jahresbericht 2001/2002 klinische psychologie & psychotherapie Herausgeber & Inhalt Herausgeber Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Psychologisches Institut, 2 Staudingerweg 9, D-55099 Mainz, Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie (Hochschulambulanz) Verein zur Förderung der Wissenschaftlichen Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten sowie von Forschung und Lehre – Poliklinische Institutsambulanz – e.V. verantwortlich für den Inhalt: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hiller Die Ausbildungsstätte ist Mitglied im Deutschen Fachverband für Verhaltenstherapie (DVT); Mitglied im Verbund Universitärer Ausbildungsinstitute für Psychotherapie (UniTh) und als universitäres Ausbildungsinstitut akkreditiert durch die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie; Mitglied des Ausbildungsverbunds Psychologische Psychotherapie – Rhein-Main der Universitäten Frankfurt, Mainz und Darmstadt Leitung des Weiterbildungsstudiengangs Inhalt und der Institutsambulanz: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hiller Seite Psychologischer Psychotherapeut, Supervisor Verhaltenstherapie, Psychologischer Schmerztherapeut (DGSS), Vorwort 3 Die Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie 4 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. Der Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie 15 Klinische Psychologie und Psychotherapie in Forschung und Lehre 18 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Verhaltenstherapie entwickelt sich mit großer Dynamik. Wir möchten mit dem vorliegenden Jahresbericht unsere Arbeit und Durch exzellente weltweite Forschung stehen heute hochwirksame Konzepte transparent machen. Wir wenden uns damit an unsere Behandlungen für die meisten psychischen Erkrankungen zur Ver- Kooperationspartner der staatlichen Psychotherapeutenausbildung fügung. Im deutschen Gesundheitssystem hat sich die Verhaltens- und des Gesundheitssystems, aber auch an Fachkollegen – Praktiker therapie als wissenschaftlich fundiertes und zukunftsorientiertes und Wissenschaftler – sowie unsere Studenten. Trotz der guten Verfahren der Psychotherapie fest etabliert. Die Johannes Gutenberg- Bilanz stehen wir mit vielem noch am Anfang. Das Gesundheits- Universität Mainz steht bei diesen Entwicklungen in der ersten wesen befindet sich in einem Umbruch, an dem sich die wissen- Reihe. schaftliche Psychotherapie konstruktiv beteiligen will und muss. Mit dem vorliegenden Heft legen wir erstmals einen Jahresbericht über die wissenschaftlichen und klinischen Aktivitäten auf dem Gebiet der Verhaltenstherapie vor. Diese umfassen die Forschung und Lehre im Fach Klinische Psychologie, die staatlich anerkannte Berufsausbildung Psychologischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie das praktische Behandlungsangebot, wie es durch die Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie am Prof. Dr. Jürgen Oldenstein Prof. Dr. Wolfgang Hiller Psychologischen Institut für die Bevölkerung angeboten wird. Somit Vizepräsident Professor für existiert eine nahezu ideale Verzahnung von Theorie und Praxis. der Universität Mainz Klinische Psychologie und Psychotherapie Die Universität Mainz wurde 1999 als erstes universitäres Ausbildungsinstitut in Deutschland staatlich anerkannt. Grundlage war das neue Psychotherapeutengesetz, welches den berufs- und sozialrechtlichen Status Psychologischer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten fest definiert. Die Universität Mainz hat dies als Herausforderung gesehen, sich bei der theoretischen und praktischen Ausbildung höchste Qualitätsstandards zum Ziel zu setzen. Uns war bewusst, dass nur ein attraktives, stets am wissenschaftlichen „state-of-the-art“ orientiertes Angebot auf Dauer wettbewerbsfähig sein wird. Dies gilt gleichermaßen für die in der Hochschulambulanz durchgeführten Verhaltenstherapien, da Patienten und Kostenträger zu Recht erfolgreiche und kosteneffiziente Behandlungsverläufe erwarten. 3 Die Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie Die Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie (Hochschulambulanz) befindet sich im Prof. Dr. Wolfgang Hiller 4 · Leiter des Weiterbildungsstudiengangs und der Ausbildungsambulanz · Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie · Psychologischer Psychotherapeut Gebäude des Psychologischen Instituts auf dem Campus der Universität Mainz. Sie wurde zum 1. Juli 1999 als Ausbildungsambulanz und zusätzlich zum 1. Oktober 2002 als Ambulanz für Forschung und Lehre durch den Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen ermächtigt. Die Ambulanz bietet seither verhaltenstherapeutische Behandlungen auf dem neusten Stand des Wissens an und ist für alle Patienten der gesetzlichen und privaten Dr. Gaby Bleichhardt Krankenversicherungen zugänglich. Sie kooperiert · Stellvertretende Leiterin der Institutsambulanz · Wissenschaftliche Assistentin · Psychologische Psychotherapeutin eng mit anderen Behandlern und Einrichtungen des Gesundheitssystems, insbesondere mit niedergelassenen Ärzten für Psychiatrie und Psychotherapie, mit Hausärzten und mit psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken. Durch die Änderungen des Fallpauschalengesetzes ist die Ambulanz seit dem 1. Januar 2003 direkte vertragliche Kooperationspartnerin der rheinland-pfälzischen Krankenkassen ge- Dr. Silva Glindemann · Leitende Diplom-Psychologin der Institutsambulanz · Psychologische Psychotherapeutin worden. Im Frühjahr 2002 wurde der Ambulanz ein eigenständiger Trakt im Gebäude des Psychologischen Instituts (3.Stock) zur Verfügung gestellt. Dort befinden sich attraktive Behandlungsräume auf einer Gesamtfläche von rund 280 m2. Es handelt sich um fünf Behandlungsräume für Einzeltherapien, drei Gruppenräume, Dipl.-Psych. Claudia Andersch ein Sekretariat, einen großzügigen Wartebereich sowie ein Magazin. Die offizielle Einweihung · Stellvertretende Leiterin des Weiterbildungsstudiengangs · Psychologische Psychotherapeutin fand am 14. Juni 2002 statt. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Urs Baumann von der Universität Salzburg zum Thema „Psychotherapie zwischen Wissenschaft und Gesundheit: Eine Standortbestimmung“ (s. Kasten nächste Seite). Grußworte sprachen Prof. Dr. Jürgen Wilke, Dekan des Fachbereichs 12 Sozialwissenschaften, Dr. Tanja Legenbauer · zuständig für die Forschungsund Lehrambulanz · Wissenschaftliche Assistentin · Psychologische Psychotherapeutin Prof. Dr. Randolph Ochsmann, Direktor des Psychologischen Instituts, Dr. Michael Gaddatsch vom Wissenschaftsministerium und Dr. Jürgen Faltin vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes RheinlandPfalz sowie Ludger Rode, Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen. Prof. Dr. Urs Baumann bei der Eröffnung der Institutsambulanz: Psychotherapie ist an der Universität „am richtigen Platz“ In einem Festvortrag nahm der renommierte Salzburger Psychologieprofessor Urs Baumann zur Standortbestimmung der Psychotherapie zwischen Gesundheitssystem und der Psychologie als Wissenschaft Stellung. Er stellte sich und den Zuhörern sechs Fragen: (1) Hat die Psychologie den psychisch kranken Menschen erst in neuerer Zeit entdeckt? (2) Befähigt die Beherrschung der Grundlagen der Psychologie auch deren Anwendung? (3) Ist die Psychotherapie nur für die erworbenen Störungen, also die sogenannten "Neurosen", indiziert? (4) Ist Psychotherapie Kunst oder Handwerk, nicht aber Wissenschaft? (5) Sind Psychologische Psychotherapie und medizinische Behandlung Konkurrenten? (6) Gehört eine Psychotherapieambulanz auf einen Universitätscampus? In einem historischen Abriss stellte Prof. Baumann dar, dass sich die Psychologie in Form der klinischen Psychologie seit über 100 Jahren mit dem psychisch kranken Menschen als zentrales Thema beschäftigt hat. Behandlungsmethoden würden seit etwa 50 Jahren entwickelt und seien heute sehr ausdifferenziert. Ihre Anwendung folge als eine Art Technologie eigenen Gesetzen und erfordere eine eigene Ausbildung, stehe aber in klarer Relation zur Grundlagenpsychologie („gemeinsame Schnittstelle“). Die Psychotherapie bezeichnete Prof. Baumann als eine spezifische Interventionsmethode, die von der Ätiologie einer Störung weitgehend unabhängig sei, da sie an der gezielten und systematischen Veränderung von Verhalten, Denken und Erleben ansetze. Die moderne Psychotherapie sei theoretisch fundiert und als wissenschaftliche Disziplin der systematischen Folgende psychische Störungen stellen den Indikationsbereich der Institutsambulanz dar: Evaluation verpflichtet. Psychotherapie sei daher genauso wissenschaftlich wie z.B. Chirurgie, Innere Medizin oder Architektur. Psychologische Psychotherapie und Medizin sei zwar berufsständisch vielfach in einer Konkurrenzsituation, nicht aber technologisch (d. h. bei den Behandlungsmethoden). Im Idealfall handele es sich um unterschiedliche, aber sich ergänzende Konzepte in der Gesundheitsversorgung. Prof. Baumann begrüßte ausdrücklich die Einrichtung von psychotherapeutischen Ambulanzen an Universitäten. Diese seien hier am „richtigen Platz“, da die Psychotherapie sowohl inhaltlich als auch örtlich mit der „übrigen Psychologie“ zu vernetzen sei. Psychotherapeutenausbildung, Patientenbehandlung und klinischpsychologische Forschung müssten sich gleichermaßen den wachsenden Qualitätsanforderungen stellen. Mit Blick auf die Zukunft skizzierte Prof. Baumann mögliche Veränderungen in der künftigen Ausbildung Psychologischer Psychotherapeuten. Es sei beispielsweise denkbar, anstelle des derzeitigen Diplomstudiengangs mit anschließender dreijähriger Ausbildungszeit Master-Studiengänge mit integrierter Praxiszeit einzurichten, welche dann in gewisser Parallele zur medizinischen Facharztausbildung stehen könnten. In jedem Fall sei es Aufgabe der Universitäten, neue Denkanstöße in die Ausbildungsqualität und das Gesundheitssystem einProf. Dr. Urs Baumann zubringen. Einzeltherapien Das psychotherapeutische Angebot der Ambulanz richtet sich an Erwachsene, die unter psychischen Erkrankungen und Störungen leiden. Die Behandlungskonzepte orientieren sich konsequent an • Depressionen den wissenschaftlichen Methoden der Verhaltenstherapie und • Angststörungen Verhaltensmedizin. Die therapeutischen Methoden und Behand- • Zwangsstörungen lungsziele werden den Patientinnen und den Patienten zu Beginn • Psychosomatische Erkrankungen der Einzeltherapien ausführlich erläutert. Es werden individuelle, • Soziale Ängste und Phobien auf die jeweiligen speziellen Symptome und Schwierigkeiten • Psychotische Störungen abgestimmte Behandlungspläne erstellt. bei spezieller Indikation • Anpassungsstörungen • Somatoforme Störungen • Persönlichkeitsstörungen • Suchterkrankungen bei spezieller Indikation • Essstörungen • Körperliche Erkrankungen mit psychologischen Begleitund Folgeerscheinungen • Chronischer Tinnitus • Chronische Schmerzen • Sexuelle Funktionsstörungen • Schlafstörungen • Störungen als Reaktion auf schwere Belastungen 5 Gruppentherapien Gruppentherapieprogramm für Patienten mit chronisch-komplexem Tinnitus ihre Beschwerden keine medizinischen Erklärungen gefunden werden können und somit auch medizinische Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Statt dessen wird der Einfluss von Stress und Schon 1999 haben wir ein spezielles Behandlungsprogramm für 6 anderen Belastungsfaktoren auf die Entstehung und Verschlimme- Patienten mit quälenden, chronischen Ohrgeräuschen (Tinnitus) rung der Magen-Darmbeschwerden herausgearbeitet. Themen der eingerichtet. Dieses Programm wurde 2001 und 2002 weiter Gruppentherapie sind unter anderem Stressbewältigung, Ernährungs- ausgebaut. Chronischer Tinnitus ist in den allermeisten Fällen management, Einübung von effektiven Bewältigungsstrategien, medizinisch nicht heilbar. Unsere Behandlung erfolgt auf verhal- Veränderungen der Aufmerksamkeitsfokussierung, Modifikation von tensmedizinischen Grundsätzen, d.h. in enger Kooperation mit den gedanklichen und emotionalen Reaktionen auf die körperlichen niedergelassenen HNO-Ärzten im Raum Mainz. Zu Beginn erfolgt Beschwerden und deren Begleitumstände. Es wurde ein Therapie- eine differenzierte Eingangsdiagnostik, bei der eine genaue Tinnitus- manual entwickelt, dass von den Therapeuten in standardisierter anamnese erhoben und der aktuelle Grad der psychosomatischen Form durchgeführt wird. Eine parallel zu den Gruppenbehandlungen Tinnitusbelastung bestimmt wird. In der nachfolgenden Gruppen- erfolgte wissenschaftliche Evaluation ergab, dass das Behandlungs- behandlung setzen sich die Patienten intensiv mit ihrer Tinnitus- angebot von den betroffenen Patienten gut angenommen wurde erkrankung, ihren emotionalen Einstellungen, Denkmustern und und erhebliche Verbesserungen in der Symptombelastung und Verhaltensweisen auseinander. Es werden Übungen durchgeführt, Lebensqualität erreicht werden konnten. um die Habituation (Gewöhnung) an das Ohrgeräusch zu erleichtern und psychosoziale Belastungen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Behandlung erfolgt in sehr strukturierter Form, die Patienten erhalten Unterlagen und führen Übungen während der Therapie- Gruppentherapeutisches Angebot zur Verbesserung der sozialer Kompetenz stunden und als Hausaufgaben durch. Bislang haben wir mehr als 300 Tinnituspatienten nach diesem Ansatz behandelt. Es wurde Als Ergänzung zur einzeltherapeutischen Behandlung können die mit sehr guten Resultaten wissenschaftlich evaluiert (Haerkötter, C., Patienten der Institutsambulanz an speziellen verhaltenstherapeu- Hiller, W.: Combining elements of tinnitus retraining therapy (TRT) tischen Gruppenbehandlungen teilnehmen. Im Jahr 2001 haben wir and cognitive-behavioral therapy: does it work? In: Hazell, J. (ed.). eine Gruppentherapie Sozialer Kompetenzen (GSK) eingerichtet. Proceedings of the Sixth International Tinnitus Seminar, pp. 399–402. Dieser Ansatz gehört zu den effektivsten und am besten evaluierten London: The Tinnitus and Hyperacusis Centre, 1999). Behandlungsprogramm in der Verhaltenstherapie. Indikationsgebiete sind soziale Ängste, selbstunsichere Persönlichkeitsstörungen, depressive Störungen und andere Erkrankungen, bei denen soziale Behandlungsangebot für Patienten mit gastrointestinalen Funktionsstörungen Schwierigkeiten eine zentrale Rolle spielen. Die GSK-Gruppe ist konzeptionell eng an das überregionale bekannte Konzept von Hinsch & Pfingsten angelegt. Unter anderem üben die Patienten, Magen-Darmbeschwerden ohne organischen Befund treten in der eigene Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren, sich im sozialen Bevölkerung häufig auf. Das hat eine unserer Studien ergeben Kontakt besser durchzusetzen, unberechtigte Forderungen anderer (Leibbrand, R., Cuntz, U., Hiller, W.: Assessment of functional gastro- zurück zuweisen, soziale Kontakte aufzunehmen und sich in sozialen intestinal disorders using the Gastro-Questionnaire. International Konfliktsituationen in konstruktiver Form zu verhalten. Bestandteil Journal of Behavioral Medicine, 2000, 9, 155–172). Daher wurde ein des Gruppenprogramms sind auch Kommunikationsübungen. Das spezielles verhaltensmedizinisches Gruppenbehandlungsprogramm GSK wird als geschlossene Gruppe mit 8 bis 10 Gruppensitzungen für Patienten mit gastrointestinalen Funktionsstörungen entwickelt. (Doppelstunden) angeboten. Die Gruppentherapie erlaubt in vielen Es basiert auf neuesten verhaltensmedizinischen Therapiemethoden. Fällen schnellere und nachhaltigere Veränderungen als in den Einzel- Die Patienten setzen sich mit der Tatsache auseinander, dass für therapien, da der gruppendynamische Prozess genutzt werden kann. Gruppentherapie zur Bewältigung von Somatisierungsbeschwerden In Vorbereitung ist derzeit eine Gruppentherapie für Patienten mit und durch das Gruppensetting die Therapiemotivation zu erhöhen somatoformen Störungen (Somatisierung). Die Behandlung dieser sowie einen Austausch von Betroffenen zu ermöglichen. Die Gruppen- Patienten ist oft dadurch erschwert, dass komorbide Störungen behandlung mit 6 Doppelstunden besteht aus den Schwerpunkten vorliegen und sich nur zögerlich eine Motivation für ein psycho- Entspannung, Umlenkung der Aufmerksamkeit, Identifikation und therapeutisches Vorgehen entwickelt. Strukturierte Gruppentherapie Veränderung dysfunktionaler Kognitionen sowie Veränderung von bietet gute Möglichkeiten, Erklärungsmodelle und Bewältigungs- Schon- und Vermeidungsverhalten. strategien zu vermitteln, sie in Verhaltensexperimenten zu üben Neue Gruppentherapie zur Behandlung von Essstörungen 7 Ebenfalls geplant (ab Frühjahr 2003) ist eine ambulante Gruppen- oft erst dann, wenn die Störung schon chronifiziert ist. Erschwert therapie zur Behandlung von Bulimia nervosa und Anorexia werden die Behandlungen häufig durch übermäßig hohe Leistungs- nervosa. Der Ansatz wird auf einem neuen Therapiemanual ansprüche, Internalisierung des von Medien verbreiteten Schlank- basieren, welches neben den bekannten Bausteinen wie Ernäh- heitsideals, Schwierigkeiten im Umgang mit der Wahrnehmung rungsberatung, Modifikation von Essverhalten, Erarbeiten des von Gefühlen und die unzureichende Bewältigung von Stress und Störungsmodells und Veränderung von Einstellungen intensiver Ärger. auf die Bearbeitung von verzerrten Körperwahrnehmungen, eine verbesserte Gefühlswahrnehmung und die Bewältigung negativer Weitere Gruppenangebote sind in Vorbereitung. Geplant ist unter Gefühlszustände ausgerichtet ist. Die Therapie erfolgt in struk- anderem, demnächst eine Indikativgruppe „Gruppentherapie Ent- turierter Form, es werden Informationsmaterialien zur Verfügung spannung und Stressbewältigung“ (GES) einzurichten. Dies soll gestellt und Stundeninhalte durch Hausaufgaben vertieft. Die Patienten angeboten werden, die im erheblichen Umfang unter Behandlung von Essstörungen ist vielfach dadurch erschwert, Alltagsstress, besonderen Lebensbelastungen, Schlafstörungen dass die Betroffenen erst nach Jahren in eine Therapie kommen, und geringer Entspannungsfähigkeit leiden. Expositionsbehandlungen Schwerpunkte unserer verhaltenstherapeutischen Behandlungen, besonders wirksam erwiesen, werden aber mit gutem Erfolg auch insbesondere bei Angst- und Zwangsstörungen, sind Expositions- bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Hypochondrie, behandlungen. Nach intensiver Vorbereitung und Ausarbeitung Alkoholabhängigkeit und Essstörungen angewandt. In unserer eines individuellen Bedingungsmodells unterstützt der Therapeut Institutsambulanz können Expositionsbehandlungen in sehr lang- den Patienten dabei, sich mit den gefürchteten Situationen zu dauernder, intensiver Form durchgeführt werden, was die Wirksam- konfrontieren, dabei neue Verhaltensmöglichkeiten zu entwickeln keit erhöht (z. B. über einen ganzen Tag hinweg). und die auftretenden Ängste zu bewältigen. Konfrontationstherapien finden meistens außerhalb der Therapieräume statt, beispielsweise in Aufzügen, auf Brücken, auf Türmen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in gefürchteten sozialen Situationen und beim Autofahren. Sie ermöglichen anders als reine Gesprächssituationen in sehr direkter Form neue emotionale Erfahrungen und erlauben unmittelbare Erfolgserlebnisse. Massierte Reizkonfrontationen haben sich insbesondere bei phobischen Ängsten und Zwangsverhalten als TEAM der INSTITUTSAMBULANZ im JAHR 2002 Dipl.-Psych. Eva-Maria Bachmann 8 Ausbildungstherapeutin approbiert in 2002 Dipl.-Psych. Elmar Bous Ausbildungstherapeut Dipl.-Psych. Susanne Batz Dipl.-Psych. Gunther Barnewald Dipl.-Psych. Attila Brauchler Ausbildungstherapeut Dipl.-Psych. Markus Böck Ausbildungstherapeut approbiert in 2002 Ausbildungstherapeut Dipl.-Psych. Pia Helwig Dipl.-Psych. Christine Burgmer Ausbildungstherapeutin Ausbildungstherapeutin Klaus Hesse Dokumentationsassistent Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Timo Klan Dipl.-Psych. Dr. Bettina Kaufmann-Grebe Ausbildungstherapeut Dipl.-Psych. Sabine Klein Ausbildungstherapeutin Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Sabine Konirsch Mitarbeiterin Sekretariat Dipl.-Psych. Sabine Kossow Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Dr. Rolf Leibbrand Psychologischer Psychotherapeut Dipl.-Psych. Ines Leu Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Vera Maucher Dipl.-Psych. Carsten Magerkurth Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Götz Müller Ausbildungstherapeut Webmaster Dipl.-Psych. Brian Pheasant Ausbildungstherapeut Dipl.-Psych. Dr. Heike Rühle Ausbildungstherapeutin approbiert in 2002 Dipl.-Psych. Alexandra Rick Petra Platner Ausbildungstherapeutin Sarah Rippa Psychologiepraktikantin Dokumentationsassistentin Dipl.-Psych. Cornelia Schmidt Vera Simon Ausbildungstherapeutin Nadine Schuster Ausbildungstherapeutin Mitarbeiterin der Weiterbildung Dipl.-Psych. Martina Stiehl Dipl.-Psych. Oliver Weger Ausbildungstherapeutin Dipl.-Psych. Mechthild Oldekop Dipl.-Psych. Siglinde Stöckle-Rams Ausbildungstherapeutin Ausbildungstherapeut Mitarbeiterin Sekretariat 9 Die Entwicklung der Poliklinischen Institutsambulanz in Zahlen Seit der Ermächtigung der Institutsambulanz Anzahl der Ausbildungstherapeuten pro Quartal 2000–2002 stieg die Anzahl der Therapeuten stetig an. Während im Frühjahr 1999 erst sechs Aus- 28 bildungstherapeuten tätig waren, stieg die 24 20 16 17 12 13 8 19 21 23 22 24 Zahl bis Sommer 2000 bereits auf 13, bis Sommer 2001 auf 17 und bis Sommer 2002 17 auf 23 an. Die genauen Zahlen, jeweils 14 quartalsbezogen, sind in den nebenstehen- 9 4 10 18 20 den Grafiken dargestellt. Daraus ist auch 0 ersichtlich, dass parallel zur Entwicklung der I/2000 II/2000 III/2000 IV/2000 I/2001 II/2001 III/2001 IV/2001 I/2002 II/2002 III/2002 IV/2002 Therapeutenzahlen die Zahl der behandelten Patienten zunahm. Dies wurde möglich, da die Institutsambulanz durch die Bevölkerung Anzahl der Patienten pro Quartal 2000–2002 gut angenommen wurde. Im II. Quartal 2000 200 wurden 68 Patienten behandelt, im gleichen 160 161 165 177 120 2002 bereits 161 Patienten. Insgesamt wurden 121 124 80 84 92 99 im Jahr 2001 219 Patienten behandelt und im 101 103 Jahr 2002 284 Patienten, im gesamten Bezugs- 68 40 Zeitraum 2001 schon 101 und im II. Quartal 48 zeitraum dieses Jahresberichtes (2001/2002) 0 I/2000 II/2000 III/2000 IV/2000 I/2001 II/2001 III/2001 IV/2001 I/2002 II/2002 III/2002 IV/2002 insgesamt 378 Patienten (die jahresbezogenen Zahlen sind nicht additiv, da einige Therapien 2001 begonnen und 2002 fortgesetzt wurden). Anzahl der Behandlungsstunden je Quartal 2000–2002 Auch die Anzahl der Behandlungsstunden, 1250 die von sämtlichen Ausbildungstherapeuten geleistet werden, wuchs beständig. Wie die 1179 1000 1015 1021 750 nebenstehende Grafik verdeutlicht, verdoppelte sie sich annähernd von Jahr zu Jahr. 500 562 250 320 392 412 Im II. Quartal 2000 wurden 320 Behandlungs- 685 641 476 stunden durchgeführt, im II. Quartal des Jahres 507 2001 bereits 641 und im Jahr 2002 fanden 0 200 I/2000 II/2000 III/2000 IV/2000 I/2001 II/2001 III/2001 IV/2001 I/2002 II/2002 III/2002 IV/2002 im II. Quartal 1.179 Behandlungsstunden statt. Kostenträger AOK BKK IKK LKK andere Primärkasse Anzahl 55 69 9 6 1 %-Anteil 14.5 % 18.2 % 2.4 % 1.6 % 0.3 % PRIMÄRKASSEN insgesamt 140 37.0 % 52 56 6 19 56 8 13.8 % 14.8 % 1.6 % 5.0 % 14.8 % 2.1 % ERSATZKASSEN insgesamt 197 52.1 % PRIVATE KRANKENKASSEN 29 7.7 % (von diesen 58.5 % bei Ersatzkassen und SONSTIGE KOSTENTRÄGER 12 3.2 % 41.5 % bei Primärkassen). Der Anteil der Anzahl der Patienten 2001/2002 378 100 % BEK DAK Hamburg-Münchner KKH TK andere Ersatzkassen Verteilung der Krankenkassen und Kostenträger Hinsichtlich ihres Versicherungsstatus waren 89.1 % der Patienten der Institutsambulanz in den Jahren 2001/02 bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert Privatpatienten liegt bei 7.7 % und für 3.2 % aller Fälle waren die Kostenträger Berufsgenossenschaften und Sozialämter. Soziodemographische Merkmale In der Institutsambulanz werden Erwachsene aller Altersgruppen behandelt. Unsere Statistiken zeigen, dass in den Altersverteilung der Patienten 2001/2002 120 29.4 % Jährigen bestand. Der Altersdurchschnitt aller behandelten 95 80 19.6 % 16.1 % 74 Patienten lag in dem genannten 2-Jahreszeitraum bei 37.35 Jahren (Standardabweichung 12.17). Bei der 25.1% 111 Jahren 2001/02 eine Häufung der Altersgruppe der 26–35- 61 40 8.2 % 31 1.6 % Geschlechtsverteilung lag der Anteil der weiblichen Patienten bei 65.9 % und der der männlichen Patienten bei 6 0 18 – 25 Jahre 34.1 %. Die Patienten stammten aus allen sozialen 26 – 35 Jahre 36– 45 Jahre 46 – 55 Jahre 56 – 65 Jahre 66 Jahre und älter Schichten. Keinen Schulabschluss wiesen 2.7 % auf, 25.7 % der Patienten hatten die Hauptschule besucht, 22.1 % die Realschule und 30.9 % der Patienten Geschlechterverteilung der Patienten 2001/2002 hatten Abitur. Einen höheren Bildungsabschluss durch Hochschul- oder Fachhochschulstudium wiesen 18.6 % unserer 34.1 % N = 249 Frauen Patienten auf. Die Verteilung hinsichtlich des Familienstands zeigte folgendes Bild: 37.2 % der Patienten waren verheiratet, 65.9 % 9.6 % geschieden und 0.8 % verwitwet. Der Anteil lediger N = 129 Männer Personen betrug 52.4 %. Relation von Kurz- und Langzeittherapien Schulbildung der Patienten 2001/2002 Bei der Mehrzahl, nämlich bei 38.4 % unserer Patienten wurden Kurzzeittherapien (KZT) mit max. 25 Therapiesitzungen 18.6 % 2.7 % 25.7 % durchgeführt. Bei 9.3 % der Kurzzeittherapien wurde eine ohne Schulabschluss Hauptschule Umwandlung in eine Langzeittherapie (LZT) mit bis zu 35 Sitzungen zusätzlich zur KZT durch die Kostenträger geneh- Realschule migt. Der Anteil der Langzeittherapien ohne vorherige KZT Abitur betrug 15.3 %. Für 18.8 % aller Patienten wurde weder ein 30.9 % Hochschulabschluss 22.1 % Kurzzeit- noch Langzeittherapieantrag gestellt, da sich die Therapie noch in der probatorischen Sitzungen befindet oder sie die Therapie während dieser Phase abbrachen. 18.1 % nahmen nur Familienstand der Patienten 2001/2002 ein Erstgespräch in Anspruch nahmen (alle Zahlen beziehen sich auf den 2-Jahreszeitraum 2001/02). 9.6 % 0.8 % ledig Diagnoseverteilungen verheiratet 52.4 % geschieden In der Institutsambulanz wird bei der Diagnostik psychischer Erkrankungen die „Internationale Klassifikation der verwitwet 37.2% Krankheiten“ (ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation) und das in der Wissenschaft verbreitete „Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen“ (DSM-IV) zugrunde gelegt. Alle Patienten werden gründlich und konsequent mit Dauer der Patientenbehandlungen 2001/2002 Hilfe strukturierter Interviews (SKID) oder kriterienbezogener 150 Diagnosechecklisten (IDCL) untersucht. Dies erfolgt zu Beginn 120 der Therapie und stellt die Basis für die Therapieplanung und 90 den zu stellenden Therapieantrag dar. Die mit Abstand größte 60 klinische Gruppe stellten im 2-Jahreszeitraum 2001/2002 die 30 affektiven Störungen mit 35 % dar, gefolgt von den Angststörungen, den Somatoformen Störungen und Hypochondrie, den Persönlichkeitsstörungen und den Psychotischen Störungen. Die Verteilung der einzelnen Diagnosengruppen ist im 145 69 71 58 35 0 einmalige Untersuchung (Erstgespräch) max. 5 Sitzungen (probatorisch) KZT Umwandlung von KZT in LZT KZT = Kurzzeittherapie LZT LZT = Langzeittherapie 11 Kreisdiagramm veranschaulicht. In dieser Grafik wurde jeweils die Verteilung der Diagnosen 2001/2002 Hauptdiagnose der behandelten Patienten berücksichtigt (die Haupt- (nur Hauptdiagnosen – 1 Diagnose pro Patient) 3% 7% Patient in die Behandlung begeben hat, oder auf das aus Sicht des 7% 9 5% diagnose bezieht sich auf diejenige Problematik, wegen der sich der 4% 10 Therapeuten klar im Vordergrund stehende Störungsbild). 1 2 Bei Diagnosestatistiken muss jedoch berücksichtigt werden, dass 8 3% bei psychischen Erkrankungen häufig mehr als eine Diagnose gestellt 7 7% wird (z. B. eine Diagnose für eine depressive Störung und eine 6 weitere für eine gleichzeitig vorliegende, psychopathologisch aber gut differenzierbare Angststörung). Dies entspricht dem wissen- 4% 5 schaftlich fundierten und international gebräuchlichen Prinzip der 3 35% 12 diagnostischen Komorbidität. Unsere Statistiken zeigen, dass bei den meisten der in unserer Institutsambulanz behandelten 4 25% 1. Substanzmissbrauch und -abhängigkeit N=15 2. Psychotische Störungen N=25 3. Affektive Störungen N=133 4. Angststörungen N=94 5. Zwangsstörungen N=15 6. Somatoforme Störungen und Hypochondrie N=28 7. Essstörungen N=12 8. Psychische Störungen im Zusammenhang mit einer medizinischen Grunderkrankung N=20 9. Persönlichkeitsstörungen N=26 10. Sonstige N=10 Patienten zwei oder mehr Diagnosen gestellt wurden. Die mittlere Zahl der pro Patient gestellten Diagnosen betrug 1.9 (Standardabweichung 0.96). In untenstehender Tabelle sind die entsprechenden Daten für den 2-Jahreszeitraum 2001/02 zusammengefasst. Die Tabelle gibt die am häufigsten gestellten Diagnosen wider mit den entsprechenden Häufigkeiten als Hauptdiagnose und als gestellte Diagnose insgesamt (d. h. entsprechend des Komorbiditätsprinzips). Diagnosenverteilung im 2-Jahreszeitraum 2001/2002 Diagnosen Alkoholabhängigkeit (F10.2) Schädlicher Gebrauch von Alkohol (F10.1) Substanzabhängigkeit (F1x.2) Schädlicher Gebrauch psychotroper Substanzen (F1x.1) Andere Diagnosen aus F1 (Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen) Schizophrenie (F20.x) Andere Diagnosen aus F2 (Störungen aus dem Formenkreis schizophrener Erkrankungen) Depressive Episode oder Rezidivierende depressive Störung (F32/F33) Dysthymia (F34.1) Manische oder bipolare Störungen (F30/F31/F34.0) Andere Diagnosen aus F3 (Affektive Störungen) Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie (F41.x und F40.01) Agoraphobie ohne Panikstörung (F40.00) Soziale Phobie (F40.1) Spezifische Phobie (F40.2) Generalisierte Angststörung (F41.1) Zwangsstörung (F42) Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1) Anpassungsstörung (F43.2) Somatoforme Störung (F45 außer Hypochondrie) Hypochondrische Störung (F45.2) Andere Diagnosen aus F4 (Angst-, Zwangs-, Belastungs-, dissoziative und somatoforme Störungen) Anorexia nervosa (F50.0) Bulimia nervosa (F50.2) Andere Essstörungen (sonstige Diagnosen aus F50) Schlafstörungen (F51) Sexuelle Funktionsstörungen oder sexuelle Deviationen (F52 und F64-66) Psychische Störung im Zusammenhang mit einer medizinischen Grunderkrankung (F54) Persönlichkeitsstörungen (F60) (ohne Borderline-Persönlichkeitsstörung) Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31) Störungen der Impulskontrolle (F63) Sonstige psychische Störungen (oben nicht aufgezählt) Häufigkeit als Hauptdiagnose 11 (2.9%) – 3 (0.8%) 1 (0.3%) – 18 (4.8%) 7 (1.9%) 116 (30.6%) 11 (2.9%) 2 (0.5%) 4 (1.1%) 32 (8.5%) 6 (1.6%) 28 (7.4%) 7 (1.9%) 6 (1.6%) 15 (3.9%) 11 (2.9%) 4 (1.1%) 26 (6.8%) 2 (0.5%) – 5 (1.3%) 5 (1.3%) 2 (0.5%) 4 (1.1%) 1 (0.3%) 15 (3.9%) 17 (4.5%) 9 (2.4%) 6 (1.6%) 4 (1.1%) 378 (100.0%) Anzahl als Diagnose insgesamt (Komorbidität) 23 (3.1%) 18 (2.4%) 4 (0.5%) 3 (0.4%) 14 (2.0%) 19 (2.6%) 8 (1.1%) 200 (27.0%) 18 (2.4%) 8 (1.1%) 3 (0.4%) 52 (7.0%) 17 (2.3%) 52 (7.0%) 15 (2.0%) 15 (2.0%) 20 (2.7%) 17 (2.3%) 8 (1.1%) 44 (5.9%) 8 (1.1%) 2 (0.3%) 8 (1.1%) 12 (1.6%) 16 (2.2%) 7 (0.9%) 5 (0.6%) 32 (4.3%) 56 (7.6%) 16 (2.2%) 9 (1.2%) 12 (1.6%) 741 (100.0%) Evaluation der laufenden Therapien Die Institutsambulanz evaluiert ihre Therapien mit Hilfe moderner Psychische Belastung GSI (SCL-90-R) klinisch-wissenschaftlicher Methoden. Dies soll einer fortlaufenden Qualitätssicherung auf hohem Niveau dienen. Mitte des Jahres 2002 haben wir ein stringentes System in den Routineablauf sämtlicher Therapien eingeführt, um den psychischen Status aller Patienten bei Therapiebeginn und in regelmäßigen Abständen während des 1 M = 0.87; SD = 0.71 0,8 0,6 Therapieverlaufs zu erheben. Dazu werden qualitativ hochwertige psychometrische Fremd- und Selbstbeurteilungsverfahren eingesetzt. Wir erfassen allgemeine und spezielle Psychopathologie (Symptome 0,4 M = 0.52; SD = 0.42 0,2 und psychische Auffälligkeiten) sowie den psychosozialen Belastungs- t = 3.15; p < 0.01; d = 0.58 0 grad und andere klinisch relevante Merkmale. Beginn der Therapie Erste Daten aus dem Evaluationssystem stehen bereits zur Verfügung. nach 20 Therapiestunden Für den vorliegenden Bericht konnten wir Verläufe von 27 Patienten mit Hilfe der Derogatis Symptom-Checklist (SCL-90-R) und des BeckDepressionsinventars (BDI) auswerten. Die SCL-90-R ist ein international verbreitetes multidimensionales Verfahren, welches mehrere psychopathologische Dimensionen wie Angst, Depressivität, Zwanghaftigkeit oder Somatisierung berücksichtigt. Der BDI gilt als internationales Standardverfahren zur Erfassung des Schweregrades einer Depressivität (BDI) depressiven Symptomatik. In nebenstehender Grafik sind die Therapieverläufe anhand des globalen Psychopathologiewerts GSI der SCL-90-R dargestellt. Erkennbar sind die Mittelwerte und Streuungen bei Therapiebeginn und erneut zum Zeitpunkt der 20. Therapiestunde. Es zeigen sich 20 M = 16.7; SD = 6.74 16 12 erhebliche, statistisch signifikante Verbesserungen mit einer Mittelwertsreduktion von 0.87 auf 0.52 (t = 3.15, df = 26; p< 0.01). Die Effektstärke nach Cohen beträgt d = 0.58, was einem mittleren 8 M = 9.5; SD = 7.04 4 bis großen klinisch bedeutsamen Effekt entspricht. Auch die mit dem BDI erfasste Depressivität der Patienten ging deutlich von t = 4.77; p < 0.01; d = 1.04 0 Beginn der Therapie 16.7 bei Therapiebeginn auf 9.5 zum Zeitpunkt der 20. Stunde nach 20 Therapiestunden zurück (t = 4.77, df = 20; p< 0.01). Werte von > 15 im BDI zeigen eine auffällige depressive Symptomatik an, während Werte < 10 im geringen bzw. Normalbereich liegen. Die mit dem BDI erreichte Effektstärke liegt mit d = 1.04 ebenfalls im klinisch hochrelevanten Bereich. Weitere Ergebnisse sind aus den Grafiken und der Tabelle ersichtlich. Psychopathologische Skalen der Symptom-Checklist (SCL-90-R) 1,2 1,0 0,8 0,6 Skala SCL-90-R Beginn der Therapie M SD nach 20 Signifikanztest Effektstärke Therapiestd. M SD t-Wert p-Wert d-Wert Somatisierung 0.77 0.82 0.54 0.57 2.81 < 0.01 0.33 Zwanghaftigkeit 1.11 0.96 0.69 0.57 2.74 < 0.05 0.53 Ängstlichkeit 0.98 0.85 0.49 0.50 3.96 < 0.01 0.71 Phobische Angst 0.52 0.82 0.24 0.40 2.70 < 0.05 0.44 Psychotizismus 0.55 0.55 0.31 0.40 2.12 < 0.05 0.51 0,4 0,2 0 Beginn der Therapie nach 20 Therapiestunden Somatisierung Zwanghaftigkeit Phobische Angst Psychotismus Ängstlichkeit 13 Symposien zu neuen Entwicklungen der Psychotherapie Institutsambulanz und Ausbildungsinstitut veranstalten in lockerer Abfolge öffentliche Symposien unter dem Thema „Psychotherapie zwischen Wissenschaft und Praxis“, zu denen Fachkollegen aus dem Rhein-Main-Gebiet und psychotherapeutische Ausbildungskandidaten eingeladen werden. Das 1. Symposium fand am 7. Oktober 2000 14 zum Thema „Posttraumatische Belastungsstörungen“, das 2. Symposium am 15. Juni 2002 zum Thema „Anorektische und bulimische Essstörungen – Neuentwicklungen der Diagnostik und Therapie“ statt. An beiden Symposien, die im Tagungszentrum „Erbacher Hof“ im Mainzer Stadtzentrum ausgerichtet wurden, nahmen jeweils rund 150 Personen teil. Neben Fachvorträgen namhafter Experten standen Mini-Workshops, bei denen therapeutische Techniken und Vorgehensweisen in sehr praxisnaher Form vermittelt wurden, auf dem Programm. Referenten des Essstörungssymposium 2002 waren Prof. Dr. Corinna Jacobi (Universität Trier) mit dem Thema „Möglichkeiten und Grenzen verhaltenstherapeutischer Behandlung bei Anorexia und Bulimia nervosa“, Privatdozent Dr. Ulrich Schweiger (Psychiatrische Universitätsklinik Lübeck) mit dem Thema „Neue psychobiologische Befunde bei Essstörungen“ und Dr. Valerija Sipos (ebenfalls Psychiatrische Universitätsklinik Lübeck) mit dem Thema „Aktuelle Perspektiven in der Behandlung von Patientinnen mit Essstörungen und ausgeprägter Komorbidität“. Mini-Workshops wurden zu folgenden Themen angeboten: „Praxis der kognitiven Verhaltenstherapie bei Essstörungen“ (Leiterin: Prof. Dr. Corinna Jacobi), „Somatische und psychotherapeutische Strategien in der interdisziplinären Behandlung von Essstörungen“ (Privatdozent Dr. Ulrich Schweiger), „Strategien zum Umgang mit psychischen Begleiterkrankungen in der Verhaltenstherapie von Essstörungen“ (Dr. Valerija Sipos), „Neue Entwicklungen in der verhaltenstherapeutischen Behandlung der Anorexia nervosa“ (Dr. Sylvia Beisel und Dr. Reimund Böse, Klinik Roseneck) und „Fallstricke in der Behandlung der Anorexia nervosa“ (Dr. Thomas Paul, Klinik Bad Bramstedt). Vorträge und Mini-Workshops hoben hervor, dass Essstörungen eine besondere therapeutische Herausforderung darstellen. Trotz hoher Symptombelastung und vielfältigen psychosozialen Beeinträchtigungen ist die Behandlungsmotivation nicht selten ambivalent oder der Therapieverlauf voller Komplikationen. Dennoch haben sich die verhaltenstherapeutischen Behandlungskonzepte zur Lösung dieser Probleme kontinuierlich weiterentwickelt. Der Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie Der Zugang von Psychologen zum Beruf des Psychologischen Psycho- Theoretische Ausbildung therapeuten ist seit dem 1. Januar 1999 durch das Psychotherapeutengesetz (PsychTh) gesetzlich geregelt. Die Universität Mainz war die Für die theoretische Ausbildung stehen wissenschaftlich und klinische erste deutsche Hochschule, die am 8. Juni 1999 mit Wirkung zum erfahrene Lehrtherapeuten aus ganz Deutschland zur Verfügung. Die 1. April 1999 die staatliche Anerkennung als Ausbildungsinstitut meisten Seminare haben einen Workshop-Charakter, bei dem sowohl erhielt. Seither werden jährlich bis zu 17 Studierende in verhaltens- theoretisches Wissen vermittelt als auch dessen Umsetzung in das therapeutischer Psychotherapie ausgebildet. Gemeinsam mit Ko- praktisch-therapeutische Behandeln eingeübt wird. Alle Dozenten operationspartnern bietet die Universität die komplette drei- oder sind verpflichtet, die Ausbildungsinhalte fortlaufend dem neuesten fünfjährige Ausbildung an. Darin sind die theoretische Ausbildung Stand des Wissens entsprechend zu aktualisieren. Die Lehrveranstal- als auch die praktische Tätigkeit sowie die praktische Ausbildung tungen werden systematisch durch die Teilnehmer evaluiert, damit (eigene Patientenbehandlungen unter Supervision) enthalten. eine fortlaufend gute Zufriedenheit mit dem Ausbildungsprogramm Die Psychotherapeutenausbildung ist an der Universität Mainz garantiert werden kann (siehe untenstehende Darstellung). als Weiterbildungsstudiengang eingerichtet worden. Voraussetzung für die Teilnahme sind ein Diplom im Fach Psychologie sowie berufspraktische Vorerfahrungen. Das weiterbildende Studium für angehende Psychotherapeuten wurde bereits im Jahre 1994 durch den damaligen Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. Martin Hautzinger, eingerichtet. Aufgrund seiner hohen Qualität konnte es 1999 nahtlos in die Bestimmungen des Psychotherapeutengesetzes überführt werden. Im Frühjahr 2003 wird bereits die 10. Ausbildungsgruppe beginnen. Evaluation der Ausbildung: Einige Ergebnisse vom Sommersemester 2002 Die Ausbildungsteilnehmer beurteilten die Qualität der insgesamt 16 Seminare, Workshops und Selbsterfahrungssitzungen im Sommersemester 2002 nach verschiedenen Gesichtspunkten (siehe untenstehende Tabelle). Die Bewertung erfolgte auf einer Schulnotenskala von 1 (= sehr zufrieden) bis 6 (= gar nicht zufrieden). Insgesamt wird aus der Darstellung deutlich, dass die theoretische Ausbildung als gut bis sehr gut eingestuft wurde. Zufriedenheit aller Lehrveranstaltungen in 2002 mit ... Mittlere Bewertung über alle Veranstaltungen Standardabweichung 1.97 1.64 1.78 1.60 1.71 2.00 1.99 2.16 1.81 0.13 0.50 0.56 0.50 0.58 0.82 0.52 0.48 0.57 der inhaltlichen Konzeption dem Informationsgehalt der didaktischen Präsentation dem Praxisbezug dem Referenten als Therapeutenmodell der Arbeitsatmosphäre der Möglichkeit zu aktiver Beteiligung dem eigenen Engagement während des Workshops dem Nutzen für die eigene praktisch-therapeutische Tätigkeit In der folgenden Tabelle sind die Auswertungen aller 16 Lehrveranstaltungen und Workshops im Sommersemester 2002 zusammengefasst, welche durch die Teilnehmer insgesamt im Mittel mit der Gesamtnote 1.8 bewertet wurden. Lehrveranstaltungen 2002 beste Bewertung schlechteste Bewertung Mittelwert Note 1.3 2.5 1.8 15 Liste der Kooperationskliniken Praktische Ausbildung Für den praktischen Teil der Ausbildung kooperiert die Universität Mainz mit einer Vielzahl von Kliniken in Rheinland-Pfalz und im Rhein-Main-Gebiet. Dort können die angehenden Psychotherapeuten • Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz • Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Mainz 16 • Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Paritätische Psychiatrische Dienste Mainz • DRK Schmerz-Zentrum Mainz • St. Valentinus-Krankenhaus Kiedrich • Rheinhessen-Fachklinik Alzey • Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach • Zentrum für Soziale Psychiatrie Rheinblick praktische Erfahrungen sammeln und professionelles klinisches Handeln kennenlernen. Die Ausbildungsteilnehmer sind in unterschiedlicher Weise an den Behandlungen in der Klinik beteiligt, können jedoch auch in vielen Fällen bereits mit eigenen Patientenbehandlungen beginnen. Für die praktische Ausbildung mit eigenen, supervidierten Therapien steht die Institutsambulanz am Psychologischen Institut der Universität zur Verfügung. Staatsprüfung Die Ausbildung schließt mit einer Staatsprüfung durch das Landesprüfungsamt Rheinland-Pfalz in Mainz ab, die aus einem bundeseinheitlichen schriftlichen Teil und einer mündlichen Prüfung besteht. Während im schriftlichen Teil psychotherapeutisches Grundlagenwissen geprüft wird, geht es im mündlichen Teil darum, anhand von Falldokumentationen die therapeutische Fachkompetenz unter Beweis zu stellen. Nach bestandener Staatsprüfung kann die Approbation zur Psychologischen Psychotherapeutin oder zum Psychologischen Psychotherapeuten beantragt werden. Die Absolventen haben anschließend die Möglichkeit, sich in das Psychotherapeutenregister der kassenärztlichen Vereinigungen eintragen zu lassen. Daraufhin ist es möglich, sich in eigener Praxis niederzulassen oder eine feste Tätigkeit als Psychotherapeut in einer Klinik oder anderen • Zentrum für Psychiatrie, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Frankfurt Entwicklung der Ausbildungszahlen und Perspektiven • Elisabethenstift Darmstadt Der Weiterbildungsstudiengang der Universität Mainz wurde in den klinischen Einrichtungen anzustreben. letzten Jahren von den Interessenten gut angenommen. Zwar hat • Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift, Bad Kreuznach es – ähnlich wie bei fast allen Ausbildungsinstituten in Deutschland – • Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim und dem zeitlich dichten Ausbildungsprogramm im Zusammenhang • Salus-Klinik, Friedrichsdorf • Salus-Klinik Therapiezentrum, Friedberg • Tannenwaldklinik Bad Schwalbach • Fachklinik Hofheim • Hohenfeld-Klinik, Fachklinik für Psychosomatik, Bad Camberg ab dem Jahr 2000 einen leichten Rückgang der Nachfrage gegeben, was überwiegend mit den nicht unerheblichen Ausbildungskosten stand. Im Jahr 2002 konnten wir jedoch wieder ein ansteigendes Interesse verzeichnen. Nach dem Abschluss des Psychologiestudiums ist eine qualitativ hochwertige und mit vielen Zukunftsperspektiven verbundene Ausbildung sehr attraktiv. Zudem sind die Chancen sehr gut, nach Abschluss der Ausbildung innerhalb des kassenärztlichen Systems eine eigene Praxis führen zu können. Berechnungen der deutschen Hochschullehrer für klinische Psychologie und Psychotherapie haben ergeben, dass die Zahl der in den letzten Jahren ausgebildeten Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen wird, um in einigen Jahren den erforderlichen Nachwuchs in diesem Berufsfeld zu decken (Schulte & Lauterbach „Neue Therapeuten braucht das Land ! Wie groß wird der Bedarf an Psychologischen Psychotherapeuten in der Zukunft sein ?“, • Rehabilitationszentrum Lindenallee (LindenalleeKlinik I) Bad Schwalbach Psychotherapeutische Praxis (2002) 3, 108–110, Hogrefe Verlag, Göttingen). Ausbildungsbeginn in insgesamt • Rheingau-Taunus-Klinik, Bad Schwalbach Durchschnittsalter bei Beginn in Jahren % Frauen 1999 2000 2001 2002 12 10 11 7 32 34 29 33 45 % 85 % 50 % 90 % 2003 17 (voraussichtlich) Einweihungsfeier Eine offizielle Einweihungsfeier des Weiterbildungsstudiengangs Prof. Hoffmann warb für eine wissenschaftliche Grundhaltung bei fand am 19. Mai 2000 statt. Festredner waren Prof. Dr. Sven Olaf der Beurteilung psychotherapeutischer Methoden und bei Hoffmann (Mainz) und Prof. Dr. Klaus Grawe (Bern). Beide sind Neuentwicklungen in der Zukunft. Auch die Ausbildung von als herausragende Persönlichkeiten auf dem Gebiet der wissenschaft- Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten müsse an wissen- lichen Klinischen Psychotherapie international bekannt. schaftlichen Kenntnissen orientiert sein. Prof. Hoffmann, Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psycho- Prof. Grawe hat durch großangelegte Metaanalysen zur Psychothera- therapie an der Universität Mainz, ging auf das Verhältnis der pieforschung in den 80er und 90er Jahren großes Aufsehen erregt und unterschiedlichen Therapieschulen untereinander ein, insbesondere die Diskussion um die Wissenschaftlichkeit der Psychotherapie maß- zwischen psychoanalytischer und Verhaltenstherapie. Er plädierte geblich beeinflusst. Bei der Einweihungsfeier stellte er sein Konzept dafür, die Einzigartigkeit beider Therapierichtungen mit ihren jeweils einer „Allgemeinen Psychotherapie“ dar, die auf empirisch begründe- wertvollen, unverzichtbaren Erkenntnissen und Therapietechniken ten Wirkfaktoren beruhen sollte. Prof. Grawe plädierte für einen Ver- anzuerkennen und zu bewahren. Beide Schulen könnten sich, zum zicht auf schulenspezifisches Denken und eine stärkere Orientierung Fortschritt der Psychotherapie und zum Wohle der behandelten des psychotherapeutischen Handelns an Forschungsergebnissen der Patienten, in vielerlei Hinsicht gegenseitig stimulieren und ergänzen. allgemeinen und klinischen Psychologie. Dozenten und die Lehrveranstaltungen/Workshops im Jahre 2002 Dr. Horst Arend (Psychotherapeutische Praxis, Neunkirchen): Substanzmissbrauch und Abhängigkeit: Verhaltenstherapie bei Alkoholismus; Dr. Gaby Bleichhardt (Universität Mainz): Somatoforme Störungen Dr. Hans-Günther Budde (Drei-Burgen-Klinik, Bad Münster): Prävention und Rehabilitation; Verhaltenstherapie bei körperlichen Erkrankungen mit Schwerpunkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen Dr. Rolf Leibbrand (Klinik Schwedenstein, Pulsnitz): Verhaltenstherapeutische Behandlungstechniken: Rollenspiel; Erstgespräch: Anamnese, Indikationsstellung, psychopathologischer Befund; Fallkonzeptualisierung und Therapieplanung; Dokumentation und Evaluation in der psychotherapeutischen Behandlung Dr. Bernd Lörch (Bürgerhospital Stuttgart/Psychiatrische Universitätsklinik Mainz): Angststörungen: Panikstörungen und Phobien Dr. Sybille Ebert-Wittich (Psychotherapeutische Praxis, Boppard): Selbsterfahrung Prof. Dr. Ursula Luka-Krausgrill (Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende der Universität Mainz) Fallkonzeptualisierung und Therapieplanung; Spezielle Situationen in der Psychotherapie Dipl.-Psych. Margareta Engberding (Universität Münster): Diagnostik: Verhaltens-, Problem- und Bedingungsanalyse Dipl.-Psych. Elmar Mans (Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift, Bad Kreuznach): Grundlagen in der analytischen Psychotherapie Prof. Dr. Thomas Fydrich (Universität Heidelberg): Persönlichkeitsstörungen Dipl.-Psych Anette Morawietz-Schäfer (Psychotherapeutische Praxis, Ingelheim): Verhaltenstherapie bei Störungen des Kindes- und Jugendalters: Ängste und Depressionen Dr. Wolfram Dorrmann (Psychotherapeutische Praxis, Bamberg): Suizidalität Prof. Dr. Siegfried Gauggel (Technische Universität Chemnitz): Hirnorganische Störungen; Rehabilitation Dr. med. Mechthild Graf-Morgenstern (Psychiatrische Universitätsklinik Mainz): Angststörungen: Panikstörungen und Phobien; Krisenintervention Dipl.-Psych. Bettina Graf-Wieland (Psychotherapeutische Praxis, Weisenheim am Berg): Posttraumatische Belastungsreaktion Dr. Paul Nilges (DRK-Schmerzzentrum Mainz): Chronische Schmerzen Dipl.-Psych. Meike Peters (Psychotherapeutische Praxis, Heidelberg): Essstörungen Dr. Frank Petrak (Universitätsklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Mainz): Verhaltenstherapeutische Behandlungstechniken: Expositionsbehandlungen; Dokumentation und Evaluation psychotherapeutischer Behandlung Dr. Verena Greimel (Landesklinik Salzburg): Verhaltenstherapie in unterschiedlichen Institutionen; Indikation für Psychotherapie bei körperlichen Erkrankungen: Verhaltenstherapie im Allgemeinkrankenhaus Dipl.-Psych. Cathrin Raasch (Asklepios-Klinik, Abt. Geriatrie, Wiesbaden): Störungsbilder im höheren Lebensalter PD Dr. Gerhard Gründer (Psychiatrische Universitätsklinik Mainz) Medizinische und pharmakologische Grundkenntnisse; Pharmakologie Ludger Rode (KV Rheinhessen): Organisatorische und juristische Fragen ambulanter freiberuflicher Psychotherapie: Praxisgründung, Praxisführung Dr. med. Wolfgang Guth (Rheinhessen Fachklinik Alzey): Diagnostik und Differentialdiagnostik psychischer Störungen, psychopathologischer Befund Dr. Harald Schlitt (Psychotherapeutische Praxis, Mainz): Entwicklungspsychopathologie; Verhaltenstherapeutische Behandlungstechniken bei Störungen des Kindes- und Jugendalters Prof. Dr. Kurt Hahlweg (Universität Braunschweig): Paartherapie Prof. Dr. Martin Hautzinger (Universität Tübingen): Depressive Störungen Birgit Heinrich (Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz): Organisatorische und juristische Fragen ambulanter freiberuflicher Psychotherapie: Praxisgründung und Praxisführung. Dr. Ingrid Riess-Schmeling (Psychotherapeutische Praxis, Aachen): Selbsterfahrung Dr. Dieter Schmelzer (Praxis, Nürnberg): Verhaltenstherapeutische Behandlungstechniken: Selbstmanagement-Therapie; Therapieprozess: Therapeutische Interaktion, Gesprächsführung Dipl.-Psych. Volker Schmid (Psychotherapeutische Praxis, Frankfurt): Berufsrecht/Berufsethik Dr. Jutta Herrlich (Psychiatrische Universitätsklinik Frankfurt): Schizophrenie Dr. Brigitte Schröder (Universität Braunschweig): Paartherapie Dr. Jörg Heuser (Medizinisch-Psychosomatische Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee): Somatoforme Störungen Dr. Valerija Sipos (Psychiatrie Universität Lübeck): Familientherapie Prof. Dr. Wolfgang Hiller (Universität Mainz): Fallkonzeptualisierung und Therapieplanung; Spezielle Situationen in der Psychotherapie; Einführung in die Psychopathologie und in die Psychotherapie; Klassifikation und Diagnostik psychischer Störungen, psychopathologischer Befund: ICD-10 und DSM-IV Dr. Rüdiger Hinsch (Psychotherapeutische Praxis, Berlin): Soziales Kompetenztraining PD Dr. Jürgen Hoyer (Universität Dresden): Generalisierte Angststörung Dr. Ahmad Khatib (Salus-Klinik Friedrichsdorf): Gruppentherapie PD Dr. Ulrich Stangier (Universität Frankfurt): Intra- und interpersonelle Aspekte: Soziale Phobie; PD Dr. Rolf-Dieter Stieglitz (Psychiatrische Universitätsklinik Basel): Diagnostik psychischer Störungen: Testverfahren Dr. Siegfried Traxler (Rheinmosel Fachklinik Andernach): Suggestive, autosuggestive und imanigative Verfahren Dipl.-Psych. Heinz Vollmer (Salus-Klinik Friedberg): Substanzmissbrauch und -abhängigkeit: Drogen Dipl.-Psych. Claudia Wesseler (Zentrum für Rheumatologie, Schlangenbad): Therapieprozess: Therapeutische Interaktion, Gesprächsführung Dipl.-Psych. Reiner Kroymann (Bavaria-Klinik, Kreischa): Verhaltenstherapeutische Behandlungstechniken: Biofeedback, Imanigative Verfahren und Entspannungsverfahren Dipl.-Psych. Monica Weyrauch (Psychotherapeutische Praxis, Speyer): Selbsterfahrung Prof. Dr. Gerhard Lauth (Universität Köln): Störungen im Kindes- und Jugendalter: Hyperkinetische Störungen Dipl.-Psych. Reiner Wieland (Psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim): Zwangsstörungen 17 Klinische Psychologie und Psychotherapie in Forschung und Lehre Das Fach Klinische Psychologie ist fester Bestandteil des Diplomstudiengangs Psychologie an der Universität Mainz. Die Studierenden setzen sich mit wissenschaftlichen und praktischen Themen der klinischen Psychologie und Psychotherapie auseinander. Es wird eine Basis an Grundwissen und klinischen Kompetenzen 18 geschaffen, auf die in der anschließenden Psychotherapeutenausbildung aufgebaut werden kann. Im Jahr 2002 haben 52 Studierende in Mainz das Psychologiestudium mit dem Diplom abgeschlossen (im Jahr 2001 waren es 54 Studierende gewesen). Etwa 35–40 % äußerten in den beiden vergangenen Jahren den Wunsch, später im Bereich der Klinischen Psychologie oder Psychotherapie arbeiten zu wollen. Der zweite große Anwendungsbereich ist die Arbeits- und Wirtschaftspsychologie, an die sich etwa 30–35 % der Studienabgänger orientierten. Zuständig für Forschung und Lehre in den Jahren 2001 und 2002 waren Prof. Dr. Wolfgang Hiller, Prof. Dr. Ursula Luka-Krausgrill (bis 31.03.01), Dr. Rolf Leibbrand (bis 30.06.02), Dr. Gaby Bleichhardt (seit 01.10.01) und Dr. Tanja Legenbauer (seit 01.11.02). Prof. Dr. Luka-Krausgrill übernahm am 01.04.02 die Leitung der Forschungsprojekte 2001/2002 Al-Hashimi, N.: Untersuchung der Auswirkung interpersonaler Probleme auf den Therapieerfolg im Vergleich von Einzel- und Gruppentherapie Aschenbach, A.: Kognitive Faktoren bei unterschiedlichen Patientengruppen mit chronischen Schmerzen: Kausalattributionen und demographische Barth, S.: Cue-Reagibilität bei Alkoholabhängigen – Zusammenhänge zwischen der Trinkvorgeschichte und Schweregrad der Alkoholabhängigkeit mit der Cue-Reagibilität Barth, C.: Krankheitsängste in der Allgemeinbevölkerung – Hypochondrie und Somatisierung Bauer, K.: Cue-Reagibilität bei Alkoholabhängigen. Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsfaktoren und Cue-Reagibilität Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W.: Entwicklung und Evaluation eines kognitivbehavioralen Gruppentherapieprogramms für somatoforme Störungen Bleichhardt, G. , Timmer, B., Rief, W.: Prädiktoranalyse für den direkten und längerfristigen Therapieerfolg bei somatoformen Störungen Bleichhardt, G., Hiller, W.: Eine Repräsentativuntersuchung zu Krankheitsängsten und Krankheitsüberzeugungen in der deutschen Bevölkerung Bonn, J.: Veränderungen der Selbstwirksamkeitserwartung und gesundheitsbezogener Kontrollüberzeugungen durch ein mehrstündiges Biofeedbacktraining Brening, H.: Schmerzbedingte Beeinträchtigung und Schmerzbewältigung in Abhängigkeit von komorbiden Störungen bei Schmerzpatienten Psychotherapeutischen Beratungsstelle für Studierende an der Dönsdorf, U.: Welche Präferenzen für eine Intervention zeigen Frauen mit sozialer Unsicherheit? Universität Mainz und Dr. Rolf Leibbrand wechselte als Leitender Dörr, M.: Erhöhen Verstärker die Anwendungshäufigkeit eines Entspannungstrainings im Alltag? Diplom-Psychologe an die Psychosomatische Klinik Schwedenstein in Pulsnitz bei Dresden. Dorner, K.: Entwicklung und Erprobung eines Volitionstrainings als Rückfallprophylaxe für Drogenabhängige Drueke, B.: Psychometrische Überprüfung und Verkürzung der SchizotypieSkalen Hypomanie, Impulsive Nonkonformität und Soziale Anhedonie Elsner, C.: Soziale und psychische Probleme bei Studenten – Leistungsmotivation und psychische Beeinträchtigung Engelbach, K.: Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen: Untersuchung zum Strukturierten Klinischen Interview für DSM-IV Achse II: Persönlichkeitsstörungen, SKID-II und dem Fragebogen zu Kognitiven Schemata von A. T. Beck und Mitarbeitern, FKS Fahrner, A.: Untersuchung von verbalen und nonverbalen kognitiven Defiziten bei Alkoholabhängigen unter Berücksichtigung der Itemschwierigkeit und der Reliabilität Filipac, D.: Die Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei Tinnitus – Patientenerfahrungen mit unterschiedlichen Therapieformen unter Berücksichtigung von Erfolgskriterien Gagel, E.: Prädiktorvariablen für den Abnahmeerfolg Adipöser nach der Intervention „Abnehmen mit Sinn und Verstand“ Geiben, K.-D.: Stressverarbeitungskompetenzen von alkoholkranken Patienten im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe Forschungsprojekte Auch in den Jahren 2001 und 2002 wurden Forschungsprojekte unterschiedlicher Größenordnung zu neuen und innovativen Fragestellungen der Klinischen Psychologie und Psychotherapie durchgeführt. Goergen, M.: Homosexualität und psychische Gesundheit: Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität, Geschlechtsrolle, homosexueller Identität und psychischer Gesundheit bei homosexuellen Männern Goetz, B.: Persönlichkeitsstörungen und Persönlichkeit: Eine Untersuchung der Zusammenhänge zwischen dem Strukturierten Klinischen Interview für DSMIV Achse II, SKID-II und dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar, NEO-FFI internationalen Industriekonzerns Haerkötter, C., Hiller, W.: Kognitive Verhaltenstherapie bei kompensierter und dekompensierten Patienten mit chronischem Tinnitus Auf den nächsten Seiten sind Forschungsarbeiten der letzten Jahre, die an der Universität Mainz und in kooperierenden klinischen Einrichtungen durchgeführt wurden, aufgelistet. Hiller, W., Fichter, M.M., Rief, M.: Kosten-Nutzen-Studie bei somatoformen Störungen Hiller, W., Fichter, M.M., Leibbrand, R., Rief, M.: Prädiktoren des Therapieverlaufs bei Patienten mit Hypochondrie Hiller, W., Rief, W.: Evaluation internationaler Skalen für Hypochondrie Hiller, W., Goebel, G.: Entwicklung eines standardisierten Interviewansatzes zur Diagnostik von Tinnituspatienten Hiller, W., Cuntz, U.: Untersuchungen zur differentialdiagnostischen Relevanz gastrointestinaler Störungen im Kontext der somatoformen Störungen Hiller, W., Heuser, J.: Vergleich von Schmerzpatienten mit und ohne multiples Somatisierungssyndrom im Verlauf einer kognitiven Verhaltenstherapie Hallen, H.: Untersuchungen zur kategorialen und dimensionalen Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen Selbstkonfrontationsmethode Hassling, S.: Essstörungen und Medien: Eine Untersuchung zu Zusammenhängen zwischen Essstörungen und Medienkonsum, Medienpräferenzen und Medienbewertung Hebenstreit, N.: The apple doesn’t fall far from the tree; exploring the interpersonal dimensionality of early interpersonal experience and adult functioning Herr, M.: Der Einfluss des Geschlechtes auf das Krankheitsbild der Hypochondrie Hesse, K.: Klinische Prognosen als Prädiktoren für den Therapieerfolg Huperz, M.: Zusammenhänge zwischen dem Umgang mit Medienangeboten und verschiedenen Komponenten von Essstörungen Kaiser, S.: Gesundheitspsychologie in der Augenheilkunde – Überprüfung der Compliance bei der Prävention von Grünem Star Klemens, K.: Der Einfluss von Angst, Belastungen im privaten Umfeld und Belastungen im Behandlungssetting auf die Entstehung posttherapeutischer Nausea und Emesis unter chemotherapeutischer Behandlung von Krebs Konirsch, S.: Subjektive Krankheitstheorien bei stationären RückenschmerzRehapatienten Kroneisen, C.: Prä-post-Effekte eines Anti-Chronifizierungs-Trainings für Rückenschmerzpatienten in der Rehabilitation Lang, T.: Multidimensionale Skalierung zur Erfassung individueller Gefahrenschemata bei Panikpatienten Lange, M.: Bibliotherapie in der Verhaltenstherapie? Eine empirische Untersuchung zur Effektivität therapiebegleitenden Lesens bei drogenabhängigen PatientInnen im Rahmen einer Stationären Therapie Lauck, R.: Soziale Phobie bei Kindern und Jugendlichen Legenbauer, T., Vögele, C., Rüddel, H.: Der Einfluss idiosynkratischer Belastungen auf das Essverhalten Legenbauer, T., Vögele, C., Rüddel, H.: Studie zu auslösenden Faktoren bei bulimischen Essanfällen Legenbauer, T., Vögele, C., Rüddel, H.: Antizipatorische Effekte von Nahrungsmittelexposition bei Frauen mit Bulimia nervosa Leibbrand, R.: Studie zum Zusammenhang zwischen Medienumgang und Essstörungen Leibbrand, R., Hiller, W.: Entwicklung und Evaluation eines verhaltensmedizinischen Therapieansatzes für gastrointestinale Störungen Leibbrand, R., Lolis, U. Schramm, S.: Evaluation eines Anti-Chronifizierungsprogramms für Schmerzpatienten einer orthopädischen Reha-Klinik Leibbrand, R., Hiller, W., Cebulla, M.: Attributionsmuster und andere kognitive Variablen bei Patienten mit somatoformen Störungen und Schmerzpatienten Leibbrand, R.: Der Einsatz von Biofeedback zur Veränderung von dysfunktionalen Kognitionen Maas, B.: Der Einfluss sozialer Unterstützung auf die Compliance bei antiretroviraler Behandlung HIV-positiver Maucher, V.: Cue-Reagibilität bei Alkoholabhängigkeit. Kann Zeitschriftenwerbung für Alkohol bei Alkoholabhängigen Craving auslösen? Mc Cleskey, M.: Epidemiologische Untersuchung über die Komorbidität von Alkoholismus und Persönlichkeitsstörungen Meding, M.: Alkoholikertypen anhand des Temperament and Character Inventory (TCI) mittels Clusteranalyse Müller, A.: Patientenzufriedenheit in der Psychiatrie – Entwicklung eines Erhebungsinstruments Osten, I.: Häufigkeiten funktioneller gastrointestinaler Störungen in der Normalbevölkerung, Erstellung eines Assessment Centers Ott, S.: Psychologische Auswirkungen von dreidimensionalem gegenüber zweidimensionalem Ultraschall bei schwangeren Frauen: maternal-fötale Bindung, Einstellung zur Schwangerschaft und aktuelle Beanspruchung Pfeiffer, S.: Dimensionen der Illness Attitude Scales Pirker, I.: Dysfunktionale Kognitionen bei unterschiedlichen Patientengruppen mit chronischen Schmerzen – Kausalattributionen und Komorbidität Plaß, J.: Vergleich von Einzel- und offener Gruppentherapie in einer stationären psychosomatischen Fachklinik Poklitar, T.: Einfluss des Alters auf Hypochondrie und verschiedene Aspekte dieser, erhoben an einer repräsentativen Stichprobe der Allgemeinbevölkerung Poppe, S.: Emotionsregulation und Alkoholkonsum Ringel, E.: Krankheitsängste in der Allgemeinbevölkerung – Der Zusammenhang zwischen Krankheitsängsten und Krankheitsverhalten Scheele, N.: Psychosomatische Belastung bei Tinnituspatienten in Abhängigkeit vom Therapieverhalten und audiologischen Variablen – Untersuchung einer Stichprobe von 150 Tinnituspatienten mit dem Strukturierten-Tinnitus-Interview (STI) Schmid, H.: Wirksamkeitsnachweis der Cue-Exposuretherapie bei abstinenten Alkoholikern anhand differentieller Aufmerksamkeitsprozesse Schoepe, I.: Psychische Beschwerden bei ambulant behandelten Tinnitus Patienten im akuten und chronischen Stadium Schön, M.: Besonderheiten der Aufmerksamkeit und der Informationsverarbeitung bei ZwangspatientInnen Sertel, S.: Die Einstellung von Psychologen und Psychotherapeuten zu ICD-10 und DSM-IV: Ergebnisse einer bundesweiten Fragebogenaktion Specht, M.: Entwicklung eines Instrumentes zur Selbstbeurteilung der Qualität von Referaten und Überprüfung möglicher Diskrepanzen zwischen der Selbstund der Fremdbeurteilung Specht, M.: Entwicklung eines Instrumentes zur Beurteilung der Qualität von Referaten und Überprüfung eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Qualität von Referaten und Sozialer Phobie Spitzlay, U.: Evaluation eines Copingfragebogens für Patienten mit chronischem Tinnitus Schülern der Klassenstufen 10 bis 12 Steiner, S.: Krankheitsängste in der Allgemeinbevölkerung – Subjektiver Gesundheitszustand und Krankheitsangst Suska, H.: Gruppentherapieforschung: Evaluation gruppenpsychotherapeutischer Behandlung auf der Grundlage des Gruppenerfahrungsbogens Tannigel, R.: Zusammenhang zwischen Hypochondrie und Thanatophobie in der deutschen Allgemeinbevölkerung Tuckermann, A.: Belastungserleben von Eltern autistischer Kinder Wallek, A.: Krankheitsängste in der Allgemeinbevölkerung – Überprüfung der Annahmen Kellners zur IAS Weihert, S. : Validierung der DASS zur Erfassung von Ängstlichkeit, Depressivität und Stress an einer Stichprobe chronischer Schmerzpatienten Westerbarkei, A.: Alkohol und kognitive Defizite – Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und neuropsychologischen Tests. Wiegand, A.: Stress am Arbeitsplatz, psychisches Befinden und Arbeitsunfähigkeit – Eine Untersuchung der Zusammenhänge – Wollmerstedt, N.: Nachweis differenzieller Aufmerksamkeitsprozesse bei abstinenten Alkoholabhängigen während Cue-Exposure Wortberg, S.: Einflussfaktoren auf die Compliance bei antiretroviraler Therapie von HIV und AIDS 19 Größere Forschungsarbeiten 2001/2002 Wirksamkeit und Kosten-Nutzen-Effekte in der stationären Therapie somatoformer Störungen (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) 20 Patienten mit somatoformen Störungen leiden unter körperlichen 262 Patienten einer Wartelistengruppe und 123 Patienten einer Symptomen, die nicht oder nicht ausreichend durch medizinische Kontrollgruppe mit anderen psychischen Störungen. Im Therapie- Krankheiten erklärt werden können. Diese klinische Gruppe gilt verlauf konnte eine deutliche Besserung hinsichtlich körperlicher als Problemgruppe des Gesundheitssystems, da die betroffenen Beschwerden, hypochondrischer Ängste, dysfunktionaler Kogni- Patienten viele Ärzte und Krankenhäuser aufsuchen und somit tionen, Depressivität und psychosozialer Einschränkungen mit hohe Behandlungskosten verursachen. In einer Kooperationsstudie Hilfe psychometrischer Verfahren festgestellt werden. Die post- wurden Patienten mit somatoformen Störungen an der Medizinisch- stationären Krankheitskosten der somatoformen Patienten ging Psychosomatischen Klinik Roseneck (Prien am Chiemsee) mit um 36.7% für stationäre und 24.5% für ambulante Behandlungen einem neu entwickelten kognitiv-verhaltenstherapeutischen zurück. Ein erheblicher Rückgang von 35.3% konnte für indirekte Ansatz behandelt. In Zusammenarbeit mit den Krankenkassen Kosten aufgrund von Arbeitsausfallzeiten im 2-Jahreszeitraum wurden die tatsächlich verursachten medizinischen Kosten für die nach der Behandlung ermittelt werden. Die Resultate belegen 2-Jahres-Zeiträume vor und nach der stationären Behandlung insgesamt die sehr guten therapeutischen wie auch gesundheits- ermittelt. Die Stichprobe bestand aus 172 Patienten mit somato- ökonomischen Effekte des Behandlungsansatzes. formen Störungen nach DSM-IV. Diese wurden verglichen mit Studie zur kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung des chronischen Tinnitus (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) Chronische Ohrgeräusche (Tinnitus) sind ein häufiges Gesundheits- Tinnitus war bei 75% über einem Jahr. Alle Gruppen zeigten über problem und nicht selten mit erheblichen psychosomatischen den Therapieverlauf hinweg deutliche Verbesserungen in der Komplikationen verbunden. Die medizinischen Heilungsmöglich- psychosomatischen Tinnitusbelastung (Tinnitusfragebogen), keiten sind minimal, so dass bei psychotherapeutischen Behand- subjektiv erlebten Lautheit bzw. Penetranz des Ohrgeräuschs lungen die Krankheitsakzeptanz und- bewältigung im Vordergrund sowie der allgemeinen psychosomatischen Gesamtbelastung. stehen. Am Psychologischen Institut der Universität Mainz wurde Stimmung und Kontrollerleben verbesserten sich. Die positiven ein strukturiertes Behandlungsprogramm für chronische Tinnitus- Therapieeffekte waren auch im Follow-up-Zeitraum stabil und patienten entwickelt, das abgestuft für leicht- bis mittelgradig verbesserten sich teilweise noch weiter. Es bestand kein Unter- Betroffene (4 Doppelstunden Gruppenbehandlung) oder schwer schied im Therapieverlauf zwischen Patienten mit und ohne dekompensierte Patienten (10 Doppelstunden Gruppenbehandlung) Geräuschgenerator. Die Therapieeffekte waren in einzelnen angewendet werden kann. Es wurde überprüft, ob das Tragen Variablen sehr hoch (Effektstärken bis knapp 2.0). Insgesamt eines Geräuschgenerators (weißes Rauschen) die Habituation an konnte die Effektivität des kognitiv-verhaltenstherapeutischen den Tinnitus erleichtert und somit das Therapieergebnis verbes- Ansatzes eindrucksvoll bestätigt werden. Habituation und sert. Insgesamt wurden 124 Patienten behandelt und katamne- Akzeptanz ist bei chronischen Tinnituspatienten offensichtlich stisch nach 6 und 18 Monaten nachuntersucht. Alle Patienten sehr eng an Wahrnehmungs-, affektive und kognitive Bewertungs- waren HNO-ärztlich ausreichend abgeklärt. Das mittlere Alter der prozesse gekoppelt. Stichprobe lag bei etwa 50 Jahren und die bisherige Dauer des Prädiktoren des Verlaufs und Outcomes bei Hypochondrie nach kognitiv-verhaltenstherapeutischer Behandlung (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) Patienten mit hypochondrischer Störung leiden unter starken, lung, mehr Somatisierungssymptome und durch eine stärkere langandauernden und übertriebenen Krankheitsängsten. Symptome allgemeine Psychopathologie gekennzeichnet waren. Sie hatten und Körpersensationen werden fälschlicherweise als Zeichen einer außerdem mehr körperbezogene dysfunktionale Kognitionen, schweren Krankheit interpretiert, welche durch medizinische Unter- waren psychosozial stärker beeinträchtigt und hatten höhere suchungen nicht bestätigt werden kann. In dieser Kooperations- Gesundheitskosten als die Patienten der Responder-Gruppe. studie mit der Medizinisch-Psychosomatischen-Klinik Roseneck Soziodemographische Variablen, Komorbidität mit anderen (Prien am Chiemsee) wurde der Therapieverlauf von 96 Patienten Störungen oder Chronizität der psychischen Störung waren keine mit hypochondrischer Störung nach DSM-IV oder hohen Syndrom- Prädiktorvariablen. Mit Hilfe von multiplen Regressionsanalysen scores in der Illness Attitude Scale (IAS) oder dem Whiteley Index konnte der Therapieerfolg durch eine Kombination der oben (WI) überprüft. Die Therapie wurde nach kognitiv-verhaltens- genannten Variablen signifikant vorhergesagt werden. Die therapeutischen Prinzipien durchgeführt. 60 % der Patienten Ergebnisse haben Implikationen für die Therapieplanung bei wurden als Responder klassifiziert, da sie im Therapieverlauf hypochondrischen Patienten, bei denen ein weniger günstiges deutliche Verbesserungen in ihrer hypochondrischen Symptomatik Ansprechen auf kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung erreichten. Ergebnisse zeigten, dass Non-Responder durch ein erwartet werden muss. Daher sind Weiterentwicklungen der höheres Ausmaß hypochondrischer Symptomatik vor der Behand- Therapieansatzes erforderlich. Dimensionale und kategoriale Erfassung hypochondrischer Störungen (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) Sorgen um die körperliche Gesundheit sind ein normales Phänomen Störungen. In statistischen Analysen zeigten sich beim WI die des menschlichen Lebens. Daher ist die Abgrenzung zu krankhaft 3 Dimensionen „Krankheitsängste“, „Somatische Beschwerden“ übersteigerten körperbezogenen Ängsten, wie sie für das Störungs- und „Krankheitsüberzeugungen“, während bei der IAS ein all- bild der Hypochondrie charakteristisch sind, besonders wichtig. In gemeiner Faktor „Krankheitsängste“ und einem zweiten Faktor einem Forschungsprojekt wurde die Qualität verschiedener dia- „Krankheitsverhalten“ unterschieden werden konnte. Für die Fall- gnostischer Verfahren zur Erfassung hypochondrischer Störungen identifikation wurde für die beiden Fragebogenverfahren Sensitivi- evaluiert. Dabei wurden die beiden international gebräuchlichsten täts-und Spezifitätsraten zwischen 70% und 80% errechnet. Dies Hypochondrieskalen, der Whiteley Index (WI) und die Illness bedeutet, dass mit beiden Verfahren Personen mit hypochondri- Attitude Scale (IAS), mit klinischen DSM-IV-Diagnosen verglichen. scher Störung gut erkannt werden können. Auch erwiesen sich Die Stichprobe bestand aus 570 psychosomatischen Patienten die Skalen als gut geeignet, um Veränderungen im Verlauf einer mit unterschiedlichen psychischen und psychophysiologischen kognitiven Verhaltenstherapie abzubilden. 21 Entwicklung des strukturierten Tinnitus-Interviews (STI) als wissenschaftliches und klinisches Instrument (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) 22 Im Rahmen der Forschungsprogramme zum chronischen Tinnitus Das Interview spiegelt die systematische Untersuchungsprozedur wurde ein neues Instrument zur systematischen Untersuchung wider, wie sie bei wissenschaftlichen Untersuchungen oder im und Fremdbeurteilung entwickelt. Es handelt sich um das Struk- klinischen Alltag idealerweise vorgenommen werden sollte. Der turierte Tinnitus-Interview (STI). In systematischer Form werden Diagnostiker kann sicher sein, keine wesentlichen Aspekte des Merkmale der Tinnitusanamnese (z. B. Lokalisation des Tinnitus, Störungsbilds übersehen zu haben. In empirischen Studien wurde Lautheit, Verdeckbarkeit, Art des Onsets), ätiologische Faktoren ermittelt, dass die Reliabilität und Validität des Verfahrens wissen- (z. B. Hörsturz, Morbus Menière, zervikogene und stomathognato- schaftlichen Ansprüchen sehr gut entspricht. Das STI wurde zu- gene Komponenten), assoziierte Merkmale (z. B. Hyperakusis, sammen mit einem Manual publiziert, dass die bisherige Literatur Schwerhörigkeit) sowie psychosomatische Symptome (z. B. Ent- zu diagnostischen und ätiologischen Erkenntnissen bei chronischen spannung- und Schlafstörungen, emotionale Reaktionen, dys- Tinnitus zusammenfasst und daher als „Lehrbuch der verhaltens- funktionale Kognitionen, psychosoziale Beeinträchtigung) erfasst. medizinischen Tinnitus-Diagnostik“ angesehen werden kann. Zusammenhänge zwischen gastrointestinalen funktionellen Symptomen und somatoformen Störungen (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) Bei somatoformen Störungen können prinzipiell alle Körper- Beeinträchtigungen erwies sich die gastrointestinale Gruppe im funktionen und Organbereiche betroffen sein. Hierzu gehören Vergleich zu den beiden Vergleichsgruppen als pathologischer. auch gastrointestinale Symptome wie Magenschmerzen, Diese Patienten zeigten mehr katastrophisierende Bewertungen, Blähungen, Völlegefühl, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, berichteten im stärkerem Ausmaß über vegetative Beschwerden, Verdauungsprobleme oder Schwierigkeiten bei Stuhlgang. Es fühlten sich körperlich schwächer, hatten eine geringere Toleranz ist unklar, ob Patienten mit gastrointestinalen somatoformen gegenüber körperlichen Unannehmlichkeiten und waren depressi- Beschwerden als eigenständige Subgruppe anzusehen sind oder ver und stärker psychosozial beeinträchtigt. Allerdings verschwan- ob sie sich von anderen Patienten mit somatoformen Störungen den diese Unterschiede bei Kovarianzanalysen, bei denen die prinzipiell nicht unterscheiden. Dieser Frage wurde in einer Variable allgemeine Somatisierung kontrolliert wurde. Allgemeine Studie mit psychosomatischen Patienten einer Fachklinik nachge- Somatisierung hatte stärkere Auswirkungen auf alle anderen gangen. 103 Patienten hatten ein ausgeprägtes gastrointestinales klinischen Variablen als die funktionellen gastrointestinalen somatoformes Syndrom, 220 Patienten ein allgemeines Somati- Symptome. Daher scheinen auch bei Patienten mit gastrointes- sierungssyndrom und 250 Patienten andere als somatoforme tinalen somatoformen Syndromen allgemeine Somatisierungs- psychische Störungen. In einer Reihe von speziellen und allgemei- mechanismen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der nen klinischen Maßen zur Psychopathologie und psychosozialen Störung die wichtigste Rolle zu spielen. Die nosologische Einordnung von chronischen Schmerzen: Ein Vergleich zwischen Schmerzstörung und multiplem Somatisierungssyndrom (Prof. Dr. Wolfgang Hiller) Somatoforme Schmerzstörungen treten in klinischen Populationen soziodemographischen Status, zentralen Schmerzparametern und ausgesprochen häufig auf. Sie werden diagnostiziert, wenn die der Komorbidität mit anderen DSM-IV-Störungen. Die Studie zeigte, Schmerzen nicht auf einen bekannten medizinischen oder patho- dass Schmerzpatienten mit Somatisierungssyndrom ein höheres physiologischen Prozess zurückgeführt werden können oder die Niveau von affektivem und sensorischem Schmerzerleben aufwiesen subjektive Reaktion auf die Schmerzen deutlich über den üblichen und auch durch ihre Schmerzen in verschiedenen Lebensbereichen Rahmen hinausgeht. In einer Studie mit stationären Patienten der beeinträchtigter waren als Patienten mit „reinem“ Schmerzsyndrom. Klinik Roseneck wurde der Frage nachgegangen, ob sich Patienten Auch im Therapieverlauf zeigten sich Unterschiede: Die Schmerz- mit Schmerzstörung (nach DSM-IV) von Patienten mit Schmerzen patienten mit Somatisierungssyndrom zeigten einen geringeren als Teil eines breiteren Somatisierungssyndroms unterscheiden. Es Rückgang der schmerz-bezogenen Depression und Angst und die konnten 60 Patienten mit langandauernden und beeinträchtigen- psychosozialen Beeinträchtigungen bleiben im Gegensatz zu den den Schmerzen vor und nach einer kognitiv-verhaltenstherapeuti- „reinen“ Schmerzpatienten nahezu unverändert. Diese Ergebnisse schen Behandlung untersucht werden, von denen 29 als Schmerz- weisen darauf hin, dass bei der Behandlung von Schmerzpatienten störung und 31 als multiples somatoformes Syndrom diagnostiziert der Kontext weiterer somatoformer Symptome berücksichtigt wurden. Beide Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich ihres werden muss, um gute Therapieergebnisse zu erzielen. Längerfristiger Therapieerfolg bei Patienten mit multiplen somatoformen Symptomen – Kontrollierte Evaluation einer kognitiv-behavioralen Gruppentherapie (Dr. Gaby Bleichhardt) Für die Gruppe der somatoformen Störungen (medizinisch un- (4 Monate Wartezeit). Die diagnostische Untersuchung erfolgte erklärte körperliche Symptome) existieren bislang nur wenige mittels standardisierter Interviews (DSM-IV) sowie psychometri- kontrollierte experimentelle Therapiestudien. Für eine klinische scher Verfahren. Zur Messung kurz- und längerfristiger Therapie- Studie wurde ein standardisiertes, kognitiv-behaviorales Gruppen- effekte wurden Daten zu drei Zeitpunkten (Aufnahme, Entlassung, programm entwickelt, dessen Wirksamkeit im Rahmen eines Ein-Jahres Katamnese) erhoben. Querschnittsanalysen zeigen eine rehabilitationswissenschaftlichen Projekts (Medizinisch-Psycho- starke Beeinträchtigung. Bei Therapieende sowie ein Jahr nach somatische Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee) überprüft wurde. Entlassung verminderten sich die Anzahl der somatoformen 191 Patienten mit Somatisierungssyndrom (mindestens acht Beschwerden, globale psychopathologische Maße sowie die somatoforme Symptome) erhielten die Standardbehandlung der Anzahl der Arztbesuche. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität Klinik, die aus einer Reihe verhaltenstherapeutisch orientierter und Lebenszufriedenheit stiegen an. In der Wartekontrollgruppe Therapiebausteine bestand (u.a. Einzeltherapie, themenoffene zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. Effektstärken und indikationsspezifische Gruppentherapien, Gruppentraining lagen im mittleren bis hohen Bereich. Der differenzielle Effekt der sozialer Kompetenz). 107 dieser Patienten wurden zusätzlich „Soma-Gruppe“ zeigte sich für den Rückgang der Arztbesuche. randomisiert einer speziell auf die Bewältigung somatoformer Die Ergebnisse sprechen für die gute Wirksamkeit des neuen Beschwerden ausgerichteten kognitiv-behavioralen Therapie Ansatzes. Das verminderte Inanspruchnahmeverhaltens der („Soma-Gruppe“) zugeteilt. Die übrigen 84 Patienten nahmen behandelten Patienten ist aufgrund von Kosteneinsparungen für an einer Entspannungstherapie teil. 34 Patienten wurden zum das Gesundheitssystem von hoher Bedeutung. Anmeldezeitpunkt als Eigenwartekontrollgruppe untersucht 23 Prädiktoren für den direkten und längerfristigen Therapieerfolg bei Patienten mit somatoformen Störungen nach verhaltenstherapeutischer Behandlung (Dr. Gaby Bleichhardt) 24 Bei somatoformen Störungen gehört es zum Störungsbild, dass die stationäre verhaltenstherapeutische Standardbehandlung. Eine Betroffenen häufig zu Ärzten gehen, eine Vielzahl medizinischer Subgruppe von 107 Patienten erhielt zusätzlich eine speziell auf Untersuchungen durchlaufen oder eine Berentung anstreben. Aus die Bewältigung somatoformer Beschwerden ausgerichtete kognitiv- diesem Grund sind Patienten mit somatoformen Störungen beson- behaviorale Gruppentherapie, während die übrigen 84 Patienten ders kostspielig. Ca. 20% aller Arztbesuche scheinen auf Somati- an einer Entspannungstherapie teilnahmen. Es wurden Fragebögen sierung zurückzugehen. Es stellt sich die Frage, welche Patienten zur spezifischen und allgemeinen Symptomatik sowie zur Therapie- von einem stationären, multimodalen und auf die somatoforme motivation eingesetzt. Die Therapieeffekte wurden zu drei Zeit- Störung ausgerichteten Behandlungsansatz profitieren. Bisher punkten gemessen (Aufnahme, Entlassung, Ein-Jahres Katamnese). finden sich in der Literatur nur wenige Hinweise auf Prädiktoren Als statistisch stabile Prädiktoren in multiplen Regressionsanalysen für Therapieerfolge bei somatoformen Störungen: So scheinen ein erwiesen sich positive Behandlungserwartungen, das Nicht-Vor- starkes Leiden unter den somatoformen Beschwerden, Depressi- liegen eines Rentenbegehrens und ein geringerer Leidensdruck. vität und hohe Unzufriedenheit einen Therapieerfolg zu begünsti- Eine komorbide psychische Störung (Angst- oder depressive gen, eine Komorbidität mit einer affektiven Störung dagegen mit Störung) hatte keinen bedeutsamen Einfluss auf den Therapie- einer schlechteren Prognose verbunden zu sein. Zur Untersuchung erfolg. Wissenschaftlich wie therapeutisch sollte weiteres der Fragestellung wurde eine Stichprobe von 191 Patienten mit Augenmerk auf die sorgfältige Erfassung und Verbesserung der Somatisierungssyndrom behandelt. Alle Patienten erhielten eine Therapiemotivation gerichtet werden. Krankheitsängste in der deutschen Allgemeinbevölkerung – Ergebnisse einer repräsentativen Befragung mittels der Illness Attitude Scales (IAS) (Dr. Gaby Bleichhardt) Zum Krankheitsbild der Hypochondrie existieren nur vereinzelt erhöht. Anders als bei anderen somatoformen Störungen waren epidemiologische Studien. Deren Ergebnisse deuten auf geringe Frauen nahezu gleich häufig von Gesundheitsängsten betroffen Prävalenzraten von unter 1 % hin. Krankheitsängste jedoch, die wie Männer. Jedoch scheinen Frauen vermehrt Verhaltensweisen das Kernsymptom der Hypochondrie darstellen, scheinen bei 10– zur „Gesundheitspflege“ einzusetzen (Effektstärke von 0.33). 20% der Bevölkerung eine Rolle zu spielen. Die Angst, unter einer Während sich Krankheitsängste als altersunabhängig erwiesen, bedrohlichen Krankheit zu leiden, führt in der Regel zu zahlrei- steigt Krankheitsverhalten erwartungsgemäß mit dem Alter an chen Arztbesuchen und diagnostischen Untersuchungen und infol- (r = 0.13). Bezüglich der Schulbildung zeigt sich ein geringer gedessen zu erhöhten Gesundheitskosten. Eines der international negativer Zusammenhang zu Krankheitsängsten und -verhalten etabliertesten Verfahren zur Erfassung von Krankheitsängsten und (r jeweils um 0.10). Interessanterweise ist der Zusammenhang Krankheitsverhalten stellt die Illness Attitude Scales (IAS) von zwischen Krankheitsängsten und der Angst vor dem Sterben Robert Kellner dar. In einer durch die Universität Mainz durchge- (Thanatophobie) erheblich (r = 0.55). Die Ergebnisse bestätigen führten Befragung der deutschen Allgemeinbevölkerung wurden die bisher dokumentierten, verhältnismäßig niedrigen Prävalenz- 2.198 Personen mittels der IAS sowie einiger Zusatzitems befragt. raten für Hypochondrie. Sie weisen jedoch auch auf die Bedeut- Die Ergebnisse weisen auf eine Punkt-Prävalenz der Hypochondrie samkeit subklinischer Krankheitsangst bei etwa 7% der deutschen von unter 2% hin. Jedoch finden sich bei 7.1% Allgemeinbevölkerung hin. Die hohe Korrelation der Thanato- aller Befragten klinisch auffällige Werte. Bei dieser Gruppe war phobie mit der Krankheitsangst lässt vermuten, dass in vielen die Rate bisheriger psychotherapeutischer oder psychiatrischer Fällen die Auseinandersetzung mit dem Tod Einfluss auf krank- Behandlungen um das 2.2-fache gegenüber der Restgruppe heitsbezogene katastrophisierende Kognitionen hat. Der Einfluss idiosynkratischer Belastung auf das Essverhalten (Dr. Tanja Legenbauer) In einer experimentellen klinischen Studie wurden individuelle reagierten auf die soziale Stresssituation im Vergleich zur Kontroll- Belastungsfaktoren auf das Essverhalten bei Frauen mit der Dia- gruppe mit deutlich stärkerer subjektiver Belastung und erhöhtem gnose einer Bulimia nervosa und nicht-essgestörten Probandinnen Drang zu essen. Die Speichelsekretion der Kontrollpersonen war (Kontrollgruppe) überprüft. Zur Stimmungsmanipulation wurde höher und variierte stärker. Die Kortisolsekretion stieg bei den eine individualisierte soziale Stresssituation imaginiert. Nach der Patientinnen nach dem erlaubten Essen stärker an. Insgesamt Vorstellungsübung wurden Snacks präsentiert mit anschließender erwies sich das subjektive Erleben (negativer Affekt und Drang zu Möglichkeit zu essen. Zusätzlich wurde der Lärm-Rechen-Test als essen) als deutlich ausgeprägter bei den Patientinnen, es konnte emotionaler Belastungstest dargeboten. Als abhängige Variablen kein systematischer Zusammenhang zwischen negativer Stimmung wurden psychophysiologische Parameter (systolischer und dia- und Drang zu essen gezeigt werden. Es ist davon auszugehen, dass stolischer Blutdruck, Herzfrequenz, Speichelsekretion, Speichel- neben dem negativen Affekt kognitive Vorgänge einen Einfluss auf kortisol) und subjektive Stimmungsratings (Drang zu essen, Hunger, die Auslösung von Essanfällen haben. negativer Affekt) erfasst. Patientinnen mit Bulimia nervosa Experimentelle und klinische Studien: Was löst einen Essanfall aus? (Dr. Tanja Legenbauer) Essanfälle sind das Hauptkriterium der Bulimia nervosa. Unklar Zudem zeigten sich Unterschiede in den Bewältigungsstilen zwischen ist immer noch, welche Mechanismen bei der Auslösung solcher Patientinnen und Kontrollgruppe sowie dem Inhalt der Kognitionen, Essanfälle besonders wichtig sind. In drei Studien wurden deshalb welche bei den Patientinnen nahrungs- oder körperbezogen und die auslösenden und aufrechterhaltenden Mechanismen von negativer waren. Bei einem Modell der Bulimia nervosa muss be- Essanfällen näher untersucht. Zunächst wurden in einem experi- rücksichtigt werden, dass weder physiologische Reaktionen noch mentellen Teil physiologische und affektive Korrelate in einer ein starker negativer Affekt alleine Essanfälle auslösen, sondern Laborsitzung untersucht. Die Essanfalls-Situation wurde dabei in dass es eines Zusammenspiels dysfunktionaler Bewertungen, sensu vorgestellt und der Einfluss des idiosynkratischen Stressors situativer Einflüsse, affektiver Zustände und fehlender Möglich- auf das Essverhalten wurde überprüft. Zweitens wurden durch keiten der Bewältigung bedarf. Vermutet wird, dass die Über- ambulatorische Messungen psychologische (z. B. Stimmung) und repräsentativität an nahrungsbezogenen Kognitionen zu einer physiologische Veränderungen im natürlichen Umfeld beobachtet, erhöhten Erregung sowie Ablenkung vom eigentlichen Problem um im Labor erhaltene Effekte im Alltagsgeschehen zu überprüfen. führt und damit auslösende Funktion in der Entstehung eines Drittens wurden die beschriebenen idiosynkratischen Situations- Essanfalls hat. Therapeutisch würde das integrative Prozessmodell beschreibungen inhaltsanalytisch ausgewertet, um störungs- für eine stufige Arbeit in der Therapieplanung sprechen: Bearbei- spezifische Verhaltensmuster zu identifizieren. Die Studie umfasste tung der prädisponierenden Faktoren, Ansetzen an spezifischen 21 Frauen mit Essstörung und eine aus 20 Personen bestehende auslösenden Faktoren wie dysfunktionale und automatisierte Kontrollgruppe (Frauen ohne Essstörung). In der Laborstudie Kognitions- und Handlungsschemata, und Veränderung der auf- zeigte sich eine gruppenspezifische Speichelsekretion auf die rechterhaltenden Faktoren. Nahrungsreize mit verlangsamter Adaption nach dem Essen bei den essgestörten Patientinnen. Am trennschärfsten erwies sich das Verlangen zu essen, welches in der Patientinnen-Gruppe im gesamten Verlauf deutlich ausgeprägter war. In der Feldstudie konnten diese Unterschiede im affektiven Bereich bestätigt werden: Vor Essanfällen berichteten die essgestörten Frauen schlechtere Stimmung und stärkeres Verlangen gegenüber einer Kontrollmahlzeit. Alleine sein und negativer Affekt erwiesen sich als beste Prädiktoren für das Ereignis Essanfall. Die Inhaltsanalyse ergab, dass zumeist negative Interaktionen, Einsamkeit und Langeweile oder Leistungsstress einem Essanfall vorangingen. 25 Antizipatorische Effekte von Nahrungsmittelexposition bei Frauen mit Bulimia nervosa (Dr. Tanja Legenbauer) Neuere Studien weisen darauf hin, dass Essanfälle und Erbrechen 26 schließenden Möglichkeit, diese auch zu essen. Die Ergebnisse die Folge antizipatorischer cephalischer Reaktionen auf Nahrungs- zeigen für die Gruppe der Bulimikerinnen deutlich stärkere Speichel- mittel sein könnten. In einer Studie untersuchten wir physiologische sekretionsraten und geringere sympathische Aktivität während der (Speichel, kardiovaskuläre Parameter) und subjektive Reaktionen Nahrungsmittelkonfrontation als die Frauen der Kontrollgruppe. (negative Stimmung, Drang zu essen) während einer Nahrungs- Zudem berichten Frauen mit Bulimia stärkere Anspannung und mittelkonfrontation. Die Stichprobe bestand aus 13 stationären Unsicherheit als auch Belastung während der Konfrontationsphase Patientinnen einer psychosomatischen Fachklinik mit der Diagnose als Frauen der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse unterstützen damit Bulimia nervosa und 15 gesunden Frauen. Die Teilnehmerinnen die Hypothese, dass antizipatorische Prozesse eine Rolle bei der wurden mit ihren bevorzugten Speisen konfrontiert mit der an- Aufrechterhaltung von Essanfällen bei Bulimia nervosa spielen. Medienumgang und Essstörungen (Dr. Rolf Leibbrand) Bei den Ursachen von Essstörungen werden zunehmend auch tinnen den Medien bei der Entstehung ihrer Störung zuschreiben. soziokulturelle Einflussfaktoren diskutiert. Unter diesen nehmen Es zeigte sich, dass insbesondere zwischen der Präferenz für die Medien als bedeutsame Vermittler gesellschaftlicher Normen bestimmte, schlankheitspropagierende Medieninhalte und einer und Werte mutmaßlich eine prominente Rolle ein. Dementsprechend positiven Bewertung des äußeren Erscheinungsbildes überschlan- wird die Rolle der Medien im Hinblick auf die Pathogenese von ker TV-Personen einerseits und dysfunktionalen Einstellungen bzw. Essstörungen kritisch gesehen, speziell die Darstellung von Weib- Verhaltensweisen in Bezug auf Essen andererseits signifikante lichkeit und die (übermäßige) Thematisierung von Themen wie Korrelationen bestanden. Die Ergebnisse lassen sich jedoch noch „Schönheit“, „Schlankheit“, „Fitness“ usw. Diesbezügliche nicht in einen systematischen theoretischen Erklärungsrahmen wissenschaftliche Untersuchungen sind bisher rar und in vielen einordnen. Hierzu sind weitere, methodisch differenziertere bisherigen Studien wurde ein eher unspezifischer Begriff von Studien unter Berücksichtigung von mediierenden Variablen und Medien und ihren potenziell relevanten Aspekten zugrunde von Längsschnittaspekten der Störungsentwicklung erforderlich. gelegt. In drei Arbeiten zu diesem Themenbereich haben wir die Perspektiven für die klinische Praxis liegen längerfristig z. B. in der Zusammenhänge zwischen spezifischen Merkmalen der Medien- Reflexion problematischen Medien-Nutzungsverhaltens (z. B. die nutzung (präferierte Inhalte, Identifikation mit überschlanken TV- Orientierung an den jeweils aktuellen Diät-Moden), der Erhebung Personen, Motive der Mediennutzung, Medienbewertung) und und Modifikation problematischer Kognitionen im Zusammenhang zentralen Merkmalen von Essstörungen untersucht. Die Daten mit Medieninhalten und die Thematisierung von medial vermittel- wurden in einer studentischen und einer Patientenpopulation ten Normen, Einstellungen und Werten hinsichtlich Figur und erhoben. Weiter wurde überprüft, welche Rolle essgestörte Patien- Körpergewicht. Studie zur kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung funktioneller gastrointestinaler Störungen (Dr. Rolf Leibbrand) Patienten mit funktionellen gastrointestinalen Störungen leiden therapeutischen Kurztherapien ein zentraler Stellenwert zu. Auf unter chronisch oder wiederholt auftretenden Beschwerden des der Basis bisher vorliegender Wirksamkeitsstudien könnte sich Verdauungstraktes wie z.B. Durchfälle, Verstopfung, Übelkeit, die verhaltensmedizinische Behandlung zukünftig als Methode Bauchschmerzen oder -krämpfe, denen keine bekannte organische der Wahl erweisen. Als problematisch erweist sich allerdings die Krankheit zugrunde liegt. Dazu zählen auch Symptome, deren fehlende Kompatibilität mit dem Konzept der somatoformen Entstehung auf Gallenblase oder Speiseröhre zurückgeführt wird. Störungen, das Fehlen ausreichender Beeinträchtigungs-Indikatoren Hauptkategorie und schwerwiegendste Störung ist das Reizdarm- in den internationalen Konsens-Kriterien sowie standardisierter Syndrom (Irritable Bowel Syndrome). Die Möglichkeiten, mit dimensionaler Instrumente zur Verlaufsmessung. Im Rahmen Medikamenten oder Diät funktionelle Beschwerden zu behandeln, einer Evaluationsstudie zu einem an der Universität Mainz neu sind begrenzt. In der Regel ist allenfalls ein symptomatischer entwickelten Behandlungsprogramm für Patienten mit funktio- Effekt für die Dauer der Medikamenteneinnahme zu erwarten. nellen gastrointestinalen Störungen wurden Behandlungseffekte Die psychotherapeutische Behandlung zielt auf die Beeinflussung bei 64 Patienten nach einem Follow-up-Zeitraum von einem Jahr aufrechterhaltender psychischer Faktoren, die Reduktion der untersucht, wobei sich dauerhafte Besserungsraten gastrointes- Magen-Darm-Symptome sowie die Bewältigung der Störungs- tinaler Symptome bis über 50% zeigten. Außerdem wurden folgen. Bei denjenigen Fällen, die langfristig mit erheblichen Untersuchungen zur Evaluation eines neu entwickelten Instru- Beschwerden einhergehen und auf medizinische Maßnahmen mentes (Gastro-Fragebogen), das als Grundlage für die Verlaufs- nicht ausreichend ansprechen, kommt multimodalen verhaltens- messung gastrointestinaler Symptome diente, durchgeführt. Evaluation eines Anti-Chronifizierungsprogramms für Schmerzpatienten (Dr. Rolf Leibbrand) Schädigungen der Wirbelsäule wie z.B. Bandscheibenvorfälle, Kontrollattributionsmuster, Selbstwirksamkeitserwartung, Depressi- die mit anhaltenden Rückenschmerzen verbunden sind, werden vität, Bewältigungsmodi, dysfunktionale gesundheitsbezogene in vielen Fällen operativ mit nachfolgender orthopädischer Rehabi- Kognitionen etc. In einer Studie in der Reha-Klinik Aukammtal litation behandelt. Oftmals wird dabei aber nicht berücksichtigt, wurde ein Behandlungsprogramm entwickelt, das spezifisch auf dass die Schmerzsymptomatik teilweise oder vollständig durch die genannten Merkmale abzielt und damit - bei psychisch eher eine bereits bestehende somatoforme Schmerzstörung erklärt moderat belasteten Patienten - schon zu einem relativ frühen werden kann oder aber trotz operativer Wiederherstellung der Zeitpunkt einer anhaltenden Chronifizierung vorbeugt. Dieses Funktionsfähigkeit den Ausgangspunkt für einen nachfolgenden Behandlungsprogramm wird derzeit im Rahmen systematisch Chronifizierungsprozess darstellt. Trotz gewisser Fortschritte in evaluiert. Außerdem sollen relevante beeinflussende Faktoren des den vergangenen Jahren werden psychische Faktoren, die eine Behandlungsverlaufs identifiziert werden. Die Resultate werden Chronifizierung begünstigen können, in der orthopädischen im ersten Halbjahr 2003 vorliegen. Sie könnten einen wichtigen Rehabilitation wenig berücksichtigt. Relevante Merkmale, deren Beitrag zur Diskussion um Qualitätssicherung und Effizienzsteige- Einfluss in der Forschung bereits gut belegt ist, sind: Kausal- und rung im Reha-Bereich leisten. 27 Kognitive Faktoren bei unterschiedlichen Patientengruppen mit chronischen Schmerzen (Dr. Rolf Leibbrand) 28 In Kooperation mit dem DRK-Schmerzzentrum Mainz wurde eine Interview zur Erfassung von Kausalattributionen, das im Rahmen umfangreiche Untersuchung zur Ausprägung verschiedener zweier Arbeiten in einer psychosomatischen Fachklinik bereits verlaufsrelevanter psychischer Merkmale an einer Stichprobe evaluiert wurde. Außerdem wurde untersucht, inwieweit die von 194 Patienten mit chronischen Schmerzen durchgeführt. genannten Merkmale bei Patientengruppen mit unterschiedlicher Besonderes Interesse galt dem subjektiven Erklärungsmodell Lokalisation der Hauptschmerzen (Kopf, Rücken, Gesicht, diffus/ der Patienten für ihre Hauptschmerzen, Klassifikationsmöglich- multipel) unterschiedlich ausgeprägt sind und insofern auch ein keiten für individuelle Kausalattributionsmuster und der Frage, differenzielles Vorgehen in der verhaltensmedizinischen Behand- wie diese mit anderen psychischen Merkmalen (Depressivität, lung nahelegen. In ersten Auswertungen zeigten sich interessante Schmerzverarbeitung, dysfunktionale Einstellungen zu Körper und teilweise unerwartete Zusammenhänge zwischen spezifischen und Gesundheit, Kontrollattributionen, generalisierte Kompetenz- Kausalattributionsmustern und den übrigen erfassten Zusammen- erwartung, Bewältigungsmodi, etc.) assoziiert sind, um daraus hängen, die eine Fortsetzung des begonnenen Forschungsvorhabens Hinweise auf die Bedeutung und die Relevanz bestimmter nahelegen. Die detaillierten Ergebnisse sollen im ersten Halbjahr Attributionsstile für die verhaltensmedizinische Behandlung zu 2003 vorliegen. gewinnen. Grundlage hierfür war u.a. ein neu entwickeltes Veränderung kognitiver Merkmale durch Biofeedback-Therapie (Dr. Rolf Leibbrand) Der Einfluss von Biofeedback auf kognitive Merkmale und sich Stichprobe mit leichten Gesundheitseinschränkungen (Verspannun- daraus ergebende Rückschlüsse auf Wirkmechanismen der Bio- gen, Kopfschmerzen) wurden Auswirkungen zweier alternativer feedback-Therapie sind erst in jüngster Zeit verstärkt diskutiert vierstündiger Biofeedbackbehandlungen untersucht, von denen worden, obwohl Überlegungen dieser Art bereits Ende der 70er eine eher auf psychophysiologisches Training, die andere verstärkt Jahre z.B. von Meichenbaum angestellt worden sind. Erwogen auf die postulierten kognitiven Effekte abzielte. Die Datenaus- wird, dass z.B. Attributionsmuster in Bezug auf Gesundheit und wertung ist erst vorläufig abgeschlossen und zeigt vereinzelte, Krankheit, Einstellungen und die Selbstwirksamkeitserwartung, allerdings schwach ausgeprägte Effekte der Behandlung auf die aber auch unspezifische Wirksamkeitserwartungen (Placebo) untersuchten Parameter. Weitere Resultate werden im ersten zum Effekt der Biofeedbackbehandlung mehr beitragen als Halbjahr 2003 vorliegen. psychophysiologische Lernmechanismen. An einer studentischen Publikationen 2000 – 2002 2000 2001 Bleichhardt, G.: Selbstmanagement in der Patientenschulung. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 51, S. 31–33. Cuntz U, Leibbrand R, Ehrig C, Shaw R & Fichter M.M.: Predictors of post-treatment weight reduction after in-patient behavioral therapy. International Journal of Obesity and Related Metabolic Disorders, 25 Suppl 1, 99–101. Goebel, G., Hiller, W.: Qualitätsmanagement in der Therapie des chronischen Tinnitus. 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Hiller, W.: Klassifikation und kategoriale Diagnostik in der Psychotherapie: Klassifikation nach ICD und DSM. In: Laireiter, A.-R. (Hrsg.). Diagnostik in der Psychotherapie, pp. 353–366. Wien: Springer. Kroener-Herwig, B., Biesinger, E., Gerhards, F., Goebel, G., Greimel, K. V., Hiller, W.: Retraining therapy for chronic tinnitus. A critical analysis of its status. Scandinavian Audiology, 29, 67–78. Leibbrand, R., Hiller, W., Fichter, M.M.: Hypochondriasis and somatization: Two distinct aspects of somatoform disorders? Journal of Clinical Psychology, 56, 63-72. Goebel, G., Hiller, W.: Das Strukturierte Tinnitus-Interview (STI). Instrument und Anleitung zur verhaltensmedizinischen Diagnostik des chronischen Tinnitus. Göttingen: Hogrefe. Hiller, W., Cuntz, U., Rief, W., Fichter, M.M.: Searching for a gastrointestinal subgroup within the somatoform disorders. Psychosomatics, 42, 14–20. Hiller, W., Goebel, G.: Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO). In: Flor, H., Hahlweg, K., Birbaumer, N. (Hrsg.). Enzyklopädie der Psychologie, Band 4: Anwendungen der Verhaltensmedizin, pp. 147–200. Göttingen: Hogrefe. Luka-Krausgrill, U., Hiller, W.: Das Konzept eines universitären Weiterbildungsstudiengangs in Psychologischer Psychotherapie. Praxis Klinische Verhaltensmedizin und Rehabilitation, 55, 187– 198. 29 2002 30 Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W. (im Druck): Cognitive-behavioural therapy for patients with multiple somatoform symptoms – a randomised controlled trial in tertiary care. Journal of Psychosomatic Research Hiller, W., Rief, W., Fichter, M.M.: Dimensional and categorical approaches to hypochondriasis. Psychological Medicine, 32, 707–718. Hiller, W., Leibbrand, R. Rief, W. Fichter, M.M.: Predictors of course and outcome in hypochondriasis after cognitive-behavioral treatment. Psychotherapy and Psychosomatics, 71, 318–325. Hiller, W., Fichter, M.M., Rief, W. 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Hiller, W.: Psychiatrische Diagnostik nach ICD-10. Kurs im Rahmen der Weiterbildung der Bayerischen Privaten Akademie für Psychotherapie (BAP), München, 03./04.03.2001. 31 Hiller, W., Cuntz, U., Rief, W. Fichter, M.M.: Existiert eine gastrointestinale Subgruppe innerhalb des Konzepts der somatoformen Störungen? Vortrag beim 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation (DGVM), Kiel, 08.03.2001. Bleichhardt, G., Timmer, B. und Rief, W.: Prädiktoren für den längerfristigen Rehabilitationserfolg bei Patienten mit somatoformen Störungen. 10. Rehabilitations-wissenschaftliches Kolloquium, Halle / Saale. Hiller, W., Fichter, M.M., Rikef, W.: Somatoforme Störungen: Ergebnisse und Kosten-Nutzen-Effekte einer kontrollierten Therapiestudie. Vortrag beim 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation (DGVM), Kiel, 09.03.2001. Bleichhardt, G., Timmer, B. und Rief, W.: Längerfristige Effekte einer kognitiv-behavioralen Gruppentherapie für Patienten mit multiplen somatoformen Beschwerden. 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation, Kiel. Hiller, W., Haerkötter, C.: Eine kontrollierte Therapiestudie zum Einsatz von Noisern (Rauschgeneratoren) bei Patienten mit chronischem Tinnitus. Vortrag beim 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation (DGVM), Kiel, 09.03.2001. Bleichhardt, G., Timmer, B. und Rief, W.: Längerfristige Effekte einer kognitiv-behavioralen Gruppentherapie für Patienten mit Somatisierungssyndrom. 2. Workshop-Kongress für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bern (CH). Hiller, W.: Neurosenlehre und ICD-10-Diagnostik. Kurs am Centrum für Integrative Psychotherapie (CIP), München, 31.03./01.04.2001. Hiller, W.: Diagnostik: DSM-III-R/ ICD-10. Seminar im Rahmen des Ausbildungsprogramms der Weiterbildung in Klinischer Psychologie an der Universität Bamberg, 20./21.01.2001. Hiller, W.: Die modernen Ansätze zur Klassifikation psychischer Störungen – wirklich eine Verbesserung? Vortrag am Fachbereich Psychologie der Universität Marburg, 30.01.2001. Hiller, W.: Diagnostik und Therapie der somatoformen Störungen. Vortrag in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, 07.02.2001. Hiller, W.: Diagnostik und Differenzialdiagnostik psychischer Störungen. Seminar im Rahmen der Ausbildung in Verhaltenstherapie am Institut für Therapieforschung (IFT), München, 09./10.02.2001. Hiller, W.: Besonderheiten im Attribuierungsmuster bei Patienten mit somatoformen Störungen. Vortrag im Rahmen des Symposiums „Der Patient mit unklarem Herzschmerz“ in der Dreiburgenklinik Bad Münster am Stein, 21.02.2001. Hiller, W., Rief, W., Fichter, M.M.: Ergebnisse einer KostenNutzen-Studie bei somatoformen Störungen. Vortrag beim 4. Psychotherapiekongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Lübeck, 06.04.2001. Hiller, W.: Klinische Standarddiagnostik. Seminar im Rahmen des Ausbildungsprogramms der Aus- und Weiterbildungseinrichtung für Klinische Verhaltenstherapie (AWKV), Friedrichsdorf (Taunus), 24.04. und 08.05.2001. Hiller, W., Greimel, V.: Chronischer Tinnitus – Psychologische Ansätze der Behandlung. Workshop beim 2. Workshopkongress für klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Fachgruppe für Klinische Psychologie, Bern, 26.05.2001. Hiller, W.: Somatoforme Störungen. Seminar im Rahmen des Ausbildungsprogramms der Weiterbildung in Klinischer Psychologie an der Universität Bamberg (CIP), 24.06.2001. 32 Hiller, W.: Therapeutische und gesundheitsökonomische Aspekte der somatoformen Störungen. Vortrag am Psychologischen Institut der Universität Trier, 02.07.2001. gastrointestinale Störungen auf Symptomhäufigkeit und – Schweregrad. Vortrag, Workshopkongress der FG Klinische Psychologie der DGPs, Bern, 26.05.2001 Hiller, W.: Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Studie bei Patienten mit somatoformen Störungen. Vortrag in der MedizinischPsychosomatischen Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee, 25.07.2001. Leibbrand, R., Cuntz, U. & Hiller. W.: Häufigkeiten funktioneller gastrointestinaler Symptome in der Normalbevölkerung: Überlegungen zur Diagnostik und Klassifikation, Vortrag, 8. Kongress der DGVM, Kiel Hiller, W.: Somatoforme Störungen. Seminar im Rahmen des Ausbildungsprogramms des Eifeler Verhaltenstherapie Instituts (EVI), 14./15.09.2001. Leibbrand, R.: Kognitionen bei Patienten mit Somatisierungsstörungen, Vortrag, VDR-Tagung, Bad Kreuznach Hiller, W.: Arbeit mit der ICD-10 im Rahmen klinischer und psychotherapeutischer Tätigkeit. Seminare des Berufsverbands Österreichischer Psychologen (BÖP), Wien, 18.09.2001. 2002 Hiller, W.: Diagnostik und Differenzialdiagnostik nach der ICD-10. Workshop in der Medizinisch-Psychosomatischen Klinik Roseneck, Prien am Chiemsee, 20.10.2001. Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W.. Outcomes of a cognitivebehavioral treatment for patients with somatoform disorders – a controlled 1-year follow-up study. 7th International Congress of Behavioural Medicine (ICBM), Helsinki (Finnland). Hiller, W.: Diagnostik und Therapie somatoformer Störungen. Seminar am Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV), Marburg, 10./11.11.2001. Hiller, W.: Diagnostik und Therapie der somatoformen Störungen. Vortrag an der Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität Köln, 28.11.2001. Legenbauer, T., Vögele, C., Mussgay, L. & Rüddel, H.: Was löst einen Essanfall aus: Speichelreaktivität, Cortisol und psychophysiologische Reaktionen bulimischer Frauen während der Imagination essanfallstypischer Auslösesituationen im Vergleich mit physiologischen und emotionalen Reaktionen unter ambulatorischem Monitoring. Vortrag, 8. Kongress der DGVM, Kiel. Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W.: Prädiktoren für den längerfristigen Therapieerfolg bei Patienten mit somatoformen Störungen. 20. Symposium der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Konstanz. Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W.: Cognitive-behavioral group therapy for patients with chronic somatization – a controlled study. International Congress on Somatoform Disorders, Marburg / Lahn. Bleichhardt, G., Timmer, B., Rief, W.: Gruppentherapie bei Patienten mit somatformen Störungen. Gastvortrag im Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium des Psychologischen Instituts der Universität Würzburg. Legenbauer, T., Vögele, C., Mussgay, L. & Rüddel, H.: Psychophysiologische Reaktionen von Frauen mit und ohne Ess-Störung im natürlichen Umfeld: Ergebnisse einer Pilotstudie. Posterpräsentation, 2. Workshop-Kongress für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Bern. Hiller, W.: Psychotherapie bei somatoformen Störungen. Workshop beim Internationalen Kongress „Somatoform Disorders – New Approaches to Classification and Treatment“, Marburg, 21.02.2002. Legenbauer, T., Vögele, C., Mussgay, L. & Rüddel, H.: Antecedents of binge eating episodes: ecological momentary assessment with eating disordered women; Eating Disorder Research Society, Annual Meeting, Bernalillo, New Mexico. Hiller, W., Fichter, M.M.: A cost-benefit analysis of inpatient treatment of somatoform disorders. Vortrag beim Internationalen Kongress „Somatoform Disorders – New Approaches to Classification and Treatment“, Marburg, 22.02.2002. Leibbrand, R., Cuntz, U., & Hiller, W.: Effekte eines kognitivverhaltenstherapeutischen Gruppenprogramms für funktionelle Hiller, W.: Einführung in die Diagnostik nach ICD-10. Seminar des Niederösterreichischen Hilfswerks, St. Pölten, 17.03.2002. Hiller, W., Fichter, M.M.: Kann Psychotherapie das Gesundheitssystem entlasten? Vortrag beim 20. Symposium für klinischpsychologische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Fachgruppe für Klinische Psychologie, Konstanz, 11.05.2002. Hiller, W.: Einführung in Psychiatrie, Psychopathologie und Psychopharmakologie – Differentialdiagnostik psychiatrischer Krankheitsbilder. Seminar im Rahmen des Ausbildung zum Klinischen Psychologen der Fortbildungsakademie des Berufsverbands Österreichischer Psychologen (BÖP), Salzburg, 29.06.2002. Hiller, W., Fichter, M.M.: A cost-benefit analysis of inpatient treatment of somatoform disorders. Vortrag beim Seventh International Congress of Behavioral Medicine, Helsinki, 31.08.2002. Leibbrand, R. & Hiller, W. : Effects and change mechanisms of cognitive-behavioral treatment of functional gastrointestinal disorders. Vortrag bei 7. International Congress for Behavioral Medicine, Helsinki, 31.08.2002 Leibbrand, R., Nilges, P., Simon, V. & Hiller, W.: Erfassung von Kausalattributionen bei Patienten mit chronischen Schmerzen – Evaluation und praktischer Nutzen eines neu entwickelten Interviewansatzes, Tagung der DGVM, Prien, 26.04.2002 33 Unsere Arbeit im Spiegel der Presse Die Welt 10. 6. 2002 Mainzer AZ 17. 6. 2002 34 Mainzer Rhein-Zeitung, 15./16. 2. 2002 SZ 28. 5. 2002 Mainzer AZ 15./16. 6. 2002 Kontakt Johannes Gutenberg-Universität Mainz 35 Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie Psychologisches Institut Abt. Klinische Psychologie Psychologisches Institut Abt. Klinische Psychologie Staudinger Weg 9 Staudinger Weg 9 55099 Mainz 55099 Mainz Tel. 0 61 31 – 39 246 21 Tel. Fax. 0 61 31 – 39 246 23 Fax. 0 61 31 – 39 246 23 e-Mail: [email protected] e-Mail: [email protected] Internet: www.ausbildung-psychotherapie.de Internet: www.psychotherapie-mainz.de Sekretariatszeiten: Montag – Donnerstag 9:00 – 13:00 und 14:00 – 18:00 Uhr Freitag 9:00 – 13:00 und 14:00 – 16:00 Uhr 0 61 31 – 39 246 22 Johannes Gutenberg-Universität Mainz Psychologisches Institut Abteilung Klinische Psychologie Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie Staudinger Weg 9 · 55099 Mainz