ART Jahrestagung 2014 Erhaltungszustand der Gelbbauchunken-Population in Thüringen und daraus abzuleitende Handlungsempfehlungen INGENIEURE FÜR BIOLOGISCHE STUDIEN, INFORMATIONSSYSTEME UND STANDORTBEWERTUNG IBIS Landschaftsplanung An der Kirche 5, 37318 Hohengandern, Tel.: 036081/ 60216, Fax.: 036081/ 60217, [email protected] ART Jahrestagung 2014 Datengrundlagen: • Erfassungen im Auftrag der TLUG im Rahmen des FFH-Monitorings auf einer Bundes-SPF und 17 SPF in FFH-Gebieten, sowie 25 Untersuchungsflächen zum Verbreitungsgebiet • Untersuchungszeitraum 2011 bis 2013 • Experteninformationen IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Verbreitung der Gelbbauchunke in Thüringen IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Erfassungs- und Bewertungsmethodik/Populationsgröße Gelbbauchunke – Bombina variegata Kriterien / Wertstufe Zustand der Population Populationsgröße (maximale Anzahl adulter/suabdulter Tiere bei einer Begehung) Reproduktionsnachweis A hervorragend B gut C mittel bis schlecht > 100 Rufer/sichtbare subad./ad. Tiere 50 – 100 Rufer/sichtbare subad./ad. Tiere < 50 Rufer/sichtbare sub./ad. Tiere viel Laich (> 20 Ballen), viele Larven (> 500) oder Juvenile (> 50) weniger als bei „A“, aber Reproduktion nachweisbar keine Reproduktion nachweisbar IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Erfassungs- und Bewertungsmethodik/Habitatqualität Gelbbauchunke – Bombina variegata Kriterien / Wertstufe A B C Habitatqualität hervorragend gut mittel bis schlecht Wasserlebensraum Anzahl und Größe der Komplex aus einigen Komplex aus zahlreichen Komplex aus wenigen zum Vorkommen (5 – 20) Klein- und gehörenden Gewässer (> 20) Klein- und (< 5) Klein- und Kleinstgewässern oder Kleinstgewässern oder großes mittelgroßes Kleinstgewässern oder kleines (Anzahl der Gewässer (0,01 – 1 ha) (> 1 ha) Einzelgewässer Einzelgewässer (< 100 m2) und Größen-schätzung in Einzelgewässer m² für jedes Gewässer) Ausdehnung der Ausgedehnte Flachwasserzonen in kaum oder keine Flachwasserzonen/Anteil Flachwasserbereichen/ viele Teil-bereichen/etwa die Hälfte Flachwas-serzonen/wenige der flachen Gewässer Gewässer flach der Gewässer flach Gewässer flach (< 30 %) (< 0,4 m Tiefe) (> 70 %) (30 – 70 %) (Flächenanteil angeben) Besonnung voll besonnt (> 90 % bzw. bis gering beschattet halb- bis voll beschattet (Anteil nicht durch Gehölze beschatteter 10 % Beschirmung) (10 – 50 %) (> 50 %) Wasserfläche angeben) Flachwasserbereiche Flachwasserbereiche Flachwasserbereiche submerse und emerse > 70 % vegetationslos 40 70% vegetationslos bzw. < 40 % vegetationslos bzw. Vegetation (Deckung bzw. vegetationsarm vegetationsarm vegetationsarm angeben) (< 5 % Deckung) (< 5 % Deckung) (< 5 % Deckung) Häufigkeit der Austrocknung der Laichgewässer innerhalb und außerhalb der Laichsaison Austrocknung regelmäßig (in Austrocknung gelegentlich Gewässer trocknen fast nie (gutachterliche Einschät4 von 6 Jahren), aber nur (< 1-mal in 6 Jahren) oder innerhalb oder außerhalb der zung; z. B. berückaußerhalb der regelmäßig (> 2-mal in Unkensaison sichtigen: Vorhandensein Unken-laichsaison 6 Jahren) in der Laichzeit aus von Wasserkäfern, Rückenschwimmern, Vegetation) IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Erfassungs- und Bewertungsmethodik/Beeinträchtigungen Gelbbauchunke – Bombina variegata Kriterien / Wertstufe Beeinträchtigungen A B C keine bis gering mittel stark Wasserlebensraum Gewässerkomplex in den Sukzession schreitet ungehindert nächsten 6 Jahren (z. B. durch voran/führt in den nächsten 1 – 2 Sukzession in und um die Gewässerkomplex mittelbar von sichergestellte Pflege oder Laichgewässer (Experten-votum Sukzession bedroht (Pflege in Jahren zu starker Nutzung) mit Begründung) den nächsten 3 – 5 Jahren nötig) Beeinträchtigung, sofortige nicht durch Sukzession Maßnahmen erforderlich gefährdet Landlebensraum Vereinbarkeit des Primärhabitat oder Nutzungsregimes mit der Nutzungsregime im Nutzungsregime gefährdet die Nutzungsregime gefährdet die Population mittelfristig nicht 2) Population 3) Ökologie der Art (Expertenvotum Sekundärhabitat steht im mit Begründung) Einklang mit der Population 1) Isolation Fahrwege 4) im vorhanden, aber selten Jahres-lebensraum und vorhanden, mäßig bis häufig frequentiert nicht vorhanden frequentiert angrenzend (Umfeld im 250-m(< 20 Fahrzeuge/Nacht) Radius) Isolation durch monotone teilweise vorhanden (bis zu 50 % in großem Umfang vorhanden (bis landwirtschaftliche Flächen oder des Umkreises über Barrieren zu 50 % des Umkreises über nicht vorhanden 5) Bebauung (Umkreis-Anteil versperrt) Barrieren versperrt) angeben) IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Populationsgrößen aller Bundes und FFH-SPF Populationsgrößen Gelbbauchunke Anzahl Unken Anzahl SPF 0 9 1-5 3 6 – 10 2 11 – 20 2 21 – 50 1 (21) > 51 1 (67) Summe 18 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Gesamtergebnis im Rahmen der Erfassungen zum FFH-Monitoring • Von der 18 SPF wurde lediglich bei 4 SPF ein guter Erhaltungszustand festgestellt, bei den übrigen Flächen (14) wurde der Erhaltungszustand als schlecht eingeschätzt • Bei der Untersuchung des Verbreitungsgebietes konnten nur auf 7 der 25 untersuchten Flächen noch Gelbbauchunken beobachtet werden • Bei den meisten Populationen sind die Bestandszahlen in den letzten 10-20 Jahren dramatisch zurückgegangen • Nur bei drei der untersuchten Populationen konnte eine erfolgreiche Reproduktion festgestellt werden IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 C.Serfling IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 Handlungsempfehlungen zum Schutz der Gelbbauchunke • Erarbeitung und kurzfristige Umsetzung von geeigneten Pflegemaßnahmen (insbesondere Schaffung von Pioniergewässern) auf allen Flächen mit Unkenvorkommen • Sicherung aller Vorkommen, konsequente Beachtung des Artenschutzes bei Vorkommen in Abbaugebieten • Wiedervernetzung bestehender Populationen durch Neuschaffung von Lebensräumen für die Art • Renaturierung von Flussauen zur Wiederherstellung des natürlichen Lebensraumes der Gelbbauchunke IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung ART Jahrestagung 2014 IBIS Landschaftsplanung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit IBIS Landschaftsplanung