TRB CHEMEDICA INFOSERVICE Ophthalmic Line Ausgabe 1/2015 Erstattungsfähigkeit von VISMED® – Indikation erweitert Die TRB CHEMEDICA Medizinprodukte VISMED® und VISMED® MULTI sind als „synthetische Tränenflüssigkeit“ zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnungsfähig. Bei folgenden Autoimmunerkrankungen: • Sjögren-Syndrom mit deutlichen Funktionsstörungen (Trockenes Auge Grad 2) • Epidermolysis bullosa • Okuläres Pemphigoid 2. Lagophthalmus Als Lagophthalmus bezeichnet man das Symptombild eines unzureichenden aktiven Lidschlusses, in dessen Folge es zu einer Verbreiterung der Lidspalte kommen kann. Ursächliche Erkrankungen des Lagophthalmus können sein: • Paralyse des Musculus orbicularis oculi aufgrund einer Fazialisparese (paralytischer Lagophthalmus) • Narbige Verkürzung oder Deformation eines Augenlides nach traumatischer Schädigung • Ektropium • Kongenitale Fehlbildung (Kolobom) • Endokrine Orbitopathie z. B. bei Morbus Basedow Sowie NEU: 1. Fehlen oder Schädigung der Tränendrüse 2. Lagophthalmus 3. Fazialisparese 1. Fehlen oder Schädigung der Tränendrüse Laut Bericht des Internationalen Dry Eye Workshop (DEWS, 2007) 1 wird das Trockene Auge wie folgt definiert: Das Trockene Auge ist eine multifaktorielle Erkrankung der Tränen und Augenoberfläche, die zu Beschwerdesymptomen, Sehstörungen und Träneninstabilität mit möglicher Beschädigung der Augenoberfläche führt. Sie wird von erhöhter Osmolarität des Tränenfilms und Entzündung der Augenoberfläche begleitet.1 Es ist als Störung der Tränenfunktionseinheit (LFU; Lacrimal Functional Unit), bestehend aus Tränendrüsen, Augenoberfläche (inkl. Hornhaus, Bindehaut und Meibom-Drüsen), Augenlidern und verbindenden Nervenfasern, anerkannt.2 Grundsätzlich werden zwei Kategorien des TA unterschieden: die durch einen Mangel an Tränenflüssigkeit bedingte Form (engl. ‚aqueous tear-deficient dry eye‘, ADDE) und die durch vermehrte Wasserverdunstung bedingte Form (engl. ‚evaporative dry eye‘, EDE).1 Beim ADDE wird das Tränenvolumen durch eine verminderte Tränendrüsensekretion verringert. Durch die fehlende Benetzung des Auges mit Tränenflüssigkeit kommt es zu einer Unterversorgung der Hornhaut – das Auge trocknet aus. Folgekomplikationen sind: • Entzündung • Entzündungsbedingte Ulzeration der Cornea Diagnostik (Leitlinie von BVA und DOG)3: • Überprüfung des Lidschlusses, bei Lidschlussdefizit Bestimmung der Lidspaltenweite bei Lidschluss • Bestimmung der Levatorfunktion • Prüfen des Bell’schen Phänomens • Ggf. neurologische Abklärung Therapie: • In Abhängigkeit vom Hornhautbefund Tränenersatzmittel bzw. Augensalbe, Brille mit Seitenschutz, Uhrglasverband • Operative Korrektur je nach Ätiologie (z. B. Tarsorrhaphie bei permanenter Facialis-Parese, Eingriffe zur Orbita-Entlastung bei Protrusio bulbi) • Ggf. Lidloading INFOSERVICE Ophthalmic Line 3. Fazialisparese Die Fazialisparese ist die Lähmung des Nervus facialis. Je nach Lokalisation unterscheidet man zwischen zentraler oder peripherer Fazialisparese und nach Symmetrie zwischen einseitiger oder beidseitiger Fazialisparese. Eine Fazialisparese kann vielfältige Ursachen haben: • Idiopathisch (Bell’sche Lähmung) • Angeboren (Möbius-Syndrom) • Trauma (Felsenbeinfraktur, laterale Schädelbasisfraktur) • Entzündungen (Mittelohrentzündung, chronische Meningitiden, Guillain-Barré-Syndrom) • Tumoren des Kleinhirnbrückenwinkels • Infektiös (z. B. Borrelien) Typisch sind auf der befallenen Seite: • Herabhängender Mundwinkel • Abgeschwächtes oder aufgehobenes Stirnrunzeln • Inkompletter oder aufgehobener Lidschluss Die Diagnose wird – vor allem bei der einseitigen Fazialisparese – häufig bereits per Blickdiagnose gestellt. Weitere Verfahren sind: • Neurologische Untersuchung • Lumbalpunktion, um z. B. eine Borreliose auszuschließen • Elektromyografie • Elektroneuronografie Eine leichte Fazialisparese macht sich nur durch sehr diskrete Symptome bemerkbar. Stärkere Paresen ziehen eine charakteristische Veränderung der Gesichtsmimik nach sich, die bei der häufigeren einseitigen Fazialislähmung zu einer Asymmetrie des Gesichts führen. Fazit: Bei Fehlen oder Schädigung der Tränendrüse, Lagophthalmus oder Fazialisparese besteht die symptomatische Therapie in der Applikation künstlicher Tränenflüssigkeit oder Anwendung von Salbenpräparaten. Die Benetzungslösungen VISMED® und VISMED® MULTI enthalten eine nicht-allergene, hochreine 0,18%ige Hyaluronsäure aus fermentativer Herstellung. Darüber hinaus sind in einer einmaligen patentierten Formulierung Osmolarität und Elektrolytgehalt sorgfältig abgestimmt: für eine an der Physiologie der Tränenflüssigkeit orientierte und deshalb nachhaltige und sichere Behandlung des Trockenen Auges. VISMED® = 15 Jahre hypoosmolare Behandlung des Trockenen Auges! VISMED® ist in praktischen konservierungsmittelfreien Einmaldosen erhältlich. VISMED® MULTI ist das Mehrfachdosiersystem, ebenfalls ohne Konservierungsmittel. 1 DEWS The Definition and Classification of Dry Eye Disease: Report of the Definition and Classification Subcommittee of the International Dry Eye Work Shop 2007. Report of the Dry Eye WorkShop. Ocul Surf 2007b; 5: 75–92. 2 Stern ME, Beuerman RW, Fox RI, Gao J, Mircheff AK, Pflugfelder SC. The pathology of dry eye: the interaction between the ocular surface and lacrimal glands. Cornea. 1998; 17(6): 584–9. 3 Leitlinien von BVA und DOG: Fehlstellungen der Lider/ Tränenleiden, Tumoren der Lider. Gel Multi Gel Multi Light Wash Latanoprost TRB Latanoprost Timolol TRB Care Hydraclean TRB CHEMEDICA AG · Richard-Reitzner-Allee 1, 85540 Haar/München · Tel. 0800 /243 63 34, Fax 0800 /243 63 35 · [email protected] · www.trbchemedica.de