Jugendbuchpreis „LESE-OSSI“ Die Preisträger 1. Preis: Sigrid Laube: Sisi, das Kind der Sonne (Jungbrunnen-Verlag) Worum es geht: Bis zum 15. Lebensjahr wächst Sisi unbeschwert mit ihren Geschwistern auf. Die Familie verbringt so viel Zeit wie möglich in Possenhofen, ihrem Schloss in Bayern, wo die Kinder viel Freiheit genießen. Die älteste Tochter, Helene, wird darauf vorbereitet, ihren Cousin zu heiraten, den österreichischen Kaiser Franz Joseph. Doch dann kommt alles anders als geplant, denn der Kaiser verliebt sich in Sisi. Die ist von der weder erwarteten noch erwünschten Situation völlig überfordert. Aber einem Kaiser gibt man keinen Korb, und so feiert ein noch kindliches junges Mädchen Verlobung. JURYBEGRÜNDUNG: Ein gängiges, präsentes Thema wird in diesem Buch aus einem neuen, jugendlichen Blickwinkel dargestellt. Die lebendige Sprache erlaubt dabei eine sehr gute Identifikation mit der historischen Figur Sisi. Situationen und Befindlichkeiten des jugendlichen Alltags in Schule und Familie werden lebensnah erzählt, die historische Dimension in angenehm lesbarer Form serviert. Obwohl das Schicksal der Hauptfigur wohl primär Mädchen anspricht, macht eine Reihe männlicher Identifikationsfiguren das Buch auch für Burschen sehr lesenswert. 2. Preis: Christoph Mauz: „Rache-Bengel – Die glorreichen Rüben“ (DachsVerlag) Worum es geht: Ein turbulenter Sommer ist Geschichte, Wastl Pitzelberger und seine Freunde erholen sich bei Matheschularbeiten und Herbstnebel. Während Wastl eine Diät in Erwägung zieht, sinnt Wolfi Meissner auf Rache. Dafür sucht er sich einen Verbündeten: Den mysteriösen Bruder vom Schafetta, ein diabolisches Mastermind. Gemeinsam entwickeln die beiden einen hinterhältigen Plan über Wastl, der sehnsuchtsvoll den Laden des Fleischhauers Ottl umkreist, braut sich Übles zusammen. Die glorreichen Rüben werden sich nicht nur wegen des kühlen Wetters warm anziehen müssen. JURYBEGRÜNDUNG: Die heiter-liebevolle Darstellung klassischer Situationen einer typischen Bubenfreundschaft gibt dem jugendlichen Leser vielfältige Möglichkeiten, sich selbst und seinen Alltag in der Geschichte wiederzuerkennen. Das Buch ist leicht zugänglich und flüssig lesbar, karikaturartige Illustrationen und permanenter Perspektivenwechsel fördern den Leseanreiz. Der ironisierende Sprachstil rundet den humorvollen Gesamteindruck ab. Der 3. Preis wurde von der Jury heuer nicht vergeben. Für die Bücher „Weiße Blüten im gelben Fluss“ von Carolin Philipps, erschienen im Ueberreuter-Verlag, und „Ein Märchen ist ein Märchen ist ein Märchen“ von Marjaleena Lembcke und Sybille Hein (NP Buchverlag) spricht die Lese-Ossi-Jury eine Empfehlung aus.