebäudeleitsystem läuft auf einem handelsüblichen PC, auf dem das Betriebssystem OS/2 installiert ist. Die Daten wurden mittels einer Ethernet–Verbindung in Abständen von zwei bis drei Monaten zum ITB überspielt. Eine Übersicht über alle gespeicherten Betriebsdaten befindet sich im Anhang. Abbildung 2: ECOTEC–Leitzentrale Die gemessenen Daten liegen in Zeitabschnitten von 15 Minuten vor. Zu den Betriebsdaten zählen die Messwerte der Wettermessstation: Außentemperatur [°C], Außenfeuchte [% rF], Sonnenintensität [W/m2], Windstärke [m/s], Windrichtung [°], Lichtstärke [klx]. Weiterhin werden die Zu– und Ablufttemperaturen aller Zonen der Gebäude sowie einzelne Raumtemperaturen exemplarisch kontinuierlich erfasst. Für die einzelnen Heizgruppen werden die Vor– und Rücklauftemperaturen sowie der Druck [mWS] und der Mengendurchfluss [m3/h] des Heizmediums gespeichert. Schließlich erfolgt eine kontinuierliche Aufnahme der für die Beurteilung der solarthermischen Anlage relevanten Daten sowie die Aufsummierung der von der PV–Anlage auf dem ECOTEC 1–Dach produzierten elektrischen Energie. 4.1.2. Verbrauchsdaten Für die Erfassung der Verbrauchsdaten wird das System „SynerGyr“ der Firma Landis&Staefa eingesetzt. Dieses System hat den Vorteil, dass es auch von Seiten des Energieversorgers für die Nebenkostenabrechnung genutzt werden darf. Eine Übersicht über alle gespeicherten Verbrauchsdaten befindet sich im Anhang. Die Verbrauchsdaten werden durch den Betreiber jeweils einmal an jedem Wochentag abgespeichert. In den Datensätzen sind die jeweils aktuellen Zählerstände zum Ablesezeitpunkt enthalten. 14 II.4 ENERGETISCHES AUSWERTEKONZEPT Des weiteren enthält jeder Datensatz die Verbrauche der letzten 12 Monate, so dass auch im Falle eines fehlenden Tagesdatensatzes die genaue monatliche Zuordnung möglich ist. Mit den Verbrauchsdatenzählern werden Kalt– und Warmwassermengen [m3], Wärmemengen [kWh] und Stromverbrauche [kWh] erfasst. Die Messungen erfolgen für alle Versorgungszonen sowie einzelne separate Abnehmer wie z. B. die Außenbeleuchtung, Wasserverbrauche im Behinderten–WC etc. 4.1.3. Temperaturmessungen Über spezielle z. B. bautechnisch bedingte Effekte bezüglich des thermischen Gebäudeverhaltens können mit den zur Verfügung stehenden Betriebs– und Verbrauchsdaten keine Aussagen getroffen werden. Daher wurde ein mobiles System zur Messung von vier Temperaturstellen aufgebaut, das im folgenden zur Darstellung verschiedener Einflüsse verwendet wurde. Abbildung 3: Mobile Temperaturmesseinrichtung Mit Hilfe dieser Einrichtung konnten Temperaturverläufe an verschiedenen Stellen eines Raumes wie auch auf verschiedenen Oberflächen gemessen werden. Sie wurde eingesetzt, um z. B. Wärmeströme an möglichen Wärmebrücken abschätzen zu können. Ein weiteres Einsatzfeld lag in der Darstellung von Temperaturgradienten innerhalb bestimmter Bereiche. 4.1.4. Separate Messungen des elektrischen Stromes Die Zuordnung des gesamten Stromverbrauches zu einzelnen Verbrauchergruppen war mit den fest installierten Strommessungen nur teilweise möglich. Daher wurden an exemplarischen Stellen Stromverbrauchszähler installiert. Als Zähler wurden dabei Messgeräte der Firma CONRAD vom Typ energy control 230/400 verwendet. Die Daten mussten in regelmäßigen Abständen durch die Mitarbeiter des Projektes abgelesen und auf Listen notiert werden. 15 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Abbildung 4: Energiezähler Lüftung / Wärmepumpen Zur Auswertung des Betriebes der Wärmepumpen liegen als Betriebsdaten die 15–Minuten– Werte der Zu– und Ablufttemperatur für alle Zonen, sowie ein Wert für die Außentemperatur vor. Weitere Informationen z. B. über die geförderten Volumenströme gibt es nicht. Da die Lüftung jedoch einen großen Anteil am elektrischen Energieverbrauch aufweist, wurden zusätzliche Messungen zur Erfassung der Energien für Lüfter, Wärmepumpe und Steuerung der Anlage mit obigen Messgeräten vorgenommen. Um das Taktverhalten der Wärmepumpe zu analysieren wurden an der Wärmepumpe exemplarisch für diese Analyse relevante Temperaturen abgelesen. Beleuchtung u.a. Auch die Beleuchtung weist in Bürogebäuden einen meist nicht unerheblichen Anteil am gesamten Stromverbrauch auf. Um diese Einflüsse quantifizieren zu können, wurden die Beleuchtung in einem Büroraum im 2. OG sowie die Flurbeleuchtung im 2. OG, Zone 2 für einen begrenzten Zeitraum separat gemessen. Gleiches gilt für die Verbrauche durch die umfassend im Haus installierten Einrichtung der Gebäudeautomation. Damit sollte u.a. nachgewiesen werden, inwieweit die auch zu Energiesparzwecken installierte Automationstechnik ihre gesteckten Ziele im täglichen Betrieb erreicht. 4.2. Nutzung der Gebäudesimulation Die dynamische Gebäudesimulation wurde mit dem Programm Thermal Analysis Software (TAS) vorgenommen. TAS ist ein Programm mit einer grafischen Bedienoberfläche und CAD–ähnlichen Oberfläche für die Eingabe der geometrischen Gebäudeabmessungen. Das Programm hat dadurch eine vergleichsweise übersichtliche Bedienstruktur. Als Nachteil stellt sich die begrenzte Möglichkeit beim Einsehen des Programm–Codes dar. Der Nutzer des Programms weiß nicht, wie die angebotenen Lösungsalgorithmen umgesetzt sind und kann einerseits den vorliegenden 16 II.4 ENERGETISCHES AUSWERTEKONZEPT Algorithmus nur bedingt an eigene spezielle Anforderungen anpassen und andererseits gewisse Fehlerquellen, die noch im Programm enthalten sein könnten, nicht verifizieren. Die von TAS angebotenen Simulationsmöglichkeiten bieten jedoch auch für ausgefallene Gebäude ausreichende Darstellungsmöglichkeiten. Gleichzeitig hat sich bereits in verschiedenen vergleichenden Tests gezeigt, dass die Simulationsergebnisse mit TAS mit denen anderer dynamisch arbeitender Programme vergleichbar sind. Vielmehr ist das Ergebnis stärker vom Bediener als vom jeweils genutzten Programm abhängig. Ein Argument für das mittlerweile sowohl im Wissenschaftsbereich als auch im kommerziellen Bereich eingesetzte Programm TAS war daher die Bedienerfreundlichkeit. TAS teilt sich in verschiedene Module. Das zentrale Modul stellt A–TAS dar, in dem die bauphysikalischen Berechnungen vorgenommen werden. Die simulationstechnische Abbildung der installierten technischen Gebäudeausrüstung erfolgt in B–TAS. Mit Hilfe der Simulationsrechnungen soll bei den nachfolgenden Untersuchungen insbesondere das thermische Gebäudeverhalten in Extremsituationen gezeigt werden. Weiterhin werden mit der Simulation mittlere monatliche Energieverbrauche ermittelt, um sowohl das gemessene thermische Verhalten des Gebäudes überprüfen als auch spezielle Einflüsse durch Parametervariationen theoretisch abschätzen zu können. So wurde u.a. der Einfluss des feuchten Untergrundes des Gebäudes auf den Energiebedarf ermittelt. Die Vergleiche der gemessenen mit den simulierten Werten erlauben Interpretationen, ob mögliche Abweichungen auf die Nutzer, auf bautechnische Besonderheiten oder klimatische Randbedingungen zurückzuführen sind. Insbesondere sind mit diesem Werkzeug theoretische Abschätzungen sowohl hinsichtlich momentaner Betriebsbedingungen als auch hinsichtlich der Entwicklung von Energieverbrauchen möglich. 4.3. Blower–Door–Test Die Lüftungswärmeverluste werden sowohl durch die kontrollierte Be– und Entlüftung als auch über Fugenlüftung und Lüftung durch das Öffnen von Fenstern und Türen hervorgerufen. Die mit den Betriebsdaten aufgenommenen Zu– und Ablufttemperaturen erlauben eine Abschätzung der durch die Lüftungsanlage hervorgerufenen Wärmeverluste. Diese Verluste sind überdies auch für die Einstellung einer angenehmen Luftqualität notwendig. Schwieriger ist es die Verluste durch die beiden anderen Effekte abschätzen, die einerseits durch die Nutzer und andererseits durch die Bauausführung bestimmt sind. Zur Beurteilung der Qualität der Bauausführung existiert jedoch mit dem Blower–Door–Test ein anerkanntes Verfahren. Üblicherweise wird dieser Test kurz vor dem Beginn des Innenausbaus vorgenommen, um mögliche Mängel noch ohne allzu großen Aufwand beseitigen zu können. Beim ECOTEC 1–Gebäude wurde ein Blower–Door–Test nach 2–jähriger Betriebszeit (Prüftermin 7.7.1999) vorgenommen. Bezogen auf ein Gebäudevolumen von über 10.000 m3 war es zweifelhaft, ob das gesamte Gebäude mit nur einem Lüfter untersucht werden konnte, da der zum Einsatz gekommene Lüfter nur bis etwa 8.000 m3/h Luft fördern konnte. Der Test konnte daher nur ohne größeren Aufwand durchgeführt werden, weil die Luftdichtigkeit des Gebäudes unterhalb des n50–Wertes von 0,8 lag. 17 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE 4.4. Thermografie Neben der Untersuchung der baulichen Qualität des Gebäudes mittels des Blower–Door–Testes gibt es mit der Thermografie eine weitere Möglichkeit zur Abschätzung der Baukonstruktion und der bautechnischen Ausführung. Thermografische Aufnahmen zeigen sehr genau Verläufe von Oberflächentemperaturen. Mittels dieser Aufnahmen wird ein Gebäude auf mögliche Wärmebrücken untersucht. Bei der Thermografie wird die von einem Gebäude ausgehende Infrarotstrahlung von einer dafür besonders durchlässigen Optik erfasst und auf einen hochempfindlichen flächen–, linien– oder punktförmigen Detektor geleitet. Die Anzahl der Wärmepunkte, in die das Strahlungsbild aufgeteilt wird, liegt üblicherweise bei 30–40.000 Bildpunkten. Um die Eigenstrahlung der Geräte auszuschalten, werden die Detektoren durch flüssigen Stickstoff ständig auf –196°C gekühlt. Moderne Wiedergabegeräte erlauben, bereits Temperaturunterschiede von 0,1 K zu bestimmen. Die tatsächliche Genauigkeit der angezeigten Temperatur wird jedoch maßgeblich durch den eingestellten Emissionsgrad bestimmt, der dem Objekt zugewiesen wird. Da der richtungsabhängige Emissionsgrad jedoch nicht immer eindeutig bekannt ist, sollte die Interpretation sehr sorgfältig erfolgen. Sehr gute Einsatzmöglichkeiten verspricht die Thermografie bei qualitativen Aussagen über z. B. Wärmebrücken, die mit Hilfe von Temperaturunterschieden an der Oberfläche der Außenhülle leicht lokalisiert werden können. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Ortung von Leckagen z. B. im Warmwassersystem. Dies ist hier jedoch nicht weiter von Bedeutung. Eine notwendige Voraussetzung für den Einsatz von Thermografie zum Aufspüren von Wärmebrücken sind ausreichende Temperaturunterschiede zwischen innen und außen. Nur bei niedrigen Außentemperaturen, vorzugsweise im Winter, treten beobachtbare Wärmeströme an den kritischen Bauteilen und Konstruktionsmerkmalen auf. 5. Einbindung der Nutzer Die in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 implementierte Technik unterscheidet sich in vielen Punkten deutlich von der Technik, die in einem konventionellem Einfamilienhaus vorhanden ist. Bereits beim Betreten des Gebäudes ist unter Umständen die Hürde der Schließanlage zu überwinden. Spätestens das Einschalten der Beleuchtung stellt, auf Grund der „gewöhnungsbedürftigen“ EIB–Taster, eine besondere Herausforderung dar. Schließlich sind Raumtemperatur und Sonnenschutz in den gewünschten Zustand zu versetzten. Während letzterer wie von „Geisterhand“ bei Wind und Regen wieder hochfährt, ist zumindest im Sanitärbereich mit der klassischen Ausschaltung alles „beim Alten“ geblieben, was zur Folge hat, dass hier oft vergessen wird, dass das Licht nicht von alleine ausgeht. Der Einfluss der Nutzer ist bei energieoptimierten Gebäuden von großer Bedeutung. Ein „falsches“ Nutzerverhalten kann rasch zu einer deutlichen Steigerung des Energieverbrauches führen, wenn beispielsweise falsch gelüftet wird, elektrische Verbraucher nicht abgeschaltet werden oder technische Einrichtungen bewusst manipuliert werden. Die Beispiele deuten das Spannungsfeld Nutzerverhalten an. Zum einen sind die Nutzer in Bezug auf energiebewusstes, bzw. ressourcenschonendes Verhalten zu sensibilisieren. Zum anderen ist es von entscheidender Be18 II.5 EINBINDUNG DER NUTZER deutung, Technik zu entwickeln, die sich am Gebrauchswert orientiert, sich also durch „Nutzerfreundlichkeit“ auszeichnet. 5.1. Nutzerinformation Der Eingangs beschriebene ungewohnte Umgang mit der Technik des ECOTEC–Gebäudes erforderte eine umfangreiche Information der Nutzer. Die Nutzerinformation besteht aus folgenden Bausteinen: Nutzerinformation „Schließsystem“ Mit der Aushändigung der Schlüssel und der Transponderkarte, erhält jeder neue Mitarbeiter eine Informationsschrift, in der die Funktionsweise der Zutrittskontrolle beschrieben wird. In der Anfangsphase ist es trotzdem zu Fehlalarmen gekommen, weshalb durch gezielte Gespräche Informationen nachgeliefert und Unsicherheiten beseitigt wurden. Darüber hinausgehende Information erfolgte durch Gespräche mit den Kollegen Multiplikatorensystem Durch die „schlanke Organisation“ der in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 ansässigen Institute, hat sich ein dezentrales Multiplikatorenmodell etabliert. Die neuen Mitarbeiter sind in der Regel einem Koordinator zugewiesen, der neben der allgemeine Einführung Fragen zur Haustechnik beantworten soll bzw. an die kompetenten Mitarbeiter weiterleitet. Nutzerinformationsveranstaltung In der ersten Nutzungsphase sind in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 Informationsveranstaltungen durchgeführt worden. Diese Veranstaltungen hatten das Ziel, das über das Handhabung hinaus bestehende Interesse an der Haustechnik zu befriedigen. Die Veranstaltungen haben eine relativ große Resonanz erfahren. Internetpräsenz des Projektes EcoSol Ein weiterer Baustein der Nutzerinformation stellt die Internetpräsenz des Projektes EcoSol und die über das Intranet verfügbaren Berichte dar. Interessierten Nutzern sind auf diesem Weg Hintergrundinformationen zugänglich gemacht worden. Dieses Angebot wurde insbesondere von Wissenschaftlern genutzt, die auf Grund von eigenen Forschungsaktivitäten ein Interesse an der Haustechnik haben. Direkter Kontakt zu den Nutzern Die Interaktion zwischen den Mitarbeitern des Monitoring und den Nutzern hat zu einem sehr intensiven Austausch von Informationen geführt. So konnten die Nutzer die Fragen direkt und unmittelbar stellen. Insbesondere temporär auftretende Effekte wurden auf diesem Weg identifiziert. Es hat sich als sehr positiv herausgestellt, dass das Forschungsobjekt gleichzeitig Arbeitsplatz ist. 5.2. Ermittlung der Nutzerakzeptanz Bei der Ermittlung der Nutzerakzeptanz wurde das Konzept der formativen Evaluation angewandt. Formative, d. h. gestaltende Evaluation bedeutet für das Monitoringteam eine beobachtende, beratende und informierende Rolle. Damit war das Team nicht nur distanzierter, um Objektivität bemühter Beobachter, sondern zugleich handelndes, gestaltendes und beratendes Sub19 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE jekt. Das „klassische“ Modell der Begleitforschung – die summative Evaluation – ist auf Grund des auf Seite 18 beschriebenen Spannungsverhältnisses ungeeignet. Um möglichst frühzeitig Dysfunktionen der Gebäudetechnik zu identifizieren und Schritte zur Optimierung der Anlagen einzuleiten, ist zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Nutzerbefragung im Gebäude ECOTEC 1 durchgeführt worden. Diese Befragung bezieht sich auf eine repräsentative Stichprobe von 18 Probanden, die zu dem damaligen Zeitpunkt ca. ein Drittel der gesamten Mitarbeiterzahl ausgemacht haben. Die zweite Befragung ist als Totalerhebung im Sommer 2000 durchgeführt worden. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die Nutzer in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 bereits über eine längere Erfahrung mit dem Gebäude. Ergebnisse der ersten Befragung Die Befragung wurde anhand von Leitfadeninterviews durchgeführt, um ein möglichst detailliertes Bild der Nutzereindrücke zu gewinnen. Die Befragung erstreckte sich dabei über die Themenkomplexe: - Funktionsweise und Handhabung - der Beleuchtungsanlage - der Heizungsanlage - der Lüftungsanlage - der Markisensteuerung und - der Zutrittskontrolle - Allgemeiner Eindruck des Gebäudes - Verbesserungsvorschläge Die Bewertung der Funktionsweise und Handhabung (vgl. Tab. 1) ist in den Schulnoten von 1 bis 6 erfolgt. Weiterhin wurde bei sehr schlechten oder bei sehr guten Ergebnissen nachgefragt, um diese Antworten besser einschätzen zu können. Beleuchtungs- Heizungsanlage anlage Lüftungsanlage Markisensteuerung Zutrittskontrolle Funktionsweise 2,7 3 3 4,3 4 Handhabung 2,6 3 3 3,7 4 Tabelle 1: Nutzerbewertung der installierten Technik Die Beleuchtungsanlage hat mit 2,7 für die Funktion und 2,6 für Handhabung relativ gute Werte erhalten. Die Flurbeleuchtung wurde als viel zu hell charakterisiert (vor der Sanierung!), für die WCs ist der Austausch der Halogenlampen durch „Energiesparlampen“ empfohlen worden. In den Büros wurden teilweise Schreibtischleuchten nachgerüstet, weil sich einige Nutzer eine individuellere Ausleuchtung ihres Arbeitsplatzes gewünscht haben. Minuspunkte im Handling der 20 II.5 EINBINDUNG DER NUTZER Bürobeleuchtung gab es für das gelegentliche Ausschalten des Lichtes bei wechselnder Bewölkung. Die Heizungs– und Lüftungsanlage wurde mit „Befriedigend“ bewertet. Die Kritikpunkte lagen in der zu hohen Raumtemperatur in einzelnen Zonen und den hohen Flurtemperaturen. Die Raumtemperatur konnte durch Änderung der Lüftungsparameter korrigiert werden. Die Flurtemperaturspitzen im Sommer wurden durch die Reduzierung der internen Lasten in Folge der Sanierung der Flurbeleuchtung gesenkt. Die Einzelraumregelung im 2. Obergeschoss wurde mit gut bis sehr gut bewertet. Vereinzelnd wurden Fragen zum Handling des Lüftungssystems1 gestellt. Die Markisensteuerung hat in der Funktion die Note 4,3 und im Handling die Note 3,7 erzielt. In den Büros auf der Nordostseite des Gebäudes trat in den Abendstunden eine extreme Blendung auf, so dass dort nachträglich ein innenliegender Blendschutz installiert wurde. Die Mängel in Bezug auf Wind– und Regenanfälligkeit konnten nicht beseitigt werden. Die Zutrittskontrolle (Note 4) wurde von fast allen Befragten als zu umständlich empfunden. Das Handling von zwei Schlüsseln und einer Transponderkarte sei zu kompliziert. Die Funktion der Alarmanlage ist für einige Benutzer unverständlich und durch die notwendige Überprüfung der Anwesenheit weiterer Personen in der Zone vor dem Scharfschalten unpraktisch. Im allgemeinen Gesamteindruck haben die komfortable Ausstattung, die großen hellen Büros und die Sozial–, bzw. Besprechungsräume überzeugt. Das positive Ambiente wird durch den schönen Ausblick und die architektonische Gestaltung des Gebäudes ergänzt. Verbesserungsvorschläge wurden hinsichtlich Problemen mit nutzerspezifischen Bürogeräten geäußert, die mit gering–investiven Maßnahmen rasch behoben wurden. Ergebnisse der zweiten Befragung Die zweite Befragung war an die Nutzer der Gebäude ECOTEC 1 und 2 gerichtet. Um die Datenbasis auf eine empirisch verwertbare Größe zu beziehen, wurde eine Totalerhebung durchgeführt. Zur Zeit der Befragung war ein mildes Klima in Bremen vorherrschend, so dass Verfälschungen der Befragungsergebnisse durch extreme Wetterbedingungen ausgeschlossen werden konnten. Mit einer Rücklaufquote von ca. 60 % ist die Befragung als repräsentativ2 anzusehen. Der Fragebogen3 ist aufgeteilt in die drei Bereiche: A. Einführung in die Technik B. Spezielle Gebäudetechniken C. Der Alltag im ECOTEC–Gebäude Die Fragenkomplexe wurden durch sozialstatistische Angaben (Alter, Geschlecht und Berufsausbildung) und der Lage des Büros abgeschlossen. 1 Z. B:: „Muss trotz der Lüftungsanlage gelüftet werden und wenn ja wie? Geht dabei die Heizung automa- tisch aus?“ 2 Die Befragten bilden in Bezug auf Alter, Geschlecht, Funktion, sowie der beruflichen Verteilung ihrer Arbeitsplätze einen repräsentativen Querschnitt. 3 Die Gesamtauswertung ist im Anhang 24 dargestellt. 21 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Einführung in die Technik Mit diesem Fragenteil sollen Aussagen zur Nutzerinformation erhoben werden und ggf. Defizite identifiziert werden. Die Frage, „Sind sie in die Funktionsweise und Handhabung der Technik eingeführt worden ?“, haben 1/3 der Nutzer im Gebäude ECOTEC 1 (2/3 ECOTEC 2) mit „Ja“ geantwortet. Mit dieser Frage wird die offizielle Informationsveranstaltung verbunden, so dass das schlechte Ergebnis für das Gebäude ECOTEC 1 sich durch den längeren Zeitabstand erklärt. Die durch die projektförmige Arbeit bedingte hohe Fluktuation in dem Institut Technik & Bildung (ITB) hat dazu geführt, dass viele der Befragten, bedingt durch ihren Neueintritt in das ITB nicht an der Einführungsveranstaltung teilgenommen haben. Die hohe Zahl der Mitarbeiter (73 % ECOTEC 1), die sich eine bessere Aufklärung über die vorhandene Technik gewünscht haben, lässt darauf schließen, dass ein hoher Bedarf an Einführungs– und Informationsmaßnahmen besteht. Spezielle Gebäudetechniken Beleuchtung Die Behaglichkeit und die Handhabung der Heizung wird mit gut bewertet. Das Ergebnis bestätigt, dass das Handling der Einzelraumregelung als unproblematisch angesehen wird. Die schlechtere Bewertung in ECOTEC 2 ist darauf zurückzuführen, dass in den Gebäudebereichen, u. a. bedingt durch interne Lasten (Rechnerraum), eine unterschiedliche Wärmeverteilung eingetreten ist. Durch die Optimierung der Heizungsanlage konnte die Situation verbessert werden. Die Lüftungsanlage macht das Öffnen der Fenster überflüssig, weil der Luftwechsel und die Temperatur an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst sein sollte. Deswegen können offene Fenster ein Indiz für eine schlechte Luftqualität sein. Auf die Frage „Warum öffnen Sie in der Regel das/die Fenster?“ haben die meisten Befragten geantwortet mit: Die Luft ist - zu geruchsbelastet - zu sauerstoffarm - zu warm. Es konnten keine besonders hohen Innenraumschadstoffe festgestellt werden, noch wurden besonders übel riechende Möbel oder Bodenbeläge identifiziert, so dass die Geruchsbelästigung von allgemeinen Verschmutzungen und vor allem von den Rauchern ausgeht. In den Raucherbüros sind die Fenster i. d. R. immer geöffnet. Die Nutzer empfinden kalte Außenluft als „frischer“, so dass davon auszugehen ist, dass eine Korrelation der Aussagen „zu sauerstoffarm“ und „zu warm“ besteht. Insbesondere im Sommer wird ein geöffnetes Fenster als sehr angenehm empfunden. An heißen Sommertagen wurde allerdings von einigen Nutzern „vergessen“, das morgendlich geöffnete Fenster zu schließen, so dass sich die warme Außenluft mit der kalten Zuluft vermischt hat und den Raum zusätzlich aufheizte. Die Nutzer wurden deshalb explizit auf diesen Effekt aufmerksam gemacht. 22 II.5 EINBINDUNG DER NUTZER Bei der Bewertung der Beleuchtungsanlage wurde nicht zwischen Kunstlicht und Tageslicht differenziert, so dass sich die mittlere Durchschnittsnote 3 für die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz und die Handhabung ergeben hat. Die Blendwirkung durch das von außen einfallende Tageslicht bei bestimmten Wetterlagen und Tageszeiten konnte durch die unzureichende Markisensteuerung nicht ausreichend reduziert werden. (s. Abschnitt 9.4.3) Die vorhandenen Deckenleuchten wurden von einigen Nutzern durch Schreibtischleuchten ergänzt. Die Nutzer gaben an, dass der Wunsch nach erhöhter Leuchtdichte, die individuelle Regulierbarkeit und Gewohnheit die Gründe für den Gebrauch der Zusatzbeleuchtung sind. Die Beleuchtungsteuerung der Flure, WCs, Teeküchen und des Treppenhauses erfolgt nicht automatisch. Aus diesem Grund wurden die Nutzer nach ihrer Einschätzung befragt, wie oft die Beleuchtung beim Betreten und beim Verlassen der Räume eingeschaltet ist, bzw. bleibt. Obwohl das Licht in den Toiletten am häufigsten ausgeschaltet wird, ist nach Einschätzung der Hälfte der Nutzer das Licht beim Betreten der WCs meistens oder immer eingeschaltet. Im Gebäude ECOTEC 2 ist die Brenndauer der Treppenhausbeleuchtung deutlich länger als in ECOTEC 1. Durch die ungünstigere Ausrichtung des Gebäudes ist in ECOTEC 2 der Tageslichtanteil des Treppenhauses geringer. In den Fluren und in den Teeküchen ist ein reger Personenverkehr zu verzeichnen, so dass hier die Beleuchtung während der Nutzungszeiten fast durchgängig eingeschaltet ist. Zugang zum Gebäude Das Abschließen der Zonen, bzw. der Eingangstür, bewirkt das Aktivieren der Alarmanlage und der zentralen Netzfreischaltung. Zu Beginn des Gebäudebetriebes wurden Fehlalarme verursacht, die dazu geführt haben, dass einige Nutzer die Alarmanlage nie scharfschalten. Die Befürchtung, einen Fehlalarm zu provozieren hat die Nutzer in zwei Gruppen gespalten. Zum einen lehnen einige Nutzer die Betätigung der Alarmanlage generell4 ab, zum anderen schließen die übrigen Nutzer die Zonen konsequent ab. Ein weiterer Kritikpunkt der Nutzer ist das umständliche Überprüfen der Anwesenheit von weiteren Personen in den Zonen5, bevor die Alarmanlage betätigt werden kann. Die Handhabung der Transponderkarte wird von den Benutzern mit gut bewertet. Als Verbesserungen werden die Verlängerung der Zeitspanne in der die Türen offen sind und die automatische Türöffnerfunktion gewünscht. Letzteres ist von außen nur mit speziellen Karten, die gehbehinderten Nutzern vorbehalten sind, möglich. Markisensteuerung 4 Freie Antwort aus der Nutzerbefragung: „Katastrophe, wer eine Alarmanlage so programmiert, dass sie wenige Sekunden nach dem Einschalten auslöst und dann auch noch Rechnungen schreibt, dem kann Kundenzufriedenheit nicht allzu viel bedeuten.“ 5 Freie Antwort aus der Nutzerbefragung: „Man kann von außen nicht sehen, ob alle Türen verschlossen sind, mehr Parteien Nutzung der Zonen, Anzeige ob sich noch jemand in der Zone aufhält. Die Praxis über den Flur zu brüllen, "ist noch jemand da?", nervt und muss durch eine technische Lösung ersetzt werden.“ 23 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Die Markisensteuerung hat mit den Schulnoten 4,6 (ECOTEC 1) und 4,8 (ECOTEC 2) die schlechteste Bewertung aller installierten Techniksysteme erhalten und sich gegenüber der ersten Befragung um eine Schulnote verschlechtert. Die Blendung, die bei Tageslicht mit hohem Direktanteil und nicht heruntergefahrener Markise auftritt, wird als extrem störend empfunden und führt teilweise zu Arbeitsbedingungen, die z. B. ein Arbeiten am PC unmöglich macht. Aus diesem Grund wird die Funktionalität und das Handling besonders hoch bewertet. Das Hauptproblem der Markisensteuerung ist die Windanfälligkeit6. Bei Wind und gleichzeitigem Sonnenschein (eine Wetterlage, die in der Region Bremen durchaus vorkommen kann), ist die Markisensteuerung blockiert und die Nutzer werden geblendet. Die Steuerung erfolgt über die gesamte Fassade, so dass zu bestimmten Lichteinfallwinkeln die Markisenstellung für den Nutzer A sehr sinnvoll sein kann und für den Nutzer B unsinnig ist. Dies bezieht sich nicht nur auf die Raumausrichtung (die Ostseite sollte bei Sonnenschein morgens und die Nordwestseite abends verdunkelt werden), sondern auch auf das Stockwerk. Die Abbildung 5 zeigt die Ostseite des Gebäudes ECOTEC 1 an einem sonnigen Vormittag. Die Büros in dem 2. Obergeschoss werden durch das direkte Sonnenlicht erfasst, während die Büros in dem Erd– und im 1. Obergeschoss durch das Gebäude ECOTEC 2 verschattet werden. Die Nutzer müssen in diesem Fall die Markisensteuerung manuell betätigen. Eine differenzierte Steuerung und eine geringere Windanfälligkeit ließe sich durch das Nachrüsten zusätzlicher Sensoren, bzw. durch den Austausch der Markisen z. B. durch robustere Jalousien realisieren. Diese Maßnahmen sind mit Investitionen verbunden, die zurzeit nicht getätigt werden. 6 Der Windalarm wird bei über 5 m/s in den Vollgeschossen ausgelöst. 24 II.5 EINBINDUNG DER NUTZER Abbildung 5: Verschattete Fassade (ECOTEC 1) Die verbrauchte Warmwassermenge ist in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 sehr gering (vgl. Abschnitt 12.6), so dass ein Großteil der eingesetzten Wärme als Zirkulationsverluste verloren gehen. Mehr als die Hälfte der Nutzer wünscht sich aus Komfortgründen die Bereitstellung von warmen Wasser zu Hände waschen, so dass die Zirkulation trotz der geringen Wassermenge beibehalten werden sollte. Der Alltag im ECOTEC–Gebäude Kommunikation Die Kommunikationsmöglichkeiten werden mit gut bis befriedigend bewertet. Die wesentlichen Orte für Kommunikation sind in beiden Gebäuden die Büros der einzelnen Mitarbeiter. Die Besprechungsräume haben eine Bedeutung für größere Besprechungen, wobei sich der große Besprechungsraum im Erdgeschoss auf Grund des „schlauchartigen“ Charakters als ungünstig erwiesen hat. Für Spontanbegegnungen sind ausreichend Funktionsbereiche vorhanden. Der Bedarf an zusätzlichen Kommunikationsmöglichkeiten ist in beiden Gebäuden unterschiedlich. Während im Gebäude ECOTEC 1 ein Bedarf an zusätzlichen Besprechungszimmern, bzw. kombinierten Sozial– und Besprechungsräumen besteht, wird in ECOTEC 2 eine Cafeteria gewünscht. Um flexibel auf Nutzerwünsche und sich evtl. ändernden Bedarf reagieren zu können, sollte die Architektur des Gebäudes so offen gestaltet sein, dass Änderungen im Raumkonzept zu einem späteren Zeitpunkt möglich sind. 25 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Information Die Information der Nutzer z. B. hinsichtlich der Anschaffung energiesparender Geräte aber auch die Rückmeldung über defekte Geräte erfolgt über die EcoSol–Homepage oder über den direkten Kontakt mit den zuständigen Mitarbeitern der Firma ECOTEC. Die Kenntnis der EcoSol–Homepage ist in ECOTEC 1 mit 68 % der Befragten gut ausgeprägt, während in ECOTEC 2 mit nur 5 % der Nutzer ein Defizit zu erkennen ist. Als Hauptansprechpartner wurden die ECOTEC–Mitarbeiter genannt, die entweder direkt oder über das Institutsmanagement, bzw. Sekretariat angesprochen werden. Die Sensibilisierung der Nutzer hinsichtlich der Anschaffung energiesparender Geräte (Stichwort: Senkung der internen Lasten) musste verbessert werden, weil bei weniger als einem Drittel der Neuanschaffungen der Energieverbrauch eine Rolle gespielt hat. Außenanlagen Die Gestaltung der Außenanlagen wird positiv bewertet. Der Brunnen als gestalterischer Fixpunkt, die Grünanlage und die Einbettung in das angrenzende Landschaftsschutzgebiet sind die zentralen Merkmale. Die Aufenthaltsqualität im Außenbereich könnte durch das Aufstellen von Bänken deutlich verbessert werden. Weiterhin wurden überdachte Fahrradständer in der Nähe des Eingangsbereiche gewünscht. Gesamteindruck Der Gesamteindruck wird durch die Architektur der Gebäude geprägt. Die moderne und repräsentative Gestaltung wird von ca. zwei Dritteln der Nutzer hervorgehoben. Die hellen Büroräume, der offene Eingangsbereich und das gelungene äußere Erscheinungsbild der Gebäude sind dabei maßgeblich. Ein Drittel der Nutzer kritisieren die „protzige“ und zu „sterile“ Aufmachung der Gebäude und der Außenanlagen (hier wurde explizit der Brunnen genannt) sowie die verwendeten Baustoffe (insbesondere das Fehlen von „natürlichen“ Materialien wie Holz). Die Gestaltung der Gebäudetechnik im Hinblick auf die Anforderungen der Nutzer – also dem Gebrauchswert der Technik – hängt unmittelbar mit der Akzeptanz und der Zufriedenheit zusammen. Die Demonstrationsgebäude verfügen in diesem Zusammenhang über gute (Heizung/Lüftung, Bürobeleuchtung) und schlechte (Markisensteuerung/WC–Beleuchtung) Beispiele. Durch eine gebrauchswertorientierte Planung ließen sich kostenintensive Planungsfehler vermeiden. 6. Öffentlichkeitsarbeit und Know–how–Transfer 6.1. Transferkonzept Das Transferkonzept (Abbildung 6) basiert auf den in der ersten und zweiten Phase des Projektes, d. h. während der Planung, Ausführung und Evaluation gewonnenen Erkenntnissen, die durch den Know–how–Transfer und Dialog den Zielgruppen zugänglich gemacht wurden. 26 II.6 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND KNOW–HOW–TRANSFER Institut Technik und Bildung ECOTEC Planung Ausführung Messtechnik Systemoptimierung Messung/Auswertung Wirkungsanalyse Kosten-/Nutzenanalyse Systemoptimierung Dokumentation Know-how-Transfer • Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit • Transfermedium: CD-ROM • Know-how-Transfer im Bereich von Universität und Fachhochschule Architekten, Bauträger, Planer, Betreiber und Experten aus dem Bereich Facility Management Know-howEntwicklung Handwerksbetriebe der am Bau energieoptimierter Gebäude beteiligten Gewerke Know-howTransfer und Dialog Studenten der ingenieurwissenschaftlichen und gewerblichtechnischen Studiengänge Know-howZielgruppen Abbildung 6: Know–how–Transferkonzept des Projektes EcoSol Der Know–how–Transfer und Dialog besteht aus den drei Säulen: • Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit • Transfermedium: CD–ROM • Know–how–Transfer im Bereich von Universität und Fachhochschule. Durch Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit wurden die „klassischen“ Transferleistungen (vgl. Kapitel 6.2) erbracht. Die Verknüpfung von Forschung und Lehre wurde durch die umfangreiche Einbindung von Studenten einschlägiger ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge an der Universität Bremen und an Fachhochschulen aus Bremen, Bremerhaven und Oldenburg erreicht. Die intensive Zusammenarbeit mit Studenten aus dem Studiengang „Gewerblich technische Wissenschaften“ hat zu neuen Impulsen für die universitäre Ausbildung von Berufspädagogen aus den Bereichen Metall– und Elektrotechnik geführt. Mit der Konzeptionierung und Umsetzung einer CD–ROM ist ein didaktisch aufbereitetes Transfermedium entstanden, das eine attraktive Alternative zu den obligatorischen Printmedien darstellt (vgl. Kapitel 6.3). 27 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Der Diskurs mit Experten und die öffentliche Diskussion der Projektergebnisse in Tagungen etc. unterstreicht den Dialogcharakter des Know–how–Transfers. 6.2. Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit Die im Projekt EcoSol geleistete Öffentlichkeitsarbeit umfasst die Bereiche: • Publikationen • Internet • Tagungen • Führungen • Presse • Sonstiges Publikationen In der Zeitschrift Sanitär– und Heizungstechnik SHT ist eine Artikelreihe über das Projekt EcoSol veröffentlicht worden, bzw. zur Veröffentlichung vorgesehen. Die Artikelreihe umfasst die Themen Konzeption und Untersuchungsdesign, Gebäudesystemtechnik mit EIB, Grobanalyse gemessener Energieströme, Betrieb der Wärmepumpen und Erfahrungen nach drei Betriebsjahren. Im Rahmen des im März 1998 durchgeführten Symposiums wurde ein Tagungsband herausgegeben. Die Publikation „Erfahrungen mit energieoptimierten Gebäuden“ dokumentiert die im September 2000 durchgeführte Tagung. Die Vorträge zu den Tagungen „Statusbericht Solar optimiertes Bauen“ (1998 in Freiburg) und „Solartechnik – Fotovoltaik in Gebäuden“ (1999 in Bremerhaven) sind in Berichtform erschienen. Internet Im Frühjahr 1998 wurde die Homepage des Projektes EcoSol in das Netz gestellt. Die Seite bietet einen Überblick über das Projekt, wichtige Publikationen als Download–Dateien und aktuelle Informationen über neue Messwerte. Darin eingebunden sind: 28 • eine "Tour" mit den Projektdaten, Erläuterungen zum NEH–Standard, den Gebäudedaten und den Projektzielen, • eine Fotogalerie mit einer 3D–Animation, auf der ein "Rundflug" um das Gebäude zu sehen ist, eine 360°–Dachansicht und eine Gebäudeführung mit 41 Bildern, • Informationen zum Projekt und Projektteam mit Links zu den Projektpartnern, • wichtige Publikationen als Download–Dateien, • und aktuellen Messdaten der Fotovoltaikanlage. II.6 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND KNOW–HOW–TRANSFER Die Homepage wird durchschnittlich zweimal am Tag besucht, so dass bis zum Projektende im Dezember 2000 ca. 1.500 Aufrufe zu verzeichnen waren7. Die EcoSol–Homepage wurde in der Regel innerhalb der Woche (Montags – Freitags) zu normalen Arbeitszeiten (9 – 18 Uhr) aufgerufen. Ein großer Teil der Nutzer gelangt mit Hilfe einer Suchmaschine auf die EcoSol–Homepage. Ein weiterer Teil erreicht die Internetseiten über Links auf anderen Homepages, wie z. B. die Seiten des SolarBau:MONITORs. Die Internetpräsentation des Projektes EcoSol erfüllt eine wichtige Aufgabe bei der Herstellung von Erstkontakten zu dem Projekt und dem Projektteam. So haben eine hohe Zahl von Kooperationen, Führungen und sogar Diplomarbeiten ihren Ursprung im Anklicken der Seite www.ecosol.uni-bremen.de. Tagungen Im Rahmen des Projektes wurden zwei Tagungen durchgeführt, in denen die Ergebnisse des Projektes EcoSol einem regionalen und überregionalen Fachpublikum vorgestellt wurden. Das Feedback hat einen wichtigen Beitrag zur kritischen Reflektion geleistet. Durch externe Referenten sind Fragestellungen, die über das Projekt EcoSol hinausgehen, diskutiert worden. Führungen Die Gebäude ECOTEC 1 und 2 haben als Demonstrationsgebäude in der Region eine große Resonanz erfahren. Es finden ca. zweimal im Monat Führungen durch das Gebäude statt. Insgesamt haben ca. 500 Personen an Führungen teilgenommen. Die Führungen werden teilweise durch begleitende Vorträge vor Ort ergänzt. Zu den Besuchergruppen zählen Handwerkerdelegationen, Ingenieure, interessierte Gäste des ITB, studentische Gruppen mit ihren Betreuern wie auch Umschüler der umliegenden Weiterbildungszentren. Die Führungen haben sich auf die Gebäude ECOTEC 3 und 4 ausgeweitet, wobei insbesondere die Weiterentwicklung der technischen Gebäudeausrüstung von Interesse ist. Presse Die Berichterstattung erfolgte in regionalen und überregionalen Zeitungen. Die Zeitungsartikel beziehen sich zum großen Teil auf das Gesamtkonzept der Gebäude. Eine Übersicht der Zeitungsartikel ist im Anhang 23.4 aufgeführt. Weiterhin war das Gebäude war Gegenstand von Berichten des regionalen Fernsehsenders. 7 Die Zahl der Zugriffe auf die EcoSol–Homepage wurde über einen Zähler ermittelt. Seitenaufrufe von EcoSol, bzw. ITB–Mitarbeitern wurden nicht erfasst. 29 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Sonstiges Das Projekt EcoSol, bzw. technische und energetische Teilaspekte, waren Gegenstand einer Reihe von Vorträgen, die z. B. auf Veranstaltungen des SolarBau:MONITOR, des VDE oder von Hochschulen gehalten wurden. Der mittlerweile in der 3. Auflage erschienene Projekt–Flyer bietet einen Überblick über das Projekt. Seit dem Frühjahr 2000 wird außerdem der Projekt–Flyer des SolarBau:MONITOR Interessierten zur Verfügung gestellt. 6.3. CD–ROM Die am Ende von Forschungsvorhaben veröffentlichten Abschlussberichte erreichen oftmals einen erheblichen Umfang. Der Gebrauchswert dieser Berichte ist aus zwei Gründen begrenzt. Für viele Leser ist nur ein Teil der Arbeit (i. d. R. die Zusammenfassung) oder eine bestimmte Fragestellung von Interesse. Zusätzlich empfindet ein großer Teil der Nutzer die Berichte als unhandlich. Aus diesen Gründen wurde ein Transfermedium konzipiert, das den potenziellen Adressaten die im Projekt gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse zugänglich macht. Die als Hypermedia–Produkt realisierte CD–ROM ermöglicht ein Navigieren durch die umfangreichen Aspekte des Projektes. Aus der individuellen Sichtweise des Nutzers, des Technik– oder Energie–Interessierten sind die Ergebnisse didaktisch aufbereitet dargestellt. Der induktive Aufbau erlaubt es, aus Einzelheiten und konkreten Anwendungen auf das Allgemeine zu schließen. Die CD–ROM verweist auf weiterführende Themen und Links zu Internetseiten mit zusätzlichen Informationen. Star tseite Hauptpfade Beschreibung Anal yse und Optimierung Nutzung Welcome to EcoSol Technik Energie Projektinfo Abbildung 7: Konzeption der CD–ROM Die Navigation erfolgt durch die Wahl eines Hauptpfades, über den man zu den inhaltlichen Ebenen „Beschreibung, Analyse, Optimierung“ gelangt (Abbildung 7). Die CD–ROM–Seiten eines 30 II.6 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND KNOW–HOW–TRANSFER Pfades weisen Querverbindungen zu den Seiten anderer Pfade auf, so dass ein Thema aus drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden kann. Die CD–ROM ist für die Adressaten • Experten aus dem Bereich des energieoptimierten Bauens • Experten aus dem Bereich der Beruflichen Bildung • Studenten ingenieurwissenschaftlicher und gewerblich–technischer Fachrichtungen konzipiert. 6.4. Know–how–Transfer im Bereich von Universität und Fachhochschule (Fach–)Hochschulabsolventen tragen durch ihren Einblick in die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse entscheidend zur Innovation in Industrie und Handwerk bei. Ein besonderes Augenmerk des Projektes lag deshalb bei dem Know–how–Transfer für die Zielgruppe der Studenten der ingenieurwissenschaftlichen und gewerblich–technischen Studiengänge. Der Know–how–Transfer erfolgte durch die Vergabe von Diplomarbeiten, die Durchführung von Lehrveranstaltungen und die Einbindung von studentischen Hilfskräften. Diplomarbeiten Während der Laufzeit des Projektes EcoSol wurden sieben Diplomarbeiten fertig gestellt, eine Magisterarbeit befindet sich kurz vor dem Abschluss. Fünf Diplomarbeiten befassten sich mit konkreten technischen Aufgabenstellungen des Projektes. Zwei Diplomarbeiten untersuchten auf dem Gebiet der Berufsfeldwissenschaft den Wandel gebäudebezogener Facharbeit im Bereich der Gebäudeautomation und mögliche Implikationen der Gebäudeautomation auf die berufliche Bildung. Die Magisterarbeit "Technikgestaltung und Nutzerakzeptanz" hat die Fragestellung nach dem Zusammenhang zwischen der Nutzerakzeptanz und der Nutzerzufriedenheit im Hinblick auf intelligente Gebäude zum Gegenstand. Lehrveranstaltungen Das im Studiengang Gewerblich–Technische Wissenschaften (GTW) im Sommersemester 1998 und Wintersemester 1998/99 durchgeführte Projekt "Gebäudeautomatisierung, Facharbeit und berufliche Bildung" behandelte wesentliche Aspekte des Projektes EcoSol. In dem Projekt wurden u. a. Fallstudien zur Facharbeit in der Gebäudeautomation erstellt, die in der Zeitschrift Lernen und Lehren im April 2000 veröffentlicht wurden. In einer Reihe von weiteren Lehrveranstaltungen wurde z. B. der Wandel und die Analyse der Facharbeit in der Gebäudeautomation sowie einzelne technische Aspekte energieoptimierter Gebäude aufgenommen. Fragestellungen, die sich aus dem Projekt EcoSol ergeben haben, sind beliebte Themen für Hausarbeiten und mündliche Abschlussprüfungen. 31 II PROJEKTVERLAUF UND PROJEKTZIELE Studentische Hilfskräfte Insgesamt waren im Projekt EcoSol kontinuierlich bis zu sechs Studenten in Form von studentischen Hilfskraftverträgen eingebunden. Die Studenten arbeiteten an fachlichen Inhalten entsprechend ihrer jeweiligen Fähigkeiten und Kenntnisse und wurden so an das praktisch–wissenschaftliche Arbeiten herangeführt. Durch die Tatsache, dass die Lehrveranstaltungen zum Teil im Gebäude ECOTEC 1 stattfanden, war der Lernort gleichzeitig Arbeitsplatz. 32 III.7 ARCHITEKTONISCHES KONZEPT III. Objektbeschreibung Die im Umfeld der Bremer Universität angesiedelten Gebäude haben eine auffallende architektonische Gestaltung. Die geplante Bautechnik wie auch deren handwerkliche Ausführung sollen den Kriterien des Programms entsprechen. Ein Schwerpunkt liegt auf der komplexen technischen Gebäudeausrüstung, die hier zum Einsatz kam. Im Sinne des energieoptimierten Betriebs liegt eine Herausforderung in der intelligenten Verknüpfung der verschiedenen Komponenten. Aber auch die Nutzungsstruktur hat einen Einfluss auf das energetische Gebäudeverhalten. 7. Architektonisches Konzept 7.1. Städtebauliche Einbindung Die Gebäude ECOTEC 1 und 2 befinden sich am äußersten nordwestlichen Rand des Technologieparks der Universität Bremen (Abbildung 8). In nördlicher Richtung wird der Technologiepark durch das Naturschutzgebiet „Westliches Hollerland“ begrenzt. Das Grundstück grenzt an den Uni–Randgraben, der gemäß § 8a des Bundesnaturschutzgesetztes (BnatSchG) als Ersatz– und Ausgleichmaßnahme für den Bebauungsplan renaturiert wurde. Seit der Entstehung im Jahr 1986 haben sich im Technologiepark ca. 200 Unternehmen mit insgesamt rund 3.500 Beschäftigten angesiedelt. Die Gesamtfläche von rund 350.000 m2 ist nahezu vollständig bebaut, so dass zurzeit über eine Erweiterung des Technologieparks diskutiert wird. Ziel des Technologieparks ist es, technologieorientierte Unternehmen mit Forschungseinrichtungen der Universität und weiteren ansässigen Institutionen in Kontakt zu bringen. Der Austausch von Informationen, das Zusammenführen von Know–how und die Bearbeitung gemeinsamer Forschungs– und Entwicklungsprojekte führen an einem gemeinsamen Standort zu fruchtbaren Kooperationen. Hiervon profitieren besonders kleine und mittlere Unternehmen, die nicht über größere Forschungs– und Entwicklungsabteilungen verfügen. 33 III OBJEKTBESCHREIBUNG Abbildung 8: Schemaskizze des Technologieparks der Universität Bremen Durch die verkehrstechnisch optimale Lage an der BAB 27, die umfangreiche Forschungsinfrastruktur der Universität sowie die spezifische Unternehmensansiedlung ist der Technologiepark Universität eine erste Adresse. Die gewollte Verflechtung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft konnte in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Verkehrliche Anbindung Die Universität Bremen und der Technologiepark verfügen durch die unmittelbare Nähe zur BAB 27 und die Anbindung an das überörtliche Straßennetz über eine sehr gute verkehrliche Infrastruktur. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 zur Universität Bremen im Frühjahr 1998 ist eine deutliche Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs eingetreten. Die „Technologielinie“ verbindet die Universität über den Verkehrsknotenpunkt Bremer Hauptbahnhof mit dem Bremer Flughafen. Die nächstgelegene Haltestelle „Klagenfurter Strasse“ ist ca. 7 Gehminuten von den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 entfernt. Direkt am Gebäude verläuft der Kuhgrabenweg, eine Fuß– und Radwegeverbindung mit der sich der Bremer Hauptbahnhof mit dem Rad in 15 Minuten (Entfernung ca. 4 km) jenseits der Durchgangsstraßen erreichen lässt. 34 III.7 ARCHITEKTONISCHES KONZEPT In der Wilhelm–Herbst–Straße sind Parkplätze in ausreichender Zahl vorhanden. Die Fahrradstellplätze befinden sich hinter dem Gebäude ECOTEC 2. Seitens der Nutzer wurde der Wunsch nach überdachten Fahrradständern in Eingangsnähe zu dem Gebäude ECOTEC 1 geäußert. 7.2. Raumaufteilung und –gestaltung Der Gebäudekomplex ist als viergeschossiger reiner Verwaltungsbau errichtet worden, wobei das vierte Geschoss als zurückspringendes Staffelgeschoss ausgeführt ist. Jeder Bauabschnitt dient etwa 85 Personen als Arbeitsplatz bei einer beheizten Nettogrundfläche von je 2.941 m2. Ein Großteil der Büros ist als Zwei–Personen–Büro mit einer Fläche von 20 bis 25 m2 ausgebildet. Die Gebäude sind teilunterkellert. In dem Teilkeller befinden sich die Hausanschlussräume zur Versorgung der Gebäude sowie eine Tiefgarage, die 12 Fahrzeugen Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Die detaillierte Raumaufteilung ist im Abschnitt 10 dargestellt. Der erste Bauabschnitt, das Gebäude ECOTEC 1, wurde im September 1997 bezogen. In den Vollgeschossen ist das Institut Technik und Bildung (ITB) alleiniger Mieter, das Staffelgeschoss wird von der ECOTEC GmbH genutzt. ECOTEC ist zugleich Bauherr beider Gebäude. Die Gebäudeleittechnik für die beiden Bauabschnitte (vgl. Abschnitt 9.4) befindet sich im Staffelgeschoss des ersten Bauabschnittes. Der zweite Bauabschnitt (ECOTEC 2) wird vom Bremer Forum genutzt. Das Bremer Forum der Wirtschaft und Wissenschaft ist als wirtschaftswissenschaftliches Kompetenz– und Beratungszentrum im Technologiepark an der Universität Bremen angesiedelt. Wirtschaftswissenschaftler und Beratungsunternehmen offerieren hier in enger Zusammenarbeit eine breite Palette an Beratungs– und Forschungsdienstleitungen rund ums Management. Das Beratungsangebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und an die öffentliche Hand. Teilnehmer des Bremer Forums sind Einheiten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen, der Bremer Ausschuss für Wirtschaftsforschung (BAW) sowie mehrere Unternehmensberatungsgesellschaften. ECOTEC 2 wurde im März 1998 bezogen. Der Eingangsbereich jedes Gebäudes besteht aus einem verglasten Foyer (vgl. Abbildung 9 und Abbildung 10), das bis zum 2. Obergeschoss offen gestaltet ist. In diesem zentralen Bereich befindet sich auch der Treppenaufgang, der um den Fahrstuhl angeordnet ist. Die erste und zweite Etage haben im Treppenhausbereich eine vorspringende Galerie, von der man durch die Glasfassade nach außen in Richtung des Technologieparks und der Universität Bremen schauen kann (vgl. Abbildung 11). Vom Foyer/Treppenhaus sind die einzelnen Sektionen erreichbar, die in ECOTEC 1 sich etwa in Richtung der Ost/West– Achse des Gebäudes orientieren. Das Staffelgeschoss teilt sich in zwei Zonen auf, die vom Fahrstuhl aus ebenfalls in der Ost/West–Achse verlaufen. 35 Zone 3 Zone 3 Zone 2 Zone 2 III OBJEKTBESCHREIBUNG Zone 1 Zone 1 F Schnitt entspr. Abb 11 Abbildung 9: Grundriss und Zonierung der ECOTEC–Gebäude Abbildung 10: Ansicht des Gebäudes ECOTEC 1 36 III.8 BAUTECHNIK UND BAUAUSFÜHRUNG Abbildung 11: Schnitt durch das Gebäude ECOTEC 1 8. Bautechnik und Bauausführung 8.1. Gebäudestruktur Die Gebäude ECOTEC 1 und 2 wurden im Rastermaß geplant und ausgeführt. Die Gebäude stehen sich spiegelsymmetrisch gegenüber, wobei jedes Gebäude nahezu die Form eines Viertelkreises mit angefügtem Rechteck aufnimmt (vgl. Abbildung 9). Die Vollgeschosse der Gebäude sind mit tragenden Stützen, das Staffelgeschoss ist mit einer Stahlträgerkonstruktion ausgeführt. Im Untergeschoss befindet sich eine Tiefgarage. Die Geschossdecken sind aus Stahlbeton gefertigt, die aus rotem Verblendmauerwerk (Klinker) bestehende Fassade ist zweischalig. Bei Fenstern und Paneelen handelt es sich um eine vorgefertigte Aluminium–Kalt/Warm–Vorhangfassade. Die Dächer sind als leichte Flachdachkonstruktionen ausgebildet. Detaillierte Informationen sind dem Kapitel 8.3 zu entnehmen. Jede Zone eines Geschosses hat einen Sanitär– und Technikbereich sowie eine Teeküche, deren Stahlbeton– und Kalksandsteinwände wie auch der Fahrstuhl als aussteifende Elemente der Gebäude fungieren. 37 III OBJEKTBESCHREIBUNG 8.2. Wandaufbauten Außenwände Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligem Mauerwerk mit folgendem Wandaufbau von innen nach außen: • Gipsputz • Stahlbeton neben den Fenstern/Kalksandstein unter den Fenstern • mineralischer Faserdämmstoff • Luftschicht • Verblendmauerwerk (Klinker) Der u–Wert des Wandaufbaus beträgt 0,286 W/(m2·K). Innenwände Die aussteifenden Innenwände des Foyers und des Fahrstuhls bestehen aus 24 bzw. 20 cm dickem, beidseitig verputztem und tapeziertem Stahlbeton, der vor Ort verarbeitet wurde. Die Sanitär–, Technik– und Küchenbereiche in den Gebäuden wurden in 11,5 cm Kalksandstein gemauert. Die Wände der Küche wurden beidseitig verputzt und tapeziert. Die Sanitärbereiche wurden innenseitig gefliest und außenseitig verputzt und tapeziert. Die Wände der Technikräume wurden innenseitig gestrichen und flurseitig verputzt und tapeziert. Die nichttragenden Innenwände, d. h. die Trennwände der Büros, wurden in Leichtbauweise mit C–Profilen erstellt. Die Dicke der Wände beträgt 10 cm, der Hohlraum zwischen den Gipskartonplatten wurde vollflächig mit Mineralfaserdämmstoff, zum Schallschutz zwischen den einzelnen Büros, ausgefüllt. Fenster– und Fassadenaufbau Die Außenwände der ECOTEC–Gebäude bestehen aus einer zweischaligen Lochfassade, wobei die innere Schale in Ortbeton und Kalksandstein und die äußere Schale in rotem Klinker ausgeführt wurde. Bei den Fenstern und Paneelen handelt es sich um eine vorgefertigte Aluminium– Kalt/Warm–Vorhangfassade (TYP CW 80 der Firma Schüco). 38 III.8 BAUTECHNIK UND BAUAUSFÜHRUNG Die Fassade – Beschreibung des Systems Abbildung 12: CW–Fassade Die Kalt/Warm–Vorhangfassade (CW–Fassade) wurde an die tragenden Außenwände, die in Massivbauweise ausgeführt sind, montiert (vgl. Abb. 12). Die Bauwerksöffnungen wurden mit isolierverglasten Fensterelementen geschlossen und die gedämmten Bauwerksflächen („Kalt“– Bereich) mit einem Wetterschutz aus Glas versehen. Das äußere Erscheinungsbild der CW–Fassade ist auch bei wechselweiser Anordnung von Drehkipp–Flügeln und Festverglasungen im „Warm“–Bereich über die gesamte Fassadenfläche gleichbleibend. Die von außen sichtbaren Deckschalenprofile haben eine gleichbleibende Ansichtsbreite von 80 mm. Die Verglasung der Festfelder in den Fensterelementen erfolgte bei der CW–Fassade von innen, im gesamten „Kalt“–Bereich von außen. Die wärmegedämmten Baukörperflächen („Kalt“–Bereich) wurden mit einem Wetterschutz aus verspiegeltem 8 mm dickem Glas (ESG = Einscheibensicherheitsglas) verkleidet. Die Unterkonstruktion besteht aus 80 mm breiten Pfosten– und Riegelprofilen. Die Pfosten wurden mit Konsolen am Baukörper befestigt, die Riegel wurden mit den Pfosten verbunden. Die Entwässerung und Belüftung des Glasfalzes erfolgt hier über den Riegel– und Pfostenfalz. 39 III OBJEKTBESCHREIBUNG Fassadenanschluss zum Baukörper Der Blendrahmen des „Warm“–Bereichs ist aus Gründen der Schalldämmung und zur leichteren Montage als umlaufendes Zargenprofil ausgebildet worden und wurde mit Konsolen am Baukörper befestigt (Abb. 13). Abbildung 13: Fassadenanschluss Umlaufend um den Blendrahmen wurde ein Wärmedämmkeil entsprechend DIN 18165 eingesetzt. Der Wärmedämmkeil ist durchgehend von der Außenkante des Warmteiles bis zum Baukörper wasserdicht mit einer elastischen Dichtbahn verkleidet worden. Der Warmteil der Fassade ist an der Gebäudeinnenseite dampfdicht ausgeführt worden. Verglasung Die verwendete Verglasung besteht ebenso wie konventionelles Isolierglas aus zwei Floatglasscheiben, die durch einen hermetisch abgeschlossenen Scheibenzwischenraum (SZR) voneinander getrennt sind. Die beiden Glasscheiben wurden über ein Abstandhalterprofil auf eine Distanz von 16 mm zueinander gebracht und durch das Doppeldichtungssystem Butyl/Polysulfid dauerelastisch verklebt. Der SZR ist mit einem Edelgas (Argon) gefüllt, und auf die Innenscheibe zum SZR wurde eine hauchdünne Schicht aus Silber aufgebracht. Die Scheibenstärke der Innenseite beträgt 4, die der Außenseite, aus Gründen des erhöhten Schallschutzes durch die nahe gelegene Autobahn, 8 mm. 40 III.8 BAUTECHNIK UND BAUAUSFÜHRUNG In die Fensterelemente der CW–Fassade wurden Isolierglasscheiben mit einer Dicke von insgesamt 28 mm eingesetzt, die als Wärmeschutzverglasung ausgebildet ist und folgende Merkmale aufweist: • u–WertVerglasung: 1,3 W/(m2·K) • u–WertFenster: 1,6 W/(m2·K) (Rahmenmaterialgruppe 2.1 nach DIN 4108 Teil 4) • Gesamtenergiedurchlassgrad g–WertVerglasung: 0,46 • Edelgasfüllung des Scheibenzwischenraumes (Argon) • Silber bedampftes Warmglas auf der Rauminnenseite (vgl. Abbildung 7) • Scheibendicke Innenseite: 4 mm • Scheibenzwischenraum: 16 mm • Scheibendicke Außenseite: 8 mm Abbildung 14: Wärmeschutzverglasung 41 III OBJEKTBESCHREIBUNG Abbildung 15: Fassade des Gebäudes ECOTEC 1 8.3. Sohl–, Dach– und Deckenaufbau Sohlplatte, Tiefgaragen– und Kellerdecke Die raumabschließende wärmeübertragende Sohlplatte, Tiefgaragen– und Kellerdecke weisen folgenden Materialaufbau (von innen nach außen) auf: • Zementestrich • mineralischer Faserdämmstoff • PS–Partikelschaum • Stahlbeton Die Elemente haben folgende u–Werte: • Sohlplatte: 0,288 W/(m2*K) • Tiefgaragendecke: 0,286 W/(m2*K) • Kellerdecke: 0,276 W/(m2*K) Im Bereich der Büroflächen und der Flure ist als Oberbelag Auslegware verwendet worden. Im Foyer und in den Galerien des ersten und zweiten Geschosses wurde Granit als Belag gewählt, ebenso wie für die Treppenstufen im Treppenaufgang. Die Teeküchen, die sanitären Bereiche sowie die Technikräume wurden gefliest. 42 III.8 BAUTECHNIK UND BAUAUSFÜHRUNG Decke vom zweiten Ober– zum Staffelgeschoss Die Decke, die vom zweiten Obergeschoss zum Staffelgeschoss (das vorhandene Staffelgeschoss ist eingerückt) an die Außenluft grenzt, wurde folgendermaßen von innen nach außen ausgeführt: • Stahlbeton • mineralischer Faserdämmstoff • Bitumendachbahn • Kiesschüttung/Gehwegplatten Staffelgeschossdecke Die Staffelgeschossdecke ist als leichte Flachdachkonstruktion ausgebildet. Dies bedeutet, dass sich auf einem Trapezblech lediglich 15 cm PS–Partikelschaum befindet. Auf den Partikelschaum wurden Bitumendachbahnen aufgebracht, die miteinander verschweißt sind. Bei annähernd allen Decken in den Vollgeschossen sowie im Staffelgeschoss handelt es sich um abgehängte Decken. In dem Hohlraum zwischen der Abhängung und der Unterkante der Stahlbetondecke befindet sich das Rohrleitungssystem zur Be– und Entlüftung der Gebäude und die restliche Installationstechnik. In den Technikräumen und im Keller wurden die Decken nicht abgehängt. 8.4. Verwendete Bau– und Werkstoffe Folgende Bau– und Werkstoffe wurden für den Bau der ECOTEC–Gebäude verwendet: 8.5. • Beton: • Betonstahl: BSt 500S und 500M • Baustahl: St 37 • Klinker • Mörtel: • Mineralfaserdämmstoffe • Polystyrol–Partikelschaum (PS) • Gipsputz • Putz PG I und II • Zementestrich • Glas B 25 MöGr IIa Bauausführung Die bei der Bauausführung zugrunde gelegte hohe Qualität ist u. a. auf die im Kapitel II.3 dargestellte Planung zurückzuführen. Durch regelmäßige Baubesprechungen, kontinuierliche Bau43 III OBJEKTBESCHREIBUNG überwachung und die gewerkeübergreifende Kooperation sowie das Know–how der Handwerksbetriebe konnte der hohe Standard erzielt werden. Bei der Auswahl der Baustoffe wurde der Stand der Technik unter ökonomischen Gesichtspunkten zugrunde gelegt. Die Gebäude wurden bereits in der Bauphase per Fernwärme versorgt; somit fand der Bauaustrocknungsprozess bereits während der Bauphase statt. Die ausführenden Baufirmen haben die Gebäude sorgfältig und sehr winddicht erstellt, was im Juli 1999 durch einen Blower–Door–Test im ersten Bauabschnitt nachgewiesen werden konnte (vgl. Abschnitt 12.8.1). Geringe Undichtigkeiten zeigten sich an den Fensteranschlüssen sowie an der Außentür. Des weiteren wurde im März 2000 eine Thermografie der Gebäudehülle des ersten Bauabschnittes durchgeführt. Auch hier konnten keine nennenswerten Wärmeverluste durch Undichtigkeiten und Wärmebrücken festgestellt werden. 9. Technische Gebäudeausrüstung Die installierten technischen Komponenten in den untersuchten Gebäuden haben eine überdurchschnittliche Komplexität, so dass hier eine intensive Darstellung der Systeme erfolgt. Die beiden Gebäude sind weitgehend identisch ausgestattet. Im folgenden wird das Gebäude ECOTEC1 beschrieben, auf evtl. Unterschiede für ECOTEC 2 wird jeweils ausdrücklich hingewiesen. Zur Einstellung eines behaglichen Raumklimas werden die Räume beheizt und kontrolliert be– und entlüftet. Die Grundheizung erfolgt über statische Heizflächen. Die für die zugeführte Frischluft benötigte Wärmezufuhr erfolgt mittels elektrisch betriebenen Wärmepumpen. Die Wärmepumpen können im Sommer auch für die Kühlung eingesetzt werden. Eine thermische Solaranlage unterstützt die Wärmezufuhr und wird in erster Linie für das warme Trinkwasser verwendet. Die Fotovoltaikanlage stellt einen Teil der benötigten elektrischen Energie zur Verfügung. Die jeweiligen Komponenten sind mittels einer umfangreichen Gebäudeautomationsanlage miteinander verbunden. Weiterhin sind darin die Regelung der Beleuchtungsanlage, die Markisensteuerung, die Zutrittskontroll– und Schließsysteme sowie der Aufzug eingebunden. 9.1. Heizung, Lüftung, Klima Für die Beheizung des Gebäudes steht als Energieträger Fernwärme aus einem nahegelegenen Müllheizwerk zur Verfügung. Auf Grund von Auflagen der Stadt müssen alle Gebäude der Universität Bremen und des Technologieparks an der Universität an dieses bestehende Fernheizwerk angeschlossen werden. Für die pro Bauabschnitt jeweils projektierten 65 kW Heizleistung wurde ein gemeinsamer 200 kW leistender Wärmetauscher im Bauabschnitt 1 eingebaut (siehe Foto in Abbildung 16). Der Wärmetauscher wird bei einer Vorlauftemperatur von etwa 130°C betrieben. Die in Abbildung 16 dargestellte Verteilung der Wärme im Gebäude erfolgt über fünf verschiedene Heizkreise. Die übereinander liegenden drei Zonen eines Gebäudes werden jeweils durch einen Heizkreis versorgt und werden daher mit den gleichen Vorlauftemperaturen betrieben. Für das Staffelgeschoss ist ein separater Heizkreis installiert. Der fünfte Heizkreis regelt die verschiede44 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Fußbodenhzg. SG Staffelgeschoß Zone 1 Zone 2 Zone 3 nen Heizschlangen in den Fußböden. Die Fußbodenheizungen sind jeweils in den zentralen Flurbereichen beim Haupteingang, zwischen den Zonen 2/3 bzw. 1 im 1. und 2. OG sowie teilweise im Staffelgeschoss und im Keller installiert. Ein nicht direkt für den Gebäudebetrieb notwendiger weiterer Heizkreis sorgt im Winter für eine schnee– und eisfreie Rampenabfahrt zur Tiefgarage. Die Beschreibung der Einbindung der thermischen Solaranlage in die Heizungsanlage erfolgt in Abschnitt 12.6. Staffelgeschoß Heizkreise für statische Heizflächen Fußbodenhzg. zentrale Flure 1. Obergeschoß Erdgeschoß EG Rampe Keller 2. Obergeschoß Heizkreise für Fußbodenheizung Keller Abbildung 16: Schema der verschiedenen Heizkreise und Foto der Fernwärmeübergabe sowie der zentralen Wärmeverteilung im Keller von ECOTEC 1 Für die Steuerung der Wärmezufuhr über die statischen Heizflächen sind in den Räumen des EG, 1.OG und des SG Thermostatventile eingesetzt. Im 2. OG ist eine Einzelraumregelung installiert, die an die Gebäudeautomation angeschlossen ist (s. Abschnitt 9.4). Ein Heizköperventil sowie das dazugehörige Raumbediengerät ist in Abbildung 17 zu sehen. Der Nutzer hat die Möglichkeit, den Sollwert für die eigene Raumtemperatur um 3 K von dem voreingestellten Sollwert zu erhöhen oder zu verringern. Der voreingestellte Sollwert liegt bei 20°C. Mit der Funktionstaste unten rechts ist ein Temperaturabsenkung für den Fall einer längeren Abwesenheit einstellbar. Abbildung 17: links – automatisch angesteuertes Heizkörperventil; rechts – Raumbediengerät (und EIB–Taster) 45 III OBJEKTBESCHREIBUNG Luftklappen Heat-Pipe Wärmepumpe Der nicht durch die statischen Heizfläche abgedeckte Wärmebedarf wird mittels der in jeder Zone autark betriebenen Wärmepumpen bereitgestellt. Die elektrisch betriebenen Wärmepumpen arbeiten nach dem Luft/Luft–Prinzip. Sie nutzen die aus den Räumen abgeführte Abluft als Wärmereservoir und temperieren damit die den Räume zugeführte Zuluft. Umluftanteile gibt es nicht. Außenluft Zuluft Abluft Fortluft Abbildung 18: Foto einer geöffneten NILAN–Wärmepumpe vom Typ VPL 25 Beide Luftströme (Außenluft−Zuluft und Abluft−Fortluft) werden im Gleichstrom durch die Geräte geführt, wobei der Abluftstrom durch den unteren Kanal und der Zuluftstrom durch den oberen Kanal geleitet wird (siehe Abbildung 18). Den Wärmepumpen ist eine Wärmerückgewinnung vorgeschaltet. Sie ist senkrecht eingebaut und arbeitet nach dem Heat–Pipe–Prinzip (Gravitations–Wärmerohr). Im Wärmerohr wird durch die warme Abluft im unteren Teil ein Wärmeträgermedium verdampft. Durch den Kontakt mit der kalten Außenluft im oberen Teil verflüssigt sich der Wärmeträger. Die frei werdende Kondensationswärme bewirkt so eine Vorwärmung der kalten Außenluft. Im Sommer ist die Wirkrichtung über ein 4–Wege–Ventil umkehrbar, so dass die Wärmepumpe dann als Kältemaschine betrieben werden kann. Die Luftvorwärmung hat dann jedoch bedingt durch die Stromführung der Luft und die geringen Temperaturdifferenzen keine Wirkung. 46 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Die Steigungsschächte sowie alle Zu– und Abluftkanäle zur Luftverteilung sind wärmeisoliert. Alle Zu– und Abluftkanäle sind zur Geräuschminderung mehrfach mit Schalldämpfern ausgestattet. In jeder Zone ist eine separate und autarke Wärmepumpe installiert. Für die Vollgeschosse wurde je Zone ein Luftvolumenstrom von 500 m3/h also 1500 m3/h pro Etage projektiert. Im Staffelgeschoss liegt der maximale Luftvolumenstrom bei 4500 m3/h. Der deutlich größere Luftwechsel im Staffelgeschoss ist zur Abfuhr der großen solaren Wärmelasten im Sommer notwendig, die durch den hohen Fensterflächenanteil im Staffelgeschoss hervorgerufen werden. Entsprechend den Auslegungen sind die in Tabelle 2 zusammengestellten Typen der NILAN–Lüftungsgeräte in jedem der beiden Gebäude eingebaut. Anordnung im Gebäude Anzahl pro Gebäude Typ Luftvolumenstrom [m3/h] Leistungszahl im Heizbetrieb nach Herstellerangaben EG – 2.OG 9 VPL 25 500 4,4 SG 1 VPL 30 1500 4,3 SG 1 VPL 45 3000 4,1 Tabelle 2: Auslegungsdaten der eingesetzten NILAN–Lüftungsgeräte pro Gebäude In den ersten drei Geschossen reicht der Luftwechsel entsprechend von 0,7 bis 1,2 1/h in den Büroräumen über 2,4 bis 2,8 1/h in den Schulungsräumen und Toiletten. Im Staffelgeschoss liegen die Luftwechselraten bei 3,2 bis 4,0 1/h in den Büroräumen, 3,6 1/h in Toiletten und Bistro und 4,8 1/h im Raum für die Fernüberwachung. Die Fernüberwachung bzw. Gebäudeleitzentrale hat auf Grund der dort stehenden Computer (vgl. Abbildung 2) eine höhere interne Wärmelast, die durch die Lüftungsanlage abgeführt werden muss. Die folgenden technischen Auslegungsdaten beziehen sich auf eine Luftmenge von 500 m3/h mit einer VPL 25. Im Heizfall liegt dabei eine Außentemperatur von –12°C und eine Zulufttemperatur von 20°C vor. Die Kompressorleistung beträgt 1,05 kWl. Die Ventilatoren für Zu– und Abluft haben jeweils eine Nennleistung von 200 W. Maximal wird dabei unter Berücksichtigung der vorgeschalteten Heat–Pipe eine Wärmeleistung von 5,3 kW abgegeben. Ohne die Heat–Pipe liegt dieser Wert bei 3,8 kW. Rechnerisch ergibt sich dadurch bei Nennlast ohne Einbeziehung der Ventilatoren eine Leistungszahl von 5,0 bzw. 3,6. Die Jahresarbeitszahl liegt jedoch bedingt durch die wesentlich niedrigeren mittleren Außentemperaturen unter diesen maximalen Arbeitszahlen. 47 III OBJEKTBESCHREIBUNG 6,00 5,50 Wärmeleistung mit Heat-Pipe 5,00 4,50 Leistung [kW] 4,00 3,50 3,00 Wärmeleisung ohne Heat-Pipe 2,50 2,00 KompressorLeistungsaufnahme 1,50 1,00 0,50 0,00 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Außentemperatur [°C] Abbildung 19: Kennlinie einer NILAN Wärmepumpe VPL 25 (nach Herstellerangaben) 9.2. Bereitstellung des warmen Trinkwassers Die notwendige Energiebereitstellung für die Warmwasserbereitung des ECOTEC 1–Gebäudes erfolgt auf zweierlei Arten. Zum einen primär über die thermische Solaranlage und zum anderen sekundär über die Fernwärme. Das erwärmte Wasser wird auf Vorrat in einem 500 Liter Speicher–Wassererwärmer (SWE) zentral gespeichert. Die Nutzung von Wasser beschränkt sich in den untersuchten Gebäuden auf Zapfstellen in den WCs und den Teeküchen, die in jede Zone integriert sind. Das Gebäude verfügt über insgesamt 22 WC–Räume und 11 Teeküchen. Dies führt zu insgesamt 22 WCs, 18 Urinalen, 22 Waschtischen (WT) und 11 Küchenspülen (KSp). In den Technikräumen sind ebenfalls Zapfstellen für kaltes und warmes Wasser vorhanden, die jedoch nur sehr selten genutzt werden. Jede der drei Zonen eines Gebäudes hat einen eigenen Steigestrang mit der dazugehörigen Zirkulation, um das Wasser während der Betriebszeit ständig auf Betriebstemperatur zu halten und einen entsprechenden Nutzungskomfort bereitzustellen. Das Leitungsschema in Abbildung 20 gilt für Zone 1, die Leitungsverlegung in den Zonen 2 & 3 ist zu dieser weitgehend identisch. Da ein Leitungsschema nicht vorhanden war, wurde anhand der installierten Sanitärobjekte eine entsprechende Zeichnung entworfen. Die verlegten Leitungen wurden nach den Leistungsabschnitten, die von der Zirkulationsmenge durchflossen werden (Zirkulationsleitungen), und denen, die lediglich bei der Entnahme von Warmwasser genutzt werden (Stockwerksleitungen), unterschieden. Als Stockwerksleitungen werden die in Abbildung 20 als Teilstrecken 1, 2, 4, 5, 7, 8, 10 und 11 nummerierten Bereiche bezeichnet. Die Zirkulationsleitungen sind mit ca. 244 m Länge nahezu doppelt so lang wie die Summe der Stockwerksleitungen mit 127 m. 48 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Verteilleitungen Leitungslänge des Zirkulationskreislaufes Leitungslänge der Stockwerksleitung ΣVR [Liter /s] Ltg ∅ DN m m ≤ 0,15 15 x 1 12 145 109 ≤ 0,29 18 x 1 15 10,5 18 ≤ 0,48 22 x 1 20 10,5 – ≤ 1,59 28 x 1,5 25 78 – ≤ 6,11 35 x 1,5 32 – – 244 m 127 m Tabelle 3: Leitungsdurchmesser und Leitungslängen für die Auslegung In Tabelle 3 sind die Leitungsdurchmesser sowie die abgeschätzten Leitungslängen für die Trinkwasserinstallation angegeben. VR stellt den angenommenen Durchfluss bei der Wasserentnahme über die Armaturen dar. Tabelle 4 zeigt die Mindestdicken der Rohrleitungsisolationen nach der Heizungsanlagenverordnung von 1994. Eine stichprobenartige Überprüfung der eingesetzten Dämmstärken hat ergeben, dass die vorliegende Installation entsprechend dem Standard der Verordnung ausgeführt wurde. Bei den Abschätzungen der jeweiligen Wärmeverluste wurden nachfolgende Einflüsse unter– sucht: • Verluste beim Start der Warmwasserzirkulation zum Aufheizen der Leitungen, • Zirkulationsverluste, während des Betriebes, • Stockwerksverluste während der Entnahme von Warmwasser sowie • Bereitschaftsverluste durch den Wärmespeicher. Nennweite (DN) der Rohrleitungen/Armaturen in mm Mindestdicke der Dämmung, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit λ = 0,035 W/(m * K) in mm bis 20 20 ab 22 bis 35 30 ab 40 bis 100 gleiche Nennweite über 100 100 Tabelle 4: Dämmung nach Heizungsanlagen–Verordnung vom 22. 03. 1994 Als Wasserleitungen wurden Kupferrohre (Wärmeleitfähigkeit λCu = 372 W/(m⋅K) ) verwendet. Das eingesetzte Material für die Leitungsdämmung hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m⋅K). Die Zirkulationspumpe ist täglich etwa 10h in Betrieb. Die durchschnittliche elektrische Leistungsaufnahme der Pumpe beträgt Pel,ZP = 44 W. Für die Warmwasserentnahme ist eine Temperatur von etwa 55°C vorgesehen. Die Temperaturen in den Zirkulationsleitungen liegen damit zwischen 50 und 55°C. Für den Wärmedurchgang ist die Temperaturdifferenz zur Umgebung der Rohre relevant. Da die Rohre im Gebäude verlegt sind, kann von einer konstanten Umgebungstempera49 III OBJEKTBESCHREIBUNG tur von 20°C ausgegangen werden. Für die Stockwerksleitungen wird bei der Ermittlung der Wärmeverluste von einer mittleren Temperaturdifferenz von 35°C ausgegangen, da diese Leitungen nach einer Wasserentnahme auf etwa 50°C aufgeheizt werden, danach jedoch wieder auf das Niveau der Umgebungstemperatur auskühlen. Mit den vorliegenden Werten ergibt sich ein auf den laufenden Meter bezogener Wärmeverluststrom je nach Rohrquerschnitt zwischen etwa 4 und 7 W/m. 3 2 DN15 Staffelgeschoß 2 0,21 13 DN15 1 0,14 13 DN12 Stockwerksleitung Nr der Teilstrecke / Summendurchfluß Länge der Teilstrecke in m / Nennweite DN TWK TWZ TWW KSp 6 0,21 3,5 DN15 WT WT Steigleitung 5 0,28 1,5 DN15 4 0,14 10 DN12 2. OG KSp WT WT WT 9 0,49 3,5 DN20 8 0,28 1,5 DN15 7 0,14 10 DN12 1. OG KSp WT WT WT 12 0,77 3,5 DN25 11 0,28 1,5 DN15 13 - EG 10 0,14 10 DN12 1,05 DN25 KSp WT WT WT Entnahme 3,7 MWh/a Fernwärme 10,2 MWh/a Keller Solaranlage SWE 500 l 5,1 MWh/a TWK Versorgung W Abbildung 20: Leitungsschema der Trinkwasseranlage Zone 1 (Strang 1) 9.3. 9.3.1. Solarenergienutzung Thermische Solaranlage Die solarthermische Anlage unterstützt die Bereitstellung der Wärme sowohl für das warme Trinkwasser wie auch für Heizzwecke. Die Einbindung der Solaranlage in das Heizsystem ist in Abb. 22 dargestellt. Auf jedem Gebäudedach sind 21 m2 Vakuumröhrenkollektoren der Firma Viessmann installiert. Die unter 45° Neigung nach Süden ausgerichteten Kollektoren haben pro Gebäudedach eine maximale Wärmeleistung von über 10 kWth. Im linken Teil von Abbildung 23 sind zwei der vier solarthermischen Felder à 5,25 m2 zu sehen. Im rechten Foto ist die Neigung der Absorberflächen erkennbar, die trotz der flachen Dachmontage durch den Einsatz der Vakuumröhrenkollektoren möglich war. 50 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Die thermische Solaranlage ist direkt in die Heizungsanlage eingebunden. Da das solare Energieangebot nicht immer mit der Wärmenachfrage übereinstimmt, wird die von der Solaranlage gelieferte Wärme in zwei Speichersystemen gespeichert. Ein 500 Liter fassender Tank wird als Speicher für das warme Trinkwasser (WT3) eingesetzt. Zwei weitere Tanks mit jeweils 500 Liter Fassungsvermögen (WT2) nehmen die Solarwärme auf, die für die Erzeugung des warmen Trinkwassers nicht mehr benötigt wird, und unterstützen die Beheizung des Gebäudes. Erst wenn der Speicher für das warme Trinkwasser keinen Wärmebedarf mehr hat, wird die Solarwärme in die Heizungsspeicher geführt. Um eine gesicherte Warmwasserversorgung zur Verfügung stellen zu können, kann der Trinkwasserspeicher ebenfalls direkt über den Fernwärmeanschluss aufgeheizt werden. Auf Grund der Leitungslängen im Gebäude ist für jeden Versorgungsstrang eine Zirkulationsleitung installiert und in Betrieb, die zusammen an einer Leitung aus dem Speicher gespeist werden. Der Trinkwasserspeicher bzw. Speicherwassererwärmer WT3 hat damit insgesamt 7 Anschlusspunkte. Abbildung 21: Foto der Speicherwassererwärmer (links + mittig: WT2 / rechts: WT3) 51 III OBJEKTBESCHREIBUNG Rampe. FB-hzg. Staffelg. Zone3 Zone2 Zone1 Solarkollektoren (∆T = 50°C) Trinkwasser warm Heizgruppen Trinkwasserzirkulation T1 WT2 Fernwärmezufluß: 130 °C Fernwärmeabfluß: 50 °C WT3 T3 T2 WT1 Trinkwasser kalt WT1 - Rohrbündel-Gegenstrom-Wärmetauscher WT2 - Speicherwassererwärmer (2 St. à 500 ltr. parallel) WT3 - Speicherwassererwärmer (500 ltr.) mit Nachheizung Abbildung 22: Schema des Heizungssystems mit thermischer Solaranlage Die Kollektortemperatur muss um eine eingestellte Temperaturdifferenz größer sein als die untere Speichertemperatur (T2), damit die Umwälzpumpe den bivalenten Speicherwassererwärmer WT3 beschickt. Erreicht der Temperaturfühler T2 seine maximale Temperatur von 56°C, schaltet die dazugehörige Umwälzpumpe ab, um möglichen Verbrühungen bei der Warmwasserentnahme an den Armaturen vorzubeugen. Daraufhin schaltet sich die zweite Umwälzpumpe ein, welche den Pufferspeicher WT2 zur Unterstützung der Heizungsanlage beschickt. Durch die Temperaturdifferenz zwischen dem Temperaturfühler T3 und dem Rücklauf der Heizungsanlage wird mit Hilfe des Dreiwegeventils eine Rücklauftemperaturanhebung am Wärmetauscher WT1 erreicht. In dem Zeitraum vom 20. Mai 1998 bis zum 10. August 1998 wurde der Speicherwassererwärmer WT3 von der Fernwärme morgens für zwei Stunden zusätzlich zur Solarenergie aufgeheizt, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Ansonsten wurde der Speicherwassererwärmer WT3 permanent von der Fernwärme temperiert. 52 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Abbildung 23: Fotos der solarthermischen Anlage auf dem Dach von ECOTEC 1 Für die weitere Analyse des Verhaltens der Solaranlage liegen mit Abbildung 24 Informationen über die Kennlinien der verwendeten Kollektoren vor. Die dabei erkennbaren Unterschiede in den Angaben wurden nicht weiter untersucht, da die späteren Ergebnisse plausible Jahrenutzungsgrade von über 50% ergeben haben. 60 1000 800 40 600 2 k1 = 1,95 W/(m K) 20 2 400 2 k2 = 0,004 W/(m K ) Quelle: HWK Kassel; Schulung Solarthermie geprüft nach ISO 9806-1 0 0 20 40 thermischer Verlust 60 80 Temperaturdifferenz (Kollektor - Umgebung) in [°C] 100 2 in W/m 80 1000 800 600 40 400 2 k1 = 1,37 W/(m K) 20 2 2 k2 = 0,005 W/(m K ) Quelle: Viessmann, Allendorf Datenblatt TuboSol (5811065) 200 60 Kollektorwirkungsgrad in [%] thermischer Verlust optischer Verlust η0 = 0,79 2 80 100 in W/m Kollektorwirkungsgrad in [%] η0 = 0,795 solare Einstrahlung optischer Verlust solare Einstrahlung Kennlinien des Viessmann TuboSol-Vakuumröhrenkollektors Kennlinien des Viessmann TuboSol-Vakuumröhrenkollektors 100 0 0 20 200 40 60 80 100 Temperaturdifferenz (Kollektor - Umgebung) in [°C] Abbildung 24: Kennlinien nach ISO 9806–1 Prüfung [Schulungsunterlage der HWK KS] und entspr. dem Herstellerdatenblatt (Fa. Viessmann, Allendorf) 9.3.2. Fotovoltaikanlage Auf den Dächern von ECOTEC 1 und 2 sind jeweils 9,4 kWP Fotovoltaikgeneratoren mit polykristallinen Zellen der Firma ASE (Abbildung 25) installiert. Die Module sind unter 31° Neigung und einer Ausrichtung nach SSO (18° zur Südrichtung) aufgestellt. Jeweils drei der 33 Module pro Gebäude sind zu 11 Strings in Reihe zusammengeschaltet und arbeiten im Netzparallelbetrieb. Der Gleichstrom jedes Strings wird von dem dazugehörigen Wechselrichter (Abbildung 25) von der Firma SMA in Netzstrom umgewandelt. Die technischen Daten eines Fotovoltaikmoduls und eines Wechselrichters sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Aktuelle Betriebsdaten der Anlage können im Internet unter der Homepage des Projektes www.ecosol.uni–bremen.de angesehen werden. Fotovoltaikmodule Wechselrichter 53 III OBJEKTBESCHREIBUNG Hersteller ASE Hersteller SMA Typ 300–DG–FT Typ SWR 700 Leistung 285Wp Nennleistung 700W IMPP 5,64A Nennstrom 3,0A UMPP 50,5V Leistungsfaktor 1,0 Kurzschlussstrom 6,2A Einspeisung ab 4,0W Leerlaufspannung 60V Euro–Wirkungsgrad 91,3% Bruttofläche 2,43m2 Umwandlungswirkungsgrad 93% Nettofläche 2,26m2 Nachtverbrauch 0W Gewicht 50kg Klirrfaktor <3% Tabelle 5: Technische Daten eines PV–Moduls und eines Wechselrichters Abbildung 25: Foto eines Fotovoltaikmoduls und der Wechselrichter 9.4. Gebäudeautomation Betrachtet man die Entwicklung im Zweck– und exklusiven Wohnungsbau, wird deutlich, dass der Anspruch an Flexibilität und Komfort in der Elektroinstallation ständig steigt. Die Aufgaben werden komplexer, die Anzahl der installierten Anlagen steigt. Dementsprechend gründlich muss die gesamte Installation mitsamt Leitungsnetz geplant werden. Im Gebäude entsteht ein dichtes Netz an separaten Systemkabeln. Trotzdem stellt eine Veränderung oder Erweiterung oft ein unlösbares Problem dar. Die Lösung solcher Probleme kann die Zusammenlegung aller separaten Leitungen auf ein gemeinsam genutztes Bussystem sein. Überall wo eine Busleitung vorhanden ist, kann ein neues busfähiges Installationsgerät angeschlossen und betrieben werden. Schaltungsänderungen werden durch Parametrierungen am PC vorgenommen und erfordern meistens keine Veränderungen an der Installation mehr. Ein wesentlicher Unterschied der konventionellen Installationstechnik zur Bustechnik liegt in der Leitungsführung. Wird in herkömmlichen Installationen der Laststrom meistens auch direkt vom Schalter geschaltet oder die 230 Volt Netzspannung für Steuerzwecke herangezogen, übernimmt 54 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG der Installationsbus alle Schalt– und Steueraufgaben. Der Laststrom wird dabei entweder direkt am Verbraucher oder im Verteiler durch einen "Aktor" geschaltet. Dieser Aktor ist mit dem Relais oder dem Schütz der konventionellen Elektrotechnik zu vergleichen, das seine Ansteuerung durch den Bus erhält. Wie der Aktor auf den Schaltbefehl reagiert, hängt auch von seiner Programmierung ab. Die gesamte Haustechnik im ECOTEC–Gebäude ist, wie in Abbildung 26 dargestellt, informations– und automationstechnisch über verschiedene Bussysteme vernetzt. Teilweise werden die Busteilnehmer über die Busleitung gleichzeitig mit Spannung versorgt. Die Automationsgeräte oder DDCs (direct digital control) der Firma Landis&Staefa sind über den PROFIBUS miteinander verbunden. Dort werden in erster Linie die versorgungstechnischen Komponenten wie z. B. die Wärmeversorgung mit der Solaranlage gesteuert und geregelt. Für die einzelnen Zonen einschließlich der Einzelraumregelung sowie der Heizungsabschaltung über Fensterkontakte ist ein eigener mit den DDCs kommunizierender FLN–BUS (Floor Level Network) installiert. Neben diesen Systemen wird der Europäische Installationsbus (EIB) für die Beleuchtungs– und Markisensteuerung sowie die zentrale Netzfreischaltung genutzt. Zur Realisierung spezieller Steuerungen ist der EIB über Binärkontakte an den PROFIBUS angekoppelt. Für die Alarmanlage ist ein weiteres Bussystem installiert, das aus versicherungstechnischen Gründen von den anderen Systemen separat betrieben werden muss. Über Binärkontakte können jedoch einzelne Informationen, ob z. B. eine Zone „scharf“ geschaltet ist, an das restliche Gebäudeautomationssystem übermittelt werden. Schließlich existiert noch ein Zutrittskontrollsystem, dessen die Anbindung an die DDCs in Abbildung 26 angedeutet ist. Die Erfassung der Verbrauchsdaten erfolgt mit dem separat betriebenen System SynerGyr (Abbildung 26 oben links). Für die Auswertung des Gebäudeverhaltens und das darauf aufbauende Energiemanagement ist es jedoch dringend erforderlich, dass neben den Betriebsdaten auch die Verbrauchsdaten regelmäßig erfasst und kontinuierlich überprüft werden. Die Verbrauchsdaten werden daher über das interne Novell–Netzwerk auf den Leitrechner kopiert und von dort aus per Ethernetanbindung zum Server des ITB überspielt. Die in beiden Bauabschnitten installierten Datenpunkte dienen den Kontroll–, Steuerungs– und Regelungsaufgaben. Hiervon werden für die Erfassung der Betriebsdaten annähernd 150 Werte alle 15 Minuten gespeichert. Zu den Betriebsdaten zählen z. B. die Messungen der Wetterstation auf dem Dach, die Zu– und Ablufttemperaturen der einzelnen Zonen sowie andere Temperaturen, Drücke und Zustandsmeldungen. Des weiteren werden 120 Verbrauchsdaten, wie z. B. Kalt– und Warmwassermengen, Wärmemengen zur Gebäudebeheizung sowie elektrische Verbräuche in den einzelnen Zonen, täglich aufgezeichnet. 55 III OBJEKTBESCHREIBUNG Wetterstation Unterstation Strahlungssensor Regensensor Lichtsensor °C % r.F. Differenzlicht-Sensor WMZ Verbrauchsdatenerfassung Windsensor Ethernet ITB-Server Sonnenschutzzentrale Temperatur- Feuchtesensor sensor PhotovoltaikAnlage Leitrechner Unterstation ( DDC ) 3 Unterstation ( DDC ) 4 Staffelgeschoß Profibus 1 EIB AC 0 Binäreingang 1 0 Alarmanlage Binäreingang 1 0 Binäreingang 1 0 Binäreingang 1 0 Beleuchtung wie Zone 1 Alarmanlage FLN ( Floor Level Network ) TEC Einzelraumregelung mit Fensterkontakten ( nur 2. OG ) wie Zone 1 EIB DDC 2. Obergeschoß bis Lüftung Zutritts- Binäreingang Sonnenschutz kontrolle Erdgeschoß Helligkeits- Bewegungs- Zentrale Netzsensor freischaltung sensor Unterstation ( DDC ) 1 Unterstation ( DDC ) 2 Zum Gebäude ECOTEC 2 Untergeschoß Profibus Pumpen-Bus ( Grundfos ) 1 0 Alarmanlage Binäreingang Außenbeleuchtung Aufzug M Lüftung Tiefgarage Rauchmelder Tiefgarage Solarthermische Anlage Mischventile für Heizkreise °C Vorlauftemp. der Heizkreise 11 Pumpen für Heizkreise Abbildung 26: Gebäudeautomation im ECOTEC–Gebäude 9.4.1. Der Europäische Installationsbus Instabus EIB Grundsätzliches Merkmal in der Installation des Instabus EIB ist die vollkommene Trennung von Informationen und Energie. Berührungspunkt dieser beiden Systeme ist erst die Stelle, an der 56 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG elektrische Energie geschaltet oder gesteuert wird. Sämtliche Schalt– und Steuerleitungen aus Energieleitungen z. B. Typ NYM können durch zugelassene Busleitungen ersetzt werden. Ein weiterer großer Unterschied zur herkömmlichen Elektroinstallation liegt in der Kombination der einzelnen Leitungsnetze für die verschiedenen Steuer–, Schalt– und Meldeanlagen. Verfügen Heizungs–, Lüftungs–, Klima– und Markisensteuerung sowie Brand– und Einbruchmeldeanlage sonst über ein separates Leitungsnetz, können die Steuer– und Meldesignale über ein zentrales Buskabel übertragen werden. Den Steuerbefehlen können Prioritäten zugeordnet werden, so dass sicherheitsrelevanten Befehlen und Meldungen Vorrang in der Übertragung auf dem Bus gewährt wird. Wesentliche Vorteile dieses Systems sind: • Die Position der einzelnen Geräte am Bus ist willkürlich und veränderbar. • Es können jederzeit zusätzliche Geräte durch einfaches Anbinden an eine noch nicht ausgelastete Linie in den Bus integriert werden. • Informationen, die über den Bus transportiert werden, können auf Wunsch über die einzelne Linie hinaus an jede Stelle des Busses gesendet werden, so dass an beliebiger Stelle Informationen zur Gebäudeüberwachung ausgelesen werden können. • Veränderungen am Gebäudeaufbau, und damit an der Elektroinstallation, sind durch den Bus jederzeit möglich und wesentlich vereinfacht. Soll die Grundfläche anders aufgeteilt werden, sind diese Änderungen ohne Installationsarbeiten und nur durch Änderungen der Programmierung durchzuführen. Der Instabus EIB ist ein dezentral aufgebautes System. Die Gefahr des Ausfalls der ganzen Gebäudetechnik auf Grund einer defekten Zentraleinheit ist damit ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer am Bus, wie z. B. Aktoren oder Busankoppler, besitzt eine eigene Intelligenz in Form eines Mikroprozessors und eines EEPROMS. Zu den zentralen Bestandteilen der im ECOTEC–Gebäude installierten Gebäudesystemtechnik zählen die Beleuchtungssteuerung, die Markisensteuerung sowie die zentrale Netzfreischaltung. Funktion, Bedienung und erste Praxiserfahrungen dieser Anlagen werden nachfolgend dargestellt. 9.4.2. Beleuchtungssteuerung Die Beleuchtung in den Büros der ECOTEC–Gebäude ist mit einer tageslicht– und nutzungsabhängigen Steuerung ausgestattet, die auf dem Europäischen Installationsbus Instabus EIB basiert. Um den geltenden Vorschriften für Bildschirmarbeitsplätze gerecht zu werden, wurden direkt und indirekt strahlende Deckeneinbauleuchten mit Kompaktleuchtstofflampen installiert. Diese Leuchten sind mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten (EVG) ausgestattet, die durch einen Schalt–Dimmaktor des Instabus EIB angesteuert werden. Dadurch wird die nach DIN 5035 für Büroräume mit tageslichtorientierten Arbeitsplätzen erforderliche Beleuchtungsstärke von 300 lux zu jeder Zeit sichergestellt. Mit dem Betätigen des Lichttasters am Eingang eines jeden Büros wird die Beleuchtungsautomatik des Raumes gestartet und die Leistungsaufnahme der jeweiligen Lampen auf 50 % der maximal möglichen Leistung voreingestellt. Der in die Decke eingelassene Helligkeitssensor des 57 III OBJEKTBESCHREIBUNG Instabus EIB (siehe Bild 3) misst die Beleuchtungsstärke auf der Arbeitsfläche und regelt parallel dazu die Leuchten auf den parametrierten Wert ein. Je nach Erfordernis sendet der Sensor die entsprechenden Dimmbefehle an den Schalt–Dimmaktor, der wiederum über eine 1–10 Volt Steuerspannung das EVG ansteuert. Liegt die Beleuchtungsstärke im Einschaltmoment unter dem frei programmierbaren Sollwert des Helligkeitssensors, werden die Leuchten langsam höher geregelt, bis der geforderte Wert erreicht ist. Ist die Beleuchtungsstärke auf der Referenzfläche z. B. durch das einfallende Tageslicht ausreichend, werden die Leuchtstofflampen zunächst abgedimmt. Ggf. sendet der Helligkeitssensor an der Decke den Befehl zum Ausschalten der Beleuchtung. Ein automatisches Wiedereinschalten der Beleuchtung ist aus energetischen Gründen nicht vorgesehen, obwohl diese Funktion durch eine entsprechende Programmierung der Gerätesoftware möglich ist. Zur exakten Einhaltung der Beleuchtungsstärke–Sollwerte war es nach der Möblierung der Büros notwendig, den Helligkeitssensor auf die räumlichen Gegebenheiten zu kalibrieren. Jeder Raum wurde dafür mit einem Luxmeter vermessen. Der Hersteller des Sensors liefert eine Software, die es ermöglicht, diese einmalige Messung mit der Inbetriebnahmesoftware des Instabus EIB (der EIB–Tool–Software ETS) durchzuführen. Wird ein Raum verlassen, ohne dass die Beleuchtung abgeschaltet wird, erledigt ein Präsenzmelder diese Aufgabe, der wie in Abbildung 27 zu sehen ebenfalls an der Decke installiert ist. Gegenüber handelsüblichen uP–Bewegungsmeldern, die in Schalterdosen neben der Raumtür installiert werden, erfasst dieser Melder durch seine Position und den 360° Erfassungsbereich auch kurze Bewegungen viel schneller und präziser. Der Präsenzmelder registriert die von Personen abgegebene Wärme zur Anwesenheitserkennnung. Wird keine Bewegung mehr beobachtet, sendet der Melder nach einer Verzögerungszeit das Telegramm zum Abschalten der Leuchten. Diese Verzögerungszeit des Gerätes ist notwendig, um ein unnötig häufiges Ein– und Ausschalten der Beleuchtung bei kurzer Abwesenheit zu verhindern, und setzt sich aus zwei Faktoren zusammen. Einerseits ermittelt der Sensor aus der Nutzung des Raumes eine Verzugszeit. So lernt er selbständig, ob es sich um ein nur kurzzeitig genutztes Papierlager oder um einen über den ganzen Tag genutzten Büroraum handelt. Andererseits lässt sich über ein Potentiometer am Gerät eine zweite, feste Zeitvorgabe zwischen zwei und 15 Minuten einstellen. Als praktikabel hat sich ein Wert von etwa sieben Minuten erwiesen. Ist die Zeit auf nur zwei Minuten eingestellt, erlischt das Licht trotz Anwesenheit von Personen, wenn sie bewegungsarme Tätigkeiten z. B. am PC oder beim Telefonieren verrichten. 58 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Helligkeitssensor EIB - Bustaster Präsenzmelder direkt/indirekt strahlende Leuchte mit dimmbaren Leuchstofflampen Abbildung 27: Ansicht der abgehängten Decke eines Büros mit Teilen der Beleuchtungseinrichtung 9.4.3. Markisensteuerung Zur Vermeidung sommerlicher Überhitzungen der Büroräume sowie Blendungen am Arbeitsplatz sind an den Fenstern außenliegende motorisch angetriebene Sonnenschutzeinrichtungen in Form eines textilen Behangs angebracht. Die Markisen werden ebenso wie die Beleuchtung über Aktoren und Taster des Instabus EIB gesteuert. Über den kombinierten 2–fach Beleuchtungs– und Markisentaster neben der Bürotür kann der Behang vor Ort gefahren werden. Von einer Sonnenschutzzentrale im Staffelgeschoss werden übergeordnete Zentralbefehle mittels definierter Aktoren an die zu Gruppen zusammengefassten Markisen gesendet. Diese Zentralbefehle sind zum einen sonnenstandsabhängige Fahrbefehle, die vom einzelnen Nutzer im Büro wieder aufgehoben werden können, und Wind– sowie Regenmeldungen, die zum Einfahren und Verriegeln der Markise führen. Der Versuch, die Markisen über die Bürotaster zu steuern, bleibt im zweiten Fall wirkungslos. Für den Windalarm wurden mit 5 m/s für das Staffelgeschoss und 8 m/s für die Vollgeschosse zwei unterschiedliche Windgeschwindigkeitsschwellen festgelegt. Da die Markisen im Staffelgeschoss mit 2,30 m um etwa 70 cm länger als die in den Vollgeschossen sind und nicht in den Nischen der Verklinkerung liegen sowie durch die höheren Windgeschwindigkeiten im Staffelgeschoss, war diese Unterscheidung notwendig, um mechanischen Schäden vorzubeugen. Zusätzlich zur Wind– und Regenschutzeinrichtung werden die Markisen im Alltagsbetrieb nach den Messwerten eines Differenzlichtsensors (siehe Abbildung 28) auf dem Dach des ECOTEC 1 Gebäudes gefahren. Das Bild zeigt vorne den nach Norden ausgerichteten Sensor zur Erfassung der Helligkeit im Schattenbereich (Diffuslicht) und hinten den Sensor zur Messung der Helligkeit des direkten Sonnenlichtes. Zur automatischen Steuerung der Markisen zum Schutz vor Blen59 III OBJEKTBESCHREIBUNG dung sowie Überhitzung misst der Differenzlichtsensors die Stärke der direkten Sonneneinstrahlung. Durch Vergleich des sonnenabgewandten Nordhimmels mit dem Südhimmel wird festgestellt, ob sonniges oder diffus–helles Wetter vorliegt. Übersteigt die gemessene Differenz einerseits einen eingestellten Grenzwert und ist andererseits eine zugeordnete Verzögerungszeit abgelaufen, wird von der in der Sonnenschutzzentrale (vgl. Abbildung 26) hinterlegten Automatik die Freigabe für die Ab–Befehle gegeben. Diese Befehlsfreigaben arbeiten zusätzlich in Verbindung mit einem internen Zeitprogramm, das auf Grund der Tages– und Jahreszeit feststellt, welche der betreffenden Fassadenflächen durch die direkte Sonneneinwirkung betroffen sind. Nur wenn alle drei Bedingungen erfüllt sind (Überschreitung des oberen Lichtgrenzwertes, Ablauf der Verzögerungszeit und Zeitfreigabe für die zugehörige Fassade), werden die konkreten Ab–Befehle ausgelöst. Auf–Befehle werden automatisch ausgelöst, wenn der untere Lichtgrenzwert unterschritten ist oder auf Grund der Berechnungen des Zeitprogramms die betreffende Fassade keiner direkten Sonneneinwirkung mehr ausgesetzt ist. Messung des Direktlichtes Messung des Diffuslichtes Norden Abbildung 28: Foto des Differenzlichtsensors Die automatische Ansteuerung der Markisen auf Grund der Tageslichtmessungen durch den Differenzlichtsensor erfolgt immer nur für einzelne Fassadenflächen in Abhängigkeit der jeweiligen Position der Sonne und einer Zeitvorgabe. Unterschreitet der Messwert des Differenzlichtsensors über einen festgelegten Zeitraum einen bestimmten Grenzwert, geht das System davon aus, dass die Nutzer in den Büros nicht mehr durch direktes Außenlicht geblendet werden und fährt den Behang ein. Hierdurch kommt wieder mehr Tageslicht in die Büroräume, was sofort zu einem automatischen herunterdimmen der Beleuchtung und damit zu einem sinkenden Strombedarf für die Beleuchtung führt. Wird über einen definierten Zeitraum eine Überschreitung des Grenzwertes festgestellt, wird zum Schutz vor übermäßiger Erwärmung der Räume und zum Schutz vor Blendung am Arbeitsplatz der Behang komplett ausgefahren. Durch einen manuellen Eingriff kann der Raumnutzer die Markisen auf jede beliebige Stellung zwischen dem geöffneten und geschlossenen Zustand einstellen. Erfolgt dann jedoch eine Wind– oder eine Regenwarnung, wird die Markise wieder komplett eingefahren. Stehen keine Warnmeldungen an, kann sie erneut manuell reguliert werden. Bei der automatischen Steuerung werden die Markisen immer bis zu ihren Endkontakten gefahren, so dass die Markisenstellung danach 60 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG entweder komplett offen oder komplett geschlossen ist. Nach einer automatischen Verstellung der Markisen sind Zwischenstellungen daher nochmals manuell einzustellen. Die Notwendigkeit für die niedrigere Windwarnschwelle im Staffelgeschoss wurde erst nach dem Einzug festgestellt. Die Nutzer der Vollgeschosse monierten das häufige Auf und Ab der Markisen, was zu dem sogenannten Diskoeffekt führte. In Anbetracht der Bremer Wetterverhältnisse wechseln sich gerade im Herbst des öfteren bedingt durch starken Wind häufig kurzzeitige Wolkenauflockerungen, die zu direkter Blendung durch die Sonne führen, mit völlig bedecktem Himmel ab. Als Folge davon wurden zusätzlich zu den Windalarmen auch die Verzugszeiten verändert, nach denen die Grenzwerte für die Helligkeitsveränderung nun mindestens 10 bis 20 Minuten über– bzw. unterschritten sein müssen. Der Effekt der z.T. häufigen und für die Raumnutzer nicht nachvollziehbaren Kriterien der Markisenbewegungen konnte dadurch zumindest vermindert werden. 9.4.4. Zentrale Netzfreischaltung Eine weitere, mit dem EIB verbundene Maßnahme zum Energiesparen, ist die zentrale Netzfreischaltung. Verlässt der letzte Mitarbeiter eine Zone des Gebäudes und aktiviert die Alarmanlage, so geht die zentrale Netzfreischaltung in Betrieb. Damit wird ein Großteil der elektrischen Anschlüsse vom 230 Volt–Netz getrennt. Es handelt sich dabei um Geräte, die nicht in Betrieb sein müssen, wenn sich am Wochenende oder am Abend niemand mehr in den Räumen befindet. Dazu zählen die nicht automatisch gesteuerten Beleuchtungen oder auch Netzgeräte von Druckern. Das Netzteil eines gängigen Tintenstrahldruckers verursacht beispielsweise Stromkosten von über 30 DM pro Jahr, selbst wenn das Netzkabel nur in der Steckdose steckt und der Drucker kein einziges Mal in Betrieb war. Von Kaffeemaschinen, die versehentlich nicht ausgeschaltet wurden, kann durch die Netzfreischaltung keine Brandgefahr mehr ausgehen. Die Einrichtung der zentralen Netzfreischaltung verfolgt damit sowohl sicherheitstechnische als auch energiesparende Aspekte. Für Geräte, die nicht abgeschaltet werden dürfen, wie z. B. der Server–Computer, der u.a. unsere Internet–Homepage [3] enthält, existiert ein eigener Stromkreis, der nicht von der Netzfreischaltung betroffen ist. In jedem Büro befinden sich Steckdosen, die von der zentralen Netzfreischaltung ausgeschlossen sind. 9.5. Beleuchtung Bürobeleuchtung Die Bürobeleuchtung erfolgt durch Deckenleuchten mit Leuchtstofflampe und elektronischem Vorschaltgerät vom Typ Ludwig–Leuchte DOJO EL 2TC–L55W–E (vgl. Abb. 27). Die Leistung pro Leuchte beträgt 128 W, die installierte Leistung pro m2 Bürofläche 25 W/m2. Die Leuchten werden mit einem EIB – Bustaster ein– bzw. ausgeschaltet. Die künstliche Beleuchtung der Büros ist tageslichtabhängig geregelt und über Präsenzmelder gesteuert. Die Beleuchtungsintensität wird durch einen Helligkeitssensor an der Decke erfasst. Die Deckenleuchten sind mit dimmbaren elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet. Die Beleuchtungsstärke wird auf 300 lx geregelt. Ist der Tageslichtanteil ausreichend hoch, um den Raum zu beleuchten, schaltet sich die Beleuchtung automatisch ab (s. Abschnitt 9.4.2). 61 III OBJEKTBESCHREIBUNG Wird ein Raum verlassen, ohne dass die Beleuchtung abgeschaltet wird, so schaltet sich die Beleuchtung nach 7 Minuten automatisch ab. automatische und manuelle Steuerung Automatische Regelung, Präsenzerkennung 2,75 m Tageslicht direkt/indirekt Beleuchtung 300 Lux 25 W/m² Senkrecht-Markise als Sonnen- und Blendschutz BÜRO 5.4 m Abbildung 29: Steuerung der Bürobeleuchtung Flurbeleuchtung Die Flurbeleuchten sind als Wandleuchte vom Typ ESTILUZ A – 1088 mit Kompaktleuchtstofflampe und konventionellem Vorschaltgerät ausgeführt. Die Leistung pro Leuchte beträgt inklusive Vorschaltgerät ca. 58 [W]. Die installierte Leistung pro m2 Flurfläche beziffert sich auf 8,9 [W/m2]. Ursprünglich waren die Leuchten mit einer dimmbaren Halogenlampe vom Typ Osram 64701 (300W; 5000 lm) ausgestattet. Die Leuchten waren auf den Einstellwert von ca. 250W gedimmt, wodurch sich eine installierte Leistung pro m2 Flurfläche von 46 [W/m2] ergab. Die Flurbeleuchtung wird mittels EIB – Bustaster ein– bzw. ausgeschaltet. Der Schaltaktor umfasst jeweils eine Zone. Die Flurbeleuchtung wird durch das Betätigen der zentralen Netzfreischaltung ausgeschaltet. 62 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Abbildung 30: Flurbeleuchtung in Zone 2/3 Die Flure werden mit Ausnahme der Zone 1 ausschließlich durch Kunstlicht beleuchtet. Die zunächst gewählten Wandleuchten erwiesen sich mit einer installierten Leistung von 46 W/m2 als ineffizient. Durch die energetische Sanierung im Februar 1999 konnte die installierte Leistung um 80% auf ca. 9 W/m2 gesenkt werden. manuell ein/aus 2,75 m indirekte Beleuchtung 50 Lux 9 W/m² FLUR Abbildung 31: Flurbeleuchtung Beleuchtung der übrigen Räume 63 III OBJEKTBESCHREIBUNG Die Beschreibung der Beleuchtung der WCs, des Foyers, der Galerien, des Treppenaufganges und der Teeküchen erfolgt in Kapitel IV.12.4.3, S. 102 ff. 9.6. Sommerlicher Wärmeschutz Zur Vermeidung von sommerlichen Überhitzungen sind im Gebäude sowohl passive als auch aktive Komponenten eingebaut. Die im Sommer auf Kühlbetrieb umschaltbare Wärmepumpe stellt dabei die aktive Kühlung dar. Die Kühlung wird mittels elektrischer Energie aus einer Kälteanlage erzeugt. In enger Verbindung mit der Lüftungsanlage ist die Möglichkeit zur Nachtauskühlung zu sehen. Sofern die in der Mittagszeit erfasste Außentemperatur einen hohen Wert (von z.B. über 22°C) registriert, wird von der Wärmepumpensteuerung eine Nachtkühlung eingeleitet. Dabei wird in den kältesten Nachtstunden der Ventilatorbetrieb der Lüftungsgeräte für 3 Stunden eingeschaltet, mit dem Ziel die Speichermassen des Gebäudes herunterzukühlen. Zu den passiven Merkmalen des sommerlichen Wärmeschutzes zählt die massive Bauweise des Gebäudes. Die Außenwände sowie die tragenden Innenwände bestehen weitgehend aus Stahlbeton mit hoher spezifischer Wärmekapazität. Durch die Speicherwirkung der Wände erfolgt ein ausgleichender Temperaturverlauf während eines Tages trotz sich ändernden äußeren Bedingungen. Der Temperaturausgleich ist u.a. anhand der Ergebnisse der dynamischen Gebäudesimulation zu sehen (s. Abschnitt IV.11.3). Die außenliegenden Markisen tragen zur Verringerung von Überhitzungseffekten bei. Gleichfalls sorgen sie für eine Blendungsbegrenzung in den meist mit Bildschirmarbeitsplätzen ausgestatteten Räumen. Die Markisen haben einen Transmissionsgrad für sichtbares Licht von unter 10% und reduzieren damit in ähnlicher Größenordnung die solaren Gewinne, die während der Sommermonate jedoch als Lasten zu bezeichnen sind. Die Ansteuerung der Markisen erfolgt automatisch über den EIB. Der Befehl zum Schließen der Markisen wird durch den Differenzlichtsensor (Abbildung 28) ausgelöst. Dadurch wird die Aufheizung verringert, auch wenn der Raum nicht in Benutzung ist (vgl. Abschnitt 9.4.3). Eine sinnvolle Reduzierung von internen elektrischen Lasten innerhalb der Gebäude kann ebenfalls zu deutlichen Komfortsteigerungen bzgl. des sommerlichen Wärmeschutzes führen. Es konnte gezeigt werden, dass Teile der Beleuchtungsanlage vor einer entsprechenden Erneuerung die Kühlleistung der Kälteanlage vollkommen kompensiert haben (vgl. Abschnitt 11.3). 9.7. Zutrittskontrolle und Schließsystem Ein Alarmsystem mit Zutrittskontrolle und Schließeinrichtungen gehört nicht primär zu den Anforderungen eines energieoptimierten Gebäudes. Dennoch wurden die Grundzüge des Systems in die Untersuchungen zum Gebäude mit einbezogen, da sie fester Bestandteil der technischen Einrichtung des Gebäudes sind. Weiterhin ist über die beschriebene zentrale Netzfreischaltung (Kapitel 9.4.4) mit Hilfe der Alarmanlage eine energiesparende Funktion realisiert. Ein weiterer Aspekt liegt in der nach außen sichtbaren Wirkung der Alarmanlage auf die Nutzer des Gebäudes, da die Bedienung der Alarmanlage eine gewisse Aufgeschlossenheit mit dem System voraussetzt. Die Anlage hat daher einen direkten Einfluss auf die Zufriedenheit der Nutzer und darf nicht unerwähnt bleiben, wenn es um Fragen der Akzeptanz seitens der Nutzer gegenüber der installierten Technik geht. 64 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG 9.7.1. Beschreibung des Systems Durch die Alarmanlage können die einzelnen Zonen separat gesichert werden, wobei die Zonen 2 und 3 (vgl. Abb. 9) als eine zusammenhängende Nutzungseinheit betrachtet werden. Nur wenn die Alarmanlage in allen Zonen scharf geschaltet ist, kann auch das gesamte Gebäude am Haupteingang gesichert werden. Das Gebäude ist außerdem mit einem Zutrittskontrollsystem ausgerüstet. In Bild 32 ist einer der berührungslos arbeitenden Kartenleser dargestellt. Alle zum Zutritt berechtigten Personen besitzen eine Karte, die durch das Vorbeiführen am Kartenleser die Tür für einen Zeitraum von etwa drei Sekunden zum Öffnen freigibt. Die Freigabe erfolgt auch noch bei einer Entfernung von etwa 10 cm zwischen Karte und Kartenleser. Gäste, die nicht über eine Karte verfügen, können über die Sprechverbindung Kontakt zum Sekretariat aufnehmen, damit von dort aus die Tür zum manuellen Öffnen freigegeben wird. Jede Karte verfügt über eine eigene vom Hausherrn programmierte Codierung, wodurch sich der Nutzer eindeutig identifiziert. Dies hat folgende Vorteile: • Bei Verlust einer Karte muss nicht das gesamte Türschließsystem ausgetauscht, sondern lediglich die verloren gegangene Karte gesperrt werden. Sie wird dann durch eine vor Ort neu programmierte Karte ersetzt. • Werden einzelne Zonen von unterschiedlichen Mietern genutzt, kann die Zutrittsberechtigung der Karten auf die jeweiligen Gebäudebereiche begrenzt werden. • Die mit elektrischen Türöffnern ausgestatteten Türen können für spezielle Gruppen (z. B. Gehbehinderte) durch Nutzung der Karte automatisch geöffnet werden. Um Gefährdungen durch eine – nach einer automatischen Öffnung – zufallende Tür zu verhindern, sind die Türen mit Infrarotsensoren ausgerüstet (vgl. Abbildung 32). Befindet sich beim Zufallen noch eine Person im Türbereich wird sie dadurch automatisch wieder geöffnet. • Es gibt die Möglichkeit, jede Türöffnung durch eine Karte zu speichern und dadurch z. B. auch ein Zeiterfassungssystem einzurichten. Inwieweit solche Funktionen erwünscht oder sogar unerwünscht sind, muss jeweils individuell unter Berücksichtigung des konkreten Nutzungsfalles entschieden werden. Beim vorliegenden Gebäude werden diese Informationen nicht genutzt. Flurseitig (vgl. Abbildung 32) bzw. an der Außenseite der Gebäudetür haben die Türen ein Alarmanlagenschloss, das sowohl zum Verriegeln als auch zum Aktivieren der Alarmanlage dient. Das erfolgreiche Aktivieren wird dem Bediener durch einen kurzzeitigen Summton bestätigt. Ist kein Summton zu hören bzw. ein dauerhafter Intervallton, konnte die Aktivierung nicht umgesetzt werden. Im letzteren Fall zeigt der Intervallton an, dass noch eines oder mehrere Fenster dieses Bereiches geschlossen werden müssen, bevor die Alarmanlage aktiviert werden kann. Im Erdgeschoss sind zur Realisierung des Einbruchsschutzes die Fenster mit Öffnungskontakten versehen und mit der Alarmanlage verbunden. Folglich muss die Bereichstür wieder aufgeschlossen werden, um in jedem Raum die Fenster zu prüfen und ggf. zu schließen. Dies kann jedoch im Einzelfall Schwierigkeiten bereiten, da die Bürotüren mit herkömmlichen Schlössern versehen sind und neben den jeweiligen Türschlüsseln nur noch mit einem Generalschlüssel zu öffnen sind. Solche Generalschlüssel sind aber verständlicherweise nicht allgemein zugänglich. 65 III OBJEKTBESCHREIBUNG Ähnlich wie bei den Bereichstüren gibt es ein Zutrittskontrollsystem am Hauseingang, an den alle Bereiche angeschlossen sind. Bei verschlossenen Türen außerhalb der Kernzeiten kann man auch dort eine Sprachverbindung zu dem gewünschten Bereich herstellen. Weiterhin sind dort Leuchtdioden installiert, die anzeigen, in welchen Bereichen die Alarmanlage eingeschaltet ist. Ist in allen Bereichen die Alarmanlage aktiviert, so kann jetzt auch der Eingangs– und Treppenhausbereich gesichert werden. Fehlbedienungen sind hier durch die automatische Abfrage der Alarmanlagenzustände in den Bereichen nicht möglich. Infrarotsensor Alarmanlagenschloß Videosichtgerät Sprachverbindung mit Bereichsklingel Kontrollampen Kartenleser Abbildung 32: Bereichstür mit Zutrittskontrollsystem 9.7.2. Praktischer Umgang mit dem Zutrittskontrollsystem Die richtige Wahl von Zutrittskontroll– wie auch von Alarmsystemen hängt in hohem Maße von der angestrebten Nutzung eines Gebäudes ab. Im vorliegenden Fall wird die oberste Etage von der Firma ECOTEC, die sich mit Gebäudemanagement, Gebäudeautomation, Energie– und Umwelttechnik beschäftigt, und die ersten drei Etagen vom Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen genutzt. Viele Bürogebäude werden hauptsächlich innerhalb allgemein üblicher Tageszeiten an Werktagen z. B. zwischen 8 und 17 Uhr genutzt Von daher können verschiedene Arten der Zutrittskontrolle dort relativ einfach mit festen Zeitschaltprogrammen realisiert werden. Dem Unternehmen ECOTEC, das hier auch das Gebäudemanagement betreibt, bieten 66 III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG sich durch das installierte Zutrittskontrollsystem gute Möglichkeiten, die eigenen Sicherheitsbedürfnisse zu befriedigen. Die Nutzung durch ein Universitätsinstitut erfordert jedoch flexiblere Zutrittssysteme. Der Auftrag an Universitäten ist auf Transparenz und Öffentlichkeit ausgerichtet. Dazu gehört z. B. die Veranstaltung von Workshops und Tagungen wie auch die Betreuung von Studenten und Diplomanden. Es gibt daher viele Personen, die nicht über eine Zutrittskarte verfügen und dennoch zu bestimmten Zeiten auch außerhalb üblicher Bürostunden freien Zutritt zu dem Gebäude haben sollen. Die Arbeitszeiten können von den Uni–Mitarbeitern selbst eingeteilt werden. Des öfteren finden auch abends oder an Wochenenden Besprechungen und evtl. Tagungen statt, die den freien Zutritt von Gästen notwendig machen. Jedoch können in solchen Fällen die Sekretariate, in denen die Geräte für die Sprachverbindungen zur Tür einschließlich der Klingeln installiert sind, nicht durchgängig besetzt sein, da in den Instituten keine Mittel für solche Organisationsstrukturen vorhanden sind. Die hohen Anforderungen an die variable Gestaltung der Zutrittskontrolle eines wissenschaftlichen Institutes kann nur erfüllt werden, wenn von jedem Nutzungsbereich die Zeiten für die freie Türöffnung selbst eingestellt werden kann. Andernfalls müssen die Ansprüche an die Gebäudesicherheit durch eine generelle Türfreigabe in einem sehr großen Zeitbereich entsprechend eingeschränkt werden. Ein zu starres Zutrittskontrollsystem behindert in einem solchen Fall die tägliche Arbeit. Die dauerhafte Freigabe der Türen der ITB–Etagen während der Kernarbeitszeiten gehörte daher zu einer der ersten programmtechnischen Änderungen des Systems. Außerhalb der Kernzeiten wird die Zutrittskontrolle wie beschrieben mittels der Karten realisiert. Im Sinne einer einfacheren Handhabung wäre bei zukünftigen Systemen darüber nachzudenken, ob eine Reduzierung der notwendigen Schlüsselzahl (Raumschlüssel, Alarmanlagenschlüssel und Karte) technisch und wirtschaftlich möglich ist. 9.7.3. Zum Umgang mit der Alarmanlage Wird eine Zone abends oder am Wochenende scharf geschaltet, obwohl sich noch eine Person dort aufhält, ertönt der Alarm erst, wenn die eingeschlossene Person den Flur betritt. Zwischen dem irrtümlichen Aktivieren der Alarmanlage und dem daraufhin ausgelösten Fehlalarm vergeht also eine gewisse Zeit, die im Extremfall sogar im Stundenbereich liegen kann. Eine Kontrolle aller Räume, in denen sich Personen aufhalten könnten, ist daher vor dem Verschließen der Alarmtür unerlässlich. Jedes Alarmsystem ist nur so effektiv, wie dessen Nutzung von den jeweiligen Hausbewohnern angenommen und auch eingesetzt wird. Eine Person, die ahnungslos Alarm in einer Alarmzone ausgelöst hat, weil ein anderer versehentlich die Alarmanlage aktiviert hat, ist dann auf Grund des verriegelten Alarmanlagenschlosses in der Zone eingesperrt. Um eine mögliche Panik der eingesperrten Person zu verhindern und um zu gewährleisten, dass sie auch ohne Zuhilfenahme von Schlüsseln oder dergleichen den entsprechenden Bereich verlassen kann, ist auf der Innenseite des Alarmanlagenschlosses (vgl. Abbildung 32) ein Knauf installiert, mit dem durch Drehen desselben die Tür wieder zu entriegeln ist. Im ersten Jahr der Nutzung dieser Anlage hat es bereits über 20 Fehlalarme gegeben. Die Gründe für das Auslösen von Fehlalarmen liegen zu etwa 75 % der Fälle an „Bedienungsfehlern“ 67 III OBJEKTBESCHREIBUNG durch die Nutzer. Die restlichen Alarme wurden während technischer Arbeiten an der Anlage ausgelöst. Bei zwei Alarmen konnte der Grund für die Auslösung nicht rekonstruiert werden. Die nutzerbedingten Fehlalarme wurden in fast allen Fällen durch eine nicht oder unzureichend durchgeführte Prüfung der einzelnen Räume einer Alarmzone ausgelöst. In zwei Fällen war der Anlass das Verschließen der Zone mittels des Knaufes innerhalb dieses Alarmbereiches. Der hohe Anteil an Bedienungsfehlern stellt ein Problem bei der Nutzung des Alarmsystems dar, das auf zwei Einflüssen beruht. Erstens kann dies durch eine geringe Akzeptanz der Nutzer oder zweitens durch eine nicht angepasste Technik bedingt sein. Eine geringe Bereitschaft der Nutzer mit dem Alarmsystem umzugehen ist zweifelsfrei festzustellen. Dabei wird der Aufwand in jedem einzelnen Büro nachzusehen, ob evtl. noch jemand da ist, als zu groß erachtet. Gleichzeitig sind einige Mitarbeiter durch die vergleichsweise große Anzahl von Fehlalarmen verunsichert und rühren daher die Anlage gar nicht an. Denn jeder Fehlalarm verursacht auch einen finanziellen Aufwand, da er von einem Mitarbeiter des Gebäudebetreibers quittiert werden muss. Meist geschieht dies außerhalb der regulären Dienstzeiten, so dass zusätzlich noch eine gesonderte Anreise dieses Mitarbeiters anfällt. Wird ein Gebäudealarm – der außerhalb des Gebäudes durch eine rote Signalleuchte angezeigt wird – auch von der Polizei bemerkt, kommt sie automatisch zu diesem Gebäude. Im Falle eines Fehlalarms stellt sie dann auch eine Rechnung wegen fehlerhafter Alarmierung aus. Neben dem Umgang der Nutzer mit der Anlage ist als zweiter Faktor die installierte Technik zu untersuchen. Die Hauptfehlerquelle, dass ein Mitarbeiter in einer Zone eingeschlossen wird, lässt sich automatisch nur durch die Kopplung mit Bewegungsmeldern lösen. Die an den EIB in den Büros angeschlossenen Bewegungsmelder dürfen jedoch aus versicherungstechnischen Gründen nicht an die Alarmanlage angeschlossen werden, da der EIB vom Verband der Sachversicherer nicht als alarmanlagentauglich angesehen wird. Es müssten also mit hohem Aufwand weitere Präsenzmelder installiert werden, die das Gebäude lückenlos überwachen könnten. Eine Lösung dieser Fragen kann nur in einer intensiven Aufklärung der jeweiligen Nutzer liegen. Die Nutzer müssen dabei grundsätzlich entscheiden, ob sie das zur Verfügung stehende Alarmsystem nutzen wollen oder nicht. In jedem Fall sind die Konsequenzen zu tragen. Diese bestehen zum einen in dem zusätzlichen Kontrollaufwand beim Verlassen der Räume und zum anderen in den eingeschränkten Sicherheitsfunktionen. 9.8. Aufzug Die installierte Aufzugsanlage (techn. Daten s. Tab. 6), mit einer Fahrkorbgrundfläche von 1,6 m2, ist für eine Tragfähigkeit von 630 kg ausgelegt. Sie überbrückt mit 5 Haltestellen eine Höhenunterschied von 13,4m. Für den Betrieb der Aufzugsanlage wurde ein E–Motor mit 6,3 kW Leistung installiert, welcher die Kabine mit einer Geschwindigkeit von 1,0 m/s bewegt. Die Beleuchtung des Fahrkorbs besteht aus vier 15 W Halogenlampen und zwei Leuchtstoffröhren mit einer Leistung von jeweils 11 W. Hersteller: Typ: Tragfähigkeit: 68 Schindler Aufzüge GmbH DGR 630 VS 100 1C 630 kg III.9 TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG Fahrkorbgewicht: 950 kg Gegengewicht: 12650 kg Fördergeschwindigkeit: 1,0 m/s Förderhöhe: 13,4 m Haltestellen: 5 Tabelle 6: Technische Daten des Aufzuges Abbildung 33: Aufzug Verbrauchsüberschlagsrechnung Es wurden folgende Parameter angenommen: Personengewicht: Aufzugsbenutzung: Arbeitszeit: Arbeitstage: Stand–by–Zeit (inkl. Beleuchtung) Durchschnittliche Förderhöhe: 80 kg 6 Fahrten pro Stunde 14 h/d 220 d/a 8.760 h/a 7m Für die Überschlagsrechnung wurde die reine Hubarbeit und der elektrische Verbrauch der Fahrkorbbeleuchtung berücksichtigt. Die Verbrauche für z. B. Brems– und Beschleunigungskraft oder die Steuerung wurden nicht berücksichtigt, da angenommen werden kann, dass durch die reine Hubarbeit, ohne Berücksichtigung des Gegengewichtes, der elektrische Verbrauch so hoch ist, 69 III OBJEKTBESCHREIBUNG dass die Verbrauche für die anderen auftretenden Kräfte als vernachlässigbar angesehen werden können. WHUB = m x g x ∆h 2 =(950 kg + 80 kg) x 9,8 m/s x 7,0 m = 70658 Ws = 19,6 Wh WHUBges = WHUB x n x t = 19,6 Wh x 84 x 220 = 362 kWh Wbel. = (4 x 15 W + 2 x 11 W) x 8.760 h = 718 kWh Wges = WHUBges + Wbel = 362 kWh + 718 kWh = 1.080 kWh Die Überschlagsrechnung hat für die Aufzugsanlage einen elektrischen Verbrauch von 1.080 kWh/a ergeben. In der Analyse des elektrischen Verbrauches wird die Aufzugsanlage unter der Kategorie Leittechnik Staffelgeschoss gefasst. 10. Flächen– und Raumnutzung Die Grundstücksfläche, auf dem sich die ECOTEC–Gebäude befinden, beträgt 4540 m2. Die einzelnen Kenngrößen nach DIN 277 ergeben pro Gebäude folgende Flächen bzw. Volumen: 70 • Hauptnutzfläche (HNF): 1837 m2 • Nebennutzfläche (NNF): 717 m2 • Funktionsfläche (FF): 197 m2 • Verkehrsfläche (VF): 466 m2 • Konstruktionsfläche (KF): 665 m2 • Nutzfläche (NF): 2554 m2 • Nettogrundfläche (NGF): 3436 m2 • Brutogrundfläche (BGF): 4017 m2 • Bruttorauminhalt (BRI): 13636 m3 III.10 FLÄCHEN– UND RAUMNUTZUNG 0.06 0.08 0.07 0.05 WC-D A WC-H Zone 1 0.04 0.03 0.09 T 0.10 K 0.02 0.11 0.12 T 0.19 WC-H K 0.14 Zone 3 F 0.18 K WC-H WC-D T Zone 2 T = Technikraum A = Abstellraum K = Küche WC-D = Damen-WC WC-H = Herren-WC 0.13 Foyer WC-D 0.01 0.17 0.16 0.15 Abbildung 34: Raumaufteilung von ECOTEC 1 am Beispiel des Erdgeschosses Hinsichtlich der Nutzung der Zonen von ECOTEC 1 gab es während der Planungsphase eine Änderung: die geplante räumliche Trennung der Zonen 2 und 3 (s. Abbildung 34), wurde aufgehoben, da gegen Ende der Planungsphase bekannt wurde, dass das Institut Technik und Bildung alleiniger Mieter der Vollgeschosse wird und so eine Notwendigkeit der getrennten Abrechnung nicht gegeben war. Dennoch werden die Verbrauchs– und Betriebsdaten der einzelnen Zonen getrennt aufgezeichnet. Bei einem Wechsel des Mieters besteht die Möglichkeit, nachträglich die Zonen abzuteilen und getrennt zu vermieten. In Tabelle 7 sind die jeweiligen Raumnutzungen nach Etagen aufgeführt. Die Nutzung der Vollgeschosse ist annähernd gleich. Unterschied ist, dass sich im 2. Obergeschoss anstatt eines Büros eine Bibliothek für die in den Vollgeschossen angesiedelten Institute befindet. Im ersten Obergeschoss wurde anstatt eines Büros ein Sozialraum geschaffen, der gleichzeitig als Aufenthaltsraum für die Mittagspause dient. Das Staffelgeschoss wird, wie bereits erwähnt, von der ECOTEC GmbH genutzt. Da in diesem Geschoss auch Schulungen durchgeführt werden, verfügt dieses über einen Schulungsraum mit einer Größe von 95,75m2. 71 III OBJEKTBESCHREIBUNG EG 1. OG 2. OG SG Büro 17 18 16 6 Seminar/Schulung 1 1 1 1 Lager/Kopierraum 2 1 3 1 Technik 3 3 3 1 WC (D/H) 6 6 6 4 Küche/Bistro 3 3 3 2 Sozialraum 0 1 0 0 Bibliothek 0 0 1 1 Flur 3 3 3 2 Tabelle 7: Raumnutzung von ECOTEC 1 In beiden Bauabschnitten arbeiten jeweils etwa 75 Personen, wobei die Beschäftigtenzahl im ersten Bauabschnitt (ECOTEC 1) schwankt. Dies begründet sich hauptsächlich in der Projektförmigkeit der Personalfinanzierung und der häufigen, 2 Wochen bis 6 Monaten dauernden Anwesenheit von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern. 72 III.10 FLÄCHEN– UND RAUMNUTZUNG Flächenberechnungen in ECOTEC 1 nach DIN 277 Teilbetrachtung Kellergeschoß** Zone 1 Zone 2 Zone 3 EG/ 1OG/ 2OG KF HNF NNF FF VF FF* VF* 66 0 431 95 21 170 27 7 53 121 21 10 31 188 21 11 50 NF FF+VF FF*+VF* 431 116 197 60 - 142 40 - NGF teil NGF ges BGF teil BGF ges 547 547 613 613 257 - 182 - EG 2OG SG EG SG KG SG 179 479 69 28 134 537 1436 207 85 401 229 12 62 401 79 18 45 26 4 599 1837 286 102 445 255 16 665 1837 717 197 466 255 16 209 61 - 548 162 - 1643 485 241 480 63 30 2123 548 271 2554 664 271 270 - 709 888 - 2128 2369 2665 2906 542 572 604 634 2670 2941 3269 3540 3217 3488 3882 4153 **Die Tiefgarage im Kellergeschoß hat 377 m2 KF: Konstruktionsfläche (vorliegende Angaben sind unsicher) HNF: Hauptnutzfläche (Büros, Schulungsräume, ... ) NNF: Nebennutzflächen (Küchen, WCs, Abstellräume, ... ) FF: Funktionsflächen (Technikräume) VF: Verkehrsflächen (Flure, Treppenhaus, Eingangshalle) FF*: Foyer, Treppenhaus VF*: Aufzug NF: Nutzfläche = HNF + NNF NGF: Nettogrundfläche = NF + FF + VF BGF: Bruttogrundfläche = KF + NGF Tabelle 8: Flächen von ECOTEC 1 nach DIN 277 In Tabelle 8 sind die einzelnen Flächen nach DIN 277 "Grundflächen und Rauminhalte von Hochbauten" aufgeführt. Eine detaillierte Berechnung der einzelnen Flächen kann der Anlage entnommen werden. 73 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE IV. Energetische Analyse der Gebäude Basis der energetischen Analysen ist die Betrachtung des Gesamtenergiebedarfes aufgrund der Planungen sowie der energetischen Zielwerte. Die Darstellung der Verbrauche geht ebenfalls von der Auswertung eines gesamten Gebäudes aus. Es folgen spezielle Beobachtungen und Erkenntnisse aus den Messungen für einzelne anlagen- und bautechnische Details wie z.B. der Wärmeversorgung, der kontrollierten Be- und Entlüftung, der Beleuchtung mit Kunstlicht, der elektrischen Energieverbrauche, der Trinkwasserversorgung mit Solarthermie, der Fotovoltaikanlage sowie spezieller bautechnischer Details. Die Verbrauche des 2. Bauabschnittes werden vergleichend dem ersten Bauabschnitt gegenübergestellt. Schließlich werden Maßnahmen zur energetischen Optimierung sowie bereits umgesetzte Verbesserungen bei weiteren Bauvorhaben dargestellt. 11. Gesamtenergiebedarf Der Energiebedarf von Gebäuden ergibt sich i. a. aus den während der Planungsphase ermittelten theoretischen Energiemengen, die zur Sicherstellung des Betriebes benötigt werden. Für die Bestimmung dieser Energiemengen stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Einzelne Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen hier vorgestellt werden. Ein wesentliches Merkmal für die Bewertung der energetischen Qualität eines Gebäudes sind Energiekennzahlen, bei denen der ermittelte Energiebedarf oder gemessenen Energieverbräuche auf die Fläche des untersuchten Gebäudes bezogen werden. Die Kennzahlen werden auch für den Vergleich mit den gesetzten Zielen benötigt, die durch äußere Rahmenbedingungen wie z.B. gesetzliche Vorschriften gesetzt sind. Nachfolgend werden die energetischen Ziele im Rahmen des Projektes in Form von Kennzahlen dargelegt. Darauf aufbauend wird der zu erwartende Energiebedarf auf Grund von Berechnungen nach dem Hüllflächenverfahren (WSVO `95) sowie mit dynamischen Simulationsrechnungen vorgestellt. Die Berechnungen dienen einerseits zur Überprüfung der Zielwerte auf Basis der Planungsdaten und andererseits zum Kennenlernen des energetischen Verhaltens des Gebäudes. 11.1. Energetische Vergleichskennzahlen Eine geeignete Beurteilung der Energieverbrauche von Gebäuden stellt die Bestimmung von Energiekennzahlen dar, welche den Jahresstrom– und –wärmebedarf ins Verhältnis zur Grundfläche setzen. Tabelle 9 enthält die Zielwerte des SolarBau–Programms sowie Mittel– und Richtwerte für Verwaltungsgebäude und Gebäude aus der wissenschaftlichen Forschung. Letztere wurden aus einer großen Anzahl von Gebäuden messtechnisch erfasst und in der VDI–Richtlinie 3807 Teil 2 veröffentlicht. Die verwendete Bezugsfläche der VDI–Richtlinie ist die Bruttogrundfläche. Die Wärmeverbrauche der VDI–Richtlinie wurden mit den mittleren Heizgradtagen von Würzburg (2524 Kd/a) korrigiert. Die Heizgradtage in Bremen lagen 1998 mit 2556 Kd/a sehr nah an diesem Wert. 74 IV.11 GESAMTENERGIEBEDARF Referenzwerte Zielwerte im SolarBau–Programm* Strom Wärme PEB Einheiten 30 40 100 kWh / (m2 a) 60 60 kWh / (m2 a) Zulässiger Bedarf nach WSVO '95 VDI 3807 Verwaltungsgebäude Mittelwert 17 110 157,6 kWh / (m2 a) Verwaltungsgebäude Richtwert 8 65 87,4 kWh / (m2 a) Wiss. Forschung Mittelwert 15 155 197 kWh / (m2 a) Wiss. Forschung Richtwert 12 95 128,6 kWh / (m2 a) PEB: Primärenergetische Bewertung entsprechend: 2,8⋅Strom + Wärme * Die Bezugsfläche im SolarBau–Programm ist die Nettogrundfläche. Beim Strom–Zielwert des SolarBau–Programmes bleibt der nutzungsspezifische Verbrauch unberücksichtigt. Tabelle 9: Vergleich verschiedener Energiekennzahlen Beim Vergleich der Zahlen in Tabelle 9 fällt auf, dass die gemessenen Mittel– und Richtwerte der Stromverbrauche sowohl für Verwaltungsgebäude als auch für Gebäude der wissenschaftlichen Forschung in der VDI–Richtlinie sehr niedrig liegen. Andererseits sind die Wärmeverbrauchswerte der Richtlinie deutlich höher als die gemessenen Werte und die Zielwerte im SolarBau–Programm. Die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Quellen deuten auf unterschiedliche Ermittlungsverfahren oder auf unterschiedliche Gebäudetypen bzw. Nutzungsarten hin, die einen aussagekräftigen Vergleich erschweren. 11.2. Planungswerte nach WSVO‘ 95 Für eine grobe Abschätzung des Wärmebedarfes wurde im Projekt EcoSol eine bau– und wärmetechnische Diagnose des ECOTEC–Gebäudes anhand der Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden (Wärmeschutzverordnung – WSVO) von 1995 vorgenommen. Hierbei werden drei Fälle unterschieden. Für jeden dieser Fälle wird der Transmissionswärmeverlust durch die verschiedenen Bereiche der Gebäudehülle dargestellt und schließlich der Gesamtenergiebedarf ermittelt. Methode/Vorgehen Bei den drei unterschiedlichen Fällen, „worst case“, „Planer/Arch.“ und „best case“ wurden die Baukonstruktionen (Wand–, Dach–, Decken–, Fensteraufbau etc.) und somit auch die bauphysikalischen Kennwerte und Eigenschaften variiert. Der Fall Planer/Arch. enthält die der Baubehörde vorgelegten Werte. Im „worst case“ wurden Wandaufbauten gewählt, die einer schlechteren Wärmedämmung entsprechen würden. Beim besten Fall („best case“) wurden realisierte Maßnahmen berücksichtigt, die vom Planer/Arch. nicht einbezogen wurden sowie realistische jedoch nicht realisierte Annahmen getroffen. Die jeweils eingesetzten u–Werte basieren auch den unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten gebräuchlicher Werkstoffe. So wurden z. B. bei den Dämmstoffen Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit λR im Fall „worst case“ von 0,040 W/(m * K) und im Fall „best case“ von 0,030 W/(m * K) 75 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE angesetzt. Ergänzend wurden die Baustoffe variiert. So hat z. B. Kalkputz einen Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit λR von 0,870 W/(m*K), der im „worst case“ angesetzt wurde. Im Gegensatz dazu besitzt Gipsputz ohne Zuschlag einen λR–Wert von 0,350 W/(m*K), der im „best case“ angesetzt wurde. Auf Grund dieser möglichen Schwankungen werden einzelne Baustoffe auf ihren Einfluss in dem konkreten Fall des ECOTEC–Gebäudes untersucht. Die Übersicht in Tabelle 10 zeigt die mit einer Standardsoftware ermittelten u–Werte der einzelnen Bauteile. Die u–Werte der Fensterflächen wurden als Äquivalentwerte berechnet. Hierin sind die Koeffizienten für solare Gewinne der jeweiligen Himmelsrichtung bereits berücksichtigt. u–Werte der Bauteile [W/(m2*K)] worst case Planer/Arch. best case Mauerwerk und Klinker 0,35 0,29 0,26 Mauerwerk und Glas 0,36 0,32 0,28 Glas und Dämmung 0,60 0,53 0,53 Decke Staffelgeschoss 0,28 0,28 0,19 Decke 2. Obergeschoss 0,28 0,28 0,19 Kellerdecke 0,34 0,28 0,27 Tiefgaragendecke 0,35 0,29 0,28 Sohlplatte EG 0,35 0,29 0,28 Fensterflächen 1,08 0,58 0,18 Tabelle 10: Die Wärmedurchgangskoeffizienten worst case, Planer/Arch. und best case Transmissionswärmebedarf Zur Ermittlung der Wärmeverluste durch die Gebäudehülle werden alle eingesetzten Wandaufbauten untersucht und variiert. 3 kWh / (m *a) Fensterflächen Sohlplatte Erdgeschoß Tiefgaragendecke Kellerdecke Decke 2. Obergeschoß Decke Staffelgeschoß Glas und Dämmung Mauerwerk und Glas Mauerwerk und Klinker 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 worst case Planer/Arch. best case Abbildung 35: Transmissionswärmeverlust inklusive solarer Gewinne 76 IV.11 GESAMTENERGIEBEDARF Die durch die Transmissionswärme abzüglich der solaren Gewinne hervorgerufenen jährlichen Verluste sind in Abbildung 35 bezogen auf jeweils 1m3 Gebäudevolumen dargestellt. Der Transmissionswärmebedarf wurde hier auf das Bauwerksvolumen (m3) bezogen, da nach der Wärmeschutzverordnung vom 16. August 1994 (WSVO) die Anwendungsgrenzen nutzflächenbezogen bei einer lichten Raumhöhe von 2,60 m enden. In Abbildung 35 ist deutlich zu erkennen, dass die Fensterflächen in der Gegenüberstellung der Fälle die größte Spanne im Transmissionswärmebedarf aufweisen. Die verwendeten äquivalenten u–Werte wurden nach DIN 4108 Teil 4 berechnet. Ferner wurden nach der WSVO `95 Koeffizienten für solare Wärmegewinne je nach Himmelsrichtung eingesetzt, die nach Meinung vieler Experten viel zu hoch angesetzt sind, so dass sich hier eine große rechnerische Abweichung ergibt, die bis zu 50% betragen kann. Für den „worst case“ wurde ein uF–Wert des Fensters (Verglasung und Rahmen) von 2,5 W/(m2*K) angenommen, der sich aus einem u–Wert der Verglasung von uV = 1,1 W/(m2*K) und der Rahmenmaterialgruppe 3 ergibt. Auf der Grundlage der Berechnung des Wärmeschutznachweises des planenden Ingenieurbüros beträgt der uF–Wert 2,0 W/(m2*K). Für den „best case“ wurde ein u–Wert des Fensters (Verglasung und Rahmen) von 1,6 W/(m2*K) ermittelt, der auf einem u–Wert der Verglasung von uV = 1,1 W/(m2*K) und der Rahmenmaterialgruppe 2.1 (für die Aluminium–Kalt–/Warm–Vorhangfassade System CW 80 per Bescheid Nr. 24/95 nachgewiesen) basiert. Zusätzlich zu den in Tabelle 10 zusammengestellten u–Werten in den betrachteten drei Fälle sind für die Abschätzung des Transmissionswärmebedarfes die jeweiligen Flächenanteile zu berücksichtigen. Gesamtenergiebedarf Aus der Gesamtenergiebilanz gehen die Energiemengen hervor, die das Gebäude verlassen (Verluste). Diese Verluste setzen sich zusammen aus den Wärmeverlusten durch Wärmeleitung (Transmission) über Fenster, Wand, Dach und Fußboden sowie den Lüftungsverlusten. Andererseits werden die Energiemengen dargestellt, die in das Gebäude eingetragen werden (Energieeintrag). Dieser Energieeintrag entsteht durch die solaren Einstrahlungsgewinne durch transparente Bauteile, wie auch die Wärmeabgabe von elektrischen Geräten und Personen innerhalb des Gebäudes (interne Wärmegewinne). Der Transmissions– und Lüftungswärmebedarf sowie die internen Wärmegewinne wurden auf das Bauwerksvolumen (m3) bezogen, da nach der WSVO‘95 die Anwendungsgrenzen nutzflächenbezogen bei einer lichten Raumhöhe von 2,60 m enden. Die solaren Gewinne sind in Abbildung 36 bei den Transmissionsverlusten der Fenster enthalten. Für Gebäude mit vorgesehener ausschließlicher Nutzung als Büro– oder Verwaltungsgebäude dürfen die nutzbaren internen Wärmegewinne (QI) höchstens mit 10,0 * Gebäudevolumen V in kWh/a angesetzt werden. Folglich wurden die internen Wärmegewinne in allen drei Fällen gleich angesetzt. Der geringere Lüftungswärmebedarf im Fall „best case“ ergibt sich aus der mechanisch betriebenen Lüftungsanlage, die vom Planer noch nicht berücksichtigt wurde. Auf der 77 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Grundlage der WSVO wird beim Einsatz einer solchen Anlage der Lüftungswärmebedarf um 20% reduziert. 3 kWh / (m *a) 20 zulässiger Grenzwert 20 15 15 10 10 5 5 interne Gewinne 0 Transmission -5 -10 Lüftung 0 Gesamt worst case Planer/Arch. best case -5 -10 Abbildung 36: Transmissions– und Lüftungswärmewärmebedarf, interne Wärmegewinne Für den Lüftungswärmebedarf sowie die internen Gewinne durch die Wärmeabgabe von Personen und elektrischen Verbrauchern (Licht, Computer etc.) wurden in der WSVO `95 nur sehr grobe Näherungen eingesetzt. Da nach diesen Näherungen die Absolutwerte für Lüftungswärmebedarf und interne Gewinne größer sind als die der Transmissionswärmeverluste, entstehen große Unsicherheiten bezüglich des Ergebnisses des Gesamtenergiebedarfes. Dennoch kann gesagt werden, dass auch im Fall „worst case“ immer noch die Grenzwerte für den Jahres– Heizwärmebedarf eingehalten werden. Schlussfolgerung aus der Betrachtung des Wärmeschutznachweises Die Ergebnisse aus der Berechnung nach der WSVO `95 liefern Anhaltspunkte für den Einfluss einzelner Komponenten und Bauteile auf den Energiebedarf, wobei der Schwerpunkt bei der Ermittlung der Transmissionswärmeverluste liegt. Die rechnerischen Ergebnisse der internen Gewinne wie auch der Lüftungswärmeverluste ist so pauschal, dass eine differenzierte Analyse nicht möglich ist. Dennoch kann festgestellt werden, dass die Verluste durch Transmission betragsmäßig geringer sind als die internen Gewinne und ebenfalls als die entspr. WSVO veranschlagten Lüftungswärmeverluste. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit genauerer Berechnungsverfahren zur Ermittlung des Heizwärmebedarfes. Im Rahmen realistischer Grenzwerte für die u–Werte der Außenhülle weisen die verschiedenen Varianten für die Fensterflächen die größte Spannbreite bei den Wärmeverlusten durch Transmission auf. Die Wärmegewinne durch die Fenster sind bei dieser Betrachtung durch Verwendung der äquivalenten u–Werte bereits berücksichtigt. Die drei berücksichtigten Fälle wurden alle mit einem u–Wert der Verglasung von 1,1 W/(m2 K) ermittelt. Sie unterscheiden sich jedoch bei den verwendeten Rahmengruppen entsprechend DIN 4108 Teil 4, so dass sich die drei u–Werte für die Verglasung von 1,6 / 2,0 und 2,5 W/(m2 K) ergeben. Der Gesamttransmissionsgrad g–Wert 78 IV.11 GESAMTENERGIEBEDARF wurde in allen Fällen bei 0,8 gleich gehalten. Die Fensterflächen machen einen Anteil von 19% an der gesamten Hüllfläche aus. Abschließend kann festgehalten werden, dass der nach dem Rechenverfahren der WSVO‘95 ermittelte Wärmebedarf – stets nach unten – bis zu 50% von real bekannten Heizwärmeverbräuchen gebauter Niedrigenergiehäuser abweichen[3]. Hierfür sind u. a. verantwortlich: • Die Koeffizienten zur Bestimmung des „äquivalenten u–Wertes“ für Fenster erzeugen bei zunehmendem Glasanteil an der Südfassade rechnerisch linear abnehmende Heizwärmebedarfswerte. • Die inneren Wärmegewinne (Personen und Geräte) werden zu hoch angesetzt, indem überholte Zahlenwerte von 1984 herangezogen werden (keine Berücksichtigung der Stromeinsparung, optimistische Annahmen für die Ausnutzbarkeit innerer Wärmegewinne). 11.3. Dynamische Simulationsrechnungen Bereits in den frühen Planungsphasen eines Gebäudes werden die Weichen dafür gestellt, welches Raumklima erreichbar ist und wie hoch der zur Raumkonditionierung notwendige Energieeinsatz liegen wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, Bauvorhaben schon in der Entwurfsphase unter energetischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewerten zu können und zuverlässige Daten zur Dimensionierung von Bau– und Anlagenteilen mittels dynamischer Gebäudesimulation zu erhalten. Ziel der Untersuchungen in der dynamischen Gebäudesimulation ist es, unter energetischen Gesichtspunkten optimierte Gesamtkonzepte für eine zukünftige Energieversorgung zu erarbeiten. Daraus ergeben sich oft auch wirtschaftlich und ökologisch optimierte Systeme. Auf Grund der fortgeschrittenen Planung wurde im Rahmen des Projektes Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2 die dynamische Simulationsrechnung erst nach Fertigstellung des Gebäudes durchgeführt und diente vornehmlich der Erschließung energetischer Optimierungspotenziale, sowie zur Durchführung von Parameterstudien, um nachträglich den Einfluss von Gebäudeausrichtungen und Verschattungen, aber auch wetterbedingte, bzw. standortbedingte Energieverbräuche zu ermitteln. Der ausführliche Simulationsbericht ist im Schlussbericht der Phase 1 „Planung, Bauausführung und Systemoptimierung“ dokumentiert. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich beispielhaft auf die energetischen Auswirkungen der Variation der Luftwechselraten, des Einflusses von überhöhten internen Lasten in Folge einer schlecht konzipierten Flurbeleuchtung und der Simulation des Heizwärmebedarfes bei unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung der Gebäude ECOTEC 1 und 2 mit dem dynamischen Gebäudesimulationsprogramm „Thermal Analysis Software“ (TAS), steht die Evaluation der Ergebnisse der durchgeführten Simulationen zur Ermittlung der thermischen Lasten. Das Programm simuliert detailliert das thermische Verhalten von Gebäuden. Unter Berücksichtigung der äußeren Einflüsse und der inneren Wärmelasten wird für jede Stunde des Jahres der Heiz– oder Kühlenergiebedarf sowie die Temperaturen der Raumluft und der raumumschließenden Oberflächen für alle Zonen des Gebäudes ermittelt. 79 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE TAS wurde vor mehr als 10 Jahren in England von der Firma EDSL entwickelt. Es wird heute weltweit in ungefähr 100 verschiedenen Institutionen und Firmen zur thermischen Analyse von Gebäuden eingesetzt. Der Gebäudekomplex besteht aus zwei Bauabschnitten (ECOTEC 1 und ECOTEC 2) gleichen Grundrisses und unterschiedlicher Ausrichtung auf dem Technologiepark der Universität Bremen. Mit der Simulation wurde das dynamische Verhalten des ersten und zweiten Bauabschnittes bezüglich des Heiz– und Kühlbedarfes, der Temperaturen und Energieströme mittels eines Gebäudesimulationsprogramms dargestellt und untersucht. Referenzsimulation von ECOTEC 1 Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht die Erstellung einer Simulation von ECOTEC 1, die als Referenzsimulation dient. Diese Simulation wird mit weiteren Parameterstudien verglichen, auf die im folgenden ausführlicher eingegangen wird. Untersucht wird hier zunächst der Heizwärme– und Kühlbedarf des Gebäudes. TAS erlaubt eine Verwendung von bis zu 60 Zonen, die in diesen Simulationen auch angewandt wurden. Da der Wunsch nach detaillierten Ergebnissen bestand, wurde zunächst das Gebäude ECOTEC 1 betrachtet. Somit ist es möglich, sämtliche 60 Zonen für ECOTEC 1 auszunutzen, ECOTEC 2 fungiert hier lediglich als „Schattenbox“. Zunächst wurde ein grafisches, dreidimensionales Modell des Gebäudes gebildet, dem Baukonstruktionen, Zonen, interne Lasten, Heiz– und Kühleigenschaften zugewiesen wurden. Folgende Randbedingungen zur Ermittlung des Heizwärme– und Kühlbedarfes wurden eingegeben: • Nutzung von 60 Zonen • nasser Erdboden • hohe installierte Leistung der Flurbeleuchtung mit 35 W/qm (8 W/qm nach der energetischen Sanierung) • Wetterdatensatz: Testreferenzjahr 2 (TRY2, mit Längen– und Breitengrad für Bremen) • Luftwechsel Vollgeschosse = 1 pro Stunde • Luftwechsel Staffelgeschoss = 4 pro Stunde Die simulierten Ergebnisse für Heiz– und Kühlbedarf dienen den nachfolgenden Parameterstudien als Vergleich. Variation der Luftwechselraten im Staffelgeschoss In einer Parameterstudie wurde das Verhalten des Heizwärme– bzw. Kühlbedarfes im Verhältnis zur mechanischen Luftwechselrate untersucht, die in sieben Simulationen von 4h–1 auf 1h–1 reduziert wurde. 80 IV.11 GESAMTENERGIEBEDARF Auswirkung des Herabsetzens der Luftwechselrate° im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 auf den Heizwärme- bzw. den Kühlbedarf 10000 10000 Kühlbedarf [kWh/a] ° Die Luftwechselrate von 4,8 pro Stunde in der Leitwarte wurde aufgrund der hohen internen Lasten beibehalten KLSG 9000 9000 Diesen Simulationen wurden folgende Randbedingungen zugewiesen: - nasser Erdboden - Infiltration: 0,5 pro Stunde - geringe installatierte Leistung der Flurbeleuchtung (8 W/qm) - Wetterdatensatz: D_HAN_HB_TRY2x.wfl - Luftwechsel Vollgeschosse = 1 pro Stunde - Luftwechsel Staffelgeschoss = 1 bis 4 pro Stunde (je nach Simulation) 8000 7000 8000 7000 6000 6000 Mehrbedarf = 3103 kWh/a bei Herabsetzung der Luftwechselrate von 4/h auf 1/h Heizwärmebedarf [kWh/a] 5000 5000 90000 90000 HWSG 80000 80000 70000 70000 60000 60000 50000 50000 Ersparnis = 35643 kWh/a bei Herabsetzung der Luftwechselrate von 4/h auf 1/h 40000 LW 40000 =1 ,0 LW =1 ,5 LW ,0 =2 LW ,5 =2 LW ,0 =3 LW ,5 =3 LW ,0 =4 Luftwechsel [1/h] Abbildung 37: Auswirkung des Herabsetzens der Luftwechselrate im Staffelgeschoss In Abbildung 37 ist der Heizwärme– bzw. Kühlbedarf für das Staffelgeschoss des ECOTEC 1– Gebäudes in Abhängigkeit unterschiedlicher Luftwechselraten dargestellt. Die Referenzsimulation dient dieser Parameterstudie als Grundlage. Folgende Randbedingungen wurden bei den Simulationen berücksichtigt (Referenzsimulation): • Wetterdatensatz: TRY2 (Längen– und Breitengrad wurde dem Standort Bremen angepasst) • natürlicher Luftwechsel: 0,5 h–1 • geringe installierte Leistung der Flurbeleuchtung (8 W/m2) • nasser Erdboden • mechanischer Luftwechsel der Vollgeschosse: 1,0 h–1 bis 4,0 h–1 (je nach Simulation) Es ist zu erkennen, dass bei einer Halbierung der Luftwechselraten von 4,0 auf 2,0 der Heizwärmebedarf bereits um 24,2 MWh auf 56,2 MWh sinkt, wobei der Kühlbedarf lediglich um 1,6 MWh auf 7,4 MWh steigt. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich auf Grund des reduzierten Luftwechsels die Qualität der Luft verschlechtert. Sanierung der Flurbeleuchtung Die Flurleuchten wurden ursprünglich mit Hochvolthalogenlampen mit einer Anschlussleistung von je 300 W (auf ca. 250 W gedimmt) ausgestattet. Es war selbst Laien sofort offensichtlich, dass diese Wandleuchten energetisch ungünstig waren, zumal durch die Lampen eine „fühlbare“ Wärmelast verursacht wurde, die im Sommer heruntergekühlt werden musste. Die Flurleuchten wurden im Februar/März 1999 umgebaut und mit Kompaktleuchtstofflampen (Anschlussleistung 81 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE 55 W) ausgestattet. Der elektrische Energiebedarf für die Flurbeleuchtung hat sich durch die Sanierung der Flurbeleuchtung von 50 MWh/a auf ca. 11 MWh/a reduziert. Die Amortisationszeit dieser Sanierungsmaßnahme beträgt 5 Monate. Flurtemperaturen durch energetische Sanierung der Beleuchtung In Abbildung 38 ist dargestellt, wie sich die Lufttemperaturen auf Grund der energetischen Sanierung der Flurbeleuchtung von 35 W/m2 auf 8 W/m2 in dieser Zone verhalten. In dieser Betrachtungsperiode wurde ein Extrembeispiel untersucht: die Woche mit dem heißesten Tag des Wetterdatensatzes (Tag 245 → 02. September) Lufttemperaturen des Flures in Zone 1 des ECOTEC 1-Gebäudes vor und nach energetischer Sanierung der Flurbeleuchtung 30 30 2 Temperatur [°C] ° hohe interne Lasten der Flurbeleuchtung (35 W/m ) 2 * reduzierte interne Lasten der Flurbeleuchtung (8 W/m ) 25 25 20 20 15 15 Simulation 1° Simulation 2* Aussentemperatur 10 28.08. 29.08. 30.08. 31.08. 01.09. 10 02.09. 03.09. 04.09. 05.09. Abbildung 38 Gegenüberstellung von Temperaturen im Flur des ECOTEC 1–Gebäudes Es ist deutlich zu erkennen, dass im Urzustand (35 W/m2) bereits ab dem zweiten Werktag (31.08.) der Flur zusätzlich gekühlt werden muss, da die Temperaturen die vorher in den Randbedingungen festgelegten 26° C überschreiten. Dadurch, dass sich die internen Lasten sowie die hohe Außentemperatur summieren, steigt der Kühlbedarf bis zum Wochenende an. Am heißesten Tag (02.09.) erkennt man in der Simulation einen kleinen „Ausreißer“, der andeutet, dass für diesen Zeitraum die Temperatur nicht mehr bei 26° C gehalten werden kann und nochmals leicht ansteigt. Erst am Wochenende und mit fallender Außentemperatur sinkt die Temperatur im Flur wieder auf behaglichere Temperaturen. Betrachtet man die Simulation erkennt man, dass es auch am heißesten Tag des Jahres nicht erforderlich ist, den Flur zusätzlich zu kühlen. Zwar steigt die Temperatur auf knapp 26° C an, auch hier bedingt durch den heißesten Tag, nachdem jedoch der nächste Tag um etwa 5° C (in der Spitzenzeit) kälter ist, verhält sich die Temperatur im Flur analog zur Außentemperatur und fällt leicht. 82 IV.11 GESAMTENERGIEBEDARF Als Resultat ist festzuhalten, dass die energetische Sanierung der Flurbeleuchtung nicht nur einen erheblichen Betrag im Minderverbrauch an Primärenergie und eine erhebliche Einsparung an Nebenkosten ausmacht, sondern ebenso der Flur nicht zusätzlich gekühlt werden muss. Simulation veränderter Bodenbeschaffenheit In dieser Parameterstudie wurde angenommen, dass das ECOTEC 1–Gebäude gegenüber der Referenzsimulation in naturfeuchtem Boden steht. Die internen Lasten wurden in dieser Simulationsvariante unverändert beibehalten. In den Vollgeschossen (Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss) wurde ein einfacher, im Staffelgeschoss ein vierfacher Luftwechsel pro Stunde angenommen. Als Wetterdatensatz wurde das Testreferenzjahr der Klimaregion 2 (TRY2 vom Standort Hannover–Langenhagen) verwendet. Der Heizwärmebedarf reduziert sich gegenüber der Referenzsimulation um 4,8 MWh/a, der Kühlbedarf des Gebäudes steigt um 4,5 MWh auf 26,0 MWh. 200 Jahresheizwärme- bzw. Kühlbedarf des ECOTEC 1-Gebäudes aufgrund Anwendung eines naturfeuchten Bodens° 180 Heizwärme- bzw. Kühlbedarf [MWh/a] 200 ° In dieser Parameterstudie wurde der Erdboden, der in der Referenz als "nass" definiert wurde durch einen erdfeuchten Boden substituiert 160 140 Heizen Kühlen 120 180 160 140 120 100 100 80 80 60 60 40 40 20 20 0 0 Referenzsimulation Jahresheizwärmebedarf 184,2 MWh Jahreskühlbedarf 21,5 MWh "naturfeuchter Boden" Jahresheizwärmebedarf 179,4 MWh Jahreskühlbedarf 26,0 MWh Abbildung 39: Substitution des Erdbodens Bewertung der Software TAS zur dynamischen Gebäudesimulation Das dynamische Gebäudesimulationsprogramm TAS ist ein sehr umfangreiches Werkzeug, mit dem sich das thermische Verhalten eines Gebäudes abbilden und evaluieren lässt. Die Eingabe der gesamten Parameter wie Gebäudegeometrie, Zonierung, interne Lasten, Kalender etc. ist zwar sehr zeitaufwändig, doch lässt sich mit solch einem Detaillierungsgrad, wie er hier in den durchgeführten Simulationen verwendet wurde, ein nahezu naturgetreues Abbild der realen Situation realisieren. 83 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE 12. Analyse der Verbrauche 12.1. Gesamtenergieverbrauche und Kennwerte Die monatlichen Verbrauchsmessungen für Strom, Wärme und Wasser im ECOTEC 1–Gebäude sind in Abbildung 40 dargestellt. Auf Grund der unterschiedlichen Gebäudestruktur sowie der unterschiedlichen Nutzung wurde bei der Darstellung der Verbrauchsdaten zwischen den drei Vollgeschossen sowie dem Staffelgeschoss unterschieden. Beim Stromverbrauch ist eine leichte jahreszeitliche Abhängigkeit festzustellen, die hauptsächlich auf den variierenden Bedarf der Beleuchtung sowie der Lüftungsanlagen mit Wärmepumpen zurückzuführen ist. Durch die Möglichkeit, die Wärmepumpen im Sommer auch als Kühlgeräte zu nutzen, erklärt sich die leichte Verbrauchszunahme in den Monaten Juni, Juli und August. MWh Strom 1998: Bedarf an Wasser,Wärme und Strom 15 10 EG-2.OG 119 MWh 42 MWh 31 MW Staffel. inc. PV 98 MWh 1999: Staffel. aus EVU-Netz 48 MWh 1.Halbj.`00: 15 42 MWh 30 MW 21 MWh 15 MWh 10 5 5 0 0 MWh 10 Wärmemengen 1998: Staffel. Flure 1.Halbj.`00: 1999: 51 MWh 46 MWh 8 MWh 5 EG-2.OG 57 MWh 46 MWh 4 MWh 10 33 MWh 27 MWh 2 MWh 5 0 3 35 m 30 25 20 15 10 5 0 Kaltwasser Warmwasser EG, 1.OG, 2.OG mit Staffelgeschoß 0 35 30 25 20 15 10 5 0 98 98 98 98 98 98 li 98 g 98 . 98 t. 98 . 98 . 98 . 99 . 99 z 99 il 99 i 99 i 99 li 99 i 99 . 99 t. 99 . 99 . 99 . 00 . 00 z 00 il 00 i 00 i 00 v z n b r r a n g p v z r p a n n. b. rz ril ai ni r Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Jan Feb Mä Ap M Ju Verbrauchswerte im ECOTEC 1-Gebäude (EG, 1.OG, 2.OG und Staffelg.) Abbildung 40: Verbrauchswerte im ECOTEC 1–Gebäude Die heizfreie Zeit lag 1998 und 1999 zwischen Mitte April und Ende September. Durch die Erfassung von zwei vollen Heizperioden konnte festgestellt werden, dass die Bauaustrocknung bereits während der Bauphase stattgefunden hat und der Heizwärmebedarf bei vergleichbaren Heizgradtagen keinen Schwankungen unterworfen war. Im Jahr 1998 wurden 64 m3 warmes Trinkwasser verbraucht. Dies entspricht 250 Liter pro Arbeitstag sowie etwa 3 Liter pro Person und Tag. Mit Hilfe des Energieflussdiagramms (Abb. 41) lassen sich insbesondere die Funktionsweise und die Umwandlungsprozesse der Wärmepumpen leichter nachvollziehen. Auf der linken Seite des Diagramms sind die nicht–regenerativen Endenergieeinträge (Strom und Fernwärme) in das Ge84 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE bäude dargestellt. Die regenerativen Anteile beziehen sich auf die aus der Abluft gewonnene Wärme und den Ertrag der Sonnenkollektoren sowie der Fotovoltaikanlage. Die Wärmepumpe wandelt elektrische Energie in Wärme (Heizbetrieb) bzw. Kälte (Kühlbetrieb) um. Auf der rechten Seite des Diagramms ist die Nutzenergie aufgeschlüsselt nach den Anwendungen abgebildet. Die Aufteilung des elektrischen Stromes erfolgt nach den in Abschnitt 12.5.3 gebildeten Kriterien. Die Erwärmung des Gebäudes erfolgt zu fast gleichen Teilen durch die Lüftung und die statischen Heizflächen. Abbildung 41: Energieflussdiagramm ECOTEC 1 1999 Tabelle 11 zeigt die Energieverbrauche und die Energiekennzahlen des ECOTEC–Gebäudes. Die Kennzahlen sind sowohl auf die Nettogrundfläche (NGF) als auch auf die Bruttogrundfläche (BGF) des Gebäudes bezogen und für die Vollgeschosse und das Staffelgeschoss getrennt ausgewiesen. Dargestellt sind die Messergebnisse aus den Jahren 1998 und 1999 für die Situation nach der energetischen Sanierung der Flurbeleuchtung in den Vollgeschossen. 85 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Vollgeschosse (VG) Staffelgeschoss (SG) Einheit Nettogrundfläche NGF 2369 572 m2 Bruttogrundfläche BGF 2906 634 m2 Strom Strom Wärme Strom Strom Wärme Nutzungsspezifisch Gebäude gesamt Nutzungsspezifisch Gebäude gesamt Gesamtverbrauch 1998 12 107 57 7,1 28,9 48 MWh / a Kennwert NGF 5,1 45,1 24,1 12,4 50,5 83,9 kWh / (m2 a) Kennwert BGF 4,1 36,8 19,6 11,2 45,6 75,7 kWh / (m2 a) Primärenergetisch bewertet NGF 150,4 Primärenergetisch bewertet NGF Gesamtgebäude 225,3 kWh / (m2 a) 166,1 Gesamtverbrauch 1999 16 82 60 7,1 28,9 47 MWh / a Kennwert NGF 6,6 34,6 25,3 12,4 50,5 82,1 kWh / (m2 a) Kennwert BGF 5,5 28,2 20,6 11,2 45,6 74,1 kWh / (m2 a) Primärenergetisch bewertet NGF Primärenergetisch bewertet NGF Gesamtgebäude 122,2 223,5 142,0 kWh / (m2 a) kWh / (m2 a) Hinweis: Im SolarBau–Programm werden die Kennwerte mit der Nettogrundfläche (NGF) gebildet. In der VDI–Richtlinie 3807 wird die Bruttogrundfläche (BGF) als Bezugsfläche gewählt Tabelle 11: Energiekennzahlen in ECOTEC 1 Die Zielwerte des SolarBau–Programms wurden im ersten Betriebsjahr nicht erreicht. Ein wesentlicher Grund für die hohen Gesamtenergieverbrauche waren die hohen Stromverbrauche der Flurbeleuchtung sowie der Wärmebedarf im Staffelgeschoss. Der Strombedarf wurde im Betriebsjahr 1999 auf Grund des Lampenaustausches in den Fluren um ca. 21 MWh/a reduziert, der Wärmebedarf allerdings infolge der geringeren inneren Wärmequellen in der Heizperiode um ca. 1 MWh/a erhöht. Der nutzerunabhängige Stromverbrauch hat sich im Jahr 2000 weiter reduziert, weil die energetische Sanierung der Flurleuchten erst im März 1999 erfolgte und zu diesem Zeitpunkt bereits die Hälfte der elektrischen Energie für diese Verbrauchergruppe umgesetzt wurde. Die im SolarBau – Teilkonzept 3 definierten energetischen Ziele beziehen sich auf die durch das Gebäude und den Gebäudebetrieb hervorgerufenen Energieverbrauche. Nutzerspezifische Ge86 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE räte werden nicht berücksichtigt. Die nutzerspezifischen Geräte beziehen sich auf elektrische Verbraucher, die in Abschnitt 12.5.3 detailliert aufgeschlüsselt sind. Nicht einbezogen werden die Verbrauchergruppen Computer, Teeküchen und nutzerspezifische Verbraucher. Zwar haben sich die primärenergetischen Kennwerte von 166 kWh / (m2 a) im Jahr 1998 auf 142 kWh / (m2 a) in 1999 verbessert, dennoch wurde der Zielwert des SolarBau–Programms um 42 % übertroffen. Der Wert für die thermische Energie wird mit 36,4 kWh / (m2 a) erreicht, hingegen wird die primärenergetisch bewertete elektrische Endenergie mit 105,6 kWh / (m2 a) deutlich überschritten. In den Vollgeschossen liegt der Verbrauch im Jahr 1999 um ca. 22 % über den Zielwerten. Es ist zu erwarten, dass der Wert sich durch die vollständige Berücksichtigung der Sanierung der Flurleuchten in der Jahresbilanz 2000, ohne nutzerspezifische Geräte, auf ca. 110 kWh / (m2 a) einpendeln wird und damit die Vorgabe des SolarBau–Programmes um ca. 10 % überschreitet. 12.2. Gebäudebeheizung mit Fernwärme und Solarthermie Die Beheizung des Gebäudes erfolgt primär durch den Fernwärmeanschluss. Die Fernwärme wird von einer nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage bereitgestellt. Die Verteilung der einzelnen Heizkreise im Gebäude wurde bereits in Kapitel 9.1 dargestellt. Neben der Fernwärme erfolgt eine weitere Wärmezufuhr durch die thermische Solaranlage mit Vakuumröhrenkollektoren auf dem Dach der Gebäude. Da die Solaranlage auch mit dem Heizungssystem gekoppelt ist, werden die energetischen Beiträge der Solaranlage teilweise auch hier vorgestellt. Durch die separaten zonenbezogenen Messungen der Wärmeströme ist eine Auswertung nach einzelnen Bereichen der Gebäude möglich. Für die Untersuchungen stehen jeweils zwei komplette Heizperioden bzw. Kalenderjahre zur Verfügung. 12.2.1. Heizkreise Eine Gesamtübersicht der Wärmeströme in den Jahren 1998 und 1999 geben Abbildung 42 und Abbildung 43. Neben den in den Abbildungen dargestellte Heizkreise gibt es noch einen weiteren für die Rampenabfahrt in die Tiefgarage. Unter Berücksichtigung von 5,5 MWh bzw. 8,5 MWh, die 1998 und 1999 für eine eis– und schneefreie Rampenabfahrt aufgewendet wurden, ergeben sich die jeweiligen Wärmemengen für die einzelnen Heizkreise, sowie die gesamten Wärmebezüge für 1998 mit 120 MWh und 1999 mit 122 MWh. Die Gesamtverbrauche sind entsprechend den ähnlichen klimatischen Randbedingungen der beiden Jahre vergleichbar. Die drei Zonen der Vollgeschosse haben jeweils einen jährlichen Wärmebedarf von etwas weniger als 20 MWh. 1998 liegt jedoch der Bedarf von Zone 2 unterhalb dieser Größenordnung, da die Nutzung der Räume im EG erst in der Mitte des Jahres 1998 aufgenommen wurde. Auffallend ist der deutlich größere Wärmebedarf im Staffelgeschoss, obwohl die Nutzflächen der Zonen 1, 2 und 3 jeweils um 14% größer sind als die Nutzfläche des SG mit 480 m2. Der mehr als doppelt so hohe Wärmebedarf resultiert aus der bautechnischen Gestaltung mit den großen Fensterflächen wie auch aus einer erhöhten Luftwechselrate im Staffelgeschoss. Die Fußbodenheizung hat im Jahr 1998 mit etwa 12 MWh einen gut doppelt so hohen Wärmeverbrauch als im Jahr 1999 gehabt. Für die Erwärmung des Trinkwassers sind 10 bzw. 7 MWh 87 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE (19,0) Rampe. 19,1 Zone3 Solarkollektoren FB-hzg. 11,9 13,7 Zone2 Staffelg. 41,5 18,0 Zone1 erforderlich gewesen. Die bei der Wärmebilanz um den Trinkwasserspeicher (WT3) auftretenden Differenzen werden in Kapitel 13.6 zusammen mit Betrachtung der solarthermischen Anlage analysiert. 9,5 (3,7) (∆T = 50K) Trinkwasser warm Heizgruppen Trinkwasserzirkulation 9,8 WT2 Fernwärmezufluß: 130 °C 6,1 WT1 (119,5) WT3 3,4 Trinkwasser kalt Fernwärmeabfluß: 50 °C Wärmeströme in MWh / a im Jahr 1998 (berechnete Werte in Klammern) WT1 - Rohrbündel-Gegenstrom-Wärmetauscher WT2 - Speicherwassererwärmer (2 St. à 500 ltr. parallel) WT3 - Speicherwassererwärmer (500 ltr.) mit Nachheizung (22,2) Rampe. 18,8 Zone3 Solarkollektoren FB-hzg. 5,6 19,4 Zone2 Staffelg. 43,6 18,8 Zone1 Abbildung 42: Gemessene Wärmeströme 1998 in der Heizungs– und Warmwasseranlage 7,9 (3,4) (∆T = 50K) Trinkwasser warm Heizgruppen Trinkwasserzirkulation 7,7 WT2 Fernwärmezufluß: 130 °C (122,4) WT1 Fernwärmeabfluß: 50 °C WT1 - Rohrbündel-Gegenstrom-Wärmetauscher WT2 - Speicherwassererwärmer (2 St. à 500 ltr. parallel) WT3 - Speicherwassererwärmer (500 ltr.) mit Nachheizung WT3 5,5 2,4 Trinkwasser kalt Wärmeströme in MWh / a im Jahr 1999 (berechnete Werte in Klammern) Abbildung 43: Gemessene Wärmeströme 1999 in der Heizungs– und Warmwasseranlage Zur weiteren Analyse werden die einzelnen Zonen der Vollgeschosse mit ihren monatlichen Wärmeverbrauchen genauer betrachtet. In Abbildung 44 sind die Wärmeverbräuche der einzelnen Zonen aufgeteilt in die unterschiedlichen Etagen und in Abbildung 45 der Bedarf der einzelnen Zonen innerhalb der jeweiligen Etagen aufgetragen. Die monatlichen Werte in Abbildung 44 deuten auf die in fast jedem Monat höchsten Verbrauche der Bereiche im Erdgeschoss hin. Die nachfolgende Abbildung bestätigt diesen Trend und weist auf die sehr ausgeglichenen Verbrauche der drei Zonen innerhalb des 1. und 2. OG hin. 88 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Wärmemengen in [kWh / Monat] 2500 2500 Zone 3 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 2500 0 2500 Zone 2 2000 1500 EG 1.OG 2.OG 2000 1500 1000 1000 500 500 0 2500 0 2500 Zone 1 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 0 98 98 98 98 98 98 li 98 g 98 . 98 t. 98 . 98 . 98 . 99 . 99 z 99 il 99 i 99 i 99 li 99 i 99 . 99 t. 99 . 99 . 99 . 00 . 00 z 00 il 00 i 00 i 00 v z n b r r a n g p n. b. rz ril ai ni v z n b r r a n p Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe Mä Ap M Ju Monatlicher Wärmebedarf im ECOTEC 1-Gebäude Abbildung 44: Monatlicher Fernwärmebedarf für die statischen Heizflächen in den Vollgeschossen für die Zonen in ECOTEC 1 Wärmemengen in [kWh / Monat] 2500 2500 2. OG 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 2500 0 2500 1. OG Zone 1 Zone 2 Zone 3 2000 1500 1000 1500 1000 500 500 0 2500 2000 0 Erdgeschoß 2500 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 0 98 98 98 98 98 98 li 98 g 98 . 98 t. 98 . 98 . 98 . 99 . 99 z 99 il 99 i 99 i 99 li 99 i 99 . 99 t. 99 . 99 . 99 . 00 . 00 z 00 il 00 i 00 i 00 p v z n b r a n r g p v z n b r a n r n. b. rz ril ai ni Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe Mä Ap M Ju Ju Au Se Ok No De Ja Fe Mä Ap M Ju Monatlicher Wärmebedarf im ECOTEC 1-Gebäude Abbildung 45: Monatlicher Fernwärmebedarf für die statischen Heizflächen in den Vollgeschossen für die Etagen in ECOTEC 1 Lediglich im Erdgeschoss werden Abweichungen zwischen den einzelnen Zonen beobachtet. Der vergleichsweise niedrige Verbrauch von Zone 2 im EG während des ersten Winters ist mit der geringen Nutzung während der ersten Heizperiode von 97/98 zu erklären. Der in den weiteren beiden Heizperioden festgestellte höchste Verbrauch von Zone 2 im EG ist bedingt durch das Tor zur Tiefgarage, das sich direkt darunter befindet. Einerseits entstehen Wärmeverluste durch die naturgemäß geringere Dämmwirkung des Tiefgaragentores, die qualitativ durch die Thermografieaufnahmen (s. Anhang 0) bestätigt werden. Andererseits entweicht auch durch das mehrmalige tägliche Öffnen des Tores zusätzliche Wärme in die Umgebung. 89 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Zone 2 hat gegenüber den Zonen 2 und 3 eine um etwa 30% geringere Nutzfläche. Dennoch wurden vergleichbare Wärmeverbrauche zu diesen Zonen gemessen. Die nach Norden gerichtete Zone 2 ist jedoch bezüglich der solaren Gewinne die am ungünstigsten zur Sonne orientierte Zone, was diesen Effekt erklärt. Mit 35 kWh/(m2 a) liegt der entsprechende Energiekennwert 1999 für der Fernwärmeverbrauch in Zone 2 etwa 35% über dem Kennwert der beiden anderen Zonen. Entsprechend der Auswertung hat das Gebäude in den fünf Monaten von Mai bis September nahezu keinen Bedarf an Fernwärme. 12.2.2. Warmwasser–Pumpen Das Gebäude ist mit jeweils einer Heizungsumwälzpumpe pro Zone (3 Steigleitungen), für das Staffelgeschoss und für die Fußbodenheizung ausgestattet. Folgende Pumpen sind pro Gebäude installiert: • Pumpen–Nr. 1–4 Vollgeschosse Zone 1 bis 3, Fußbodenheizung (Keller, Foyer, Staffelgeschoss): Grundfos UPE 32-60 Pmin 40 W Pmax 100 W • Pumpe–Nr. 5 Staffelgeschoss Grundfos UPE 32-80 Pmin 40 W Pmax 250 W Pumpen–Nr. Pumpe elektr. Energie/a 1 Zone 1 203 kWh 2 Zone 2 230 kWh 3 Zone 3 204 kWh 4 FH St.G, Halle, Keller 188 kWh 5 Staffelgeschoss 213 kWh Summe: 1.038 kWh Tabelle 12: Elektrischer Energiebedarf der Heizungspumpen Auf Basis der 15–Minutenwerte der Durchflussmenge und des Pumpendruckes wurde die elektrische Energie für den Zeitraum von einem Jahr (1.07.1998 - 30.06.1999) ermittelt. Dazu wurde die Pumpenkennlinie mathematisch abgebildet und die Pumpenleistungen berechnet. Das Produkt aus den Pumpenleistungen und der zu Grunde gelegten Zeit ist in Tabelle 12 dargestellt. 90 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Der systematische Fehler durch die Mittelwertbildung der Viertelstundenwerte sowie durch die über die Pumpenkennlinie gelegten Funktion P(H,Q) ist vernachlässigbar. Der elektrische Gesamtenergiebedarf der Heizungsumwälzpumpen beträgt ca. 1 MWh/a. Im Vergleich zu ungeregelten Heizungspumpen, die ganzjährig mit Volllast betrieben werden8, ist der elektrische Energiebedarf der installierten Pumpen um ca. 75 % geringer. 12.3. Lüftung mit Wärmepumpen Der Betrieb der Lüftungsanlage mit Wärmepumpen hat einen maßgeblichen Einfluss auf das energetische Verhalten der Gebäude. Genaue Aussagen waren jedoch nur unter großem Aufwand möglich, da die zur Verfügung stehenden Messdaten nicht alle wünschenswerten Auswertungen zugelassen haben. Dennoch können mit den vorliegenden Temperaturmessungen zusammen mit den exemplarisch vorgenommenen Strommessungen teils qualitative und teils quantitative Aussagen über den Betrieb der Lüftungsanlage gemacht werden. Die Auswertungen stützen sich im wesentlichen auf die in 15–Minuten–Schritten vorliegenden Messungen (Betriebsdaten) der Zuluft– und Außenlufttemperaturen für alle Zonen des Gebäudes. Aus diesen Informationen lassen sich Rückschlüsse auf die zu– und abgeführte Lüftungswärme ziehen. 12.3.1. Analyse der Wärmepumpenkompressoren Eine für die Auswertung zentrale Frage ist, welche Luftmengen tatsächlich gefördert wurden. Da eine Messung des Luftvolumenstromes infolge der Geometrie der Lüftungskanäle und des notwendigen baulichen Aufwandes nicht möglich war, wurde aus dem Vergleich der Herstellerangaben mit den gemessenen Daten festgestellt, dass der geförderte Luftvolumenstrom unter dem der Herstellerwerte liegt. Abweichend vom Nennluftstrom einer Zone von 500 m3/h wurde für die folgenden Auswertungen von einem Luftvolumenstrom von 450 m3/h für jede Zone ausgegangen. Da die Hauptströmungswiderstände für alle Anlagen gleich sind und die Anlagen kontinuierlich auf der gleichen Lüfterstufe betrieben werden, können Abweichungen zwischen den einzelnen Zonen vernachlässigt werden. Die Umrechnung der Temperaturwerte in Energieströme erfolgt dann nach folgender Gleichung: mit: ρL = 1,2 kg/m3 : Dichte der Luft VL = 450 m3/h : Luftvolumenstrom cpL = 1 kJ/(kg·K) : spez. Wärmekapazität der Luft tzu : Zulufttemperatur in die Räume tau : Außenlufttemperatur Zur Darstellung der nach obiger Gleichung ermittelten Wärmeleistungen eignet sich eine Sortierung der Daten nach der abfallenden Außentemperatur, wodurch sich geordnete Jahresdauerlinien ergeben. Abbildung 46 zeigt die Jahresdauerlinie für alle Betriebspunkte der Heizperiode 98/99 (1.7.98 bis 30.6.99). Durch den Vergleich mit der ebenfalls eingezeichneten Leistungskurve 8 Wmax: 100 W x 8760 h : 876 kWh 91 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE nach den Herstellerangaben wurden die Volumenströme je Anlage in den Vollgeschossen (VPL 25) − wie oben erwähnt − auf 450 m3/h reduziert. Das Auftreten der verschiedenen Betriebszustände ist in Abbildung 46 deutlich zu erkennen. An ca. 1500 Stunden pro Jahr werden die Wärmepumpen mit ihrer Nenn–Wärmeleistung betrieben. Im Anschluss daran ist infolge des intermittierenden (schaltenden) Betriebes bei Wärmeleistungen zwischen 3 und 1 kW des betrachteten Zeitraumes ein stärkerer Abfall der Jahresdauerlinie erkennbar, wobei sich die Jahresdauerlinie deutlich von der Herstellerkennlinie der VPL 25 entfernt. Diese Zwischenwerte sind jedoch nur bedingt interpretierbar, da die Berechnung der Wärmeleistung auf Temperaturmessungen im Abstand von 15 Minuten basiert und sich die Schaltzustände der Wärmepumpen–Kompressoren alle 3 Minuten ändern kann. Durch die vom Lüftungshersteller installierte Mindestbeharrungsdauer in einem Schaltzustand wird ein schnelles Ein– /Ausschalten des Kompressors verhindert. Die Wärmeleistungen unterhalb von 1 kW deuten auf reinen Betrieb der Wärmerückgewinnung durch die Heat–Pipes hin, ohne dass die Kompressoren in Betrieb sind. 5 Wärmeleistung [kW] 4 VPL 25 3 2 Zonen in ECOTEC 1 1 0 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 Dauer [h/a] Abbildung 46: Geordnete Jahresdauerlinie des Wärmepumpenbetriebes Zur weiteren Betrachtung wurden Messungen der Stromaufnahme des Wärmepumpenkompressors und der Lüfter exemplarisch in Zone 2 des 2. Obergeschoss von ECOTEC 1 über einen längeren Zeitraum aufgenommen. Diese Messungen sollen nun zur Prüfung des Verfahrens zur Bestimmung der Wärmeleistungen aus den erfassten Lufttemperaturen dienen. Für den Zeitraum von August 1998 bis Juni 2000 wurden über 4 MWh an elektrischer Energie vom Kompressor aufgenommen. Dies bedeutet eine mittlere tägliche Energie von 5,8 kWhel für diesen Kompressor. In Abbildung 47 ist der gemessene monatliche Stromverlauf parallel zu dem nach der Gleichung auf Seite 91 ermittelten Bedarf dargestellt. Darin zeigt sich eine vergleichsweise gute Übereinstimmung sowohl für der Heizfall als auch für den Kühlfall. Im Kühlfall treten größere Leistungsspitzen als im Heizfall auf. In den Übergangsmonaten zwischen Sommer und Winter (April und 92 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Oktober) werden die geringsten Stromverbrauche registriert, da in diesen Monaten die Kompressoren über längere Zeiträume nicht in Betrieb gehen. Monatlicher Stromverbrauch des Kompressors gemessen und aus Lufttemperturen gerechnet für 2. OG Zone 2 350 Durchschnitt: 176 kWh / Monat Gesamt (Aug.98-Juni00): 4047 kWh Stromverbrauch in [kWh/Monat] 300 250 200 150 100 Aus Temperaturmessungen ermittelt Mit separatem Stromzähler gemessen 50 Mai 00 Juni 00 April 00 März 00 Jan 00 Feb 00 Dez 99 Nov 99 Okt 99 Sep 99 Juli 99 Aug 99 Mai 99 Juni 99 April 99 März 99 Jan 99 Feb 99 Dez 98 Okt 98 Nov 98 Sep 98 Aug 98 0 Abbildung 47: Monatlicher Stromverbrauch des WP–Kompressors im 2. OG Zone 2 Nach vorliegendem Muster werden die Wärme– und Kälteleistungen durch die Wärmepumpen für alle Zonen in den Vollgeschossen aus den gemessenen Lufttemperaturen in Abbildung 48 dargestellt. Aus dem Vergleich der beiden Verläufe kann die Leistungszahl der Wärmepumpe in der Größenordnung mit einem Wert zwischen 4 und 5 angegeben werden. Bei dem hier genannten Wert handelt es sich um den Einfluss des Wärmepumpenkompressors und der Wärmerückgewinnung durch die Heat–Pipe gemeinsam. Weiterhin sind darin auch die Zustände enthalten, in denen ein Teil der Wärme zurückgewonnen wurde, ohne dass der Kompressor in Betrieb war. Dadurch erklärt sich der gegenüber den Herstellerangaben sogar günstigere Wert der gesamten Wärmepumpe bei Betrachtung eines längeren Betriebszeitraumes. Für den Kühlfall ergibt sich eine Leistungszahl von etwa 1. Beim Kühlen hat die Heat–Pipe funktionsbedingt keinerlei Wirkung. Eine genaue Angabe und Analyse der Leistungszahlen soll hier auf Grund der zum Teil unsicheren Annahmen nicht vorgenommen werden. Auf Grund der vorliegenden Ergebnisse kann der Betrieb der Wärmepumpe unter energetischen Gesichtspunkten jedoch als gut getrachtet werden. Anhand des Verlaufes der thermischen Energiebereitstellung in den Zonen der Vollgeschosse in Abbildung 48 kann unter anderem die Betriebsweise beobachtet werden. Bei der Bereitstellung der Wärme über die statischen Heizflächen ist in den Sommermonaten von Mai bis September praktisch keine Wärmezufuhr erfolgt. Eine Wärmezufuhr von jeweils bis zu 250 kWhth über die Lüftungsanlage ist jedoch pro Zone in den Vollgeschosse in den Übergangsmonaten Mai und September noch erforderlich gewesen. Gleichzeitig hat an einzelnen Tagen auch schon der Kühlbetrieb begonnen, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass an einem Tag gleichzeitig geheizt und gekühlt wurde. Bei detaillierter Betrachtung der Temperaturmessungen wurde jedoch 93 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE festgestellt, dass diese Ereignisse nur selten vorkamen und damit einen kleinen energetischen Beitrag verursacht haben. 1999 1998 750 Wärmezufuhr 250 Mittelwerte aller Zonen: Wärmezufuhr Kühlung Kühlung 500 Punkte: Verbräuche der einzelnen Zonen Okt. 99 Nov. 99 Dez. 99 Jan. 00 Feb. 00 Jan. 98 Feb. 98 -250 Sep. 98 Okt. 98 Nov. 98 Dez. 98 Jan. 99 Feb. 99 März 99 April 99 Mai 99 Juni 99 Juli 99 Augi 99 Sep. 99 0 März 98 April 98 Mai 98 Juni 98 Juli 98 Aug 98 Energieverbrauch für Wärme und Kälte durch Lüftung in [kWh / Monat] 1000 Abbildung 48: Monatlich durch die Wärmepumpen bereitgestellte Wärme und Kälte 12.3.2. Betrieb der Lüfter Die Nennleistung der Ventilatoren beträgt jeweils 200 Wel. Als mittlere Leistung wurde über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr ein Wert von etwa 310 Wel für beide Ventilatoren zusammen gemessen. Demnach erfordert der Transport pro 100 m3 Luft durch die Vollgeschosse eine Leistung von knapp 70 Wel. In Anbetracht des täglichen Betriebes von 600 bis 2030 Uhr ergibt sich eine Energieaufnahme der Zu– und Abluftventilatoren von 4,5 kWh pro Wochentag. An den Wochenenden sind die Ventilatoren nicht in Betrieb. Der elektrischer Energieverbrauch beträgt daher 1,2 MWh pro Jahr in einer Zone. 12.3.3. Kopplung von Lüftungswärme und Heizung In Abbildung 40 sind die über die statischen Heizflächen eingebrachten Wärmeverbrauche aufsummiert. Da die Lüftung und die Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, sind deren Energieverbrauche im oberen Teil dieser Abbildung bei den Stromverbrauchen enthalten. Für die Beurteilung der energetischen Qualität der Bausubstanz ist jedoch die Kenntnis des gesamten Wärmeverbrauches notwendig. Aufbauend auf diesen Auswertungen der Lufttemperaturen ergeben sich die nachfolgenden Wärmeverbrauche durch die Lüftung mittels der Wärmepumpen. Dabei zeigt sich, dass im Jahr 1998 mittels der Wärmepumpen eine Wärmemenge in Höhe von 62 MWh und 1999 in Höhe von 51 MWh den Vollgeschossen (EG bis 2. OG) zugeführt wurde. Der Lüftungswärmeverbrauch liegt damit in der gleichen Größenordnung wie der Heizwärmeverbrauch durch den Fernwärmeanschluss über die statischen Heizflächen (1998: 51 MWh; 1999: 57 MWh). Gleichfalls ist festzustellen, dass ein Ausgleich zwischen den beiden Heizformen stattfindet. Wenn auch die Anteile der Wärmebereitstellung zwischen statischen 94 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Heizflächen und Wärmepumpen schwanken, so ist die Schwankung beim Gesamtwärmeverbrauch geringer. Diese Tendenz zeigt sich ebenso bei den monatlichen Wärmeverbrauchen. In Abbildung 49 sind die monatlich zugeführten Wärmemengen sowohl nur über den Fernwärmeanschluss als auch über Fernwärme und Wärmepumpen gemeinsam darstellt. Zusätzlich wurden die Standardabweichungen (root mean square error), die sich zwischen den einzelnen Zonen ergeben, angegeben. Auch in der monatlichen Betrachtung führt die Summe beider Wärmequellen nicht zu größeren Unterschieden zwischen den einzelnen Zonen. Sowohl die Standardabweichung als auch die maximalen Abweichungen vom Mittelwert sind bei der Betrachtung der Gesamtwärmeverbrauche geringer als beim Fernwärmeverbrauch alleine. Mittlerer Wärmeverbrauch in [kWh / Monat] 2800 Fernwärme- und Lüftungswärmeverbrauch nur Fernwärmeverbrauch 2800 Mittlerer Wärmeverbrauch aller neun Zonen in den Vollgeschossen und deren Standardabweichung 2600 2600 2400 2400 2200 2200 2000 2000 1800 1800 1600 1600 1400 1400 1200 1200 1000 1000 800 800 600 600 400 400 200 200 Jan. 00 Feb. 00 März 00 Nov. 99 Dez. 99 Augi 99 Sep. 99 Okt. 99 Juni 99 Juli 99 April 99 Mai 99 Jan. 99 Feb. 99 März 99 Nov. 98 Dez. 98 Aug 98 Sep. 98 Okt. 98 Mai 98 Juni 98 Juli 98 März 98 April 98 0 Jan. 98 Feb. 98 0 Abbildung 49: Mittlerer monatlicher Gesamtwärmeverbrauch in den VG Die Tendenz, dass im Erdgeschoss die höchsten Wärmeverbrauche auftreten, bleibt von dem vorher gesagten unberührt. In Abbildung 50 sind die monatlichen Verteilungen der einzelnen Zonen separat dargestellt. 95 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Wärmemengen in [kWh / Monat] 3000 3000 Zone 3 2000 2000 1000 1000 0 3000 0 Zone 2 2000 EG 1.OG 2.OG 1000 2000 1000 0 3000 3000 0 Zone 1 3000 2000 2000 1000 1000 0 0 0 0 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 . 9 . 9 z 9 il 9 ai 9 ni 9 li 9 g 9 . 9 t. 9 . 9 . 98 . 9 . 9 z 9 il 9 ai 9 ni 9 li 9 i 9 . 9 t. 9 . 9 . 99 . 0 . 0 Jan Feb Mär Apr M Ju Ju Au Sep Ok Nov Dez Jan Feb Mär Apr M Ju Ju Aug Sep Ok Nov Dez Jan Feb Monatlicher Wärmeverbrauch durch Fernwärme und Wärmepumpen Abbildung 50: Monatliche Wärmezufuhr durch Fernwärme und Lüftung in den VG 12.3.4. Einsatz einer hocheffektiven Wärmerückgewinnung Die Gebäude ECOTEC 1 und ECOTEC 2 sind mit Kälteanlagen ausgestattet, um auch im Sommer bei hohen Außentemperaturen behagliche Innentemperaturen aufrechterhalten zu können. Diese Anlagen dann als Wärmepumpen zum Heizen zu betreiben und dafür auf ein effektiveres Heizsystem zu verzichten, ist als Kompromiss zu werten. Die Wärmepumpen gewinnen zwar Wärme aus der Abluft zurück und benötigen weniger Antriebsenergie als zur direkten Beheizung der Außenluft ohne Wärmerückgewinnung erforderlich wäre. Als Antriebsenergie wird jedoch elektrische Energie benötigt, für deren Bereitstellung in etwa soviel Primärenergie aufzuwenden ist, wie für die unmittelbare Beheizung der Außenluft erforderlich wäre. Die Wärmepumpen entsprechen primärenergetisch also in etwa einer Beheizung ohne Wärmerückgewinnung. Hieraus wird unmittelbar deutlich, dass ein System mit einer einfachen Wärmerückgewinnung aus der Abluft über Wärmeaustauscher und einer Zusatzheizung primärenergetisch besser ist. Im Folgenden soll daher vergleichend untersucht werden, wie groß der Lüftungswärmebedarf wäre, wenn man auf eine Kühlung verzichten würde, dafür aber eine effektivere Wärmerückgewinnung einsetzen würde. Es wird davon ausgegangen, dass durch das Vergleichssystem zu jedem Zeitpunkt in jeder Zone das gleiche Temperaturniveau – repräsentiert durch die gemessenen Ablufttemperaturen – wie durch das existierende System aufrechterhalten werden soll, das Vergleichssystem demzufolge zu jedem Zeitpunkt in jeder Zone die gleichen Zulufttemperaturen liefert. Unterstellt wurde für diese Betrachtung eine Rückwärmzahl RWZ = 0,8. Der energetische Vergleich der untersuchten Jahresdauerlinien macht das hohe Einsparpotential einer konventionellen Wärmerückgewinnung deutlich. Die daraus berechneten Jahreswärmemengen sind in Tabelle 13 aufgeführt. In ECOTEC 1 würde eine Wärmerückgewinnung den Energiebedarf durch Lüftung auf rund 35 % und in ECOTEC 2 auf rund 38 % senken. Die Werte in 96 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Klammern geben die prozentuale Einsparung des Wärmebedarfes gegenüber einer Aufwärmung der Zuluft ohne Wärmerückgewinnung an. Zone ECOTEC 1 kWh/a (%) ECOTEC 2 kWh/a (%) 01 1517 (27,0) 1679 (32,3) 02 2254 (36,7) 3998 (51,2) 03 1960 (32,8) 2089 (38,9) 11 2400 (35,3) 1009 (25,0) 12 2571 (38,6) 2477 (38,8) 13 1795 (31,2) 800 (20,9) 21 2179 (35,8) 1696 (33,5) 22 1667 (30,1) 3200 (45,1) 23 2928 (42,9) 2599 (41,2) 19271 (34,8) 19547 (38,2) 2141 (34,8) 2172 (38,2) Summe Durchschnitt Tabelle 13: Jahreswärmebedarf und prozentuale Einsparung durch Ersatz der Wärmepumpen mit hocheffizienten Wärmetauschern Ein theoretisch möglicher Kälterückgewinn wird an dieser Stelle nicht explizit angegeben, da der mögliche Kälterückgewinn nach einer Abschätzung kleiner sein würde als der zusätzliche Energieeintrag der Lüfter zur Überwindung der Druckverluste im Wärmeaustauscher. Die Wärmepumpen führen insgesamt zu einem hohen Komfort bei der Raumluftqualität. Insbesondere in den Sommermonaten werden durch die Kälteleistung angenehme Raumtemperaturen gewährleistet. Ein Öffnen der Fenster ist zu keiner Zeit erforderlich. In der heißen Jahreszeit würde es sogar zu unangenehmen Überhitzungen führen. Die unter energetischen Gesichtspunkten aufzuführenden Nachteile führen demnach zu den Vorteilen der thermischen und raumlufttechnischen Behaglichkeit. 12.4. Künstliche Beleuchtung Die technische Beschreibung der implementierten Beleuchtungsanlagen für die Büro– und die Flurbeleuchtung sind in Kapitel 9.5 dargestellt. Im Rahmen des Projektes sind ausführliche Untersuchungen zur Büro– und Flurbeleuchtung durchgeführt worden. 12.4.1. Bürobeleuchtung Die Bürobeleuchtung wird durch die hohe installierte Leistung (bis zu 25 W/m2) und die automatische Beleuchtungskontrolle charakterisiert. In den Büros sind in der Regel zwei bis vier Deckenleuchten mit einer Leistung von 128 W pro Leuchte installiert. Bei einer Bürofläche von ca. 20 bis ca. 25 m2 beziffert sich die installierte elektrische Leistung von 20,5 bis 25,6 W/m2. 97 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Mit dieser hohen Leistung werden Energievergleichskennwerte alternativer Büroraumbeleuchtungskonzepte9 deutlich überschritten. Automatische Beleuchtungskontrolle Die Büros sind durchgängig mit einer tageslichtabhängigen Beleuchtungsregelung und nutzungsabhängigen Beleuchtungssteuerung über den Europäischen Installationsbus (EIB) ausgestattet. Sobald das von außen einfallende Tageslicht einen merklichen Beitrag zur Beleuchtung liefert, wird das Kunstlicht heruntergedimmt. Reicht das Tageslicht alleine aus, um die geforderte Mindestbeleuchtungsstärke von 300 lx zu erreichen, oder befindet sich keine Person im Büro, wird das Licht nach ca. 7 Minuten automatisch ausgeschaltet (s. Abschnitt 9.4.2). Verbrauchsmessungen für die Beleuchtung in einem nach Norden orientierten Büroraum, der kontinuierlich genutzt wurde, haben einen Stromverbrauch von 9,8 kWh/(m2 a) ergeben. Fall III in Abbildung 51 gibt dieses Ergebnis wieder. Ausgehend von den konkreten Messungen wurden zwei theoretische Fälle untersucht, bei denen einzelne Einsparfunktionen nicht berücksichtigt sind. Ohne die automatische Dimmfunktion würde der Stromverbrauch 33% höher liegen (vgl. Fall II in Abbildung 51). In Fall II würde das Licht immer mit der maximalen Anschlussleistung leuchten. Einsparungen, die auf das Abschalten der Beleuchtung durch die Tageslichtsteuerung oder die Präsenzmelder zurückzuführen sind, sind darin noch nicht enthalten. Sie können jedoch messtechnisch nicht exakt quantifiziert werden, da dabei das Nutzerverhalten einen maßgeblichen Einfluss hat. Die durch die Abschaltungen erzielten Einsparungen vergrößern das gesamte Einsparpotenzial jedoch deutlich. Um die Größenordnung abschätzen zu können, wird in Fall I davon ausgegangen, dass das Licht ohne die automatische Beleuchtungskontrolle für 20 bis 40 Stunden pro Woche im Vollastbetrieb wäre, was in vielen Bürogebäuden der Fall ist. Im Falle einer vollkommen unkontrollierten Beleuchtung wäre der Stromverbrauch demnach 2 bis 4 mal höher als der des installierten Systems. 9 Z. B. Energievergleichskennwerte und jährlicher Energiebedarf für verschiedene Beleuchtungsvarianten in Sonnenenergie 1/98 98 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE II I 30 I Datengrundlage: Messungen im Zeitraum 1.1.1999 bis 30.6.1999 40 Stunden pro Woche Vollastbetrieb 20 10 0 20 Stunden pro Woche Vollastbetrieb III + 33 % Bürofläche kWh / ( m 2 Jahr ) 40 nur autom. Abschaltfunktionen (ohne Dimmen) Messung an installiertem System Abbildung 51: Einsparungen durch die automatische Beleuchtungskontrolle Allgemein können Einsparungen bei automatischen Beleuchtungssystemen nur realisiert werden, wenn die entsprechenden architektonischen und systemtechnischen Voraussetzungen gegeben sind. Große Fensterflächen, Vermeidung tiefer Raumschnitte und helle Farben erhöhen das Einsparungspotenzial. Die mitunter gestellte Frage, inwieweit die Einsparungen durch den für die Automatisierung notwendigen Stromeinsatz kompensiert werden, kann deutlich zu Gunsten der Einsparungen beantwortet werden. Der Eigenverbrauch der gesamten EIB–Installationen liegt in einem Jahr pro Gebäude bei etwa 600 kWh. Damit werden neben der automatischen Bürobeleuchtung auch alle anderen EIB–Komponenten wie z. B. die Markisensteuerungen mit Strom versorgt. Der abgeschätzte Energiebedarf für die Beleuchtung aller Büroräume liegt zurzeit bei etwa 22 MWh/a (1999 im Gebäude ECOTEC 1). Unter dieser Annahme wird allein durch die Dimmung der installierten Leuchtstofflampen eine jährliche Einsparung von 7,0 MWh erzielt, was die eingesetzte elektrische Energie schon um das 12–fache übertrifft. Auf Grund der automatischen Abschaltfunktionen sind die Einsparungen deutlich größer. Die hohe installierte Leistung von 25 W/m2 führt durch den Einsatz einer automatischen Beleuchtungskontrolle nicht zu einem hohen Verbrauch von elektrischer Energie für die Bürobeleuchtung. Mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauchswert von ca. 10 kWh/(m2 a) wird ein Wert erzielt, der mit einem alternativen Büroleuchtenkonzept, beispielsweise Rasterleuchten mit elektronischem Vorschaltgerät, ohne aufwändige Regelung hätte erreicht werden können. Dies hätte allerdings einen Komfortverlust zur Folge, weil der hohe Anteil an indirektem Licht und der damit verbundenen Blendfreiheit mit den Alternativleuchten nicht zu realisieren ist. Nutzereinfluss Der elektrische Energieverbrauch der Bürobeleuchtung ist nutzerbedingten Schwankungen unterworfen. In Abbildung 52 ist die durchschnittliche mittlere elektrische Leistung der Beleuchtung 99 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Täglicher Elekt. Energieverbrauch [kWh/d] in dem Büro 2.10 über einen Zeitraum von 1,5 Jahren dargestellt. Der Stromverbrauch ist von 112 kWh (15.12.98 – 15.4.99) auf 33 kWh in der gleichen Zeitspanne des Folgejahres gesunken. Die Reduzierung um zwei Drittel des Stromverbrauches ist auf einen Nutzerwechsel im Sommer 1999 zurückzuführen. 8 8 7 7 6 6 5 5 Max. Energieverbrauch 4 4 in 24h: 10,5 kWh 3 3 2 2 1 1 0 .98 .12 01 0 .99 .99 .02 .04 01 01 .99 .06 01 .99 .08 01 .99 .10 01 .99 .12 01 .00 .02 01 .00 .04 01 .00 .06 01 Abbildung 52: Täglicher elektrischer Energieverbrauch im Raum 2.10 In der Winterperiode 98/99 hat eine intensive Raumnutzung durch zwei Personen mit hoher Präsenzzeit bis in die Abendstunden statt gefunden. Durch einen Nutzerwechsel im Sommer 1999 wurde der Raum bis zum 1.1.2000 sporadisch genutzt. In der Folgezeit haben zwei Personen in dem Raum gearbeitet, jedoch vorwiegend in der Zeit von 8.00 – 16.00 Uhr. Zudem haben die neuen Nutzer Schreibtischleuchten angebracht und schalten dadurch seltener die Bürobeleuchtung ein. 12.4.2. Tageslicht Aus energetischen und physiologischen Gründen sollte der Tageslichtanteil in Innenräumen möglichst groß sein. Um den Grad der Tageslichtnutzung zu bestimmen wurde, in charakteristischen Büroräumen (s. Abb. 53) der Tageslichtquotient bestimmt. Der Tageslichtquotient D in % ist definiert als das Verhältnis der Beleuchtungsstärke Ep an einem Punkt im Innenraum zur gleichzeitigen Horizontalbeleuchtungsstärke Ea, die im Freien bei freiem Horizont vom gesamten Himmelsgewölbe herrührt. Bei bedecktem Himmel ist er unabhängig von Tages– und Jahreszeit: D = 100% ⋅ 100 Ep Ea [%] IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Die Messungen im Raum erfolgten anhand eines Messrasters. Die Darstellung kann mittel Iso– D–Kurven (Kurven gleicher Tageslichtquotienten) erfolgen, oder es ist eine Darstellung des Tageslichtquotienten im Schnitt über die Raumtiefe möglich. Für die Tageslichtmessung wurde auf Grund der relativ homogenen Tageslichtverteilung in der Raumbreite der Tageslichtquotient im Schnitt über die Raumtiefe als ausreichend erachtet. Das Tageslicht wurde bei Sonnenschein (am 31.5.1999, 10.30 Uhr) und bei bewölktem Himmel (am 8.6.1999, 11.30 Uhr) gemessen. Die Messhöhe war bei allen Messungen 85 cm. Tageslichtmessung 2.10 0.03 1.11 F 2.18 2.16 Abbildung 53: Tageslichtmessung Bei der Messung handelt es sich um eine grobe Betrachtung der Tageslichtverhältnisse. Es wurde z. B. auf eine Differenzierung der Horizontalbeleuchtungsstärke in einen Direkt–Anteil und einen Diffus–Anteil verzichtet; statt dessen wurden zwei verschiedene Wetterlagen berücksichtigt: • • klarer Himmel (hoher Direkt–Anteil) bedeckter Himmel (hoher Diffus–Anteil) Raum Dm Sonne Dmax Sonne Dmin Sonne 0.03 1,33 3,06 0,47 2,29 5,46 0,66 1.11 0,35 0,68 0,11 2,58 5,70 0,58 2.10 0,60 1,03 0,27 4,84 7,73 1,35 2.16 1,31 1,55 1,08 1,84 2,28 1,55 2.18 1,39 3,87 0,42 1,95 4,66 0,65 Mittelwert 0,83 1,7 0,39 2,25 4,31 0,8 Dm Bewölkt Dmax Bewölkt Dmin Bewölkt Tabelle 14: Tageslichtquotienten der untersuchten Büroräume Die Büroräume haben auf Grund ihrer Geometrie, Ausrichtung und Möblierung unterschiedliche Tageslichtquotienten. Den höchsten Wert weist der Raum 2.10 bei bewölktem Himmel mit einem Dm von 4,84 % auf. 101 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Mit Ausnahme des Raumes 1.11 wird in allen Räumen an den Arbeitsplätzen an beiden Messzeitpunkten eine ausreichende Beleuchtungsstärke von 300 lx erreicht. Der Raum 1.11 hat auf Grund der ungünstigen Raumaufteilung und der ungünstigen Möblierung die schlechtesten Tageslichteigenschaften. Zur ausreichenden Beleuchtung des hinteren Arbeitsplatzes muss permanent die Beleuchtung eingeschaltet werden, um eine ausreichende Beleuchtungsstärke sicherzustellen. Durch die spezielle Nutzung des Raumes (der Raum wird sporadisch als Arbeitsraum für Studenten und als Archiv genutzt) sind keine Maßnahmen zur Verbesserung der Tageslichtsituation erforderlich. Die Tagesbelichtung ist in den Büroräumen auf Grund der Raumgeometrie, der Farbgestaltung und der Möblierung (vgl. Kapitel 12.4.1) als gut zu bezeichnen. Durch die günstige Anordnung der Bürotische ist mit Ausnahme des Büros 1.11 und der Büros auf der Nordseite bei ungünstigen Randbedingungen10 gewährleistet, dass das von außen einfallende Tageslicht für eine nach DIN 5035 ausreichende Beleuchtung der Arbeitsplätze genügt. 12.4.3. Beleuchtung von Fluren und sonstigen Räumen Flurbeleuchtung Wie in Abschnitt 12.5 dargestellt, sind ursprünglich in den Fluren Wandleuchten mit Halogen– Hochvoltlampen (Anschlussleistung 300 W) installiert worden. Der elektrische Energieverbrauch für die Flurbeleuchtung betrug im Jahr 1998 ca. 50 MWh und damit 41 % des elektrischen Gesamtenergieverbrauchs in den Vollgeschossen (vgl. Abschnitt12.5.2). Um alternative Flurbeleuchtungssysteme bewerten zu können, wurden für einen definierten Flurbereich mit der Lichtplanungssoftware DIALux verschiedene Varianten berechnet. Als Mindestbeleuchtungsstärke für Verkehrswege in Gebäuden ist in der DIN 5035 eine Beleuchtungsstärke von 50 lx definiert. Bei dunklem Bodenbelag sollte die Beleuchtungsstärke jedoch wesentlich höher gewählt werden. Als Nennbeleuchtungsstärke wurde deshalb der Wert von 100 lx gewählt. Als energetisch günstigste Variante wurden Deckenleuchten mit einem hohen Direktanteil identifiziert. Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen wurde diese Variante nicht weiter verfolgt. 10 In den frühen Morgenstunden ist bei klarem Himmel die Tagesbelichtung in einigen Büros auf der Nord- seite nicht ausreichend. 102 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Abbildung 54: Eine Flurleuchte nach dem Umbau Statt dessen sind die Halogenlampen in beiden Bauabschnitten durch Kompaktleuchtstofflampen mit konventionellem Vorschaltgerät ausgetauscht worden, wobei die installierten Leuchten weiter genutzt werden konnten (s. Abbildung 54). Der Einbau von elektronischen Vorschaltgeräten war aus Platzgründen nicht möglich. Die installierte Leistung wurde durch den Umbau von 300 W auf 55 W (einschließlich Vorschaltgerät) pro Leuchte bei Aufrechterhaltung der erforderlichen Beleuchtungsstärke reduziert. Tagesbelichtung der Flure Im Zuge der energetischen Sanierung der Flurleuchten wurde die Frage nach dem möglichen Nutzen des Einbaus von transparenten Elementen in die Türen gestellt. Die Verwendung von Oberlichtern oberhalb der Bürotüren ist die konstruktiv einfachste Lösung. Die Berechnungen beziehen sich auf den Flur im Bereich der Zonen 2 und 3 im Gebäude ECOTEC 1. Die transparente Fläche ergibt sich aus der Türbreite (80 cm) und der maximalen Höhe (30 cm). Die Fläche eines Oberlichtes würde somit 0,24 m2 betragen. Als Transmissionsgrad des Glases wird ein Wert von 90 % angenommen11. Die mittlere Beleuchtungsstärke für die büroseitige Glasfläche beträgt 200 lx (Messwert). Der theoretische Lichtstrom pro Oberlicht beziffert sich auf φ = E ⋅ A ⋅τ = 200lx ⋅ 0,24m 2 ⋅ 0,9 = 43,2lm . In den Zonen 2 und 3 befinden sich 13 Türen von außenliegenden Büros. Damit beträgt der gesamte Lichtstrom ca. 560 lm. 11 Floatglas als Einzelscheibe gemäß DIN 67507 103 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Um die Verhältnismäßigkeit darzustellen, wird ein Vergleich mit einer Wandleuchte herangezogen. Der Lichtstrom von 560 lm ließe sich mit einer Wandleuchte (Leuchtenwirkungsgrad von 0,5) mit einer 80–W–Glühlampe (15 lm/W) erzeugen. Durch die Implementation von Oberlichtern über den Türen würde sich keine nennenswerte Verbesserung der Beleuchtungssituation im Flur einstellen. Die Ursache liegt in der architektonisch begründeten sehr kleinen Fläche der Oberlichter. WC–Beleuchtung In den WC–Bereichen sind Downlights mit Niedervolt–Halogenglühlampen mit einer Anschlussleistung von jeweils 20 W installiert (Abbildung 55). Die Anzahl der Leuchten beziffert sich im Gebäude ECOTEC 1 auf 300 Stück (16 bis 20 Stück pro WC). Bei einer durchschnittlichen Brenndauer von 3 Stunden pro Arbeitstag summiert sich der elektrische Jahresverbrauch der WC–Beleuchtung auf ca. 6 MWh. Abbildung 55: Halogenleuchte im WC–Bereich Die WC–Beleuchtung wird über einen Ausschalter mit Glimmlampe ein– und ausgeschaltet. Die Nutzer des Gebäudes schalten in der Regel die Beleuchtung nach dem Verlassen des WC–Bereiches aus (vgl. Abschnitt 5.2). Auf eine Kopplung der WC–Beleuchtung an den EIB wurde verzichtet, weil pro WC 3 – 4 Präsenzmelder hätten installiert werden müssen. Die WC–Beleuchtung wird durch die zentrale Netzfreischaltung automatisch ausgeschaltet. Ein unbeabsichtigtes Anlassen während der Nacht und am Wochenende ist damit ausgeschlossen, wenn die Alarmanlage aktiviert wird. Beleuchtung des Foyers, der Galerien und des Treppenaufganges Die Foyerbeleuchtung besteht aus Halogenspots mit jeweils 50 W Anschlussleistung und Wandleuchten in Fackeloptik (Abbildung 56). Die Foyerbeleuchtung kann über EIB–Aktoren, die sich seitlich der Zugangstüren zu den Zonen befinden, ein– und ausgeschaltet werden. Es kann nur die gesamte Beleuchtung (Foyer, Galerie 1 und 2, Treppenaufgang) geschaltet werden. 104 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Abbildung 56: Foyerbeleuchtung im Gebäude ECOTEC 1 Im Bereich des Luftraumes sind 6 Downlights mit Quecksilberdampflampen installiert (s. Abbildung 57). Diese Leuchten können nur über die Leitzentrale geschaltet werden. Die Downlights werden nur sehr sporadisch genutzt, weil der große Fensteranteil im Foyer zu einer ausreichenden Beleuchtung durch das Tageslicht führt. Abbildung 57: Downlights im Luftraum des Gebäudes ECOTEC 1 Die gesamte Foyer–, Galerie– und Flurbeleuchtung umfasst 48 Halogenspots (à 50 W) und 28 Wandleuchten (à 75 W, bzw. 18 W). Die installierte Leistung beziffert sich damit auf 4,5 kW. Als Maßnahme zur Optimierung der Foyerbeleuchtung sind die Wandleuchten mit Kompaktleuchtstofflampen und elektronischem Vorschaltgerät (E 27–Sockel, 18 W, Abbildung 58) ausgestattet worden. Dadurch hat sich die installierte Leistung auf 2,9 k W reduziert. 105 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Abbildung 58: Wandleuchte im Foyer mit Kompaktleuchtstofflampe Die Foyerbeleuchtung wird selten eingeschaltet, weil durch die Glasfassade ein hoher Tageslichtanteil in das Foyer gelangt und die Galerien einen zusätzlichen Lichteinfall durch die Glastüren der beiden inneren Gebäudeabschnitte zu verzeichnen haben. Das Tageslicht im Foyer ist zwischen Sonnenauf– und Sonnenuntergang in der Regel ausreichend, um im Bereich der Treppenaufgänge selbst an bewölkten Tagen für eine ausreichende Beleuchtung zu sorgen. Beleuchtung der Teeküchen Die Beleuchtung der Teeküchen erfolgt über Downlights mit Niedervolt–Halogenglühlampen und über Leuchtstofflampen, die direkt über den Arbeitsflächen angebracht sind. Die Beleuchtung wird mit einem Schalter ein– und ausgeschaltet. Es sind pro Teeküche 5 bis 8 Halogenleuchten und ein bis zwei Leuchtstofflampen installiert. Der elektrische Gesamtenergieverbrauch für die Beleuchtung der Teeküchen in allen Vollgeschossen wird auf ca. 0,9 MWh/Jahr geschätzt. 12.5. Elektrische Energie Im Energieflussbild (vgl. Abschnitt 12.1) sind die Energieströme im Gebäude ECOTEC 1 differenziert abgebildet worden. Die elektrischen Daten, die in dem Bild dargestellt wurden, basieren auf einer Analyse der elektrischen Energieverbräuche in den Voll– und Staffelgeschossen. Über die nach Verbrauchergruppen differenzierte Darstellung hinaus, wurden separate Monatswerte und Verbrauchswerte für einzelne Gebäudeabschnitte ermittelt, um jahreszeitliche und bereichsspezifische Einflussfaktoren identifizieren zu können. 12.5.1. Analyse des jahreszeitlichen Verlaufes der elektrischen Energieverbrauche im Gebäude ECOTEC 1 In der Abbildung 59 sind die monatlichen elektrischen Energieverbrauche im Gebäude ECOTEC 1 dargestellt. Der Jahresverbrauch hat sich in den Vollgeschossen von 119 MWhel im Jahr 1998 106 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE auf 98 MWhel im Folgejahr reduziert. Die Ursache dafür war die energetische Sanierung der Flurbeleuchtung. EG-2.OG 14 Elektrische Energie in MWh 12 1998: 119 MWh 42 MWh 31 MW Staffel. inc. PV 1999: 98 MWh 42 MWh 30 MW Staffel. aus EVU-Netz 1.Halbj.`00: 48 MWh 21 MWh 15 MWh 14 12 10 10 8 8 6 6 4 4 2 2 0 0 9 8 8 7 9 9 9 9 8 8 8 8 00 il 00 i 00 99 n r z. 9 eb. 9 pril 9 uni 9 ug 9 kt. 9 ez. 9 eb. 9 pril 9 uni 9 ugi 9 kt. 9 ez. eb. Ju O J O A J Ap F D A A F D A F De Abbildung 59: Elektrischer Energieverbrauch im Gebäude ECOTEC 1 Die jahreszeitliche Schwankung des Stromverbrauchs ist hauptsächlich auf den variierenden Bedarf der Beleuchtung sowie der Lüftungsanlagen zurückzuführen. Durch die Möglichkeit, die Wärmepumpen im Sommer auch als Kühlgeräte zu nutzen, erklärt sich die leichte Verbrauchszunahme beim Strom in den Monaten Juni, Juli und August. Im Februar/März 1999 ist der niedrigste Stromverbrauch der Messperiode zu verzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Flurleuchten umgebaut. Die jährlichen Verbrauche im Staffelgeschoss sind mit 42 MWhel konstant geblieben. Dort sind weniger Wandleuchten in den Fluren installiert, folglich ist der energetische Effekt der Sanierung geringer ausgefallen. Es wird ca. 25 % des elektrischen Energieverbrauches im Staffelgeschoss durch die Fotovoltaikanlage12 gedeckt. Der Strombezug aus dem EVU–Netz ist in den Frühjahrs– und Sommermonaten am geringsten. Das Ziel, einen Teil des Strombedarfes für die Kühlung durch die Fotovoltaikanlage zu realisieren, wurde erreicht. 12 Der Ertrag der Fotovoltaikanlagen von ECOTEC 1 und 2 wird in das Staffelgeschoss von ECOTEC 1 eingespeist. 107 Elektrische Energie in [kWh / Monat] IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE 2000 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 2. OG Zone 1 Zone 2 Zone 3 0 2000 1500 0 2000 1500 1000 1000 500 500 1. OG 0 2000 0 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 Erdgeschoß 0 0 b Fe 8 .9 98 ril Ap J 8 i9 un Au 8 g9 8 99 99 98 t. 9 ril z. b. Ok Ap Fe De J 9 i9 un 99 gi Au 9 00 00 99 t. 9 ril z. b. Ok Ap Fe De J 0 i0 un Abbildung 60: Monatlicher Stromverbrauch differenziert nach Geschossen Elektrische Energie in [kWh / Monat] Die Stromverbrauche weisen mit Ausnahme des Erdgeschosses eine geringfügige Differenz (vgl. Abbildung 60) zueinander auf. Das Erdgeschoss wurde im dargestellten Zeitraum weniger intensiv genutzt. Dadurch begründet sich der geringere Verbrauch. 1500 1500 1000 1000 500 500 Zone 3 EG 1.OG 2.OG 0 1500 0 1500 1000 1000 500 500 Zone 2 0 0 1500 1500 1000 1000 500 500 Zone 1 0 0 Fe 9 b. 8 9 ril Ap 8 J i9 un 8 8 g9 Au t. 9 Ok 8 9 z. De 8 Fe 9 b. 9 9 ril Ap 9 J i9 un 9 9 gi Au 9 t. 9 Ok 9 9 z. De 9 Fe 0 b. 0 0 ril Ap 0 J i0 un 0 Abbildung 61: Monatlicher Stromverbrauch differenziert nach Zonen 108 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Die deutlichste Abweichung wird in der Zone 1 (Abbildung 61) registriert. Dort befinden sich im Erdgeschoss zwei studentische Arbeitsräume, die weniger intensiv genutzt werden. In der Zone 2 des Erdgeschosses ist ebenfalls eine geringere Nutzung zu verzeichnen. Die dort ansässigen Mitarbeiter sind zudem überwiegend Teilzeitbeschäftigte, so dass eine vormittägliche Nutzung der Büroräume stattfindet. 12.5.2. Elektrischen Energieverbrauche in 1998 und 1999 Die Zielwerte der Energiekennzahlen für den Stromverbrauch wurden im Jahr 1998 überschritten. Der Kennwert für elektrische Energie lag mit 46,8 kWhel/(m2a) deutlich über dem vom SolarBau– Programm vorgesehenen Zielwert von 30 kWhel/(m2a). Eine Analyse des Stromverbrauchs nach Verbrauchergruppen hat ergeben, dass die Flurbeleuchtung mit 41 % einen außergewöhnlich hohen Anteil an dem Gesamtverbrauch aufweist. Aus diesem Grund sind die Flurleuchten im Februar 1998 mit Kompaktleuchtstofflampen ausgestattet worden. Dass der Einspareffekt auf die energetische Sanierung der Flurleuchten zurückzuführen ist, zeigt der in Abbildung 62 dargestellte Vergleich der elektrischen Monatsverbrauche. Nachdem im Februar 1998 der Umbau der Leuchten abgeschlossen wurde, ist der monatliche Verbrauch im Vergleich zu den Vorjahresmonaten deutlich gesunken. Strom98 Strom99 13 Monatlicher Verbrauch in MWh 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 z De n Ja b Fe z Mr r Ap i Ma n Ju l Ju Au g p Se Ok t v No z De n Ja Vergleichsmonate Abbildung 62: Vergleich des monatlichen Stromverbrauches 1998/1999 (Vollgeschosse) 12.5.3. Verbrauchergruppen Es sind sämtliche elektrischen Verbraucher mit Angabe der mittleren Leistung und der durchschnittlichen Betriebsstundenzahl in eine Datenbank überführt worden. Zur weiteren Analyse des elektrischen Energieverbrauchs sind die Verbraucher (vgl. Anhang 20) in insgesamt 9 Kategorien 109 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE eingeteilt worden. Die folgenden Kategorien beziehen sich auf die Vollgeschosse im Gebäude ECOTEC 1. 1. Wärmepumpen Die Ermittlung der Stromverbrauche der Wärmepumpen basiert auf den Messwerten der nachträglich installierten Stromverbrauchszähler. Um den Strombedarf für den Lüfter, den Kompressor und die Steuerung der NILAN Wärmepumpe zu bestimmen, wurde exemplarisch ein Gerät (2. OG, Zone 2) mit zusätzlichen Messgeräten ausgestattet. Die Kategorie Wärmepumpe beinhaltet die Kompressorenergie und den Stromverbrauch der Steuerung der NILAN–Wärmepumpen. 2. Lüftung In dieser Kategorie ist der Stromverbrauch der in den NILAN–Wärmepumpen installierten Lüfter erfasst. 3. Lüftung WC + Steuerung GA Die Stromversorgung für den WC–Lüfter und die Gebäudeautomationsgeräte (DDC, Trafos, Einzelraumregelung) sind in einem Schaltschrank untergebracht. Der elektrische Energieverbrauch der Haupteinspeisung des Schaltschrankes wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren gemessen. 4. Flurbeleuchtung Der elektrische Energieverbrauch der Geräte in den Kategorien 4 – 6 wurde in einer Zone, die eine exemplarische Nutzung aufweist, mit Hilfe von Zwischenzählern erfasst. Die Messungen wurden durch Einzelmessungen und Betriebszeiterfassungen (z. B. über die Gebäudeautomation) validiert. 5. Bürobeleuchtung 6. Beleuchtung WC 7. Computer In der Kategorie Computer sind die PCs und zusätzliche Peripheriegeräte, wie z. B. Drucker, zusammengefasst. 8. Teeküchen Die elektrischen Verbraucher in den Teeküchen bestehen aus der Beleuchtung, den Geräten zur Zubereitung von Heißgetränken und jeweils einem Kühlschrank mit Eisfach (Effizienzklasse C). 9. Sonstige nutzerspezifische Verbraucher Hierunter fallen die Kopiergeräte und Geräte zur Telekommunikation (z. B. Faxgeräte). Die prozentuale Verteilung der elektrischen Energie (vgl. Abbildung 63) zeigt, dass im Jahr 1998 die Flurbeleuchtung mit 41 % des Gesamtverbrauches den größten Anteil ausmacht. Die Wärmpumpen (Kompressor, Steuerung und Lüfter) verbrauchen 29 % des elektrischen Stromes. Die 110 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE nutzerspezifischen Verbraucher (Kategorien: Computer, Teeküchen und sonst. nutzerspez. Verbraucher) benötigen 10 % des gesamten Stromverbrauches. 3% 2% 5% 20% Wärmepumpen 5% Lüftung Lüftung WC + Steuerung GA 13% 9% Flurbeleuchtung Bürobeleuchtung Beleuchtung WC Computer 2% Teeküchen Spez. nutzerspez. Verbraucher 41% Abbildung 63: Elektrischer Verbrauch in den Vollgeschossen von ECOTEC I im Jahr 1998 Durch die Sanierung der Flurbeleuchtung und einem leichten Anstieg der nutzabhängigen Verbraucher hat sich im Jahr 1999 eine Verschiebung in der prozentualen Aufteilung (vgl. Abbildung 64) ergeben. Der Anteil der Flurbeleuchtung am gesamten elektrischen Energieverbrauch hat sich mit 22 % gegenüber dem Vorjahr halbiert. 5% 3% 9% 23% Wärmepumpen Lüftung 7% Lüftung WC + Steuerung GA Flurbeleuchtung Bürobeleuchtung Beleuchtung WC Computer 11% 18% 2% Teeküchen Spez. nutzerspez. Verbraucher 22% Abbildung 64: Elektrischer Verbrauch in den Vollgeschossen von ECOTEC I im Jahr 1999 Die Tabelle 15 stellt die absoluten Veränderungen des Stromverbrauches differenziert nach Verbrauchergruppen dar. 111 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Nr. Bezeichnung 1998 [MWh/a] 1999 [MWh/a] Differenz [MWh/a] 1 Wärmepumpen 23,56 23,84 0,28 2 Lüftung 10,44 10,44 0 3 Lüftung WC + Steuerung GA 2 2 0 4 Flurbeleuchtung 50 21,5 –28,5 5 Bürobeleuchtung 15 17,48 2,48 6 Beleuchtung WC 6 6,6 0,6 7 Computer 6 8,4 2,4 8 Teeküchen 4 4,58 0,58 9 Nutzerspez. Verbraucher 2 3 1 119 98 –21 Gesamt: Tabelle 15: Tabellarischer Vergleich der elektrischen Verbrauchswerte differenziert nach Verbrauchergruppen Auf Grund des Einspareffektes durch den Umbau der Flurleuchten, hätte sich ein elektrischer Gesamtenergieverbrauch von ca. 90 MWh/a für das Jahr 1999 einstellen müssen. Die Ursache für den „Mehrverbrauch“ ist die intensivere Nutzung des Gebäudes. In den Verbrauchsgruppen Bürobeleuchtung, Beleuchtung WC, Computer, Teeküchen und Nutzerspezifische Verbraucher ist eine Steigerung des Verbrauches um ca. 10 % eingetreten. Es wirken sich die höhere Anzahl der Geräte und die längeren Nutzungszeiten auf den „Mehrverbrauch“ aus. 50 45 40 MWh/a 35 30 25 20 15 10 5 er uc h ra ez .V er b Te e kü c he n te r om pu C ch tu n g W ch tu n Nu tz e rs p Be le u el eu ob Bü r C g g ch tu n le u be Fl ur Lü ftu ng W C + W är m ep um pe n St L eu üft er u n un g g G A 0 Abbildung 65: Grafischer Vergleich der elektrischen Verbrauchswerte differenziert nach Verbrauchergruppen 112 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Der grafische Vergleich der elektrischen Verbrauchswerte (Abbildung 65) verdeutlicht den energetischen Effekt der Sanierung der Flurbeleuchtung. Der elektrische Energieverbrauch wird sich im Jahr 2000 voraussichtlich weiter reduzieren, da die Flurleuchten im Februar 1999 energetisch saniert wurden und der Einspareffekt erst im Folgejahr vollständig wirksam wird. So hatte der Energieverbrauch der Flurleuchten im Februar 1999 mit 9,7 MWh bereits die Hälfte des Gesamtjahresverbrauchs erreicht. Im Bereich der Neuanschaffungen der Computer und der Zusatzgeräte ist mittelfristig durch die Substituierung von Altgeräten, insbesondere von Geräten mit ungeregelten Lüftern und von veralteten Monitoren, ein Einsparpotenzial vorhanden. 12.5.4. Analyse der elektrischen Energieverbrauche im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 Der elektrische Energieverbrauch im Staffelgeschoss stellt sich für die Jahre 1998 und 1999 wie folgt dar: Jahr Netzbezug [MWh/a] Ertrag PV [MWh/a] Gesamt [MWh/a] 1998 31 11 42 1999 30 12 42 Tabelle 16: Tabellarische Darstellung des elektrischen Gesamtenergieverbrauches im Staffelgeschoss des Gebäudes ECOTEC I Die monatlichen Stromverbrauchswerte im Staffelgeschoss (Abbildung 66) zeigen, dass der Eigenbedarf in den Sommermonaten Juli und August am größten ist. Dieser Mehrverbrauch ist auf die im Kühlbetrieb arbeitenden Wärmepumpen zurückzuführen. In der Übergangszeit (April – Juni) ist der Anteil der Netzeinspeisung durch die PV–Anlage am größten. In diesen Monaten herrscht eine nennenswerte Sonneneinstrahlung vor und der elektrische Energiebedarf für die Wärmepumpen ist gering, weil weder geheizt noch gekühlt werden muss. 113 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Eigenbedarf Stadtwerke Bezug PV-Anlagenertrag Netzeinspeisung Energie in [kWh / Monat] 4000 1998 1999 41,7 MWh 41,9 MWh 3000 31,4 MWh 30,1 MWh 2000 14,3 MWh 16,8 MWh 1000 3,8 MWh 0 b. Fe 5,3 MWh 98 il 98 i 98 g 98 t. 98 z. 98 . 99 il 99 i 99 i 99 t. 99 z. 99 . 00 il 00 i 00 n r g n r n r b b Au Ju Ok De Ju Ok De Ju Ap Fe Au Ap Fe Ap Abbildung 66: Elektrische Energiebilanz im Staffelgeschoss ECOTEC I Der elektrische Energieverbrauch bezogen auf die Nettogrundfläche13 ist im Staffelgeschoss mit 73 kWh/m2a deutlich höher als in den Vollgeschossen mit 41 kWh/m2a (1999), bzw. 50 kWh/m2a (1998). Nr. Bezeichnung P [kW] W/a [MWh/a] 1 Wärmepumpen 5,3 10,70 2 Lüftung 5,6 11,20 3 Leittechnik 0,8 7,01 4 Flurbeleuchtung 1,7 3,13 5 Bürobeleuchtung 7,7 4,76 6 Beleuchtung WC 1,3 0,96 7 Computer 2,6 1,80 8 Teeküchen 0,8 0,83 9 Nutzerspez. Verbraucher 2 2,00 27,8 42,39 Summe: Tabelle 17: Elektrischer Energieverbrauch im Staffelgeschoss ECOTEC 1 13 2 2 2 NGF: 2.941 m , davon 2.369 m Vollgeschosse und 572 m Staffelgeschoss 114 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Eine Analyse des elektrischen Energieverbrauches soll Aufschluss über die quantitative Gewichtung der einzelnen Verbrauchergruppen geben. Die Verbrauchergruppe „Lüftung WC + Steuerung GA“ wurde umbenannt in „Leittechnik“. Sie beinhaltet die in der Leitwarte betriebenen PCs, die zentralen Gebäudeautomationsanlagen und die Gebäudeautomationsanlagen des Staffelgeschosses. Elektrischer Verbrauch im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 in 1999 2% 4% 2% 5% 25% Wärmepumpen Lüftung Leittechnik Flurbeleuchtung Bürobeleuchtung Beleuchtung WC Computer Teeküchen Nutzerspez. Verbraucher 11% 7% 17% 27% Abbildung 67: Elektrischer Verbrauch im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 in 1999 Die größten Unterschiede zu den Vollgeschossen sind in folgenden Verbrauchergruppen zu erkennen: • Wärmepumpe Die Kompressorleistung ist für die Wärmepumpen messtechnisch bestimmt worden. Der Energieverbrauch entspricht den auf Basis der Herstellerangaben ermittelten Werten. Der Zuluft wird zusätzlich Fernwärme in Form von nachgeschalteten Heizregistern zugeführt. Der prozentuale Anteil der Kompressorenergie ist zwar im Vergleich zu den Vollgeschossen fast identisch, jedoch ist der absolute Wert auf Grund des höheren Basiswertes deutlich größer. Insbesondere in den Sommermonaten ist eine höhere Kühlleistung zu erbringen. • Lüftung Der hohe elektrische Verbrauch für die Lüftung resultiert aus der im Vergleich zu den Vollgeschossen vierfach höheren Luftwechselrate. • Leittechnik Die Verbrauchergruppe Leittechnik beinhaltet die zentrale Leittechnik für das ganze Gebäude und die Gebäudeautomation für das Staffelgeschoss. Weiterhin beinhaltet diese Verbrauchergruppe den Aufzug mit ca. 1 MWh/a und die Leittechnik für die Fernüberwachung von 115 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE externen Liegenschaften. Der gebäudespezifische elektrische Energieverbrauch (Aufzug plus Anteil für die gebäudebezogene Leittechnik) beziffert sich auf ca. 2,5 MWh/a. • Flurbeleuchtung/Bürobeleuchtung Die Beleuchtung des Empfangs wird der Verbrauchergruppe Bürobeleuchtung zugeordnet. Dadurch wir der rechnerische Anteil der Flurbeleuchtung auf 7 % des Gesamtverbrauches reduziert. • Beleuchtung WC Der niedrige Anteil der Beleuchtung WC ist in der geringen Nutzung des Staffelgeschosses begründet. Der elektrische Energieverbrauch im Staffelgeschoss war in den Jahren 1998 und 1999 mit 42 MWh/a konstant. Die Sanierung der Flurbeleuchtung hat im elektrischen Gesamtenergieverhalten des Staffelgeschosses eine geringe Rolle gespielt, weil die Anzahl der Wandleuchten im Verhältnis zu den Vollgeschossen geringer ist. Hinzu kommt, dass die vier Wandleuchten im Empfangsbereich aus Konstruktionsgründen nicht umgebaut werden konnten. Die hohe Luftwechselrate der Wärmepumpe, der höhere Kühlleistungsbedarf im Sommer und die zentrale Leittechnik verursachen einen im Vergleich zu den Vollgeschossen deutlich höheren elektrischen Energieverbrauch. 12.6. Trinkwasserversorgung mit Solarthermie Solarthermische Anlagen zur Brauchwassererwärmung werden oft so ausgelegt, dass der Bedarf während der Sommermonate gedeckt wird. In diesem Fall ergibt sich eine jährliche Deckungsrate von etwa 50%. Bei der vorliegenden Anlage wird zusätzlich solare Wärme für den Heizbetrieb bereitgestellt. Im Vergleich zum Wohnungsbau hat das untersuchte Bürogebäude eine stark abweichende Nutzung. Insbesondere kann lediglich von einem Warmwasserverbrauch von knapp 2 Litern pro Person und Tag ausgegangen werden. Die in Abbildung 42 und Abbildung 43 dargestellten jährlichen Energiemengen weisen in der Bilanz des Trinkwasserspeichers (WT3) erhebliche Abweichungen auf. Entsprechend den vorliegenden Messungen wurde dem Speicher 1998 mit 13,2 MWh und 1999 mit 10,1 MWh mindestens dreimal so viel Wärme zugeführt, als an den Zapfstellen entnommen wurde. Die zugeführte Wärme setzt sich aus den Wärmemengen zusammen, die aus dem Fernwärmeanschluss und auch direkt aus dem solarthermischen Kollektor bezogen werden. Die Bestimmung der Wärmeentnahme basiert auf den Messungen der Warmwassermengen, die für die einzelnen Bereiche mit Zählern separat erfasst werden. Als Temperaturdifferenz zwischen der entnommenen Warmwassermenge und der wieder zugeführten Frischwassermenge wurde ein Wert von ∆T = 50K angenommen, was als Maximalwert anzusehen ist. Als Verlustquellen bleiben die Zirkulationsleitungen sowie die Wärmeverluste durch den Speicher selbst. Nachfolgend wird das Verhalten der Kollektoren in monatlicher Auflösung sowie die genauen Verluste durch das Verteilnetz untersucht. 116 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE 12.6.1. Betrieb der Solarkollektoren Die Dimensionierung der Solarkollektoren erfolgte auf Basis eines vielfach größeren Bedarfes an warmem Trinkwasser. Auf Grund dieser Überdimensionierung wurde gleichzeitig eine Einbindung an den Heizkreislauf des Gebäudes vorgenommen. Durch diese Einbindung kann in den Sommermonaten über den Warmwasserspeicher (WT2) ebenfalls wieder solare Wärme an den Trinkwasserspeicher übergeben werden, wenn die Temperatur in diesem Speicher über der Temperatur des zentralen Rücklaufes liegt. In diesem Fall öffnet das Dreiwegeventil den Durchfluss vom Speicher WT2 zur Fernwärmeübergabestation, welche die Wärme zum Trinkwasserspeicher WT3 weiterleitet. Insofern ist ein Teil der vom Fernwärmeanschluss an den Trinkwasserspeicher geförderten Wärme zuvor durch die Solarkollektoren bereitgestellt worden. Eine exakte Quantifizierung dieser Mengen wäre jedoch auf Grund fehlender Messdaten nur unter Anwendung sehr grober Annahmen möglich, worauf hier verzichtet wurde. Zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit der Kollektoren dienen die monatlichen Auswertungen entsprechend Abbildung 68. Darin sind die thermischen Erträge der Anlage auf der Basis der Auslegung mit dem Programm f–Chart, die Messungen der in WT2 und WT3 gespeicherten Wärmemengen, die nur in den Heizungsspeicher (WT2) gespeisten Wärmemengen sowie die auf der Basis berechneter Einstrahlungswerte ermittelten Erwartungswerte der solaren Erträge. Die monatliche Strahlungsenergie der Sonne wurde dabei mit Hilfe von in Bremen gemessenen täglichen Sonnenscheindauern nach [Ritzenhoff, 95] und [Ritzenhoff, 92] berechnet. Für die Umwandlung der Einstrahlungswerte in nutzbare Wärme wurden Überschlagsrechnungen mit mittleren monatlichen Wirkungsgraden der Kollektoren entsprechend Tabelle 18 durchgeführt. Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 34 48 52 52 51 51 52 52 54 53 43 29 Tabelle 18: Angenommene mittlere monatliche Wirkungsgrade der Solarkollektoren in [%] Die Ergebnisse zeigen in den Jahren 1998 und 1999 eine recht gute Übereinstimmung der solaren Einstrahlung mit den Erwartungen entsprechend dem langjährigen Mittel (f–Chart–Berechnung). Die insgesamt bereitgestellte Solarwärme hat im Vergleich zum solaren Angebot im Juli 99 einen deutliche Einbruch erfahren. Diese Ertragsminderung ist bedingt durch die geringe Abnahme an warmem Trinkwasser und dem dadurch hervorgerufenen geringen Durchfluss durch den Kollektor. Wie aus den Kennlinien des Solarkollektors in (s. Abb. 24) hervorgeht, sinkt mit steigender Temperatur der Wirkungsgrad des Kollektors bis hin zur Stillstandstemperatur, bei der die eingestrahlte Leistung direkt durch Wärmestrahlung wieder an die Umgebung abgegeben wird. Weiterhin ist der geringe Wirkungsgrad der Kollektoren in den Wintermonaten erkennbar, wo der gemessene Ertrag deutlich unter dem zu erwartenden Ertrag liegt. 117 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE f-Chart-Abschätzung Messung der insgesamt bereitgestellten Solarwärme (TWW und Heizungspuffer) Solarwärme in Heizungspuffer Berechnung mit der solaren Strahlung von Bremen aus Sonnenscheindauermessung kWh / Monat 1500 Betrieb der thermischen Solaranlage 1000 500 Jan. 98 Feb. 98 März 98 April 98 Mai 98 Juni 98 Juli 98 Aug. 98 Sep. 98 Okt. 98 Nov. 98 Dez. 98 Jan. 99 Feb. 99 März 99 April 99 Mai 99 Juni 99 Juli 99 Aug. 99 Sep. 99 Okt. 99 Nov. 99 Dez. 99 Jan. 00 Feb. 00 März 00 April 00 Mai 00 Juni 00 0 Messdaten Trinkwassererwärmung durch Solaranlage Trinkwassererwärmung durch Fernwärme kWh / Monat 2000 Warmwasserversorgung mit thermischer Solaranlage 1500 1000 500 Bedarf Bedarf Jan. 98 Feb. 98 März 98 April 98 Mai 98 Juni 98 Juli 98 Aug. 98 Sep. 98 Okt. 98 Nov. 98 Dez. 98 Jan. 99 Feb. 99 März 99 April 99 Mai 99 Juni 99 Juli 99 Aug. 99 Sep. 99 Okt. 99 Nov. 99 Dez. 99 Jan. 00 Feb. 00 März 00 April 00 Mai 00 Juni 00 0 Abbildung 68: Energetische Auswertung des Solaranlagenbetriebes mit TWW Der Bedarf an Warmwasser ist nach Abbildung 68 mit 5 m3/Monat vergleichsweise konstant. Die entsprechend an den Zapfstellen entnommene monatliche Wärmemenge beträgt demnach im Mittel 290 kWh. Der Fernwärmebeitrag zur Brauchwassererwärmung ist erwatungsgemäß in den Wintermonaten deutlich größer als während der warmen Jahreszeit. Der unrealistisch geringe Beitrag zur Trinkwassererwärmung durch die Solaranlage im Sommer 1998 war durch temporäre Probleme in der Anlagentechnik bedingt. In guten Monaten haben die Vakuumröhrenkollektoren die in Tabelle 18 prognostizierten Wirkungsgrade übertroffen und teilweise mittlere Wirkungsgrade von über 55% erreicht. Da die 118 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Wärmemengenzähler direkt vor Eintritt in den Speicher montiert sind, sind in dem hier angegebenen Wert auch die Wärmeverluste durch den Wassertransport vom Kollektor zum Speicher enthalten. Dennoch ist die Solaranlage für die vorliegende Verbrauchsstruktur zu groß dimensioniert, was die zeitweilig nicht optimale Betriebsweise erklärt. 12.6.2. Energetische Analyse des Warmwasserbereitstellung Zur Analyse des konkreten Bedarfes durch die Warmwasserbereitung muss wie bereits angedeutet eine genaue Betrachtung der Verteilung des Warmwassers erfolgen. Diese erfolgt auf der Basis der in Kapitel 10 eingeführten Anlagenkonfiguration unter besonderer Berücksichtigung des Warmwassernetzes und des Verhaltens des Speichers. Die entsprechend Abbildung 69 gemessenen Temperaturverläufe am Trinkwasserspeicher geben die Betriebsweise und das Betriebsverhalten der Zirkulation wieder. Die Vorlauftemperatur wird im Zeitraum von 800 und 1800 Uhr zwischen 50 und 53°C gehalten. Sobald die untere Temperaturgrenze erreicht ist, wird dem Speicher wieder Wärme zugeführt. Die Rücklauftemperatur stellt sich jeweils etwa 3°C unterhalb der Vorlauftemperatur ein. Temperaturmessung der Zirkulationsleitung vom 13.01.1999 bis 18.01.1999 60 RücklaufWWB Raumtemperatur VorlaufWWB Temperatur in [°C] 55 60 55 50 50 45 45 40 40 35 35 30 30 25 25 12 :00 Mo 18 .01 .98 00 :00 18 .01 .98 12 :00 So 17 .01 .98 00 :00 17 .01 .98 12 :00 Sa 16 .01 .98 00 :00 16 .01 .98 12 :00 Fr 15 .01 .98 00 :00 15 .01 .98 12 :00 Do 14 .01 .98 14 .01 .98 13 .01 .98 Mi 00 :00 20 12 :00 20 Abbildung 69: Temperaturmessungen am Trinkwasserspeicher Da die Rücklauftemperatur an einer ungedämmten Stelle aufgenommen wurde, fällt sie nachts bis auf die Raumtemperatur ab. Die Vorlauftemperaturmessung erfolgte an einer isolierten Stelle, wodurch die Temperatur nachts von der Speichertemperatur beeinflusst wird. Zum Zeitpunkt der Messung war die Zirkulation aus Komfortgründen auch am Wochenende in Betrieb, wenngleich die Gebäudenutzung am Wochenende zumindest eingeschränkt ist. Zur Abschätzungen der jeweiligen Wärmeverluste wurden nun folgende Einflüsse untersucht: • • Verluste beim Start der Warmwasserzirkulation zum Aufheizen der Leitungen, Zirkulationsverluste, während des Betriebes, 119 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE • • Stockwerksverluste, während der Entnahme von Warmwasser, sowie Bereitschaftsverluste durch den Wärmespeicher. Für diese Untersuchungen wurden verschiedene Annahmen getroffen. Die Leitungen und Armaturen können in Wand– und Deckendurchbrüchen sowie im Kreuzungsbereich von Rohrleitungen mit der Hälfte der aufgelisteten Anforderungen ausgeführt werden. Für Wärmebrücken an Rohrschellen, Wanddurchbrüchen und Armaturen wird ein Minderungsfaktor von 5% angenommen. Die Umgebungstemperatur im Gebäude beträgt ϑU = 20°C. Im Zirkulationskreislauf liegt die mittlere Temperatur entsprechend einer Messung bei ϑTWW,Z = 53°C. Als durchschnittliche Temperatur in den Stockwerksleitungen, die nach Abzweigung vom Zirkulationsstrang beginnen, wird eine Temperatur von ϑSt = 35°C angesetzt. Für die Wärmeleitfähigkeiten der Materialien gelten: λCu = 392 W/(m·K); λEstrich = 1,4 W/(m·K) und λDämm. = 0,035 W/(m·K). Der Wärmeübergangskoeffizient von der Rohraußenwand an die Luft wird mit: αLuft = 10 W/(m²·K) angenommen. Leitungsaufheizverluste Das Leitungsnetz kühlt über Nacht auf den Wert der Umgebungstemperatur aus. Folglich muss das Netz einschließlich der Zirkulationsleitung während der Betriebszeit von 20°C auf 53°C temperiert werden. Die Stockwerksleitung sind darin nicht enthalten, da sie mit verminderter Temperaturspreizung (20°C / 35°C) berechnet werden und keine Anbindung zum Zirkulationskreislauf besteht. QLA = nA · (mR · cR +mW · cW) · (ϑ – ϑU) nA mR cR mW cW : Anzahl der Aufheizvorgänge : Masse des Rohres : Wärmekapazität des Rohres Cu : Masse des Wassers im Rohr : Wärmekapazität des Wassers 1 x pro Tag Abhängig vom Rohrdurchmesser = 0,109 Wh/(kg·K) Abhängig vom Rohrdurchmesser = 0,96 Wh/(kg·K) Für die Aufheizung der Leitung ist pro Tag eine Energiemenge von QLA = 3,08 kWh erforderlich. Wärmeverluste der Zirkulations–, Förder– und Stockwerksleitung Im normalen Betrieb gibt es kontinuierliche Wärmeverluste an die Umgebung des Zirkulationskreislaufes. Für die Stockwerksleitung, die unter dem Flur und in der Wand liegt, wurden folgende Annahmen getroffen: • • • Wärmestrom durch eine mehrschichtige Zylinderwand Dämmschichtdicke, 1/2 der Anforderungen der Heizungsanlagenverordnung Estrichdicke 50 mm Q z,St = 2 * π * L * ∆ϑ * t z d d d 1 1 1 1 * ln 2 + * ln 3 + ... * ln n+1 + λ1 d1 λ2 d2 λn dn α Luft * dn+1 L = Leitungslänge tZ = 10 Stunden : tägliche Betriebszeit der Zirkulationspumpe 120 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Die Wärmeverlustleistungen in Abhängigkeit der Leitungsdurchmesser ergibt sich demnach zu: Nennweite Zirkulationskreislauf Stockwerksleitung DN 12 5,6 W/m 3,7 W/m DN 15 6,2 W/m 4,2 W/m DN 20 7,0 W/m – DN 25 6,3 W/m – In den Stockwerksleitungen resultieren die geringeren Wärmeverlustleistungen durch geringere Temperaturgradienten und gleichzeitig etwas geringeren Isolationsdicken. Die täglichen Verluste durch die Zirkulationsleitungen ergeben sich zu 14,4 kWh und durch die Stockwerksleitungen zu 4,8 kWh. Bereitschaftsenergieverlust des Speicher–Wassererwärmers Der tägliche Bereitschaftsenergieverlust des Speicherwassererwärmers (WT3) von der Firma Viessmann beziffert sich laut Hersteller auf QSWE = 2,5 kWh. Zusammenfassung der Energieverluste der Brauchwasseraufbereitung und –verteilung Verluste durch Aufheizung der Leitungen Zirkulationskreislauf Stockwerksleitungen Bereitschaftsenergie Pro Tag 3,08 kWh 14,4 kWh 4,84 kWh 2,5 kWh Pro Jahr 1,12 MWh 5,26 MWh 1,77 MWh 0,91 MWh Tabelle 19: Energieverluste der Brauchwasseraufbereitung und –verteilung Entsprechend der vorliegenden Analyse beträgt der Energieverlust durch die Leitungen pro Jahr etwa 9,1 MWh, was einem mittleren täglichen Verlust von 24,82 kWh entspricht. Der größte Anteil von über 50% wird dabei durch den Zirkulationskreislauf hervorgerufen. Das Ergebnis der Überschlagsrechnung ist deutlich niedriger als die gemessenen Energieverluste von 13,2 MWh im Jahr 1998 und etwas geringer als 10,1 MWh im Jahr 1999 (vgl. Abbildung 42 und Abbildung 43). Neben der Unsicherheit einzelner Parameter sind nicht optimale Betriebszeiten der Zirkulationspumpen im Jahr 1998 Grund für die Abweichungen. Durch den 24–stündigen Betrieb in der ersten Jahreshälfte 1998 ergab sich im Jahresmittel ein rechnerischer Verlust durch die Zirkulationsleitungen von etwa 9,5 MWh. Mögliche Energieeinsparpotentiale der Trinkwasserbereitstellung ergeben sich durch folgende Vorschläge: • Betrieb der Zirkulationspumpe nur an den fünf Werktagen pro Woche anstelle eines täglichen Betriebes. Ergebnis: circa 30 % Energieeinsparung. • Die Zirkulationspumpe getaktet mit einer Periode von etwa 20 min betrieben. Eine rasche Abkühlung der Leitung wird durch die vorhandene Dämmung weitgehend vermieden. 121 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Für die Versorgung der Zonen 2 und 3 würde ein Zirkulationskreislauf ausreichen. Da in jeder • Zone Wasserzähler installiert sind, wäre bei separater Vermietung trotzdem eine verbrauchsabhängige Abrechnung möglich. Wegen der hohen Verluste durch die Zirkulationsleitung soll auf der Basis einer primärener- • getischen Bewertung die vorhandene Installation mit einer Warmwasserbereitstellung durch elektrisch betriebene Untertischgeräte verglichen werden. Beim Einsatz von Untertischgeräten entfallen die Wärmeverluste durch Zirkulation und die des Speichers im Keller. Es bleiben die Verluste innerhalb der Stockwerke ergänzt um die Bereitstellungsverluste durch die insgesamt 12 benötigten Geräte. Zusätzlich zu den 3,7 MWh Nutzwärme fallen etwa 1,8 MWh an Wärmeverlusten an, die insgesamt elektrisch zu erzeugen sind. Primärenergetisch ergibt sich damit ein Bedarf von: 2,8 · (3,7 + 1,8) MWh = 15,5 MWhPE pro Jahr. Im Vergleich dazu erfordert das bestehende System rechnerisch: (9,1 + 3,7 + 2,8·0,18) MWh = 13,3 MWhPE. Der elektrische Energiebedarf der Zirkulationspumpe wurde dabei mit 180 Wh/a abgeschätzt. Ungeachtet der deutlich höheren Investitionskosten spart die vorliegende Installation primärenergetisch etwa 2 MWh bzw. 13% gegenüber einer dezentralen elektrischen Warmwasserbereitung ein. 12.7. Fotovoltaikanlage Die Energieerträge sowie die Anordnung der einzelnen Strings der PV – Anlage sind mit ihrer Anordnung in Abbildung zu sehen. Die Auswertung der Betriebsdaten der Jahre 1998 und 1999 haben auf der Basis der Anlagendaten: • Nennleistung: 9,4 kWP • Nettokollektorfläche: 75 m2 • Modulneigung: 31° • Modulausrichtung: –18° (SSO) • Wirkungsgrad unter Standardtestbedingungen ηSTC: 11,7% folgende Jahresdurchschnittswerte für die beiden Jahre ergeben: • elektrischer Ertrag: 7752 kWh • Ertrag pro installierter Kilowattstunde: 825 kWh / kWP • Globalstrahlung: 76,3 MWh • Anlagenwirkungsgrad: 10,1 % • Performance Ratio: 86,3 %. 122 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Abbildung 70: Ansicht der 9,4 kWP PV–Anlage Die einzeln ermittelten Jahreswerte sowie die Gütedaten der PV – Anlage sind in Tabelle 20 noch einmal zusammengefasst. Im Vergleich mit anderen Anlagen im norddeutschen Raum stellen die ermittelten Energieerträge der PV – Anlage mit 825 kWh / kWP und einem Performance Ratio (PR) von über 86% sehr gute Werte dar. 1998 1999 Durchschnitt Einheit Elektrischer Gesamtertrag 7132,0 8372,0 7752,0 [kWh] Ertrag pro installiertem kWp 759,0 891,0 825,0 [kWh/kWp] Ertrag pro installiertem m2 95,1 111,0 104,0 [kWh/m2] Wirkungsgrad der PV–Anlage 10,1 10,2 10,1 [%] Performance Ratio 86,3 87,2 86,3 [%] Tabelle 20: Gütedaten der PV–Anlage In Tabelle 21 sind die Strings der PV – Anlage nach ihrem Ertrag geordnet. Die einzelnen PV – Module haben einen Herstellungstoleranzbereich von +/– 4%. Die drei zu einem String in Reihe geschalteten Module bewegen sich sogar in diesem Bereich, dies ist neben dem Performance Ratio ein weiterer Beleg für das sehr gute Arbeiten der PV –Anlage. 123 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Ranking– Platz String–Nr. Erträge 98/99 in kWh Abweichungen in % 1 3 1447 102,7 2 5 1439 102,1 3 2 1433 101,7 4 10 1430 101,5 5 9 1429 101,4 6 6 1428 101,3 7 11 1416 100,5 8 7 1410 100,0 9 4 1377 97,7 10 1 1354 96,1 11 8 1341 95,1 Mittelwert: 1409,5 Tabelle 21: Rankingliste der einzelnen Strings Die Abbildung 71 zeigt den monatlichen elektrischen Ertrag der beiden Jahre in Bezug auf die zur Verfügung gestandene Globalstrahlung. Der erkennbare Ertragseinbruch im Dezember 1998 ist auf eine zeitweise Verschattung der Module mit Schnee zurückzuführen. In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass zur Mittagszeit Teilverschattungen einzelner Module und eines ganzen Strings durch andere Module auf Grund deren räumlicher Anordnung auf dem Dach auftreten. Dieses resultiert aus dem zu geringen Abstand zwischen den Modulreihen. Auch wurden Verschattungen durch auf dem Dach installierte Geräte und Anlagenteile beobachtet, die zu Teilverschattungen und damit zu Ertragseinbußen führen. 124 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Ertrag der PV-Anlage 1000 800 8 600 6 400 4 200 2 0 2 1200 Energieertrag in [kWh] 14 PV_EMS gesamt: 7 132 kWh 12 Globalstrahlung gerechnet für 31° und -18° Süd mit ASTROSOLAR gesamt: 70 379 kWh 10 Globalstrahlung in [MWh/(m Monat)] 1400 0 Jan. 98 Feb. 98 März 98 April 98 Mai 98 Juni 98 Juli 98 Aug. 98 Sep. 98 Okt. 98 Nov. 98 Dez. 98 Jahr 1998 Ertrag der PV-Anlage 1000 800 8 600 6 400 4 200 2 0 2 PV_EMS gesamt: 8 358 kWh 12 Globalstrahlung gerechnet für 31° und -18°Süd mit ASTROSOLAR 10 gesamt: 82 218 kWh 1200 Energieertrag in [kWh] 14 Globalstrahlung in [MWh/(m Monat)] 1400 0 Jan. 99 Feb. 99 März 99 April 99 Mai 99 Juni 99 Juli 99 Aug. 99 Sep. 99 Okt. 99 Nov. 99 Dez. 99 Jahr 1999 Abbildung 71: Energieertrag und Globalstrahlung der PV–Anlage Durch die Teilverschattungen am stärksten betroffen sind die Strings 7 und 11, die im bisherigen Betriebszeitraum jeweils 1410 (String 7) bzw. 1416 (String 11) kWhel produziert haben. Die verschattungsbedingten Mindererträge konzentrieren sich jedoch auf die Wintermonate und betragen in etwa 5%. Der unterdurchschnittliche Ertrag der Strings 1 (1354 kWhel) und 8 (1341 kWhel) kann jedoch nicht auf Verschattungen zurückgeführt werden, sondern nur durch Fertigungstoleranzen erklärt werden. In Anbetracht des insgesamt sehr guten Ertrages liegt der Minderertrag jedoch innerhalb der Akzeptanzgrenzen. 125 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE 12.8. Bautechnische Details Während des über dreijährigen Betriebes der Gebäude ECOTEC 1 und 2 konnten keine gravierenden Mängel in Bezug auf die Baukonstruktion und –ausführung festgestellt werden. Um bautechnische Details, die mögliche energetische Schwachstellen beinhalten könnten, besser beurteilen zu können, wurden zusätzlich zu den energetischen Untersuchungen weitere Analysen durchgeführt. Als mögliche Schwachstellen kamen generell in Betracht: • Luftdichtigkeit des Gebäudes • Thermische Qualität der Außenhaut des Gebäudes, insbesondere der Fenster, der Fensteranschlüsse und der Fassadenelemente • Auswirkungen des ungedämmten Luftansaugschachtes auf das darüberliegende Büro und • vermutete Wärmebrücken im Bereich der Attika und der Entlüftung. Die bautechnischen Details wurden mit Hilfe eines Blower–Door–Testes, einer Thermografie und weiteren Untersuchungen der Oberflächen–, bzw. Raumtemperaturen analysiert. 12.8.1. Blower–Door–Test Am 07. Juli 1999 wurde im Gebäude ECOTEC 1 die Gebäudedichtheit wurde mittels eines Blower–Door–Testes (Prüfbericht s. Anhang 21) bestimmt. Ablauf der Messung Die Messung erfolgte in Anlehnung an den Entwurf zur DIN EN ISO 9972 (1997–01). Der Entwurf ist im Wesentlichen deckungsgleich mit der ISO 9972 Thermal insulation; Determination of building airtightness, fan pressurization method (1996). Abbildung 72: Einbau der Blower–Door in Raum 0.03 des ECOTEC 1–Gebäudes 126 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Das auf Dichtheit zu prüfende Gebäude war im fertig ausgebauten Zustand mit allen für die Luftdichtheit maßgeblichen Bauteilen und Anschlüssen. Die Minneapolis Blower–Door wurde in das Fenster vom Raum 0.03 (s. Abbildung 72), eingebaut. Sie wurde in unmittelbarer Nähe vom Fensterflügel, der Wand und der Fensterbank flankiert. Trotz offenem Gebläse muss daher keine Korrektur des c–Werts erfolgen. Folgende Vorbereitungen sind vor Beginn der Messung getroffen worden: • Überprüfung des Rahmens der Blower–Door auf Dichtheit • Überprüfung der Schläuche auf Dichtheit • Schließen aller Außentüren und Fenster • Überkleben der Zu– und Abluftauslässe • Abstellen der Lüftungsanlage • Nullstellung der Messgeräte Wetterdaten: Außentemperatur: 20,0 °C (im Mittel) Innentemperatur: 23,3 °C (im Mittel) Wind: Gering Vorgehensweise: Für die Messung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden wird ein Ventilator mit einer Luftmengenmesseinrichtung (Blower–Door) luftdicht in eine Öffnung des Gebäudes eingebaut. Prinzipiell sind sowohl Türen als auch Fenster geeignet. Mit dem Ventilator wird eine Druckdifferenz zum Außendruck von 50 Pa erzeugt. Ermittelt wird der Luftleckagestrom beim Differenzdruck von 50 Pa, der in diesem Fall in Relation zum austauschbaren Luftvolumen der beheizbaren Räume gesetzt wurde (n50–Wert). Das Haus wurde bei laufendem Gebläse (Unterdruck 50 Pascal) nach Leckagen abgesucht. Mittels der Hände wurden alle Bauteilanschlüsse auf Zugluft überprüft. Wichtige Undichtheiten wurden mit einem Luftgeschwindigkeitsmessgerät (Thermoanemometer) näher bestimmt. Zusammenfassung der quantitativen Ergebnisse Bei der Luftdurchlässigkeitsprüfung wurde durch das in einem flexiblen Rahmen eingesetzte Gebläse Unterdruck bzw. Überdruck im Gebäude erzeugt, und die dabei auftretenden Volumenströme bestimmt. Die Ergebnisse der daraus errechneten Luftwechselraten sind in der Tabelle 22 zusammengestellt. Die Luftwechselraten beziehen sich auf das oben genannte Volumen des Objektes. Für die Einordnung in einschlägige Regelwerke ist der Mittelwert aus Unter– und Überdruck maßgeblich. Dieser lässt sich zu n50 = 0,67 h–1 errechnen. Die DIN V 4108–7 schreibt einen Wert n50 ≤ 3 h–1 (Gebäude mit natürlicher Lüftung) bzw. n50 ≤ 1 h–1 (Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen) vor. 127 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Volumenstrom bei 50 Pa Druckdifferenz Luftwechselrate bei 50 Pa Druckdifferenz Unterdruck Überdruck Unterdruck Überdruck 5720 m³ 6970 m³ 0,60 h–1 0,73 h–1 Tabelle 22: Luftwechselraten bei Über– und Unterdruck Das Passivhaus–Instituts für den Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung empfohlene Wert n50< 0,6 h–1 wurde nur geringfügig überschritten. Gebäudezustand und Zusammenfassung der wichtigsten Leckagen Das untersuchte Bürogebäude ist massiv zweischalig konstruiert. Den oberen Abschluss bildet eine leichte Decke (Trapezblech mit obenliegender Dämmung und Dichtung). Die Geschossdecken sind mit einem schwimmenden Estrich versehen. Die Wände sind tapeziert, Anschlüsse im Bereich der Fenster sind, überwiegend fehlerfrei, versiegelt. Die Decken sind zur Aufnahme von Installationen abgehängt. Als untere Grenze des beheizten Volumens wurde die Tür am Abgang zur Kellertreppe angenommen. Die dahinter liegenden, beheizbaren Toilettenräume im Kellergeschoss wurden zum unbeheizten Volumen gezählt. Das Volumen des Fahrstuhlschachts wurde ebenfalls nicht dem beheizten Volumen zugerechnet. Abbildung 73: Leckage im Bereich der Wärmepumpendurchführung im Staffelgeschoss Größere Leckagen, teilweise mit Sichtkontakt nach außen, wurden im Bereich des Staffelgeschosses ermittelt (s. Abb. 73). 128 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE In Abbildung 74 ist eine Leckage an der Heizkörperaufständerung dargestellt. Sie wurde in Raum 1.14 festgestellt. Die Leckage ist vermutlich durch einen Luftverbund unterhalb des Estrichs bedingt. Hier wurde eine Luftströmung mittels eines Thermoanemometers an der Heizkörperaufständerung ermittelt. Abbildung 74: Luftströmung an der Heizkörperaufständerung Die Rohrdurchführungen der Lüftungselemente durch die Gebäudehülle sind nicht luftdicht ausgeführt. Daneben waren an den Durchtrittsstellen der an die Sparrenpfetten führenden Stützenkonstruktion erhebliche Strömungsgeschwindigkeiten messbar. Planmäßig ist als obere luftdichte Abgrenzung das Trapezblech mit obenliegender Dämmung und Dichtung vorgesehen. Die gefundenen Leckagen deuten allerdings auf eine Durchströmung der Ebene zwischen Trapezblech und abgehängter Decke. Die sichtbare Decke wird damit zur tatsächlichen luftdichten Ebene, und Leckagen machen sich an Fehlstellen in dieser Ebene bemerkbar. Um die quantitativen Auswirkungen der Leckagen im Staffelgeschoss abschätzen zu können, ist die Geschoss– und Fahrstuhltür im Staffelgeschoss überklebt, und das Luftvolumen dieses Geschosses bei der anschließend erfolgten Einpunktmessung nicht berücksichtigt worden. Die damit überschlägig ermittelte Luftwechselzahl n50 (für die übrigen Geschosse) lag bei 0,51 h–1 (Unterdruck), bzw. 0,57 h–1 (Überdruck). Im Erdgeschoss wies die Gebäude–Eingangstür, vor allem bei Überdruck, einen erheblichen Leckagestrom auf. In allen Geschossen waren geringe Leckagen im Bereich der Fensterkonstruktionen zu beobachten. Eine starke Durchströmung der Rahmenfuge im Bereich des Anschlags und des Scharniers konnte in Raum 0.04 dokumentiert werden. Zu diesem Zeitpunkt der Blower–Door–Messung wurde ein Unterdruck im Gebäude erzeugt, dieses ist am Verlauf des Spurengases in das Gebäudeinnere erkennbar (s. Abbildung 75). 129 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Abbildung 75: Leckage im Bereich der Fensterkonstruktion Dichtungsbänder wurden teilweise nicht bis in die Fensterecken gezogen, Glashalteleisten nicht lückenlos versiegelt. Im Einzelfall war der Anschluss des Fensterelements an die Decke lückenhaft. Die Fahrstuhltüren, die über das Kellergeschoss Außenluftverbund haben, erwiesen sich ebenfalls in allen Geschossen als umlaufend undicht. Die Leckagen im Fensterbereich sind durch das Versiegeln mit dauerplastischer Fugenmasse zu beheben (s. DIN 18540 und IVD–Merkblatt Nr.9, Dichtstoffe in der Anschlussfuge für Fenster und Außentüren). Die Maßnahme bedarf allerdings einer ständigen Sichtkontrolle, da die Fugenmasse nur begrenzt in der Lage ist, Formveränderungen (Quellen, Setzungen) aufzunehmen, so dass ein erneutes Abreißen nicht auszuschließen ist. Im Bereich der Stützenkonstruktion und Rohrdurchführungen sollten andere, geeignete Abdichtungsmethoden gewählt werden (geeignete Klebefolien, Verleistungen o.ä.). 12.8.2. Thermografische Untersuchung des ECOTEC 1–Gebäude Um weitere Aussagen zur thermischen Qualität der Außenhaut treffen zu können, wurde eine Thermografie mit einer Infrarotbildkamera durchgeführt. Die Thermografie wurde am 02. März 2000 in der Zeit von 5–7 Uhr durchgeführt. Der Zeitpunkt wurde so früh gewählt, weil Tageslicht die Ergebnisse verfälscht hätte. Die äußeren Bedingungen waren mit einer Außentemperatur von –3°C nahezu ideal. Ziel der Untersuchungen war es, herauszufinden, ob das ECOTEC 1–Gebäude Wärmebrücken im Bereich der Fassade aufweist. Des weiteren wurden der Eingangsbereich, die Fenster und die rückwärtige Seite des Gebäudes untersucht. 130 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Abbildung 76: Eingangsbereich des ECOTEC 1–Gebäudes In Abbildung 76 ist der Eingangsbereich des ECOTEC 1–Gebäudes abgebildet. Erkennbar ist der deutlich kältere Türrahmen gegenüber der Verglasung. Außer der in Abbildung 77 beschrieben Leckage wurden keine bauphysikalischen Auffälligkeiten festgestellt. Abbildung 77: Leckage am Türschließer In Abbildung 77 ist die Leckage am Türschließer sichtbar, die auch bereits mit der Blower–Door– Messung geortet wurde (vgl. Abschnitt 12.8.1). In der Summe jedoch ist der Wärmeverlust so gering, dass er keinen Einfluss auf die Energiebilanz des Gebäudes hat. 131 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Abbildung 78: Thermogramm der Fassade von ECOTEC 1 Abbildung 78 zeigt ein Thermogramm der Frontfassade des ECOTEC 1–Gebäudes. Auf der gesamten Fassade konnten keine Leckagen geortet werden. Die blaue Farbe der Edelstahlsäule zwischen den Fenster im zweiten Obergeschoss beruht nicht auf einer Leckage; die Emmissivität von Edelstahl ist eine andere als die vom Verblendmauerwerk. Die Temperaturverteilung weist auf eine gleichmäßige Dämmung der gesamte Fassade hin. Durch die Thermografie Ergebnis wurde thermische Trennung der Außenschale (Verblendmauerwerk) von der tragenden Konstruktion nachgewiesen. Es konnten keine gravierenden Leckagen nachgewiesen werden. 12.8.3. Auswirkungen des ungedämmten Luftansaugschachtes anhand von lokalen Temperaturmessungen Auf Grund des Hinweises eines Nutzers im Raum 0.09, der über einen ständig fußkalten Boden klagte, wurde vermutet, dass der unter dem Büro befindliche Zuluftansaugschacht, die Ursache sei. Um diese Vermutung zu überprüfen, wurden die beiden Räume über einen längeren Zeitraum messtechnisch untersucht (vgl. Abb. 79 und 80). Abbildung 79: Temperaturfühler im Luftansaugschacht 132 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Abbildung 80: Temperaturfühler im Luftansaugschacht Temperatur in [°C] Abbildung 81 zeigt die Ergebnisse der Temperaturmessungen an unterschiedlichen Bauteilen in der Zuluftansaugung unterhalb des Raumes 0.09. Die Temperaturen wurden von Montag, 23. November bis Donnerstag, 26. November 1998 gemessen. 10 10 8 8 6 6 4 4 2 2 Raumluft Zuluft (Filter) Decke (Oberfläche) Wand (Zuluft Z3) 0 0 09 :00 05 :00 26 .11 .98 01 :00 26 .11 .98 21 :00 26 .11 .98 17 :00 25 .11 .98 13 :00 25 .11 .98 09 :00 25 .11 .98 05 :00 25 .11 .98 01 :00 25 .11 .98 21 :00 25 .11 .98 17 :00 24 .11 .98 13 :00 24 .11 .98 09 :00 24 .11 .98 05 :00 24 .11 .98 01 :00 24 .11 .98 24 .11 .98 23 .11 .98 23 .11 .98 21 :00 -2 17 :00 -2 Abbildung 81 Temperaturmessungen im Luftansaugschacht Hier ist besonders die Temperaturkurve der Decke (Oberfläche) zu betrachten, da diese Aussagen über das Verhalten der Betondecke zum Erdgeschoss gibt. Die Temperatur steigt am 24. November ab ca. 21 Uhr bis morgens 6 Uhr um annähernd 3°C an. Hieraus lässt sich schließen , dass die Temperatur auf der Oberseite der Betondecke, siehe Abbildung 83, also im Erdgeschoss, die sich tagsüber als Speichermasse in der Betondecke eingelagert hat, nachts durch den hohen Temperaturunterschied zum Keller hin durch Transmission abgeführt wird. Besonders deutlich wird dies, wenn sich morgens um 6 Uhr die Wärmepumpen anschalten und somit ein großer und sehr kalter Luftvolumenstrom durch den Raum in die Zuluft transportiert wird; jetzt fällt die Temperatur innerhalb kürzester Zeit um etwa 2°C. Um diese Vermutung zu bestätigen, wurden die Temperaturen in Raum 0.09 (s. Abb. 83 und 84) gemessen. 133 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Abbildung 82: Temperaturfühler in Raum 0.09 Abbildung 83 zeigt die Temperaturmessungen über einen Zeitraum von Donnerstag, 26. November, bis Dienstag, 08. Dezember 1998, also direkt im Anschluss an die Messungen im Keller. Die Unterbrechung der Aufnahme der Temperaturen zwischen dem 03. und 04. Dezember 1998 ist auf einen Speicherausfall der Messgeräte zurückzuführen. 21 21 20 19 19 08 .12 .98 07 .12 .98 06 .12 .98 14 05 .12 .98 14 04 .12 .98 15 03 .12 .98 15 02 .12 .98 16 01 .12 .98 16 30 .11 .98 17 29 .11 .98 17 28 .11 .98 18 27 .11 .98 18 26 .11 .98 Temperatur in [°C] 20 Raumluft Außenwand Raumluft Innenwand Fußboden Außenwand Abbildung 83: Temperaturmessungen in Raum 0.09 Die Messfühler wurden auf dem Fußboden, d.h. auf dem Teppich und auf der Innenseite der Außenwand befestigt. Ferner wurden zwei Raumluftfühler, einer zur Kaltseite sowie ein anderer zur 134 IV.12 ANALYSE DER VERBRAUCHE Warmseite, angebracht. Hier zeigt sich deutlich der Zusammenhang zu den Messungen im Keller, s. Abbildung 81. In Abbildung 83 ist besonders die Temperaturkurve des Fußbodens zu betrachten. Hier ist erkennbar, dass die Fußbodentemperatur im besten Fall 16,5°C erreicht und die Raumluft, die in ca. 40 cm Höhe über dem Fußboden gemessen wurde, zum gleichen Zeitpunkt gut 20°C beträgt. Durch diesen Temperaturunterschied entsteht eine natürliche Luftbewegung, die zu Unbehaglichkeit und sogar Krankheiten, wie z.B. Erkältungen, führt. Ferner beklagen sich die Personen, die in diesem Raum arbeiten, über „kalte Füße“. Um diesem entgegenzuwirken, haben sich die Mitarbeiter bereits einen Heizlüfter beschafft, was das energetische Konzept des Gebäudes „ad absurdum“ führt. Des weiteren wird der gleiche Effekt in Raum 0.10 erreicht, da sich dieser ebenfalls direkt über der Zuluftansaugung im Keller befindet. Dieser Raum wurde zwar nicht messtechnisch untersucht, da hier aber ebenfalls über o. g. Unannehmlichkeiten geklagt wurde, ist anzunehmen, dass hier ebensolche Effekte wie in Raum 0.09 aufgetreten sind. Der Empfehlung, den gesamten Raum unterhalb des Erdgeschosses nachträglich zu dämmen, damit die bestehende Wärmebrücke zu beseitigen sowie die Temperaturgradienten in den Räumen 0.09 bzw. 0.10 zu vermindern, wurde nachgekommen. Zustand nach der Sanierung 22 21 20 19 18 17 16 15 14 22 21 20 19 18 17 16 15 14 vor den Dämmaßnahmen nach den Dämmaßnahmen Raumluft innen Raumluft außen Fußboden Außenwand 22 21 20 19 18 17 16 15 14 22 21 20 19 18 17 16 15 14 29 .0 1. 29 99 0 .0 1. 0:0 0 30 99 1 .0 1. 2:0 0 30 99 00 .0 :0 1. 0 31 99 12 .0 1. :0 0 31 99 0 .0 1. 0:0 0 01 99 1 .0 2. 2:0 0 01 99 0 .0 2. 0:0 0 02 99 1 .0 2. 2:0 0 02 99 0 .0 2. 0:0 0 03 99 12 .0 2. :0 0 03 99 00 .0 2. :0 0 04 99 1 .0 2. 2:0 0 04 99 00 .0 :0 2. 0 05 99 12 .0 2. :0 0 05 99 0 .0 2. 0:0 0 06 99 1 .0 2. 2:0 0 06 99 0 .0 2. 0:0 0 07 99 1 .0 2. 2:0 0 07 99 0 .0 2. 0:0 0 08 99 12 .0 2. :0 0 08 99 00 .0 2. :0 99 0 12 :0 0 Temperatur in [°C] 27 .1 1. 27 98 0 .1 1. 0:0 0 28 98 1 .1 1. 2:0 0 28 98 0 .1 1. 0:0 0 29 98 12 .1 1. :0 0 29 98 00 .1 1. :0 0 30 98 1 .1 1. 2:0 0 30 98 0 .1 1. 0:0 0 01 98 1 .1 2. 2:0 0 01 98 0 .1 2. 0:0 0 02 98 1 .1 2. 2:0 0 02 98 00 .1 2. :0 0 03 98 12 .1 :0 2. 0 03 98 0 .1 2. 0:0 0 04 98 12 .1 2. :0 0 04 98 00 .1 :0 2. 0 05 98 1 .1 2. 2:0 0 05 98 0 .1 2. 0:0 0 06 98 12 .1 2. :0 0 06 98 00 .1 :0 2. 0 07 98 1 .1 2. 2:0 0 07 98 00 .1 2. : 98 00 12 :0 0 In Abbildung 84 ist die Temperatur vor und nach der energetischen Sanierung des Fußbodens von Raum 0.08 zum Luftansaugschacht aufgetragen. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Temperatur des Fußbodens um 3,5°C bis auf 19,5°C angehoben werden konnte. Somit wurde die Fußbodentemperatur der Raumlufttemperatur angeglichen; das Temperaturband hat sich deutlich verringert. 135 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Abbildung 84: Vergleich von Temperaturen nach Dämmmaßnahmen 12.8.4. Auswirkungen der Attika im 2. Obergeschoss Es wurde vermutet, dass die Attika, die sich oberhalb des 2. Geschosses befindet und Außenklinker und Innenseite des Gebäudes überbrückt und verbindet, eine energetische Schwachstelle darstellt. Abbildung 85: Schnee auf der Attika des ECOTEC 2–Gebäudes Abbildung 86: Abflussrohr im Dachbereich des ECOTEC–Gebäudes In Abbildung 85 sieht man u. a. die Attika des ECOTEC 2–Gebäudes, die mit Schnee bedeckt ist. Lediglich im Gebäude liegenden Abflussrohre für Regenwasser ist der Schnee getaut (s. Abb. 86). Es ist zu erkennen, dass in diesem Bereich eine Wärmebrücke existiert. Die durch die Attika auftretenden Wärmeströme wurden theoretisch untersucht, wobei geringfügige Wärmeverluste identifiziert wurden, die auf die Energiebilanz des Gebäudes keine nennenswerten Auswirkungen haben. 12.8.5. Endoskopie Die Qualität der thermischen Trennung zwischen Außenschale und tragender Konstruktion wurde mit Hilfe eines Endoskop (s. Abb. 87), exemplarisch an mehreren Punkten des Gebäudes unter136 IV.13 ECOTEC 2 sucht. Es wurde vermutet, dass die Fugenmasse der Lagerfugen in direktem Kontakt zur Mineralwolle stand. Dies hätte bedeuten können, dass die Mineralwolle durch Feuchtigkeitstransport von außen in der Dämmwirkung nachlässt, was wiederum eine mögliche Ursache für einen erhöhten Wärmetransport vom Gebäudeinneren nach außen dargestellt hätte. Ein Endoskop wurde durch die offen gelassenen Luftschlitze in das hinterlüftete Mauerwerk eingeführt. Ein Materialverbund konnte an keinem der untersuchten Bereiche festgestellt werden. Durch diese Untersuchung lässt sich sagen, dass die Gebäude sehr ordentlich ausgeführt wurden und das Verblendmauerwerk tatsächlich von der tragenden Konstruktion thermisch getrennt ist. Durch die Thermografie (vgl. Abschnitt 130) konnte die Aussage zusätzlich bestätigt werden. Abbildung 87: Endoskop zur Untersuchung der thermischen Trennung 13. ECOTEC 2 Das Gebäude ECOTEC 2 wurde im März 1998 bezogen, so dass bis zum Ende der Messphase (30.6.2000) Erfahrungen über ca. 2 Jahre vorliegen. Innerhalb dieser Periode wird das Betriebsjahr 1999 für eine nähere Betrachtung herangezogen. Die Nutzerstrukturen der beiden Gebäude sind ähnlich, so dass große Unterschiede hinsichtlich der Nutzungszeiten und –gewohnheiten nicht auftreten. Eine Zone weist bedingt durch nutzerspezifische Geräte einen hohen Stromverbrauch auf (vgl. Abschnitt 13.2). 13.1. Heizwärmebedarf Der Heizwärmebedarf wird durch die Wärmemengenzähler erfasst und bezogen auf monatliche Verbräuche ausgewertet. Im 2. OG werden auf Grund der Einzelvermietung die Wärmemengen mit funkgesteuerten Wärmemengenzählern für jedes Büro ermittelt. Die Messintervalle sind dort länger und unregelmäßiger. 137 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE (22,0) 9,5 8,1 Rampe. 19,6 Zone3 Solarkollektoren FB-hzg. 13,3 Zone2 Staffelg. 36,0 18,1 Zone1 Heizungs- und Warmwasserbereitungsanlage im Gebäude ECOTEC 2 9,0 (3,5) (∆T = 50°C) Trinkwasser warm Heizgruppen Trinkwasserzirkulation 6,9 WT2 Fernwärmezufluß: 130 °C (112) WT3 1,7 WT1 7,3 Trinkwasser kalt Fernwärmeabfluß: 50 °C WT1 - Rohrbündel-Gegenstrom-Wärmetauscher WT2 - Speicherwassererwärmer (2 St. à 500 ltr. parallel) WT3 - Speicherwassererwärmer (500 ltr.) mit Nachheizung Wärmeströme in MWh / a 1999 (berechnete Werte in Klammern) Abbildung 88: Heizwärmebedarf im Gebäude ECOTEC 2 im Jahr 1999 Der Fernwärmebedarf ist für das Gebäude ECOTEC 2 mit 112 MWh/a im Vergleich zu ECOTEC 1 (122 MWh/a) um ca. 8 % kleiner (vgl. Abb. 88). Unterschiede ergeben sich auf Grund der erhöhten internen Lasten (vgl. Abschnitt 140) und dem reduzierten Heizwärmebedarf im Staffelgeschoss durch eine geringere Luftwechselrate. Zone 1 [MWh/a] Zone 2 [MWh/a] Zone 3 [MWh/a] Erdgeschoss 7,49 4,81 5,46 1 OG 7,45 7,42 9,95 2 OG* 3,14 1,09 4,17 Staffelgeschoss 36,0 * Quelle: Zählerablesung Universität Bremen Tabelle 23: Fernwärmebedarf in ECOTEC 2 (1999) 138 Wärmemengen in [kWh / Monat] IV.13 ECOTEC 2 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 2500 0 2000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 2500 0 Zone 3 EG 1.OG Zone 2 1500 2000 1500 1000 1000 500 500 2500 0 2000 2500 0 Zone 1 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 0 98 98 98 . 98 . 98 . 99 . 99 z 99 il 99 i 99 i 99 li 98 . 99 . 99 t. 99 . 99 . 99 n 00 . 00 z 00 r 00 i 00 v z r g. ep. Okt. r n b Ju Aug Sep Ok Nov Dez Ap Ma Jun Ja Feb Mär Ma Ja Fe Ap Au S No De Mä Monatlicher Wärmebedarf im ECOTEC 2-Gebäude Abbildung 89: Monatlicher Wärmebedarf in ECOTEC 2 (EG und 1. OG) Der jahreszeitliche Verlauf des monatlichen Wärmebedarfes ist in Abbildung 89 dargestellt. Wie aus den Heizperioden 1998/1999 und 1999/2000 ersichtlich, ist die Austrocknung des Gebäudes bereits während der Bauphase erfolgt und hat im ersten Betriebsjahr zu keinem erhöhten Wärmeverbrauch geführt. Der „Ausrutscher“ im Erdgeschoss Zone 3 im Dezember 1999/Januar 2000 ist auf einen technischen Defekt zurückzuführen. 13.2. Elektrischer Energiebedarf Der elektrische Energiebedarf für das Gebäude ECOTEC 2 ist deutlich höher als in ECOTEC 1 (vgl. Tab. 24). Der Mehrverbrauch wird durch nutzerspezifische Geräte, insbesondere durch die im 1. OG Zone 3 befindlichen Rechner verursacht. Der Verbrauch ist in dieser Zone mit 22,9 MWh/a doppelt so hoch, wie in dem vergleichbaren Abschnitt im Gebäude ECOTEC 1. Im 2. OG Zone 3 wird der Anstieg des elektrischen Energieverbrauches ab November 1999 ebenfalls durch nutzerspezifische Geräte hervorgerufen (vgl. Abb. 90). Im Staffelgeschoss ist der elektrische Energieverbrauch auf Grund der kleineren Luftwechselrate geringer. Elektrische Energie in MWh/a ECOTEC 1 Elektrische Energie in MWh/a ECOTEC 2 Vollgeschosse 98 122,1 Staffelgeschoss 36 39,3 Tabelle 24: Elektrischer Energieverbrauch ECOTEC 2 im Vergleich mit ECOTEC 1 (1999) 139 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE Elektrische Energie in [kWh / Monat] 2000 2000 2. OG 1500 1500 1000 1000 500 0 2000 500 0 2000 1. OG 1500 1500 1000 1000 500 0 2000 500 Zone 1 Zone 2 Zone 3 Erdgeschoß 0 2000 1500 1500 1000 1000 500 500 0 0 98 98 t. 98 . 98 . 98 . 99 . 99 z 99 il 99 i 99 i 99 li 98 . 99 . 99 t. 99 . 99 . 99 n 00 . 00 z 00 r 00 i 00 g. ep. r v r z b n Ju Aug Sep Ok Nov Dez Ap Ma Jun Ja Feb Mär Ma Ok No Ja Fe Mä Ap Au S De Monatlicher Strombedarf im ECOTEC 2-Gebäude Abbildung 90: Elektrischer Energiebedarf in den Vollgeschossen im Gebäude ECOTEC 2 13.3. Ausrichtung der Gebäude Der Einfluss der unterschiedlichen Gebäudeausrichtung auf den Heiz– und Kühlbedarf wurde mit Hilfe der dynamischen Gebäudesimulation (vgl. Schlussbericht der Phase I „Planung, Bauausführung und Systemoptimierung“) näher untersucht. In der Tabelle 25 sind die zugrunde gelegten Rahmenbedingungen aufgeführt. Die Simulation bezieht sich auf den Zustand nach der Sanierung der Flurbeleuchtung. Rahmenbedingungen Nutzung von 60 Zonen nasser Erdboden 2 Flurbeleuchtung 8 W/m Wetterdatensatz: Testreferenzjahr 2 (TRY 2) –1 Luftwechsel Vollgeschosse = 1 h –1 Luftwechsel Staffelgeschoss = 4 h Tabelle 25: Rahmenbedingungen der dynamischen Gebäudesimulation ECOTEC 1 und 2 140 IV.14 MAßNAHMEN ZUR ENERGETISCHEN OPTIMIERUNG Simulierter Heiz- und Kühlbedarf von ECOTEC 1 und 2 Geschoss [n] Erdgeschoss Erdgeschoss Erdgeschoss 1. Obergeschoss 1. Obergeschoss 1. Obergeschoss 2. Obergeschoss 2. Obergeschoss 2. Obergeschoss Staffelgeschoss Staffelgeschoss Summe Zone [n] 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 ECOTEC 1 Simulation 2 Heizen Kühlen [kWh/a] [kWh/a] 19997 134 10923 398 13739 1422 11938 1232 9090 769 10712 2695 12860 1503 8821 997 12380 2762 35297 2372 42620 3589 188378 17874 ECOTEC 2 Simulation 2 Heizen Kühlen [kWh/a] [kWh/a] 20667 209 11144 581 15810 985 12655 1453 9297 1097 12514 1968 13511 1762 8744 1310 14217 2089 37557 2682 45811 3353 201928 17489 Tabelle 26: Simulierter Heiz– und Kühlbedarf von ECOTEC 1 und 2 Der Heizwärmebedarf von ECOTEC 2 (Tab. 26) ist um ca. 7 % höher als der von ECOTEC 1. Der Kühlbedarf ist um ca. 2 % geringer. Der größere Heizwärmebedarf für ECOTEC 2 resultiert aus dem geringeren solaren Ertrag. Der solare Gewinn, bezogen auf die obige Simulation, ist für ECOTEC 2 mit 170 MWh/a um ca. 40 % geringer als bei ECOTEC 1 (243 MWh/a). Die Auswirkungen einer Verschattung des Gebäudes ECOTEC 2 durch ECOTEC 1 hat nur geringe Auswirkungen auf den unterschiedlichen Heiz– und Kühlwärmebedarf. Die spiegelsymmetrische Ausrichtung des zweiten Bauabschnittes führt zu einer Erhöhung des nord– und ostorientierten Flächenanteils und folglich zu höheren Transmissionsverlusten, die den erhöhten Heizwärmebedarf bei Annahme der gleichen internen Lasten und Belegung wie bei ECOTEC 1 begründen. 14. Maßnahmen zur energetischen Optimierung Das Gebäude ECOTEC 1 wurde im September 1997 bezogen, so dass während der Projektlaufzeit Erfahrungen über drei Betriebsjahre zugrunde liegen. Das Gebäude ECOTEC 2 war zum Zeitpunkt des Projektendes ca. zwei Jahre im Betrieb. Verwertbare Messergebnisse sind für den Zeitraum vom 1.1.1998 bis zum 30.6.2000 (Ende der Messungen) verfügbar. Das Projekt war angelegt auf das Lernen am Objekt. Das zu untersuchende Gebäude ist gleichzeitig Sitz des ITB und Forschungsobjekt. Dadurch wurden auch die Gebäudenutzer in den Untersuchungsprozess mit einbezogen mit dem Resultat, dass die Identifikation von Optimierungs141 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE potenzialen nicht nur durch das messtechnische Erfassen von Verbrauchsdaten sondern auch durch die Interaktion mit den Nutzern erfolgen konnte. Die Potenziale lagen zum überwiegenden Teil in Maßnahmen zur Energieeinsparung, sowie in einer nutzerfreundlicheren Gestaltung der Gebäudetechnik. Die Erschließung der Optimierungspotenziale wurden durch Eingriffe in die Steuerung, bzw. Regelung der technischen Systeme und durch gering–investive Maßnahmen realisiert. Ein weiteres Feld bestand in der Sensibilisierung und Information der Nutzer über das Gebäude und die implementierte Technik. Die Gebäudetechnik wurde an ihrem Gebrauchswert für die die Nutzer gemessen, was zur Folge hat, dass nicht das technische Machbare, sondern das Nutzerinteresse unter ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen als Leitidee fungierte. 14.1. Maßnahmen zur Optimierung Die im Folgenden dargestellten Maßnahmen zur energetischen Optimierung sind Beispiele, die einen exemplarischen Charakter für die Realisierung von Optimierungspotenzialen bei den untersuchten Gebäuden besitzen. • Sanierung der Flurbeleuchtung Die Flurleuchten wurden ursprünglich mit Hochvolthalogenlampen mit einer Anschlussleistung von 300 W (auf ca. 250 W gedimmt) ausgestattet. Es war selbst Laien sofort offensichtlich, dass diese Wandleuchten energetisch ungünstig waren, zumal durch die Lampen eine »fühlbare« Wärmelast verursacht wurde, die im Sommer heruntergekühlt werden musste. Die Flurleuchten wurden im Februar/März 1999 umgebaut und mit Kompaktleuchtstofflampen (Anschlussleistung 55 W) ausgestattet. Der elektrische Energiebedarf für die Flurbeleuchtung hat sich durch die Sanierung der Flurbeleuchtung von 50 MWh/a auf ca. 11 MWh/a reduziert. Die Amortisationszeit betrug 5 Monate. • Fußkälte im Bereich des Luftansaugschachtes Ein Nutzer hat über Fußkälte in seinem Büro geklagt. Der sich unter diesem Büro befindliche Luftansaugschacht verfügte über keine zusätzliche Dämmung zur Kellerdecke. Dieser Bereich wurde nachträglich gedämmt. Durch diese Maßnahme konnten die Luft– und die Oberflächentemperatur in diesem Bereich angehoben werden, so dass keine Beschwerden mehr zu verzeichnen sind. • Hohe Wärmeverluste durch die Warmwasserzirkulation Die Analyse der Wärmemengen für die Bereitstellung von Warmwasser hat einen großen Anteil an Verlustenergie (QVM 11,6 MWh/a) identifiziert. In Kenntnis der physikalischen Gesetze sind die Anteile in Zirkulationsverluste und Speicherverluste differenziert worden. Durch eine Optimierung der Steuerung der Zirkulationspumpe (Takten der Pumpe, Betrieb nur an Werktagen) konnte ein erhebliches Einsparpotenzial realisiert werden. 142 IV.14 MAßNAHMEN ZUR ENERGETISCHEN OPTIMIERUNG • Undichtigkeiten in der Gebäudehülle Bei der Luftdurchlässigkeitsprüfung (Blower–Door–Messung) wurde durch das in einem flexiblen Rahmen eingesetzte Gebläse Unterdruck bzw. Überdruck im Gebäude erzeugt, und die dabei auftretenden Volumenströme bestimmt. Der nach DIN V 4108–7 vorgeschriebene Wert n50 ≤ 1 h–1 (Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen) wurde mit einem Wert von n50= 0,67 h–1 deutlich unterschritten. Mit der Blower–Door–Messung wurde neben der Bewertung des Gebäudezustandes die Identifizierung von Leckagen erreicht. • Gebäudeautomation Durch einen Zufall konnte zu einem Recht frühen Zeitpunkt herausgefunden werden, dass der GLT kein Jahreskalender hinterlegt war. Einem Nutzer war aufgefallen, dass an einem Feiertag die Zonen offen waren, d. h. das sich die Zutrittskontrolle im normalen Werktagsmodus befand. Der Eingriff in das Programm der Gebäudeleittechnik hat nicht nur Auswirkungen auf die Sicherheit des Gebäudes, sondern es wurde auch die Lüftungsleistung an Feiertagen reduziert. • Nutzersensibilisierung o Kopierer Im Zuge der Messung der elektrischen Einzelverbraucher wurde festgestellt, dass der zentrale Kopierer abends nur selten ausgeschaltet wurde und hohe Stand–by–Verluste hervorgerufen hat. Durch eine gezielte Information der Nutzer wurde erreicht, dass der Kopierer nach 17 Uhr ausgeschaltet wurde. o Beleuchtung in den WCs, Teeküchen und im Kopierraum Die Steuerung der Beleuchtung dieser Räume erfolgt über einen Ausschalter, so dass das Nutzerverhalten einen entscheidenden Einfluss auf den elektrischen Energieverbrauch hat, weil das Licht bei Nichtbenutzung nicht automatisch ausgeschaltet wird. Durch stetige Überzeugungsarbeit und durch eigenes Handeln konnte das unbeabsichtigte »Brennen lassen« der Beleuchtung reduziert (vgl. Abschnitt 5.2) werden. o Sommerlicher Wärmeschutz Das gewohnte Nutzerverhalten an heißen Tagen ist, dass das Fenster geöffnet wird, um mit der vermeintlich kühlen Außenluft die Räume angenehm zu temperieren. An diesen Tagen ist die Außenluft deutlich wärmer als die durch die im Kühlbetrieb arbeitenden Wärmepumpen gekühlte Zuluft. Das geöffnete Fenster hat folglich den Raum zusätzlich erwärmt und praktisch gegen die Wärmepumpe gearbeitet. Durch den einfachen Hinweis, einen Tag lang probeweise das Fenster geschlossen zu halten, hat sich der positive Effekt bei den Nutzern eingeprägt und schnell herumgesprochen. 143 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE o Zentrale Netzfreischaltung Auf Grund der in der ersten Projektphase ausgelösten Fehlalarme hat sich eine gewisse Skepsis gegenüber der Alarmanlage entwickelt mit der Folge, dass diese nicht von jedem Nutzer scharfgeschaltet wird. Die zentrale Netzfreischaltung wird folglich nicht aktiviert und darüber erfasste elektrische Verbraucher werden nicht automatisch abgeschaltet. In einer kleinen Organisationseinheit wird eine An– und Abwesenheitskontrolle über eine Magnettafel im Eingangsbereich durchgeführt und konsequent auf das abendliche Abschließen der Zone geachtet. Dieses Modell hat sich mittlerweile in der Forschungsgruppe etabliert. 14.2. »Lernkurve« ECOTEC 3, 4 und 5 Wie Eingangs erwähnt, sind die durch die Evaluation des energetischen Verhaltens des Gebäudes gewonnenen Erkenntnisse im Bereich der Optimierung und der gering–investiven Maßnahmen in den Gebäuden ECOTEC1 und 2 berücksichtigt worden. Bei der Planung und Errichtung der Gebäude ECOTEC 3, 4 und 5 wurden die vorliegenden Erkenntnisse beachtet und zu einem großen Teil auch umgesetzt. Durch die negativen und positiven Erfahrungen, die analysiert und dokumentiert wurden, hat sich ein großes Lernpotenzial erschlossen. Exemplarisch sind folgende Innovationen zu nennen: 14.2.1. ECOTEC 3 • Verbesserte u–Werte: Fenstergläser 0,8 W/m2K incl. Rahmen 1,1 W/m2K Wand 0,29 W/m2K Mauerwerk, Dämmung, Hinterlüftung, Klinker Dach 0,20 W/m2K • 170 m2 Vakuumröhrenkollektoren • Adsorptionskälteanlage gespeist durch die Sonnenkollektoren im trivalenten Betrieb zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie zur Trinkwassererwärmung • Zentrale Luftaufbereitung • Gebäudesystemtechnik mit EIB: tageslicht– und nutzungsabhängige Beleuchtungssteuerung mit dimmbaren Leuchtstoffröhren in Stehflutern, geringerer Installationsaufwand durch »charakteristische« Lichtkurven Ausstattung der WCs mit Präsenzmeldern Energetisch günstige Leuchtmittelauswahl (Verzicht auf Glühfadenlampen) 144 IV.14 MAßNAHMEN ZUR ENERGETISCHEN OPTIMIERUNG • außenliegender Sonnenschutz, der über zusätzliche Windsensoren Gruppenweise gesteuert wird • „Benutzerfreundliche“ Zutrittskontrolle mit zentraler Netzfreischaltung • Reduzierung der Brandlast auf Grund geringerem Installationsaufwand • Tageslichtlenkung im obersten Glas der Fenster zur Verbesserung der Ausleuchtung der Räume • Verzicht auf abgehängte Decken zur Ausnutzung der Beton–Speichermasse 14.2.2. ECOTEC 4 • 300 m2 Erdkollektor in 1,3 m Tiefe und 7 Erdkollektoren in 2,3 m Tiefe im Grundwasser zur Heizungs– und Kühlungsunterstützung • Adsorptionskälteanlage gespeist durch Fernwärme der Müllverbrennung und zusätzlich durch die Sonnenkollektoren von ECOTEC 3 im trivalenten Betrieb zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie zur Trinkwassererwärmung • Deckeneinbauleuchten mit dimmbaren TL5–Leuchtmitteln • Installation eines Glasfaser–Netzwerkes 14.2.3. ECOTEC 5 • Betonkernaktivierung mit geringer Temperaturspreizung zur Nutzung von Energien auf niedrigem Temperaturniveau • Zusätzlich Fußbodenheizung kombiniert mit Einzelraumregelung zur individuellen Anpassung der Raumtemperaturen im Heizungsfall • Erdkollektor im Grundwasser zur Kühlungsunterstützung • Abwärmenutzung der Hochleistungsparallelrechner eines der Mieter zur Heizungsunterstützung • Überdachtes, großvolumiges Atrium mit elektrochromer Verglasung. Durch die elektrisch steuerbaren Transmissionseigenschaften der Verglasung kann der solare Energieeintrag gesteuert werden • Als außenliegender Sonnen– und Blendschutz werden Metall–Lamellen–Jalousien verwendet. Diese sind gegenüber den in ECOTEC 1 bis 4 verwendeten textilen Markisen wesentlich resistenter gegen Wind und Regen, so dass sie ihre Funktion auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen erfüllen können • Zentrales Lüftungsgerät mit hocheffizientem adiabaten Rotationswärmetauscher zur Wärmerückgewinnung 145 IV ENERGETISCHE ANALYSE DER GEBÄUDE • Dezentrale Warmwasserbereitung für die Bürobereiche zur Vermeidung von Zirkulationsverlusten und zentrale Warmwasserbereitung für Laborbereiche mit hohem Warmwasserbedarf • Gebäudeleittechnik (GLT) ausgeführt als offenes System auf der Basis von LON und EIB mit TCP/IP–Gateway. Die GLT wird somit über das WWW zugänglich • In der raumhoch in Glas ausgeführten Südfassade vorgesetzte PV–Module, die gleichzeitig zur Reduzierung der solaren Lasten beitragen 146 V.15 GESAMTGEBÄUDE NACH DIN 276 V. Ökonomische Betrachtungen Die im Projekt EcoSol angestrebten energetischen Ziele sollen mit einem möglichst geringen ökonomischen Aufwand erreicht werden. Als Bewertungsmaßstab sind die investiven Mehrkosten bezogen auf die eingesparte Energie zu analysieren und zu bewerten. Zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit sind eventuelle Zusatzinvestitionen über eine Laufzeit, die ihrer voraussichtlichen technischen Funktionsdauer entspricht, mit einheitlichen Annuitäten zu amortisieren (Vgl. Abschnitt 15.4). Als Vergleichsgrößen werden die „Kosten der eingesparten Kilowattstunden“ bezogen auf ein Jahr, ermittelt. Ökonomisch zu bewerten ist die jährliche Energieeinsparung gegenüber dem Standard der Wärmeschutzverordnung `95 für den Heizwärmebedarf (54 – 100 kWh/(m2a)) plus einem projektspezifisch angenommenen Bedarf für Warmwasserbereitung, Beleuchtung und gebäudetechnische Anlagen. (Aus: SolarBau TK3; Rahmenbedingungen, 2/1998) In Abschnitt 16 werden ausgewählte Einzelkomponenten ökonomisch bewertet. 15. Gesamtgebäude nach DIN 276 Zur grundsätzlichen Bewertung werden die Baukosten nach Kostengruppen differenziert und anschließend in Bezug zur Nettogrundfläche (NGF) und zum Bruttorauminhalt (BRI) gesetzt. 15.1. Auflistung der Kosten nach DIN 276 Die Auflistung der Kosten nach DIN 276 für die Gebäude ECOTEC 1 und 2 sind in der Tabelle 27 aufgeführt. Die Angaben beinhalten die Mehrwertsteuer. In früheren Veröffentlichungen wurde für die Gesamtkosten ein Wert von 24,5 Mio. DM angegeben. Die Differenz zu dieser Gesamtkostenangabe (etwa 3 Mio. DM) sind auf die beiden restlichen Kostengruppen (100 und 600) zurückzuführen. Kostengruppe Kosten Kategorie 100 k. A. 200 368.720,– Herrichten und Erschließen 300 13.630.000,– Bauwerk – Baukonstruktion 400 5.464.446,– 500 554.276,– 600 k. A. 700 1.520.658,– Gesamt: Grundstück Bauwerk – technische Anlagen Außenanlagen Ausstattung und Kunstwerke Baunebenkosten 21.538.100,– Tabelle 27: Angaben zu den Kostengruppen von ECOTEC 1 und 2 147 V ÖKONOMISCHE BETRACHTUNGEN Die Grundstücksgröße beträgt 5730 m2. 15.2. Darstellung der Kosten in bezug auf die Nettogrundfläche (NGF) und den Bruttorauminhalt (BRI) nach DIN 277 Für den Vergleich der Baukosten mit anderen Objekten ist eine Ermittlung der Kosten bezogen auf die Nettogrundfläche und den Bruttorauminhalt erforderlich. Die Flächen und Volumina nach DIN 277 betragen: Nettogrundfläche: 6872 m2 Bruttorauminhalt: 27272 m3 Kosten Kosten/NGF [DM/m2] Kosten/BRI [DM/m3] 100 k. A. k. A. k. A. Grundstück 200 368.720,– 53,7 13,5 Herrichten und Erschließen 300 13.630.000, – 1.983 500 Bauwerk – Baukonstruktion 400 5.464.446,– 795 200 Bauwerk – techn. Anlagen 500 554.276,– 80 20 600 k. A. k. A. k. A. Ausstattung und Kunstwerke 700 1.520.658,– 221 55,8 Baunebenkosten 300 400 + 19.094.446, – 2.778 700 Bauwerkskosten Kosten– gruppe Kategorie Außenanlagen Tabelle 28: Baukosten von ECOTEC 1 und 2 bezogen auf NGF/ BRI 15.3. Vergleich mit Kostenkennwerten Die Kosten für die Gebäude ECOTEC 1 und 2 werden in Relation zu den Kosten vergleichbarer Liegenschaften gesetzt. Der Vergleich der Baukosten erfolgt anhand der Baukostendatenbank des Baukosteninformationszentrums Deutscher Architektenkammern GmbH (BKI). Für den Vergleich werden BKI–Mittelwerte für Büro– und Verwaltungsgebäude, mittlerer bis hoher Standard und für Institutsgebäude für Lehre und Forschung betrachtet. Als Bezugsgrößen werden die Nutzfläche (ECOTEC 1 und 2 ca. 5110 m2) und der Bruttorauminhalt (BRI) herangezogen. 148 V.15 GESAMTGEBÄUDE NACH DIN 276 Institutsgebäude für Lehre und Forschung Büro- und Verwaltungsgebäude ECOTEC 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 DM/qm NF Abbildung 91: Vergleich der Kosten/NF von ECOTEC 1 mit Kennzahlen des BKI Institutsgebäude für Lehre und Forschung Büro- und Verwaltungsgebäude ECOTEC 0 200 400 600 800 1000 DM/qbm BRI Abbildung 92: Vergleich der Kosten/BRI von ECOTEC 1 mit Kennzahlen des BKI Der Vergleich der Gebäude ECOTEC 1 und 2 mit den Baukosten für Büro– und Verwaltungsgebäude (Abbildung 91 und Abbildung 92) zeigt, dass die Kosten für das zu evaluierende Objekt sich im oberen Drittel der BKI–Kennwerte befinden. Die Kostenkennwerte für Institutsgebäude für Lehre und Forschung sind mit durchschnittlich 5.390 DM/m2NF, bzw. 730 DM/m2BRI deutlich höher als der Wert für ECOTEC 1 und 2. Die Ursache für die nicht unerheblichen Abweichungen lassen sich durch eine Betrachtung der Kostenkennwerte in der 2. Ebene ermitteln. Während die Kosten in der Gruppe 300 Bauwerk – Baukonstruktion geringe Abweichungen aufweisen, ist die Differenz in der Kostengruppe 400 Bauwerk – Technische Gebäudeausrüstung sehr hoch. Die im Vergleich zu den Büro– und Verwaltungsgebäuden hohen Kosten für die Gebäude ECOTEC 1 und 2 resultieren aus der Kostengruppe 400 und dabei insbesondere in der Untergruppe 480 Gebäudeautomation. Die Liegenschaften der BKI–Kostenkennwerte sind in dieser Kostenstelle mit Null angesetzt. 149 V ÖKONOMISCHE BETRACHTUNGEN Die Kostenkennwerte für Institutsgebäude für Lehre und Forschung weisen insbesondere in den Kostengruppen 430 Lufttechnische Anlagen, 440 Starkstromanlagen und 470 Nutzungsspezifische Anlagen höhere Ansätze auf. Da in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 keine laborspezifischen Anlagen installiert sind, die einen höheren Ansatz in diesen Kostengruppen verursachen, ist der Vergleich mit Büro– und Verwaltungsgebäuden mittleren bis hohen Standards relevant. 15.4. Rahmenbedingungen des SolarBau–Programms Die wirtschaftliche Betrachtung der Einzelkomponenten erfolgt auf Grundlage der in den Rahmenbedingungen des SolarBau TK3 festgelegten Kapitalverzinsung von 6 % p.a. Die Lebensdauer und Annuitäten der Einzelpositionen ist in Tabelle 29 dargestellt. Funktionsdauer in Jahren Annuität in % Für tragende Konstruktion (Pos. 3.1.2 nach DIN 276) 50 6,3 für nichttragende Konstruktion (Pos. 3.1.3 nach DIN 276) 25 7,8 für Installationen (Pos. 3.2 nach DIN 276) 25 7,8 für zentrale Betriebstechnik (Pos. 3.3 nach DIN 276) 15 10,3 Tabelle 29: Lebensdauer und Annuitäten 16. Einzelkomponenten Die Analyse der Kosten und die Wertung hinsichtlich der ökonomischen Einspareffekte wirft grundsätzlich folgende Fragen auf: • Welche Kosten entsprechen den Standardkosten? • Welche Mehrkosten sind dem Energieeinspareffekt zuzuordnen? • Welche Mehrkosten fallen für den erhöhten architektonischen Anspruch/Komfort/Sicherheit an? Es wird daher eine Analyse der Mehrkosten bezogen auf ausgewählte Einzelkomponenten durchgeführt, bei denen sich diese Fragen eingrenzen lassen. Als Einzelkomponenten wurde die thermische Solaranlage und die Fotovoltaikanlage ausgewählt und die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde ermittelt. Als Beispiel für eine durchgeführte Optimierungsmaßnahme wird eine ökonomische Betrachtung der Sanierung der Flurbeleuchtung durchgeführt. Abschließend wird die Beleuchtungskontrolle mit EIB aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet. 16.1. Thermische Solarenergie Die Kosten für die thermische Solaranlage in ECOTEC 1 betragen ca. 105.000 DM. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus: 150 V.16 EINZELKOMPONENTEN Solaranlage mit Zubehör Trinkwasserspeicher Pufferspeicher Regelung Solaranlage Gesamt 66.050,81 DM 8.322,68 DM 22.416,20 DM 8.178,40 DM 104.968,09 DM14 Bei Zugrundelegung dieser Kosten beziffert sich der Preis pro Kilowattstunde Wärmeenergie auf 0,94 DM (Tabelle 30). Kosten der thermischen Solaranlage 104.968,09 DM Annuität Jährliche Kosten Durchschnittlicher Energieertrag (1998 – 1999) 7,8 % 8.190,– DM 8,7 MWh/a Kosten pro kWh 0,94 DM Kosten pro kWh Fernwärmebezug 0,06 DM Jährlicher Ertrag 522 DM Jährliche Unterdeckung 7.668 ,– DM Tabelle 30: Kosten der thermischen Solaranlage Die hohen Kosten für die Erzeugung der Wärmeenergie durch die thermische Solaranlage lassen sich auf folgende Gründe zurückführen: • Aus witterungsbedingten Gründen wurden Vakuumröhrenkollektoren anstelle von günstigeren Flachkollektoren installiert. Weiterer Grund für die Installation der Vakuumröhren ist die Möglichkeit zur flachen Dachmontage wobei durch drehen der Röhren dennoch eine Kollektorneigung von 45° eingestellt werden konnte. • Die räumliche Anordnung der Komponenten (Solarkollektoren auf dem Dach, Speicher im Keller) verursacht geringfügige Mehrkosten auf Grund von aufwendigeren Leitungsinstallationen. • Die Kosten beinhalten einen hohen Anteil für Mess–, Steuer– und Regelungstechnik und die Einbindung in die DDC–Struktur, der bei konventionellen Anlagen deutlich geringer ausfallen dürfte. 14 Die Zahlen sind der Schlussrechnung entnommen. 151 V ÖKONOMISCHE BETRACHTUNGEN • Der Wärmebedarf für die Trinkwasserbereitung ist relativ niedrig. Dadurch ist der Wirkungsgrad der Anlage in den ertragreichen Sommermonaten sehr gering. • Der Anteil der thermischen Solarenergie für die Unterstützung der Wärmeversorgung durch die statischen Heizflächen ist insbesondere in der Übergangszeit sehr gering, weil die Wärmepumpen in der Regel ausreichen, um den Wärmebedarf in den Büros sicherzustellen. 16.2. Fotovoltaik Die Kosten für die Fotovoltaikanlage in ECOTEC 1 und 2 betragen 250.000,– DM (Tabelle 31). Bei einer Annuität von 7,8 % beziffern sich die jährlichen Kosten auf 19.500,– DM. Es werden keine Kosten für die Wartung der Anlage berücksichtigt. Kosten der Fotovoltaikanlage 250.000,– DM Annuität 7,8 % Jährliche Kosten 19.500,– DM Durchschnittlicher Energieertrag (1998 – 199915) 15 MWh/a Kosten pro kWh 1,30 DM Einspeisevergütung pro kWh (für 20 Jahre) 0,99 DM Eingesparte Energiekosten pro kWh (für 5 Jahre) 0,27 DM Kumulierte Gesamtkosten 487.500,– DM Jährliche Unterdeckung bei 0,99 DM/kWh 4.650,– DM Jährliche Unterdeckung bei 0,27 DM/kWh 15.450,– DM Tabelle 31: Kosten der Fotovoltaikanlage Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde Fotovoltaikstrom beziffern sich auf 1,30 DM. Die niedrigen Kosten im Vergleich zu publizierten Referenzwerten16 basieren auf den relativ günstigen Rahmenbedingungen: Annuität von 7,8 %, dem relativ niedrigen Anlagenpreis und dem guten Energieertrag. Die Kosten von 13.300 DM pro kWhp sind in der Größe der Anlage und einer Rabattgewährung für die Solarmodule begründet. 15 14,3 MWh in 1998, 16,8 MWh in 1999: gerundet auf 15 MWh/a 16 Vgl.: z. B. Foton 1–2000 152 V.16 EINZELKOMPONENTEN 16.3. Umbau der Flurbeleuchtung Im März 1999 wurde die energetische Sanierung der Flurbeleuchtung durchgeführt. Die Halogenlampen (250 W) wurden durch Kompaktleuchtstofflampen mit konventionellem Vorschaltgerät (57,5 W) ersetzt. Umbaukosten je Leuchte17 Annuität 80,– DM 7,8 % Anzahl der Leuchten (ECOTEC 1 + 2) Gesamtkosten Jährliche Energieeinsparung Kosten pro kWh Jährliche Einsparung Amortisationszeit 124 9.920,– DM 95 MWh/a 0,27 DM 25.650 DM/a 5 Monate Tabelle 32: Sanierung der Flurbeleuchtung Die extrem kurze Amortisationszeit von 5 Monaten verdeutlicht, dass die Sanierung der Flurbeleuchtung nicht nur aus energetischen, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht erforderlich war (Tabelle 32). Bei dieser Betrachtung ist jedoch zu bedenken , dass die Kosten für die Sanierung vom Bauherrn zu tragen waren, während der Nutzen der geringeren Nebenkosten beim Mieter liegen. Dieses Problem tritt in ähnlicher Art und Weise auch in anderen eigentlich ökonomischen Sanierungsvorhaben auf. Beleuchtungskontrolle mit EIB Die Beleuchtungssteuerung und –regelung erfolgt über den Europäische Installationsbus (EIB). Dieses System bewirkt zum einen eine Reduzierung des elektrischen Energieverbrauchs (vgl. Abschnitt 12.4.1) und zum anderen erfüllt es einen hohen Komfort– und Sicherheitsanspruch. Für die Bewertung der Kosten sind daher die Anlagenteile, die hauptsächlich für den energetischen Einspareffekt verantwortlich sind in die ökonomische Betrachtung mit eingeflossen. Aufstellung der energieeinsparrelevanten Kosten für den EIB (bezogen auf ein Büro): Schalt–/Dimmaktor 330,– DM Helligkeitssensor 443,– DM 17 Die Berechnung basiert auf folgenden Annahmen: Materialkosten 40,– DM/Leuchte, Arbeitskosten: 0,5 Stunden pro Leuchte bei einem Stundensatz von 80,– DM 153 V ÖKONOMISCHE BETRACHTUNGEN Präsenzmelder 290,– DM Mehraufwand Projektierung und Programmierung 150,– DM Summe 1.213,– DM Die energetischen Einsparungen durch die automatische Beleuchtungskontrolle beziffern sich in einem charakteristischen Büro auf ca. 250 kWh/a. EIB–Mehraufwand pro Büro Annuität 1.213,– DM 7,8 % Jährliche Kosten 95,– DM/a Jährliche Energieeinsparung 250 kWh/a Kosten pro kWh 0,27 DM Jährliche Einsparung 67,50 DM/a Jährliche Unterdeckung 27,50 DM/a Tabelle 33: Kosten für die automatische Beleuchtungskontrolle Der Einspareffekt durch die automatische Beleuchtungskontrolle ist mit ca. 50 % des elektrischen Energiebedarfes relativ hoch. Trotzdem ist der Mehraufwand für die zusätzliche EIB–Komponenten nicht wirtschaftlich. Unter Berücksichtigung der in Kapitel 15.4 aufgeführten Rahmenbedingungen ergibt sich eine jährliche Unterdeckung von 27,50 DM pro Büro (Tabelle 33). 154 V.16 EINZELKOMPONENTEN VI. Zusammenfassung Projektverlauf Die engen Zusammenarbeit zwischen dem Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen mit der Firma ECOTEC GmbH hat den Grundstein für das Projekt EcoSol gelegt. Die Idee war, ein energetisch effizientes Gebäude zu errichten, in das sowohl ECOTEC als auch das ITB als Gebäudenutzer einziehen sollten. Aus der Motivation der ECOTEC GmbH, innovative und energetisch hocheffiziente Gebäude zu errichten, ist mit fünf realisierten Gebäuden (ECOTEC 5 wird Ende 2001 bezogen) eine Erfolgsgeschichte geworden. Als Nutzer des Gebäudes war für das Monitoring–Team des ITB der Arbeitsplatz gleichzeitig Forschungsobjekt. Durch die Nähe am Gegenstand der Forschung konnten nicht nur die Messwerte „spürbar erlebt werden“, sondern darüber hinaus, die Nutzerakzeptanz intensiv evaluiert werden. Die Zusammensetzung der planenden und ausführenden Akteure, die gemeinsamen Projekterfahrung sowie die gute Kommunikationskultur haben den Verzicht auf explizite Methoden der Integralen Planung kompensiert und durch die gewerkeübergreifenden Kommunikation und Kooperation sowie einer konsequenten Bauüberwachung zu einer qualitativ hochwertigen Bauausführung geführt. Die Planungs– und Bauphase befand sich während der Antragstellung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, so dass sich die ersten Tätigkeiten im Rahmen der Phase II „Messprogramm, Evaluierung und Ergebnistransfer“ des Projektes „Solaroptimierter Neubau ECOTEC 1 und 2“ im wesentlichen auf die Bereiche Inbetriebnahme und Anpassung der bestehenden Anlagen sowie auf die Vorbereitungen für die Auswertungen der Messwerte beziehen. Die gesamte Messphase erstreckte sich für das im September 1997 bezogene Gebäude ECOTEC 1 über drei Jahre, wobei im Jahr 1997 auf Grund des Übergangs von der Bautätigkeit zu dem sukzessiven Beziehen der Büros, nur bedingt aussagekräftige Messwerte zu verzeichnen waren. Deshalb beziehen sich die Jahresbilanzen in der Regel auf die Messergebnisse der Jahre 1998 und 1999. Für ECOTEC 2 (Bezugstermin März 1998) liegen ebenfalls Messergebnisse über zwei Betriebsjahre vor. Auf Basis der detaillierten energetischen Untersuchung nach Abschluss der ersten Messphase wurden Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen und durch Eingriffe in die Steuerung, bzw. Regelung der technischen Systeme sowie durch gering–investive Maßnahmen realisiert. Die Sensibilisierung und Information der Nutzer über das Gebäude und der implementierten Technik ist in diesem Zusammenhang intensiviert worden. Ein besonderes Augenmerk wurde auf der Transfer der gewonnen Ergebnisse gelegt. Mit Beiträgen in Fachpublikationen, der Internetpräsenz, der Durchführung von zwei Fachtagungen, einer großen Anzahl von Führungen und der multimedialen CD–ROM ist es gelungen, die Projektergebnisse einer breiten (Fach–) Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 155 VI ZUSAMMENFASSUNG Durch die Vergabe von Diplomarbeiten und die Einbindung von studentischen Mitarbeitern in Projektaufgaben sowie die Durchführung von projektbezogenen Lehrveranstaltungen wurde ein Beitrag zur Qualifizierung des akademischen Nachwuchses geleistet. Aus den von dem SolarBau:Monitor durchgeführten Workshops hat sich eine fachliche Diskussionskultur zwischen den Beteiligten der TK–3–Demonstrationsvorhaben etabliert, die sich als sehr fruchtbar erwiesen hat. Darüber hinaus haben die Querschnittsuntersuchungen der Begleitforschung wichtige Anhaltspunkte für das Projekte EcoSol geliefert. Projektergebnisse Das im SolarBau–Teilkonzept 3 definierte primärenergetische Ziel mit 100 kWh / (m2 a), wurde nicht erreicht. Zwar haben sich die primärenergetischen Kennwerte von 166 kWh / (m2 a) im Jahr 1998 bedingt durch die energetischen Optimierungsmaßnahmen auf 142 kWh / (m2 a) in 1999 verbessert, dennoch wurde der Zielwert des SolarBau–Programms um 42 % übertroffen. Der Wert für die thermische Energie wird mit 36,4 kWh / (m2 a) erreicht, hingegen wird die primärenergetisch bewertete elektrische Endenergie mit 105,6 kWh / (m2 a) deutlich überschritten. In den Vollgeschossen liegt der Verbrauch im Jahr 1999 um ca. 22 % über dem Zielwert. Es ist zu erwarten, dass der primärenergetische Kennwert sich durch die vollständige Berücksichtigung der Sanierung der Flurleuchten in der Jahresbilanz 2000, ohne nutzerspezifische Geräte, auf ca. 110 kWh / (m2 a) einpendeln wird und damit die Vorgabe des SolarBau–Programmes um ca. 10 % überschreitet. Eine energetische „Gutschrift“ aus dem Ertrag der Fotovoltaikanlage bleibt dabei unberücksichtigt. Die schlechte Energiebilanz begründet sich in den dezentralen Lüftungsgeräten mit integrierten Wärmepumpen, in dem teilweise ineffizienten Beleuchtungskonzept und dem konstruktions– und nutzerbedingten Mehrverbrauch im Staffelgeschoss. Das Beheizung der Räume erfolgt über fernwärmegespeiste statische Heizflächen und Lüftungsgeräten mit integrierten Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung (Heat–Pipe). Der Vergleich einer Lüftungsanlage kombiniert mit einer effizienten Wärmerückgewinnung und dem bestehenden System hat gezeigt, dass die Wärmepumpen eine schlechtere primärenergetische Bilanz aufweisen. Ein Verzicht auf die Wärmepumpen würde jedoch zu einem Komfortverlust bei der Raumluftqualität führen, weil insbesondere in den Sommermonaten durch die Kälteleistung eine angenehme Raumtemperatur gewährleistet wird. Der Strombedarf für die Bürobeleuchtung wird durch den Tageslichtsensor und den Präsenzmelder deutlich reduziert. Die installierte Leistung der Deckenleuchten mit einem hohen indirekten Lichtanteil weist mit 25 W/m2 eine außerordentlich hohe installierte Leistung auf und trägt somit zu dem hohen Stromverbrauch bei. Die Flurbeleuchtung wurde im Februar/März 1999 energetisch saniert und die hohe installierte elektrische Leistung von 46 W/m2 konnte auf 9 W/m2 reduziert werden. Der Energieeinsatz für Kunstlicht in den Nebennutzflächen ist dennoch hoch, da kaum Tageslicht zur Verfügung steht und die Beleuchtung nicht automatisch abgeschaltet wird, was insbesondere in den WCs zu einem leicht erhöhten Stromverbrauch geführt hat. 156 V.16 EINZELKOMPONENTEN Der hohe Glasanteil in der Fassade sowie eine nutzerbedingte hohe Luftwechselrate führen zu einem im Vergleich zu den Vollgeschossen doppelten Energieverbrauch. Die mit der Implementierung der Gebäudeleittechnik intendierten energetischen Ziele sind zu einem großen Teil erreicht worden. Insbesondere die Einzelraumregelung im 2. Obergeschoss und die Beleuchtungssteuerung haben sich als sehr positiv herausgestellt. Durch langen Nutzungszeiten der Räume und dem unkomfortablen Schließsystem konnten die vorgesehenen Energieeinsparungen durch die zentrale Netzfreischaltung nicht realisiert werden. Die Fotovoltaikanlage erreicht im Vergleich zu ähnlichen Anlagen im Raum Bremen einen Spitzenplatz im elektrischen Energieertrag bezogen auf die installierte Leistung (kWPeak). Hingegen hat sich die Bereitstellung der Wärmeenergie für das Trinkwasser in Kombination mit einer Heizungsunterstützung durch den Vakuumröhrenkollektor auf Grund des geringen Warmwasserbedarfes als ungünstig erwiesen. Die Gebäude ECOTEC 1 und 2 weisen geringfügige Abweichungen in bezug auf den elektrischen und thermischen Energiebedarf auf. Diese Unterschiede sind zum einen bedingt durch einen höheren Anteil an nutzerspezifischen Geräten in ECOTEC 2 und zum anderen durch die verschiedene Ausrichtung der Gebäude, die einen ca. 7 % höheren Heizwärmebedarf für ECOTEC 2 hervorrufen. Die Akzeptanz des Gebäudes durch die Nutzer ist mit unfangreichen qualitativen und quantitativen Methoden erhoben worden. Der große technische und architektonische Anspruch des Gebäudes hat zu einer hohen Nutzerzufriedenheit geführt. Ausnahmen bilden die Markisensteuerung, die durch die Windanfälligkeit und die zentrale Steuerung von den Nutzern abgelehnt wird sowie die Zutrittskontrolle, die auf Grund von Fehlalarmen in der Anfangsphase des Projektes zur Verunsicherung der Nutzer beigetragen hat. 157 VII LITERATUR VII. Literatur [ECOTEC]: Schlussbericht für den Zeitraum 01.07.1997–30.06.1999, Solaroptimiertes Bauen TK 3: Neubau eines Büro und Laborgebäudes in zwei Bauabschnitten, optimiert nach solaren, energetischen und ökologischen Gesichtspunkten. Phase 1: Planung, Bauausführung und Systemoptimierung, Bremen 2000 [Ritzenhoff, 92] P. Ritzenhoff: Erstellung eines Modells zur Simulation der Globalstrahlung auf beliebig orientierte Flächen und deren Trennung in Direkt- und Diffusanteil; Berichte des Forschungszentrums Jülich GmbH, Jül-2600, 1992, ISSN 0366-0885 [Ritzenhoff, 95] P. Ritzenhoff: Strahlungssimulation und Vorhersage der Strahlungsenergie der Sonne zur Regelung solarer Energieversorgungssysteme; Berichte des Forschungszentrums Jülich GmbH, Jül-3150, 1995, ISSN 0944-2952 [Ritzenhoff, 98] P. Ritzenhoff (Hrsg.): Energieoptimierte Gebäude – Eine Herausforderung für Wissenschaft, Industrie und Handwerk. Bericht zur Tagung am 11./12. März 1998 am Institut Technik und Bildung, Bremen 1998 158 VIII.17 ABBILDUNGSVERZEICHNIS VIII. Anhang 17. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Organisationsstruktur des Planungsteams ............................................................... 12 Abbildung 2: ECOTEC–Leitzentrale............................................................................................... 14 Abbildung 3: Mobile Temperaturmesseinrichtung.......................................................................... 15 Abbildung 4: Energiezähler............................................................................................................. 16 Abbildung 5: Verschattete Fassade (ECOTEC 1).......................................................................... 25 Abbildung 6: Know–how–Transferkonzept des Projektes EcoSol ................................................. 27 Abbildung 7: Konzeption der CD–ROM.......................................................................................... 30 Abbildung 8: Schemaskizze des Technologieparks der Universität Bremen................................. 34 Abbildung 9: Grundriss und Zonierung der ECOTEC–Gebäude ................................................... 36 Abbildung 10: Ansicht des Gebäudes ECOTEC 1......................................................................... 36 Abbildung 11: Schnitt durch das Gebäude ECOTEC 1 ................................................................. 37 Abbildung 13: Fassadenanschluss................................................................................................. 40 Abbildung 14: Wärmeschutzverglasung......................................................................................... 41 Abbildung 15: Fassade des Gebäudes ECOTEC 1....................................................................... 42 Abbildung 16: Schema der verschiedenen Heizkreise und Foto der Fernwärmeübergabe sowie der zentralen Wärmeverteilung im Keller von ECOTEC 1...................................................... 45 Abbildung 17: links – automatisch angesteuertes Heizkörperventil; rechts – Raumbediengerät (und EIB–Taster)..................................................................................................................... 45 Abbildung 18: Foto einer geöffneten NILAN–Wärmepumpe vom Typ VPL 25.............................. 46 Abbildung 19: Kennlinie einer NILAN Wärmepumpe VPL 25 (nach Herstellerangaben) .............. 48 Abbildung 20: Leitungsschema der Trinkwasseranlage Zone 1 (Strang 1) ................................... 50 Abbildung 21: Foto der Speicherwassererwärmer (links + mittig: WT2 / rechts: WT3).................. 51 Abbildung 22: Schema des Heizungssystems mit thermischer Solaranlage................................. 52 Abbildung 23: Fotos der solarthermischen Anlage auf dem Dach von ECOTEC 1....................... 53 Abbildung 24: Kennlinien nach ISO 9806–1 Prüfung [Schulungsunterlage der HWK KS] und entspr. dem Herstellerdatenblatt (Fa. Viessmann, Allendorf) ................................................. 53 Abbildung 25: Foto eines Fotovoltaikmoduls und der Wechselrichter ........................................... 54 Abbildung 26: Gebäudeautomation im ECOTEC–Gebäude ......................................................... 56 159 VIII ANHANG Abbildung 27: Ansicht der abgehängten Decke eines Büros mit Teilen der Beleuchtungseinrichtung......................................................................................................... 59 Abbildung 28: Foto des Differenzlichtsensors ................................................................................ 60 Abbildung 29: Steuerung der Bürobeleuchtung ............................................................................. 62 Abbildung 30: Flurbeleuchtung in Zone 2/3.................................................................................... 63 Abbildung 31: Flurbeleuchtung....................................................................................................... 63 Abbildung 32: Bereichstür mit Zutrittskontrollsystem...................................................................... 66 Abbildung 33: Aufzug...................................................................................................................... 69 Abbildung 34: Raumaufteilung von ECOTEC 1 am Beispiel des Erdgeschosses......................... 71 Abbildung 35: Transmissionswärmeverlust inklusive solarer Gewinne.......................................... 76 Abbildung 36: Transmissions– und Lüftungswärmewärmebedarf, interne Wärmegewinne.......... 78 Abbildung 37: Auswirkung des Herabsetzens der Luftwechselrate im Staffelgeschoss................ 81 Abbildung 38 Gegenüberstellung von Temperaturen im Flur des ECOTEC 1–Gebäudes ........... 82 Abbildung 39: Substitution des Erdbodens..................................................................................... 83 Abbildung 40: Verbrauchswerte im ECOTEC 1–Gebäude ............................................................ 84 Abbildung 41: Energieflussdiagramm ECOTEC 1 1999 ................................................................ 85 Abbildung 42: Gemessene Wärmeströme 1998 in der Heizungs– und Warmwasseranlage ....... 88 Abbildung 43: Gemessene Wärmeströme 1999 in der Heizungs– und Warmwasseranlage ....... 88 Abbildung 44: Monatlicher Fernwärmebedarf für die statischen Heizflächen in den Vollgeschossen für die Zonen in ECOTEC 1 .................................................................................................... 89 Abbildung 45: Monatlicher Fernwärmebedarf für die statischen Heizflächen in den Vollgeschossen für die Etagen in ECOTEC 1................................................................................................... 89 Abbildung 46: Geordnete Jahresdauerlinie des Wärmepumpenbetriebes .................................... 92 Abbildung 47: Monatlicher Stromverbrauch des WP–Kompressors im 2. OG Zone 2.................. 93 Abbildung 48: Monatlich durch die Wärmepumpen bereitgestellte Wärme und Kälte................... 94 Abbildung 49: Mittlerer monatlicher Gesamtwärmeverbrauch in den VG ...................................... 95 Abbildung 50: Monatliche Wärmezufuhr durch Fernwärme und Lüftung in den VG ..................... 96 Abbildung 51: Einsparungen durch die automatische Beleuchtungskontrolle ............................... 99 Abbildung 52: Täglicher elektrischer Energieverbrauch im Raum 2.10 ....................................... 100 Abbildung 54: Eine Flurleuchte nach dem Umbau....................................................................... 103 Abbildung 55: Halogenleuchte im WC–Bereich ........................................................................... 104 Abbildung 56: Foyerbeleuchtung im Gebäude ECOTEC 1 ......................................................... 105 160 VIII.17 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 57: Downlights im Luftraum des Gebäudes ECOTEC 1............................................. 105 Abbildung 58: Wandleuchte im Foyer mit Kompaktleuchtstofflampe........................................... 106 Abbildung 59: Elektrischer Energieverbrauch im Gebäude ECOTEC 1 ...................................... 107 Abbildung 60: Monatlicher Stromverbrauch differenziert nach Geschossen ............................... 108 Abbildung 61: Monatlicher Stromverbrauch differenziert nach Zonen ......................................... 108 Abbildung 62: Vergleich des monatlichen Stromverbrauches 1998/1999 (Vollgeschosse) ........ 109 Abbildung 63: Elektrischer Verbrauch in den Vollgeschossen von ECOTEC I im Jahr 1998...... 111 Abbildung 64: Elektrischer Verbrauch in den Vollgeschossen von ECOTEC I im Jahr 1999...... 111 Abbildung 65: Grafischer Vergleich der elektrischen Verbrauchswerte differenziert nach Verbrauchergruppen .............................................................................................................112 Abbildung 66: Elektrische Energiebilanz im Staffelgeschoss ECOTEC I .................................... 114 Abbildung 67: Elektrischer Verbrauch im Staffelgeschoss von ECOTEC 1 in 1999.................... 115 Abbildung 68: Energetische Auswertung des Solaranlagenbetriebes mit TWW ......................... 118 Abbildung 69: Temperaturmessungen am Trinkwasserspeicher................................................. 119 Abbildung 70: Ansicht der 9,4 kWP PV–Anlage............................................................................ 123 Abbildung 71: Energieertrag und Globalstrahlung der PV–Anlage.............................................. 125 Abbildung 72: Einbau der Blower–Door in Raum 0.03 des ECOTEC 1–Gebäudes ................... 126 Abbildung 73: Leckage im Bereich der Wärmepumpendurchführung im Staffelgeschoss.......... 128 Abbildung 74: Luftströmung an der Heizkörperaufständerung..................................................... 129 Abbildung 75: Leckage im Bereich der Fensterkonstruktion........................................................ 130 Abbildung 76: Eingangsbereich des ECOTEC 1–Gebäudes....................................................... 131 Abbildung 77: Leckage am Türschließer...................................................................................... 131 Abbildung 78: Thermogramm der Fassade von ECOTEC 1 ....................................................... 132 Abbildung 79: Temperaturfühler im Luftansaugschacht............................................................... 132 Abbildung 80: Temperaturfühler im Luftansaugschacht............................................................... 133 Abbildung 81 Temperaturmessungen im Luftansaugschacht...................................................... 133 Abbildung 82: Temperaturfühler in Raum 0.09 ............................................................................ 134 Abbildung 83: Temperaturmessungen in Raum 0.09 .................................................................. 134 Abbildung 84: Vergleich von Temperaturen nach Dämmmaßnahmen........................................ 136 Abbildung 85: Schnee auf der Attika des ECOTEC 2–Gebäudes ............................................... 136 Abbildung 86: Abflussrohr im Dachbereich des ECOTEC–Gebäudes ........................................ 136 Abbildung 87: Endoskop zur Untersuchung der thermischen Trennung ..................................... 137 161 VIII ANHANG Abbildung 88: Heizwärmebedarf im Gebäude ECOTEC 2 im Jahr 1999 .................................... 138 Abbildung 89: Monatlicher Wärmebedarf in ECOTEC 2 (EG und 1. OG) ................................... 139 Abbildung 90: Elektrischer Energiebedarf in den Vollgeschossen im Gebäude ECOTEC 2....... 140 Abbildung 91: Vergleich der Kosten/NF von ECOTEC 1 mit Kennzahlen des BKI ..................... 149 Abbildung 92: Vergleich der Kosten/BRI von ECOTEC 1 mit Kennzahlen des BKI .................... 149 18. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Nutzerbewertung der installierten Technik .................................................................... 20 Tabelle 2: Auslegungsdaten der eingesetzten NILAN–Lüftungsgeräte pro Gebäude................... 47 Tabelle 3: Leitungsdurchmesser und Leitungslängen für die Auslegung ...................................... 49 Tabelle 4: Dämmung nach Heizungsanlagen–Verordnung vom 22. 03. 1994.............................. 49 Tabelle 5: Technische Daten eines PV–Moduls und eines Wechselrichters................................. 54 Tabelle 6: Technische Daten des Aufzuges................................................................................... 69 Tabelle 7: Raumnutzung von ECOTEC 1 ...................................................................................... 72 Tabelle 8: Flächen von ECOTEC 1 nach DIN 277......................................................................... 73 Tabelle 9: Vergleich verschiedener Energiekennzahlen ................................................................ 75 Tabelle 10: Die Wärmedurchgangskoeffizienten worst case, Planer/Arch. und best case............ 76 Tabelle 11: Energiekennzahlen in ECOTEC 1............................................................................... 86 Tabelle 12: Elektrischer Energiebedarf der Heizungspumpen....................................................... 90 Tabelle 13: Jahreswärmebedarf und prozentuale Einsparung durch Ersatz der Wärmepumpen mit hocheffizienten Wärmetauschern ........................................................................................... 97 Tabelle 14: Tageslichtquotienten der untersuchten Büroräume .................................................. 101 Tabelle 15: Tabellarischer Vergleich der elektrischen Verbrauchswerte differenziert nach Verbrauchergruppen .............................................................................................................112 Tabelle 16: Tabellarische Darstellung des elektrischen Gesamtenergieverbrauches im Staffelgeschoss des Gebäudes ECOTEC I.......................................................................... 113 Tabelle 17: Elektrischer Energieverbrauch im Staffelgeschoss ECOTEC 1................................ 114 Tabelle 18: Angenommene mittlere monatliche Wirkungsgrade der Solarkollektoren in [%] ...... 117 Tabelle 19: Energieverluste der Brauchwasseraufbereitung und –verteilung.............................. 121 Tabelle 20: Gütedaten der PV–Anlage......................................................................................... 123 Tabelle 21: Rankingliste der einzelnen Strings ............................................................................ 124 Tabelle 22: Luftwechselraten bei Über– und Unterdruck ............................................................. 128 162 VIII.19 MESSDATENLISTEN Tabelle 23: Fernwärmebedarf in ECOTEC 2 (1999).................................................................... 138 Tabelle 24: Elektrischer Energieverbrauch ECOTEC 2 im Vergleich mit ECOTEC 1 (1999)...... 139 Tabelle 25: Rahmenbedingungen der dynamischen Gebäudesimulation ECOTEC 1 und 2...... 140 Tabelle 26: Simulierter Heiz– und Kühlbedarf von ECOTEC 1 und 2.......................................... 141 Tabelle 27: Angaben zu den Kostengruppen von ECOTEC 1 und 2........................................... 147 Tabelle 28: Baukosten von ECOTEC 1 und 2 bezogen auf NGF/ BRI........................................ 148 Tabelle 29: Lebensdauer und Annuitäten .................................................................................... 150 Tabelle 30: Kosten der thermischen Solaranlage ........................................................................ 151 Tabelle 31: Kosten der Fotovoltaikanlage .................................................................................... 152 Tabelle 32: Sanierung der Flurbeleuchtung ................................................................................. 153 Tabelle 33: Kosten für die automatische Beleuchtungskontrolle.................................................. 154 19. Messdatenlisten Betriebsdaten (Speicherung: alle 15 min) Archiv1 Bauabschnitt 1 1. 3. 5. 7. 9. 11. 13. 15. 17. 19. 21. 23. 25. 27. 29. 31. 33. 35. 37. 39. 41. 43. 45. 47. 49. 51. 53. Außentemperatur Außenfeuchte Sonnenintensität Windstärke Windrichtung Lichtstärke Rt_Seminarraum Ab_Temp_Seminar Zu_Temp_Seminar Rt_Buero_Niemeyer Rt_Buero_Sekretaerin Rt_Empfang_SG Ab_Temp_Bueros Zu_Temp_Bueros Effektivzaehler_Pv Ab_Temp_EG_Zone_1 Zu_Temp_EG_Zone_1 Ab_Temp_EG_Zone_2 Zu_Temp_EG_Zone_2 Ab_Temp_EG_Zone_3 Zu_Temp_EG_Zone_3 Ab_Temp_1OG_Zone_1 Zu_Temp_1OG_Zone_1 Ab_Temp_1OG_Zone_2 Zu_Temp_1OG_Zone_2 Ab_Temp_1OG_Zone_3 Zu_Temp_1OG_Zone_3 Archiv2: Bauabschnitt 1 °C %rF W/m² m/s klx °C °C °C °C °C °C °C °C kWh °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C 2. 4. 6. 8. 10. 12. 14. 16. 18. 20. 22. 24. 26. 28. 30. 32. 34. 36. 38. 40. 42. 44. 46. 48. 50. 52. 54. T_Vorlauf_Zone_1 T_Raum_Zone_1 Druck_Pumpe_Zone_1 Menge_Pumpe_Zone_1 Heizgradtage_Zone_1 T_Vorlauf_Zone_2 T_Raum_Zone_2 Druck_Pumpe_Zone_2 Menge_Pumpe_Zone_2 Heizgradtage_Zone_2 T_Vorlauf_Zone_3 T_Raum_Zone_3 Druck_Pumpe_Zone_3 Menge_Pumpe_Zone_3 Heizgradtage_Zone_3 T_Vorlauf_Staffelg T_Raum_Staffelg Druck_Pumpe_Staffelg Menge_Pumpe_Staffelg Heizgradtage_Staffel T_Vorlauf_Fbhzg T_Raum_Fbhzg Druck_Pumpe_Fbhzg Menge_Pumpe_Fbhzg Heizgradtage_Fbhzg W_Vorlauf_Fernwaerme T_Vorlauf_Sekundaer °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C 163 VIII ANHANG 55. 57. 59. 61. 63. 65. 67. 69. 71. 73. 75. 77. 78. 79. 80. Ab_Temp_2OG_Zone_1 Zu_Temp_2OG_Zone_2 Ab_Temp_2OG_Zone_2 Zu_Temp_2OG_Zone_2 Ab_Temp_2OG_Zone_3 Ab_Temp_2OG_Zone_3 Rt_Raum_301_2OG Rt_Raum_306_2OG Rt_Raum_312_2OG Rt_Raum_321_2OG Rt_Raum_325_2OG Rt_Raum_333_2OG Rt_Raum_334_2OG Rt_Raum_336_2OG Rt_Raum_347_2OG °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C Archiv3: Bauabschnitt 2 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 164 Ab_Temp_EG_Zone_1 Zu_Temp_EG_Zone_1 Ab_Temp_EG_Zone_2 Zu_Temp_EG_Zone_2 Ab_Temp_EG_Zone_3 Zu_Temp_EG_Zone_3 Ab_Temp_1OG_Zone_1 Zu_Temp_1OG_Zone_1 Ab–Temp_1OG_Zone_2 Zu_Temp_1OG_Zone_2 Ab_Temp_1OG_Zone_3 Zu_Temp_1OG_Zone_3 Ab_Temp_2OG_Zone_1 Zu_Temp_2OG_Zone_2 Ab_Temp_2OG_Zone_2 Zu_Temp_2OG_Zone_2 Ab_Temp_2OG_Zone_3 Ab_Temp_2OG_Zone_3 Rt_Raum_301_2OG Rt_Raum_306_2OG Rt_Raum_312_2OG Rt_Raum_321_2OG Rt_Raum_325_2OG Rt_Raum_333_2OG Rt_Raum_334_2OG Rt_Raum_336_2OG 56. 58. 60. 62. 64. 66. 68. 70. 72. 74. 76. T_Ruecklauf_Primaer T_Solarkollektor T_Solarspeicher T_Unten_WWB T_Ruecklauf_Verbr Druck_Pumpe_Solar_WW Menge_Pumpe_Solar_WW T_Oben_WWB T_Rampenoberflaeche T_Vorlauf_Rampenhzg T_Ruecklauf_Rampenhz °C °C °C °C °C mWS m³/h °C °C °C °C Archiv4: Bauabschnitt 2 °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C °C 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. T_Vorlauf_Zone_1 T_Raum_Zone_1 Druck_Pumpe_Zone_1 Menge_Pumpe_Zone_1 Heizgradtage_Zone_1 T_Vorlauf_Zone_2 T_Raum_Zone_2 Druck_Pumpe_Zone_2 Menge_Pumpe_Zone_2 Heizgradtage_Zone_2 T_Vorlauf_Zone_3 T_Raum_Zone_3 Druck_Pumpe_Zone_3 Menge_Pumpe_Zone_3 Heizgradtage_Zone_ T_Vorlauf_Staffelg T_Raum_Staffelg Druck_Pumpe_Staffelg Menge_Pumpe_Staffelg Heizgradtage_Staffel T_Vorlauf_Fbhzg T_Raum_Fbhzg Druck_Pumpe_Fbhzg Menge_Pumpe_Fbhzg Heizgradtage_Fbhzg T_Vorlauf_Zubringer T_Ruecklauf_Zubringe T_Solarkollektor T_Solarspeicher T_Unten_WWB T_Ruecklauf_Speicher °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C mWS m³/h °C °C °C °C °C °C VIII.19 MESSDATENLISTEN 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. Druck_Pumpe_Solar_WW Menge_Pumpe_Solar_WW T_Oben_WWB T_Rampenoberflaeche T_Vorlauf_Rampenhzg T_Ruecklauf_Rampenhz Akt_Waermemenge W_Vorlauf_Zubringer Druck_Pumpe_Zubringe Menge_Pumpe_Zubringe mWS mWS °C °C °C °C °C mWS m³/h Verbrauchsdaten (Auslesung: 1 x pro Wochentag) Auslesungsprotokoll E.Zähler Allg.Strom Wärmemengenz. Übergabe Heizung Kaltwasserz. ECOTEC 1 Kaltwasserz. ECOTEC 2 E.Zähler Heizung E.Zähler Außenbel. K.–Wasserzähler Gartenb. E.–Zähler Fotov. Verkauf K.–Wasserzähler Hausansch. W.–Wasserzähler Hausanschl. K.–Wasserzähler Behinderten WC W.–Wasserzähler Behinderten WC K.–Wasserzähler Heizung K.–Wasserzähler Warmwasserb. K.–Wasserzähler Seminarb. Staffelg. W.–Wasserzähler Seminarb. Staffelg. K.–Wasserzähler Bürob. Staffelg. W.–Wasserzähler Bürob. Staffelg. Wärmemengenz. Fußbodenh. Staffelg. Wärmemengenz. Fußbodenh. Eingang Wärmemengenz. Heizung ECOTEC 2 Wärmemengenz. Heizung Staffelg. Wärmemengenz. Warmwasserbereitung Wärmemengenz. Rampe Wärmemengenz.Pufferspeicher Wärmemengenz. Warmwasserbereitung E.–Zähler EG. Zone 1 E.–Zähler EG. Zone 2 E.–Zähler EG. Zone 3 E.–Zähler 1.OG Zone 1 E.–Zähler 1.OG Zone 2 E.–Zähler 1:OG Zone 3 E.–Zähler 2.OG Zone 1 E.–Zähler 2.OG Zone 2 E.–Zähler 2:OG Zone 3 E.–Zähler Staffelgeschoss Ankauf kWh MWh m3 m3 kWh kWh m3 kWh m3 m3 m3 m3 m3 m3 m3 m3 m3 m3 kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh kWh Kaltwasserzähler EG. Zone 1 Warmwasserzähler EG. Zone 1 Wärmemengenzähler EG. Zone 1 Kaltwasserzähler EG. Zone 2 Warmwasserzähler EG. Zone 2 Wärmemengenzähler EG. Zone 2 Kaltwasserzähler EG. Zone 3 Warmwasserzähler EG. Zone 3 Wärmemengenzähler EG. Zone 3 Kaltwasserzähler 1.OG Zone 1 Warmwasserzähler 1.OG Zone 1 Wärmemengenzähler 1.OG Zone 1 Kaltwasserzähler 1.OG Zone 2 Warmwasserzähler 1.OG Zone 2 Wärmemengenzähler 1.OG Zone 2 Kaltwasserzähler 1.OG Zone 3 Warmwasserzähler 1.OG Zone 3 Wärmemengenzähler 1.OG Zone 3 Kaltwasserzähler 2.OG Zone 1 Warmwasserzähler 2.OG Zone 1 Wärmemengenzähler 2.OG Zone 1 Kaltwasserzähler 2.OG Zone 2 Warmwasserzähler 2.OG Zone 2 Wärmemengenzähler 2.OG Zone 2 Kaltwasserzähler 2.OG Zone 3 Warmwasserzähler 2.OG Zone 3 Wärmemengenzähler 2.OG Zone 3 m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh m3 m3 kWh 165 VIII ANHANG 20. Liste der elektrischen Verbraucher Elektrische Verbraucher (Stand 1999) Erdgeschoss Erdgeschoss Zone 1 Raum Bezeichnung Büro 002 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Halogenleuchte 20 3 Deckenleuchten 120 5 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Archiv 001 Deckenleuchten 120 4 Teeküche Kühlschrank 50 1 Kaffeemaschine 60 1 Leuchtstofflampe 40 2 Halogenleuchte 20 8 WC–D Halogenleuchte 20 16 WC–H Halogenleuchte 20 16 Abstellraum Deckenleuchten 120 2 Büro 003 Büro 004 Büro 005 Büro 006 Büro 007 Büro 008 Büro 009 166 El. Leistung [W] Anzahl VIII.20 LISTE DER ELEKTRISCHEN VERBRAUCHER Flur Wandleuchten Flur 57,5 5 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 Deckenleuchten 120 1 Erdgeschoss Zone 2 Raum Bezeichnung Büro (Empfang) Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Halogenleuchte 20 10 Deckenleuchten 120 12 WC–D Halogenleuchte 20 16 WC–H Halogenleuchte 20 20 Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Teeküche Kaffeemaschine 60 1 Kühlschrank 50 1 Leuchtstofflampe 40 1 Halogenleuchte 20 5 NILAN VPL 25 1450 1 Büro 001 Büro 002 Büro 003 Büro 004 Büro 005 Schulung Technikraum El. Leistung [W] Anzahl 167 VIII ANHANG Erdgeschoss Zone 3 Raum Bezeichnung Büro 001 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 60 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Leuchtstofflampe 40 1 Kühlschrank 50 1 Kaffeemaschine 60 1 Halogenleuchte 20 5 WC–D Halogenleuchte 20 16 WC–H Halogenleuchte 20 16 Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 Büro 002 Büro 003 Büro 004 Teeküche El. Leistung [W] Anzahl 1. Obergeschoss 1. Obergeschoss Zone 1 Raum Bezeichnung Büro 102 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 2 Büro 103 Büro 104 Büro 104 Büro 105 168 El. Leistung [W] Anzahl VIII.20 LISTE DER ELEKTRISCHEN VERBRAUCHER Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Schreibtischleuchten 60 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Kaffeemaschine 60 1 Kühlschrank 50 1 Leuchtstofflampe 40 2 Halogenleuchte 20 8 WC–H Halogenleuchte 20 16 WC–D Halogenleuchte 20 16 Kopierraum Kopierer 180 1 Halogenleuchte 20 8 Büro 106 Büro 107 Büro 108 Büro 109 Büro 101 Teeküche Flur Wandleuchten Flur 57,5 5 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 1. Obergeschoss Zone 2 Raum Bezeichnung Büro 119 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Schreibtischleuchten 60 1 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Büro 118 Büro 117 El. Leistung [W] Anzahl 169 VIII ANHANG Deckenleuchten 60 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Radios 20 1 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Deckenleuchten 120 4 Halogenleuchte 20 10 Leuchtstofflampe 40 1 Kühlschrank 50 1 Kaffeemaschine 60 1 Halogenleuchte 20 5 WC–H Halogenleuchte 20 20 WC–D Halogenleuchte 20 16 Büro 120 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 Büro 116 Büro 115 Schulung 114 Teeküche 1. Obergeschoss Zone 3 Raum Bezeichnung Büro 110 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Sozialraum 112 Deckenleuchten 120 4 Büro 113 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Leuchtstofflampe 40 1 Kühlschrank 50 1 Kaffeemaschine 60 1 Büro 111 Teeküche 170 El. Leistung [W] Anzahl VIII.20 LISTE DER ELEKTRISCHEN VERBRAUCHER Halogenleuchte 20 5 WC–H Halogenleuchte 20 16 WC–D Halogenleuchte 20 16 Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 2. Obergeschoss 2. Obergeschoss Zone 1 Raum Bezeichnung Büro 202 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Computer (Fax Server) 150 1 Computer (Server) 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Büro 201 Deckenleuchten 120 2 Teeküche Kühlschrank 50 1 Kaffeemaschine 60 1 Büro 203 Büro 204 Büro 205 Büro 206 Archiv 207 Büro 208 Büro 209 El. Leistung [W] Anzahl 171 VIII ANHANG Leuchtstofflampe 40 2 Halogenleuchte 20 8 WC–H Halogenleuchte 20 16 WC–H Halogenleuchte 20 16 Kopierraum Kopierer 180 1 Halogenleuchte 20 4 Flur Wandleuchten Flur 57,5 5 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 2. Obergeschoss Zone 2 Raum Bezeichnung Büro 219 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 2 Halogenleuchte 20 10 Deckenleuchten 120 12 Kühlschranke 50 1 Leuchtstofflampe 40 1 Kaffeemaschine 60 1 Halogenleuchte 20 5 WC–H Halogenleuchte 20 20 WC–H Halogenleuchte 20 16 Büro 220 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Büro 218 Büro 217 Büro 216 Büro 215 Schulung 214 Teeküche 172 El. Leistung [W] Anzahl VIII.20 LISTE DER ELEKTRISCHEN VERBRAUCHER Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 2. Obergeschoss Zone 3 Raum Bezeichnung Büro 210 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 1 Deckenleuchten 120 4 Computer 150 2 Deckenleuchten 120 4 Kühlschrank 50 1 Leuchtstofflampe 40 1 Kaffeemaschine 60 1 Halogenleuchte 20 5 WC–H Halogenleuchte 20 16 WC–D Halogenleuchte 20 16 Flur Wandleuchten Flur 57,5 9 Technikraum NILAN VPL 25 1450 1 Raum Bezeichnung El. Leistung [W] Seminarraum Deckenleuchte 35 20 Deckenleuchte 52 20 Bistro Deckenleuchte 35 16 Empfang Deckenleuchte 35 31 Garderobe Deckenleuchte 35 4 WC Damen 1 Halogenleuchte 20 16 Büro 211 Büro 212 Büro 213 Teeküche El. Leistung [W] Anzahl Staffelgeschoss Anzahl 173 VIII ANHANG WC Herren 1 Halogenleuchte 20 16 Fernüberwachung Deckenleuchte 35 21 Büro 1 Deckenleuchte 35 15 Büro 2 Deckenleuchte 35 15 Büro 3 Deckenleuchte 35 15 Büro 4 Halogenleuchte 50 42 Büro Sekretariat Deckenleuchte 35 13 WC Damen 2 Halogenleuchte 20 16 WC Herren 2 Halogenleuchte 20 16 Teeküche Halogenleuchte 20 8 Garderobe 2 Halogenleuchte 20 4 Flur Wandleuchten Flur 57,5 11 NILAN VPL 30 3800 1 NILAN VPL 45 7100 1 Aufenthaltszonen Raum Bezeichnung Eingangshalle Wandleuchten 75 8 Halogenleuchte 50 16 Wandleuchten 75 8 Halogenleuchte 50 16 Wandleuchten 75 8 Halogenleuchte 50 16 Wandleuchten 75 4 Galerie 1 Galerie 2 Kellertreppe 174 El. Leistung [W] Anzahl VIII.21 BLOWER DOOR MESSUNG 21. Blower Door Messung Prüfbericht Blower–Door Messung nach E– DIN EN ISO 9972 Objekt: ECOTEC–Gebäude, Bauabschnitt 1 Bezugsjahr: 1997 Art der Lüftung: mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung Prüftermin: 07. Juli 1999 Belüftetes Gebäudevolumen: 9498 m3 n 50 (aus Unter– und Überdruck mit Temperaturkorrektur): 0,67 h–1 Der Bericht umfaßt folgende Punkte: 1. Ablauf der Messung 2. Zusammenfassung der quantitativen Ergebnisse 3. Gebäudezustand und Zusammenfassung der wichtigsten Leckagen 4. Dokumentation der Leckagen Bremen, den 21.Juli 1999 Dipl.–Ing. Kerstin Rosemeier 175 VIII ANHANG 1. Ablauf der Messung Die Messung erfolgte in Anlehnung an den Entwurf zur DIN EN ISO 9972 (1997–01). Der Entwurf ist im Wesentlichen deckungsgleich mit der ISO 9972 Thermal insulation; Determination of building airtightness, fan pressurization method (1996). Das auf Dichtheit zu prüfende Gebäude war im fertig ausgebauten Zustand mit allen für die Luftdichtheit maßgeblichen Bauteilen und Anschlüssen. Die Minneapolis Blower–Door wurde in das Fenster vom Raum 003 (Ecosol) eingebaut. Sie wurde in unmittelbarer Nähe vom Fensterflügel, der Wand und der Fensterbank flankiert. Trotz offenem Gebläse muß daher keine Korrektur des c–Werts erfolgen. Folgende Vorbereitungen sind vor Beginn der Messung getroffen worden: • Überprüfung des Rahmens der Blower–Door auf Dichtheit • Überprüfung der Schläuche auf Dichtheit • Schließen aller Außentüren und Fenster • Überkleben der Zu– und Abluftauslässe • Abstellen der Lüftungsanlage • Nullstellung der Messgeräte Wetterdaten: Außentemperatur: 20,0 °C (im Mittel) Innentemperatur: 23,3 °C (im Mittel) Wind: gering Vorgehensweise: Für die Messung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden wird ein Ventilator mit einer Luftmengenmeßeinrichtung (Blower–Door) luftdicht in eine Öffnung des Gebäudes eingebaut. Prinzipiell sind sowohl Türen als auch Fenster geeignet. Mit dem Ventilator wird eine Druckdifferenz zum Außendruck von 50 Pa erzeugt. Ermittelt wird der Luftleckagestrom beim Differenzdruck von 50 Pa, der in diesem Fall in Relation zum austauschbaren Luftvolumen der beheizbaren Räume gesetzt wurde (n50–Wert). Das Haus wurde bei laufendem Gebläse (Unterdruck 50 Pascal) nach Leckagen abgesucht. Mittels der Hände wurden alle Bauteilanschlüsse auf Zugluft überprüft. Wichtige Undichtheiten wurden mit einem Luftgeschwindigkeitsmeßgerät (Thermoanemometer) näher bestimmt. Einzelwerte der Messung sind im Prüfzertifikat (Anhang) dokumentiert. Aus den ermittelten Daten läßt sich der Luftwechsel bei jedem beliebigen Druck errechnen. Aus Gründen der abnehmenden Meßgenauigkeit bei niedrigen Druckdifferenzen ist zur Ermittlung der natürlichen Luftwechselrate (n4) allerdings ein Spurengas–Verfahren vorzuziehen. 176 VIII.21 BLOWER DOOR MESSUNG 2. Zusammenfassung der quantitativen Ergebnisse Bei der Luftdurchlässigkeitsprüfung wurde durch das in einem flexiblen Rahmen eingesetzte Gebläse Unterdruck bzw. Überdruck im Gebäude erzeugt, und die dabei auftretenden Volumenströme bestimmt. Die Ergebnisse der daraus errechneten Luftwechselraten sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die Luftwechselraten beziehen sich auf das oben genannte Volumen des Objektes. Volumenstrom bei 50 Pa Druckdifferenz Luftwechselrate bei 50 Pa Druckdifferenz Unterdruck Überdruck Unterdruck Überdruck 5720 m³ 6970 m³ 0,60 h–1 0,73 h–1 Für die Einordnung in einschlägige Regelwerke ist der Mittelwert aus Unter– und Überdruck maßgeblich. Dieser läßt sich zu n50 = 0,67 h–1 errechnen. Die DIN V 4108–7 schreibt einen Wert n50 ≤ 3 h–1 (Gebäude mit natürlicher Lüftung) bzw. n50 ≤ 1 h–1 (Gebäude mit raumlufttechnischen Anlagen) vor. Die quantitativen Anforderungen aus DIN V 4108–7 sind somit ebenso wie die der Wärmeschutzverordnung erfüllt, vgl. Bekanntmachung des Bundesministeriums für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau im Bundesanzeiger am 31.Juli 1998: „Hinweis auf allgemein anerkannte Regeln der Technik zur Wärmeschutzverordnung Vom 8. Juli 1998 Auf Grund der Ermächtigung nach § 10 Abs. 2 der Wärmeschutzverordnung vom 16. August 1994 (BGBl. IS. 2121) wird zu § 4 Abs. 4 in Verbindung mit Anlage 4 Ziffer 2 sowie der entsprechenden Regelung in § 7 dieser Verordnung auf folgende Regel der Technik hingewiesen: Der Nachweis einer ausreichenden Dichtheit hinsichtlich des § 4 Abs. 4 in Verbindung mit Anlage 4 Ziffer 2 sowie der entsprechenden Regelung in § 7 wird beschrieben in DIN V 4108, Teil 7 – Wärmeschutz im Hochbau; Luftdichtheit von Bauteilen und Anschlüssen, Planungs– und Ausführungsempfehlungen sowie –beispiele Ausgabe November 1996. Nach Abschnitt 4.4 dieser Norm ist als Nachweisverfahren das in ISO 9972: 1996 – Thermal insulation; Determination of building airtightness, fan pressurization method – angegebene Verfahren zu verwenden. Ergänzend zu den Angaben der Norm ist es bei Gebäuden mit raumlufttechnischen Anlagen unter Berücksichtigung von baupraktischen Toleranzen als ausreichend anzusehen, wenn der nach diesem Verfahren gemessene Luftvolumenstrom bei einer Druckdifferenz zwischen innen und außen von 50 Pa 177 VIII ANHANG - - bezogen auf das Raumluftvolumen den in der Norm genannten Grenzwert um bis zu 0,5 h–1 oder bezogen auf die Netto–Grundfläche den in der Norm genannten Grenzwert um bis zu 1,25 m– 3 / (m2 h) überschreitet.“ Das Passivhaus–Instituts empfiehlt für den Einsatz von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung einen Wert n50< 0,6 h–1. 3. Gebäudezustand und Zusammenfassung der wichtigsten Leckagen Das untersuchte Bürogebäude ist massiv zweischalig konstruiert. Den oberen Abschluss bildet eine leichte Decke (Trapezblech mit obenliegender Dämmung und Dichtung). Die Geschossdecken sind mit einem schwimmenden Estrich versehen. Das Gebäude wurde bereits Ende 1997 fertig gestellt. Die Wände sind tapeziert, Anschlüsse im Bereich der Fenster sind, überwiegend fehlerfrei, versiegelt. Die Decken sind zur Aufnahme von Installationen abgehängt. Als untere Grenze des beheizten Volumens wurde die Tür am Abgang zur Kellertreppe angenommen. Die dahinter liegenden, beheizbaren Toilettenräume im Kellergeschoss wurden zum unbeheizten Volumen gezählt. Das Volumen des Fahrstuhlschachts wurde ebenfalls nicht dem beheizten Volumen zugerechnet. Massive Leckagen, teilweise mit Sichtkontakt nach außen, waren im Bereich des Staffelgeschosses zu ermitteln. Die Rohrdurchführungen der Lüftungselemente durch die Gebäudehülle sind nicht luftdicht ausgeführt. Daneben waren an den Durchtrittsstellen der an die Sparrenpfetten führenden Stützenkonstruktion erhebliche Strömungsgeschwindigkeiten messbar. Planmäßig ist als obere luftdichte Abgrenzung das Trapezblech mit obenliegender Dämmung und Dichtung vorgesehen. Die gefundenen Leckagen deuten allerdings auf eine Durchströmung der Ebene zwischen Trapezblech und abgehängter Decke. Die sichtbare Decke wird damit zur tatsächlichen luftdichten Ebene, und Leckagen machen sich an Fehlstellen in dieser Ebene bemerkbar. Um die quantitativen Auswirkungen der Leckagen im Staffelgeschoss abschätzen zu können, ist die Geschoss– und Fahrstuhltür im Staffelgeschoss überklebt, und das Luftvolumen dieses Geschosses bei der anschließend erfolgten Einpunktmessung nicht berücksichtigt worden. Die damit überschlägig ermittelte Luftwechselzahl n50 (für die übrigen Geschosse) lag bei 0,51 h–1 (Unterdruck), bzw. 0,57 h–1 (Überdruck). Im Erdgeschoss wies die Gebäude–Eingangstür, vor allem bei Überdruck, einen erheblichen Leckagestrom auf. In allen Geschossen waren Leckagen im Bereich der Fensterkonstruktionen zu beobachten. Dichtungsbänder wurden teilweise nicht bis in die Fensterecken gezogen, Glashalteleisten nicht lückenlos versiegelt. Im Einzelfall war der Anschluß des Fensterelements an die Decke lücken178 VIII.21 BLOWER DOOR MESSUNG haft. Die Fahrstuhltüren, die über das Kellergeschoß Außenluftverbund haben, erwiesen sich ebenfalls in allen Geschossen als umlaufend undicht. Die Leckagen im Fensterbereich sind durch das Versiegeln mit dauerplastischer Fugenmasse zu beheben (s. DIN 18540 und IVD–Merkblatt Nr.9, Dichtstoffe in der Anschlußfuge für Fenster und Außentüren). Die Maßnahme bedarf allerdings einer ständigen Sichtkontrolle, da die Fugenmasse nur begrenzt in der Lage ist, Formveränderungen (Quellen, Setzungen) aufzunehmen, so daß ein erneutes Abreißen nicht auszuschließen ist. Im Bereich der Stützenkonstruktion und Rohrdurchführungen sollten andere, geeignete Abdichtungsmethoden gewählt werden (geeignete Klebefolien, Verleistungen o.ä.). 4. Dokumentation der Leckagen Leckageort Beschreibung der Leckage Raum 004 Starke Durchströmung der Rahmenfuge im Bereich des Anschlags und des Scharniers Raum 004 Luftverbund über den Kabelkanal Raum 006 Luftströmung durch die Bauteilfuge am stumpfen Stoß der Glashalteleisten Raum 007 Luftverbund über die Gehrung des Glasvorlegebands zwischen Glashalteleiste und Scheibe Fotodokumentation ohne Foto 179 VIII ANHANG Leckageort Beschreibung der Leckage Fotodokumentation Eingangsfoyer Mittlerer Türanschlag extrem undicht ohne Foto Eingangsfoyer Luftströmung am Übergang zwischen Putz und Eingangstüranlage auf der linken Seite Eingangsfoyer Lufteintritt durch eine Öffnung unterhalb des Türschließers; der Türschließer ist durchströmt Eingangsfoyer Umlaufende Fuge der Aufzugstür undicht Zugang Keller Raum 101 180 zum Leckagen in der Fuge zwischen Rahmen und Fußboden an der Zugangstür im Keller Rohrdurchführung ins Mauerwerk am Rücklauf des Heizkörpers wird durchströmt ohne Foto VIII.21 BLOWER DOOR MESSUNG Leckageort Beschreibung der Leckage Raum 103 Bauteilfuge am Übergang der umlaufenden Verkleidung zum Putz ist nicht durchgängig luftdicht Raum 114 Innere Glasleisten im Übergang zwischen Scheibe und Glasleiste, und in den stumpfen Gehrungen sehr undicht Raum 114 Luftströmung an der Heizkörperaufständerung, vermutlich bedingt durch Luftverbund unterhalb des Estrichs Raum 114 Strömung durch fehlende Niete im Sandwichelement (Wand) Staffelgeschoß: Schulung Strömung durch die Fuge zwischen abgehängter Decke und Stütze Fotodokumentation ohne Foto 181 VIII ANHANG Leckageort Beschreibung der Leckage Staffelgeschoß: Lüftungszentrale Sichtbare Leckagen beim Durchtritt der Lüftungsrohre durch die Außenwandelemente Staffelgeschoß: Lüftungszentrale Sichtbare Leckagen beim Durchtritt der Bauteilhalterung für ein Lüftungsgerät durch das Außenwandelement 22. Fotodokumentation Thermografiebilder Eingangsbereich ECOTEC 1 (aussen) 182 VIII.22 THERMOGRAFIEBILDER Zufahrt Tiefgarage ECOTEC 1 (innen) Fassade 1 ECOTEC 1 Fassade 2 ECOTEC 1 183 VIII ANHANG Fassade 3 ECOTEC 1 Fernwärmeleitung (Flansch) Flurleuchte mit Halogenlampe 300 W 184 VIII.22 THERMOGRAFIEBILDER Zufahrt zur Tiefgarage ECOTEC 1 Türboden, Eingangstür ECOTEC 1 (Innenseite) Eingangstür innen ECOTEC 1 185 VIII ANHANG Türschliesser, Eingangstür ECOTEC 1 23. Veröffentlichungen und Lehrveranstaltungen 23.1. Publikationen M. Hoppe Energieoptimierter Neubau – Teil 1: Konzeption und Untersuchungsdesign in Sanitär– und Heizungstechnik SHT, Krammer Verlag Düsseldorf; SHT 1998 (4) P. Ritzenhoff (Hrsg.) Energieoptimierte Gebäude – Eine Herausforderung für Wissenschaft, Industrie und Handwerk Bericht zur Tagung am 11./12. März 1998 am Institut Technik und Bildung, Bremen, Oktober 1998 P. Ritzenhoff, L. Bräuer, M. Limberg, H.–J. Niemeyer EcoSol: Neubau und Evaluation eines solaroptimierten Büro– und Verwaltungsgebäudes in Bremen (TK3) Vortrag und Bericht in "STATUSBERICHT Solar optimiertes Bauen" 27.–28. August 1998 in Freiburg i. Br., Forschungszentrum Jülich GmbH 1998 M. Hoppe, M. Limberg, P. Ritzenhoff Energieoptimierter Neubau – Teil 2: Gebäudesystemtechnik mit EIB in Sanitär– und Heizungstechnik SHT, Krammer Verlag Düsseldorf; SHT 1998 (12) P. Ritzenhoff Solartechnik – Fotovoltaik in Gebäuden Vortrag beim VDE Bremen in der Hochschule Bremerhaven am 13. April 1999 186 VIII.23 VERÖFFENTLICHUNGEN UND LEHRVERANSTALTUNGEN O. Herms, M. Wieschemeyer Gebäudesystemtechnik in der betrieblichen Praxis in Lernen und Lehren, Heft 55, Bremen 1999 P. Ritzenhoff, A. Gregorzewski, M. Hoppe, M. Limberg Energieoptimierter Neubau – Teil 3: Grobanalyse gemessener Energieströme in Sanitär– und Heizungstechnik SHT, Krammer–Verlag, Düsseldorf, SHT 1999 (12) 23.2. Diplomarbeiten Juli 1998: B. Hoffmann, U. Zawada: Die Herausforderung der Gebäudeautomation in der beruflichen Bildung, Gemeinschaftsarbeit im Fachbereich Gewerblich technische Wissenschaften an der Universität Bremen Sept. 1998: A. Engel: Darstellung und Analyse der Heizungs– und Lüftungstechnik im ECOTEC–Gebäude"; Studiengang Betriebs– und Versorgungstechnik an der Hochschule Bremerhaven Sept. 1998: F. Gerder, H. Hanekamp: Energetische und ökologische Gesichtspunkte des solaroptimierten Bauens im Objektbereich am Beispiel des Projektes ECOTEC in Bremen; Gemeinschaftsarbeit im Fachbereich Bauingenieurwesen an der Fachhochschule Oldenburg Juni 1999: J. Tuppak: Fotovoltaikanlage auf dem ECOTEC–Gebäude; Studiengang Betriebs– und Versorgungstechnik an der Hochschule Bremerhaven Januar 2000: C. Janssen: Theoretische und experimentelle Untersuchung des Betriebsverhaltens der Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung durch Wärmepumpen in einem Niedrig–Energie–Bürogebäude; Hochschule Bremen, Fachbereich Maschinenbau, Studienrichtung Energie– u. Umwelttechnik Juli 2000: C. Armbruster, M. Wieschemeyer: Wandel gebäudebezogener Facharbeit am Beispiel der Gebäudeautomation; Gemeinschaftsarbeit im Fachbereich Gewerblich technische Wissenschaften an der Universität Bremen Oktober 2000: M. Tiborski: Wärmetechnische Beurteilung (experimentell und theoretisch) von Gebäuden und deren technische Einrichtungen mit Hilfe der Infrarot–Thermografie an der Hochschule Bremerhaven In Arbeit: 23.3. A. Ilge: Technikgestaltung und Nutzerakzeptanz (Arbeitstitel); Studiengang Soziologie an der Universität Bremen Lehrveranstaltungen Ausgewählte Lehrveranstaltungen im Rahmen des studentischen Projektes: M. Hoppe, F. Rauner: Facility Management – ein neuer Begriff und seine Implikationen für die gewerblich technische Berufsbildung, Universität Bremen SS 98 und WS 98/99 187 VIII ANHANG P. Ritzenhoff: Beurteilung von Gebäuden mittels Gebäudesimulation, Universität Bremen WS 98/99 F. Rauner: Das Gebäude als Gegenstand handwerklicher Facharbeit, Universität Bremen WS 98/99 23.4. Zeitungsartikel Zeitung Titel Datum Uni Jahrbuch 97 Bremer Institut für Gebäudemanagment, 1997 Gebäudeautomation, Energie– und Umwelttechnik Weser Report ECOTEC–Gebäude wird eingeweiht 08.03.98 Weser Kurier Energiesparen im großen Stil 12.03.98 taz Bremen Öko–Technik im Technologiepark 12.03.98 Del. Kreisblatt Innovative Technik senkt Energieverbrauch 12.03.98 Kreiszeitung Stuhr Arbeitsplatz ist Forschungsobjekt 12.03.98 Bautechnik Aktuell Energieoptimierung im direkten Vergleich NR. 2/98 zweier Gebäude Mix Sonnenwärme für Bremen 1998 Frankf. Rundschau Das Bürohaus, das denkt 29.06.99 Uni Jahrbuch 99/00 Bremer Institut für Gebäudemanagement, 2000 Gebäudeautomation, Energie– und Umwelttechnik 24. Auswertung der Nutzer/–innenbefragung für die Gebäude ECOTEC 1 und ECOTEC 2 Im Juni/Juli 2000 wurde eine Nutzerbefragung in den Gebäuden ECOTEC 1 und 2 durchgeführt. Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit Frau Annette Ilge entwickelt, die diese Befragung als empirische Basis für ihre Magisterarbeit im Studiengang Soziologie nutzt. Die Ergebnisse sind in der Reihenfolge des Fragebogens aufgelistet. Es werden Ja–Nein–Fragen, Fragen mit Ankreuz– und Benotungsmöglichkeiten graphisch dargestellt. Die Antworten aus den offenen Fragen werden aufgelistet. Um die Authentizität zu gewährleisten, sind die freien Antworten nicht verändert worden. Die Gebäude ECOTEC 1 und 2 werden getrennt dargestellt. 24.1. Auswertung der Nutzer/–innenbefragung A Einführung in die Technik A1 Sind Sie in die Funktionsweise und Handhabung der Technik eingeführt worden? A 1 a Funktionsweise 188 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 ECOTEC 1 36% ECOTEC 2 47% Ja Ja Nein 64% Nein 53% n 28 A1b n 43 Handhabung ECOTEC 1 29% ECOTEC 2 36% Ja Nein 71% Nein 64% n 28 A2 Ja n 42 Wenn ja, von wem sind Sie in die Technik eingeführt worden? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 4 ECOTEC Mitarbeiter 14 ECOTEC Mitarbeiter 5 Gespräche nebenbei 5 Gespräche nebenbei 4 Lür Bräuer 3 Dr. Miller = Bremer Forum 1 Fr. Gunkel (Empfang) 1 Gebäudetechniker 1 Nicht bekannt 189 VIII ANHANG A3 War die Einführung verständlich? ECOTEC 2 ECOTEC 1 4% 10% 90% A4 Ja Ja Nein Nein 96% n 10 n 27 Wenn nein, was war für Sie unverständlich? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 Alarmanlage 1 fehlende Systematik, fehlender Zusammenhang, fehlende Hintergründe 1 keine permanente Erläuterungen an den wichtigen Stellen, man muss die Technik auch so anwenden können 1 kontrollierte Lüftung, Bedienung der EIB–Schalter A5 Wünschen Sie sich eine bessere Aufklärung über die vorhandene Technik? ECOTEC 1 27% ECOTEC 2 Ja 73% 46% Ja Nein Nein 54% n 26 n 37 B Spezielle Gebäudetechniken B1 Die Heizung B 1 a Bewerten Sie bitte die Heizungsanlage in Ihrem Büro hinsichtlich Behaglichkeit und Handhabung mit Noten von 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht. Behaglichkeit 190 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 14 20 15 9 16 15 10 8 10 3 5 2 1 5 0 0 8 6 2 1 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 2,45 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,19 Handhabung 8 ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 8 8 6 15 4 12 10 2 2 3 3 5 0 0 0 3 0 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 2,17 B1b 18 20 6 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,0 Wann öffnen Sie in der Regel das/die Fenster? wenn die Luft zu ..... ist ECOTEC 1 ECOTEC 2 15 warm 0 kalt 9 12 trocken 0 0 feucht 18 sauerstoffarm 5 10 15 20 28 sauerstoffarm 22 geruchsbelastet 0 0 kalt trocken feucht 26 warm 25 31 geruchsbelastet 0 10 20 30 40 , sondern 191 VIII ANHANG Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 für mehr Kontakt zur Umwelt 1 gar nicht 1 grundsätzlich morgens 2 immer 4 immer, außer im Winter 1 Lüften, Lüften, Lüften, 1 Über Nacht offen, da Luft morgens schlecht + warm B1c Wie empfinden Sie die Behaglichkeit der Luft? ( bitte benoten Sie: von Note 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht ) ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 12 10 9 10 12 5 6 9 8 5 4 6 4 2 9 10 8 2 2 4 2 0 0 1 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 3,18 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,43 B2 Die Beleuchtung B 2 a Bewerten Sie bitte die Beleuchtung in Ihrem Büro hinsichtlich der Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz und der Handhabung mit Noten von 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht. Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz: Note ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 15 9 10 8 9 14 15 8 10 6 2 5 3 4 5 1 2 0 0 0 1 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,14 192 3 2 1 2 3 4 5 Die Durchschnittsnote ist: 3,0 6 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 weil Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 ausreichend 1 ausreichend 3 Automatische Lichtsteuerung, Blendung, Lichtselbststeuerung Ein, Aus, Helligkeitsschwankungen 4 Automatische Markisensteuerung, Blendung, Bei Sonne und Wind Markise oben, Bildschirmarbeit nicht möglich, nicht gut abgestimmt mit Blendschutz 1 diffus 1 die Ecken nicht richtig ausgeleuchtet sind (PC–Stellplatz) 1 geringere Windanfälligkeit 1 große Fenster 1 helle Räume, blendfrei, warmton 2 helle Räume, aber zu ungemütlich 7 kein direkte Arbeitsplatzbeleuchtung 2 ich nutze Tageslicht oder Schreibtischlampe (priv.), Deckenlampe so gut wie nie 1 bei wenig Sonne Markise nicht runter 1 kein direkte Arbeitsplatzbeleuchtung 2 Schreibtischlampe 3 nicht anpassungsfähig, nicht dimmbar 1 Tisch vorm Fenster 1 sich das Licht erst bei völliger Dunkelheit einschalten lässt 1 wenn mich das Gebäude lässt 1 Sonne blendet, Deckenleuchten zu hell Handhabung: Note ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 10 10 12 8 10 6 3 4 10 8 6 8 5 4 11 4 4 6 3 4 2 2 0 1 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 3,17 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,48 weil Anzahl ECOTEC 1 1 Automatik schaltet zu spät ein, zu ruhi- Anzahl 4 Automatische ECOTEC 2 Markisensteuerung 193 ist VIII ANHANG ges Arbeiten Licht aus nicht nachvollziehbar, bei wenig Sonne Markise nicht runter, sind nur schwer so zu steuern wie es nötig wäre 1 ausreichend 4 Licht lässt sich nicht dimmen, Feinregulierung fehlt 12 Lichtselbststeuerung Ein, Aus, Helligkeitsschwankungen 7 Lichtselbststeuerung Ein, Aus, Helligkeitsschwankungen 1 schlechte Handsteuerung 2 Markisen können bei Wind und Regen nicht genutzt werden 1 sehr lautes Geräusch bei automatischer Abschaltung 1 mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Steuerung 1 Schreibtischlampe 2 Schalter zu klein B 2 b Wie häufig schätzen Sie ist die Beleuchtung eingeschaltet, wenn Sie die folgenden Räumlichkeiten betreten und wie häufig lassen Sie selbst vermutlich das Licht beim Verlassen eingeschaltet? ECOTEC 1 ECOTEC 2 Licht in der Küche Licht in der Küche 5 nie 6 6 selten meistens 9 9 5 Beim Betreten 10 14 10 16 5 immer 15 Beim Verlassen ECOTEC 1 194 11 meistens 16 immer 4 selten 10 0 15 nie 0 20 0 5 Beim Betreten 8 10 15 Beim Verlassen ECOTEC 2 20 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 Licht im Vorraum der Toilette Licht im Vorraum der Toilette 15 nie 2 6 selten 14 immer 6 7 10 Beim Betreten 15 Beim Verlassen 0 7 5 10 15 Licht in der Toilette Licht in der Toilette 15 5 6 14 13 9 immer 5 Beim Betreten 7 selten meistens 10 immer 3 8 4 meistens 18 nie 7 10 15 Beim Verlassen 0 5 Beim Betreten 13 10 15 ECOTEC 2 Licht in den Fluren Licht in den Fluren 4 8 selten meistens 11 9 5 11 10 Beim Verlassen ECOTEC 1 8 15 7 immer 10 selten 10 Beim Betreten 3 3 nie 0 20 Beim Verlassen ECOTEC 1 meistens 20 Beim Verlassen ECOTEC 2 selten 0 5 ECOTEC 1 13 nie 17 Beim Betreten 1 0 16 immer 5 nie 12 selten meistens 8 0 3 9 2 meistens 16 nie 20 13 12 immer 15 0 5 Beim Betreten 10 15 20 Beim Verlassen ECOTEC 2 195 VIII ANHANG Licht im Treppenhaus Licht im Treppenhaus 10 nie 7 selten 0 7 6 6 immer 10 0 Beim Verlassen 5 10 Beim Betreten 15 20 Beim Verlassen Welche Verbesserungsvorschläge zur Beleuchtung haben Sie? Anzahl 196 7 5 Beim Betreten B2c meistens 8 4 19 10 4 immer 15 selten 8 meistens 5 5 nie 8 ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 6 Automatische Lichtabschaltung in Fluren, Küche und Toilette (Anwesenheit, Bewegungsmelder und oder Zeitschaltuhren) 7 Automatische Lichtsteuerung in Fluren, Küche und Toiletten (Bewegungsmelder und oder Zeitschaltuhren) 1 Berücksichtigung individueller Einstellungen 2 Beleuchtung : Abgang Tiefgarage mangelhaft, müsste automatisch erfolgen. Flure sind zu dunkel! 3 Bessere Aufklärung über E– Einsparung, Mehr Sparlampen einsetzen, auch in der Toilette. 3 besserer Handsteuerung 2 besserer Handsteuerung 2 Bewegungsmelder in den Büros überflüssig 1 Lichtautomatik abschaltbar 1 Da 4 Lichtquellen im Raum, sollten auch 2 * 2 schaltbar sein 1 Die Strahler geben sehr viel Wärme ab, daher kl. Räume oft sehr heiß 1 Das Konzept der Außenjalousien müsste überdacht werden 1 im Büro Schalter am Arbeitsplatz, nicht an der Tür 2 Dimmer in den Büros 1 Flurbereich zu stark ausgeleuchtet 1 Individuelle Vorstellungen sind durch Luxmesser zu ersetzen 1 Flure müssen ständig beleuchtet bleiben 1 Lichtqualität ist schlecht, Tiefgarage erreicht man im Dunkeln 1 Lichtselbststeuerung verbessern 3 Lichtselbststeuerung Ein, Aus, ohne Be- nicht VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 wegung das Licht von alleine ausgeht (Arbeiten am PC) 1 Markisen 1 Schreibtischlampe 1 mehr natürliches Licht im Flur. 1 Sollte an Raumnutzung anzupassen sein, Freiflächen z.T. schlecht nutzbar, wie dunkel 3 Schreibtischlampe 2 Treppenhausbeleuchtung sollte besser werden, zu wenig Schalter B3 Der Zugang zum Gebäude B 3 a Wie häufig ist Ihre Zone, wenn Sie morgens als Erste/Erster kommen, verschlossen und wie häufig schließen Sie selbst beim Verlassen Ihrer Zone als Letzte/Letzter die Tür zum Treppenhaus ab? ECOTEC 1 ECOTEC 2 7 nie 9 nie 5 9 selten 14 3 7 selten 14 7 4 meistens meistens 6 immer 11 5 0 5 Beim Kommen 11 12 immer 10 6 0 15 Beim Gehen 5 Beim Kommen 10 15 Beim Gehen B 3 b Bewerten Sie bitte die folgenden Systeme hinsichtlich der Handhabung mit Noten von 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht. Kartenbenutzung am Eingang und den Zonen ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 19 14 20 15 10 18 15 10 10 5 2 4 2 1 5 0 0 0 1 0 0 1 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 2,07 1 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 1,74 197 VIII ANHANG Einschaltung der Alarmanlage ECOTEC 1 8 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 15 8 6 15 5 5 5 3 4 10 10 3 5 5 2 0 4 2 2 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 3,21 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,5 Markisensteuerung ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 9 10 7 7 8 10 10 6 6 4 2 13 15 2 1 4 5 1 1 0 0 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 4,59 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 4,79 B 3 c Welche Veränderungsvorschläge zu den in B 3 b genannten Systemen haben Sie? Zur Kartenbenutzung: Anzahl 198 ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 ein System, das auch funktioniert, wenn man mal keine Hand frei hat 1 abschalten 1 Eingabe eines persönlichen Codes 1 Auch an Feiertagen die in der Woche Liegen sollte die Tür verriegelt werden 3 längere Öffnungszeit ohne Kartenbenutzung 1 die Tür müsste sich selbständig öffnen, weil man oft viel transportiert und keine Hand frei hat, Eingangstür ist zu kurz (Zeitlich) 1 Verschiedene Kartennutzungen vereinen 1 Karte sollte auch für die Tiefgarage gelten, damit ich mein Fahrrad unterstellen VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 kann 1 Nur für Eingangstür verwenden, nicht für Bereiche 1 Problem, Wehe man vergisst sie Zur Alarmanlage: Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 4 Anwesenheitskontrolle durch System, Anzeigetafel: Wer ist noch anwesend/ schon abwesend, Alarmanlage mit Zimmerbelegung koppeln, Bewegungsmelder + Infrarotsensor 1 Dafür sorgen, dass sie auch benutzt wird Faulheit sollte bestraft werden 6 Fehlalarmauslösung, Gekipptes Fenster, etc. = 400 DM 6 Fehlalarmauslösung, Ungewissheit ob noch jemand da ist, Man kann außen nicht sehen, ob alle Türen verschlossen sind, mehr Parteien Nutzung der Zonen, Anzeige ob sich noch jemand in der Zone aufhält. Die Praxis über den Flur zu brüllen, "ist noch jemand da?", nervt und muss durch eine technische Lösung ersetzt werden. 1 keine Alarmanlage 1 Instruktionskarte 1 s. Vereinbarung Koordinatoren 1 Katastrophe, wer eine Alarmanlage so programmiert, das sie wenige Sekunden nach dem Einschalten auslöst und dann auch noch Rechnungen schreibt, dem kann Kundenzufriedenheit nicht allzu viel bedeuten 1 Lichtsignal ob eingeschaltet 1 Lichtzeichen über den Büros 2 Praxis bezogenen Verbesserung 1 System ist ungeeignet 1 Überwachung letzte Person 1 Zimmerorientierung Zur Markisensteuerung: Anzahl ECOTEC 1 1 Außer Betrieb setzen! Anzahl ECOTEC 2 2 Automatische Markisensteuerung führt 199 VIII ANHANG zu seltsamen zuständen bei wenig Sonne Markise nicht runter 3 bei wenig Sonne Markise nicht runter 1 Besserer abstimmen mit Beleuchtung 2 besserer Blendschutz 5 besserer Handsteuerung wäre notwendig 9 besserer Handsteuerung 2 Differenziertere Ansteuerung, mehr Sensoren, Einstellung der Sensoren verändern 5 geringere Windanfälligkeit der Markisen, Sonne und Wind = Problem 1 Ecotec2 östliche Seite ist das Arbeiten zwischen 6 – 8 eine Qual, weil die Markisen nicht unten sind 1 individuelle Steuerung vom Arbeitsplatz aus 5 geringere Windanfälligkeit der Markisen. Für die Nutzung der Räume muss bei Einsatz moderner Technik eine Regulierung des Lichteinfalls möglich sein – und unabhängig vom Wind 2 Nutzerverhalten speichern und bei automatischer Steuerung berücksichtigen 1 Sonne scheint durch Spalte und blendet dann sehr 1 Völlig daneben, System erscheint in Ausführung und Regelung mangelhaft 3 Innenjalousien anbringen, Keine Außenmarkisen komplett ersetzen 4 Keine automatische Markisensteuerung, individuell steuerbar machen, mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Steuerung 4 Steuerung verbessern 1 Unsinnige Doppelfunktion: Klimatisierung u. Sonnenschutz, Bei Wind zu laut oder gar kein Sonnenschutz 1 weniger sensible Reaktion (Raum hat Nordwestlage) B4 Der Sanitärbereich B4a Brauchen Sie zum Händewaschen warmes Wasser? ECOTEC 1 200 ECOTEC 2 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 33% Ja 40% 60% Ja Nein Nein 67% n 32 n 42 C Der Alltag im ECOTEC–Gebäude C1 Zur Kommunikation C 1 a Welche Orte für Gespräche/Austausch mit Kolleginnen/Kollegen nutzen Sie? ECOTEC 1 ECOTEC 2 14 Teeküche 18 Flur Besprechungsz. 13 Kopierbereich 15 5 Aufzug 8 6 Computer 2 0 18 Treppenhaus 4 Bibliothek 37 Büro Kopierbereich 10 Treppenhaus 19 Besprechungsz. 29 Büro Computer 0 Sozialraum 21 Aufzug 31 Flur 5 Sozialraum 19 Teeküche 4 Bibliothek 10 20 30 0 10 20 30 40 andere, und zwar: Anzahl C1b ECOTEC 1 Anzahl 1 Telefon 1 Brunnen 1 Mittagessen außerhalb des Gebäudes 1 keine Zeit ECOTEC 2 Wie zufrieden sind Sie mit diesen Kommunikationsmöglichkeiten? ( bewerten Sie diese mit einer Note von 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht ) ECOTEC 1 ECOTEC 2 201 VIII ANHANG Notenspiegel Notenspiegel 10 10 14 15 8 8 6 8 10 4 3 4 6 4 3 3 5 1 2 0 6 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 2,79 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,27 C 1 c Wenn Sie eine Note zwischen 4 und 6 eingetragen haben, welche Faktoren würden Ihre Zufriedenheit steigern ? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 Auflösung der Zergliederung der Abt. Rauner 9 Cafeteria 1 Belüftung im Kopierraum 1 Fenster in Küche und Toiletten 1 Besprechungsraum 1 Kommunikationsbereich für Bremer Forum 2 Glastüren 1 Sitzmöglichkeit im Flur 1 offenere Aufteilung Raum, Flur 2 Sozialraum, mit der Möglichkeit Mahlzeiten einzunehmen 1 Teeküche ist in unserem Bereich viel zu klein 3 Zentralen Kommunikationspunkt, gemütlicher Ort für Kommunikation mit sitz und steh Gelegenheiten mit Nahrungs– Genussmitteln C1d Welche weiteren Funktionsräume wünschen Sie sich? Anzahl ECOTEC 1 6 Besprechungsraum 1 Dusche, Übernachtungsmöglichkeit 202 Anzahl ECOTEC 2 1 Aufenthaltsraum, Getränkeautomat 15 Cafeteria und Meeting point 1 Ein Raum der kein Funktionsraum ist 2 klimatisierter Besprechungsraum 1 Großzügiger Konferenzraum, der sich teilen lässt, mit Foyer; 1 Nebenräume für Material, Kopierer, Fax usw. belüftet / ohne Tageslicht. VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 1 Ruheraum, Sauna 6 Sozialraum, Treppenhaus Pausenraum nutzbar 1 Raucherraum, Bank außerhalb des Gebäudes für Frühstück nicht als 1 Räum auf den Ebenen für informelle Gespräche 1 Ruheraum, Rest Room 2 Sozialraum C2 C2a Die EcoSol – Homepage Das Projekt EcoSol hat eine Homepage. Wissen Sie davon? ECOTEC 1 ECOTEC 2 5% 32% Ja 68% Ja Nein Nein 95% n 31 C2b n 43 Zu welchen Bereichen wünschen Sie sich Informationen? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 aktuelle Verbrauchsdaten 1 Arbeitsspeicher voll 1 Ansprechpartner für Mängel 1 Cafeteria 1 grundlegendes über Klimaanlage im Vergleich zu herkömmlichen Systemen 1 Feinsteuerung der Sonnenblenden 4 Technik 3 Funktionsweise Klimasteuerung, Lüftung vom Gebäude, 30 Grad im Büro ist unzumutbar 1 Verhalten bei Gefahr 1 Warum sind bei einem Energiesparhaus die Energiekosten eklatant hoch 1 Wird das Projekt als "Demonstrationsgebäude" für Anwender genutzt? 1 zuverlässiger Ansprechpartner in Problemsituationen C3 C3a Der Service Wer ist Ihr Ansprechpartner/–in für defekte Anlagen und Geräte? Anzahl ECOTEC 1 1 Alex, Studenten Anzahl ECOTEC 2 3 Dr. Miller = Bremer Forum 203 VIII ANHANG 3 Dittrich 17 ECOTEC Mitarbeiter 6 ECOTEC Mitarbeiter 1 Empfang 4 Fr. Bley 1 GCG 1 individuell verschiedene 1 Gunkel 4 Lür Bräuer, Olaf Herms 1 Ich 12 Nicht bekannt oder unsicher 1 Läuft über Frau Soling (Sekretariat) 3 Sekretariat Rauner 10 Nicht bekannt 1 Zuständige WiMis 1 Sekretariat 1 verschiedene C 3 b Spielt der Energieverbrauch bei der Anschaffung technischer Geräte in Ihrem Arbeitsbereich eine Rolle ? ECOTEC 1 25% ECOTEC 2 Ja 38% Nein Nein 62% 75% n 28 C4 C4a n 37 Die Außenanlagen Was gefällt Ihnen an der Gestaltung der Außenanlagen besonders gut ? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 4 Alles 4 Alles, gut 1 Architektur, Glasfassade, Design 2 Architektur 1 Beleuchtung 2 Ausreichend, Nicht überragend 7 Brunnen 204 Ja 21 Brunnen 1 eher umgekehrt: sie erscheint zu aufwendig 4 Eingangsbereich 6 Grünpflanzen, naturbelassener angrenzender Bereich 1 Fahrradständer 1 Rückseite 1 Großzügigkeit der Gestaltung 2 Warum wird hier nicht gefragt, was nicht 6 Grünanlage, Bepflanzung, der Anschein VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 gefällt? Mir gefällt der Brunnen nicht, alles, bis auf Brunnen von Natur 2 gut gepflegt, freundliche Farben 1 nichts, zu monumental C4b Was fehlt Ihnen bei den Außenanlagen ? Anzahl ECOTEC 1 1 Architektur Anzahl ECOTEC 2 12 Bänke 7 Bänke 2 Bereich für Raucher z. B. Standaschenbecher 3 Bäume 1 Bezahlbare Plätze in der Tiefgarage 1 Bescheidenheit Zutritt und Kommunikation 3 Blumen, Bäume, mehr höhere Pflanzen als Efeu, mehr Grün 1 Die gepflasterte Rollstuhl Auffahrt ebener machen 1 Hinweisschilder (beleuchtet (s. Denkfabrik)) 2 Grünpflanzen 1 Leichtigkeit der Architektur 5 Parkplätze 5 Parkplätze 9 Überdachte Fahrradständer bei ECOTEC 1 1 Sonnenschutzrollos auf der Ostseite 13 Überdachte Fahrradständer bei ECOTEC 2, wir wollen doch Räder statt Autos fördern! C5 C5a Der Gesamteindruck des Gebäudes Was gefällt Ihnen an dem Gebäude besonders gut? Anzahl ECOTEC 1 1 Alarmanlage 11 Architektur Anzahl ECOTEC 2 2 alles 17 Architektur. Die moderne, repräsentative Gestaltung, Architektur außen 2 Grünpflanzen 2 fortschrittliche Gebäudetechnik, die Ausstattung 1 rote Klinker, farblich abgestimmt mit Treppenhaus 4 Heller großzügiger Eingangsbereich, Treppenhaus, Glasfront 1 Sanitäranlagen, Teppichboden 2 Farbliche Gestaltung, Baumaterial (Klinker + Metall Glas), Verschiedenheit der Grundrisse charakteristische Erken205 VIII ANHANG nungsmerkmale ("Turm Forum") 3 helle Räume 3 Gestaltung und Aufteilung der Räume, große Büros, 5 Fassade 1 Designheizkörper 1 wenig gerade Wände 2 Macht einen sehr gepflegten Eindruck 2 große Büros 1 Parkplätze 2 hoher Qualitätsstandard, (Materialien, Ausführung) 1 macht was her für unsere Kunden 3 Technik, das es energiesparend ist C5b Was gefällt Ihnen gar nicht an dem Gebäude? Anzahl 206 ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 2 Alarmanlage, Überwachungskameras 1 Architektur innen 3 Automatische Markisensteuerung, hohe Windanfälligkeit der Markisen 1 Brunnen, da sollte man sich wenigstens setzen können. 4 Brunnen 2 Der Marmorplatz. Er ist gefährlich bei Nässe, der rutschige Eingangsbereich (trotz Matten) 1 Flure ohne Tageslicht, 0.14 zu groß 2 Dunkelheit und enge in den Fluren 1 gepflasterte Rollstuhl Auffahrt 1 Dunkle Pflasterung Frauen feindlich 1 Keine oder zuwenig ökologische Baustoffe 3 Extrem schlechte Luft in den Eingangsbereichen und in den Fluren, im Empfangsbereich ist kein Fenster zu öffnen, stickige Büros im Sommer zu warm 2 Lichtschalter, zu kleine Schalter für die Türöffner 3 Fassadenwerbung protzig, zu groß, die überdimensionale Niemeyer Reklame 7 Protzigkeit, zu protzig Granit + Edelstahl, Gebäude ist wenig transparent, Gestaltung fast Ideologie verdächtig (Symmetrie Monumental) 2 Flure trotz Beleuchtung zu dunkel 1 untere Räume kleiner als oben 1 Geringe Raumflexibilität und Platzverschwendung 1 Zaun in Richtung Kanal und verschlossene Pforte 1 Grünanlage zu stark zurecht gestutzt VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 2 zu starke Technikfixierung zu wenig Orientierung an menschlicher Kommunikation, wirkt zu funktionell 3 kein Holz, kalt, ungemütlich, trist, protzig und anonym, zu wenig natürliche Materialien, zu wenig Farbe, Orte mit Gemütlichkeit Atmosphäre fehlen 1 zuviel Grautöne 2 Lüftung und Heizung u. Nebenkosten 3 Markisen, Sonnenschutztechnik 1 Parkplatzsituation 1 Tür griffe zu den Bereichen, wenig offene Raumaufteilung 1 Vordach, Eingangstür regnet es durch. Handlauf Befestigung Verletzungsgefahr C 5 c Welche Gesamtbewertung zwischen 1 = sehr gut und 6 = sehr schlecht geben Sie der installierten Technik? ECOTEC 1 ECOTEC 2 Notenspiegel Notenspiegel 10 10 10 10 8 8 8 6 6 4 2 1 0 1 2 0 1 0 1 2 3 4 5 6 1 Die Durchschnittsnote ist: 2,68 C5d 5 4 2 1 7 6 2 3 4 5 6 Die Durchschnittsnote ist: 3,47 Welche Technik fehlt? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 besondere Abzüge für den Raucherqualm 1 100 m Bit Netzwerkanbindung an das Internet 1 besserer Handsteuerung 1 Alarmanlage, die überprüft ob noch jemand da ist 1 Einzelplatzleuchten 1 Automatische Lichtsteuerung in den Fluren, Treppenhaus 1 Grauwassernutzung, Windfang im Eingangsbereich 2 besserer Blendschutz von innen 2 Klimaanlage 1 Heizungssteuerung ist zu indirekt, auf 207 VIII ANHANG der Schattenseite ist es im Winter erbärmlich kalt 1 Markisen 8 Klimaanlage die Funktioniert, aktive Kühltechnik, Ostseite PC–Festplatten leiden unter Sommertemperaturen (bereits Ausfall erlebt), Ausreichende Klimatisierung im Server– und Konferenzraum, Unterschiedliches Klima – Nord – Südseite –EDV Raum – Lehr Räume 1 RWSA 1 konventionelle 1 Küchentechnik (Herd, Geschirrspüler) 1 mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Steuerung 1 mehr Messgeräte für akzeptable Durchschnittswerte 1 Natürliche Beleuchtung und Belüftung von Fluren und Sanitärbereich 1 Replikatoren 4 Sonnenschutz, Innenjalousien, Ostseite des Gebäudes unzureichend gegen Sonne geschützt 1 Stabile Türschließer, in Tiefgarage öfters defekt 2 Ventilatoren, ausreichende Lüftung C5e Welche Technik ist überflüssig? Anzahl 208 ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 3 Automatische Lichtsteuerung 1 10 m Bit Netzwerkanbindung an das Internet 6 Automatische Markisensteuerung 4 Alarmanlage, die durch schlecht ausgearbeitete Technik Fehlalarm auslöst und dann muss man dafür bezahlen 5 Automatische Wasserhähne 6 Automatische Lichtsteuerung 2 Kartensicherung für den Fahrstuhl, die Vorrangschaltung am Aufzug 1 Automatische Markisensteuerung 1 Klimaanlage, Elektron. Türverriegelung 1 Automatische Wasserhähne VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 1 Lüftung, da sie nicht funktioniert 2 Heizungen im Sanitärbereich und in den Fluren 1 Tiefgarage 1 Kamera an den Eingängen – Besucher sind nicht zu sehen 1 Überwachungskameras 1 keine, wenn sie funktionieren würde 2 Markisen außen. Zu hohe Windanfälligkeit der Markisen. 1 Netzfreischaltung 2 Nicht funktionierende Klimatisierung. Die Regeltechnik, die den Menschen luftlos macht 1 Präsenzmelder 1 Spülung der Pinkelbecken vor 'Inbetriebnahme' 5f Welche Veränderungsvorschläge hinsichtlich der Funktion und Nutzung einzelner Gebäudetechniken haben Sie? Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 1 Alarmanlage 3 Alarmanlage, Kopplung von Raumüberwachung (Präsenzmelder) und Alarmanlage. Minimallösung: Hinweis, 'Person im Gebäude' 2 Automatische Markisensteuerung, geringere Windanfälligkeit der Markisen 3 Automatik abschalten (Wasserhähne, Markisensteuerung) 1 Automatische Wasserhähne, erst kein Wasser, dann zu schnell wieder aus 1 Automation ist gut, jedoch besser Durchdenken, Systeme aufeinander abstimmen und individuelle Raumgegebenheiten berücksichtigen 1 Beleuchtung in Toiletten sollte sich nach einiger Zeit selbst abschalten 9 Automatische Markisensteuerung mit besserer Handsteuerung, Innenmarkisen Südseite, Sonnenblenden individuell nach Gebäudeseite, Verbesserung des Blendschutz von außen, geringere Windanfälligkeit der Markisen, Markisen auswechseln, sind ständig beschädigt. 1 Bessere Zugänglichkeit der Zonen 2 Beleuchtung Regelbarkeit verbessern, individuelle 209 VIII ANHANG 1 Eine andere Architektur (Niedrigenergiehaus, Glas + Wärmedämmung) würde viel "Techno–Schnick–Schnack" erübrigen! 1 Cafeteria 1 Heizung manuell zu steuern 1 individuelle Regelbarkeit der Heizung 2 Lüftungsanlage, die funktioniert, bessere Belüftung der Besprechungsräume 10 Klimaanlage, Lüftungstechnik überprüfen, sie ist eventuell fehlerhaft, Klimasteuerung erforderlich, Belüftungssystem verbessern, bessere Regelung der Klimaanlage, Sinnvoller Luftaustausch in den Fluren. Klimaanlage sollte auch nachts und Wochenende laufen, Rechnerraum über 40 Grad, folge Rechnerausfälle 5 Steuerung, mehr Eingriffsmöglichkeiten, besserer Handsteuerung, Nutzerverhalten mit Methoden der Fuzzy–Logik abbilden und in der Steuerung berücksichtigen, (die Technik soll mich unterstützen, ich will kein Sklave der Technik sein 1 Regelungs– und Klimatechnik maßvoll einsetzen 1 Temperaturanpassung in den Arbeitsräumen muss individuell Regelbar sein – das verlangen nach wärme oder kühle ist individuell verschieden, Temperatur in den räumen messen, statt Außen 1 Weniger Regelung in den Büros, das regelt die Natur über ein offenes Fenster besser 1 Zeitkonstante für Türöffner zu gering C 5 g Welche, der im ECOTEC Gebäude vorhandenen Techniken würden Sie auch bei sich zu Hause installieren? ECOTEC 1 210 ECOTEC 2 VIII.24 AUSWERTUNG DER NUTZER/–INNENBEFRAGUNG FÜR DIE GEBÄUDE ECOTEC 1 UND ECOTEC 2 19 Solaranlage Jalousiesteuerung 3 Jalousiesteuerung 6 Präsenzmelder 17 5 3 7 Präsenzmelder Netzfreischaltung 0 22 Solaranlage 10 15 10 Netzfreischaltung 20 0 5 10 15 20 25 Andere, und zwar Anzahl ECOTEC 1 Anzahl ECOTEC 2 2 Be– Entlüftungssystem 1 besserer Handsteuerung 2 Keine 5 Keine 2 Regenwassernutzungsanlage Manche Fragen wurden im Fragebogen kommentiert oder durch zusätzliche Antworten versehen: Frage ECOTEC 1 Frage ECOTEC 2 A5 Die Einführung fand nachmittags statt, A5 Privatzeit für Halbtagskräfte wer ist zu alarmieren bei Kälte, warum ist die Luft so schlecht B1a Büro im Erdgeschoss, im Winter stets B1a kalte Füße, der Boden ist ausgekühlt Im Winter zu kalt Heizung schaltet sich automatisch ab B1a oft entweder zu kalt oder zu warm B1a Es ist permanent zu warm im Gebäude B1c Raucher Qualm zieht nicht ab B1c im Sommer zu warm, im Winter zu kalt B1c in den oberen Etagen ist die Bewertung B1c schlechter, besonders A 104 bei Veranstaltungen mit vielen Personen ich kriege Kopfschmerzen B1c gelegentlich aber schwül, stickig B1c Flur Note 6 insbesondere am Montagmorgen B1c wegen der schlecht funktionierenden Lüftung, siehe C5d B2c Man hätte über den Türen zu den Büros Lichtscheiben einbauen sollen damit mehr Tageslicht die Flure gelangt Es wäre sehr sinnvoll ein normale Regel B4a Mischsystem zu verwenden aber es ist immer kalt und lässt sich nicht verstellen B4a 211 VIII ANHANG B4a Geht aber nicht, weil der Temperaturregler klemmt! Wer hat sich die Position des Seifespenders ausgedacht? C3b Ich kann leider nicht selbst beschaffen 212