Akademischer Bericht 2011 - Institut für Labortierkunde

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Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
Leitung in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Kurt Bürki
Winterthurerstrasse 190
8057 Zürich
+41 44 635 54 50
E-Mail: [email protected]
Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
Zusammenfassung (Management Summary)
Das Institut für Labortierkunde ist ein gemeinsames Institut der Vetsuisse-Fakultät Zürich und der
Medizinischen Fakultät mit zwei Standorten: Dem Standort Universität-Irchel und dem Standort Universitätsspital. Das Institut ist in standortübergreifende Kompetenzbereiche gegliedert (siehe Organigramm). Das Institut unterstützt durch sein Fachwissen und mit unterschiedlichsten speziellen Dienstleistungen die tierexperimentelle biomedizinische Forschung an der Universität Zürich. Es ist auch für
die gesetzlich geforderte Ausbildung aller an Tierversuchen beteiligten Personen verantwortlich. Das
Fachwissen und die Dienstleistungen werden durch Forschungsprojekte vertieft und verbessert.
Im Berichtsjahr ist die Konsolidierungsphase nach der Dezentralisierung der Tierbetriebe erfolgreich
weitergeführt worden: Die übergreifende Rolle der Veterinärdienste bezüglich Tierbetreuung, Tierbestellung, Hygienemanagement, Ausbildung der Tierpflegenden und Tierverwaltung ist weitgehend akzeptiert. Ende Jahr haben die Veterinärdienste 19 Tierhaltungen betreut und mit den zentralisierten
Dienstleistungen unterstützt. Damit spielt das Institut eine wichtige Rolle bei der Wahrung des hohen
Standards der Tierhaltungen an der Universität Zürich. Die Reorganisation der Tierbetriebe erlaubte es
dem Institut, sich vermehrt auf die eigentlichen akademischen Aufgaben Forschung und Lehre sowie
spezialisierte Dienstleistungen zu fokussieren. Dies ist erfolgreich fortgesetzt worden. Das Institut hat
sich universitätsintern weiter vernetzt, unter anderem als Mitglied von Life Science Zurich und des
Competence Centers for Applied Biotechnology and Molecular Medicine.
Hauptaufgaben im Berichtsjahr waren: Die Sicherung der mittelfristigen Unterbringung der externen
Zuchten transgener Tiere, der Wiederaufbau der SPF Zuchten an der Universität Irchel nach der baulichen Sanierung der Anlagen im Vorjahr, die Umsetzung der neuen gesetzlichen Anforderungen an die
Tierhaltungen, der Ausbau der Dienstleitung im Bereich der transgenen Techniken durch Uebernahme
eines Teils der Aufgaben des Advanced Gene Targeting Centers, die Weiterführung des Kursangebots
im Bereich Labortierkunde auf quantitativ und qualitativ hohem Niveausowie die Beteiligung an der
Planung eines neuen Tiermanagement Systems.
Nicht im direkten Einflussbereich des Instituts stand die zeitgerechte Nachfolgeplanung für die Neubesetzung des Lehrstuhls.
Die Forschungsprojekte des Instituts befassen sich mit Tierschutzaspekten im Versuchtierbereich sowie
mit der Verbesserung von Techniken zur Erzeugung transgener Tiere. Die Forschung ist im Berichtsjahr insbesondere mit Doktorierenden und Master-Studierenden verstärkt worden. Im Bereich Tierschutz sollen Beobachtungen der Labornager in ihren Heimkäfigen zur Identifikation von relevanten
Verhaltensparametern führen, welche Schmerz- und Stresszustände zuverlässig anzeigen. Ziel ist die
Entwicklung eines einfachen Scoresheets zur Beurteilung des Wohlbefindens von insbesondere transgenen Labornagern, wie es von der neuen Tierschutzverordnung gefordert wird. Im Bereich Verbesserung
transgener Techniken ist eine Maus-Linie mit genetisch induzierter Sterilität der Männchen als Ersatz
der chirurgisch vasektomierten Männchen eingesetzt worden. Die Untersuchungen zu Genen, welche
für die Pluripotenz, und damit für die erfolgreiche in vitro Stabilisierung von embryonalen Stammzellen der Maus verantwortlich sind, haben zu einer Reihe neu identifizierter Faktoren geführt. Diese
werden in funktionellen Tests weiter untersucht und charakterisiert. Ziel dieser Arbeiten ist embryonale Stammzellen in vitro zu stabilisieren und somit die Effizienz der Erzeugung von gezielt gentechnisch
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veränderten Mäusen zu erhöhen. Die Erkenntnisse haben die erfolgreiche Etablierung von embryonalen Stammzellen der Ratte ermöglicht. Parallel ist es gelungen induziert pluripotenten Stammzellen
(iPS Zellen) der Ratte und des Pferdes zu etablieren und zu charakterisieren. Diese Zellen werden auf
ihr Potential in Zelltherapie-Ansätzen untersucht.
Im Bereich Lehre ist das Institut weiterhin vor allem in der gesetzlich vorgeschriebenen Aus- und
Weiterbildung von Fachpersonen für Tierversuche engagiert. Die Nachfrage nach Ausbildungskursen,
LTK Module 1 und 2, ist nach wie vor konstant hoch und bewegt sich trotz weiterer Steigerungen der
Angebote an den Kapazitätsgrenzen des Bereichs Aus- und Weiterbildung. Dabei ist die Planung der
Ausbildung wegen des Fehlens eines Instituts-eigenen Kursraumes erschwert. Das Institut hat sich im
Berichtsjahr weiterhin an spezialisierten Studiengängen der Vetsuisse Fakultät, der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und der Medizinischen Fakultät beteiligt.
Die spezialisierten Dienstleistungen umfassen einerseits veterinärmedizinische Hilfestellungen wie die
Betreuung von Tieren vor, während und nach operativen Eingriffen, mikrochirurgische Eingriffe bei
Ratten und Immunisierungen. Andererseits werden die interessierten Forschenden bei der Erzeugung,
Zucht inklusive hygienischer Sanierung und genetischen Charakterisierung sowie bei der Archivierung
von transgener Tiermodellen unterstützt. Das Institut betreibt weiterhin eigene Tierhaltungen für Spezialzuchten: Am Standort Universität Irchel eine Isolatorstation zur Haltung und Zucht von keimfreien
Mäusen, eine SPF Anlage und ein Tierlabor der Biosicherheitsstufe 3. Am Standort Universitätsspital
wird eine weitere SPF Anlage für Tiere nach Embryo-Transfer und zur Erzeugung transgener Mausmodelle eingesetzt und genutzt. Im Nagerzentrum des Tierspitals und am Universitätsspital stehen dem
Institut ausserdem je ein Quarantäneraum zur Verfügung. In Füllinsdorf (BL) betreibt das Institut bei
der Firma Harlan eine weitere SPF Anlage zur Zucht transgener Mäuse. An diesem Standort züchtet das Institut auch Mäuse für Forscher der Universität Basel und das Swiss Immunological Mutant
Mouse Repository (SwIMMR) im Auftrag eines Konsortiums von Forschern.
Die übergreifenden Ziele und Aufgaben des Instituts für Labortierkunde in den kommenden Jahren
sind die Sicherstellung der Unterstützung der Tierhaltungen der Universität Zürich bei der Wahrung
hoher Qualitätsstandards über die Amtsdauer des Institutsleiters hinaus. Weitere Ziele und Aufgaben
sind die Weiterentwicklung des Internet-basierten Tierverwaltungssystems, die Unterstützung der biomedizinischen Forschung an der Universität Zürich durch verbesserte spezialisierte Dienstleistungen
und die Positionierung als ausgewiesenes Kompetenzzentrum sowohl im akademischen Bereich als
auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen.
Im Berichtsjahr hat sich das Institut an der Umsetzung der Evaluation der Vetsuisse-Fakultät durch die
Evaluationsstelle der Universität beteiligt.
1 Allgemeine Einschätzung
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1.1 Wo stehen wir heute: Standortbestimmung
Das Institut für Labortierkunde ist ein gemeinsames Institut der Vetsuisse-Fakultät Zürich und der
Medizinischen Fakultät mit zwei Standorten: Dem Standort Universität-Irchel und dem Standort Universitätsspital. Das Institut unterstützt die tierexperimentelle biomedizinische Forschung in Zürich mit
unterschiedlichsten spezialisierten Dienstleistungen und verbessert und unterstützt diese mit eigenen
Forschungsprojekten. Ausserdem ist das Institut massgeblich an der landesweiten Organisation und
Durchführung der gesetzlich geforderderten Aus- und Weiterbildungskurse für Fachpersonen im Tierversuchsbereich beteiligt.
Im Berichtsjahr stand die Vorbereitung des Instituts für die Uebergabe an eine neue Institutsleitung
im Vordergrund. Das Dienstleistungsangebot wurde konsolidiert und die Auftragsdurchführung fachlich und personell sichergestellt. Für einen Teil der Forschungsprojekte ist ein Abschluss vorgesehen.
Langfristige wichtige Planungen, wie die Einführung eines neuen Tiermanagementsystems oder die
Bereitstellung von zentralisierter zusätzlicher Tierhaltungskapazität wurde jedoch weitergeführt.
Die Veterinärdienste des Instituts unterstützen mittlerweile 19 verschiedene Tierhaltungen bei der Einhaltung der Minimal Standards der Universität durch regelmässige Begehungen, durch die Organisation der regelmässigen Hygienekontrollen sowie durch die Kontrolle der Tierimporte. Im Berichtsjahr
wurde zudem ein Erfassungs- und Meldesystem für belastete gentechnisch veränderte Tiere eingeführt.
Alle Tiere sowie alle tierbezogenen Dienstleistungen werden im elektronisvhen Tierverwaltungssystem
iRATS erfasst. Die unterstützende Rolle des Instituts bei der Wahrung eines hohen Standards der Tierhaltungen ist allgemein akzeptiert.
Die laufenden Forschungsprojekte sind im Berichtsjahr insbesondere durch personnelle Verstärkungen
erfolgreich weiter ausgebaut worden. Ein Team von fortgeschrittenen Doktorierenden berabeitet verschiedene Fragestellungen bezüglich Tierschutz und Verbesserung transgener Techniken. Die Forschenden sind gut vernetzt (Life Science Zurich, Functional Genomics Center Zurich, Center for Applied Molecular Medicine, CABMM, Swiss Stem Cell Network). Der erfolgreiche Abschluss der verschiedenen
Dissertationen ist sichergestellt.
Im Bereich Lehre ist das Institut weiterhin vor allem in der gesetzlich obligatorischen Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen für Tierversuche engagiert. Daneben ist das Institut an spezialisierten Studiengängen und Programmen beteiligt: Vertiefungsrichtung Biomedizinische Forschung der Vetsuisse
Fakultät, Studiengang Humanbiologie der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät sowie im
MD-PhD Programm der Medizinischen Fakultät. Im Bereich der Postgraduate Ausbildung bietet das
Institut zusammen mit dem AO Forschungsinstitut in Davos und der Firma Hoffmann-La Roche in Basel ein Ausbildungsprogramm im Rahmen des European College of Laboratory Animal Medicine zur
Erlangung des Fachtierarzt-Titels in Versuchstiermedizin an. Ein Mitarbeiter des Instituts nimmt am
vierjährigen Ausbildungsprogramm teil.
Die spezialisierten Dienstleistungen umfassen veterinärmedizinische Hilfestellungen sowie die Zurverfügungstellung eines elektronischen Tierverwaltungssystems (iRATS), Spezialzuchten, molekulare
Genetik, und transgene und Reproduktionstechniken (siehe Organigramm). Die veterinärmedizinische
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Hilfestellungen umfasst die Betreuung von Versuchstieren vor, während und nach operativen Eingriffen, mikrochirurgische Eingriffe an Mäusen und Ratten sowie Immunisierungen. Darüberhinaus organisiert das Institut für Labortierkunde das Hygienemonitoring für die Tierbetriebe. Die vom Institut unterhaltenen Spezialzuchten umfassen SPF (specified pathogen free) Zuchtanlagen für transgene Mäuse
am Standort Universität Irchel sowie bei der Firma Harlan in Füllinsdorf (BL). Hier züchtet das Institut
auch transgene Linien für die Universität Basel. Die Sammlung immunologisch wichtiger Maus-Linien,
das von einem Konsortium von Schweizer Immunologen unterhaltene Swiss Immunological Mutant
Mouse Archive (SwIMMR), ist im Berichtsjahr ivon Füllinsdorf in die SPF Anlage in Zürich verlegt
worden. Am Standort Universität-Zürich Irchel betreibt das Institut eine Isolatorstation für die Zucht
keimfreier Mäuse und ein Biosicherheits-Tierlabor der Stufe 3. Im Nagerzentrum des Tierspitals und
am Standort Universitätsspital stehen ausserdem je ein Quarantäneraum zur Verfügung. Das Labor
Molekulare Genetik bietet als Dienstleistung die genetische Ueberwachung von transgenen Zuchttieren mittels PCR an. Am Standort Universitätsspital sind die transgenen und Reproduktionstechniken
zusammengefasst: Dieses Labor führt hygienische Sanierungen mittels Embryo-Transfers durch und
erzeugt für die interessierten Forschenden neue transgene Tiere, einerseits via Vorkerninjektion, andererseits über die Chimärenbildung mit gezielt gentechnisch veränderten Stammzellen. Diese werden
vom Advanced Gene Targeting Center des Instituts vorbereitet. Das Reproduktionslabor führt auch
Spermiengefrierung zur Konservation von Maus-Linien sowie allenfalls die Revitalisierung durch Intrazytoplasmatische Spermieninjektion durch. Die Dienstleistungen im Bereich Molekulare Genetik sowie Transgene- und Reproduktionstechniken werden sowohl von Forschern der Universität Zürich als
auch der ETH und vereinzelt von externen Institutionen genutzt.
Nach Aussen vertritt das Institut Anliegen der biomedizinischen Forschung durch die Mitwirkung in
Ethikkommissionen und anderen Fachgremien (BVET, FELASA). Das Institut ist Mitglied bei verschiedenen forschungsnahen Institutionen (Forschung für Leben, Tage der Genforschung, Schweizerische
Studienstiftung).
1.2 Wo wollen wir hin: Ziele in den nächsten Jahren
Uebergeordnetes Ziel des Instituts ist die Sicherstellung der für die biomedizinische Forschung an der
Universität Zürich essenziellen Dienstleistungen sowie die reibungslose Uebergabe des Instituts an eine
neue Leitung im Jahr 2012. Weiter reichende Planungen werden in Absprache mit der Universitätsleitung aufrechterhalte: Die Einführung eines neuen Tiermanagementsystems und die Bereitstellung zusätzlicher zentalisierter Tierhaltungskäpazitäten. Im Vordergrund stehen auch die Wahrung der hohen
Qualität der Dienstleistungen sowie der Aus- und Weiterbildungskurse im Vordergrund. Die akademischen Aufgaben in der Forschung werden vollumfänglich weiter unterstützt, um den wissenschaftlich
tätigen Mitarbeitenden die für ihre Zukunft wichtigen Promotionsarbeiten und Publikationsausweise
zu erlangen. Als Teilziele und Massnahmen sind der Schutz der Stellenanteile und des Budgets für
Forschung zu nennen. Mit den spezialisierten Dienstleistungen und fachspezifischen Beratungstätigkeiten soll sich das Institut weiterhin als Kompetenzzentrum in Labortierkunde etablieren. Insbesondere die Veterinärdienste sollen zusammen mit den Instituten einen hohen Stand aller Tierhaltungen
an der Universität Zürich sicherstellen. Die Aktivitäten in Forschung und Lehre sollen auch nach Aussen gegenüber Aemtern und der interessierten Oeffentlichkeit die Fortschritte und die hohe Qualität
bezüglich des verantwortungsvollen Umgangs mit Labortieren demonstrieren. Diese Ziele gelten bis
zur Neubesetzung des Lehrstuhls im Jahr 2012.
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1.3 Wie kommen wir dahin: Strategien, Massnahmen
Bezüglich der Forschungsprojekte sind am Institut verschiedene Massnahmen getroffen worden, um
die Forschungstätigkeiten der betreffenden Akademikerinnen und Akademiker universitär besser zu
unterstützen: Eine bessere universitäre Vernetzung ist eingeleitet worden. Durch Einwerbung eigener
Drittmittel sollen die Karrieren junger Nachwuchswissenschafter unterstützt werden. Durch intensive Diskussionen in internen Forschungskolloquien wird eine raschere Erreichung der Forschungsziele
und eine raschere Publikation der vorhandenen Ergebnisse angestrebt. Durch Kongressbesuche und
die Einladungen von Experten werden den Forschungsprojekten gezielt Impulse verschaffen. So hat
das Institut unter anderem zusammen mit dem MD-PhD Kommittee der Medizinischen fakultät ein
Minisymposium über Advances in Mouse Transgenic Techniques organisiert und durchgeführt. Dadurch soll der zeitgerechte und erfolgreiche Abschluss der laufenden Dissertationsarbeiten sichergestellt werden.
Im Bereich Aus- und Weiterbildung soll die schweizweit führende Stellung beibehalten werden und
das Angebot an Grundkursen, LTK Module 1 und 2, fortgeführt werden. LTK Modul 1 wird in der
Deutschschweiz vermehrt in Englisch angeboten. Der Kursinhalt ist mit den Verantwortlichen des Réseau des Animaleries Lémaniques (RESAL), welche die Grundausbildung in der Romandie abdecken,
abgesprochen und harmonisiert. LTK Modul 2 soll im kommenden Jahr zu einem 40-stündigen Kurs
ausgebaut und weiterhin in Zürich, Lausanne und Basel in Englisch angeboten werden. Die Weiterbildungsmodule werden laufend inhaltlich und didaktisch den neuen Erkenntnissen angepasst.
Die spezialisierten Dienstleistungen sollen durch eigene Forschungsaktivitäten unterstützt und effizienter und wo möglich tierschutzgerechter gestaltet sowie durch die ständige Weiterbildung aller Beteiligten auf einem hohem Qualitätsstand gehalten werden.
Im Dialog mit dem Prorektorat Medizin und Naturwissenschaften und dem Tierschutzbeauftragten der
Universität und der ETH Zürich werden regelmässig Aspekte der Qualitätssicherung der Aufgaben des
Instituts und der Tierhaltungen der Universität besprochen.
2 Forschung
2.1 Überblickstext
Die Forschungsschwerpunkte des Institut für Labortierkunde liegen in den Gebieten Tierschutz, beziehungsweise Schmerzerkennung bei Labornagern (Animal Welfare), der Charakterisierung von Pluripotenzgenen in embryonalen Stammzellen und der Entwicklung verbesserter Techniken im Bereich
transgener Tiere. Die Forschungsprojekte zielen auf die Unterstützung, Verbesserung, Effizienzsteigerung und Erweiterung der vom Institut angebotenen Dienstleistungen. Die Forschungsprojekte sind
im Berichtsjahr vor allem durch Master-Studierende und durch Drittmittel-finanzierte Doktorierende
erfolgreich verstärkt und vorangetrieben worden.
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Im Bereich Tierschutz haben die in den letzten Jahren veröffentlichten Untersuchungen zur Bestimmung von post-operativen Schmerzen von Mäusen sowie zur Probenahme bei transgenen Tieren in nationalen und internationalen Fachkreisen eine grosse Resonanz gefunden. Die laufende Untersuchungen über Schmerz und Stress bei der Labormaus fokusieren sich auf die wissenschaftlich abgestützte
Erkennung und Quantifizierung von Beeinträchtigungen der Maus durch experimentelle Eingriffe und
gentechnische Veränderungen. Neben physiologischen Parametern, welche mittels Telemetrie erhoben
werden, werden vor allem Verhaltensparameter evaluiert, wie zum Beispiel Nestbau. Ziel ist die Erarbeitung eines aussagekräftigen Bewertungssystems (Scoresheet) zur besseren Erfassung von Tieren mit
beeinträchtigtem Wohlbefinden, wie sie von der neuen Tierschutzgesetzgebung gefordert wird.
Bei der Erarbeitung von Methoden zur Effizienzsteigerung bei der Erzeugung transgener Tiere ist es
gelungen eine transgene Mauslinie mit genetisch induzierter Sterilität der Männchen zu identifizieren.
Männchen dieser Linie ersetzen die bei der Erzeugung transgener Tiere als auch bei Embryo-Transfers
in grosser Zahl benötigten chirurgisch vasektomierten Tiere. Laufende Untersuchungen zielen unter
anderem auf eine weitere Effizienzsteigerung bei der Erzeugung von knock-out Tieren. Mit Hilfe von
spezifischen Zink-Finger Nukleasen wird versucht, ausgewählte Gene mit hoher Frequenz direkt im
Genom der Zygote gezielt zu verändern. Erste Erfolge zeigen, dass diese direkte Methode die Erzeugung von knock-out Tieren massiv beschleunigen kann. Ausserdem kann die Methode auch bei Spezies
angewandt werden, bei denen keine geeigneten embryonalen Stammzellen zum Einschleusen von gezielten Genveränderungen zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel bei der Ratte.
Bezüglich der Etablierung von embryonalen Stammzellen haben sich die Untersuchungen vorerst auf
die Charakterisierung von Genen, welche für die Pluripotenz von Maus Stammzellen verantwortlich
sind, konzentriert. Eine Reihe von zum Teil in diesem Zusammenhang noch nicht erwähnten Genen
sind identifiziert worden. Sie werden jetzt weiter funktionell charakterisiert. Insbesondere werden ihre
Interaktionen mit anderen Proteinen bei der Regulation der Genexpression in pluripotenten Zellen untersucht. Erste Erkenntnisse aus diesen Untersuchungen haben es erlaubt, effizient stabile embryonale
Stammzellen der Maus, und neuerdings der Ratte, zu etablieren. Die Untersuchungen werden durch
induziert pluripotente Stammzellen (iPSC) von Maus und Ratte komplementiert. In Zusammenarbeit
mit dem Competence Center for Applied Molecular Medicine sollen die gewonnenen Erkenntnisse für
die Bereitstellung von Stammzellen für zelltherapeutische Behandlungsmethoden eingesetzt werden.
Im Bereich Embryonale Stammzellen ist das Institut Mitglied des Swiss Stem Cell Networks und es
bestehen Zusammenarbeiten mit dem Functional Genomic Center Zurich.
Im Bereich Tierhaltung und Veterinärdienste sowie Embryonale Stammzellen ist das Institut Mitglied
des Competence Centers of Applied Biotechnology and Molecular Medicine (CABMM).
2.2 Wissenschaftliche Vorträge vor externem Publikum
Bürki Kurt, Prof. Dr., Institutsdirektor
Biosafety Problems in Animal Facilities of Large Institutions
Annual Meeting of the European Enforcement Project on Contained Use and Deliberate Release of
GMOs, Luzern, 26.05.2011
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Bürki Kurt, Prof. Dr., Institutsdirektor
Bio-Sicherheitsaspekte verschiedener Tierhaltungen
Sitzung Eidg. Fachkommission für biologische Sicherheit, EFBS, Bern, 12.05.2011
Bürki Kurt, Prof. Dr., Institutsleiter
Euthanasie aus Verhaltensgründen? Ethische Aspekte
Vets2011, GST-Jahreskongress, Davos, 16.09.2011
Casanova Elisa, Doktorandin
Pramel7 mediates LIF/STAT3 dependent self-renewal in embryonic stem cells
USGEB Meeting, Zürich, 28.01.2011
Cinelli Paolo, Dr. Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Molecular mechanism controlling the derivation and maintenance of pluripotent stem cells
Rheumaklinik, University Hospital, Zürich, 27.09.2011
Cinelli Paolo, Dr., Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Advances in Pluripotent Stem Cells Biology
Biozentrum, University of Basel, Basel, 13.05.2011
Cinelli Paolo, Dr., Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Maintenance of Pluripotency in Stem Cells
CABMM Symposium, Zürich, 11.05.2011
Cinelli Paolo, Dr., Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Molecular mechanism controlling the derivation and maintenance of pluripotent stem cells
Department of Biomedicine, University of Basel, Basel, 07.12.2011
Hermann Mario, Doktorand
Targeted transgene integration in mouse embryos using ”open source” zinc finger nucleases
10th Transgenic Technology Meeting 2011, St Pete Beach, Florida, USA, 62.10.2011
Schäfer Dagmar. Dr., Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Toe-clipping (”Partial toe clipping in newborn mice”)
FELASA- Arbeitsgruppe Tiermarkierung, Universität Leiden Holland, 11.11.2011
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2.3 Forschungsdatenbank
Professur/Forschungsbereich: Bürki, Kurt
Projektleiter/in: Arras, Margarete; Bürki, Kurt
Projekttitel: Assessment of post-operative pain by means of specific behaviors in laboratory mice
Finanzquelle: Other Public Sources (e.g. Federal or Cantonal Agencies); Bundesamt für Veterinärwesen,
Bern, CH
01.01.2008-30.06.2012
http://www.research-projects.uzh.ch/p9233.htm
Professur/Forschungsbereich: Bürki, Kurt
Projektleiter/in: Bürki, Kurt
Projekttitel: West Nile Shield Project; Epidemiology, Diagnosis and Prevention of West Nile Virus
Finanzquelle: EU
01.12.2010-31.01.2013
http://www.research-projects.uzh.ch/p14214.htm
Professur/Forschungsbereich: Bürki, Kurt
Projektleiter/in: Bürki, Kurt; Cinelli, Paolo
Projekttitel: Molecular Genetics of Non-Human Embryonic Stem Cells
Finanzquelle: SNF (Personen- und Projektförderung)
01.10.2007-31.12.2012
http://www.research-projects.uzh.ch/p8769.htm
Professur/Forschungsbereich: Bürki, Kurt
Projektleiter/in: Pelczar, Pawel
Projekttitel: Genome Engineering Using Custom-designed Nucleases
Finanzquelle: SNF (Personen- und Projektförderung)
01.06.2009-31.07.2013
http://www.research-projects.uzh.ch/p16265.htm
3 Lehre
3.1 Innovative Lehrveranstaltungskonzepte
Das Institut ist vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen, welche Tierversuche durchführen, tätig. Dazu werden Grund- und Spezialausbildungen in Labortierkunde in einer reichen Palette von LTK Modulen als Blockkurse angeboten (siehe 4.2; für Details siehe www.ltk.uzh.ch
- Kursangebot). Dabei binden die zahlreichen Grundausbildungsmodule mit ihren Praktika mit sehr
guten Betreuungsverhälnissen (1 Tutor pro 4 Studierende) grosse personelle Resourcen des Instituts.
Die intensive Betreuung wird von den Teilnehmenden aber sehr gut bewertet.
Für die Studierenden der Veterinärmedizin werden einzelne Lektionen über Labortierkunde im Rahmen der Vorlesung Tierhaltung und Tiernutzung (früher Ethologie II) gehalten. Neu ist das Institut an
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der Ausbildung von Studierenden der Veterinärmedizin mit Schwerpunkt Biomedizinische Forschung
beteiligt. Einerseits besuchen diese Studierenden ausgewählte LTK Module, andererseits können sie
Praktika oder Master-Arbeiten am Institut durchführen.
Daneben bietet das Institut eine Spezialvorlesung über Transgene Tiermodelle für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten, insbesondere aber für Studierende des Masterstudiengangs Humanbiologie der
Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät an. Für Studierende dieser Fachrichtung besteht auch
die Möglichkeit, ausgewählte LTK Module (LTK Module 1, 3 und 4) zu besuchen.
Mit einer beschränkten Zahl von Plätzen im LTK Modul 1 unterstützt das Institut auch das MD-PhDProgramm der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät. Regelmässig bietet
das Institut Studentinnen und Studenten Gelegenheit, ihre Master Arbeit durchzuführen.
3.2 Qualitätssicherung in der Lehre
Für die Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen des Instituts werden mit detaillierten Fragebogen
sowie mündlich am Ende der Veranstaltungen die gesetzlich vorgeschriebenen Rückmeldungen erhoben. Diese sind im Durchschnitt sehr gut. Nach Auswertung werden die Resultate mit allen beteiligten
Dozierenden und Betreuungspersonen besprochen.
Zur Unterstützung der Aus- und Weiterbildung in Versuchstierkunde hat sich das Institut zusammen
mit Vertretern der Aemter, der Industrie und anderer Hochschulen an der Bereitstellung einer Neufassung einer Lehr-CD beteiligt.
4 Weiterbildung
4.1 Weiterbildungsstudiengänge (MAS, CAS, DAS)
4.2 Weiterbildungskurse
Titel
Leitung
Diverse Aus- und Weiterbildungskur- Prof. Dr. Kurt Bürki
se
Total
Dauer
Teilnehmende
1 bis 5 Ta- 36
ge
36
5 Nachwuchsförderung
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5.1 Standortbestimmung
Die Förderung der Mitarbeitenden des Instituts wird zum Teil durch umfangreiche Dienstleistungsaufgaben behindert und verlangsamt. Der Fokus liegt deshalb auf der Förderung von Masterstudierenden und Doktorierenden sowohl der Vetsuisse-Fakultät als auch der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät (MNF). Der Institutsleiter besitzt das Promotionsrecht an der MNF.
Im Rahmen der Forschungsprojekte arbeiteten sechs Doktorandinnen und Doktoranden am Institut,
zum Teil als Mitglieder der Molecular Life Science Graduate School Zurich. Mit der Beteiligung am Masterstudiengang Humanbiologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ist es gelungen,
Master Studierende und eine Doktorandin für die Durchführung ihrer Arbeiten am Institut zu gewinnen. Einer Doktorandin ist es gelungen in das Schweizerische MD-PhD Programm aufgenommen zu
werden und die Finanzierung ihrer Doktorabeit am Institut durch den Nationalfonds sicherzustellen.
Ein Doktorand wird vom Forschungskredit der Universität Zürich unterstützt.
Ein Akademikern am Institut hat im Berichtsjahr der Vetsuisse-Fakultät seine Habilitationunterlagen
eingereicht.
Das Institut für Labortierkunde trägt und organisiert den Schweizerischen Ausbildungsgang zum Diplomate des European Colleges for Laboratory Animal Medicine (ECLAM). Der Studiengang dauert
4 Jahre. Fünf Veterinärmediziner haben das Ausbildungsprogramm begonnen. Davon ist ein Veterinär
Mitarbeiter des Instituts.
5.2 Durch Drittmittel geförderte Nachwuchskräfte am Institut
Casanova, Elisa, Doktorandin
Molecular genetics of non-human embryonic stem cells.
Schweizerischer Nationalfonds, 01.07.2007-30.06.2011
Fleischmann, Thea, Doktorandin
Beurteilung von post-operativen Schmerzen anhand von Verhaltensparametern bei Labormäusen.
Bundesamt für Veterinärwesen, 01.04.2011-31.03.2012
Jirkof, Paulin, Doktorandin
Tierschutz in der biomedizinischen Forschung - Verhaltensänderungen als Schmerzindikatoren bei Labormäusen.
Das Projekt wird unterstützt von einem externen Gönner, vermittelt durch die UBS AG, 01.06.200831.12.2011
Patel, Sameera, Doktorandin
Analysis of pluripotent stem cells in the rat.
Schweizerischer Nationalfonds, 01.06.2009-31.07.2012
Weber, Fabienne Annina, Doktorandin
Generation of equine induced pluripotent stem cells and analysis of their therapeutic potential.
Schweizerischer Nationalfonds, 01.01.2010-31.08.2013
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5.3 Durch Drittmittel geförderte Nachwuchskräfte im Ausland
5.4 Durch Forschungskredit der Universität Zürich geförderte Nachwuchskräfte
Graf, Urs, Doktorand
The transition from pluripotency to differentiation: The role of Pramel7 in embryonic and induced
pluripotent stem cells.
01.07.2010-30.06.2012
6 Gleichstellung der Geschlechter
Das Institut bemüht sich gemäss den Vorgaben der Universität um die Gleichstellung der Geschlechter.
Von den am Institut ganz oder zeitweise beschäftigten Personen waren 24 weiblichen und 20 männlichen Geschlechts. Das weitgehend ausgewogene Verhältnis der Geschlechter gilt für alle Stufen und
Bereiche.
Ueber die Teilnehmenden an den Vorlesungen und Aus- und Weiterbildungskursen wird keine Statistik
geführt.
7 Dienstleistungen
Das Institut für Labortierkunde unterstützt die Forschergruppen an der Universität und am Universitätsspital bei der Durchführung von Tierversuchen. Dazu bietet das Institut eine breite Palette von
unterschiedlichsten Dienstleistungen an: Im Bereich Tierhaltung/Tierbetreuung sind dies: die Beschaffung, Zucht (inklusive hygienische Sanierung mittels Embryo-Transfer, Zuchtmanagement, Biopsienentnahmen sowie molekulargenetische Tests) von insbesondere transgenen Labortieren; das Hygienemanagement für die Tierbestände; die veterinärmedizinische Betreuung der Tiere vor, während und nach
Versuchen; sowie die Beratung der Forscher und Hilfestellung im Umgang mit Labortieren und zunehmend bei der Planung komplexer Zuchten transgener Tiere. Eine ausführliche Zusammenstellung
aller, auch der standortspezifischen veterinärmedizinischen Dienstleistungen sind auf der Homepage
des Instituts in einem Dienstleistungsmanual ersichtlich (siehe www.ltk.uzh.ch).
Besondere Erwähnung verdient die Bereitstellung und der Unterhalt des Tierverwaltungssystems iRATS
(integrated Research Animal Tracking System) durch das Institut. Die Zahl der Nutzer, der verwalteten Tiere und der abgewickelten Aufträge ist stetig zunehmend: Mittlerweile werden 19 verschiedene Tierhaltungen durch das Tiermanagement System verwaltet. Das Internet-basierte Echtzeitsystem
verzeichnete Ende 2011 die Zahl von 1753 Nutzern (Ende 2009: 1528). Ueber das System sind im Berichtsjahr 12’907 Arbeitsaufträge und 1897 Tierbestellungen abgewickelt worden. Ende 2010 waren dies
10’947 Arbeitsaufträge und 1625 Tierbestellungen. Die Zahl der Tierexporte blieb im Berichtsjahr mit
331 im Bereich des Vorjahrs (339). 2011 waren über 64’000 Tiere im System erfasst, der überwiegende
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Teil davon Mäuse (2010: 56’000 Tiere). Die Zahl der in der externen Zuchtanlage in Füllinsdorf gehaltenen Mäuse betrug Ende Jahr 10’955 (Ende 2010: 12’935). Die relativ kleinen Zahlen anderer Tierarten
(Kaninchen, Katzen, Schweine, Ziegen) haben sich nur geringfügig verändert. Die Veterinärdienste haben insgesamt 41 Immunisierungen an Kaninchen (Vorjahr 45) und 135 Immunisierungen an Mäusen
oder Hamstern durchgeführt.
Im Bereich transgene Techniken sind folgende Dienstleistungsaufträge für Forschende (exklusive Instituts-eigene Projekte) durchgeführt worden: Die Erzeugung von transgenen Mäusen durch Vorkerninjektion von DNS: abgeschlossen 5, laufend 5 (Vorjahr 2); die Erzeugung von knock-out und knockin Mäusen durch Transfektion embryonaler Stammzellen und Injektion in Blastozysten: 4, laufend 6
(Vorjahr 16); die hygienische Sanierung von Maus Stämmen mittels Embryo Transfers: abgeschlossen 66 (Vorjahr 74), in Arbeit 36. Spermien sind von 60 Linien kryopräserviert worden (Vorjahr 59).
Die Dienstleistung der Erzeugung von Maus-Modellen mit gezielt gentechnisch veränderten Genen
(knock-out, knock-in Modelle) in enger Zusammenarbeit mit der neu aufgebauten Gene Targeting Facility des Instituts für Labortierkunde (bis Mitte 2010: Advanced Gene Targeting Facility des Instituts
für Neoroimmunologie). Dabei ist das Institut für Labortierkunde auch weiterhin für die Erzeugung
von Chimären zuständig. Diese wird im Labor Transgene- und Reproduktionstechniken durch Aggregation von (gezielt gentechnisch veränderten) embryonalen Stammzellen mit frühen Maus-Embryonen
vorgenommen. Den Forschenden in Zürich stehen die Methoden zur effizienten Erzeugung von gezielt
gentechnisch veränderten Mäusen (knock-out/knock-in Mäuse) weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung.
Im Labor für Molekulare Genetik wurden 3360 Biopsien für genetische Analysen von transgenen Zuchttieren bearbeitet (2010: 3593). Durch die vermehrte Verwendung konditioneller transgener Systeme und
die damit verbundenen komplexen Zuchten, umfassen die Aufträge vermehrt die Mehrfachanalyse
von Biopsien mit verschiedenen Proben. Die Anzahl bearbeiteter Proben hat sich damit bei über 9000
stabilisiert.
Eine forschungsunterstützendes spezielles Dienstleistungspaket des Instituts betrifft den Unterhalt des
Swiss Immunological Mutant Mouse Repositories (SwIMMR): Ein Konsortium von Forschenden verschiedener Schweizer Hochschulen hat eine Sammlung von mittlerweile 62 immunologisch wichtigen
bestehenden transgenen Maus-Modellen aufgebaut. Das Institut für Labortierkunde hat diese Aktivitäten durch die hygienische Sanierung der Linien und den Aufbau der Zuchten in der SPF-Anlage in Füllinsdorf effizient unterstützt. Wegen des hohen Betreuungsaufwands ist die Sammlung im Berichtsjahr
in die neu sanierte SPF Anlage an der Universität-Irchel überführt worden. Die Linien der Sammlung
werden vom Labor Molekulare Genetik des Instituts laufend mittels PCR genetisch überwacht. Aus der
Sammlung werden laufend Tiere an Mitglieder des Konsortiums (Ende 2011: 28 Mitglieder, 6 mehr als
im Vorjahr) für ihre Forschungsprojekte abgegeben.
Als Dienstleistungen für aussenstehende Institutionen sind zu erwähnen: Die vertraglich geregelte hygienische Sanierung und Zucht eines Kontingents von transgenen Tieren in der Zuchtanlage in Füllinsdorf für Forschende der Universität Basel, sowie die ebenfalls über Unitectra vertraglich geregelte
Zurverfügungstellung von Tierplätzen für das Fraunhofer Institut, Leipzig, im Biosicherheitslabor BL3
zur Durchführung von Infektions- und Impf-Experimenten mit West Nile Viren. Mittlerweile werden
die Untersuchungen im Rahmen eines EU-FP7 Projekt weitergeführt und finanziert.
13
Universität Zürich
Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
8 Aussenbeziehungen
8.1 Erasmus
Studierendenmobilität
Dozierendenmobilität
8.2 Regelmässige Zusammenarbeit
Cancer Research Center of Hawaii (Univ. of Hawaii at Manoa), Honolulu, USA, Nordamerika
Research collaboration using synthetic transposons to improve mouse transgenesis methods.
ETH Zürich, Zürich, Schweiz, Europa
Regulation of IGF-1 mRNA Splicing by Ca2+ Signaling - Dissecting the Mechanosensitive Regulation
of Myogenesis
FMI Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research, Basel, Schweiz, Europa
”Genetic Vasectomy” Dominant male sterility traits as an alternative to surgical vasectomy in mice
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland, Europa
Detection of Pain and Stress in mice using DNA Microarrays
Institut de Transgénose, Orleans, Frankreich, Europa
Molecular Genetics of Non-Human Embryonic Stem Cells
Justus-Liebig-Universität Giessen, Giessen, Deutschland, Europa
Schmerzeinschätzung bei Mäusen aufgrund des Verhaltens.
Technische Universität München, München, Deutschland, Europa
SNF Synergia Project
University of Cambridge, Cambridge, Grossbritannien, Europa
Analysis of Stat3 pathway in embryonic stem cells.
Universität Basel, Basel, Schweiz, Europa
The main applicant is faculty member of the Molecular Life Science Zurich.
8.3 Fachkooperationen
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Institut für Labortierkunde
Partnerinstitution
Akademischer Bericht 2011
SM IN
SM OUT DM
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie,
Leipzig, Deutschland, Europa
Forschung
Ja
SM=Studierendenmobilität, DM=Dozierendenmobilität
8.4 Memorandum of Understanding
8.5 Netzwerke
8.6 Forschungsaufenthalte von Institutsangehörigen an anderen Forschungsinstitutionen
8.7 Forschungsaufenthalte von Angehörigen anderer Forschungsinstitute am Institut
8.8 Gastvorträge von Angehörigen anderer Forschungsinstitutionen am Institut
8.9 Doppeldoktorate
9 Wissens- und Technologietransfer
9.1 Patentanmeldungen
9.2 Neue Lizenzverträge oder Abtretungsvereinbarungen
9.3 Firmengründungen
10 Akademische Selbstverwaltung
Der Institutsleiter ist Mitglied der Ethik-Kommission der Universität Zürich, Mitglied des Board des
Graduierten Kollegs Ethik im Rahmen des Universitären Forschungsschwerpunkts Ethik, sowie Mitglied der Arbeitsgruppe für Tierschutzfragen an den Zürcher Hochschulen.
11 Publikationen
11.1 Monografien
11.2 Herausgeberschaft wissenschaftlicher Werke
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Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
11.3 Dissertationen
11.4 Habilitationen
11.5 Lehrbücher, Schulbücher
11.6 Originalarbeiten (referiert)
Casanova, E A; Shakhova, O; Patel, S S; Asner, I N; Pelczar, P; Weber, F A; Graf, U; Sommer, L; Bürki,
K; Cinelli, P (2011). Pramel7 mediates LIF/STAT3 dependent self-renewal in embryonic stem cells. In:
Stem Cells 29(3), 474-485
http://dx.doi.org/10.1002/stem.588
Cesarovic, N; Jirkof, P; Rettich, A; Arras, M (2011). Implantation of radiotelemetry transmitters yielding
data on ECG, heart rate, core body temperature and activity in free-moving laboratory mice. In: Journal
of Visualized Experiments (57), e3260
http://dx.doi.org/10.3791/3260
John, N; Cinelli, P; Wegner, M; Sommer, L (2011). Transforming growth factor beta-mediated sox10
suppression controls mesenchymal progenitor generation in neural crest stem cells. In: Stem Cells 29(4),
689-699
http://dx.doi.org/10.1002/stem.607
Schneeweiss, A; Chabierski, S; Salomo, M; Delaroque, N; Al-Robaiy, S; Grünwald, T; Bürki, K; Liebert,
U G; Ulbert, S (2011). A DNA vaccine encoding the E protein of West Nile Virus is protective and can
be boosted by recombinant domain DIII. In: Vaccine 29(37), 6352-6357
http://dx.doi.org/10.1016/j.vaccine.2011.04.116
Valenta, T; Gay, M; Steiner, S; Draganova, K; Zemke, M; Hoffmans, R; Cinelli, P; Aguet, M; Sommer, L;
Basler, K (2011). Probing transcription-specific outputs of beta-catenin in vivo. In: Genes& Development
25(24), 2631-2643
http://dx.doi.org/10.1101/gad.181289.111
11.7 Originalarbeiten (nicht referiert)
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Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
11.8 Weitere Beiträge (referiert)
Casanova, E A; Bürki, K; Cinelli, P (2011). Molecular mechanisms of pluripotency in murine embryonic
stem cells. In: Atwood, C S (ed.), Embryonic Stem Cells: The Hormonal Regulation of Pluripotency and
Embryogenesis. Rijeka, InTech, 27-59
Graf, U; Casanova, E A; Cinelli, P (2011). The role of the Leukemia Inhibitory Factor (LIF) -- pathway in
derivation and maintenance of murine pluripotent stem cells. In: Genes 2, 280-297
http://dx.doi.org/10.3390/genes2010280
11.9 Weitere Beiträge (nicht referiert)
11.10 Beiträge in Tages- und Wochenzeitungen
11.11 Working Papers
11.12 Veröffentlichte Forschungsberichte
11.13 Wissenschaftliche Publikationen in elektronischer Form
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Universität Zürich
Institut für Labortierkunde
Akademischer Bericht 2011
12 Besondere Aufgaben und Probleme
Es sind weiterhin prioritäre Anliegen des Instituts, die hohe Qualität der Tierhaltungen bezüglich Tiergesundheit, Tierschutz und Hygiene an der Universität Zürich zu fördern und zu erhalten, die Erzeugung von gentechnisch veränderten Tiermodellen effizient und mit neuesten Methoden zu gewährleisten, und die zeitgerechte Aus- und Weiterbildung der Fachpersonen sicherzustellen.
Darüber hinaus unterstützt das Institut die Universität bei der Planung der Bereitstellung der für die
biomedizinische Forschung notwendigen Tierhaltungskapazitäten.
Das Institut ist bestrebt, die Erfüllung seiner essentiellen Aufgaben über den Wechsel des Lehrstuhlinhabers hinaus sicherzustellen.
Positiv ist zu vermerken, dass die Universitätsleitung der Erneuerung des aktuellen Tierverwaltungssystems zugestimmt hat. Ein Planungsausschuss und ein Planungsteam haben die Anforderungen an
ein neues System definiert. Eine Ausschreibung ist erfolgt. Die Entwicklung eines neuen Systems ist in
Angriff genommen worden. In Bezug auf die Tierverwaltung kommt einem modernen, umfassenden
Tierverwaltungssystem eine wichtige Funktion zu, dies auch im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen an Dokumentationen gemäss neuer Tierschutzgesetzgebung. Das vorhandene System funktioniert zuverlässig und nach erfolgten Verbesserungen mit hoher Geschwindigkeit. Nach einhelliger
Ansicht von Sachverständigen ist das System wegweisend. Kein kommerziell angebotenes System bietet eine ähnliche Fülle von Funktionen. Leider ist das System auf eine zentral verwaltete Tierhaltung
zugeschnitten und droht technisch zu veralten. Eine zeitgerechte Erneuerung ist deshalb wichtig.
Als Gefahren für die Aufrechterhaltung der essentiellen Institutsaufgaben sind vor allem fehlende Infrastrukturen und personellen Engpässe zu vermerken. Die räumlichen Ausstattungen, Büros und Labors, sind geografisch verzettelt, ungenügend und nicht gesichert. Für die zahlreichen Ausbildungskurse steht kein geeigneter institutseigener Praktikumsraum zur Verfügung. Die Rekrutierung von
genügend ausgebildeten Tutorinnen und Tutoren (Tierpflegepersonal) ist nur mit der Unterstützung
anderer Institute möglich.
Bezüglich Tierhaltung an der Universität Zürich kann einer steigenden Nachfrage nicht mehr entsprochen werden. Der Mietvertrag für die Zuchtanlage in Füllinsdorf läuft 2014 aus. Die Planung neuer
Tierhaltungskapazitäten für die Universität Zürich ist vordringlich, wenn in absehbarer Zeit gravierende Engpässe vermieden werden sollen.
Bezüglich der Neubesetzung des Lehrstuhls ist positiv zu vermerken, dass von der Vetsuisse-Fakultät
rechtzeitig eine Strukturkommission eingesetzt worden ist. Die Stellenausschreibung ist erfolgt. Die
Uebergabe des intakten Dienstleistungsteils des Instituts steht für die Institutsleitung im Vordergrund.
18
Universität Zürich
13.1 SNF-Projektförderung (CHF)
Kreditnr.
Bezeichnung
Inhaber/in
45201001
Molecular genetics of non-human embryonic stem cells Prof. Dr. Kurt Bürki
Projektleiter/in
Finanzquelle
Beginn
Prof. Dr. Kurt Bürki
Schweizerischer Na- 01.01.2008
tionalfonds
Ende
31.12.2010
Total
Personalaufwand Sachaufwand im
im Berichtsjahr
Berichtsjahr
0.00
0.00
0.00
0.00
Institut für Labortierkunde
19
13 Drittmittel
13.2 EU-Rahmenprogramm (CHF)
Kreditnr.
Bezeichnung
Inhaber/in
75201001
Impfstudie WNV EU mit einem gentechnischen Vakzin Prof. Dr. Kurt Bürki
gegen WNV
Projektleiter/in
Finanzquelle
Beginn
Prof. Dr. Kurt Bürki
Commission
of 01.02.2011
the
European
Communities
Ende
31.01.2014
Total
Personalaufwand Sachaufwand im
im Berichtsjahr
Berichtsjahr
23’958.20
12’578.53
23’958.20
12’578.53
13.3 NCCR (CHF)
13.4 Forschungskredit UZH, kompetitiver Teil (CHF)
Bezeichnung
55203201
From pluripotency to differentiation: Role of Pramel7 in Urs Graf
ESCs.
Total
Inhaber/in
Projektleiter/in
Finanzquelle
Beginn
Dr. Paolo Cinelli
Forschung
und 01.07.2010
Nachwuchsförderung der Universität
Zürich
Ende
30.06.2012
Personalaufwand Sachaufwand im
im Berichtsjahr
Berichtsjahr
47’157.05
0.00
47’157.05
0.00
Akademischer Bericht 2011
Universität Zürich
Kreditnr.
Kreditnr.
Bezeichnung
Inhaber/in
Projektleiter/in
Finanzquelle
35203003
Identification of tenocyte specific markers in the horse
Dr. Paolo Cinelli
Dr. Paolo Cinelli
CABMM-Center for 01.09.2011
Applied Biotechnology and Molecular
Medicine
30.09.2013
0.00
0.00
35205501
Characterization of isoflurane and sevoflurane for anes- Dr. Margarete Arras
thesia of mice and optimization of balanced anesthesia
regimens comprising surgical tolerance
Dr. Margarete Arras
ECLAM-ESLAV
01.01.2007
Foundation, London
W1D 7EG UK
31.12.2012
0.00
641.02
35205502
Beurteilung von post-operativen Schmerzen anhand Dr. Margarete Arras
von Verhaltensparametern bei Labormäusen.
Dr. Margarete Arras
Bundesamt für Vete- 01.01.2008
rinärwesen
31.12.2012
35’797.10
0.00
35205503
Tierschutz in der biomedizinischen Forschung - Verhal- Dr. Margarete Arras
tensänderungen als Schmerzindikatoren bei Labormäusen.
Dr. Margarete Arras
privater
externer 01.01.2009
Gönner (unbekannt),
vermittelt
durch
UBS AG
31.12.2012
53’704.80
0.00
89’501.90
641.02
Total
Beginn
Ende
Personalaufwand Sachaufwand im
im Berichtsjahr
Berichtsjahr
Institut für Labortierkunde
20
13.5 Übrige Drittmittel mit Peer-Review (CHF)
13.6 Drittmittel ohne Peer-Review (CHF)
Anzahl Projekte/Konten
Personalaufwand total
Sachaufwand total
6
516’693.15
146’269.12
Bemerkungen
Akademischer Bericht 2011
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Institut für Labortierkunde
21
Organigramm
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