maths2mind® Seite 14 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Elektrodynamik 719 Wellengleichung der elektromagnetischen Welle 726 Differenzialoperator „Nabla“ im dreidimensionalen kartesischen Koordinatensystem 2 E 1 x 2 c2 2 B 1 x 2 c 2 2 E ; 2 t 2 B ; t 2 Veränderliche elektrische und magnetische Felder erzeugen einander gegenseitig. Der Nabla Operator ist ein vektorieller Differentialoperator und hat allein stehend keine Bedeutung. Er muss auf ein Skalar oder einen Vektor angewendet werden. gradf f div v v rot v v x y z 2 ... Laplace Operator 729 Laplace-Operator f div gradf 728 d’Alembert-Operator Skalarfelder f x,y,z die der Laplacegleichung f 0 2 2 2 2 2 2 x y z 2f 2f 2f x 2 y 2 z 2 genügen, sind quellen- und wirbelfrei, wegen: F grad f divF div grad f f 0 rotF rot grad f 0 1 2 1 2 2 2 2 2 2 2 ; 2 c t c t x y z Der d’Alembert Operator ist ein linearer Differentialoperator der zweiten Ordnung. Er stellt eine Verallgemeinerung des Laplace Operators für den 4 dimensionalen Minkowski Raum dar und findet daher im Rahmen der speziellen Relativitätstheorie (SRT) Anwendung. wobei: c … Lichtgeschwindigkeit In einem Skalarfeld wird jedem Punkt P Px ,Py ,Pz des vom Feld erfüllten Raums 720 Skalarfeld f f x,y,z ein bestimmter Absolutwert FP F xP ,yP ,zP zugeordnet. Beispiele für Skalarfelder sind die Temperatur in einem Raum oder das Potential. In einem Vektorfeld wird jedem Punkt P Px ,Py ,Pz des vom 721 Vektorfeld Feld erfüllten Raums ein bestimmter Vektor (Betrag, Richtung, Orientierung) VP V xP , yP ,zP zugeordnet. v v x, y, z Beispiele für Vektorfelder sind der Wärmefluss oder die elektrische oder magnetische Feldstärke. 722 723 Gradient eines Skalarfeldes f f f gradf , , f x y z Der Gradient gibt die Richtung des steilsten Anstiegs des Skalarfeldes an. Das Resultat ist ein Vektorfeld. Divergenz eines Vektorfeldes v v v divv x y z v x y z Die Divergenz eines Vektorfeldes ist ein Maß für die Existenz von Quellen oder Senken. Das Resultat ist ein Skalarfeld. Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Das Produkt des Nabla-Operators mit einem Skalarfeld f(x,y,z) nennt man Gradient. Der Gradient ordnet einem Skalarfeld ein Vektorfeld zu, welches die Richtung der größten Zunahme des Skalarfelds anzeigt. Das Skalarprodukt vom Nabla-Operator mit einem Vektorfeld v nennt man Divergenz. Die Divergenz ist ein Skalarfeld, welches für jeden Punkt des Raums angibt, ob dort Feldlinien entstehen (Quelle) div v x 0 oder verschwinden (Senke) div v x 0 . Die Divergenz ist am Ort einer positiven Punktladung größer Null, da dort Feldlinien entstehen. Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 15 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Elektrodynamik 724 725 727 Rotor eines Vektorfeldes Divergenz der Rotation eines Vektorfeldes ist Null Rotation des Gradienten eines Skalarfeldes ist Null v z v y y z v v rotv x z v z x v y v x x y Die Rotation eines Vektorfeldes ist ein Maß für Drehbewegungen bzw. für die Wirbel des Vektorfeldes. Das Resultat ist ein Vektorfeld. div rotv v 0; rot grad f f 0; Gauß’scher Integralsatz Das Volumenintegral der Divergenz eines Vektorfeldes v ist gleich dem Oberflächenintegral des Vektorfeldes v über eine geschlossene Oberfläche O. V O dv .... do... V 766 Das Volumenintegral steht dabei für die im Volumen enthaltenen Quellen oder Senken und Oberflächenintegral steht für den Fluss des Vektorfeldes durch die geschlossene Oberfläche. Das Oberflächenintegral der Rotation eines Vektorfeldes v über eine beliebige Flache A ist gleich dem Linienintegral des Vektorfeldes v längs einer geschlossenen Linie s. O rot v dA v ds Stokes’scher Integralsatz A Der Wirbelfluss durch die Oberfläche eines räumlichen Bereichs ist gleich Null, da dabei die Randkurve s der geschlossenen Fläche auf einen Punkt zusammengezogen wird, verschwindet das zugehörige Linienintegral. s dA ... ds... A Wirbelfelder sind quellenfrei Skalarfelder sind wirbelfrei div v dV v do 765 Das Kreuzprodukt vom Nabla-Operator mit einem Vektorfeld v nennt man Rotation. Die Rotation ist ein Vektorfeld, welches angibt, wie stark sich das Vektorfeld f in eine bestimmte Koordinatenrichtung ändert. s Der Wirbelfluss des Vektorfeldes v ist für alle Flächen die von der gleichen Randkurve s berandet werden gleich gross, dh. unabhängig von der Gestalt der Fläche. 767 D-E-B-H Feldtheorie der Elektrodynamik elektrische Felder V C E x, t in bzw. D x, t in 2 m m magnetische Felder A H x, t in bzw. B x, t in T m Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Die Elektrodynamik ist eine Feldtheorie für das elektrische und das magnetische Feld, wobei zu jedem Zeitpunkt t und an jedem Raumpunkt x j e ein Vektor D-E-B-H definiert ist. Die 4 Maxwell'schen Gleichungen bilden die Basis der Theorie des elektromagnetischen Feldes. Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 16 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Elektrodynamik 768 4 Formen der 4 Maxwell Gleichungen 769 Maxwellgleichungen für stationäre und für dynamische Felder 770 Integralform und Differentialform der Maxwellgleichungen Man unterscheidet folgende Formen der Maxwellgleichungen: nach der Art des Feldes: o stationäres Feld o zeitlich rasch veränderliches Feld nach der Schreibweise: o Differentialform o Integralform Die stationären Maxwellgleichungen gelten für zeitunabhängige Felder. Es kann das E und das B-Feld unabhängig voneinander betrachtet werden. Die dynamischen Maxwellgleichungen gelten auch für sich zeitlich rasch veränderliche Felder und sind eine Vervollständigung der statischen Maxwellgleichungen. Diese Formulierung der Maxwellgleichungen stellt ein System gekoppelter Differentialgleichungen dar. Die Differentialform der Maxwellgleichungen geht von Wirbeldichte und Quellendichte aus. Die Integralform der Maxwellgleichungen geht von Wirbelstärke und Quellenstärke aus. A … Leitungsstromdichte wobei: S L x , t in m im stationären Feld: rotH SL 771 1. Maxwellgleichung in Differentialform im sich zeitlich rasch verändernden Feld: D D rotH SL elwahr v ; t t E SL el wahr D E; B H c0 E S 1 E rotB B 0 SL 0 L 2 2 ; t 0 c c t 1 ; 0 0 Solange sich ein elektrisches Feld ändert, ist es von ringförmig geschlossenen magnetischen Feldlinien umgeben. Magnetische Felder sind Wirbelfelder und entstehen im Raum um elektrische Ströme. im stationären Feld: 772 773 2. Maxwellgleichung in Differentialform 3. Maxwellgleichung in Differentialform rotE 0 im sich zeitlich rasch verändernden Feld: B rotE ; t im stationären Feld: divD elwahr im sich zeitlich rasch verändernden Feld: divE ; 0 im stationären Feld: 774 775 4. Maxwellgleichung in Differentialform Verknüpfungs beziehungen zu den Maxwellgleichungen divB 0 im sich zeitlich rasch verändernden Feld: divB 0; im stationären Feld: D 0 E P B 0 H 0 M 0 H J im sich zeitlich rasch verändernden Feld: D E B H Anmerkung zur elektrischen Polarisation P P e 0 E D 0 E P Solange sich ein Magnetfeld ändert, ist es von ringförmig geschlossenen elektrischen Feldlinien umgeben mit: … wahre elektrische Ladungsdichte D … elektrische Verschiebungsstromdichte wobei: D E; Elektrische Felder sind Quellenfelder, deren Quellen die elektrischen Ladungen sind. Magnetische Felder sind immer Quellenfrei. Es gibt keine magnetischen Ladungen und keine magnetischen Monopole. Magnetische Feldlinien sind immer geschlossen. C As P x,t in 2 2 … elektrische Polarisation: In m m Materie ist die elektrische Polarisation zusätzlich zu den wahren elektrischen Ladung eine Quelle der elektrischen Feldstärke, da in Summe elektrisch neutraler Materie Oberflächenladungen das elektrische Feld im Inneren des Körpers abschwächen. A M x,t in … Magnetisierung m J x,t in T … magnetische Polarisation e … elektrische Suszeptibilität, dimensionslose Polarisationskonstante Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 17 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Elektrodynamik 776 1. Maxwellgleichung in Integralform Ampere’sches Gesetz 2. Maxwellgleichung in Integralform 777 Faraday’sches Induktionsgesetz dD s H ds A dt dA I Mit Berücksichtigung des Maxwell’schen 1 Verschiebungsstroms 2 E dA; c t 1 B ds 0I c2 t E dA; dB E ds dt dA s A mit: I .. Konvektionsstrom Das Linienintegral eines Magnetfeldes über eine Schleife ist proportional zum Strom durch die Schleife. Änderungen der magnetischen Induktion erzeugen ein elektrisches Feld von gleichem Betrag aber umgekehrten Vorzeichen. Ladungen Q sind die Quellen des elektrischen Feldes. 3. Maxwellgleichung in Integralform D dA Q A 778 Gaußscher Satz für die elektrische Feldstärke (im Vakuum) Q E dA 0 Der Gauß’sche Satz stellt den Zusammenhang her zwischen der von einer Fläche eingeschlossenen Ladung und der elektrischen Feldstärke auf einem Punkt einer die Ladung umgebenden Gauß’schen Fläche dar. wobei: A ist jener Flächenvektor, der senkrecht auf die Oberfläche steht und nach außen zeigt. dA ist das Flächenintegral über die geschlossene Oberfläche, somit über die Hülle des Voumens E dA Fluß des E-Vektorfeldes durch die Oberfläche A Der Fluss eines elektrischen Feldes durch eine geschlossene gauß‘sche Fläche ist proportional zur eingeschlossenen Ladung. 0; keine Ladung eingeschlossen, 0; Ladung eingeschlossen Der Gauß’sche Satz für die elektrische Feldstärke sagt somit aus, dass wenn das Flächenintegral positiv / negativ ist, die Summe der von der Oberfläche eingeschlossenen Ladung positiv / negativ sein muss. Positive Ladungen sind daher die Quellen des elektrischen Feldes, und negative Ladungen sind dessen Senken. 4. Maxwellgleichung in Integralform 779 Gaußscher Satz für die magnetische Induktion (im Vakuum) B dA 0; A Magnetfelder haben keine Quellen oder Senken, da es keine magnetischen Monopole gibt, die Feldlinien sind in sich geschlossen. Uind … induzierte Spannung in V … magnetische Fluss in Wb t … Zeiteinheit 780 Induktionsgesetz d Uind ; dt Die pro Windung induzierte Spannung ist proportional zur Änderung des magnetischen Flusses durch die Spule pro Zeiteinheit. dI Uind L ; dt L … Induktivität der Spule dI … Änderung der Stromstärke pro Zeiteinheit dt Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden. maths2mind® Seite 18 von 25 Grundlagen der Elektrotechnik Kapitel: Elektrodynamik 781 Durchflutungssatz n H ds rotH dA SL dA Ik s 782 k 1 D dA Elektrischer Fluss …As=C n D dA divD dV dV Qk o 783 Elektrischer Hüllenfluss A 784 785 V Magnetischer Fluss Magnetischer Hüllenfluss k 1 B dA … Vs=Wb B dA divB dV 0 o A Stand vom: 04.06.2016 Die jeweils aktuellste Version findet sich auf: maths2mind.com Für dieses Werk nehmen wir u.a. §40f und §6 UrhG in Anspruch. Es darf unentgeltlich weitergegeben, jedoch nicht verändert werden.