IKK classic – Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen

Werbung
ikk-classic.de
Übergewicht bei Kindern
und Jugendlichen.
So können Eltern wirksam helfen
2 Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen
Inhalt
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Ist mein Kind zu dick? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Kugelrund – kerngesund? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Dickmachern auf der Spur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Abnehmen beginnt im Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Optimierte Mischkost statt Diät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Die Pfunde in Bewegung bringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Das andere Extrem: Untergewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Hilfe via Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
© MBO Verlag GmbH, 48143 Münster (Westf.)
Redaktion: Dr. Petra Gäbel, Sigrun Knoche. Artikel-Nr. 520048-IKK classic · E0006ic · sg1504 /1508oe·
Stand 1/2016.
Quellen: S3-Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“ 2014, fke 2013, Arbeitsgemeinschaft Adipositas
im Kindes- und Jugendalter (AGA)
Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, ersetzen jedoch nicht den Rat
Ihres Arztes, der die Nutzen-Risiko-Abwägung für Ihre individuelle Behandlung vornimmt.
Bildnachweis
Titel: dotshock, S. 2/3: © minicel73/Fotolia.com, S. 5: © tmc_photos/Fotolia.com, S. 8/9: © Prod. ­Numérik/
Fotolia.com, S. 12: © .shock/Fotolia.com, S. 16: © Daxiao Productions/Fotolia.com, S. 18/19: © Jörg Hackemann/
Fotolia.com, S. 22: © iStockphoto/Thinkstock
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen 3
Liebe Leserin, lieber Leser,
Die Gründe für Übergewicht liegen
nicht nur im genetischen Programm
der Anteil der Kinder mit Über­
der Kids, sondern auch in beeinfluss­
gewicht oder Fettsucht (Adipositas)
baren Faktoren wie ungesundem
hat in den letzten Jahren stark zu­
Ess­verhalten und mangelnder Bewe-
genommen. Zu viele Schulanfänger
gung. Dazu erfahren Sie auf den
weisen bedenkliche Defizite in Be-
nächsten Seiten G
­ enaueres.
weglichkeit, Körperbeherrschung
und Kraft auf. Dieser Trend zu immer
Wenn Ihr Kind zu viele Pfunde auf
mehr Übergewichtigen unter den
die Waage bringt, finden Sie hier
Jüngs­ten wird seit J­ahren beobachtet
Tipps, wie Sie es zum A
­ b­nehmen
und setzt sich leider – scheinbar –
­ermutigen und auf dem Weg zu ei-
­unaufhaltsam fort. Eine Umkehr ist
nem gesunden Gewicht begleiten
im Interesse e
­ iner gesunden Entwick-
können.
lung der jungen Generation dringend
geboten. Auswege wollen wir I­hnen
Zuvor sollten Sie allerdings kritisch
hier aufzeigen.
prüfen, ob Ihr Kind wirklich übergewichtig ist. Denn viele Kinder und
Übergewicht und Adipositas bei Kin-
Jugendliche – selbst Untergewichtige
dern und Jugendlichen spielen in
– fühlen sich nur zu dick und setzen
der öffentlichen Diskussion zu Recht
sich auf Diät oder entwickeln gar
eine wachsende Rolle. Denn Über­
eine Essstörung. Die möglichen
gewicht ist nichts, was sich zurecht-
­körperlichen und seelischen Folgen
wächst. Aus einem großen Teil der
sind nicht weniger schlimm als die
be­troffenen Kinder werden später
von Übergewicht.
übergewichtige Erwachsene – mit
gesundheitlichen Risiken wie HerzKreislauf-Krankheiten, ­Diabetes,
Muskel- und Skelett­erkrankungen.
Daher ist es wichtig, frühzeitig die
Notbremse zu ziehen.
Ihre IKK classic
4 Ist mein Kind zu dick?
Ist mein Kind zu dick?
Wenn Sie Ihr Kind betrachten, w
­ ie-
Werden Kinder zum Essen
gen und messen, vergessen Sie, was
oder Aufessen gezwungen,
Sie über die Bestimmung von Über-
kann ihr normales Hunger-
gewicht bei Erwachsenen ­wissen. Bei
und ­S ätti­gungsgefühl derart
einem Kind ist es viel komplizierter
gestört werden, dass damit
festzustellen, ob es zu viele Pfunde
der Grundstock für falsches
auf die Waage bringt.
Ess­verhalten gelegt wird.
Dicke Phasen – dünne Phasen
Wenn ein Kind hingegen in der
Durch den körperlichen Gestalt­
Wachstumsphase weiterhin stark an
wandel, den Kinder bis zur Pubertät
Gewicht zunimmt, s­ ollte ­darauf ge-
durchlaufen, wechseln sich Phasen
achtet werden, dass das E
­ rnährungs-
der körperlichen Fülle mit Streck­
und Bewegungs­verhalten umgestellt
phasen ab.
wird. Denn aus den meisten übergewichtigen 10- bis 13-Jährigen wer-
In den Füllphasen können die K
­ in-
den übergewichtige Erwachsene –
der mollig wirken und haben unter
mit allen gesundheitlichen Risiken.
der Haut viel Fett gespeichert. Das
­benötigen sie für die folgenden
Richtwert:
Streckphasen.
Körpermasse­index (BMI)
Zur Gewichtsbeurteilung wird auch
In Streckphasen wachsen Kinder
bei Kindern und Jugend­lichen der
in die Länge, die Gewichts­zunahme
Körpermasseindex oder Body-Mass-
bleibt normalerweise zu­rück, die
Index (BMI) herangezogen. Wegen
Kleinen werden schlank.
der Füll- und Streckphasen müssen
die verschiedenen BMI bei Kindern
Oft sind Eltern besorgt und a
­ nimie­-
jedoch für jedes Lebensjahr neu be-
ren die Kinder zum Essen. Völlig
wertet werden.
falsch:
Ist mein Kind zu dick? 5
Sie können den BMI Ihres Kindes
W
Ihr Kind wird in den Streck­phasen
ganz einfach im I­nternet errechnen
nach dem 2. und 8. L
­ ebensjahr
lassen: www.mybmi.de
nicht schlanker.
Einen ersten Anhaltspunkt für die
W
Der Kinderarzt stellt Bluthochdruck
Bewertung des BMI von Grundschul-
oder Fettstoffwechsel­störungen
kindern liefert Ihnen die Tabelle auf
fest.
Seite 6. Auch Ihr Kinderarzt kann Ihnen helfen, wenn Sie wissen wollen,
W
gewichts ge­hänselt und leidet da­
ob Ihr Kind übergewichtig oder so-
runter.
gar fettleibig ist.
W
Hier sollten Sie eingreifen
Die BMI-Bewertung zeigt Über­
W
gewicht an.
Ihr Kind wird we­gen seines ­Über-
Beim Sport gerät Ihr Kind schnell
aus der Puste und muss oft v
­ or­zeitig ­aufgeben.
6 Kugelrund – kerngesund?
Kugelrund – kerngesund?
Es gibt gute Gründe, den über­
W
Fettleibige Kinder und Jugendliche
flüssigen Pfunden bei Kindern
haben ein hohes Risiko, an Diabe-
sofort den Kampf anzusagen.
tes mellitus zu erkranken. Durch
den frühen Krankheits­beginn
Aus vielen dicken Kindern werden
­können sich die Spätfolgen dann
übergewichtige Erwachsene mit er-
schon in mittleren Jahren zeigen:
höhtem Risiko für Herz-Kreislauf-
Schädigungen an B
­ lutgefäßen und
Krankheiten oder Diabetes. Aber
Nerven, an Nieren und Augen.
schon im K
­ indes- und Jugend­alter
W
Ein Drittel der adipösen Kinder hat
zu hohe Blutfettwerte, bei vielen
verursacht Ü
­ bergewicht Schäden:
ist der Blutdruck erhöht.
Übergewichtige Jugendliche erkran-
W
ken häufiger an Atemwegs­infekten
Nicht zu unterschätzen sind auch
als normalgewichtige.
die ­psychischen Belastungen für
Wer dick ist, bewegt sich in der
dicke Kinder. Oft werden sie von
W
­Regel weniger. Das behindert
Gleichaltrigen ausgegrenzt, w
­ erden
­Muskel- und Knochenaufbau. Auch
traurig und unsicher oder ver­suchen
Fuß­deformationen, Knie- und Wir-
ihren Frust mit noch mehr Essen zu
belsäulenprobleme sind bei dicken
bekämpfen.
Kindern keine S
­ eltenheit.
Körpergröße und -gewicht bei jüngeren Schulkindern
Mädchen
Jungen
Größe in cm
Gewicht in kg
(Normalbereich)
Alter in
Jahren
Größe in cm
Gewicht in kg
(Normalbereich)
115 +/– 5
17,4–23,7
6
116 +/– 5
17,9–23,6
121 +/– 6
19,2–26,5
7
122 +/– 5
19,9–26,5
126 +/– 6
21,3–29,8
8
127 +/– 6
22,0–29,7
132 +/– 7
23,8–33,9
9
132 +/– 6
24,2–33,2
138 +/– 7
26,9–38,5
10
137 +/– 7
26,6–37,3
Dickmachern auf der Spur 7
Dickmachern auf der Spur
Übergewicht hat viele Ursachen.
­Steh­imbiss. Die Snacks für zwischen­
Es hat aber immer etwas mit
durch werden unterwegs am Kiosk
­unausgewogener Ernährung und
oder vom Bäcker besorgt: Chips oder
­B ewegungsmangel zu tun.
eine Zuckerschnecke, Schokoriegel
oder süßer Frucht­joghurt, ein zucker-
Steckt’s in den Genen?
haltiger „Multivitamin“-Saft oder eine
Die Veranlagung für Übergewicht
Limonade.
wird vererbt. Ganz offensichtlich
bestimmt das Erbmaterial beispiels­
Irgendwann im Laufe des Tages
weise über Energiespeicherung,
kocht sich dann jeder selbst sein
-verbrennung und Wärmehaushalt.
Süppchen: Der eine schiebt eine
Aber auch Hunger- und Sättigungs-
Fertigpizza in die Röhre, der nächste
gefühle sind teilweise genetisch
macht sich in der Mikrowelle Ravioli
geprägt.
aus der Dose heiß und der Dritte
kippt eine Packung Pommes in die
Wenn bei Ihnen Familienmitglieder
­Fritteuse – kinderleicht. Dazu eine
mehrerer Generationen übergewich-
Cola.
tig sind, sollten Sie versuchen, das
Gewicht Ihrer Kinder durch ein op­
Viele Kinder lernen gar nicht mehr,
timales Ernährungs­verhalten und
wie man sich vollwertig, abwechs-
viel Bewegung im Normbereich zu
lungsreich und fantasievoll ernähren
halten.
kann. Sie sehen es ja nirgendwo.
Auch in der Schule haben sie es
Fast Food nebenher
schwer, frisches Obst und Gemüse
Esskultur und Ernährungsverhalten
zu bekommen. In der Cafeteria sind
haben sich in unserer Gesellschaft
fett- und energie­reiche Fertigproduk-
gravierend verändert – ­eine der
te oft viel leichter zu finden.
­negativen Folgen sind dicke Kinder.
Bewegungsmangel
Gemeinsames Essen – in vielen
Die zu geringe Bewegung fängt früh-
­Familien ist das eine Seltenheit.
morgens an: Wegen Zeitdrucks oder
Morgens gibt’s einen hastigen
aus Sorge werden die lieben Kleinen
8 Dickmachern auf der Spur
mit dem Auto in Kindergarten oder
oder auf dem ­B olzplatz dem Fußball
Schule chauffiert.
hinterher­jagten. M
­ anchmal soll das
ja noch vor­kommen – leider aber viel
Schulsport – muss nicht sein, erst
zu selten.
recht, wenn man rund ist und die
anderen schon beim Umkleiden mit
Einsamkeit und seelische Not
ihren Sticheleien beginnen. Also
Manche Kinder haben schon als
schreibt Mutti eine Entschul­digung
Säuglinge gelernt, dass man ­Kum-
oder man „ver­gisst“ das S
­ portzeug.
mer und Langeweile mit Essen bekämpfen kann: Beim geringsten
Der Nachmittag wird meist sitzend
Schrei gab’s die Flasche. Das setzt
verbracht – bei Haus­­auf­gaben, vor
sich später so fort. Und auch als
dem Fernseher (bewaffnet mit ­einer
­B elohnung gibt’s Süßes.
Tüte Chips) oder vor dem PC. Der
Freizeit-Energieverbrauch ist ­unver-
Mit fortschreitendem Alter prakti-
gleichlich niedriger als in f­ rüheren
ziert das Kind diese Methode selbst:
Zeiten, als Kinder noch draußen
Sorgen und Einsamkeit werden mit
durch die Natur tobten, auf Spiel­
schnell verfügbarer, ­energie­reicher
plätzen Klettergerüste e
­ rstürmten
­Nahrung – Chips, Schokolade,
Dickmachern auf der Spur 9
­Kuchen – und zucker­haltigen
Sie sitzen zu H
­ ause vor dem ­Fern-
­Getränken ­kompensiert.
seher und stillen ­ihren seelischen
­Kummer mit immer mehr süßen
Wird sich das Kind seines ­Gewichts-
oder ­fetthaltigen Fertig­produkten,
problems bewusst, lässt es Mahlzei-
statt mit ­Gleich­altrigen im Freien
ten aus – und nascht zwischendurch
zu toben.
umso mehr. Sowohl dem Kind als
auch den Eltern geht die Kontrolle
Ein Teufelskreis ist in Gang
über die Nahrungs­aufnahme so
­gesetzt ...
völlig verloren.
Werden jüngere übergewichtige
­Kinder von Gleichaltrigen oft noch
akzeptiert, ändert sich das ­manchmal bereits in den ersten Schuljahren, häufig in der Pubertät. Dicke
Kinder und Jugend­liche werden gehänselt, v
­ erlieren ihr Selbstwertgefühl und werden i­mmer einsamer.
Ursachen von Übergewicht
Erbanlagen
W
W Ungünstige Ernährung
zu viel Fett, zu viele g
­ ezuckerte
­Getränke, zu viele ­kalorien­reiche
­Zwischenmahlzeiten, keine
­geregelten Hauptmahlzeiten
W Mangelnde Bewegung
zu viel Fernsehen, Computerspiele
10 Abnehmen beginnt im Kopf
Abnehmen beginnt im Kopf
Überlegen Sie einmal:
Welche Esskultur wird in Ihrer
W
Familie gepflegt? Werden täglich
Mahlzeiten gemeinsam in netter
Atmosphäre eingenommen? Und
welches Vorbild liefern Sie selbst?
Wird das Essen selbst zube­reitet
W
koll-Download unter http://bit.ly/
1P0mugl). Wahrscheinlich werden
Sie bei der Auswertung auf die entscheidenden Schwach­stellen aufmerksam und können ­bereits korrigierend ein­greifen:
W
Isst Ihr Kind übermäßig viele kalo-
oder gibt es vorwiegend Fertig­
rienreiche Lebensmittel wie S
­ üßig-
gerichte aus dem Supermarkt?
keiten, zuckerhaltige G
­ etränke,
Was findet Ihr Kind zu Hause vor,
sehr fette Lebensmittel und Fast
W
wenn es sich selbst versorgen
Food? Dann bevorraten Sie diese
muss?
einfach nicht mehr. B
­ esorgt sich
Womit beschäftigt sich Ihr Kind,
das Kind die energiereichen Sachen
W
wenn Sie nicht zu Hause sind? Hat
selbst, sollten Sie ihm Geld dafür
es einen festen Plan, aber auch Frei­
nur in Ausnahmefällen geben und
räume, die es selbst gestalten kann?
es stattdessen mit Pausenbrot,
Obst und Getränken versorgen.
Sicher werden Sie feststellen, dass
Diesen Einschnitt in seine „Selbst-
einiges nicht zufrieden­stellend läuft.
ständigkeit“ wird es wahrschein-
Betrachten Sie das nicht verschämt
lich schneller akzeptieren, wenn
als Makel, sondern reden Sie in der
Sie die Erfüllung eines Wunsches
Familie und mit dem Kind darüber.
in ­Aussicht stellen.
Gehen Sie die Probleme an, auf die
Sie gestoßen sind.
W
Fehlen Obst, Gemüse und S
­ alat im
Ernährungsprotokoll? ­Besorgen
Analyse der Ess-­Gewohnheiten
Sie verschiedene Früchte und Ge­
Beziehen Sie Ihr Kind in die Analyse
müsesorten und lassen Sie Ihr Kind
der Ernährungs­gewohnheiten ein.
davon probieren. So kann es he­
Sie können es bitten, sein Essver­
rausfinden, was ihm b
­ esonders
halten und seine körperlichen A
­ kti-
schmeckt – und diese Nahrungsmit-
vitäten zunächst eine Woche lang
tel sollten dann häufiger auf dem
zu protokollieren (kostenloser Proto-
Speiseplan ­stehen.
Abnehmen beginnt im Kopf 11
10 Tricks, um nicht mehr zu essen, als mein Körper braucht
(Kompetenznetzwerk Adipositas)
1. Ich versuche, pro Tag fünf kleinere statt drei große Mahlzeiten zu essen.
2.Ich nehme mir vor, nicht mehr als eine Portion Süßigkeiten oder Knabbereien
am Tag zu essen. Diese esse ich nicht zwischendurch, sondern als Nachtisch bei
einer Mahlzeit. 1 kleine Portion (100 kcal) entspricht etwa 6 Gummibären oder
1 Doppelkeks oder 5 Butterkeksen oder 1 kleinen Kugel Eis oder 1 Handvoll
Chips oder 1 Riegel Vollmilchschokolade oder 1/2 Stück Obstkuchen oder
1 Glas Limonade
3.Ich habe einen „Reservetank“ (z. B. einen Apfel) bei mir, den ich essen kann,
wenn ich plötzlich Hunger bekomme. Dann muss ich nicht naschen.
4.Wenn ich wütend oder traurig bin, versuche ich erst etwas zu tun, was mir
Spaß macht, bevor ich etwas zu essen hole.
5.Ich versuche, zu Hause immer an einem festen Ort zu essen (z. B. am Küchentisch). Während des Essens tue ich nichts anderes (z. B. fernsehen), sondern
lasse es mir einfach nur schmecken.
6. Ich lege mir nur kleine Portionen auf den Teller oder benutze einen kleineren
Teller, den ich dann voll machen darf.
7.Ich bemühe mich, gründlich zu kauen und langsam zu essen, dann habe ich
mehr davon.
8.Wenn ich etwas erzählen will, mache ich eine Pause beim Essen. Denn mit
vollem Mund zu reden verführt dazu, mehr zu essen, als man eigentlich braucht.
9.Bevor ich mir eine neue Portion nehme, mache ich eine kleine Pause beim Essen.
Dazwischen trinke ich etwas und frage mich: „Bin ich wirklich noch hungrig?“
10.Ich bemühe mich, nach 19 Uhr nichts mehr zu essen.
Nach: Kompetenznetzwerk Adipositas
Für das unkontrollierte Futtern
W
sammen spazieren, schwimmen,
zwischendurch können Sie ­kalo-
Rad ­fahren. Über­fordern Sie Ihr
rienarme Snacks wie rohe Möhren
Kind nicht und e
­ rwarten Sie keine
oder Kohlrabi, Apfel- oder Oran-
schnellen Erfolge. Mit der Zeit wird
genspalten anbieten.
sich Ihre Geduld bestimmt aus­
Bewegt sich Ihr Kind zu wenig?
W
Entwickeln Sie mit ihm gemeinsam
den Spaß an und das Bedürfnis
nach Bewegung. Gehen Sie z
­ u-
zahlen – im ­Übrigen tun Sie damit auch e
­ twas für Ihre eigene
Gesundheit und bringen ­Abwechslung ins Familien­leben.
12 Abnehmen beginnt im Kopf
Abnehmen beginnt im Kopf 13
Erste Schritte festlegen
­Ihrem Kind. Regen Sie es dazu an,
Fortschritte werden Sie schneller
seine ersten Schritte zu einem a
­ nde-
wahrnehmen, wenn Sie Etappen
ren Ess- und Bewegungs­verhalten
­abstecken. Legen Sie Ziele bei Ihrer
ebenso festzulegen (siehe Tipps auf
eigenen Verhaltensänderung fest,
Seite 11).
zum Beispiel:
Übrigens: Diese Ziele werden ­erfah Die ganze Familie versucht, w
­ e-
rungsgemäß konsequenter ­einge­-
nigstens einmal am Tag in Ruhe
halten, wenn sie schriftlich f­ixiert
gemeinsam eine Mahlzeit e
­ in-
werden und immer wieder ins Auge
zunehmen.
fallen – z.B. an der Pinnwand in der
W
Dreimal in der Woche mache ich
W
Küche oder am Kühlschrank.
mit meinem Kind ein Bewegungstraining: Dienstags gehen wir
Zu den ersten Maßnahmen ge­­hört
schwimmen, donnerstags unter-
auch die Gewichtskontrolle. Eine
nehmen wir eine kleine Radtour
­Reduzierung von mehr als ein bis
und sonntags einen ausgedehnten
zwei Kilogramm pro M
­ onat ist un­
Spaziergang.
realistisch.
Ich bereite viermal in der Woche
W
zum Abendessen einen frischen
Bei jüngeren Kindern, die stark
Salat zu.
wachsen, ist es auch schon ein
Erfolg, wenn das Gewicht über
Ihr Vorbild ist entscheidend für das
­einen längeren Zeitraum g
­ ehal-
Gelingen der Abnehmpläne, daher
ten wird.
sollten Sie die Gewichtsreduktion
vorleben oder zumindest mit Ihrem
Sparen Sie gegenüber Ihrem Kind
Kind gemeinsam durchführen. Be-
nicht mit Lob und Ermutigung, moti-
sprechen Sie Ihre Vorhaben mit
vieren Sie es durch Ihr Vorbild.
14 Optimierte Mischkost statt Diät
Optimierte Mischkost
statt Diät
Unter der Bezeichnung „optimiX“ hat
W
Reichlich verzehrt werden dürfen
das Forschungsinstitut für K
­ inder-
pflanzliche Lebensmittel wie
ernährung in Dortmund ­einen spe­
Salat, Gemüse, Obst, Getreide­
ziellen Ernährungsplan für über­
produkte und Hülsenfrüchte. Sie
gewichtige Kinder ent­wickelt. Es
sind mit der Ampelfarbe grün
handelt sich um eine optimierte
Mischkost, die auf Erkenntnissen
gekenn­zeichnet.
W
Mäßig zugreifen soll man bei
aus der Langzeitstudie DONALD des
­tierischen Lebensmitteln wie
FKE (jetzt der Uni Bonn) basiert und
Fleisch und Wurst, Eiern, Fisch,
Ernährungsvorlieben der Kinder ge-
Milchprodukten und K
­ äse. Für
sie gilt gelb.
nauso berücksichtigt wie Empfehlungen zur gesunden Ernährung. Kinder
W
Sehr sparsam werden Speise­
sollen damit frühzeitig ein Gefühl für
fette wie Butter, Margarine, ­Brat-
die richtige Lebens­mittelkombination
fette und pflanzliche Öle v
­ erwendet
– daher die Ampel­farbe rot.
entwickeln.
W
Geduldet sind Süßigkeiten und
Die optimierte Mischkost ist ein
zuckerreiche Nahrungsmittel, wenn
­Er­näh­r­ungsprogramm für die ganze
sie nicht mehr als 10 % der täg­
­Familie und nicht nur für das über­
lichen Kalorien­zufuhr aus­machen.
gewichtige Kind. Sie können sich ­
also gemeinsam gesund ernähren.
Anhaltspunkte für die entsprechenden Verzehrmengen finden Sie in
Auf die Menge kommt es an
der nebenstehenden Tabelle.
Verbotene Lebensmittel gibt es
bei der optimierten Mischkost
Zudem sollte bei der Auswahl der
nicht. Über den Gesundheitswert
Nahrungsmittel stets darauf g
­ eachtet
der Kost entscheiden allein die
werden, dass diese ­reichlich Mineral-
­Mengenverhältnisse:
stoffe, Spuren­elemente und Vitamine
ent­halten.
Optimierte Mischkost statt Diät 15
Energiereduzierte Lebensmittelmengen in der optimierten Mischkost
(pro Tag bzw. wo angegeben pro Woche)
Alter in Jahren
4–6 7–910–12 13–14
15–18
wm wm
Energie (kcal) 1.2501.600 1.9001.950 2.400 2.2002.700
Getränke (ml)
800 9001.0001.2001.3001.4001.500
Brot, Getreide (g)
150180 220220 280 270330
Kartoffeln,
Nudeln, Reis,
Getreide (g)
150180 220220 280 270330
Gemüse (g)
200200 250260 300 300350
Obst (g)
200200 225230 270 270315
Milch, Milch-
produkte (ml)
350400 420425 450 450500
Fleisch, Wurst (g)
4050 6065 75 7585
Eier (Stück/Wo.) 2
22–32–32–32–32–3
Fisch (g/Woche)50 75 90100 100 100100
Margarine, Butter, Öl (g)
2530 3535 40 4045
Süßigkeiten, 125160 190195 240 220270
Kuchen (kcal)
Nach: Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund, 2013
Kleine Tricks – große W
­ irkung
Beschichtete Töpfe und Pfannen
W
W
Beim Fleisch immer magere Sorten
machen das Braten, Schmoren und
wählen. Auf jeden Fall sollte der
Dünsten ohne oder mit ganz
Fettrand weg­geschnitten werden.
wenig Fett möglich – und schon
fehlen etwa 120 kcal pro Portion.
Schnitzel oder Fischfilet kann ohne
W
W
Soßen lassen sich auch mit wenig
Fett herstellen: Gemüse dünsten,
pürieren und mit Gewürzen und
Panade gebraten werden – das
­einem kleinen Schuss Milch oder
spart pro Portion bis zu 200 kcal.
Sahne abschmecken.
16 Optimierte Mischkost statt Diät
Isst Ihr Kind gern Pommes frites?
werden: Schinken ohne Fettrand,
Dann darf es das auch – ab und
magere ­Geflügelwurst und Bier-
zu. ­Bieten Sie die fett­ärmere Back­
schinken statt Mortadella, Salami
ofenvariante an. Beachten Sie aber
und ­Mettwurst, Käsesorten mit ei-
bitte, dass auch diese Pommes
nem F. i. Tr.-Gehalt von höchstens
vorfrittiert sind.
30 % statt von 48 oder 70 %.
W
Statt fetter Wurst und Käse schme-
W
W
Den üblichen Brotbelag nur dünn
cken vielleicht auch Brot­beläge auf
auftragen – das Wurstbrötchen
Gemüse-, Getreide- oder Sojabasis.
oder die Käse­schnitte können dann
Auf jeden Fall kann bei Wurst und
noch mit Tomaten- oder Gurken-
Käse zu fettarmen S
­ orten gegriffen
scheiben belegt werden.
Optimierte Mischkost statt Diät 17
Von den Salatmarinaden ist J­og-
W
W
Wer vor der Mahlzeit und während
hurtdressing gegenüber Sahne-,
des ­Essens trinkt, wird schneller
French- oder American­dressing
satt. ­Getränke wie Mineralwasser,
die fettärmere Variante. Anstelle
Fruchtsaftschorle, Früchte- und
von Mayonnaise können Sie sich
Kräutertees ohne Zucker belasten
für eine fettreduzierte Salatcreme
die Energie­bilanz kaum oder gar
­entscheiden oder die Mayonnaise
nicht.
mit Joghurt strecken.
W
Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und
W
Auch Milch, der wichtige Eiweißund Kalziumlieferant, gehört t­ äg-
Fette mit reichlich ungesättigten
lich auf den Speiseplan. Wenn Ihr
Fettsäuren (z. B. Oliven-, Maiskeim-,
Kind ein Kakao-Fan ist, bereiten Sie
Sonnenblumen-, Soja- und Rapsöl).
das Getränk mit wenig Instant-Pul-
Bei Süßspeisen und Kuchen kann
W
die Zuckermenge reduziert w
­ erden,
ver wie z. B. Kaba zu, denn diese
­bestehen zu 70 % aus Zucker.
ohne dass dies den Geschmack beeinträchtigt.
Tauschen Sie fettreiche gegen fettarme Lebensmittel
Verwenden Sie statt:
besser:
30 g Salami (10 g Fett)
30 g gekochter Schinken (1 g Fett)
1 Bratwurst (35 g Fett)
120 g Schweinefilet (2 g Fett)
100 g paniertes Schnitzel (10 g Fett)
100 g unpaniertes Kalbsschnitzel (2 g
Fett)
100 g Camembert, 50 % F. i. Tr. (26 g Fett)
100 g Edamer, 30 % F. i. Tr. (16 g Fett)
1 Croissant (12 g Fett)
1 Rosinenbrötchen (0 g Fett)
30 g Nuss-Nugat-Creme (12 g Fett)
30 g Honig oder Marmelade (0 g Fett)
1 Magnum-Eis (26 g Fett)
1 Calippo-Wassereis (0 g Fett)
100 g Schokolade (35 g Fett)
100 g Weingummi oder Lakritz (0 g Fett)
100 g Schokokeks (20 g Fett)
100 g Butterkeks (11 g Fett) oder
100 g Löffelbiskuit (0 g Fett)
100 g Karamelpudding (20 g Fett)
100 g Rote Grütze oder Götterspeise
(0 g Fett)
100 g Erdnussflips (28 g Fett)
100 g Popcorn (5 g Fett)
50 g Kartoffelchips (20 g Fett)
50 g Salzstangen (0 g Fett)
18 Optimierte Mischkost statt Diät
Wenn Sie zu Hause Nasch- und
fettarme Naschereien aus. Wann
W
Knabbervorräte anlegen, dann be-
das Kind zugreift, soll es selbst
sorgen Sie Popkorn, Gummi­
entscheiden.
bärchen und Salzstangen statt
Chips, Schokolade und E
­ rdnussflips.
Wenn Ihr Kind gern Eis schleckt,
W
bieten Sie statt des f­ ettreichen
­Sahneeises kalorienarmes ­Wasseroder Fruchteis an.
Packen Sie für Ihr Kind eine Schatz-
W
W
Lassen Sie Ihr Kind an den ­vorbereitenden Arbeiten für das Essen
teilhaben: beim Einkaufen, aber
auch bei der Zubereitung der Speisen. Erklären Sie ihm dabei die Vorzüge der einzelnen Lebens­mittel.
Damit fördern Sie das ­Interesse des
Kindes für die ­richtigen Nahrungs-
truhe, in die Sie alle Süßigkeiten
mittel und das Essen wird ihm
legen, die es während einer Woche
mehr Spaß machen.
naschen darf. Wählen Sie bewusst
Optimierte Mischkost statt Diät 19
Sorgen Sie für Abwechslung: Es
W
Buch führen übers Essen
muss nicht jeden Morgen Marme­
Wichtig ist, dass ein übergewichtiges
lade sein. Verständigen Sie sich
Kind Eigenverantwortung für seinen
auf einen Käse-, einen Wurst-, einen
Körper entwickelt. Es muss motiviert
Ei- und einen Müslitag. So kommt
werden, selbst abnehmen zu wollen
Aus­ge­­wo­genheit in den Speiseplan.
und – mit Unterstützung der Familie
Fast Food sollte eine Ausnahme
W
sein, aber nicht generell ver­boten
werden. Wenn Sie mit Ihrem Kind
in ein Fast-Food-Restaurant g
­ ehen,
dann empfehlen Sie ihm die ­weniger fetthaltigen Angebote.
und möglichst auch der Freunde –
selbst etwas dafür zu tun.
20 Optimierte Mischkost statt Diät
Nachdem es sich mit Ihrer H
­ ilfe das
Sie einen grünen, gelben und roten
nötige Ernährungswissen a
­ ngeeignet
Textmarker und lassen Sie Ihr Kind
hat, sollte Ihr Kind sein ­Ernährungs­-
die verzehrten Nahrungsmittel mit
verhalten selbst ­kontrollieren. H
­ ilf-
der entsprechenden Farbe kennzeich-
reich ist es da, wenn es fünf feste
nen (siehe Seite 14). Am Ende des
­Mahlzeiten e
­ inhält. So kann es seine
Tages können Sie sich gemeinsam
Nahrungs­auf­nahme bewusst regis­
einen Überblick verschaffen, was
trieren und – ein ­weiterer wichtiger
Ihr Kind zu sich genommen hat.
Effekt – es ist den Tag über ausge­
Über Fortschritte, aber auch über die
glichen, satt und leistungsfähig.
Gründe für Ausrutscher und Essens-
In einem „Ernährungstagebuch“
sünden lässt sich so besser reden.
(kos­tenloser Download unter
Mit der Zeit wird Ihr Kind ein ­Gefühl
http://bit.ly/1P0mugl) kann es fest-
für Nahrungsmittel entwickeln, sich
halten, wann, wo, warum, wie viel
automatisch gesünder ernähren –
und was es gegessen hat. Besorgen
und abnehmen.
Wichtige Hinweise zur Ernährungsumstellung
W Seien Sie selbst Vorbild. Verändern Sie – wenn erforderlich – Ihr eigenes
Essverhalten.
W Crashdiäten bringen nichts. Bleibende Gewichtsveränderungen können
nur durch eine schrittweise und dauerhafte Veränderung des Ernährungs- und
Bewegungsverhaltens erreicht werden. Verfallen Kinder wie auch Erwachsene
wieder in ihren alten Lebensstil, wird das Gewicht wieder s­ teigen.
W Regelmäßiges Essen – drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten helfen
gegen Heißhungerattacken und unkontrolliertes Naschen.
W Nehmen Sie die Mahlzeiten gemeinsam ein. Vermeiden Sie Ablenkungen
durch Fernsehen o. Ä., essen Sie in aller Ruhe an einem festen Essplatz.
W Überzogene Ziele demotivieren – auch bei der Gewichtsreduzierung.
Bei ausbleibendem Erfolg wird Ihr Kind aus Frust bald wieder (heimlich)
unausgewogen essen. Kleine Schritte führen zum Erfolg und machen Lust
auf weitere Fortschritte.
W Essen ist kein Mittel zur Belohnung. Besser dafür eignen sich gemeinsame
Aktivitäten im Familienkreis oder mit Freunden.
W Es gibt keine verbotenen Nahrungsmittel. Allerdings sollten fett- und
zuckerarme Varianten ausgewählt werden.
Die Pfunde in Bewegung bringen 21
Die Pfunde in Bewegung
bringen
Die Zauberformel fürs Abnehmen
nutzt: In die Schule geht’s zu Fuß
heißt Bewegung, und zwar regel­
oder mit dem Rad, statt Aufzug­
mäßiges, intensives sportliches
benutzung ist Treppen­steigen ­an-
­Training. 30 Minuten pro Tag
gesagt, Hilfe im Haushalt wie Staub-
­können beim Abbau der über­
saugen, Wäscheaufhängen oder Zei-
schüssigen Pfunde enorm helfen.
tungholen verlangt ­Muskelarbeit …
Dazu ist Ihr Kind nicht in der Lage
Oft finden Kinder auf diese Weise
oder bereit? – Nun, dann beginnen
allmählich mehr Spaß an der B
­ ewe-
Sie mit dem Bewegungstraining in
gung. Vielleicht ist auch Ihr Kind nun
der Familie: mit regel­mäßigen ­Akti-
motiviert, mit Freunden draußen
vitäten wie Spa­zier­­gängen, ­Rad-
Fußball zu spielen oder zu skaten.
touren oder Schwimmbad­besuchen.
Das wäre ein toller Erfolg, den Sie
Erhöhen Sie Entfernung, Schwierig-
gebührend würdigen und unterstüt-
keit der Strecke oder D
­ auer der
zen sollten. Wenn es jetzt noch eine
Belas­tung. Lassen Sie sich bei Ihren
bewegungsintensive Sportart findet,
Wanderungen sportliche ­Einlagen
die es gern regel­mäßig betreiben
ein­fallen: Bewegungsspiele mit den
würde, wären Sie der Lösung Ihres
jüngeren Kindern oder einen Wett-
Problems ganz nahe.
lauf mit den größeren. Ballspiele
oder ein Federballmatch im eigenen
Wie auch immer: Fördern Sie den
Garten oder auf dem Hof können
Bewegungsdrang Ihres Kindes.
das familiäre B
­ ewegungskonto ins
Plus bringen.
Zeigen Sie Ihrem Kind v
­ ergebene
Bewegungschancen im Alltag und
vereinbaren Sie, dass es sie k
­ ünftig
22 Das andere Extrem: Untergewicht
Das andere Extrem:
Untergewicht
Ältere Kinder und Jugendliche ­mei-
Es wird vermutet, dass ein Teil
nen oft, zu dick zu sein. Und nicht
von ihnen bereits eine Ess­störung
selten versuchen sie dann, sich mit
­entwickelt hat oder zumindest
diversen Diäten auf I­dealmaße he­
­gefährdet ist.
runterzuhungern oder durch intensiven Sport ­immer mehr ­abzunehmen.
Das kann ­mindes­tens ebenso gesundheitsschädliche F
­ olgen haben
wie Übergewicht.
Laut DGE-Ernährungsbericht 2008
sind zwischen 5 und 9,5 Prozent
Wenn Ihr Kind trotz seines U
­ nteroder Normalgewichts über längere Zeit Diät hält oder gar hungert
oder Ihr einst übergewichtiges
Kind gar nicht mehr mit dem Abnehmen aufhören kann, sollten
Sie ärztliche Hilfe suchen.
der Jugendlichen zwischen drei und
Denn ein solch gestörtes Essverhal-
dreizehn Jahren untergewichtig,
ten kann relativ schnell den ­Hormon-
liegen also um mindestens 15 %
und M
­ ineralstoffwechsel derart s­ tö-
unter ihrem Normalgewicht. Viele
ren, dass es zu lebens­bedroh­lichen
von i­hnen und auch eine ganze
Funktions­störungen des Herzens,
Reihe von ­Normalgewichtigen ­­–
zu ­Muskelschwäche oder Unfrucht­
insbesondere unter den Mädchen –
barkeit kommen kann.
halten sich trotzdem für zu dick.
Sie haben also offensichtlich kein
Erste Informationen zu Essstörungen
realistisches Bild von ihrem Körper.
finden Sie auch hier:
www.bzga-essstoerungen.de
Hilfe via Internet 23
Hilfe via Internet
Wissenschaftlich fundierte Informationen von Experten in Sachen Kinderernährung
und Adipositas können Sie im Internet bestellen und herunterladen:
www.dge-medienservice.de
Bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es die Broschüre
W
Das beste Essen für Kinder – Empfehlung für die Ernährung von Kindern
(http://bit.ly/16j0nJs, 2,50 EUR)
www.bzga.de
Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
­finden Sie kostenloses Informationsmaterial zum Downloaden, u. a.:
W
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen – So finden Sie ein gutes P
­ rogramm
W
GUT DRAUF-Tipps – Informationen für Jugendliche zu Ernährung,
Sport und Fast Food (www.gutdrauf.net)
www.fke-shop.de
Hier finden Sie zahlreiche Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE) – beispielsweise:
Empfehlungen für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen –
W
Die optimierte Mischkost
Empfehlungen für die Ernährung von übergewichtigen Kindern –
W
Gemeinsam abnehmen mit optimiX®
optimiX® Kochbuch für Kinder
W
http://www.aga.adipositas-gesellschaft.de
Die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) bietet Informationen für Eltern adipöser Kinder an.
Tipps zum Weiterlesen
Buchtitel
Autor/Verlag
Preis/EAN-Nr.
Ursachen und Folgen von
Übergewicht im Kindesalter
Chr. Knoll
GRIN (2014)
12,99 EUR,
978-3-656857990
Dick, übergewichtig, fett –
Adipositas bei Kindern
und Jugendlichen
S. Purkarthofer
VDM Verlag (2014)
59,00 EUR
978-3-639252514
Kinderernährung
gesund & richtig
G. Eugster,
Elsevier (2012)
18,99 EUR
978-3-437278617
Schlaue Kinder essen
richtig! Clevere Ernährung
für gute Noten
A. Laimighofer,
TRIAS (2010)
9,99 EUR
978-3-830461272
Artikel-Nr. 520048-IKK classic · Stand 1/2016
ikk-classic.de
Rund um die Uhr für Sie da:
Kostenlose IKK-Servicehotline 0800 455 1111
Herunterladen