Die ewigen Rivalen: Athen und Sparta Die herausragenden Zentren Griechenlands waren über Jahrhunderte hinwegdie großen Stadtstaaten Athen und Sparta. Ihre Geschichte ist auch eineGeschichte immerwährender Rivalität. In Athen, der im südwestlichen Teil der attischen Ebene gelegenen Hauptstadtdes modernen Griechenlands (seit 1830), wirkten viele der bereits genanntenbedeutendsten Denker des Abendlandes. Athen war eine reiche Seehandelsstadt, die viele Güter und Nahrungsmittelfür ihre Bürger einführen konnte. Das attische Umland hingegenwar äußerst karg. Die heutige Touristenattraktion Akropolis stammt überwiegendaus der Zeit nach dem zweiten Perserkrieg, aus dem Athen als FührungsmachtGriechenlands hervorgegangen war und reichlich Beute einheimste. In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v.Chr. geriet der bis dahinherrschende Stadtadel von Athen in Bedrängnis, als es wirtschaftlicheund soziale Spannungen gab. Der Olympiasieger Kylon versuchte 632 einen Staatsstreich,um eine Tyrannis zu errichten. Darauf reagierte Drakon, der von 624 bis 620regierte, mit seiner bereits erwähnten Gesetzgebung. Aber erst die Reformendes Solon, der 594 an die Spitze des Stadtstaates gelangte, konnte der Demokratieden Boden bereiten. Auch wenn sich 545 mit Peisistratos ein ehemaliger Soldat,Kämpfer bei der Eroberung Salamis, zum Tyrannen aufschwingen und die Herrschaftsogar noch seinem Sohn übertragen konnte: Im Jahre 510 wurde er gestürztund unter seinen Nachfolgern konnte sich wieder Demokratie entwickeln. Zwischen den Jahren 510. und 508 v. Chr. versuchte der athenische StaatsreformerKleisthenes, die demokratische Staatsform wiederherzustellen und weiterzuentwickeln.Schließlich wurde in den Folgejahren der Stadtversammlung (Ekklesia)tatsächlich in allen Fragen des Gemeinwesens die Entscheidungsgewalt übertragen.Das war auch die Zeit des berühmten Atheners Perikles (493 v. Chr. – 429v. Chr.), der weitere Reformen durchsetzte, eine erste Form der Sozialhilfeund einen eignen Richterstand. Als die Perser in Griechenland einmarschierten, nahm Athen an allen Schlachtenteil, die zur Niederlage der Eindringlinge führten. In der Folgezeit konntedie Seemacht Athen das vor allem als Landmacht agierende Sparta überflügeln.Athen führte den Attischen Seebund an, der 481 v. Chr. gegen die Persergegründet worden war. Die Kämpfe währten, bis schließlich449 v. Chr. der athenische Staatsmann und Soldat Kallias mit Persien Friedenschloß. Unter dem Titel „Der Wille zur Macht: Die Entstehung des Ersten Attisch-DelischenSeebundes“ schreibt Michael Stahl in seinem Buch „Gesellschaftund Staat bei den Griechen: Klassische Zeit“ sehr anschaulich überdie Bedeutung dieses Bundes: „Im September 479 v. Chr. konnte das verbündetegriechische Heer am Mykale-Vorgebirge (am kleinasiatischen Festland der InselSamos gegenüberliegend) das noch verbliebene militärische Potentialdes persischen Königs vernichten, mit dem dieser die Griechen des Mutterlandesweiterhin hätte bedrohen können. Viele griechische Gemeinden an derionischen Küste nutzten daraufhin die Schwäche der Perser, um sichvon der persischen Oberhoheit loszusagen. Die Parole der Befreiung von denPersern verbreitete sich rasch im gesamten griechischen Siedlungsgebiet rundum die Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Von ihr ging eineneue Dynamik militärischen Eingreifens aus.“ In Sparta standen die militärischen Tugenden im Vordergrund Die jungen Männer wurden in der jährlichen Volksversammlung, derApella, in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen. Sie tagte ein Malim Jahr und traf wichtige Entscheidungen über Verfassung und Zukunft derSpartaner. Die stimmberechtigten Mitglieder mußten mindestens 20 Jahrealt, Bürger oder Krieger sein. In Sparta wurden militärische Tugenden in den Vordergrund gestellt,das leichte Leben war bei Spartanern verpönt. Das klassische Sparta giltals Paradebeispiel für die Gleichheit seiner Bürger. Der Adel hattebei den Spartanern wegen seiner Prunksucht und Unfähigkeit im Kampf seineMacht verloren. Als Messenien besiegt war, wurde das Land wie versprochen anArme und Sklaven verteilt. In dieser Zeit, um 720 v. Chr. kapselte sich der ehemals weltoffene Staatder Spartaner zusehends ab. So wurde es den jungen Männern beispielsweiseverboten, ins Ausland zu reisen. Sparta befürchtete durch diese Besuchedas Eindringen von unliebsamen Vorstellungen, die die Sicherheit der Spartanerbedrohen könnten. Besucher aus dem übrigen Griechenland waren ausdiesem Grund ebenfalls unerwünscht. Griechischer Kämpfer mit Schwert und Schild Sparta herrschte mit dem Peloponnesischen Bund Im 6. Jahrhundert v. Chr. folgten weitere Eroberungskriege. Die Spartanerbetrachteten sich in dieser Zeit als Nachfahren der Helden Homers, um damitihre Machtansprüche auf dem Peloponnes zu dokumentieren. Zahlreiche Städteauf dem Peloponnes wurden Bündnispartner der Spartaner. Schließlichentstand daraus der Peloponnesische Bund. Sparta beherrschte damit ein Gebiet,das dreimal so groß war wie der Machtbereich des Stadtstaates der Athener. Um 435 v. Chr. eskalierten die stets vorhandenen Spannungen zwischen denbeiden rivalisierenden Staaten von Athen und Sparta. Athen unterstütztedamals eine Kolonie, die einen Aufstand gegen Sparta wagte. Als sich eine derattischen Kolonien von Athen lösen wollte, ergriff Sparta die Gelegenheit,gegen den Konkurrenten Athen vorzugehen. Der Peleponnesische Krieg war unausweichlich Die Folge war ein fast dreißigjähriger Krieg – der PeloponnesischeKrieg. Während Athen mit seinem Attischen Seebund agierte, stütztesich Sparta auf den Peloponnesischen Bund. Der Krieg begann im Jahre 431 v.Chr. und endete erst im Jahre 404 v. Chr. Athen besaß nur ein schwachesHeer. Eine von Perikles erdachte Strategie sah deshalb vor, einen Landkriegzu vermeiden und gleichzeitig mit der starken attischen Flotte die Küstenstädtedes Peolponnes anzugreifen. Zudem sollten die Seewege Spartas blockiert undso der Gegner langsam zermürbt werden. Sparta dagegen fiel mit seinem starken Landheer in Attika ein und belagerteAthen. Angesichts der starken Stadtbefestigung gelang jedoch die Einnahme nicht.Nachdem Perikles im Jahr 429 v. Chr. an der Pest gestorben war, gewann derreiche Adelige Alkibiades großen Einfluß auf die Volksversammlung.Er begeisterte die Athener für einen Feldzug gegen Sizilien. Dort solltengroße Getreidevorräte erbeutet werden, die man in der Auseinandersetzungmit Sparta nötig zu haben glaubte. Schließlich zog eine Flotte von136 Kriegsschiffen mit 25.000 Mann Besatzung nach Sizilien. Alkibiades verlorjedoch bald seinen Einfluß undschlug sich auf die Seite des Gegners Sparta. Der Sizilienfeldzug geriet zumFiasko. Die Athener belagerten zunächst die Hafenstadt Syrakus, wurdenaber schließlich zum Rückzug gezwungen. Der Großteil der Truppengeriet 421 v. Chr. in Gefangenschaft, wo die meisten von ihnen starben. Von der Katastrophe des Sizilienfeldzugs sollte sich Athen nie wieder wirklicherholen. Sparta ging nun endgültig in die Offensive und unternahm Raubzügein das attische Territorium. Hinzu kam, daß Persien in der letzten Phasedes Krieges Sparta mit aller Macht unterstützte. Athen verfügte am Ende über keine intakte Flotte mehr, währenddie Spartaner unter ihrem General Lysander das Meer beherrschten. Die Stadtwurde eingekesselt und mußte ausgehungert im Frühsommer 404 v. Chr.kapitulieren. Die politische Macht Athens war endgültig dahin, kulturelljedoch blieb die Stadt noch jahrhundertelang führend. Militärische Kräfteverhältnisse , der an den Feldzügen nach Potideia, Amphipolis und der Schlacht bei Delion teilnahm. So unterschiedlich wie die geografischen Gegebenheiten der Kriegsparteien waren auch ihre Fähigkeiten zur Kriegsführung. Die von Athen geführte Allianz bestand vor allem aus den ägäischen Inseln sowie Hafenstädten, deren Stärke folgerichtig auf dem Gebiet der Seekriegsführung lag. Der Status von Athen als größter Seemacht hing dabei von seiner starken Flotte ebenso ab wie vom Seebund. Dies erklärt sich aus der Bauweise der griechischen Trieren sowie der Geografie der Ägäis. Die Trieren hatten eine sehr leichte Bauweise und waren keineswegs hochseetauglich; beim ersten Anzeichen eines Unwetters musste ein Ankerplatz aufgesucht werden (siehe Vernichtung der Flotte des Dareios 492 v. Chr.). Zum Ankern reichte zwar für die leichten Trieren ein Strand aus, die Küsten der Ägäis sind jedoch mehr von Felsen und Klippen geprägt als von Stränden; geeignete Ankerplätze waren selten und meist besiedelt. Daher war die Verfügung darüber so wichtig für Athen - sowohl für den Handel wie den Seekrieg. Die spartanische Allianz hingegen bestand vor allem aus den Städten des Peloponnes und Zentralgriechenlands (mit der Ausnahme der Hafenstadt Korinth), d.h. Landmächten, deren Vorteile auf dem Gebiet des Hoplitenkampfes lagen. Einen indirekten militärischen Vorteil hatte Athen gegenüber Sparta, da es durch die Einnahmen aus dem Seebund über große Finanzreserven verfügte. Der Weg in den Krieg Eine Schlüsselrolle in der Entstehungsphase des Konflikts kam dem spartanischen Bündner Korinth zu, das unabhängig von den großen Bündnissystemen seine Hegemonie im Golf von Ambrakia zu erhalten suchte. Als bei einem Bürgerkrieg in Epidamnos (um 436 v. Chr) die "demokratische" Partei Korinth, die Adelspartei hingegen Korinths ehemalige Kolonie Kerkyra um Hilfe bat, entstand zwischen diesen beiden Poleis ein Konflikt um die Vorherrschaft im ionischen Meer. Nach ersten Niederlagen gegen Kerkyra rüstete Korinth eine derart große Flotte auf, dass Athen um seinen Status als größte Seemacht fürchtete und deshalb im Sommer 433 v. Chr ein Defensivbündnis (Epimachia) mit Kerkyra einging, welches über die zweitgrößten Flotte Griechenlands verfügte. Korinth sah damit jedoch eine Verletzung des Friedens von 446 v. Chr. gegeben und wandte sich schließlich an Sparta. Infolge eines weiteren Konflikts verhängte Athen (wohl noch im Jahr 433 v. Chr) per Volksbeschluss (megarisches Psephisma; wobei es umstritten ist, ob es ein oder mehrere Beschlüsse waren) ein Handelsverbot gegen die Polis Megara, mit der Athen seit dem Ende des ersten Peloponnesischen Krieges verfeindet war. Megara, ebenso wie Korinth Mitglied des Peloponnesischen Bundes, setzte nun alles daran, Sparta zum Handeln zu zwingen. Allgemein wird vor allem dieser Beschluss als letztendlich entscheidender Kriegsgrund angesehen, da Sparta unter Zugzwang geriet. Diese Einschätzung wurde schon von Zeitgenossen geteilt, so von Aristophanes, der meinte, Perikles wollte dadurch von inneren Schwierigkeiten ablenken: ''„Die Quelle des Unheils war der Skandal um Phidias/ ''daraufhin steckte Perikles, weil er fürchtete, ihn träfe das gleiche Unheil/ ''weil er sich vor eurem Zorn fürchtete, eurem bissigen Charakter/ ''nur um sich abzusichern, unsere Stadt in Brand/ warf hinein den kleinen Funken, das megarische Edikt“ (Aristophanes, Eirene, Verse 605 ff.; aufgeführt im Jahre 421 v. Chr) Ein dritter Konflikt entwickelte sich schließlich in der Stadt Potideia auf der Chalkidike, einem Mitglied des attischen Seebundes, das ebenfalls gute Beziehungen zur Mutterstadt Korinth pflegte. Als Athen von Potideia verlangte, korinthische Beamte auszuweisen und die Seemauern niederzureißen, trat dieses aus dem Seebund aus. Trotz der Unterstützung durch Korinth konnten die Athener Potideia allerdings schnell einschließen. Diese Konflikte waren jedoch nur Auslöser, und nicht Ursache des Krieges - ein Unterschied, den bereits Thukydides betonte. Den wahren Grund für den Krieg sah er in der Furcht der Spartaner vor der wachsenden Macht Athens (Thuk. I 23,6). Nach seiner Meinung war der Konflikt letztendlich unvermeidbar, was in der modernen Forschung so jedoch nur bedingt geteilt wird. Im Sommer 432 v. Chr forderten die unzufriedenen peloponnesischen Bundesgenossen Sparta auf, endlich einzugreifen. In Sparta war es vor allem König Archidamos II, der zur Vernunft riet. Er konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Zunächst wurde aber nur festgestellt, dass Athen den dreißigjährigen Frieden von 446 v. Chr gebrochen hatte. Die auch weiterhin fortgesetzten Verhandlungen mit Athen brachten jedoch keine Lösung: in Athen war es vor allem Perikles, der es nun auf einen Krieg ankommen ließ (was vor allem Karl Julius Beloch in seiner "Griechischen Geschichte" besonders hervorgehoben hat). Letztendlich waren die Risikobereitschaft des Perikles und die spartanische Furcht vor einem Austreten eines oder mehrerer Bündner aus dem Peloponnesischen Bund (womit Spartas Sicherheitsinteressen tangiert waren, siehe die permanente Helotengefahr) die Hauptgründe für den Krieg. Perikles Absicht war es, Sparta zur Akzeptierung des Dualismus und damit des Seebundes zu zwingen, Sparta musste den Interessen seiner Bündner Rechnung tragen. Ob die Kriegsschuld für den Ausbruch des Peloponnesischen Kriegs nun bei Athen (wegen der Konfrontationspolitik des Perikles) oder bei Sparta lag (wegen des kalkulierten Risikos eines Krieges, um so Athen zu bezwingen) ist in der Forschung umstritten. Sicher ist, dass aufgrund einer Atmosphäre politischer Verunsicherung, aggressiver Machtpolitik und übersteigerten Prestigedenkens von allen Seiten eine mehr oder weniger große Bereitschaft zum Krieg vorhanden war. Thukydides brachte die Stimmung auf den Punkt: Kleinliche Pläne gab es weder hüben noch drüben, alle wollten für den Krieg ihr Bestes geben - begreiflich: Am Anfang packt jeder schärfer zu, und damals war viel Jugend im Peloponnes, viel in Athen, die nicht ungern, da sie ihn nicht kannte, den Krieg aufnahm. Das ganze übrige Hellas war in Spannung bei diesem Waffengang der ersten Städte; [...] Mit dem Herzen standen weitaus die meisten Menschen auf seiten der Spartaner, zumal sie auch auftraten als Befreier von Hellas. [...] Solchen Haß hatten die meisten auf Athen, die einen im Wunsch, das Joch abzuschütteln, die anderen in Furcht vor der Unterjochung. (Thuk. II 8, Übers. von G.P. Landmann) Die eigentlichen Kampfhandlungen begannen jedoch erst mit dem Überfall der mit Sparta verbündeten Thebaner auf Platää im Frühjahr des Jahres 431 v. Chr Kriegsverlauf Allgemein wird der Peloponnesische Krieg in drei Phasen unterteilt: 1. Der Archidamische Krieg (benannt nach dem spartanischen König und Feldherrn Archidamos II.), der von 431 v. Chr bis 421 v. Chr andauerte. 2. Die Zeit des Nikiasfriedens (fauler Frieden), die von 421 bis etwa 413 v. Chr andauerte. 3. Der Dekeleisch-ionische Krieg, da sich die Kampfhandlungen weiter auf Attika ausbreiteten (wo die Spartaner von Dekeleia aus operierten) und auf die Ostküste der Ägäis (Ionien). Diese Phase dauerte von 414/413 bis zur Niederlage Athens 404 v. Chr an. Der archidamische Krieg Die ersten Jahre Athen besaß gegenüber Sparta ein schwaches Landheer, aber eine starke Flotte. Die von Perikles erdachte Strategie war demnach, einerseits sich nicht auf eine Auseinandersetzung zu Lande einzulassen und die Bevölkerung Attikas hinter den "Langen Mauern" zu schützen, andererseits aber mit der starken Flotte die Küstenstädte der Peloponnes anzugreifen und mit einer Blockierung der Seewege Sparta langsam zu zermürben (wobei diese Strategie wenig originell war; bereits im ersten Peloponnesischen Krieg wurde sie in ähnlicher Weise von dem athenischen Strategen Tolmides ausgeführt). Allerdings fanden auch Feldzüge in die Megaris statt, doch hatten diese letztendlich wenig Erfolg: Zwar fiel einer der beiden Häfen Megaras, Nisaia, 424 v. Chr endlich den Athener in die Hände, doch ging dieser in den letzten Kriegsjahren wieder verloren. Sparta dagegen fiel mit seinem starken Landheer in Attika ein und verwüstete das Umland von Athen, mit der Absicht, die Athener so zu einer offenen Feldschlacht zu zwingen. Die Athener ließen sich darauf jedoch wegen der Überlegenheit der Spartaner Phalanx nicht ein. Da es angesichts der starken Befestigung und des damaligen Stands der Belagerungstechnik unmöglich war, Athen einzunehmen, verfolgte auch Sparta eine Zermürbungsstrategie: der sommerliche Einfall in Attika wiederholte sich, bis auf die Jahre 429 v. Chr (aufgrund der Pest) und 426 v. Chr (aufgrund eines Erdbebens), Jahr für Jahr. Die Spartaner verwüsteten das Land und zogen nach einigen Wochen wieder ab. Athen hingegen kostete der Unterhalt der Flotte und die Belagerung Potideias Unsummen, was zu schweren Vorwürfen gegenüber Perikles führte, der vorübergehend als Strategos abgesetzt wurde. In Athen brach 430 v. Chr eine Seuche aus, der etwa ein Viertel der Bevölkerung zum Opfer fiel, darunter auch Perikles im Jahr 429 v. Chr. Es handelte sich dabei möglicherweise um eine Form der Pest, auch Ebola und Typhus kommen in Betracht. Folgen des Krieges Der Krieg, der mit einer bis dahin beispiellosen Brutalität geführt worden war und geprägt war von einer engen Verzahnung von Außen- und Innenpolitik, hatte die Macht Athens gebrochen. Mit dem Ende des langen Konflikts waren aber auch viele Hoffnungen verbunden, vor allem die auf Frieden und Freiheit, was in Xenophons Schilderung der Kapitulation Athens deutlich wird: „Nach der Annahme der Friedensbedingungen fuhr Lysander in den Peiraieus ein, die Verbannten kehrten zurück, und man begann mit Freude, die Mauern unter der Begleitmusik von Flötenspielerinnen einzureißen, da man glaubte, dass mit jenem Tag der Anfang der Freiheit für Hellas begonnen habe.“ (Xenophon, Hellenika, II 2,23) Die "Langen Mauern" wurden niedergerissen, der Seebund aufgelöst, die Flotte musste bis auf zwölf Schiffe ausgeliefert werden und es wurde eine pro-spartanische Oligarchie in Athen an die Macht gebracht (welche jedoch 403 v. Chr beseitigt wurde). In der Ägäis wurden pro-spartanische Regime, so genannte Dekarchien (da es sich um Zehnerkommissionen handelte), installiert und spartanische Garnisonen eingerichtet. Athen wurde jedoch nicht, wie von Korinth und Theben gewünscht, zerstört. Sparta wollte kein Machtvakuum entstehen lassen, zumal es selbst große Schwierigkeiten hatte: Man war mit dem Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung gegen Athen zu Felde gezogen, hatte Persien aber im Gegenzug für dessen Hilfe die Abtretung der kleinasiatischen Küste zugesichert. Dies kam nicht mehr in Frage, so dass Sparta nun gegen das Perserreich Krieg führen musste, welches vom Krieg am meisten profitierte - eine Entwicklung, die schließlich zum Königsfrieden im Jahre 386 v. Chr führte. Das goldene Zeitalter des klassischen Griechenlands wurde durch diesen antiken Weltkrieg, der von Sizilien bis nach Kleinasien getobt hatte und in dem jede größere Macht der Region involviert gewesen war, zerstört. Der Krieg war die Peripetie für die Geschichte der griechischen Poliswelt, deren vormals (wenngleich labiles) politisches Gleichgewicht nachhaltig destabilisiert wurde. Athen konnte zwar im 4. Jahrhundert v. Chr. die Restauration des Seebunds erreichen, doch blieb dieser weit hinter dem ersten Seebund zurück. Aber auch die spartanische Hegemonie sollte nur wenige Jahrzehnte Bestand haben, doch auch danach kam es zu keinem modus vivendi. Die Welt der griechischen Polis fand auch in der ersten Häfte des 4. Jahrhunderts v. Chr keinen Ausweg aus dem permanenten Kriegszustand. Versuche, einen dauerhaften, allgemeinen Frieden, eine koine eirene, auf der Basis von Autonomie und Gleichberechtigung zu erreichen, führten nur zu kurzfristigen Atempausen. Am Ende dieser Entwicklung stand der erzwungene Friede unter der Hegemonie des ehrgeizigen Königs Philipp II von Makedonien. Männer aus Erz Griechische Hopliten - die schwere Infanterie des Altertums. Etwa um 1000 (alle folgenden Jahreszahlen sind selbstverständlich v.Chr.) wurde Ägypten zur Beute der angrenzenden Völker, die oft schon als Söldner den Reichtum und die Schwächen des Landes kennengelernt hatten. Zuerst putschten sich libysche Söldner an die Macht und gründeten die 22. Dynastie. Ihnen folgten die Äthiopier und schließlich kamen die Assyrer. Für die Fellachen änderte sich dadurch wahrscheinlich nicht viel. Sie mußten weiter für den Wohlstand der Herrscher, des Adels, der Priester und der fremden Krieger sorgen. Es ist deshalb nicht erstaunlich, daß sich Pharao Psammetich I. (663-609), als er gegen die Assyrer rebellierte, wieder auf Söldner stützten musste. Der Legende nach hatte ein Sturm einige ionische und karische Seeräuber nach Ägypten verschlagen. Da ein Orakel dem Pharao vorausgesagt hatte, daß ihm "eherne Männer" vom Meer zur Hilfe kommen würden, nahm er sie sofort in seine Dienste und schlug mit ihrer Hilfe die Assyrer, die zu dieser Zeit hauptsächlich in anderen Teilen ihres Imperiums beschäftigt waren. Trotzdem war das natürlich nicht mit ein paar hundert Seeräubern zu bewerkstelligen. Aber vielleicht haben sie tatsächlich den Anfang gemacht und dann durch die Kunde von der Freigebigkeit des Pharaos für regen Nachschub aus Griechenland gesorgt. Da sich Ägypten aber zum Kampf gegen die Assyrer mit Lydien verbündet hatte, wo schon länger griechische und karische Söldner beschäftigt wurden, ist es auch gut möglich, daß der erste Kontrakt durch lydische Vermittlung zustande gekommen war. Militärisch waren sie auf jeden Fall derart erfolgreich, dass kein Pharao fortan auf sie verzichten wollte. Wie einst die Libyer wurden jetzt zehntausende Karer und Griechen in eigenen Militärkolonien im Nildelta angesiedelt. Bei innerägyptischen Machtkämpfen wurden sie zu einem der wichtigsten Faktoren, und selbst wenn sie dabei einmal unterlagen, stellten sie bald wieder die Leibgarde des Siegers und beschützten ihn zuverlässig vor seinen Untertanen. Mit den Griechen war ein völlig neuer Söldnertypus auf dem Markt erschienen. Anders als die meisten ihrer "Kollegen" waren sie keine "wilden" Nomaden, sondern kamen aus relativ hoch entwickelten Staaten. Sie kämpften als schwer gepanzerte Infanteristen. Ihre Ausrüstung bestand aus einer etwa zwei Meter langen Lanze, Helm, Brustpanzer und Beinschienen aus Bronze, da diese härter als das damals verwendete Eisen war. Dazu kam der mit Eisen beschlagene Rundschild - der "Hoplon", von dem sich die Bezeichnung der Krieger ableitete. Die Krieger kämpften in einer etwa acht - manchmal bis zu 25 Glieder tiefen Phalanx. Natürlich hatte sich auch schon das Fußvolk anderer Völker lange vor den Griechen in ähnlichen Formationen aufgestellt: dicht gedrängt hinter ihren Schilden, die Lanzen vorgestreckt versuchten sie sich vor den feindlichen Wurfgeschossen zu schützen und die Angriffe der Streitwagen oder Reiter abzuwehren. Doch es waren fast immer defensive Versuche relativ hilfloser Infanterieaufgebote. Das griechische Wort Phalanx dagegen bedeutet eigentlich "Walze" und genau so kämpften die Griechen: sie rückten unaufhaltsam vor. Dabei stimmten sie ihren "Paian" - ihren Schlachtgesang - an und steigerten langsam ihre Geschwindigkeit bis zu einem Sturmlauf über die letzen hundert Meter. Dem Aufprall und dem Massendruck dieser gepanzerten und lanzenstarrenden Walze konnte niemand widerstehen. Oft war es sogar so, dass Heere, die das erste mal eine Phalanx auf sich zukommen sahen, vor dem Zusammenprall das Weite suchten. Bis zum Auftreten der Griechen wurde zumeist indirekt mit Wurgeschossen gekämpft, oder der Adel suchte den ritterlichen Zweikampf als Streitwagenfahrer oder Reiter. Sogar in den Epen von Homer kämpfen die Griechen noch selbst auf diese Weise. Es ist viel gerätselt worden, wie die Griechen ausgerechnet zu dieser Kampfform kamen. Natürlich ist es einfach den Gegner mit einem schnellen, furchteinflößenden Angriff in die Flucht zu schlagen. Doch diese Taktik hatten sie ja nicht im Kampf gegen Fremde, sondern in internen Kriegen also im Zusammenprall von Phalanx mit Phalanx gelernt. In der Schlacht gab es wahrscheinlich nichts schrecklicheres als den Angriff auf eine feindliche Phalanx. Schon der Sturmlauf widerstrebte allen natürlichen Instinkten und erforderte eine enorme psychische Überwindung der Beteiligten. DerZusammenprall war furchtbar. Viele in den ersten Reihen wurden erdrückt und niedergetreten. Dann begann das hektische Stoßen mit den Lanzen, wobei jeder nach den Schwachstellen zwischen den gegnerischen Schilden und Panzern suchte: Achselhöhlen, Hals und vor allem Unterleib. Ein Ausweichen war kaum möglich, denn von hinten wurde man mit enormer Gewalt weiter nach vorne gedrückt. Irgendwie scheint die Entstehung der Phalanx mit der sozialen Struktur der griechischen Stadtstaaten zusammenzuhängen. Gut gerüstete und disziplinierte Infanteristen findet man weder in archaischen noch in rein feudalistischen Gesellschaften, sondern dort wo Bauern- und Bürgermilizen im Kampf ausgebildet und mit guten Waffen ausgerüstet werden. Deshalb erinnert die Kampfweise der Hopliten sicher nicht ohne Grund an die Gewalthaufen der italienischen und flämischen Städter, schweizer Reisläufer oder der deutschen Landsknechte. In Griechenland konnten nur Wohlhabende die relative teure Hoplitenausrüstung bezahlen, deren Anschaffung die Voraussetzung für die Bürgerrechte war. Die überwiegende Mehrheit waren Bauern, andere gut verdienende Handwerker oder Händler. Alle gehörten jedoch zur besitzenden Schicht, die für ihre eigenen Interessen kämpfte. Nach John Keegan waren es vor allem praktische Menschen, die die unvermeidlichen kriegerischen Konflikte auf ein Minimum an Zeit und Aufwand begrenzen wollten. Oft wurden die Kriege regelrecht verabredet, Kriegslisten und umständliche taktische Manöver waren dabei eher die Ausnahme. Man suchte sich ein passendes Gelände zur Schlacht und regelte dort die Angelegenheit. Wenn eine Phalanx durchbrochen wurde, warfen die Verlierer meistens Panzer und Waffen weg und flohen sehr schnell, verfolgt wurden sie selten. Niemand wollte den Gegener vernichten und völlig unterwerfen, wie es später die Römer praktizierten. Man hat die Verluste der Verlierer auf ca. 15% geschätzt. Nach der Schlacht erhielten die Besiegten die Möglichkeit ihre Gefallenen zu bestatten und akzeptierten in den folgenden Friedensverhandlungen meistens die Forderungen ihrer Gegner. Die traditionelle griechische Schlacht war zwar eine äußerst brutale aber dennoch ritualisierte und schnelle Lösung politischer Konflikte. Um den Schrecken dieser furchtbaren Schlachten durchzustehen brauchten die Griechen vor allem die entsprechende psychische Konstitution. Die Erziehung zu kriegerischem Selbstvertrauen und dem damit verbundenen Ehrenkodex waren die Basis; das Standesbewußtsein der Bürger, die in einer geschlossenen Reihe mit ihresgleichen kämpften, tat das übrige. Dennoch war diese Art zu kämpfen etwas für Zivilisten, für Gelegenheitskrieger. Ein Hoplit braucht viel weniger Übung im Waffenhandwerk als ein Bogenschütze oder Reiter. Letzten Endes benötigt er auch nicht so viel Mut und Entschlossenheit wie ein Einzelkämpfer, denn die Phalanx gibt ihm Halt und nimmt ihm alle Entscheidungen ab. Da vor dem Peloponnesischen Krieg längere Feldzüge praktisch unbekannt waren, entfielen auch weitgehend die Strapazen monatelanger Märsche und des Lagerlebens. Unter den Zeitgenossen der Griechen gab es sicher bessere und auch härtere Krieger, ihr Vorteil lag jedoch darin, dass sie eine relativ große Anzahl an gut ausgerüsteten Kämpfern mobilisieren konnten und diese dann diszipliniert offensiv zum Einsatz brachten. Die ersten Abnehmer griechischer Söldner waren bezeichnenderweise die Lydier, die das Geld ja erfunden haben sollen und deren König Krösus wegen seines Reichtums zu einer legendären Gestalt wurde, und dann die noch reicheren Pharaonen. Nach ihren Anfängen unter Psammetich I. standen meistens einige zehntausend in ägyptischen Diensten. Sie dienten in den Grenzbefestigungen gegen Libyer, Araber und Äthiopier und nahmen an verschiedenen Feldzügen teil. So zogen sie mit einer Armee während der Regierungszeit Psammetich II. (593-588) in das ferne Land Kush am oberen Nil. Sie müssen etwas verlorenes gehabt haben, mit ihren bronzenen Panzern und geschmückten Helmen dort in der nubischen Wüste an der Grenze zu Schwarzafrika. Vom Ausgang der Expedition ist nichts bekannt; sieben von ihnen kratzten ihre Namen jedoch in eines der Beine der Kolosse von Abu Simbel. Als der Pharao Apries 570 ein Heer gegen die griechische Kolonie Kyrene in Libyen schickte, ließ er aus Mißtrauen seine griechischen Söldner lieber zu Hause. Das Heer wurde geschlagen und meuterte dann unter dem Heerführer Amasis. Apries suchte nun Schutz bei seinen griechischen Söldnern. Obwohl er von denen 30.000 gehabt haben soll, unterlag er seinem Rivalen, der nach einer kurzen Doppelherrschaft als neuer Pharao die Machr übernahm. Doch auch Amasis wollte auf die Griechen nicht verzichten. Er holte sie aus ihren Siedlungen im Delta in die Metropole Memphis , wo er unter ihnen seine persönliche Leibgarde rekrutierte, "um sich gegen seine Ägypter zu schützen", wie Herodot zu berichten weiß. Durch Bündnisse mit Samos und Kyrene sicherte er sich zudem weiteren Nachschub. Doch den Griechen und ihren traditionellen Arbeitgebern war inzwischen im Osten ein neuer übermächtiger Feind entstanden. Dort waren aus den Kämpfen um die Erbmasse des assyrischen Imperiums die Perser als die großen Sieger hervorgegangen. Mit unglaublicher Vitalität dehnten sie ihre Grenzen immer weiter aus. Im Osten erreichten sie den Indus, im Norden die zentralasiatischen Steppen zwischen Oxus und Jaxartes und im Westen stießen sie gegen Ägypten, Lydien und die griechischen Städte der ionischen Küste. Bei den folgenden Kämpfen, die erst mit den Zügen Alexanders des Großen mehr als 200 Jahre später ihren Abschluss fanden, haben sich die Griechen am Anfang allerdings nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zuerst fiel Lydien. König Krösus hatte einen Griechen mit reichlich Geld versehen, um damit Söldner auf der Peloponnes anzuwerben. Doch der setzte sich mit dem Geld ab und verriet dann Krösus’ Pläne an den Perserkönig. Als auch die Spartaner, die eine Art Subsidienvetrag mit Krösus abgeschlossen hatten, mit den versprochenen Truppen zu Hause blieben, soll Krösus in seiner Not zu einer List gegriffen haben. Er steckte seine kräftigsten Männer in griechische Rüstungen und soll mit ihnen einen Waffenstillstand erfochten haben. Ob sich bei seiner endgültig Niederlage 546 griechische Söldner in seinem Heer befanden, lässt sich nicht mit Sicherheit bestätigen. Danach unterwarf der persische Großkönig Kyros II. anscheinend ohne größere Probleme die griechischen Städte Kleinasiens. Mit der Eroberung Ägyptens konnte allerdings erst sein Sohn Kambyses (529-522) beginnen. Als Kambyses 525 zur Eroberung Ägyptens aufbrach, befanden sich neben den Kontingenten der ionischen Städte auch griechische Söldner in seinem Heer. So hatte ihm Polykrates der Tyrann von Samos ein größeres Kontingent aufrührerischer Bürger geschickt "mit der Weisung an Kambyses, sie nicht nach Samos zurückkehren zu lassen." (Diese Methode unbequeme Untertanen zu entsorgen, sollte in der Geschichte noch viele Nachahmer finden). Vor allem stützten sich jedoch die Ägypter auf die inzwischen altbewährten griechischen Hopliten. Unter diesen machte nun ein gewisser Phanes von Halikarnass von sich reden. Er galt als tapferer Offizier hatte sich aber aus irgendwelchen Gründen mit dem Pharao überworfen und war dann aus Rachsucht zum persischen Großkönig geflohen, um diesem seine Dienste anzubieten. Seiner Ortskenntnis war es zu verdanken, dass das persische Heer dann die notwendigen Wasserstellen fand, um die ägyptischen Grenzbefestigungen zu umgehen. Die Griechen in ägyptischen Diensten waren über diese Tat so erbittert, dass sie vor dem Kampf die zurückgebliebenen Söhne des Phanes schlachteten, ihr Blut mit Wasser und Wein mischten und alle Söldner davon trinken ließen. Doch auch diese Barbarei nützte nichts, sie wurden geschlagen und Ägypten wurde persische Provinz. So war den Griechen nicht nur ihr letzter Großkunde abhanden gekommen, sie waren nun als "Frontstaat" selbst ins Visier der persischen Expansionsgelüste gerückt. Nachdem die Perser einen Aufstand der ionischen Städte (499-93) niedergeschlagen hatten, beschlossen sie, das Problem an der Wurzel zu packen und Griechenland selbst zu erobern. Es begann die lange Phase der Perserkriege mit den großen griechischen Siegen bei Marathon, Salamis und Plataiai. Sie endeten erst 448, nachdem Athen einen Großteil der kleinasiatischen Griechenstädte "befreit" d.h. dem eigenen schnell wachsenden Machtbereich eingegliedert hatte. Außer von einigen Überläufern auf persischer Seite ist in dieser Zeit von griechischen Söldnern praktisch nichts zu hören. Als sich danach aber Ägypten wieder einmal gegen die persische Herrschaft erhob (460-454) standen wieder tausende im Dienst des Pharaonen Inaros, zudem schickte Athen ein ganzes Hilfskorps. Nachdem die griechischen Truppen von den Persern jedoch völlig aufgerieben worden waren, wurde auch dieser Aufstand unterdrückt. Nach den bald schon legendären Schlachten der Perserkriege, zu denen im Westen noch Siege der sizilianischen Griechen über Karthager und Etrusker kamen, hatten die Griechen einen ausgezeichneten Ruf und hätten für ihre Dienste im gesamten Mittelmeerraum gutes Geld verlangen können. Viel von diesem Potential wurde jedoch von der athenischen Großmachtpolitik absorbiert, die dann recht schnell zu immer stärkeren Spannungen mit Sparta führten. 431 kam es dann zum peloponnesischen Krieg, in dem sich die griechischen Staaten fast 30 Jahre lang gegenseitig zerfleischten. Am Ende siegte Sparta mit der massiven Hilfe persischer Subsidien - also Persien, das die kleinasiatischen Griechenstädte zurückgewann. Während des harten und langen peloponnesischen Krieges wandelten sich die Griechen von "Amateuren" zu professionellen Söldnern, wie ein Historiker treffend feststellte. Vor allem aber hinterließ der Krieg ein zerrissenes, zu keiner Großmachtpolitik mehr fähiges Konglomerat von Kleinstaaten mit einer Unzahl arbeitsloser Söldner. Erst jetzt konnte das große Geschäft beginnen. Fortan belieferte Griechenland von Karthago bis zum Großkönig jeden mit den begehrten Hopliten, so dass die "Körper der Hellenen demjenigen gehörten, der sie bezahlen konnte."