Ausgabe 23, Oktober 2010 Hepatitis C ISSN 2190-5118 Zusammenfassung Epstein-Barr-Virus Infektionen kommen häufig vor. Sie stellen jedoch bei oft nicht eindeutiger Klinik eine Herausforderung an die Labordiagnostik dar. Im Folgenden werden kurz Einzelheiten zum Virus, zur Erkrankung, zur Labordiagnose und einige tabellarische Übersichten zur Einordnung serologischer Befunde dargestellt. Summary Epstein-Barr virus infections happen very frequently. However, they represent clinically a challenge to the diagnosis, especially the laboratory findings need a refined interpretation. Details on the virus, on the disease, on the laboratory diagnosis, and some tabular overviews for the classification of serological results are briefly represented in the following. Leitartikel Epstein-Barr-Virus oder dauerhaften Das Epstein-Barr-Virus ist ein passageren umhülltes Virus aus der Familie der Immundefizienz kann es zu einer Herpesviridae, Subfamilie: Gamma- verstärkten Replikation und zu einem Herpesvirinae, Genus: Lymphocrypto- Anstieg der Viruslast kommen. Während Reaktivierungen bei neurovirus. Der Name „Herpes“ stammt vom tropen Viren durch das charakgriechischen Wort herpein ab teristische klinische Bild (z.B. Herpes(kriechen, schlängeln), was die Effloreszenzen) relativ einfach zu sind, führt die Ausbreitung des Herpes-Simplex- diagnostizieren Virus treffend beschreibt. Ein heraus- unspezifische Symptomatik einer ragendes Merkmal der Herpesviren EBV-Reaktivierung bis heute zu ist deren Fähigkeit, nach der Unsicherheiten. Primärinfektion im Wirtsorganismus in Infektionen mit EBV kommen weltweit latenter Form lebenslang zu vor, wobei in den hoch entwickelten persistieren und nach Sekundär- Ländern die meisten Erkrankungen reaktivierung rekurrierende Infektio- zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr nen hervorzurufen. Im Gegensatz zu stattfinden und eine vollständige den neurotropen (auf Nervenzellen Durchseuchung erst im mittleren gerichtet) Herpesviren überlebt EBV Erwachsenenalter erreicht wird. Die in den B-Lymphozyten des Wirts Übertragung erfolgt meist im Rahmen (neurotrope versus lympho-mono- eines engeren Kontaktes („kissing zytäre Viren). Im Rahmen einer disease“), überraschend häufig auch _____ _ ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 2 in Kasernen. Ebenso sind parenterale Übertragungen im Rahmen von Transplantationen besonders bei Kindern beobachtet worden. Synonym verwendete Begriffe für die verursachte Krankheit sind: Studentenkrankheit, Kissing-Disease, Pfeiffersches Drüsenfieber und infektiöse Mononukleose. Die Zielzellen für die EBV-Infektion sind höchstwahrscheinlich die Endothelzellen der Mundschleimhaut und der Speicheldrüsen (Abb. 2). Zusätzlich kommt es auch zu einer Infektion der B-Lymphozyten. Diese B-Lymphozyten werden durch das EBV transformiert (umgewandelt) und proliferieren (vermehren sich durch Teilung). Die für die EBV-Infektion charakteristischen atypischen mononukleären Zellen sind aktivierte zytotoxische T-Zellen, die gegen die EBV transformierten proliferierenden B-Zellen gerichtet sind und diese ____ eliminieren (Abb. 3). Im Laufe der Infektion kommt es zur Expression von Proteinen, gegen die Antikörper gebildet werden. Genau diese Antikörperbildung nützt man für die differenzierte Labordiagnostik. Die Geburt des Epstein-Barr Virus Als Missionsarzt in Uganda entdeckte Dr. Burkitt Denis in den 1950er Jahren, dass viele Kinder an Tumoren erkrankten, die im Hals und Rachenraum lokalisiert waren. Auffällig war, dass diese Erkrankungen häufig in Gegenden vorkamen, wo auch die Malaria kursierte. Dr. Burkitt vermutete, dass der Auslöser dieser Erkrankung ein infektiöser Erreger sein könnte. Im Jahr 1961 kam es zu einer Zusammenarbeit zwischen Dr. Epstein und Dr. Burkitt, im Rahmen dessen die abgenommenen Tumorbiopsien auf das Vorhandensein von infektiösen Partikeln mit Hilfe der neu Abb. 1 EBV ist ein umhülltes Virus. Das Hauptoberflächenantigen ist GP350. Innerhalb der Hülle liegt das Viruskapsid, worin sich das Virusgenom befindet. Es handelt sich beim Genom um ein doppelsträngiges DNA-Molekül. ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 3 etablierten Technik der ElektronenMikroskopie untersucht wurden. Es waren jedoch keine infektiösen Partikeln in den Biopsien nachweisbar. Auffällig erwies sich, dass sich in den entsprechenden Proben eine Tumor Zell-Linie feststellen ließ. In all diesen Linien waren infektiöse Partikel leicht nachweisbar, die bereits erkannten anderen Herpesviren sehr ähnlich waren. Diese Resultate wurden 1964 von Epstein und seiner Dissertantin Barr Yvonne in „Lancet“ veröffentlicht. Abb. 2 EBV gelangt z.B. in die Mundschleimhaut (1), infiziert dort B-Zellen oder andere Zellen (2-3). Diese vermehren sich (4), verteilen sich im Körper und gelangen auch wieder in den Mundbereich zurück, von wo aus die Viruspartikel in den Speichel ausgeschieden werden (5-7). Virus tritt in den Speichel aus (7) Reifung zur produzierenden Plasmazelle (6) Produktive, zerfallende B-Zelle entläßt Virus (2) BZellen in den Krypte n der Tonsill en (5) infizierte B-Zelle exprimiert CD48 und gelangt in die Tonsillen (3) MZellen Transport 4 ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 (1) Durchtritt durch Epithelzellen (4) Vermehrung der infizierten Zellen durch „WachstumsProgramm“ Formen der Erkrankungen Das Epstein-Barr-Virus wird hauptsächlich über den Speichel übertragen. Die Infektion kann aber auch durch Husten oder Niesen erfolgen. Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich. Bei Kindern beträgt sie etwa zehn Tage, bei Jugendlichen zwischen 30 und 50 Tage. Nicht jeder, der mit einer infizierten Person Kontakt hatte, erkrankt. Erwachsene sind bis zu 98 Prozent immun. a.)_Pfeiffersches_Drüsenfieber Die Erkrankung beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen. Typisch sind schmerzhafte und meist dick geschwollene Lymphknoten – besonders am Hals (Abb. 4). Es können aber auch alle Lymphknoten des Körpers betroffen sein. Halsschmerzen mit geschwollenen Mandeln, auf denen sich ein dicker, grau-weißer Belag bildet, Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen könnten ebenfalls auftreten. Manche Kinder leiden unter Bauchschmerzen. Die Ursache hierfür ist eine Vergrößerung der Milz und der Leber. Selten tritt ein Hautausschlag auf. Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann bei Kindern unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Manche haben hohes Fieber und fühlen sich schwer krank, andere zeigen trotz Anstekkung überhaupt keine Symptome. Die Krankheitssymptome halten meist ein bis zwei Wochen an. Manche Kinder sind aber noch Wochen und Monate danach müde und abgeschlagen. Es gibt nur eine symptomatische Therapie. Das Pfeiffersche Drüsenfieber dauert üblicher Weise zwei bis drei Wochen und verläuft in den meisten Fällen unkompliziert. Nur bei etwa drei Prozent aller Fälle dauert die Erkrankung länger. Die Krankheit hinterlässt meist eine lebenslange Immunität. Bei Erwachsenen mit stark geschwächtem Immunsystem können länger andauernde Formen von Pfeifferschen Drüsenfieber entstehen. Potentielle Auslöser: Intensiver, lang anhaltender Stress, andere Krankheiten (z.B. AIDS). Abb. 3 Atypische Lymphozyten bei EBV-Infektion (hier der so genannte Downey-Typ) auch hin und wieder als Virozyten oder Lymphoidzellen bezeichnet. Es handelt sich um aktivierte, zytotoxische T-Zellen. ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 5 b.) Tumorerkrankung durch EBV EBV wird mit B-Zell Lymphomen in Zusammenhang gebracht: - Burkitt-Lymphom - Hodgkin Lymphom - Post-transplant Lymphom (PTLD) - AIDS-associated Lymphom EBV positiver Epithelzell-Tumor: - Nasopharyngeal Karzinom Labordiagnostik Virusnachweis: Der Virusnachweis ist möglich durch den Infektions-/ Immortalisationsversuch mit Zellkulturen (Nabelschnurlymphozyten), den Test auf EBNA-Antigene und auf molekularbiologischem Weg (DNA-Nachweis mit der PCR). Virusisolierung: Die Virusisolierung aus einem Rachenabstrich oder Blutlymphozyten hat wegen der Erreger_______ persistenz und (wochen) langen Dauer der Untersuchung keinen hohen diagnostischen Stellenwert. Antigentest: Er ist die einfachste und kostengünstigste Untersuchung von Tumormaterial. Es stehen dafür kommerzielle monoklonale Antikörper gegen EBNA 1-6 zur Verfügung. PCR zur DNA-Amplifikation: Sie ist die bevorzugte Labormethode in der Liquordiagnostik und sensitiver als der Antigentest. Serologische Untersuchungen: Am einfachsten ist der Nachweis infektionstypischer, aber nicht virusspezifischer heterophiler Autoantikörper im HämagglutinationsTest. Dieser echte Schnelltest steht in einer Vielzahl kommerziell erhältlicher Varianten nach Hanganatziu-Deicher, Abb. 4 Erste Symptome der EBVInfektion: Fever: Fieber Fatigue: Müdigkeit Sore throat: Halsschmerzen Swollen lymph glands: geschwollene Lymphknoten am Hals 6 ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 Paul-Bunnell oder Wöllner zur Verfügung (Abb. 5). Die heterophilen Antikörper erscheinen mit Krankheitsbeginn und verschwinden nach der Abheilung. Sie stellen daher einen Pathogenitätsmarker dar. Dem entspricht, dass bei Kleinkindern bei denen die Stimulation von Autoantikörpern noch gering ist und der Infektionsverlauf meist subklinisch bleibt, der Test oft negativ ausfällt. Virusspezifische Antigene, die im Verlauf einer Infektion gebildet werden, kann man in den infizierten und auf verschiedene Weise fixierten Zellen zur Darstellung bringen (Abb. 6). Man unterscheidet infektionsfrühe Antigene (Early antigens; EA) Viruskapsidantigene (VCA), kernassoziierte (Tumor)antigene (EBNA) und Membranantigene. Kommerziell stehen eine Fülle von Immunoassays (EIA, IFT) zur _______ Verfügung, um Antigenoder Antikörperkonzentrationen zu messen. Moderne Immunoassays arbeiten mit gentechnologisch definierten Einzelantigenen. Erläuterungen zur Serologie Die Empfindlichkeit des Paul-BunnellTestes ist für einen Screeningtest zum Ausschluss einer frischen Infektion nicht ausreichend. Durchschnittlich reagieren nur 90 % der Infizierten im Paul-Bunnell-Test, bei Kleinkindern ist die AntikörperAntwort noch unsicherer. Der schnellste und früheste Marker für EBV ist das Anti-VCA-IgG. Es bleibt lebenslang erhalten. Der Nachweis von IgG Antikörpern gegen EBNA 1 schließt eine frische Infektion aus. Anti-EBNA 1 treten erst ca. 3 – 6 Monate nach der akuten Infektion auf Abb. 5 Qualitative Detektion von heterophilen Antikörpern in menschlichem Blut. Die Methode dieses Schnelltests ist die eines direkten FestphasenImmunoassays. Angezeigt wird nur das Vorhandensein von heterophilen Ak. ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 7 (Ausnahme: Übertragung durch Transfusion). Ein negatives AntiVCA-IgM schließt eine frische Infektion nicht aus. Relativ häufig tritt das IgM verzögert auf bzw. ist nur eine sehr kurze Zeit nachweisbar. In diesen Fällen ist das Fehlen von AntiEBNA 1 ein Hinweis auf eine frische Infektion. Beim Immungesunden ist nach Ablauf einer Infektion nur Anti-VCA-IgG und Anti-EBNA 1 nachweisbar, IgM-Titer und AntiEarly-Antigen sind in der Regel negativ. Ein sekundärer Verlust des AntiEBNA 1 weist auf eine Störung der TZell-Immunantwort hin (EBNA 1 wird bei der Lyse der B-Lymphozyten durch die T-Zellen freigesetzt und führt dann zu einer reaktiven Antikörperbildung. Fehlendes AntiEBNA 1 lässt auf Fehlen von EBNA und damit nur geringe Lyse infizierter B-Zellen durch zytotoxische T-Zellen schließen). Der sekundäre Verlust des Anti-EBNA 1 bei Immunsuppression kann bei einer einzelnen Serologie eine frische Infektion ______ vortäuschen. Aufgrund der B-ZellStimulierung kann es bei aktiver EBVInfektion zu polyklonalen IgMNachweisen in anderen Serologien mit entsprechender Fehlinterpretation kommen (z. B. Röteln, Toxoplasmose, Hepatitis etc.). Anti-EBNA kann bei ca. 5% der EBVInfizierten negativ sein oder bleiben. Die drei klassischen Erstkriterien im Labor für eine EBV-Infektion sind: • Lymphozytose • Vorhandensein von mindestens 10% atypischer Lymphozyten im Blutausstrich • eine positive EBV-Serologie Nächste Seite - Graphischer Ak-Verlauf (Abb. 7) - Tabelle 1: Interpretation Übernächste Seite - Einzelmarker (Tabelle 2) Abb. 6 Aceton-fixierte B95-8 Zelle: angefärbt wurde das virale Capsid Antigen (VCA) Das Färbeergebnis leuchtet unter UV-Licht grün. Es handelt sich um eine Mehrkernige Zelle. 8 ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 Abb. 7 Verlauf der Ak bei EBV-Infektion VCA(p23)-IgA Anti-EA VCA(p18)-IgG EBNA-1-IgG Ja hr e M on at e W oc he n Pr im är in fe kt Inf. Mononukleose VCA(p23)-IgM VCA(p23)-IgG Tab. 1 Serologische Interpretation (vereinfacht) Phase der Infektion Erstinfektion VCA-IgM VCA-IgA + + VCA-IgG EA-D-IgG EBNA-2-IgG EBNA-1-IgG + Frühe Phase oder persistierender Resttiter + 3. - 6. Woche + 3. - 6. Monat + 6. -12. Monat maligne Tumore EA-D-IgA + Frühe Phase (1-3 Wochen nach Infektion) chronisch aktive EBVInfektion EA-R-IgG + (+) ++ + ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 + (+) 9 Tab. 2-1 Serologische Interpretation (vereinfacht) Marker Indikation Bedeutung Paul Bunnell V.a. frische Infektion Mononucleose-Schnelltest zum Nachweis heterophiler Antikörper - nur bei ca. 90 % der frisch Infizierten positiv - bei Kindern < 10 Jahre unzuverlässig - je nach Testsystem bis 1 Jahr reaktiv Virus-Capsid-Antigen (wesentliches Hüllprotein) - Exprimierung während der aktiven Infektion VCA Anti-VCAIgM Routine, EBV-Status Marker der frischen Infektion - meist zeitgleich mit VCA-IgG, häufiger auch verzögert, selten früher. Im Einzelfall fehlend! - Neg. IgM schließt eine frische Infektion nicht aus! - in seltenen Fällen > 1 Jahr persistierend - Wiederauftreten bei Reaktivierungen (selten) - Kreuzreaktion bei anderen HerpesInfektionen - heterotypisches IgM im Rahmen anderer Infektionen (z. B. HIV, HAV) Anti-VCAIgG Routine, EBV-Status Marker für Seropositivität - meist schon in der Inkubationsphase nachweisbar - lebenslang persistierend Anti-VCAIgA Rezidivkontrolle bei NPC - hochtitrig bei Nasopharynxcarzinom NPC - auch bei frischen Infektionen, Reaktivierungen, lymphoproliferativen Erkrankungen nach Transplantationen nachweisbar 10 ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 Tab. 2-2 Serologische Interpretation (vereinfacht, Fortsetzung) Marker Indikation Bedeutung Early-Antigen (Komplex viraler NichtStruktur-Proteine) - Bildung während der aktiven Infektion durch das EBV-Virus - Immunfluoreszenz-serologische Unterscheidung in EA-D (diffus) und EA-R (restricted) EarlyAntigen-Ak Anti-EA-DIgG Routine, EBV-Status Marker für Aktivität/Virusreproduktion - Anstieg in akuter Phase (70 - 80 %) - i. d. R. nach 3 - 6 Monaten nicht mehr nachweisbar - Wiederauftreten bei Reaktivierung Anti-EA-RIgG V.a. frische Infektion V.a. Burkitt-Lymphom - Anstieg meist erst in Rekonvaleszenz (Ausnahme: Kleinkinder) - bei neg. Paul-Bunnell-Test und fehlendem Anti-EA-D zum Nachweis der akuten Infektion bei Kleinkindern - hochtitrig beim Burkitt-Lymphom Anti-EA-IgA Rezidivkontrolle bei NasopharynxCarzinom - positiv beim Nasopharynxcarzinom - chronisch reaktivierte EBV-Infektion ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 11 Tab. 2-3 Serologische Interpretation (vereinfacht, Fortsetzung) Marker Indikation Bedeutung EBNA 1-6 Anti-EBNA 1-IgG Epstein-Barr-Virus Nuclear Antigen (Komplex viraler Zellkernproteine) - Exprimierung während der Latenz - Freisetzung aus B-Zellen bei T-Zellbedingter Zytolyse Routine, EBV-Status Marker für frühere Infektion - positives Anti-EBNA 1 schließt eine frische Infektion aus (Ausnahme: Infektion durch Transfusion) - bleibt nach abgelaufener Infektion i. d. R. lebenslang positiv - nur ein kleiner Prozentsatz bleibt AntiEBNA 1- negativ - Bei Immunsuppression (z. B. HIV-, HBVInfektion, Maligne Tumoren, Transplantation) sekundärer Verlust von Anti-EBNA 1 Dr. med. univ. Gerhard Haas DRK-Kliniken Berlin, Zentrale Abt. f. Labormedizin Spandauer Damm 130, 14050 Berlin [email protected] eingegangen am: 5.9.2010 angenommen am 9.9.2010 Quellen: * Labor und Diagnose L. Thomas; TH-Books Verlagsgesellschaft, 6. Auflage. * Klinische Infektiologie, Moser et al. Urban-Fischer Verlag 1. Auflage 2001 * http://www.vu-wien.ac.at/i123/SPEZVIR/EBV.HTML 12 ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 Ausgabe 23, Oktober 2010 http://magazin.drheymann.de ISSN 2190-5118 Fragen Epstein-Barr Virus 1) Wie wird der Epstein-Barr-Virus übertragen? a) parenteral b) fäkal-oral c) Speichel d) kontaminierte Lebensmitteln e) Vektoren 5) Atypische mononukleäre Zellen (sog. „Virozyten“) im peripheren Blutausstrich sind a) aktivierte Monozyten b) aktivierte Plasmazellen c) aktivierte zytotoxische T-Zellen d) aktivierter Myeloblast e) aktivierter Retikulozyt 2) Welche Tumorerkrankung kann der Epstein-Barr-Virus hervorrufen? a) Sarkom der quergestreiften Muskulatur b) Burkitt-Lymphom c) Glioblastom d) Non-Hodgkin-Lymphom e) Spinozelluläres Karzinom 3) Wie ist eine erhöhte Replikation des Virus nachweisbar? a) durch Anti-VCA-IgG b) durch die PCR c) durch einen positiven Paul Bunnell Test d) Immortalisationsversuch e) durch Anti-EBNA1-IgG 4) In welchen Zellen überlebt der Epstein-Barr-Virus ggf. lebenslang? 6) In der EBV-Liquordiagnostik wird welche Untersuchung bevorzugt? a) Serologie b) Immortalisationsversuch c) PCR d) Viruskultur e) Hanganatziu-Deicher Untersuchung 7) Welcher Screening-Test ist zum Ausschluß einer frischen Infektion nicht ausreichend? a) PCR b) IFT c) Paul-Bunnell-Test d) Serologie e) Immunoassays a) Erythrozyten b) B-Lymphozyten c) Granulozyten d) Plasmazellen e) Monozyten ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14 13 Fragen Epstein-Barr-Virus 8) Serologisch wird eine frische Infektion durch welche Marker angezeigt? 10) Welcher serologische Marker erscheint hochtitrig beim BurkittLymphom? a) Anti-VCA-IgM b) Anti-EBNA-1 c) Anti-EBNA-2 d) Anti-EBNA-6 e) Anti-EBNA-9 a) EBNA-1 b) VCA-IgM c) EA-R d) EBNA-2 e) EBNA-4 9) Welche Therapieform wird bei EBV-Infektionen angewendet? a) Antibiotische Therapie b) Zytostatische Therapie c) Symptomatische Therapie d) Virostatische Therapie e) EBV-spezifische Infusionstherapie 14 CME-zertifiziert vom 1.10.10 – 31.12.10 Eingabe der Antworten nur online möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eingabe unter: http://magazin.drheymann.de ZAL-Magazin 2010 (23); 2-14