resistenze antibiotiche di h.pylori: conseguenze terapeutiche

Werbung
Leber
Die Leber
•
•
•
•
größte Drüse des menschlichen Körpers
wiegt etwa 1600-2000 g.
28% des HMV gelangt zur Leber , ca 25% O2 Verb.
Doppelte Blutversorgung durch Leberarterie und
Pfortader
• Produziert etwa 600 ml Gallensaft , welcher in den
Darm ausgeschieden wird
Leber mit ihren vielen Funktionen
•
•
•
•
•
•
•
Zentrales Stoffwechselorgan
Speicherorgan-- Syntheseorgan
Entgiftungsorgan
Ausscheidungsorgan
Drüse
Kontrollorgan
Produktionsorgan
1. Stoffwechselorgan
Die Leber reguliert den Eiweiß-, Fett- und
Zuckerstoffwechsel sowie den Mineral-, Vitaminund Hormonhaushalt
• Aufnahme von Glucose, Lipiden, Aminosäuren,
Eisen, Kupfer… aus dem portalvenösen Blut (Darm).
• Umbau, Zwischenlagerung, Speicherung und Abgabe
von Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen ,
Fettsäuren und Cholesterin
2 Speicherorgan
• Depot für Reserven im Organismus.
• Speicherung wichtiger Nährstoffe:
- Zucker in Form von Gykogen
- Proteine : synthetisiert ,umgebaut und in
Zucker umgewandelt
- fettlösliche Vitamine (A, D, E, K)
- Mineralstoffe (z. B. Eisen)
3 Synthese von Plasma-Proteinen
• Albumin, und Fibrinogen quantitativ die wichtigsten
Plasma-Proteine zu 100% von der Leber gebildet
• Globuline: zu etwa 50-80% in der Leber synthetisiert
(wie z.B. alfa 1 Antitrypsin, Lipoproteine;
Ausnahme: Globuline von B-Zellen/Plasmazellen)
• alle Gerinnungsfaktoren: Fibrinogen, Prothrombin,
Faktor V, Faktor VII, IX, X, XI, XII. mit
Ausnahme des von Willebrand Faktors und Faktors
VIII
Albumin 35-50g/l Serum
• Serum-Halbwertszeit 22 Tage,
• normale Synthese 8-12g / Tag
• transportiert
hydrophobe
Substanzen
(unkonjugiertes Bilirubin, Medikamente, Hormone)
• wichtigste Komponente des onkotischen Druckes
im Serum: bei fortgeschrittenen Leberkrankheiten mit
Leberfunktionsverlust sinkt die Albumin-Konzentration im
Serum und damit der onkotische Druck ( Oedeme, Aszites)
Transportproteine
•
•
•
•
•
Transferrin- Eisentransport
Coeruloplasmin -Kupfertransport
Haptoglobin- Häm-Transport
Komplement-Faktoren: Infektabwehr
C-reaktives Protein- Complement-Aktivierung
4. Leber als Entgiftungsorgan
• Schadstoffe ( Alkohol…) und Krankheitserreger
aus der Nahrung und Darm werden in der Leber
abgefangen , umgewandelt und in ungiftige Stoffe
verwandelt,
• Neurotoxisches Ammoniak wird in der Leber zu
Harnstoff und Glutamin abgebaut
• Ausscheidung mit der Galle über den Darm oder
in wasserlöslicher Form über den Urin
Entgiftung bei kranker Leber
• Bei chronischen Lebererkrankungen ist die
Entgiftungsleistung der Leber eingeschränkt.
• Ungenügende Aufspaltung von Ammoniak zu
Harnstoff und Glutamin
• Ammoniakreiches Blut gelangt ins Gehirn
• Ammoniak verursacht eine Störung der
Gehirnfunktion = hepatische Enzephalopathie.
5 Ausscheidungsfunktion der Leber
•
•
•
•
•
•
•
Galle
Bilirubin
Cholesterin
Steroidhormone
Gallensäuren Gallensalze
Medikamente Giftstoffe
Fettlösliche Stoffe durch Umwandlung in
wasserlösliche
6 ) Leber als Drüse- Gallenproduktion
• Produktion von ca 700 ml Galle täglich in den
Hepatozyten
• Transport über die Gallenkanälchen zum Ductus
hepaticus
• Speicherung in der Gallenblase- dort eingedickt
• Entleerung durch Cholezystokinin im Dünndarm
( Reiz durch fettreiche Mahlzeiten )
Galle
• Besteht zu 80% aus Wasser und Ionen
• 12% Gallensalze  Enzyme für Fettverdauung
• Alkalische
Phosphatasen
hydrolisieren
Phophosäureester und neurtalisieren den sauren
Speisebreie im Duodenum
• Lecithin und Phospholipide
• Abbauprodukte des Stoffwechsels wie Bilirubin ,
Biliverdin, Hormone Medikamente
Untersuchung der Leber :1. Anamnese
• Familienanamnese bezgl hepat. Erkrankungen
• Eigenanamnese: Lebensgewohnheiten
Alkohol
Medikamente- Toxine
Auslandsreisen
Bluttransfusionen
Med. Personal
Nadelstichverletzungen Tatoo
Leberuntersuchung : 2- Inspektion
Achtung auf lebertypische Veränderungen:
• Leberhautzeichen: Spider naevi, Lacklippen, -zunge,
Palmarerythem
•
•
•
•
•
•
Ikterus
Juckreiz mit Kratzeffekten
Kollateralgefäße entlang der Bauchwand, Aszites
Gynäkomastie ,Femmininer Behaarunstyp
Hautblutungen
Foetor hepaticus
3 . Untersuchung der Leber selbst
• Größe der Leber (cm unter dem Ri-Bo ist
ungenau, vom Zwerchfell abhängig )
• Bestimmung des Abstandes untere Lungengrenze
- unterer Leberrand, ca 12 cm in MCL
• Palpation des Leberrandes : Konsistenz,
Oberfläche , Druckdolenz
• Genaue Größenbestimmung durch Sonogr.
4) Labordiagnostik : a) Transaminasen
• GOT ( Glutamat-Oxalacetat Aminotransferase)Aspartat-Aminotransferase ( AST) , angegeben
in Aktivitätseinheiten pro Volumen U/ L
• GPT ( Glutamat-Pyruvat Aminotransferase ) =
Alaninaminotransferase – ALT
• GLDH Glutamatdehydrogenase
* GOT
• In der Herzdiagnostik: nur Anstieg des GOT, nach 4
Stunden bis ca 6 Tage
• Steigt auch GPT an , dann Hinweis für
Mitbeteiligung der Leber
• bei Muskelerkrankungen : Myositis, Myopathie oder
Muskeldystrophie Anstieg von GOT nicht aber bei
neurogenen Formen der Muskeldystrophie
( differentialdig. Bedeutung )
• Anstieg
auch
bei
medikamenteninduzierter
Leberzellschädigung
b) Cholestaseparameter
• yGTgamma
Glutamyl
Transferase:
empfindlichster Parameter bei Leberstör. und
Gallengangserkrankungen:
bes.
bei
alkoholbedingten Schäden und Cholestase
• ALP
Alkalische
Phosphatase:
Summe
verschiedener Isoenzyme aus Leber, Knochen ,
Dünndarm, Plazenta
* ALP
• ALP / Plazenta: ab der 12 SSW im Plasma
nachweisbar
• Keimzell-ALP ist patholog : bei Seminom, OvarialCa, Hypophysen und Thymus-tumoren
• Physiolog erhöht bei Kindern-Knochenwachstum,
letzten SS-Drittel
• Osteogen: Osteoblastentätigkeit bei Knochen-tu
oder Meta, Mb Paget, Osteomalazie ,
Frakturheilung ( DD keine Erhöhung der yGt !! )
• Hepatisch bei Cholestase und Hepatitiden
Von Diagnostische Bedeutung sind
•
•
•
•
konkrete Höhe der Messwerte,
zeitliche Verlauf der Transaminasenspiegel
Relation zueinander,
aber auch der Vergleich mit anderen
Messparametern
In der Leberdiagnostik
• GOT, GPT , GLDH, yGT sind typische Indikatoren für
Schädigung der Leberzelle
• Ausmaß des Anstiegs korreliert mit dem Ausmaß der
Schädigung.
• Korrelation zueinander (GOT/GPT) De-Ritis-Quotient.:
a) leichter Schaden  <als 1
b) großer Schaden  > als 1
Fall 1
Junge , völlig gesunde, alkoholabstinente Frau kommt mit diesen
Laborwerten, die sie wegen einer Routineuntersuchung wegen
Ovarialzyste gemacht hat
Diagnose: Kontrazeptiva
Sollen (zufällig bestimmte) erhöhte Transaminasen
abgeklärt werden?
ab welchem Wert ?
und wie?
• Bedürfen ansteigende Leberwerte infolge einer
medikamentösen Therapie einer zusätzlichen
Abklärung, oder genügt es einfach, das
Medikament abzusetzen?
• Empfehlungen zur routinemässigen Bestimmung
der Leberwerte im Sinne einer Screening
Untersuchung bei asymptomatischen Personen
gibt es keine generellen Richtlinien .
• Insgesamt werden sie nicht empfohlen.
4. Interpretation patholog Leberwerte
• nur im Kontext von Anamnese, körperlichem
Untersuchungsbefund und ggf. bildgebender
Diagnostik möglich.
• Unauffällige Werte schließen eine relevante
Lebererkrankung nicht aus (z. B. bei einer
inaktiven Zirrhose).
Lebererkrankungen
Krankheiten der Leber
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Fettleber
Leberentzündungen
Leberzirrhose
Stauungsleber
Akutes Leberversagen
Hepatische Enzephalopathie bis Coma hepaticum
Autoimmune Lebererkrankungen
Leberzell-Ca- Lebermetastasen
Leberabszesse
A: Vorgehen bei Lebererkrankungen
• Anamnese
• Untersuchung
- Inspektion- Allgemeinuntersuchung
- Untersuchung der Leber
• Labor :
• Bildgebende Verfahren
• Invasive Diagnostik
Pathologische Laborwerte
Vier große Gruppen
1) Der primär hepatozelluläre Schaden mit :
Erhöhung der Transaminasen GOT GPT
2) Primär cholestatische Leberwerte mit :
Erhöhung von ALP und Gamma-GT.
3) Gemischte Bilder
4) Isolierte Bilirubinerhöhung
Laborchemische Kenngrößen
• Parenchymschaden bis Nekrose:
GOT (AST) und GPT (ALT), GLDH
• Metabolische Insuffizienz:
Cholinesterase- CHE, Quick, Albumin
• Cholestase: ALP, y-GT, Gesamtbili, direktes Bilirubin
• Fibrose: Histologische Untersuchung / Gewebebiopsie
Bestimmung der Transaminasen: Wann ?
Bei entsprechendem Risikoprofil für:
• Hepatitis B oder C
• Alkoholische Lebererkrankung
• nichtalkoholische Fettlebererkrankung
• positiver Familienanamnese für Hepatitis B,
Hämochromatose, autoimmune Erkrankungen
Erhöhte Transamninasen
• Klinik
und
Symptome
weisen
Lebererkrankung hin:
a) hepatozelluläre Schädigung
b) Cholestase
• Zufallsbefund bei Laboruntersuchungen
auf
yGT- gamma Glutamyl Transferase
• Indikation: V.a Leber- Gallenwegserkrankungen
DD der Lebererkrankungen
Verlaufsbeurteilung
• Normalwert: Fr: 4-18 M: 6-28
• Sensibelster Indikator einer Leber-Gallenerkr.
• Normale yGT Werte schließen mit hoher
Wahrscheinlichkeit Leber-Gallenerkr. aus
• Aber nur jeder 4. Pat mit erhöhter yGT hat eine
eigenständige Lebererkrankung
yGt
• Differentialdiagnost. Wertigkeit :
* Abklärung eines Ikterus
* Abgrenzung der Cholestase vom reinen Zellschaden
* Erkennung von Alkoholismus und alkohol . Leberschaden
• Beurteilungskriterien :
* Verhalten der yGt zur GPT und GOT
* bei ikterischen Pat. Maßstab für das Ausmaß
der Cholestase in Bezug auf Zellmembranschaden
* Höhe der yGT Aktivität
Wann findet sich eine erhöhte yGT?
•
•
•
•
•
•
•
Cholangitis (besonders ausgeprägt),
Cholestasen (besonders ausgeprägt),
Alkoholtoxischer Leberschaden (sehr empfindlich),
Lebererkrankungen anderer Genese ( Hepatitis
Toxische Leberschädigung
Fettleber und
Leberzirrhosen verschiedener Ursache
Leichte Erhöhung der GGT-Aktivität (bis 4fach )
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Alkoholtoxischer Leberschaden
chronisch persistierende Hepatitis
Fettleber
Medikamente (Kontrazeptiva, Thyreostatika, anabole Steroide…
akute und chronische Durchblutungsstörungen der Leber
Akute Pancreatitis
Pancreaskarzinom
Akutes Nierenversagen
Diabetes mellitus
Hirntumor
Hirnblutung
Isolierte yGT -Erhöhung
•
•
•
•
•
Medikamenteninduziert
Alkoholbedingt
Fettleber
Leberstauung bei Herzpatienten
Raumfordernde Leberprozesse
Leistungs-Störungen der Leber
•
•
•
•
•
•
•
Parenchymschaden bis zur Nekrose
Metabolische Insuffizienz
Cholestase
Fibrose / Zirrhose
HCC
Hepatische Enzephalopathie
Lebermetastasen
Entsprechendes Labor
• Nekrose: GOT (Cytosol, Mitochondrien)
GPT (nur Cytosol)
GLDH (nur Mitochondrien)
• Metabolische
Insuffizienz:
Cholinesterase
(Plasmaprotein) Albumin Quick …
• Cholestase: ALP (Leber und Knochen) γ-GT
Gesamtbilirubin direktes / indirektes Bilirubin
Lipase, Amylase
Vorkommen
1) 10% der gesunden Erwachsenen weisen
mindestens 1 erhöhte Transaminase auf
(National Health and Nutrition Survey))
2) Nur bei 12% der erhöhten Transaminasen
konnte Leberpathologie nachgewiesen
werden
3) Routine-screening führt zu stark erhöhten
falsch pos. Befunden
Fall 2
56-jährige Moldavierin , arbeitet als Altenpflegerin bei einem
alzheimerkranken alten Herrn seit ca ½ Jahr , kommt wegen
allgemeiner Müdigkeit , Leistungsverminderung ,
Schweißausbrüche, Übelkeit , leichte Oberbauchschmerzen. Sie gibt
an sie hätte vor vier Wochen eine „ Art „ Grippe gehabt mit
Erbrechen, leichtem Fieber , von der sie sich nicht mehr erholt hätte.
Auch sei ihr Urin eher dunkel und die Skleren zeigen eine leichte
Gelbfärbung .
Anamnese: Alkohol verneint sie, auch mit Drogen hätte sie nie
Kontakt gehabt, ihr Mann sei vor 2 Jahren verstorben, seither lebt sie
in Meran, arbeitet als Pflegerin bei alten Leuten, hätte keinen
Sexualkontakt, sei in diesen 2 Jahren nie verreist und führe ein sehr
arbeitsreiches zurückgezogenes Leben
DD?
Vorgehen
•
•
•
•
Genaue Anamnese, Risikoprofil ?
DD : Hepatitis? Cholestase?, Tu? Metastasen?
Klinik:
Labor: BB, VES, GOT, GPT, yGT, ALP,
Bilirubin, direkt und indirekt, CHE, GE, Quick
und PTT,
• Sonographie
Hepatitis B Virus
• Gehört zur Familie der Hepatitis DNA (Hepadna )
Viren
• Elektronenmikroskoisch entspricht es dem Dane
Partikel
• Einzige DNA -haltiges Virus, alle anderen Hepatitis
Viren sind RNA Haltig
Virusbestandteile: Hülle und Kern
• HBV- DNA
• Surface Oberflächenproteine
= HBsAg
• Envelope Antigen= HBeAg
• Core = kapsid , welches
DNS enthält -HBcAG
Inzidenz der Hepatitis
• Weltweit ca 2 Milliarden Menschen mit
durchgemachter Hepatitis B oder C
• Ca. 1 Million Menschen sterben jährlich an den
Folgen der Hepatitis B
• 500 Millionen sind chron. Hepatitis –Virus Träger
• In Italien sterben ca 20.000 Menschen jährlich an
den Folgen der Hep B oder C
• 600.000 sind chron Hep C Träger und 400.000
Hep.B
World Hepatitis Alliance
Aktuelle Zahlen
• Weltweit ca 10.häufigste Todesursache ( 4. durch
Infekt)
• Aktuelle Zahlen der WHO: Infizierte ca 240 Mill.
Risikofaktoren für Hep. B
•
•
•
•
Aktueller oder früherer intravenöser Drogenkonsum
Bluttransfusionen vor 1992
Tattoos, Piercings unter unsterilen Bedingungen
Herkunft aus Reisen in Endemiegebiete (Osteuropa,
Asien, Afrika)
• Familienanamnese: Geboren zwischen 1955 und
1975
• Berufsbedingt: mediz. Personal, …
Hepatitis B- Verlaufsform
•
•
•
•
•
Virale Erkrankung
Beginn mit einem akuten Stadium
In über 90% der Fälle Ausheilung
Ca 5 %-10 % Übergang in chronisches Stadium
Mit Hilfe der Serologie kann Diagnose gestellt
werden
• Mit Serologie Einordnung in verschiedenen
Verlaufsformen möglich
HBV -Serologie
• Serologie neg: -kein Hinweis für Infektion
• Serologie pos. –Wiederholung nach 6
Monaten, da Inkubationszeit bis 6 MO
• Durch
Anstieg
der
unterschiedlichen
Antibodys Einteilung in Verlaufsstadien
möglich
Replikationszyklus
Replikationszyklus
• Anheftung :Virus tritt in die Leberzelle ein
• Transport :virale DNA wird in den Zellkern geschleußt
• Transcription: virale DNA wird in virale RNA
umgeschrieben und vervielfältigt
• Translation : RNA verläßt Zellkern, im Cytoplasma entstehen
virale Proteine und mit Hilfe
• Reverser Transkriptase die virale DNA , welche
• durch Umhüllung der Zellmembran als neues Virus die
Leberzelle verläßt
Zelluläre Antwort
• Virus verläßt die Leberzelle ohne sie zu zerstören.
• Die Schädigung der Leberzelle entsteht erst durch
die t-Zell getragene Immunantwort
Immunologische Antwort
Bildung von Immunglobulinen = Antikörper gegen
verschiedene Viruasbestandteile
Gleichzeitig mit dem Virus verlassen zwei weitere
Produkte die Zelle:
1. HBe –Ag : ist bei der Proteinsynthese
entstanden aus dem Core Antigen
2. HBs –Ag : hier handelt es sich um leere
Virushüllen
Antikörperbildung gegen das Virus:
* HBsAntikörper
* HBe Antikörper
* HBc Antikörper
Dg Fall 1 : Akute Hepatitis B
• Krankheitsverlauf sehr variabel
• 1/3 asymptomatisch , spätere Entdeckung: Zufall
• 1/3 zeigt unspezifische grippale Beschwerden
ohne hepatische Manifestation• 1/3 akute Leberentzündung mit Anstieg der LFP
und Ikterus
Serologie bei akuter Hepatitis B
1.
HbsAg
HbeAg
als erstes im Serum nachgewiesen
Hinweis für akute Infektion
2. Es erfolgt Bildung von Antikörpern in unterschiedlicher Zeit:
a) Hbc Antibody = Suchmarker für Infektion
HBc IgM : pos. –Hinweis für akute Infekt.
HBc IgG : pos - stattgehabte Infektion
b) AntiHBe erscheint einige Wo später , Antikörper nur
gegen Proteine, nicht gegen Virus
c) AntiHBs als letztes: zeigt Neutralisierung= Schutz
gegen das Virus
Symptome bei akuter HBV- mit Ikterus
• zunächst grippeartige Symptome wie: Müdigkeit,
Abgeschlagenheit,
Übelkeit,
Erbrechen,
Gelenkschmerzen und Fieber
• Ikterus für ca 2-4 Wochen
• Oft Juckreiz
• Leberschmerzen durch Anschwellung der Kapsel
• Dunkelfärbung des Urins und heller Stuhl
Verlauf
Prognose
• Heilung der akuten Hep B innerhalb von sechs
Monaten in 90%
• Ca 10 % Übergang in eine chron Hep B-
schwierige Therapie, deshalb
• Impfung einziger Schutz
• bei ca 10% der chron Hep. B –Entwicklung einer
Leberzirrhose und / oder Leberzell-Ca
Serologie der verschiedenen Stadien
• Akute Infektion
• Ausgeheilte Infektion
• Chron. Infektion nach 6 Monaten
* chron Hepatitis B mit Leberschädigung
* chron Hepatitis B ohne Leberschädigung
- Hbs-Ag Träger mit hoher Viruslast
- Hbs-Ag Träger mit niedriger Viruslast
• Z.n. Impfung
Chron. Hepatitis B: Gemeinsames Merkmal =
fehlende Bildung von Hbs Antikörper
• Chron Hep B ( mit
Leberschaden )
• Hochvirämischer Träger
( ohne Leberschaden )
Fehlende
Serokonversion,
HBeAg
und
HbsAg
nachweisbar , es fehlt
HBsAntikörper
Als einziger Antikörper ist HBc
nachweisbar
• Niedrigviräm. Träger
Hier
fehlt
ebenso
HBsAntikörper,
Aber anti HBe
ist
vorhanden , sodass der
Pat. zwar ansteckend
bleibt , aber eine
Virusvermehrung nicht
stattfindet
Serologische Diagnostik
• Initial ausreichend: HBs –Ag und anti HBc
• In der HA-Praxis: HBs –Ag, anti HBs, anti-HBc,
falls pos dann Anti HBc-Ig M ( wenn öftere
Blutabnahme problematisch )
Zusammenfassung
Hepatitis A
• Fäkal‐orale Infektion •
• Risiko für fulminante Hepatitis < 1%
• Kein chronischer Verlauf
aber…
•
•
•
•
•
•
rekurrente Verlauf möglich (meist cholestatisch,
Dauer bis zu 12 Monaten;
Klinik: Pruritus und erneut Ikterus,
Gallensäuren erhöht)
Keine spezifische Therapie
Lebenslange Immunität
Fall 3
Eine Patientin kommt mit
folgendem Ultraschallergebnis
und fragt, wieso ihre Leber so
ausschaut, da sie absolut
alkoholabstinent ist
Dg: Fall 3 Fettleber – Steatosis hepatis
• Häufigste chron. Lebererkrankung überhaupt
• 25% der Erwachsenen in Industrieländern
• Oft ein Frühzeichen für ein metabolisches
Syndrom
Ursachen der Steatosis hepatis
• Ungesunde Lebensweise
• Alkohol- AFLD
• Nichtalkoholische Fettleber- NAFLD : Diabetes,
Hyperlipidämie, metabolisches Syndrom,
• Medikamente : Tamoxifen, Östrogene , Antiepileptika…
• Seltene Ursachen : A-Betalipoproteinämie, Teilresektion,
chron Unterernährung
Pathophysiologie
• Störung
des
Fettsäure
und
Triglyzeridstoffwechsels
• Erhöhte Zufuhr von Fetten u. zu geringer Abbau–
positive Energiebilanz
• Erhöhte Fettspeicherung in der Leber
• Enzymdefekte
bei
:
Mb
Wilson
,
Hämochromatose…
• Anderer Mechanismus beim Alkohol
Pathophysiologie bei AFLD
• Überschreiten des Enzyms Alkoholdehydrogenase
• Induktion des MEOS ( mikrosomal.ethanoloxydierendem System) Cytochrom P450abhängig
• Gesteigerter O2 Verbrauch der Leberzellen
zentrale Hypoxie in der Leberzelle
• Alkoholabbauprodukt Azetaldehyd ist lebertoxisch Akkumulation und Hypoxie
• Bildung von Fibrose , dann Zirrhose
Alkohol
• Als allgemeine Grenzen für den der Leber
zumutbaren Alkoholkonsum gelten:
• 40 g Alkohol/d für den Mann
• 20 g Alkohol/d für die Frau
• Die Menge von 40 g Alkohol für den Mann
entspricht ca zwei kleinen Gläsern Rotwein (400
ml) oder zwei Pilsgläsern Bier (800 ml).
Therapie
• Kausale Therapie: Bewegung, Gewichtsnormalisierung, Alkholabstinenz , optimale
Einstellung eines DM,
• Vit E ( Tocopherol) 800U/ d soll Entzündung
vermindern , hat aber keinen Einfluss auf die
Fibrose
• Bei Alkohol ist eine Ther. mit Folsäure und Vit
B1 sinnvoll
Autoimmune Lebererkrankungen
• Autoimmune Hepatitis AIH: AK gegen eigene
Leberzellen: Frauer >Männer
• Primär biliäre Zirrhose PBC : Entzündung der
kleinen Gallengänge , frühzeitige Therapie möglich ,
Frauen 90%
• Primär
sklerosierende
Cholangitis
PSC
:
Entzündung des die Gallenwege umschließende
Binmdegewebe– Einengung der Gallengänge und
Cholestase
Fall 4
Eine Mutter kommt mit ihrer 17 jährigen Tochter und ist sehr
besorgt, da ihr seit 2 Tagen leichte gelb verfärbte Skleren
aufgefallen sind. Laut Mutter hätte ihre Tochter ansonsten keinerlei
Krankheitssymptome wie Fieber, Ausschlag oder anderes , auch hätte
sie keinen Kontakt zur Drogenszene , sei nie im Ausland gewesen
und sei auch sonst keiner Risikogruppe für Hepatitis zuzuordnen.
Die klinische Untersuchung ist völlig normal bis auf einen leicht red.
EZ, die laut Pat. gewollt war durch Diät.
Die Laboruntersuchung ergibt eine Bilirubinerhöhung von 3 g/dl , bei
ansonsten normalen LFP , Hepatitis Markers neg.
Mögliche Ursache ? Procedere?
Bilirubin
• Entsteht beim Zerfall des Hämoglobins
• ist nicht wasserlöslich
• wird so verändert , das Ausscheidung über Galle
mit Stuhl und Urin möglich wird
• Zwischenprodukte für DD und Diagnostik
wichtig
Bilirubinstoffwechsel
Ery. Zerfall  Anfallendes Häm
1. 80% Abbau alter Ery in der Milz
2. 20% im Knochen , Abbau durch ineffektive
Erythropoese
physiologisch, ( vermehrt bei
Bluterkrankungen )
 Anfallendes Globin
Wird wiederverwertet, ebenso das anfallende Eisen
Bilirubintransport zur Leber
• Häm von Makrophagen aufgenommen ( aus Milz
KM und Leber)
• In den Makrophagen zur Bilirubin gespalten
• Bilirubin an Albumin gebunden und mit dem Blut
zur Leber transportiert
In der Leber
• Aufnahme in die Leberzelle
• Konjugation mit Glucuronsäure ( Enzym
Glucuronyltransferase ) , somit ist Bili
wasserlöslich
• Sekretion in die Gallenkanälchen = aktiver
Transport mittels membranständigen Transporters,
entscheidend für die Geschwindigkeit der Bili
Ausscheidung
• Abfluss über Gallenwege
Im Darm
• Konjugiertes Bili gelangt mit der Galle – in Darm
• Dort mittels Darmbakterien dekonjugiert zu
Urobilinogen
• Urobilinogen = farbloses Zwischenprodukt, verbleibt
zu 80% im Darm
• Durch
Bakterien
weiter
Umwandlung
zu
Sterkobilinogen, dann zu Sterkobilin
• Sterkobilin ist braun und gibt somit dem Stuhl seine
Farbe
Enterohepatischer Kreislauf
• 20% des Urobilinogen wirdaus dem Darm resorbiert
• Mit Blut zur Leber rücktransportiert
• Urobilinogen ist wasserlöslich und kann erneut über
Galle ausgeschieden werden
• Ein Teil wird auch über die Nieren ausgeschieden
• Urobilinogen ist farblos, aber durch Oxidation
gelb Farbe des Urins
• Ein Teil des konjugierten Bilirubins kann in das
Blut rücktransportiert werden
Im Blut
• Im Serum sind 20% konjugiertes Bili aus Leber.
Dieses kann beträchtlich ansteigen wenn :
a)Transport aus Leber in die Gallenwege gestört
b) Galletransport durch Gallenwege verlegt
• 80% unkonjugiertes Blut auf dem Transport in die
Leberzelle
Bili im Urin
Urinteststreifen
Bilirubin
Nur konjugiertes Bili
Sehr gering somit im
Teststreifen neg
Ist es pos. = Bilirubinurie
Urobilinogen
normal 2 mg / dl
erhöht bei Hämolyse =
Urobilinogenurie
Ikterus
Ikterus
• Definition: Gelbfärbung der Haut der SH , Skleren
und Körperflüssigkeiten
• Ikterus ist ein Symptom verursacht durch
• Hyperbilirubinämie ( normale Konzentr. 1 mg / dl )
- Serumkonz. :2,0-2,5 mg / dl Gelbfärbung
nur der Skleren
- Serumkonzentration : 3,0 bis 4,0 Gelbfärb.
auch der Haut
Formen der Hyperbilirubinämie im Serum
1 ) unkonjugierte Form : Bili nicht wasserlöslich,
darum im Serum an Albumin gebunden
2 ) Konjugierte Forme : durch Glucuronierung
ensteht wasserlösliches direktes Bilirubin
Unkonjugiertes Bilirubin
Erhöhter Anfall von
Bilirubin
Hämolyse
Ineffektive
Erytropoese
Überschreitung der
Konjugationskapazität
der Leber
Mb . Meulengracht
Konjugierte Hyperbilirubinämie
Leberschäden
Ursache :Hepatitis
durchViren
Medikamente
Toxine
Leberzirrhose
Cholestase
Ursache:
Gallenstein
Gallenobstruktion
Tumor…
Laborbefunde
Durch Laborbefunde ist Einteilung des Ikterus
möglich in
1) Prähepatisch
2) Intrahepatisch
3) Posthepatisch
1. Prähepatischer Ikterus
•
•
•
•
•
•
Kapazität der Leber zur Konjugation überschritten
Anfall von indirektem Bilirubin
Gesamtbilirubinwerte nicht höher als 10 mg/dl
Direktes Bilirubin normal
Bili im Urinteststreifen neg., aber Urobili erhöht
Keine Hinweise auf patholog. Leberwerte: GPT,
GOT, ALP, yGT, normal
• Weitere Hinweise : Hämolyse ( Hb , Reti, LDH)
ineffektive Erytr.: Hb , =/ Reti
Diagnose Fall 4 : Mb Meulengracht
• Verminderung der Glucuronyltransferase
• Erhöhter Anfall von unkonjugierten Bilirubin,
normales konjugiertes Bili
• Kein path. Anstieg von Transaminasen
• Im Urinteststreifen: Urobili vermindert ( d.h neg)
• Hinweise durch Anamnese
• Durch Fasten oder Stress Wiederkehren eines
leichten Ikterus
Intrahepatischer Ikterus
• Schädigung der Leberzellen: führt zur Störung der
Aufnahme , Konjugation und Sekretion v. Bili 
dir . und indir. Bili
• Im Urin : direktes Bili – Urin dunkel
• Urobilirubin pos, Stuhl normal oder hell verfärbt
• Transaminasen sehr stark erhöht bis >500 IE
hingegen yGT und ALP nur leicht erhöht
• Kinische Zeichen der Funktionsstör: Koagulopathie,
Hypalbuminämie, portaler Hypertonus, Aszites , Enzeph.
Intrahepatischer Ikterus
Posthepatischer Ikterus
• Cholestase durch Abflussstörung des Bilirubins
• Anstieg nur des direkten Bilirubins , mit Werten
bis zu 30 mg/dl ( höchste Werte )
• Dunkelfärbung des Urins und heller Stuhl
• Leberzellen nicht direkt betroffen, deshalb
Transaminasen nicht bis geriggradig erhöht ,
meist unter 200IE
• Hohe Werte von ALP und yGT ( oft bis 3 fache
des Normwertes
Zusammenfassend
• Ikterus: prä- intra-posthepatisch
• Grundlage sind das direkte und indirekte Bilirubin
sowie Befunde des Urinteststreifens
• Ursachenhinweise : BB, LFP, yGT und ALP,
• Anamnese und körperliche Untersuchung: Größe
und Konsistenz der Leber
• Gibt es ein Riskioprofil für Hepatitis?
• Wie schnell ist der Ikterus entstanden
• Gibt es Leberhautzeichen
Überblick
prähepatisch
intrahepatisch
posthepatisch/
cholestatisch
Indirektes Bilirubin
erhöht
normal bis erhöht
normal
Direktes Bilirubin
normal
erhöht
erhöht
Transaminasen GPT,
normal
GOT
stark erhöht
erhöht
Cholestaseparameter
normal
ALP yGT
erhöht
stark erhöht
Urinfarbe
normal
dunkel
dunkel
Uróbilinogen im
Urin
erhöht
erhöht
-
Stuhlfarbe
normal
normal bis hell
hell
DD des ikterischen Patienten
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
B-Symptomatik
Alter des Patienten
Dauer des Ikterus (Pruritus meist erst nach längerem Bestehen)
Bekannte Vorerkrankungen der Leber oder des Pankreas
Stuhl- und Urinfarbe (weißer Stuhl, bierbrauner Urin)
Medikamentenanamnese (neue Medikamente ?? )
Alkoholanamnese
Auslandsaufenthalte
Familienanamnese
Schwangerschaft
Risikofaktoren für HBV HCV (i.v. Drogen, Homosexualität,
Cholestase
Einteilung in
• Intrahepatische : Gallenstau in den Leberzellen
selbst
• Extrahepatische Cholestase:
* ca 40 % der Erwachsenen
* steigt mit zunehmenden Lebensalter
* Ursache : Galleabflussbehinderung
1) Ursache der intrahepatischen Cholestase
• Reaktion auf Arzneimittel : am häufigsten
Beispiel ist östrogen-induzierte Cholestase
• Freisetzung
von
Entzündungsmediatoren:
im
Rahmen von bakteriellen oder viralen Infekten
• PBC ( primär biliäre Zirrhose): chron fortschreitende
Entzündung der kleinen Gallenkanälchen
• PSC (primär sklerosierende Cholangitis )chron
fibrosierende Entzündung der größeren und großen
Gallengänge mit deren Zerstörung
Ursache der extrahepatischen Cholstase
• Intrakanalikulärer Verschluß:
Choledochussteine , Papillenstenose, Cholangitis
Tumor, Striktur, Parasiten
• Extrakanalikuläre Gangkompression:
Pericholezystitis, Pancreatitis, Pancreaskarzinom,
Leberabszess, Echinokokken…
Fall 5
Ein seit Jahren bekannter Patient in Behandlung wegen einer
schweren obstruktiven Kardiomyopathie , in oraler Antikoagulation,
HBsAg pos. ( pos. Träger ) chronischer Niereninsuffizienz Stadium
III , gibt einen intensiven, lebensqualitätsvermindernden Juckreiz an
wobei keine dermatologische Therapie erfolgreich ist . Er zeigt eine
zunehmende Verschlechterung seines AZ, wirkt müde und hat leicht
an Gewicht abgenommen, berichtet über Zunahme der Atemnot und
Beinödeme . Eine erneute kard. Visite mit Echokardio ergíbt eine
Verschlechterung seiner Auswurfsleistung, zusätzlich zeigte sich im
Labor ein Kreatininanstieg mit Hyperkaliämie. Es erfolgt eine
Umstellung der diuretischen Therapie , trotzdem bessern sich weder
die Beinödeme noch der Juckreiz.
Procedere?
Dg: Fall 5 Leberzirrhose
Irreversible Schädigung der Leber durch
verschiedenste Noxen
Gemeinsames Kriterium:
Nekrose des Leberparenchyms
Noduläre Regenerate und Fibrose
Störung der Leberarchitektur und
Gefäßversorgung
Störung der Syntheseleistung
Folgen der Leberzirrhose
• Leberzellinsuffizienz
• Portale Hypertension
• Bildung intrahepatischer und porto-systemischer
Shunt- verbindungen zw. Portalgefäßen und
Lebervene mit Verminderung der O2 Zufuhr
Einteilung der Zirrhose
• Latente Zirrhose: ohne Beschwerden
• Manifeste Zirrhose:
* aktiv - mit Zeichen der Leberzellschädig.
erhöhte Transaminasen und yGlobul.
Ikterus , Fieber , Gewichtsverlust
* inaktiv
* dekompensiert mit Komplikationen (Aszites
GI-Blutung, Enzephalopathie ..)
Ursachen
• 40- 60% alkoholtoxisch in den Industrieländern
(>40 g Alkohol pro Tag beim Mann , 20 g bei der Frau )
• 30-50 % posthepatitisch
• 10 % seltene Erkrankungen :
* Hämochromatose * Morbus Wilson
* alfa 1 Antitrypsin Mangel
* Medikamente
* Stauungsleber
* Autoimmune Hepatitiden * Budd-Chiari S.
Klinik
•
•
•
•
•
Allgemeinsymptome
Leberhautzeichen
Hormonelle Störungen
Atiologiespezifische Symptome
Dekompensationszeichen
a) Allgemeinsymptome
•
•
•
•
•
•
•
•
•
anfangs ( jahrelang) oft gar keine Symptome oder
Müdigkeit und Leistungsschwäche
Appetitlosigkeit
Übelkeit
Gewichtsabnahme
Völlegefühl im Oberbauch
Meteorismus
Hodenatrophie
Erhöhte Blutungsneigung
b) Leberhautzeichen :
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Spider naevi –Oberkörper und Gesicht
Palmar und Plantarerythem
Lacklippen, Lackzunge Mundwinkelraghaden
Prurigo simplex mit Kratzeffekten
Hautatrophie mit Teleangiektasien
Weißnägel ( Cystin und Methioninbildung
Dupuytren-Kontrakturen
Beachte!
In etwas 50% der Schwangerschaften kann
es zum Auftreten von diskreter
Leberhautzeichenn kommen
( Palmarerythem, Spider naevi..) , die sich
postpartal zurückbilden
c) Hormonelle Störungen
•
•
•
•
•
Verlust der männlichen Sekundärbehaarung
Potenzstörung
Hodenatrophie ( Östrogen vermehrt, Testosteron vermindert
Gynäkomastie ( verstärkt durch Spironolactontherapie)
Menstruationsstörung bei Frau , sowie sek.
Amenorrhoe
d) Dekompensationstzeichen
• Ikterus
• Blutungsneigung ( Quick , Thrombozyten ,
wegen Splenomegalie
• Malnutrition , Kachexie
• Portale Hypertension und deren Folgen
• Hepatische Enzephalopathie und Koma
• Primäres LeberzellKarzinom
Diagnose: Labor
• Verminderte Syntheseleistung der Leber
•
•
•
•
•
Vit –K
abhäng. Gerinnungsfaktoren . Merke 1972, INR
Antitrhrombin III, Albumin , CHE ,
Bilirubin
Hypergammaglobulinämie
Thrombozytopenie
Bei entzünd. Schüben : Transaminasen yGT, GPT, GOT
Bei hepatischer Enzephalopathie : Ammoniak
Schweregrad der Zirrhose
Symptome bei Leberinsuffizienz
Klassische Trias
• Ikterus
• Gerinnungsstörungen
• Bewußtseinseintrübungen
Weitere Symptome: Flapping tremor, Foetor
hepaticus, Hyperventilation, Hypotonie, pruritus
Ursachen der Leberinsuffizeinz
• Durchblutungsstörungen Zirrhose, Budd Chiari S.
• Hepatotoxine: mit z.T. irreversibler Schädigung:
Medikamente : Paracetamol, Halothan
Drogen: Ecstasy, Alkohol
Chemikalien: Tetrachlorkohlenstoff
Pilze : Amanita phalloides ( 0,1 mg / kg KG
• Entzündungen : Virushepatitis häufigste Ursache
• Seltene Ursachen :Mb. Wilson, Schockleber…
Leberversagen
•
•
•
•
Man unterscheidet:
Fulminante Leberinsuffizienz: < 7 Tage
Akute Leberinsuffizienz: 8 – 28 Tage
Subakute/protahierte Leberinsuffizienz: > 4
Wochen
• Chronische Leberinsuffizienz , ( kompensiert)
welche sich auch über längere Zeit hinziehen
kann
Toxische Leberkrankheiten
Lebertoxische Stoffe werden in 2 Gruppen unterteilt:
1. Obligate Hepatotoxine: Leberschaden tritt nach
kurzer Latenz dosisabhängig ein ----vorhersehbar:
z.B. alfa Amanitin, Aflatoxine, Paracetamol….
2. Fakultative Hepatotoxine : Leberschaden nach
unterschiedlich langer Latenz dosisunabhängig, bei
kleiner Zahl der Betroffenen ( Metabolisch oder
immunolog. begingter Idiosynkrasie )
Carbamazepin
Lebertoxische Medikamente
• Hepatozelluläre Schäden : GPT Anstieg
Paracetamol, Allopurinol, Amiodaron, antiretrovirale Substanzen,
Isoniazid, Ketokonazol, Lisinopril, Losartan,
Metothrexat,NSAR,Statine,Valproinsäure,Rifampicin …
• Cholestatische Schäden: yGT, ALP und Bili
Amoxicillin, anabole Steroide,Chlorpromazin Clopidogrel,orale
Kontrazeptiva,Östrogene, Erythromycin,trizykl. Antidepressiva
• Gemischte
Schäden:
Amitryptilin,
Azathioprin,
Carbamazepin, Clindamycin, Nitrofurantoin,Phenitoin, Verapamil
Fall 6
46 jähriger Mann kommt ins Ambulatorium und gibt Knieschmerzen
an. Er bittet um eine intraartikuläre Kortisonspritze , die ihm sein
alter Hausarzt immer gemacht hätte, mit einigem Erfolg . Diese
Probleme seien schon öfters aufgetreten, er hätte bereits mehrmals
eine orthopädische Visite sowie eine RM gemacht zur Abklärung ,
das Ergebnis war nicht richtungsweisend. Er gibt an gelegentlich
auch den Mittelfinger geschwollen zu haben, die Schmerzen seien
aber im Knie vermehrt.
Bei der Untersuchung zeigt sich ein deutlich ödematös
geschwollenes li Knie mit Ergusszeichen und leichte
Bewegungseinschränkung besonders beim Kniebeugen. Auffällig ist
beim Pat. eine rote Gesichtsfarbe und dunkel pigmentierte
Achselhöhlen.
Vorgehen
• Anamnese
• Klinik
• Labor: BB mit Diff., BSG, LFP, Ferritin,
Transferrin,
• Gentest bei erhöhten Ferritinwerten
• Sonographie Leber
• Echokardio,
Dg. Hämochromatose
Erbliche Eisenspeicherkrankheit mit Fe Einlagerung
in Leber, Pancreas, Myokard, Hypophyse
• Hämochromatose: Erbliche Eisenablagerung mit
Organschäden
• Hämosiderose: Erbliche Eisenablagerung in den
Organen ohne Gewebeschädigung
Prävalenz
• Heterozygote Träger ca 10 % der noreuropäischen
Bevölkerung  bleiben in d.R. gesund , können
die Genvariante aber an ihre Kinder weitergeben
• 0,3 bis 0,5% sind homozygote Träger und
erkranken
• Prävalenz 1: 1000,
m:w = 10:1 ( Urs.
Menstruation
Eisenaufnahme
• Eisenresorption über den Dünndarm durch FeKonzentration im Blut geregelt
• Tägliche Fe –Aufnahme über den Darm 1-1,5 mg
• Gesteuert wird die Eisenaufnahme durch
Rückkopplung aus der Leber über den Eiweißstoff
Hepcidin.
• Bei Mutation am HFE Gen auf Chromosom6 , wird
zu wenig Hepcidin gebildet , somit ungebremste Fe
Aufnahme aus dem Dünndarm
Genetik
• 90% der Pat sind homozygot für C282Y-Mutation im
HFE Gen
• Penetranz beträgt 25% bei homozygoten Trägern
• Compound –heterozygot : Genvariante C282Y ,
sowie Genvariante am anderen Allel für H63D
Mutation
• Alleinige H63D Variante führt nicht zur
Hämochromatose
• Heterozygote C282Y Träger erkranken nicht ,
entwickeln aber Fe-Akkumulation
Erscheinungsformen
• Klassische adulte H.
• Juvenile H.  Erkrankung vor dem 30 LJ,
Häufig Herzinsuffizienz, Hypogonadismus
• Neonatale H.: intrauterine Leberzirrhose, absolute
Indikation zur Lebertransplantation innerhalb der
ersten drei Monate , sonst letal
Klinik
• Müdigkeit , Schwäche und unspezifische
Gelenksschmerzen als Frühsymptome
• Unbehandelt in 75% Leberirrhose mit HCC
• Diabetes mellitus ( Bronzediabetes)
• Dunkle Hautpigmentierung
• Sekundäre KMP,( Fe-einlagerung  Rhytmusstör.
• Endokrine Störung: Testosteronmangel
• Schmerzhafte Arthropathien
DD . Sekundäre Siderose
•
•
•
•
Hämolytische Anämien ( Thalassämie)
Myelodysplastisches Syndrom
Alkoholische Siderose
Siderose
im
Rahmen
anderer
chron
Lebererkrankungen
• Erhöhte Ferritinwerte bei Entzündungen,
Tumoren
Diagnose
• Anamnese
• Klinik
• Labor: Ferritin undn Transferrinsättigung erhöht
(Eine normale Transferrinsätt. schließt H. aus)
• Gendiagnostik: HFE Mutation: C282Y und H63D
• Leberbiopsie und Histologie
• Screening zur Vorbeug. Zirrhose und HCC
• Familienuntersuchung bei pos. Gentest
Therapie
1. Verminderung der Fe Aufnahme, schwarzer
Tee zu den Mahlzeiten
2. Aderlasstherapie : zunächswt wöchentlich ,
später weniger oft, Ziel eine mikrozytäre
Anämie, Transferrinsätt. < 50 yg/l
3. Eisenchelatoren: Deferoxamin ( neurotox—
Innenohrschwerhörigkeit )
Prognose
• Patienten , die in der präzirrhotischen Phase
therapiert
werden
haben eine
normale
Lebenserwartung
• Arthopathien können ev. weiterbestehen
Klärung Atiologie Leberpathologien durch Labor
•
•
•
•
Cholestase: Bilirubin, γ-GT, AP
Leberzellnekrose: GPT, GOT, GLDH
Lebersyntheseleistung: Quick/INR, Albumin, CHE
Virushepatitis: Anti-HAV-IgG, Anti-HAV-IgM (Hepatitis A) HBsAg,
anti-HBc (Hepatitis B) Anti-HCV bzw. HCV-PCR
•
•
•
•
•
•
Weitere Erreger: EBV-AK, CMV-AK u. a.
Autoimmunerkrankung: ANA, AMA, ASMA, LKM, SLA, p-ANCA
Alkoholabusus: CDT, gamma Gt, MCV, Ferritin
Stoffwechselerkrankung: α1-Antitrypsinmangel
Hereditäre Hämochromatose (Ferritin, Transferrinsättigung,
Hepatozelluläres Karzinom: AFP
Fall 7
Altersheimpatient mit 86 Jahren, aufgenommen nach STENT bei
akutem Koronarsyndrom , ein halbes Jahr vorher Schlaganfall mit
Hemiparese links , ist in relat. stabilen AZ und teilautonom. ER
klagt seit einigen Tagen über leichte Übelkeit bes. nach dem Essen ,
gelegentliche Obstipation und leichte Oberbauchschmerzen, die
immer wieder vergehen. Eines Tages nach dem Frühstück plötzlich
heftige Schmerzen im gesamten Bauchraum , besonders im
Oberbauch, zum Teil kolikartig, mit Erbrechen, Fieber und
Schüttelfrost . Das Abdomen bei der Untersuchung leicht angespannt
mit Abwehrspannung im gesamten Abdomen, besondere
Druckempgfindlichkeit im rechten Oberbauch mit pos. Murphy
Zeichen und abgeschwächten Darmgeräuschen
Es erfolgt Einweisung -- Diagnose ?
Gallenblase und Gallengänge
Gallenwegs- und – gangserkrankungen
• Angeborene Erkrankung:
a)Gallengangsatresie
b)Choledochuszysten: *Common channel Zysten
* Isoliertes Divertikel D. chol.
* Stenose der papilla vateri
* Caroli Syndrom
• Erworbene Erkrankung:
a) Gallensteine
b) Gallenblasenpolypen
c)Gallenblasen-Tu : Gallenblasen Ca, CholangioCa, Klatzkin Tumor
Cholelithiasis
•
•
•
•
•
Prävalenz : Frauen / Männer 2:1,
Prävalenz bei Leberzirrhose 30%
Zunahme mit dem Alter
20% haben verkalkte Steine- somit im Rx sichtbar
15% der Pat mit Gallensteinen haben auch
Choledochussteine--- Verschlußikterus Cholangitis ,
Cholezystitis , Pancreatitis
Cholelithiasis
Steinarten
•
•
•
•
Cholesterinsteine
Gemischte Steine , die Cholesterin enthalten
Bilirubin-Pigmentsteine
Durch Entzündungen entstehen Verkalkungen im
Stein
Risikofaktoren für Cholesterinsteine
•
•
•
•
•
•
•
Hereditäre Faktoren: sog. Gallensteinfamilien…
Geschlecht : w:m=3:1, Gravidität, Östrogenther.
Alter: Zunahme im höheren Alter
Ernährung: cholesterinreiche , ballastarme Diät, Fasten
Adipositas ( 20% Übergewicht verdoppelt das Risiko)
Einnahme clofibrathaltiger Medikamente
Gallensäureverlustsyndrom
Merke
6 x F Regel für Gallensteine
female, fair ( hellhäutig), fat, forty, fertil
( fruchtbar ) , family
Pathogenese
• 80% der Galle ist Wasser
• Normale Galle enthält das unlösliche Cholesterin,
Phospholipide und Gallensäuren in einem
Verhältnis von 5:25:70
• Typisch für lithogene Galle ist ein zu hoher Anteil
an Cholesterin oder zu geringer Anteil an
Gallensäuren  Cholesterinkristalle fällen aus
• Begünstigend ist eine Hypomotilität der Gallenblase
oder ungenügende Entleerung
Klinik
• Asymtomatische Gallensteinträger 75%
• Gallenkoliken meist durch Einklemmung des Steins
in typ. Engstellen, Ductus cysticus, Papilla vateri…
• Unspezifische Oberbauchbeschwerden: Druck und
Völlegefühl, Unverträglichkeit mancher Speisen
( Fett, gebratene, blähende Speisen , kaffee..)
• Murphy Zeichen: plötzliches schmerzbedingtes
Stoppen der Inspiration nach Druck auf die
Gallenblase
Komplikation
Die Mehrzahl der Gallensteinträger wird im Laufe des
Lebens symptom. und muss mit Komplikationen
rechnen
• Akute Cholezystitis , Gallenblasenempyem,
• Cholangitis
• Pancreatitis
• Leberabszess
• Sepsis
Dg: Cholecystitis bei Gallensteinen
Ursache der akuten Cholezystitis
Bakterielle Infektion:
• E coli,
• Enterokokken,
• Klebsiellen,
• Enterobacter,
• Clostridium perfringens
Klinik bei akuter Cholezystitis
• Akute Gallenkoliken : Dauer ca 15 Min
bis zu 5
Stunden ( selten länger )
• Lokalisation im rechten Mittel-Oberbauch
• Austrahlung Rücken und re Schulter  DD akuter
Myokardinfarkt, LE
• Vegetative Begleitr. : Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen
• Fieber
• Charcot Trias bei Cholangitis : Schmerzen re
Oberbauch, Ikterus Fieber
Akute Cholezystitis
Merke
Eine Cholezystitis entsteht in der Regel durch eine
temporäre Verlegung des Ductus cysticus oder des
Gallenblaseninfundibulums durch Steine .
Entzündungen ohne Steine sind sehr selten ( zB bei
Intensivpatienten oder Salmonelleninfektion )
Spätkomplikationen der Cholezystitis
• Perforation : in den Darmtrakt, in die Bauchhöhle
mit galliger Peritonitis
• Chron.
Rezidivierende
Cholezystitis
mit
Ausbildung
einer
Schrumpfgallenblase,
Porzellangallenblase
• Gallenblasenkarzinom
• Steinwanderung mit ihren Komplikationen
Diagnose
1. Anamnese
2. Klinische Untersuchung
3. Sonographie : empfindlichste und schnellste
Nachweismethode
4. Labor : Leukozytose, VES und CRP, LFP
5. MRT; bes. für intrahep. Steine geeignet
6. Endosonographie
7. ERCP
Therapie
1. Bei stummen Gallensteinen: nur 25 % der
Betoffenen entwickeln im Laufe des Lebens Sympt
 keine Therapie nötig
! Ausnahme : Gallenblasenpolyp
Porzellangallenblase
1. Symptomat. Steine : rezidivierende Beschwerden
 Behandlung
Gallenblasenpolyp
Porzellangallenblase
Symptomatische Therapie
1. Gabe von Butylscopolamin , Nitrolingual
FANS
2. Schwere Kolik: starkes Analgetikum
( Pethidin und Buscopan in Infusion)
3. Nahrungskarenz
4. Antibiotika ( Mittel der Wahl Fluorochinolone
Gallengangstumor
Epidemiologie: Gallengangstumore sind selten, mit
ansteigender Inzidenz.
• Inzidenz bei Männern je 100 000: 2,5
• Inzidenz bei Frauen je 100 000: 4,4
• Verhältnis Männer zu Frauen: 1:4
• Mittleres Erkrankungsalter: 70 Jahre
Gallenblasenkarzinom
• LJ. Inzidenz 3/100.000 / Jahr , w> m,
• Häufigkeitsgipfel jenseits des 70 LJ.
Risikofaktoren
• genetische, kongenitale Anomalien des biliären
Systems
• chronische Gallengangsentzündung
• bakterielle Cholangitiden (z. B. Caroli-Syndrom)
• Reflux von Pankreassekret in das biliäre System
• Parasitenbefall
Symptome
•
•
•
•
•
•
schmerzloser Ikterus
Oberbauchbeschwerden
Gewichtsverlust
Anorexie
Übelkeit und Erbrechen
Pruritus
Fall 8
74-jähriger Pat. mit metabol. Syndrom, BMI 44,9, DM II, Steatosis hepatis
( auch durch chron C2 ), Hyperlipidämie, kommt regelmäßig zur Visite. Einmal
pro Jahr check-up mit sämtlichen Laboruntersuchungen, Echographie Leber , Rx
Lunge, urolog Visite …. Letzte Untersuchung im Juli 2015 mit völlig normalen
Befunden bis auf leichte NI ( Krea 1,36, ) LFP yGT 56, ALP normal, Chol unter
Statinther 187, Hb A1c 6,1, PSA 3,8
Im März 2016 stellt sich Pat. vor mit seit ca 5 Tagen bestehender Übelkeit,
Brechreiz und Unwohlsein, er hätte auch ca 8 kg abgenommen ( wenig sichtbar ,
da er weiterhin enorm adipös wirkt) und habe Durchfall. Da zu dieser Zeit eine
Noro-Virus Infektion im Ort bekannt ist , wird er mit einer sympt. Therapie
entlassen.
Nach ca 1 Woche Wiedervorstellung mit einem massiv schmerlosen Ikterus
Diagnose
Fall 8:
Klatskin
Tumor
Klatskin Tumor
•
•
•
•
Extrahepatisches Gallengangskarzionom
Sonderform des Cholangiozellulären- Ca.
In der Hepaticusgabel gelegen
Verschiedene Formen : eingeteilt nach Bismuth
Klassifikation ( wichtig bei Behandlung und
Prognose )
Abbildung 1: Bismuth-Klassifikation - Hiläre
Cholangiokarzinome
1: Tumor beschränkt sich auf den Ductus hepaticus
communis.
2: Tumor betrifft auch Hepaticus-Gabel, jedoch nicht
die sekundären Aufzweigungen links und rechts.
3a und 3b: Einseitiges Heraufreichen bis an die
Segmentabgänge (links/rechts).
4a: BeidseitigesHeraufreichen bis an die
Segmentabgänge.
4b: Multifokaler Tumor der Gallengänge.
Therapie
Schwer behandelbar wegen:
• zentrale Lage in der Leberpforte
• frühzeitige Ausbreitung in die Leber hinein
• Chirurgische Ther: selten möglich
• Endoskopisch : endoskopische Gallenwegsdrainage
perkutane transhepatische Drainage
• Ligatur der A. hepatica
Prognose
Schwer behandelbar mit schlechter Prognose
• Neue Verfahren haben die Prognose leicht
verbessert.
• Ziele sind eine Lebensverlängerung und eine
Symptomkontrolle.
• Eine operative Heilung ist bei frühzeitiger
Diagnose in eher seltenen Fällen möglich
Pancreas
Pancreas
• Endokrine Funktion: Bildung von Insulin und Glucagon
• Exokrine Funktion- 1,5 Liter alkalisches Pancreassekret
1) Wasser und Ionen ( HCO3- und Cl- )
2) Verdauungsenzyme :proteolyt.Enzyme
Proteaseninhibitoren
Amylase, Lipase, Nuclease
Pacreasfunktionsprüfungen
• Direkte Pankreasfunktionsprüfungen:
Sekretin-Pankreozymin-Test (SPT)
Lundh-Test
• Indirekte Pankreasfunktionsprüfungen:
- Chymotrypsin im Stuhl
- Elastase-1 im Stuhl
- Pancreolauryl-Test (PLT) im Urin
-Pancreolauryl-Test (PLT) im Serum
- quantitative Stuhlfettanalyse
Fall: 9
Eine 85 jährige Patientin , Pflegefall wegen Ictus mit rechtsseitiger
Hemiparese mit folgendem RF: metabolisches Syndrom mit DM,
Steatosis hepatis, deutliches Übergewicht, Hypertonie, andere
Diagnosen chron Obstipation, Colondivertikulose, Herzinsuff.
Nyha III mit chron Beinödemen, NI Stad III, schmerzlose
Cholezystolithiasis , erbricht sich plötzlich und gibt intensive
Oberbauchschmerzen an welche in die Brust , aber auch in den
Rücken ausstrahlen.
Bei der Untersuchung fällt ein sehr schlechter AZ auf mit 38,9 °
Fieber, Tachykardie kalte schweißnasse Acren, RR 90/70 ein
geblähtes Abdomen, nicht bretthart mit leicht red. Darmgeräuschen
, Druckdolenz im gesamten Abdomen.
Einweisung mit welcher Verdachtsdiagnose?
Dg: Fall9
Akute Pancreatitis
• Ep: 10-20/100.000 / J
• Ursachen :- Gallensteine: 50%
- Alkohol:
35%
- Medikamente ( Diuretika, Methyldopa,
Östrogene, Antibiotika ,
Virostatika, Antikonvilsiva …
- seltene
Ursachen: Bauchtrauma, ERCP,
Virusinfektionen , Wurmbefall
Pancreas divisum ….
Schweregrade
1. Akute interstitielle –ödematöse P.
Häufigkeit 80-85%
2. Akute nekrotisierende P. mit Teilnekrose
Häufigkeit.15-20%, Letalität ca. 15 %
3. Nekrotisierende P. mit Totalnekrose ,
Letalität über 50%
Symptome
• Akuter Beginn mit heftigsten Bauchschmerzen
• Ausstrahlung nach allen Seiten , oft gürtelförmig, auch
präkordial DD : akuter Myokardinfarkt
• Übelkeit , Erbrechen
• Hypotonie bis Schockzeichen
• Meteorismus bis Subileus
• Fieber, Aszites
• Bläuliche Flecken periumbilical – Callen Zeichen
Diagnose:
Diagnose oft sehr schwierig: Fehldiagnosen sind sehr
häufig !!!
• Anamnese Klinik und Anstieg der Pacreasenzyme
• Abdomen bei Pancreatitis nicht bretthartGummibauch
• Echographie und CT,
• Abdomenübersicht
• ERCP- aber Cave, nicht die pancreasgänge, wegen
Zunahme der Nekrose
Vorgehen
Diagnose sichern :
• mittels Labor
• Sonographie , CT..ERCP , MRCP
• Ätiologische Ursache
• Nachweis einer exokrinen Pancreasinsuffizienz
mittels Elastase
Zur Diagnosesicherung ev Verwendung von score:
Mayo clinic oder Lüneburg -score
Differentialdiagnose:
•
•
•
•
•
•
•
•
Akutes Abdomen
Harnleiter und Nierenkolik
Gallenkolik
Perforation des Magens oder Duodenums bei Ulcus
Akute Appendizitis
Akuter Myokardinfarkt
Akuter Schub einer chron, P.
Mesenteriale Ischämie ……
Komplikationen
Intrapankreatische Komplikationen:
•
•
•
•
•
Verkalkungen
Pseudozyste(n)
Abszess(e)
Akute nekrotisierende Pankreatitis
Karzinom
Extrapankreatische Komplikationen:
❃ Stenose der benachbarten Hohlorgane:
Duodenalstenose – Kolonstenose – Choledochusstenose
❃ Peptisches Ulkus
❃ Gastrointestinale Blutung
❃ Pleuraerguss
❃ Aszites
❃ Milzveränderungen
❃ Knochenveränderungen
❃ Metabolische Konsequenzen
❃ Extrapankreatische Karzinome
–
Fall 10
Eine 68 –jährige Patientin kommt wegen rezidivierender Oberbauchschmerzen,
die immer wieder auftreten , oft Tage lang bestehen , dann wieder schmerzfreie
Intervalle , oft Verstärkung des Schmerzes nach dem Essen, sowie wegen
unspezifischen Verdauungsproblemen mit Völlegefühl , Meteorismus,
rezidivierende Diarrhoen, mit unterscheidlich geformten Stühlen , die zT. eher
schmierend seien, sie vertrage sehr viele Lebensmittel nicht, wisse nicht mehr,
was sie noch essen kann, habe auch Gewicht abgenommen. Sie ist in
psychiatrischer Behandlung wegen einer Angststörung mit depressiver
Verstimmung , und laut Psychiater seien diese Symptome psychischer Natur,
was sie aber nicht mehr glauben will.
Aus der Anamnese geht ein Gallensteinleiden hervor, was ihr bereits zwei mal
vor langer Zeit eine akute Pancreatitis verursacht habe , sowie eine neg
Abklärung bezgl. Intolleranzen.
Dg Fall 10 : chron Pancreatitis
Ursache: 80% chron Alkoholabusus
15% Idiopathisch
5% andere Ursachen: : Hypertriglizeridämie
Medikamente
Rauchen
Hereditär
Gallensteine spielen bei der chron Pancreatitis keine Rolle
Symptome
Meist oligosymptomatisch:
• Leitsymptom ist diffuse , rezidivierende Schmerz
oft kolikartig , in der Tiefe des Oberbauches, in
den Rücken strahlend, -gürtelförmig
• Nahrungsintolleranz: bes. fettige Speisen
• Maldigestion: Gewichtsabnahme , Fettstühle,
Meteorismus Diarrhoe, auftretend erst wenn
exokrine Pancreasfunktion auf 10 % gesunken ist.
Pancreas-Elastase1
• Sensitivste Methode, ( 100% bei schwerer Insuf.)
• bestimmt wird: humane Pancreas-Elastase 1
• Pancreaselastase wird während der Passage durch
den Darm nicht gespalten
• Normalwert >200yg bei Pancreasinsuff, unter
100yg
Memo:
Bestimmung der Pancreaselastase 1 im Stuhl
derzeit sensitivste und in der klinischen
Routine praktikabelste indirekte Bestimmung
der exokrinen Pancreasfunktion .
Diagnose
• Labor : VES, Blutbild , CRP
• Pancreasenzyme: Amylase, Lipase, Elastase 1 (
spezifisch ),
• LFP, Bilirubin, Elektrophorese und GE, Triglyz.
BZ,
Merke : normale Pancreasenzyme schließen eine
chron Pancreatitis nicht aus
Fall 11
Patient 62 Jahre, kommt immer wieder zur Visite wegen rezidivierenden Lumbischialgien. In der Abklärung zeigen sich arthrot.
Veränderung der Uncovertebralgelenke , eine Discopathie mit
degenerat. Veränderung sämtlicher Bandscheiben, sowie eine
Discusprotrusion bei L4, L5, und S1. Als Ther. hatte er mehrmals
eine Infiltration mit Kortison und LA erhalten, sowie Physiotherapie
mit Rückenschule.
Der Pat. zeigt insgesamt eine schlechte Therapieadhaerenz, wenn es
ihm wieder besser geht vergißt er seine Übungen , er arbeitet als
Landwirt, ist leicht adipös , raucht ca 10-15 Zigaretten, trinkt
regelmäßig , mehr als erlaubt.
Ende Oktober 2015 kommt er erneut zur Visite und gibt an, es gehe
ihm überhaupt nicht gut, er sei sehr müde und ausgelaugt, hätte
gerade die Apfelernte abgeschlossen und sich nur mit Mühe durch d
Ende Oktober 2015 kommt er erneut zur Visite und gibt an, es gehe
ihm überhaupt nicht gut, er sei sehr müde und ausgelaugt, hätte
gerade die Apfelernte abgeschlossen und sich nur mit Mühe durch
die letzten drei Wochen geschleppt, schlafe schlecht, hätte kaum
Appetit und erneut seien die „ Rückenschmerzen „ aufgetreten.
Er war deshalb auch bei seinem bekannten privaten Orthopäden , der
ihm erneut infiltriert hätte , diesmal ohne Erfolg. Eine Physiotherapie
habe er auch wieder angemeldet , der Termin in ca drei Wochen.
Er erhält erneut einen Zyklus an Kortison und FANS. Nach ca 10
Tagen kommt der Pat. erneut, er zeigt einen deutl.red. AZ, scheint
Gewicht abgenommen zu haben, im Gesicht eine gräuliche Farbe, er
beklagt Übelkeit und Brechreiz „ seit der Kortisontherapie“ wie er
meint und auch leichte Bauchschmerzen.
Bei der Untersuchung fällt auf , dass sich der Schmerz im Rücken
keinem Dermatom zuordnen läßt und es wird eine dringende CT
Untersuchung veranlaßt . Warum?
Dg: Pancreaskarzinom
• Inzidenz: 15/100.000Einwohner pro Jahr
• Mittleres Erkrankungsalter: Männer 68 Jahre
Frauen 70 J.
• Dritthäufigster Tumor des Verdauungstraktes
nach Colon- und Magencarzinom
Uni Klinik Marburg
Ursache des Pancreas-Ca
• Unbekannt
• Große Rolle : genetische Disposition ( Peutz-Jägers
hereditäre Pancreatitis , familiäres Pancreas-Ca…
• Risikofaktoren: - Zigarettenrauchen,
- hoher Alkoholkonsum,
- Adipositas
- chronische Pancreatitis
- Pancreaszysten
Karzinomentstehung
• Akkumulation von versch. Genmutationen
• Lange nicht invasiv, sondern eher intraduktal,
örtlich begrenzt = präneoplast. Gangläsion
• Vermutlich viele Menschen mit K-ras Mutation
ohne Krebs, da letzte Genmutation dafür fehlt
• Lange Anlaufzeit des Krebses
• Aktivierung des Onkogen K.ras und Inaktivierung
von Supressorantigenen p53,p16,…
• Dann plötzliches Durchbrechen mit Wucherung
Pathogenese
• 70% Adeno-Ca im Pancreaskopf:
a) ductale K in 90% von kleinen Gängen ausg.
b) 10 % azinäre K ( sehr frühe lymphogene und
hämatogene Metastasierung )
• Papillen-K.– eigene Tu-gruppe mit besserer Prog.
Merke: Das Pancreaskarzinom zeichnet
sich aus durch :
a) schwierige Diagnose
b) schwierige Therapie
c) schlechte Prognose
Klinik
• Symptome wie chron Pacreatitis: Appetitlosigkeit
unspezifische
Oberbauchschmerzen,
Gewichtsverlust, Begleitpancreatitis ,
Rückenschmerzen : oft das erste Zeichen!!!!
Übelkeit,
• Ikterus: bei Pancreaskopf-K, ein Frühzeichen , beim
Papillen-K intermittierend , bei fortgeschrittenen K immer
• Seltene Symptome : neu aufgetretener Diabetes ,
Thromboseneigung , CourvoisierZeichen ( prallelastische
schmerzlose Gallenblase mit Ikterus)
Cave!!
großes diagnostisches Problem ist
das Fehlen von Frühsymptomen
Diagnose
• Sonographie und Endosonographie
• One stop shop. MRT ( MagnetresonanzCholangiopankreatikographie)
stellt
,
Gangveränderungen , Gefäßabbruche und
tumoröse Wucherungen fest
• Spiral-CT, Angio CT, und ERCP , PET
Stadien zum Zeitpunkt der Diagnose
• Lokalisierter Tumor– chirurg. resezierbar
Therapie  Operation
• Lokal fortgeschrittener Tumor: (Einbeziehung der
großen Blutgefäße in den Tumor, gesicherte
Lymphknotenmetastasen)  nicht operabel
• Metastasen in anderen Organen :z.B. Leber,
Bauchfell, Lymphknoten  inoperabel
Ausbreitung des Pancreas -K
1. Das Pankreas hat keine Hüllschichten
2. Die regionalen Lymphknoten sind meist
gemeinsam mit anderen Organen angelegt
3. Der Lymphabstrom ist nicht in linearen Straßen
angelegt, sondern in Netzwerken und dies in
drei Etagen
Klassifikation des Pankreas-K .
Prognose
• 10-20% Resektion möglich , < 10% definitiv
kuriert
• 5 - JÜR:
– < 5%
– 15% nach Resektion mit kurativer Intention
– 5 - 10% bei Chemotherapie
– in palliativer Situation 6-9 Monate
Fazit
•
•
•
•
Warum sind wir so oft so spät mit der
Diagnosestellung trotz langsamen Wachstums ?
Keine Frühzeichen
Späte Diagnostik
Schwierige Diagnostik (Biopsie schwierig)
Andere Tumorausbreitung
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Herunterladen