Methotrexat - 1 A Pharma® 7,5 mg/ml Fertigspritzen 1 Fachinformation

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Fachinformation
Methotrexat - 1 A Pharma® 7,5 mg/ml Fertigspritzen
Wichtiger Warnhinweis zur Dosierung von Methotrexat:
Methotrexat zur Therapie von rheumatologischen oder dermatologischen Erkrankungen darf nur 1 x wöchentlich eingenommen / angewendet werden.
Fehlerhafte Dosierung von Methotrexat kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen, einschließlich tödlich verlaufender, führen. Das medizinische
Personal und die Patienten sind entsprechend zu unterweisen.
Wirkstoff:
Methotrexat 7,5 mg pro ml Injektionslösung
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält 7,5 mg Methotrexat (als Methotrexat-Dinatrium).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml
wird einmal wöchentlich injiziert.
1 Fertigspritze mit 0,33 ml Injektionslösung
enthält 2,5 mg Methotrexat.
1 Fertigspritze mit 1 ml Injektionslösung enthält 7,5 mg Methotrexat.
1 Fertigspritze mit 1,33 ml Injektionslösung
enthält 10 mg Methotrexat.
1 Fertigspritze mit 2 ml Injektionslösung enthält 15 mg Methotrexat.
1 Fertigspritze mit 2,67 ml Injektionslösung
enthält 20 mg Methotrexat.
1 Fertigspritze mit 3,33 ml Injektionslösung
enthält 25 mg Methotrexat.
Der Patient ist ausdrücklich auf die Besonderheit der einmal wöchentlichen Verabreichung hinzuweisen! Es ist ratsam,
einen bestimmten, geeigneten Wochentag als Tag der Injektion festzulegen.
Sonstige Bestandteile:
0,06 mmol (1,3 mg) Natrium pro
spritze mit 0,33 ml
0,17 mmol (4,0 mg) Natrium pro
spritze mit 1 ml
0,23 mmol (5,3 mg) Natrium pro
spritze mit 1,33 ml
0,35 mmol (8,0 mg) Natrium pro
spritze mit 2 ml
0,46 mmol (10,6 mg) Natrium pro
spritze mit 2,67 ml
0,58 mmol (13,3 mg) Natrium pro
spritze mit 3,33 ml.
Dosierung bei rheumatoider Arthritis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt
einmal wöchentlich 7,5 mg Methotrexat
als subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion (siehe Abschnitt “Art
und Dauer der Anwendung”).
FertigFertigFertigFertigFertigFertig-
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Injektionslösung, Fertigspritze
Klare, gelbe Lösung
Stand: März 2011
- Schwere Formen der Psoriasis vulgaris, insbesondere vom Plaque-Typ, die
nicht ausreichend mit herkömmlichen
Therapien wie Phototherapie, PUVA
und Retinoiden behandelt werden können, sowie schwere Psoriasis arthropathica.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
- Schwere aktive rheumatoide Arthritis
(RA) bei erwachsenen Patienten
- Polyarthritische Formen der schweren
aktiven juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) bei unzureichendem Ansprechen auf nichtsteroidale Antirheumatika
(NSAR)
Wegen der in höherem Alter eingeschränkten Leber- und Nierenfunktion
und der geringen Folsäurereserven sollten bei älteren Patienten relativ niedrige
Dosierungen verwendet werden.
Je nach Krankheitsaktivität und Verträglichkeit kann die Anfangsdosis schrittweise um je 2,5 mg erhöht werden.
Eine Wochendosis von 25 mg Methotrexat sollte im Allgemeinen nicht überschritten werden.
Nach Erreichen der gewünschten therapeutischen Wirkung sollte die Dosierung
schrittweise – so weit wie möglich – auf
die niedrigste noch wirksame Erhaltungsdosis reduziert werden.
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen mit polyarthritischen Formen der
juvenilen idiopathischen Arthritis
Die empfohlene Dosierung beträgt
10 - 15 mg/m2 Körperoberfläche/Woche.
In Ausnahmefällen kann bei therapierefraktärer Erkrankung eine höhere Dosis
von 20 - 30 /m2 Körperoberfläche/Woche
verabreicht werden; in diesem Fall sind
jedoch häufigere Untersuchungen durchzuführen.
Wegen der begrenzten Daten zur intravenösen Anwendung bei Kindern und
Jugendlichen ist die parenterale Verabreichung in dieser Altersgruppe auf die
subkutane und intramuskuläre Injektion
beschränkt.
Dosierung bei schweren Formen der
Psoriasis
Empfohlene Anfangsdosis (bezogen auf
einen Erwachsenen mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 70 kg):
Zur Einschätzung der Toxizität wird eine
einmalige Testdosis von 2,5 - 5 mg
empfohlen.
Die Verabreichung kann als subkutane,
intramuskuläre oder intravenöse Injektion erfolgen (siehe Abschnitt “Art und
Dauer der Anwendung”).
Bei unveränderten Laborparametern
wird die Behandlung eine Woche später
mit etwa 7,5 mg fortgesetzt.
Die Dosis wird schrittweise unter Kontrolle der Laborparameter erhöht (in
Schritten von 5 - 7,5 mg pro Woche), bis
ein optimales Therapieergebnis erreicht
wird. Eine Wochendosis von 25 mg
Methotrexat sollte im Allgemeinen nicht
überschritten werden.
Nach Erreichen des gewünschten Therapieergebnisses sollte die Dosierung
schrittweise – soweit möglich – auf die
niedrigste beim einzelnen Patienten
noch wirksame Erhaltungsdosis reduziert werden.
Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Kreatininclearance
(ml/min)
Dosis
> 50
20 – 50
< 20
100 %
50 %
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml darf nicht
verabreicht werden
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Patienten mit signifikanter bestehender
oder früherer Lebererkrankung, vor
allem, falls diese durch Alkohol verursacht ist, sollten Methotrexat – wenn
überhaupt – nur mit großer Vorsicht er-
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51001947/1
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml Fertigspritzen
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halten. Bei einem Bilirubinwert > 5 mg/dl
(85,5 μmol/l) ist Methotrexat kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Art und Dauer der Anwendung
Das Arzneimittel ist nur zur einmaligen
Anwendung bestimmt.
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung visuell geprüft werden. Es dürfen
nur klare und praktisch partikelfreie
Lösungen angewendet werden.
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml
kann subkutan, intramuskulär oder intravenös injiziert werden; bei Kindern und
Jugendlichen jedoch nur subkutan oder
intramuskulär. Bei Erwachsenen sollte
die intravenöse Verabreichung als Bolusinjektion erfolgen.
Über die Gesamtdauer der Behandlung
entscheidet der Arzt.
Rheumatoide Arthritis
Bei rheumatoider Arthritis ist nach etwa
4 - 8 Wochen mit einem Ansprechen auf
die Therapie zu rechnen. Die Symptome
können nach Absetzen der Behandlung
wieder auftreten.
Schwere Formen der Psoriasis
Die therapeutische Wirkung setzt im Allgemeinen nach 2 - 6 Wochen ein. Danach wird die Therapie je nach klinischem Bild und Änderungen der Laborparameter fortgesetzt oder abgesetzt.
Besonderer Hinweis
Bei der Umstellung von der oralen auf
die parenterale Verabreichung kann
eine Dosisreduktion notwendig werden
infolge der schwankenden Bioverfügbarkeit von Methotrexat nach oraler Verabreichung.
Entsprechend den aktuellen Therapieleitlinien kann eine Folsäure-Substitution
in Betracht gezogen werden.
Jeder Kontakt von Methotrexat mit Haut
und Schleimhäuten muss vermieden
werden! Bei einer Kontamination müssen die betroffenen Körperstellen umgehend mit reichlich Wasser abgespült
werden!
4.3 Gegenanzeigen
Methotrexat darf in folgenden Fällen
nicht verwendet werden:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Methotrexat oder einen der
sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
- Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance unter 20 ml/min)
- schwere Leberfunktionsstörung [Bilirubin > 5 mg/dl (85,5 μmol/l)]
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- Funktionsstörungen des hämatopoetischen Systems
- erhöhter Alkoholkonsum
- Immunschwäche
- schwere Infektionen
- gastrointestinale Ulzera
- Schwangerschaft, Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).
Während einer Methotrexat-Therapie
darf keine Impfung mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten wegen der bei diesen
Patienten verzögerten Elimination von
Methotrexat dieses Arzneimittel nur mit
erhöhter Vorsicht und in niedriger Dosierung erhalten (siehe Abschnitt 4.2).
Patienten mit signifikanter bestehender
oder früherer Lebererkrankung, vor allem,
falls diese durch Alkohol verursacht ist,
sollten Methotrexat – wenn überhaupt –
nur mit großer Vorsicht erhalten.
Zustände, die zu Dehydratation führen,
wie Erbrechen, Diarrhö oder Stomatitis,
können die Toxizität von Methotrexat
aufgrund erhöhter Wirkstoffspiegel steigern. Die Anwendung von Methotrexat
sollte in diesen Fällen bis zum Abklingen
der Symptome unterbrochen werden.
Bei Patienten mit pathologischen Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen
(sogenannte „third space“), wie z. B. Aszites oder Pleuraerguss, ist die Plasmaeliminationshalbwertszeit von Methotrexat verlängert.
Besondere Vorsicht ist bei Vorliegen
eines insulinpflichtigen Diabetes mellitus
sowie bei eingeschränkter Lungenfunktion geboten.
Weiterhin ist bei Vorliegen einer inaktiven chronischen Infektion (z. B. Herpes
zoster, Tuberkulose, Hepatitis B oder C)
wegen einer möglichen Aktivierung besondere Vorsicht erforderlich.
Psoriatische Läsionen können sich bei
einer UV-Bestrahlung unter gleichzeitiger
Methotrexat-Therapie verschlimmern.
Dieses Arzneimittel enthält Natrium,
aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Fertigspritze, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.
Anwendung bei älteren Patienten
Weiterhin sollten insbesondere ältere
Patienten auf Frühzeichen einer Toxizität
untersucht werden (siehe Abschnitt 4.2).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Eine Therapie mit Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml sollte bei Kindern und Jugendlichen nur von Fachärzten mit ausreichender Erfahrung in der Diagnose
und Behandlung der betreffenden rheumatischen Erkrankung eingeleitet und
überwacht werden.
Hinweise
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml
sollte nur von Ärzten mit ausreichender
Erfahrung in der Methotrexat-Therapie
der betreffenden Erkrankung verordnet
werden. Die Patienten müssen ausdrücklich darüber informiert werden,
dass die Therapie einmal wöchentlich
verabreicht wird, sowie über den möglichen Nutzen und die möglichen Risiken
der Methotrexat-Therapie (einschließlich Frühzeichen und -symptome einer
Toxizität) aufgeklärt werden. Außerdem
müssen sie über die Notwendigkeit informiert werden, umgehend den Arzt
aufzusuchen, wenn Symptome einer Intoxikation auftreten, und dass diese
Symptome anschließend überwacht
werden müssen (auch mit Labortests).
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml
kann genotoxisch wirken. Eine Schwangerschaft muss vor der Verabreichung
von Methotrexat ausgeschlossen werden. Methotrexat verursacht beim Menschen embryotoxische Wirkungen, Fehlgeburten und fetale Fehlbildungen. Methotrexat beeinträchtigt im Verabreichungszeitraum die Spermatogenese
und Ovogenese, was zu einer verminderten Fertilität führen kann. Diese Effekte scheinen nach Absetzen der Therapie
reversibel zu sein. Während der Behandlung und bis zu mindestens 6 Monate danach müssen Männer und Frauen wirksame Kontrazeptionsmethoden anwenden. Die möglichen Risiken der Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit
sollten mit Patientinnen im gebärfähigen
Alter besprochen und ihre Partner entsprechend beraten werden (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).
Der Kontakt von Methotrexat mit Haut
und Schleimhäuten ist zu vermeiden. Im
Falle einer Kontamination sind die betroffenen Körperstellen unverzüglich mit
reichlich Wasser abzuspülen.
Empfohlene Untersuchungen und Sicherheitsmaßnahmen
Vor Einleitung einer Methotrexat-Therapie oder Wiederaufnahme nach einer
Therapiepause:
- großes Blutbild mit Differenzialblutbild
und Thrombozyten
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- Leberenzyme
- Bilirubin
- Serumalbumin
- Röntgen-Thorax und
- Nierenfunktionstests
- falls klinisch indiziert, Tuberkulose und
Hepatitis ausschließen
Während der Therapie (in den ersten
6 Monaten mindestens einmal monatlich
und danach alle 3 Monate):
Bei einer Dosiserhöhung sollten ebenfalls häufigere Kontrolluntersuchungen
erwogen werden.
1. Untersuchung von Mund und Rachen
auf Schleimhautveränderungen
2. Großes Blutbild mit Differenzialblutbild
und Thrombozyten. Eine durch Methotrexat verursachte Suppression der
Hämatopoese kann plötzlich und auch
unter scheinbar sicheren Dosierungen
auftreten. Bei jedem starken Abfall der
Leukozyten- oder Thrombozytenzahlen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und eine geeignete supportive
Therapie einzuleiten. Die Patienten
sollten darauf hingewiesen werden,
alle Anzeichen für eine Infektion mitzuteilen. Bei Patienten, die gleichzeitig
hämatotoxische Arzneimittel (z. B. Leflunomid) erhalten, sollten Blutbild und
Thrombozyten engmaschig kontrolliert
werden.
3. Leberfunktionstests: Auf das Auftreten
hepatotoxischer Wirkungen ist besonders zu achten. Die Behandlung darf
nicht eingeleitet bzw. muss abgebrochen werden, wenn pathologische Leberfunktionswerte oder Leberbiopsiebefunde vorliegen oder sich während
der Therapie entwickeln. Solche pathologischen Werte sollten sich innerhalb von 2 Wochen normalisieren. Danach kann die Behandlung nach Ermessen des Arztes wieder fortgesetzt
werden. Kontrolle von Leberenzymen
im Serum: Bei 13-20 % der Patienten
wurde über einen zeitweiligen Anstieg
der Transaminasen auf das Doppelte
oder Dreifache des oberen Normwerts
berichtet. Bei einer anhaltenden Erhöhung der Leberenzymwerte sollte erwogen werden, die Dosis zu reduzieren oder die Therapie abzubrechen.
Wegen der potenziellen Hepatotoxizität sollten während der Behandlung
mit Methotrexat außer bei eindeutiger
Notwendigkeit keine weiteren hepatotoxischen Arzneimittel verwendet
sowie Alkoholkonsum vermieden
oder stark eingeschränkt werden
(siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und
sonstige Wechselwirkungen). Bei Patienten, die gleichzeitig noch weitere
hepatotoxische Arzneimittel erhalten
(z. B. Leflunomid), sollten die Leberenzyme engmaschig kontrolliert werden. Dasselbe gilt bei gleichzeitiger
Verabreichung hämatotoxischer Arzneimittel (z. B. Leflunomid).
Der Nutzen einer Leberbiopsie zur
Überwachung der Hepatotoxizität
bei rheumatologischen Indikationen
ist nicht belegt. Bei einer längeren
Behandlung schwerer Formen der
Psoriasis mit Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml sollten wegen der potenziellen Hepatotoxizität Leberbiopsien durchgeführt werden.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, zwischen Patienten mit normalem und
erhöhtem Risiko für eine Hepatotoxizität zu differenzieren.
a) Patienten ohne Risikofaktoren
Nach derzeitigem medizinischem
Wissenstand ist vor Erreichen einer
kumulativen Dosis von 1,0 - 1,5 g
keine Leberbiopsie notwendig.
b) Patienten mit Risikofaktoren
Dazu gehören in erster Linie
- anamnestisch bekannter Alkoholabusus
- persistierende Erhöhung der Leberenzyme
- anamnestisch bekannte Hepatopathie einschließlich chronische Hepatitis B oder C
- Familienanamnese einer hereditären Hepatopathie
und sekundär (von möglicherweise
geringerer Relevanz):
- Diabetes mellitus
- Adipositas
- anamnestisch bekannte Exposition
gegenüber hepatotoxischen Arzneimitteln oder Chemikalien.
Bei diesen Patienten wird während
oder kurz nach Einleitung der Therapie
mit Methotrexat 7,5 mg/ml eine Leberbiopsie empfohlen. Da ein kleiner Prozentsatz der Patienten die Therapie
nach 2 - 4 Monaten aus unterschiedlichen Gründen abbricht, kann die erste
Biopsie auf einen Zeitpunkt nach dieser Anfangsphase verschoben werden. Sie sollte durchgeführt werden,
wenn von einer längerfristigeren Therapie auszugehen ist.
Nach Erreichen einer kumulativen
Dosis von 1,0 - 1,5 g werden wiederholte Leberbiopsien empfohlen.
In folgenden Fällen ist keine Leber-
biopsie notwendig:
- bei älteren Patienten
- bei Patienten mit einer Akuterkrankung
- bei Patienten mit einer Kontraindikation gegen eine Leberbiopsie
(z. B. kardiale Instabilität, veränderte
Blutgerinnungsparameter)
- bei Patienten mit geringer Lebenserwartung.
Häufigere Kontrollen können notwendig sein:
- während der Anfangsphase der Behandlung
- bei Dosiserhöhungen
- während Episoden mit höherem Risiko für erhöhte Methotrexat-Blutspiegel (z. B. Dehydratation, eingeschränkte Nierenfunktion, gleichzeitige Verabreichung zusätzlicher oder
höher dosierter Arzneimittel wie
nichtsteroidale Antirheumatika).
4. Die Nierenfunktion sollte anhand von
Nierenfunktionstests und Urinanalysen überwacht werden.
Da Methotrexat hauptsächlich über die
Nieren ausgeschieden wird, sind bei
einer Niereninsuffizienz erhöhte Serumkonzentrationen zu erwarten. Dies
kann zu schweren Nebenwirkungen
führen. Bei beeinträchtigter Nierenfunktion (z. B. bei älteren Patienten)
sollten häufigere Kontrollen erfolgen.
Dies gilt vor allem bei gleichzeitiger
Verabreichung von Arzneimitteln, die
die Elimination von Methotrexat hemmen, die Nieren schädigen (z. B. nichtsteroidale Antirheumatika) oder die
Blutbildung beeinträchtigen können.
Auch eine Dehydratation kann die Toxizität von Methotrexat verstärken.
5. Untersuchung des Respirationstrakts:
Auf Symptome einer Beeinträchtigung
der Lungenfunktion ist zu achten und
notfalls sind Lungenfunktionsprüfungen durchzuführen.
Bei einer Lungenerkrankung ist eine
schnelle Diagnosestellung erforderlich
und Methotrexat muss abgesetzt werden. Pulmonale Symptome (insbesondere trockener Reizhusten) oder eine
unspezifische Pneumonie während der
Methotrexat-Therapie können Hinweis
auf eine potenziell gefährliche Läsion
sein und erfordern die Unterbrechung
der Therapie und eine sorgfältige Abklärung. Auch wenn das klinische Bild
unterschiedlich ist, zeigt der typische
Patient mit einer Methotrexat-induzierten Lungenerkrankung Fieber, Husten,
Dyspnoe, Hypoxämie und ein Infiltrat
im Röntgen-Thorax. In diesem Fall
muss eine Infektion ausgeschlossen
werden.
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6. Methotrexat kann wegen seiner Wirkung auf das Immunsystem das Ansprechen auf eine Impfung beeinträchtigen und die Ergebnisse immunologischer Tests verändern. Besondere Vorsicht ist wegen einer möglichen Aktivierung auch bei inaktiven
chronischen Infektionen (z. B. Herpes
zoster, Tuberkulose, Hepatitis B oder
C) angebracht.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Hepatotoxizität kann bei regelmäßigem Alkoholkonsum oder Einnahme hepatotoxischer Arzneimittel verstärkt sein.
Patienten, die zusätzlich hepatotoxische
Arzneimittel nehmen müssen (z. B.
Azathioprin, Leflunomid, Sulfasalazin,
Retinoide), sollten engmaschig überwacht werden. Regelmäßiger Alkoholkonsum ist zu vermeiden.
Salicylate, Phenylbutazon, Diphenylhydantoin (= Phenytoin), Barbiturate, Tranquilizer, orale Kontrazeptiva, Tetrazykline, Amidopyrinderivative, Sulfonamide
sowie p-Aminobenzoesäure verdrängen
Methotrexat aus der Plasmaproteinbindung und verstärken dadurch die biologische Verfügbarkeit und infolgedessen
auch die Toxizität (indirekte Dosiserhöhung).
Penicilline können die renale Clearance
von Methotrexat im Einzelfall verringern,
so dass möglicherweise die Serumkonzentrationen von Methotrexat ansteigen
und damit auch die hämatologische und
gastrointestinale Toxizität zunimmt.
Orale Antibiotika wie Tetrazykline, Chloramphenicol und nicht resorbierbare Breitspektrumantibiotika können die intestinale Resorption von Methotrexat beeinträchtigen oder den enterohepatischen
Kreislauf beeinflussen, indem sie die
Darmflora und die Metabolisierung von
Methotrexat durch Bakterien hemmen.
Probenecid und schwache organische
Säuren können die Ausscheidung von
Methotrexat verringern und dadurch
ebenfalls zu einer indirekten Dosiserhöhung führen.
Bei einer Vorbehandlung mit Arzneimitteln, die Nebenwirkungen auf das Knochenmark haben (z. B. Sulfonamide, Trimethoprim-Sulfamethoxazol, Chloramphenicol, Pyrimethamin), ist auf die
Möglichkeit ausgeprägter Störungen der
Hämatopoese (Blutbildung) zu achten.
Die gleichzeitige Verabreichung von
Arzneimitteln, die einen Folatmangel
verursachen (z. B. Sulfonamide, Trime-
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thoprim-Sulfamethoxazol), kann die Toxizität von Methotrexat verstärken. Besondere Vorsicht ist auch bei bereits bestehendem Folatmangel angebracht.
Dagegen kann die gleichzeitige Verabreichung folinsäurehaltiger Arzneimittel
oder Vitaminpräparate die Wirksamkeit
von Methotrexat abschwächen.
Bei Patienten mit niedrig dosiertem Methotrexat, insbesondere bei Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion, sollte das Risiko einer Wechselwirkung zwischen NSAR und Methotrexat bedacht
werden. Ist eine solche Kombinationstherapie notwendig, sollten Blutbild und
Nierenfunktion überwacht werden. Vorsicht ist angebracht, wenn sowohl
NSAR als auch Methotrexat innerhalb
von 24 Stunden verabreicht werden, da
in diesem Fall die Plasmaspiegel von
Methotrexat ansteigen und verstärkte toxische Wirkungen auftreten können.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml
und Basistherapeutika (z. B. Goldpräparate, Penicillamin, Hydroxychloroquin,
Sulfasalazin, Azathioprin, Ciclosporin)
sind im Allgemeinen keine verstärkten
toxischen Wirkungen von Methotrexat
zu erwarten.
Auch wenn die Kombination von Methotrexat mit Sulfasalazin die Wirkung von
Methotrexat verstärken und damit wegen der Hemmung der Folsäuresynthese durch Sulfasalazin zu vermehrten unerwünschten Reaktionen führen kann,
wurden solche Auswirkungen in mehreren Studien bei Patienten nur in seltenen
Einzelfällen beobachtet.
Die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat und Theophyllin kann die Clearance von Theophyllin verringern. Deshalb sollten die Theophyllin-Plasmaspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Methotrexat und Omeprazol führte zu einer
verzögerten renalen Ausscheidung von
Methotrexat. In einem Fallbericht führte
die gleichzeitige Verabreichung von
Pantoprazol zu einer Hemmung der renalen Elimination des Metaboliten 7-Hydroxy-Methotrexat sowie zu Myalgie und
Schüttelfrost.
Übermäßiger Konsum koffein- oder
theophyllinhaltiger Getränke (Kaffee,
koffeinhaltige Kaltgetränke, schwarzer
Tee) ist während einer Therapie mit Methotrexat zu vermeiden, da sonst die
Wirksamkeit von Methotrexat infolge
einer Interaktion zwischen Methotrexat
und Methylxanthinen an den Adenosinrezeptoren abgeschwächt werden kann.
Die gleichzeitige Anwendung von Mercaptopurin und Methotrexat kann die
Bioverfügbarkeit von Mercaptopurin erhöhen, wahrscheinlich infolge einer
Hemmung der Metabolisierung von Mercaptopurin.
Wegen seines möglichen Effekts auf das
Immunsystem kann Methotrexat die Ergebnisse von Impfungen und Tests verfälschen (immunologische Verfahren zur
Bestimmung der Immunreaktion). Bei
Patienten, die mit Methotrexat behandelt
werden, dürfen keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von Methotrexat in der
Rheumatologie und Dermatologie ist
während der gesamten Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt
4.3), weil gezeigt werden konnte, dass
Methotrexat beim Menschen (kraniofaziale, kardiovaskuläre und Extremitätenfehlbildungen) ebenso wie bei vier
Tierspezies teratogen wirkt (siehe Abschnitt 5.3). Die bisher 42 exponierten
Schwangerschaften zeigen ein Fehlbildungsrisiko von etwa 1 : 14 an. Bei Beendigung einer Methotrexat-Therapie
vor der Empfängnis wurden normale
Schwangerschaften beschrieben.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss
eine bestehende Schwangerschaft vor
Therapiebeginn durch geeignete Maßnahmen, z. B. mit einem Schwangerschaftstest, sicher ausgeschlossen werden.
Patienten im zeugungsfähigen Alter
(Frauen und Männer) müssen während
der Behandlung mit Methotrexat 1 A Pharma 7,5 mg/ml und bis zu mindestens 6 Monate danach zuverlässige
Verhütungsmethoden anwenden.
Tritt in diesem Zeitraum dennoch eine
Schwangerschaft ein, sollte eine ärztliche Beratung über das Risiko schädlicher Auswirkungen der Behandlung
auf das Kind erfolgen.
Da Methotrexat genotoxisch wirken
kann, wird allen Frauen mit Kinderwunsch geraten, möglichst bereits vor
der Therapie, eine genetische Beratungsstelle aufzusuchen, und Männer
sollten sich über die Möglichkeit einer
Spermakonservierung vor Therapiebeginn beraten lassen.
Stillzeit
Methotrexat tritt in die Muttermilch über.
Nach Verabreichung von 22,5 mg/Tag
wurde ein Milch/Plasmakonzentrations-
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Methotrexat - 1 A Pharma® 7,5 mg/ml Fertigspritzen
verhältnis von 0,08 gefunden. Deshalb
ist die Behandlung während der Stillzeit
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Sollte eine Anwendung während der
Stillzeit notwendig werden, muss vor der
Behandlung abgestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Methotrexat - 1 A Pharma 7,5 mg/ml hat
geringen oder mäßigen Einfluss auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen.
Da während der Behandlung mit Methotrexat zentralnervöse Nebenwirkungen
wie Müdigkeit, Schwindel und Somnolenz auftreten können, können die Verkehrstüchtigkeit und/oder die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen in Einzelfällen beeinträchtigt sein. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Inzidenz und Schweregrad von Nebenwirkungen hängen gewöhnlich von der
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung von Methotrexat ab.
Da schwere Nebenwirkungen bereits
bei niedrigen Dosierungen und jederzeit
während der Behandlung auftreten
können, ist eine regelmäßige ärztliche
Überwachung in kurzen Zeitabständen
unverzichtbar.
Die meisten Nebenwirkungen sind bei
frühzeitiger Erkennung reversibel.
Jedoch können einige der unten aufgeführten schweren Nebenwirkungen in
sehr seltenen Fällen zum plötzlich Tod
führen.
Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist
die Dosierung je nach Schweregrad und
Intensität gegebenenfalls zu reduzieren
und es sind geeignete Maßnahmen zu
treffen (siehe Abschnitt 4.9, Absatz
“Therapiemaßnahmen bei einer Überdosierung”).
Bei Wiederaufnahme der MethotrexatTherapie sollte diese mit Vorsicht und
nach sorgfältiger Überprüfung ihrer
Notwendigkeit fortgesetzt und dabei
verstärkt auf ein mögliches Wiederauftreten toxischer Wirkungen geachtet
werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
in der folgenden Tabelle werden folgende
Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
(> 1/10)
(> 1/100 bis < 1/10)
(> 1/1000 bis < 1/100)
(> 1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Dies führt möglicherweise zu schweren
Nebenwirkungen wie z. B. einer weiteren Einschränkung der Nierenfunktion
bis hin zu akutem Nierenversagen.
Erkrankungen
des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie
Gelegentlich: Panzytopenie, Agranulozytose, Beeinträchtigung der Hämatopoese
Selten: Megaloblastenanämie
Sehr selten: schwere Verläufe einer
Myelosuppression, aplastische Anämie.
Während der Therapie mit Methotrexat 1 A Pharma 7,5 mg/ml kann es zu einer
Verschlechterung der Nierenfunktion mit
Anstieg bestimmter Laborwerte kommen
(Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im
Serum).
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Anstieg von Leberenzymen
(ALAT [GPT], ASAT [GOT], alkalischer
Phosphatase und Bilirubin
Gelegentlich: Leberverfettung, chronische Leberfibrose und Leberzirrhose (in
diesen Fällen häufig trotz normaler Leberenzymwerte bei regelmäßigen Kontrollen), Abnahme von Serumalbumin
Selten: Hepatotoxizität, akute Hepatitis
Sehr selten: Reaktivierung einer chronischen Hepatitis, akute Lebernekrose,
akuter Leberzerfall, Leberversagen.
Frühzeichen dieser lebensbedrohlichen
Komplikationen können Fieber, Halsschmerzen, Mundschleimhautgeschwüre, grippeartige Beschwerden, starke Erschöpfung, Nasenbluten und Hautblutungen sein.
Die Anwendung von Methotrexat ist sofort zu unterbrechen, wenn die Anzahl
der Blutkörperchen signifikant abnimmt.
Erkrankungen
des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Stomatitis, Bauchschmerzen, Anorexie, Übelkeit, Erbrechen
(insbesondere in den ersten 24 - 48
Stunden nach Verabreichung von
Methotrexat)
Häufig: Diarrhö
Gelegentlich: gastrointestinale Ulzera
und Blutungen
Selten: Enteritis, Gingivitis, Meläna
Sehr selten: Hämatemesis.
Falls eine Diarrhö oder Geschwüre im
Mund- und Rachenbereich auftreten,
kann wegen des Risikos einer gastrointestinalen Perforation oder hämorrhagischen Enteritis eine Therapieunterbrechung notwendig werden.
Erkrankungen
der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Entzündung und Geschwüre (Ulzera) im Bereich der Harnblase (möglicherweise mit Hämaturie)
oder Vagina, Dysurie
Selten: Azotämie, Menstruationsstörungen, vorübergehende Oligospermie
Sehr selten: Libidoverlust, Impotenz,
Beeinträchtigung von Ovogenese oder
Spermatogenese.
Weiterhin wurde das Auftreten einer
Proteinurie beobachtet.
Da Methotrexat überwiegend über die
Nieren ausgeschieden wird, sind bei
einer Niereninsuffizienz anhaltend erhöhte Serumkonzentrationen zu erwarten.
Weiterhin wurde das Auftreten von Infektionen einschließlich Pneumonie
sowie von opportunistischen Infektionen
mit teilweise letalem Ausgang beobachtet.
Erkrankungen
der Atemwege, des Brustraums und
Mediastinums
Häufig: Lungenkomplikationen auf der
Grundlage einer interstitiellen Pneumonie oder Alveolitis, die unabhängig von
der Methotrexat-Dosis und Behandlungsdauer tödlich verlaufen können
(siehe Abschnitt 4.4). Mögliche typische
Symptome sind allgemeines Krankheitsgefühl, trockener Reizhusten, Dyspnoe
bis hin zur Ruhedyspnoe, Thoraxschmerzen und Fieber. Bei Verdacht auf
diese Komplikationen ist die Behandlung mit Methotrexat - 1 A Pharma umgehend abzubrechen.
Gelegentlich: Lungenfibrose
Selten: Pharyngitis, Atemstillstand
Sehr selten: Pneumocystis-carinii-Pneumonie, Atembeschwerden, Bronchialasthma und chronisch-obstruktive Lungenerkrankung.
Weiterhin wurde das Auftreten von Infektionen einschließlich Pneumonie beobachtet.
Erkrankungen
der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Exanthem (Hautausschlag), Erythem (Hautrötung), Pruritus (Juckreiz)
Gelegentlich: Urtikaria, Photosensibilität
(Lichtüberempfindlichkeit der Haut), Hyperpigmentierung der Haut, Alopezie
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Fachinformation
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(Haarausfall); Zunahme von Rheumaknötchen, Zoster, schmerzhafte Erosionen psoriatischer Plaques; als schwere
toxische Symptome: Vaskulitis oder ausgedehnte herpetiforme Hautausschläge
(Gefäßentzündung), Stevens-JohnsonSyndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
Selten: verstärkte Pigmentierung der
Nägel, Akne, Petechien, Ekchymosen,
Erythema multiforme
Sehr selten: Furunkulose, Teleangiektasie, akute Paronychie.
Weiterhin wurde das Auftreten von Nokardiose, Histoplasmose und Kryptokokkenmykose sowie von disseminiertem Herpes simplex angegeben.
Erkrankungen
des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Fatigue, Somnolenz
Gelegentlich: Schwindel, Verwirrtheit,
Depression, Krampfanfälle
Selten: starke Sehstörungen, Stimmungsschwankungen
Sehr selten: Schmerzen, Myasthenie
oder Parästhesie (Kribbeln) in den Extremitäten, Dysgeusie (metallischer Geschmack), Krampfanfälle, Meningismus,
Paralysen, Emesis, akute septische Meningitis mit Meningismus.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Arthralgie, Myalgie, Osteoporose
Selten: Belastungsfraktur.
Sonstige Nebenwirkungen
Gelegentlich: schwere allergische Reaktionen mit Entwicklung eines anaphylaktischen Schocks, Auftreten von Lymphomen, die sich in einigen Fällen nach Absetzen der Methotrexat-Therapie zurückbildeten.
In einer neueren Studie wurde keine erhöhte Inzidenz von Lymphomen während der Behandlung mit Methotrexat
festgestellt. Bei Auftreten von Lymphomen sollte zunächst die MethotrexatTherapie abgesetzt und eine geeignete
Therapie nur dann eingeleitet werden,
wenn sich die Lymphome nicht zurückbilden.
Selten: Gingivitis, Hypotonie sowie
Thromboembolien (einschließlich arterielle Thrombose, Zerebralthrombose,
Thrombophlebitis, tiefe Venenthrombose, venöse retinale Thrombose und Lungenembolie)
Sehr selten: Konjunktivitis.
Zusätzlich wurde Folgendes beobachtet:
Allergische Vaskulitis, Fieber; Immun-
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suppression (erhöhte Infektionsneigung), Sepsis, Wundheilungsstörung,
Pleuraerguss, Perikarderguss, Perikardtamponade, Hypogammaglobulinämie
Nebenwirkungen bei intramuskulärer/subkutaner Anwendung von Methotrexat
Nach intramuskulärer Anwendung von
Methotrexat können an der Injektionsstelle lokale Nebenwirkungen (Brennen)
oder Schädigungen (sterile Abszessbildung, Fettgewebeabbau) auftreten.
Die subkutane Verabreichung von Methotrexat ist lokal gut verträglich. Bisher
wurden nur leichte lokale Hautreaktionen beobachtet, deren Anzahl im Laufe
der Behandlung zurückging.
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Die Erfahrungen nach der Markteinführung zeigen, dass eine Überdosierung
von Methotrexat im Allgemeinen nach
Einnahme, aber auch nach intravenöser
oder intramuskulärer Verabreichung
auftrat.
In den Berichten über eine orale Überdosierung wurde die Wochendosis versehentlich täglich eingenommen (als Gesamtdosis oder in mehreren Teildosen).
Die Symptome nach einer oralen Überdosierung betreffen in erster Linie das
hämatopoetische System und den Gastrointestinaltrakt, z.B. traten Leukopenie,
Thrombozytopenie, Anämie, Panzytopenie, Myelosuppression, Mukositis, Stomatitis, Mundgeschwüre, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Ulzera und
gastrointestinale Blutungen auf. In einigen Fällen waren keine Intoxikationszeichen erkennbar.
Es liegen Berichte über Todesfälle infolge einer Überdosierung vor. In diesen
Fällen wurden auch Sepsis, septischer
Schock, Nierenversagen und aplastische Anämie angegeben (siehe Abschnitt 4.8).
b) Therapiemaßnahmen bei einer
Überdosierung
Als spezifisches Antidot zur Neutralisierung der toxischen Nebenwirkungen
von Methotrexat steht Calciumfolinat
zur Verfügung. Wenn die Leukozytenzahl unter einer niedrigen Dosierung
von Metho- trexat abnimmt, können
z. B. 6 - 12 mg Calciumfolinat sobald
wie möglich intravenös oder intramuskulär injiziert werden; anschließend wird
die gleiche Dosis mehrmals in Abständen von 3 bis 6 Stunden (mindestens 4mal) verabreicht. Bei einer massiven
Überdosierung können eine Hydratation
und eine Alkalisierung des Urins not-
wendig sein, um eine Ausfällung von
Methotrexat und/oder seiner Metaboliten in den Nierentubuli zu verhindern.
Weder eine Standardhämodialyse noch
eine Peritonealdialyse verbessern die
Elimination von Methotrexat.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Andere Immunsuppressiva; FolsäureAnaloga
ATC-Code: L04AX03; L01BA01
Methotrexat gehört als Folsäure-Analogon in die Reihe der Antimetaboliten. Es
hemmt kompetitiv das Enzym Dihydrofolatreduktase und hemmt die DNA- und
RNA-Synthese.
Es ist bisher nicht geklärt, ob die Wirksamkeit von Methotrexat bei chronischer
Polyarthritis auf einem antiphlogistischen
oder immunsuppressiven Effekt beruht.
Bei Psoriasis ist die Bildungsrate der
Hautepithelzellen im Vergleich zu normaler Haut stark gesteigert. Diese unterschiedliche Proliferationsrate ist die
Grundlage für die Anwendung von Methotrexat zur Kontrolle des Krankheitsprozesses bei Psoriasis.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Gabe wird Methotrexat aus
dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Bei Verabreichung niedriger Dosen (Dosierungen zwischen 7,5 mg/m2 und
80 mg/m2 Körperoberfläche) beträgt die
mittlere Bioverfügbarkeit etwa 70 %,
weist jedoch beträchtliche interindividuelle und intraindividuelle Abweichungen
auf (25 - 100 %). Die maximalen Serumkonzentrationen werden nach 1 - 2 Stunden erreicht.
Nach subkutaner, intravenöser und intramuskulärer Injektion ist die Bioverfügbarkeit vergleichbar.
Die Plasmaproteinbindung von Methotrexat beträgt etwa 50 %. Bei der Verteilung reichert sich die Substanz vor allem
in Leber, Nieren und Milz in Form von
Polyglutamaten an, die teilweise wochen- bis monatelang retiniert werden.
Niedrig dosiertes Methotrexat tritt nur in
minimalen Mengen in den Liquor über,
in hoher Dosierung (300 mg/kg Körpergewicht) wurden im Liquor Konzentrationen zwischen 4 und 7 μg/ml gemessen.
Methotrexat ist bei Ratten und Affen plazentagängig.
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Die mittlere terminale Halbwertszeit beträgt 6 - 7 Stunden, wobei erhebliche
Abweichungen möglich sind (3 -17 Stunden).
Bei Patienten mit einem dritten Kompartiment (Pleuraerguss, Aszites) kann die
Halbwertszeit bis um das 4-fache verlängert sein.
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel
nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
24 Monate
Nach dem Öffnen sofort verwenden.
Etwa 10 % der verabreichten Methotrexat-Dosis werden intrahepatisch metabolisiert. Der Hauptmetabolit ist 7-Hydroxy-Methotrexat.
Methotrexat wird überwiegend unverändert über die Nieren durch glomeruläre
Filtration und aktive Sekretion in den
proximalen Tubuli ausgeschieden.
Etwa 5 - 20 % Methotrexat und 1 - 5 %
7-Hydroxy-Methotrexat werden über die
Galle eliminiert. Es besteht ein ausgeprägter enterohepatischer Kreislauf.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist
eine verzögerte Elimination zu erwarten,
die zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Es wurde eine gute Korrelation zwischen der Clearance von Methotrexat und der endogenen Kreatininclearance festgestellt. Bei eingeschränkter
Leberfunktion ist bisher keine Beeinträchtigung der Ausscheidung bekannt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Chronische Toxizität
Studien zur chronischen Toxizität bei
Mäusen, Ratten und Hunden zeigten
toxische Effekte in Form von gastrointestinalen Läsionen, Myelosuppression
und Hepatotoxizität.
Mutagenes und kanzerogenes Potenzial
Langzeitstudien mit Ratten, Mäusen
und Hamstern ergaben keine Hinweise
auf ein kanzerogenes Potenzial von
Methotrexat.
Methotrexat induziert in vitro und in vivo
Gen- und Chromosomenmutationen.
Beim Menschen besteht Verdacht auf
eine mutagene Wirkung.
Reproduktionstoxikologie
Bei vier Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen, Katze) wurden teratogene Wirkungen festgestellt. Bei Rhesusaffen traten
keine vergleichbaren Fehlbildungen wie
beim Menschen auf.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid
Natriumhydroxid zur pH-Einstellung
Wasser für Injektionszwecke
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
0,33 ml, 1 ml, 1,33 ml, 2 ml, 2,67 ml
oder 3,33 ml Injektionslösung in einer
transparenten Fertigspritze (Typ I Glas)
mit und ohne Graduierung (nur bei den
0,33 ml Fertigspritzen ohne Graduierung) mit Gummistopfen (Bromobutyl).
Packungsgrößen:
1, 5, 10, 12, 20 oder 30 Fertigspritzen
mit 0,33 ml, 1 ml, 1,33 ml, 2 ml, 2,67 ml
oder 3,33 ml Injektionslösung.
Es werden möglicherweise nicht alle
Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
1 A Pharma GmbH
Keltenring 1 + 3
82041 Oberhaching
Telefon: 089/6138825-0
Telefax: 089/6138825-65
E-Mail: [email protected]
8. Zulassungsnummer
68299.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung
31.03.2008
10.Stand der Information
März 2011
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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