Themenbereich 10 1 Ägypten und Alter Orient (Themenbereich 10) ÄGYPTEN 1. Anfänge und Altes Reich Ab ca. 9000 v. C. Austrocknung der Klimazonen: Besiedlung durch Ackerbauern Ma‘adi Kultur; nach 4000 sezt die Stein-Kupfer-Zeit ein (Badari-Kultur) Kupferzeit setzt ein Negade Kultur Negade III 2. Dynastie, (3050 – 2950) Inkarnation des Gaugottes Horus Niltal von Assuan bis in den Raum von Memphis, zeitweise auch Delta 2950 beginnt für uns die geschichtliche Zeit; die Hochkultur am Nil tritt unvermittelt in Erscheinung mit den für Ägypten typischen Kennzeichen: Königtum Verwaltung Schrift Religion Kunst Thinitenzeit (=Frühzeit) 1. / 2. Dynastie (2950 – 2650); die zweite Dynastie residierte in Thinis in Mittelägypten Menj (= Menes) wird Horus Aha (Inkarnation des Gottes Horus) Vereinigung von Ober- und Unterägypten; der Herrscher trägt von nun an die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten Beginn der systematischen Registrierung von Ereignissen nach den Regierungsjahren des Pharaos: erster historisch greifbarer Herrscher Verwaltungszentrale Memphis Hofstaat folgt Herrschern mit ins Grab und damit ins Jenseits Pfalzen, Grafen gewinnen an Bedeutung Themenbereich 10 2 2. Dynastie: innere Wirren und Aufstände als Reaktion auf zentralistische Herrschaftsform: einzelne Pharaonen können nicht mehr über ganz Ägypten herrschen Letzter Pharao dieser Dynastie, Horus Chasechemui, kann das Einheitsreich wiederherstellen Altes Reich 3. – 6. Dynastie (2650 – 2150) Das Alte Reich umfasste den Nilraum bis zum ersten Katarakt, greift schon nach Unternubien (Kusch) über und besitzt die Sinaihalbinsel Zeit der echten Pyramiden beginnt in der 4ten Dynastie (2575 – 2465) mit Snofru. Höhepunkt unter Cheops, Chephren, Mykerinos Eroberung des Niltales, Raubzüge gegen Nubien und Libyen Land wird unter Cheops (2550 – 2530) neu organisiert Pharao ist ab Cheops nur mehr der Sohn des jetzt propagierten Sonnengottes Re: wird in der 5ten Dynastie Staatsreligion 6te Dynastie: Machtansprüche des Beamtentums (Gaufürsten wurden mit Land belehnt, das auf ihre Söhne überging es entsteht ein Erbadel Feudalgewalt): Krise Dürrekatastrophen, Missernten, Hungersnöte Staatsgefüge und zentrales Verwaltungssystem brechen nach dem Tode Pepis II (2254 – 2160) auseinander, die Gaufürsten sprengten die Einheit und es folgt eine Wirrenperiode, landesweite Unruhen Erste Zwischenzeit 7. – 11. Dynastie (2150 – 2050) 100 Jahre lang existieren im Land mehrere Fürstentümer gleichzeitig nebeneinander, die später als eigene Dynastien gezählt wurden 2. Mittleres Reich Mentuhotep I (2061 – 2010) gelingt es nach einem Gewaltstreich, von Theben aus Ägypten zu einen (2050) [noch 11te Dynastie] Theben wird Zentrum des Reiches Ortsgott Amun steigt zum Reichsgott auf und wird von nun an mit Re identifiziert 11. / 12. Dynastie (2050 – 1785) Amenemhat I. (1991 – 1962) reißt die Macht an sich und begründet die 12. Dynastie Führt das Prinzip der Mitregentschaft des Thronfolgers ein Themenbereich 10 3 In der 12ten Dynastie (1991 – 1785) werden die Gaufürsten völlig ausgeschaltet, esfolgt die zerite große Blütezeit Sesostris II. (1897 – 1878) schafft neue landwirtschaftliche Nutzflächen Seostris III. (1878 – 1841) stoßt in Palästina vor; Kämpfe gegen Libyer um Westen und Nubier im Süden Ausweitung des Reiches, kultureller Aufstieg, weitreichende Handelsbeziehungen Ursachen des Niedergangs des Reiches sind nicht geklärt, nach 1790 setzten allerdings innere Wirren ein und leiteten in die zweite Zwischenperiode über. Die Reichseinheit zerfiel, die Macht ging vorübergehend an „Wesire“ über Zweite Zwischenzeit 13. – 17. Dynastie (1785 – 1550) Nubier fallen ein und besetzen Niltal 1650: Hyksos („Herrscher der Fremdländer“, fallen aus dem syrischen Raum) unterwerfen ganz Ägypten bis Assuan (Unterägypten), sie bringen das Pferd ins Niltal die Hyksos regierten im Deltas, während im übrigen Ägypten die Gaufürsten erstarkten Ab 1560: Fürsten von Theben beginnen Befreiungskampf gegen die Hyksos 3. Neues Reich 18. – 20. Dynastie (1550 – 1070) Endgültige Vertreibung der Hyksos durch König Ahmose (1552 – 1527) aus der 17ten Dynastie Unter den Pharaonen der 18ten Dynastie beginnt die Expansion in den syrischen Raum, sowie das Erlangen einer Art Vormachtstellung unter den Mächten des damaligen Vorderen Orients Amenophis I. und Thutmosis I. unterwerfen Palästina und Syrien Königinwitwe Hatschepsut (1490 – 1468): Alleinherrschaft für unmündigen Neffen/Stiefsohn Thutmosis III. Unter Thutmosis III. (1468 – 1436) erreicht Ägypten seine größte Ausdehnung; 1468: Schlacht bei Megiddo: er besiegt mit Hilfe der von den Hyksos übernommenen neuen Kampfmittel eine unter den Churri aus dem MitanniReich stehende Koalition und gewinnt den wichtigen syrischen Küstenstreifen Beziehungen nach Mesopotamien werden intensiviert Militäraktionen bewirken nicht nur den wirtschaftlichen Aufschwung, sondern auch Spannungen mit der konservativen Priester und Beamtenschaft Thebens Themenbereich 10 4 Unter Amenophis IV. (1364 – 1347) = Echnaton: radikaler Sonnenmonotheismus (Gott Aton) wird Staatsreligion; Rückgang der äußeren Stellng, innere Krise Nach seinem Tod kehrt Ägypten zu alten Vorstellungen zurück Tochter Meritaton (1347) besteigt den Thron Nach Tod der Eltern: Tutanchaton (1345 – 1336) besteigt neunjährig den Thron und gibt Achet – Aton auf = Tutanchamun Nach seinem Tod: General Haremhab (1333 – 1306) entscheidet Machtkampf um den Pharaonenthron: Beginn des „Soldatenkönigtums“ = 19. Dynastie Die Herrscher der 19ten Dynastie können die Großmachtstellung Ägyptens widerherstellen Ramses II. (1290 – 1224) 1285: entscheidende Auseinandersetzung mit den Hethitern (die inzwischen nach Nordsyrien vorgedrungen waren): friedliche Koexistenz 1270: Vertrag ältester bekannter Staatsvertrag der Geschichte (mit dem Hethiterkönig Hattuschil III.) Nordsyrien bleibt bei den Hethitern Merenptah zweite indogermanische Wanderung und andere Völkerbewegungen im 13. Jhd 1219: muss erstmals die Libyer abwehren Ramses III. (1103 – 1162) weitere Kämpfe gegen Libyer und „Seevölker“: der syrisch-palästinensische Raum einschließlich der Sinaihalbinsel geht verloren innenpolitische Schwierigkeiten: Kriege, Beamtenwillkür, Korruption Arbeiterstreiks, soziale Unruhen Dritte Zwischenzeit 1090: Hungersnot in Theben fürht zur Revolte und Bürgerkreig Um 1100: lokaler Partikularismus, der von den Priestern ausgeht; das bedeutete für einige Landesteile den Übergang von der absoluten Monarchie zu einer Art von absoluter Theokratie: In Oberägypten wird ein (thebanischer) „Gottesstaat“ ausgerufen 21. Dynastie (1080 – 946): Stadtfürsten von Tanis (Delta) 22. Dynastie (946 – 745): Fremdherrschaft der Libyer beginnt mit Scheschnok I. (945 – 924), dem es gelingt, im ganzen Land als Herrscher anerkannt zu werden; daneben besteht in der Thebäis nach wie vor der Gottesstaat, bis eine nubisch-ägyptische Mischkultur die Kontrolle über das Gebiet erlangt. Die nubische Kontrolle über Ägypten wird durch Auseinandersetzungen mit den Assyrern gestoppt 23/24. Dynastie (792 – 712): Libyer im Delta, Äthiopien in Oberägypten Themenbereich 10 5 4. Spätzeit 25. – 30. Dynastie (712 – 343) Eroberungszug des Schabaka (712 – 698): das Delta erliegt 664: Eroberung Oberägyptens durch die Assyrer unter Assurbanipal, die Fürsten im Delta organisieren den Widerstand und können 664/63 die Assyrer vertreiben und um 650 die völlige Unabhängigkeit erlangen Psammetich I. (664 – 610; war ursprünglich von den Assyrern als Stadtfürst eingesetzt worden, wandte sich aber dann gegen sie) gliederte auch Oberägypten ein (656) und eint erneut das Niltal Mit der 26ten Dynastie (663 – 525) erfolgt en letztes Aufblühen Ägyptens 525: Psammetich III. verliert in der Schlacht bei Pelusion das Reich an den Perserkönig Kambyse II, der von Phönikern und von Polykrates von Samos unterstützt wurde. Ägypten wird zu einer Satrapie des persischen Reiches (mit Unterbrechung 404 – 343, 342 erfolgt dann die endgültige Unterwerfung) MESOPOTAMIEN 1) Frühe Kulturen 10. Jt. – 4500 (=Neolithikum) Austrocknung und Besiedelbarkeit des südmesopotamischen Schwemmlandes Tell Halaf – Kultur (5000 – 4500 in Nordmesopotamien) 4500 – 3500: Chalkolothikum Tepe-Gaura-Kultur (3200 – 3000; s.w.o.) Meerland: Eridu-Kultur (4400 – 3600) Chalkolithikum: 4500 – 2900 2) Sumerer im ausgehenden 4ten Jahrtausend setzten sich die Sumerer im südmesopotamischen Raum fest; sie sind ein Volk unbekannter Sprachzugehörigkeit. Sie bauen die ersten Städte, leben unter Priesterkönigen Zikkuratbauten (Tempelturm in der Mitte) Tempel waren Wirtschaftszentren Themenbereich 10 6 plötzlich setzte der große Kulturaufschwung ein, der zwischen der späteren Stein-Kupfer Zeit (El’Obeid II.) und der sogenannten Urukperiode noch vor 3000 nachweisbar ist typisch waren kleine Stadtstaaten, die ihren Mittelpunkt in einem Tempel hatten und sich bald auch durch eine Mauer sicherten An der Spitze stand jeweils ein „hoher Priester und König“ (=Ensi), dem auch militärische und richterliche Funktionen zukamen Entwicklung der Keilschrift Obed Kultur (4500 – 3500) breitet sich über ganz Mesopotamien und die Susiana aus komplexe soziale und ökonomische Struktur der Bevölkerung Städte Ur, Lagasch, Kisch, Nippur Uruk – Periode (3500 – 2900) Agrarproduktion steigt an: starker Bevölkerungszuwachs Kolonisation bis ins syrische bzw. Obermesopotamische Gebiet Phase Uruk IV (3100 – 2900): primäre Hochkultur Konzeption einer Bilderschrift Hierarchisches Siedlungssystem Sumerer adaptierten die Schrift der Urukleute, entwickelten daraus die Keilschrift Dschemeded-Nasr-Periode (2950 – 2800) Eindeutige Verbindungen nach Elam Frühdynastische Zeit (2800 – 2350) = Epoche der frühen Stadtstaaten Gilgamesch: Bau der Stadtmauern von Uruk im 28 Jhd. Bis in die Zeit Sargons von Akkad existieren in Mittel- und Südmesopotamien eine Reihe von Stadtstaaten, die abwechselnd unter Oberhoheit von Kisch, Lagasch, Uruk und Ur stehen Denn: diese haben die Verteilerstellen des künstlichen Bewässerungssystems im Besitz Intensive Handelskontakte zu den umliegenden Gebieten Älteste urkundlich belegte Herrschergestealt Mesopotamien ist EnMebaragesi von Kisch (2700) Priesterliche Macht emanzipiert sich von der königlichen, sodass „Tempel“ und „Palast“ zu Rivalen werden Erste Dynastie von Ur (2500 – 2360) Der Schwerpunkt verlagert sich nach Süden Dynastie von Lagasch (2500 – 2360) Ende der sumerischen Geschichte: Lugalzaggesi von Umma, der sich zum Herrn über Lagsch, Uruk und alle sumerischen Städte mache und in weiterer Themenbereich 10 7 Expansion als „König der Länder“ erstmals das Mittelmeer im nordsyrischen Raum erreichte. Damit waren die Städte der Sumerer in einer größeren Machtbildung zusammengefasst 3) Akkader 2350 – 2150 aus dem arabischen Raum allmählich eingesickert; haben sich der sumerischen Kultur weitgehend assimiliert Jemand, der eines der höchsten Ämter am Hof des dortigen Königs innehatte, stürzte diesen vom Thron und nannte sich fortan Sargon (=rechtmäßiger König) Sargon I. (2350 – 2294): „Herrscher der vier Himmelsrichtungen“ Durch Feldzüge wird das Reich erweitert: schafft das erste Großreich in Babylonien (Nordysrien, Stadtstaat Ebla; Mari, Elam, Nordmesopotamien; unter seinen Nachfolgern: Aufstände im Süden autonome politische Gebilde entstehen: Uruk, Lagasch) Charakteristisch: militärische Stoßkraft, zentralistische Beamtenorganisation, Gedanke des Gotteskönigtums Beamtenschaft, Statthalter, Heer, Handel Staatssprache ist akkadisch, Zentrum ist das bis heute nicht gefundene Akkad das auch das Monopol über den Fernhandel besitzt Sein Enkel Narasim (2250 – 2213) erweiterte das Reich noch bis in den nordarabischen Grenzraum und nach Westiran.Er lässt sich außerdem vergöttlichen. Dann folgte der allmähliche Zerfall unter schwachen Herrschern (der letzte ist Scharklischarri (2212 – 2188) „Übergangszeit“: 2150 – 2065 2150 wird das Reich der Akkader von den Gutäern zerstört „Gottesvogt“ Gudea (2130): verzichtet auf imperialistische Politik letzte Blütezeit der Sumerer um 2100 Gutäer kontrollieren den Osten und die zentralen Zeile Mesopotamiens Zerstören Akkad Ur-III- oder Neusumerische Zeit Stadtstaat Lagasch: politischer und wirtschaftlicher Aufschwung, ebenso Uiruk und vor allem die 3te Dynastie von Ur (2064 – 1955). Utuchengal von Uruk (2047 – 2030): befreit Land von den Gutäern, wird aber bald von Urnammu (seinem Stadthalter) gestürzt, der die 3te Dynastie von Ur begründet Von Urnammu (2064 – 2046) kennen wird den ersten erhaltenen Gesetzeskodex der Geschichte Themenbereich 10 - 8 Die Elamiter (Westsemiten = Babylonier) zerstören Ur: Ende der politischen Macht Sumers Beginn einer Semitisierung 4) Babylonier Der Süden Isin – Larsa – Zeit (1955 – 1728): die Dynastie von Isin (1969 – 1732) wird von der Dynastie von Larsa (1961 – 1700) ausgeschaltet, so dass es nur mehr 2 Königreiche gibt (Babylon) Nippur = religiöses Zentrum König Rimsin von Larsa (1758 – 2699) war der letzte Herrscher im Süden Mesopotamiens Wird von Hammurabi von Babylon gestürzt Der Norden Altassyrisches Reich (1900 – 1678) Nach dem Zusammenbruch des Akkad – Reiches gewann der Stadtstaat Assur sehr rasch seine Unabhängigkeit wieder 1678: Assur geht im Reich Hammurabis auf Altbabylonisches Reich (1728 – 1530) Amoritische Dynastie Hammurabi (1728 – 1668) Hammurabi vereinigt die einzelnen Teile des mesopotamischen Raumes Ist schließlich unumschränktrer Herrscher über ganz Mesopotamien, vom Taurus bis zum Persischen Golf Gesetzeskodex Reich beginnt nach seinem Tod zu zerfallen Ende des babylonischen Reiches 1531 durch den Raubzug des hethitischen Königs Murschili I., der Babylon plünderte und einäscherte Kassiten Nach der Zerstörung Babylons durch die Hethiter übernehmen die Kassiten im Süden die Macht Müssen aber schließlich den Elamitern weichen 1530 – 1160 (C)Hurriter aus dem nordwestiranischen Raum unterwerfen Assur und den nordmesopotamischen Raum Schöpfung der Hurriter Mitanni-Reich Mitanni-Reich 16. Jhd: Errichtung des zentralistischen Mitannistaat Themenbereich 10 - - - - 9 Auseinandersetzungen mit dem ebenfalls expandierenden Ägypten, vor allem unter Tutmosis III. 1420_ unter Sauschtar: Annäherung an Ägypten Friedensvertrag und dynastische Heiraten Durch Expansion, innere Wirren, Abfall der Vasallenstaaten: der Reststaat wird assyrische Provinz im 14ten Jahrhundert kann sich Assur (dessen Name nun auch für die umliegende Landschaft gebraucht wird) wieder selbstständig machen 4) Assyrer Mittelassyrisches Reich 1360 – 1078 Assyrer: kriegerisches, kulturell vom Süden abhängiges Volk Assyrische Belagerungsmaschinen entsprechen denen des europäischen Mittelalters Paläste von Khorsabad, Nimrud, Ninivé Assurballit I. (1356 – 1320): Assyrien wird zum gleichrangigen Partner Ägyptens und Babyloniens mit Adadnarari I. (1296 – 1264) beginnt eine Phase assyrischer Expansionspolitik, die Reste des Mitannistaates werden unterworfen und als Kornkammer für Assyrien annektiert Tukulti-Ninurta I.(1234 – 1197): Unterwerfung von Nordmesopotamien und Südarmenien, Eroberung und Zerstörung von Babylon Um 1200: Zusammenbruch des Hethiterreiches. Indogermanische Gruppen stoßen vom Balkan vor und lösen eine größere Völkerbewegung im östlichen Mittelmeerraum aus, die zum Untergang von Ugarit und zur Ansiedelung der Philister in der Küstenebene Palästinas führt Nebukadnezar I. (1128 – 1105) vertreibt als König von Babylonien die elamitische Besatzung Mit seinem Tod sinkt Babylon für Jahrhunderte zu politischer Bedeutungslosigkeit herab 1050: Reich zerfällt in zahlreiche kleinere Staaten Neuassyrisches Reich 908 – 612 Assurnasirpal II. (883 – 858) gründete als neue Hauptstadt Kalach Themenbereich 10 - - - - - - - 10 Schamschi-Adad V. (824 – 811) beendet Freundschaft mit Babylon, erobert die Stadt und stürzt das Land in Anarchie chaldäische Stammesgruppen stoßen in das entstandene politische Vakuum nach 765: Seuchen brechen aus, wirtschaftliche Not Aufstände gegen die Zentralmacht Usurpator Tiglatpilesar III. (745 – 727)bricht die Macht der Gouverneure: Herrscht 2 Jahre seit 729 in Personalunion mit Babylonien über beide Staaten; erobert erneut Syrien Sanherib (705 – 681): zerstörte Babylon 689 völlig und baute Ninivé zur glanzvollen Hauptsstadt aus Größte Ausdehnung unter Assarhaddon (680 – 669), der um 671 Ägypten eroberte, welches aber schon 655 wieder selbstständig wurde (Kimmeriersturm- Gefahren!) 671: Eroberung Ägyptens, wird assyrische Provinz Assurbanipal (669 – 627; Bibliothek in Ninivé) erobert Ägypten nach einer Aufstandsbewegung erneut und zerstört Theben 665 Zerstört Susa, setzt dem elamitischen Reich ein Ende Unter seinen Nachfolgern zerfällt das „Weltreich“, die Meder verbünden sich mit dem 626 unabhängig gewordenen Babylon und zerstörten 614 Assur und 612 Ninivé; 5) Neubabylonier 625 – 539 Neubabylonier Nabupolasser Übernehmen nochmals die führende Rolle im mesopotamischen Raum, dessen Randgebiete im Osten und Norden nun allerdings den Medern unterstanden Sohn Nebukadnezar II. (605 – 562) will ehemals assyrischen Gebiete unter seine Herrschaft bringen, auf die mittlerweile Ägypten Anspruch erhebt 605: gegen Ägypten erfolgrteich 586: Zerstörung Jerusalems und des unabhängigen Fürstentums Juda und Deportation der jüdischen Oberschicht Tyros wird nach Belagerung erobert, seine Bevölkerung ebenfalls deportiert Babylon wird glanzvoll ausgebaut Einschneidendes Ereignis: Meder 550 von Persern abgelöst 539 nehmen die Perser Babylon und treten das Erbe der altorientalischen Geschichte an IRAN Themenbereich 10 11 1) Das Reich von Elam Ab dem 7/6. Jts gibt es in der Landschaft Susiana landwirtschaftliche Tätigkeiten Erstes nachweisbares größeres Staatsgebilde im Iran findet sich in Elam in der Landschaft Susiana mit der Hauptstadt Susa 29. Jhd: eigenes Schriftsystem entwickelt; geben es 220 zugunsten der sumerischen Keilschrift auf 646: Zerstörung Könige von Awan (2500 – 2100) Dynastie von Simasch (2100 – 1780) Altelamitisches Reich (1780 – 1435) Dynastie der Eparitiden oder „Großregenten“ Mittelelamitisches Reich 1340 – 1155 Reaktion auf Abhängigkeit von Mesopotamien: 1340 Machtergreifung des Königshauses der Igehalkiden 1260-1240: Land frei von der babylonischen Oberhoheit Bau von Kanälen und Aquädukten steigert die landwirtschaftliche Produktion Sturz der Dynastie der Igehalkiden Haus der Schutrukiden König Schutruk – Nachunte (1180 – 1155) erobert ganz Südmesopotamien, stürzt die Kassiten in Babylon, setzt Sohn als Regenten über Babylon ein Rauben die Gesetzestafel Hamurabis (wird von modernen Forschern in Susa gefunden) Babyl. König Nebukadnezar I. verdrängt die Elamiter aus Mesopotamien und erobert das Reich Damit versinkt Elam fast drei Jahrhunderte aus der Geschichte Neuelamitisches Reich 750 – 646 Assurbanipal holt zum vernichtenden Schlag gegen Elam aus 646: Susa wird dem Erdboden gleichgemacht, Elam hört als eigenständiges Reich auf zu existieren 621: Fall von Ninive: Elam geht an das neubabylonische Reich 539: Babylon fällt: Elam geht im Achämidenreich auf Meder und Perser die Perser erheben sich unter Kyros II. (559 – 530) gegen die medischer Herrschaft und gewinnen den medischen Machtbereich. Kyros unterwirft Anatolien und erobert 546 durch seinen Sieg über Kroisos Lydien Themenbereich 10 12 525: der Sohn des kyros erobert Syrien, Phönizien, Ägypten (=reichstes Land der Welt); seine Abwesenheit nutzt Dareios zu einem Staatstreich. unter Dareios I. (522 – 530) erreicht das Land seine größte Ausdehnung; er schafft auch eine Vereinheitlichung der Verwaltung; dreisprachige Inschriften (persisch, elamisch, babylonisch) 539: er übernimmt auch das Chaldäerreich Zunächst erfolgreicher Aufstand der Griechenstädte in Westkleinasien 494: endet mit totalem Sieg der Perser und der Zerstörung Milets 492: Unterwerfung Makedoniens 490: Widerstand der Griechen bei Marathon das gesamte Hochland erhielt den Namen Aryanam („Land der Arier“, neupersisch „Iran“ 404: Nubien und Ägypten gehen verloren Sieg Alexanders gegen Perser (Dareios III.): Perserreich hört auf zu existieren, Dareios III. wird auf der Flucht 330 ermordet SYRIEN –PALÄSTINA Geographische Lage und Geschichte haben diesen schmalen Küstenraum zur wichtigsten Landbrücke zwischen dem kleinasiatisch-ägäischen Raum und Arabien gemacht Gehörte zum „Fruchtbaren Halbmond“ 1) Vom Neolithikum bis zur Spätbronzezeit 7000 – 1200 Bildete sich im Jordantal die älteste und bisher bekannte „Stadt“ – Kultur aus Existenz von Sakralkönigtümern (vielleicht Adelskultur mit monarchischer Spitze und entsprechendem Hofstaat) Ende des 4. Jt: die meisten dieser blühenden Stadtstaaten weisen gewaltsame Zerstörung auf. Annahme: Semiten Unter starkem mesopotamischen Einfluss wird der syrische Raum gegenüber Palästina kulturell führend Seit ca. 2700 beherrscht der Stadtstaat Ebla (semitisch?) politisch den syrischen Raum bis zu seiner Vernichtung durch Dargon und Naramsin von Akkad Nach der Vernichtung der eblaitischen Macht dringen um 2000 neue, westsemitische Stämme, die Amurru/Amoriter, aus dem Inneren der arabischen Halbinsel in Syrien – Palästina ein zerstören Städte Themenbereich 10 13 Fülle von schwer befestigten Stadt-staaten: Ugarit, Alalach, Aleppo, Byblos, Kadesch, Hazor, Megiddo, Jerusalem Seit 18. Jhd: Hurriter dringen gemeinsam mit indogermanisch sprechenden Gruppen (Arya) auch in Syrien ein: steigen zur führenden Schicht auf und strahlten als Hyksos nach Ägypten aus; sie verbreiteten den Geldgebrauch, die Keilschrift, das „Feudalsystem“, und brachten das Pferd als Zugtier nach Syrien Zur selben Zeit gibt es auch unabhängige Stadtstaaten, zum Bsp. Ugarit Seit ca. 1500: die Ägypter (NR) übernhmen die Oberherrschaft im südlichen und mittleren Raum Auseinandersetzung zwischen Ägypten und dem neuhethitischen Reich gipfelt in der Schlacht bei Kadesch (1286/85) Friedensvertrag und freundschaftliche Koexistent der beiden „Supermächte“ unter Ramses II. und Hattuschili III. (1270/69) 2) Bevölkerungsveränder-ungen Ende der Bronzezeit Aramäische Wanderung Sprachlich setzten sich die Aramäer durch Gegen Ende des neuassyrischen Reiches wurde das Aramäische in weiten Teilen des neuassyrischen Gebietes neben dem akkadischen verwendet und war später Amtssprache im Perserreich Philister kamen als Ausstrahlung der zweiten indogermanischen Wanderung nach Syrien und übernahmen rasch die kanaanäische Sprache und die semitische Kultur Philister wurden von Ramses III. nach seinem Sieg 11277 über die Seevölker in der Küstenebene angesiedelt 1130/20: Philister bemächtigen sich der Stadt Gaza / Minoa und erweitern ihr Herrschaftsgebiet Unter dieser Bedrohung schließen sich die israelitischen Stämme zusammen Durch die assyrische Expansion verlieren die Philister in den letzten Jahrzehnten des 8. Jhd. Ihre politische Selbstständigkeit 3) Israeliten Vom Stämmebund bis zum Ende des Einheitsreiches 1100 – 926 Seit 1100 schließen sich immer mehr Stämme zu Kampfesbünden unter der kurzfristigen Führung sogenannter „Richter“ zusammen Themenbereich 10 14 Ende des 11. Jh: Ausbildung einer Monarchie unter König Saul Nachfolger: David David führt sein Reich durch die Unterwerfung von Nachbarstämmen zur Großmacht Salomon sichert sich gegen Ägypten durch eine politische Heirat ab Nach Salomons Tod zerfällt sein Reich in Israel im Norden und Juda im Süden Die Reiche Israel und Juda Israel (926 – 722) Juda (926 – 586) 926: Plünderungszug des Ägypters Scheschonk I. Propheten wie Amos (750) nehmen Anstoß an den sozialen Missständen Propheten treten gegen den alten polytheistischen Volksglauben auf Nach 3jähriger Belagerung und der Zerstörung der Hauptstadt Samaria durch Sargon II. wird Israel 722 assyrische Provinz Das jüdische Nordreich hört auf zu existieren, Bevölkerung deportiert König Josa von Juda trägt den prophetischen Forderungen Rechnung Juda gerät nach der Beteiligung an einem antiassyrischen Aufstand unter assyrische Oberhoheit (701) 100 Jahre später unter die babylonische 597: Einnahme von Jerusalem 586: Zerstörung von Jerusalem durch Nebukadnezar II. Bev: Exil Von der Babylonischen Gefangenschaft zu Alexander dem Großen Nach der Einnahme Babylons gestattete Kyros II. (538) den Juden die Rückkehr in ihre inzwischen unter persische Herrschaft geratene Heimat 516: Bau des Zweiten Tempels in Jerusalem 4) Phöniker Verschmelzung zwischen eingewanderten Seevölker – Stämmen und der alteingesessenen kanaanäisch-syrischen Bevölkerung: es entsteht das Volk der Phönizier im 12/11. Jhd Die phönikische „Kolonisation“ erreichte schon um 1100 die Straße von Gibraltar zahlreiche phönikische Stützpunkte (wichtigste Kolonie: Karthago 814) Wandeln die in Bablos entwickelte Konsonantenschrift in ein eigenes Alphabet um, dass die Grundlage aller abendländischer und vieler orientalischer Schriftsysteme ist Hiram I. von Tyros (969 – 936) Themenbereich 10 15 Erst 868, dann wieder seit etwa 750 wurden sie den Assyrern tributpflichtig 604: Land an Nebukadnezar II., nach 13jähriger Belagerung 572 Tyros ebenfalls KLEINASIEN 1) Neolithische Revolution bis Bronzezeit 7000 - 2700 2) Frühe Bronzezeit Kutur der (Proto-) Hattier Ca. 2700 – 1800 Seit Beginn der frühen Bronzezeit (27. Jt) lassen sich vier führende Kulturprovinzen unterscheiden: Nordwesten: Troja und Yortan Südwesten: Beycesultan Kilikien (Verbindungen zum Zweistromland) Zentralanatolien im Halysbogen 3) Mittlere Bronzezeit 1800 – 1550 Mit Troja VI tritt die Urnenbestattung und das domestizierte Pferd in Kleinasien auf Der hethitisch abgefasste Anitta – Text ist das bislang älteste Denkmal einer indogermanischen Sprache Altassyrische Keilschrift verschwindet ais Anatolien, zur Zeit des Hattuschili I. führen die Hethiter die altbabylonische Keilschrift ein 4) Späte Bronzezeit Althethitisches Reich 1580 – 1490 Hethitischer König Hattuschili I. ( 1580 –1550) erweitert das Reich nach Süden Eroberung des Landes Arzawa (Pamphylien) Themenbereich 10 16 Sohn Murschili I. (1550 – 1530) erobert 1531 Babylon und beendet die Herrschaft der Hammurabi – Dynastie Mittleres Reich (1490 – 1450) Verhältnisse stabilisieren sich unter Telipinu Verfassungsgesetz „Telipinu – Erlass“ Neues (oder Groß -) Reich 1450 – 1190 Unter Schuppiluliuma I. (1370 – 1335): Epoche des „Hethitischen Großreiches“ auf ihrem Höhepunkt Murschili II. (1333 – 1305) behauptet sich gegen das unter Assurballit I. aufstrebende Assur Das wiedererwachende Interesse Ägyptens an Syrien führt zur militärischen Auseinandersetzung Schlacht bei Kadesch 1286/85 zwischen Ramses II. und Muwatalli endet unentschieden 1279/69: Staatsvertrag zwischen Hattuschili II. und Ramses Hatuschili III.: Autobiographie Zerfall des hethitischen Reiches beginnt unter Tuthalia IV (1246 – 1220) Unter der Völkerlawine der Ägäischen Wanderung um 1190 bricht der Staat endgültig zusammen 5) Eisenzeit ab 1200 v.C. Spät- oder Neuhethiter große Teile der Hethiter und Luwier fliehen vor den in Zentralanatolien eindringenden indogermanischen Invasoren nach Süden Von Kilikien bis Nordsyrien entstehen im 11. Jhd. Späthethitische Kleinfürstentümer der sog. Neuhethiter Geraten im 9./8. Jhd. Immer mehr unter den kulturellen Einfluss der nach Syrien und Nordmesopotamien eingedrungenen semitischen Aramäer Zwischen 717 und 713 beseitigt Sargon II. die letzten Fürstentümer „Ägäische“ oder „Seevölker-wanderung“ Im Nordwesten von Kleinasien siedeln dich die Myser und südlich von ihnen die Lyder an Im ehemaligen hethitischen Kerngebiet setzen sich die Phyrger fest Phyrger und Lyder größte politische Macht besutzt Phylgien unter seinem König Midas Neue Bedrohung durch das indogermanische Reitervolk der Kimmerer Themenbereich 10 17 7. Jhd: Ende des Phyrgerreiches durch Kimmerer Ostanatolien: Machtvakuum Meder / Skythen / Armenier (indogerm) Zerschlagung des Phyrgerreiches ermöglicht lydischen Königen, ihre Macht zu festigen und auszudehnen Usurpator Gyges (ca. 682 – 644) schließt Bündnis mit dem assyrischen Machthaber Assurbanipal 6 – 8 Jahre Später kündigt er es und schließt Bündnis mit dem von Assyrien abgefallenen Ägypten unter Psammetich I. Dritter Kimmervorstoß 645/44 kann nicht abgewehrt werden Sardes, Hauptstadt des Lyderreiches, wird erobert, Gyges stirbt Unter König Alyattes (600) werden die Kimmerer aus Westkleinasien vertrieben und das Reich ausgedehnt 585: Auseinandersetzung mit Medern endet unentschieden Kroisos scheitert mit Präventivschlag gegen das Perserreich: Kryos II.: Lyderreich wird persische Provinz Indien Fünfstromland (Pandschab) Frühe Induskultur im 4ten Jt.: Ackerbau, Handwertk (Metallverarbeitung), Siedlungen, intensive Kontakte mit dem Nordosten 3tes Jt.: bronzezeitliche „Induskultur“: es handelt sich um ein auf der Grundlage des Bauerntums entstandene städtische Kultur mit burgartigen Befestigungen; Handelsverbindungen verlagern sich nach Südwesten Sprache der Indusleute ist unbekannt, die Schrift wurde noch nicht entziffert seit etwa 1500 drangen aus dem Iran die nomadisierenden Arier (Arya) in das Fünfstromland ein. Da sie überlegene Waffen haben und Streitwagen besaßen, dürfte die Induskultur zerstört oder abgelöst worden sein (nicht eindeutig geklärt) es folgen „dunkle Jahrhunderte“, dann erst bildeten die Inder allmählich ihre durch Kastenwesen (Hinduismus) und buddhistische Religion (Buddha stirbt 480) charakterisierte Kultur aus um 512: Indusraum wird dem Perserreich eingegliedert der Raum löste sich unter der Maurya-Dynastie (321 bis um 185) vom Seleukidenreich