UNTERSUCHUNG DER MUNDSCHLEIMHAUT. STOMATOONKOLOGISCHES SCREENING. Dr. Czeglédy Ágota MUNDHÖHLENKREBS Lebensgefährliche Erkrankung der Lippe, der Mundhöhle und des Rachenraumes Mehr als 90% der Tumors sind Karzinom, (planocellulare, squamous cell carcinoma) An Mundhöhlenkrebs erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 10.000 Menschen. Ungarn führ die Weltstatistik…. STATISTISCHE DATEN VON UNGARN VON 1960 % 700,00 600,00 500,00 All cases 400,00 Mortality caused by tumours 300,00 Mortality caused by oral tumours 200,00 100,00 0,00 1960 1965 1970 1975 1980 years 1985 1990 1995 2000 TRAURIGE REALITÄT Inzidenz: cca. 2300 Menschen/Jahr Mortalität: cca. 1500 Tode/Jahr vs: Cervix carcinoma: 400 Tode/2015. Verkehrsunfälle: 579 Tode/2015. FRÜHERKENNUNG VON MUNDHÖHLENKREBS Mehr als 90% der Mundhöhlentumoren entstehen an der Mundschleimhaut. Stomatoonkologische Untersuchung ist eine non-invasive, einfache, nicht zeitaufwendige Untersuchung. Frühdiagnose und rechtzeitige Behandlung sind Lebensretter für unsere Patienten. Mehr als die Hälfte der Population in Ungarn besucht nicht den Zanharzt regelmassig. Diese Quote In Risikogruppe ist 90%. PRÄVENTION BEDEUTSAM IN UNSERER ARBEIT Primäre Prävention: ätiologische Faktoren aufsuchen und eliminieren Sekundäre Prävention: Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von malignen und prämalignen Läsionen (Screening) Als Tertiärprävention wird die Verringerung der Schwere und der Ausweitung von bereits manifest gewordenen Erkrankungen bezeichnet. PRÄDILEKTIONSFAKTOREN Rauchen, Alkoholgenuss Mikroorganismen (HPV, HIV, Candida alb.) Chronische mechanische Noxen Ernährungsgewohnheiten Strahlenbehandlung Genetische Faktoren Umwelteinflüsse Stress RAUCHTABAK ALS GENUSSMITTEL Verfärbt die Zähne und die Mundschleimhaut Schädet direkt die Schleimhaut und die Mundhöhle Enthält heisse, irritierende, kanzerogene Substanzen (lokal im Mund und systematisch in der Leber und Niere) Veranlasst orale Halitose Wir können die Beschädigungen zu Spät bemerken…. BESTER RATSCHLAG Nicht anfangen Schnell aufhören DIE FOLGEN DES ALKOHOLGENUSSES Direkte Schäden an Epithelzellen der Mundschleimhaut Verschärft die Penetration der Karzinogene Leberschädend Veranlasst quantitatives und qualitatives Hungern RISK FACTORS OF DEVELOPMENT OF ORAL CANCERS – SMOKE, ALCOHOL (FRANCHESCHI ET AL. CANCER RESEARCH 50: 6502-6507, 1990) Alcohol Mild Moderate „Heavy drinker” Non-smoker 1 1,6 2,3 Mild 3,1 5,4 10,9 Moderate 10,9 26,6 14,1 Heavy 17,6 40,2 79,6 Smoking DIE BEDEUTUNG DER INFEKTIONEN Chronische Entzündungen induzieren Zellproliferationen Die pathogen Mikroorganismen produzieren karzinogene Toxine (Candida, manche Bakterien) HPV (6,16, 18) EBV direkte Kanzerogene Infektionen schwächen das Immunsystem MÖGLICHE KANZEROGENE VIREN HSV HPV HIV EBV HUMAN PAPILLOMAVIRUS • Mehr als 110 genotypen: HR, LR • Infektiert die Plattenepithel und Schleimhaut-Zellen • LR HPV: (6, 11)Papilloma, Condyloma von Haut und Schleimhaut • Transmissio: direkt Kontakt: STD, aber während Geburt ist auch möglich • HR HPV: 16, 18, 31: cervix carcinoma, Mundkrebs!! ROLLE DES HPV IM TUMORGENESIS VON MUNDHÖHLE Etiologische Faktor von Cervixcarcinomen über 95% HPV 16: 14malige Rizikofaktor für Schleimhautkrebs in dem hinderen Trakt der Mundhöhle Immer weniger raucher aber immer mehr Mundkrebs-Patienten: HPV! Prevention: Screening (Brush-Biopsie) und Schutzimpfung CHRONISCHE MECHANISCHE NOXEN - ELIMINIEREN ETIOLOGISCHE FAKTOREN (MULTIKAUZAL) Klassische etiologische Faktoren • Chemische Faktoren- Alkohol, Rauchen • Biologishe Faktoren- Candida, Bakterien, Oralhygiene • Physische Faktoren- chronische mechanische Noxen, UV HPV-als etiologischer Faktor TUMOREN MIT KLASSISCHEN ETIOLOGISCHEN FAKTOREN VS. HPV-TUMOREN Von klassischen Faktoren Von HPV >50 Jahre <50 Jahre Dominanz für Männer Männer und Frauen auch! Alkohol, Rauchen, schlimme Mundhygiene Oft kein Alkoholiker, Nichtraucher Patienten mit guter Mundhygiene Precancerosen oft Precancerosen selten Vorne Trakt (Mundboden, Gingiva, Bucca, erste dritte von Zunge) Hintere Trakt (Zungenwurzel, Tonsillen, Mesopharinx) Schlimmere Prognose Bessere Prognose PRIMÄRE PREVENTION Für alle Patienten Wichtig: Instruation, Motivation Gespräch von Mundkrebs!!! Wichtigkeit von regelmässigen Kontrollen (Vollprothes-Patienten!!!) Etiologishe Faktoren kennenzulernen (Rauchen, Alkohol, HPV, Mundhygiene, UV) Wir dürfen keine Carcino-Phobie generieren! WO? In der Praxis In der Familie, im Bekanntskreis Media (Tv, Internet,Zeitungen ….) PRÄVENTION BEDEUTSAM IN UNSERER ARBEIT Primäre Prävention: ätiologische Faktoren aufsuchen und eliminieren Sekundäre Prävention: Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von malignen und prämalignen Läsionen (Screening) Als Tertiärprävention wird die Verringerung der Schwere und der Ausweitung von bereits manifest gewordenen Erkrankungen bezeichnet. Mehrere Tumoren entstehen aus praekanzerosen Veränderungen. Regelmassige Untersuchung der Mundhöhle ist die Verpflichtung jeder Zahnärzten. . PRAEKANZEROSEN Gewebeveränderungen, die eine mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung sind. In der Mund treten Präkanzerosen meistens als nicht abwischbare, weiße Läsion(Leukoplakie), als rötliche Läsion (Erythroplakie) und als Mischform (Erythroleukoplakie) auf. Transformationsneigung der Präkanzerosen ist von der klinischen Variante und dem Dysplasiegrad des Epithels abhängig. Sie sind in allgemeinen symptomsfrei! 3 SCHRITTE DER STOMATOONKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG Anamnese Extraorale Untersuchung, Tasten Intraorale Untersuchung, Tasten WICHTIGE INFORMATIONEN IN DER KRANKEGESCHICHTE Worherige Zahnarztbehandlungen Chronische mechanische Reizungen Schädlichen Gewohnheiten: Rauchen, Alkohol, Betel Ernahrungsgewohnheiten, Diät Sexuellen gewohnheiten – Infektionen (HIV, HPV, HV, Candida) Mundhyhiene PATIENT UNTERSUCHUNG Mindestens jährlich einmal, oder bei jeden Recall-Behandlung. Gründliche Inspektion, wenn es nötig ist, Palpation, Auscultation und Percussion. Systematik der Untersuchung im Kopf-, Hals- und Mundbereich Erst Inspektion, dann Palpation; Von oben, nach unten, von aussen (extraoral) nach innen (intraoral), von vorne (anterior) nach hinten (dorsal), dann die Zähne, alles was weh tut möglichst zuletzt. EXTRAORALE UNTERSUCHUNG Schwellungen – Entzündung oder Tumor Unterschied in Farbe - Palor, Erythema Kiefergelenk und Kaumusculatur Grosse Schpeicheldrüsen, Schilddrüse Lymphknoten in Kopf-, Halsregion Palpation der regionären Lymphknoten http://emberi-test.uw.hu/ KRITERIEN DER LYMPHKNOTENPALPATION Grösse Anzahl Lage Empfindlichkeit Verschieblichkeit Druckdolenz NORMALE, GESUNDE LYMPHKNOTEN NICHT TASTBAR!!! INFEKTIÖSE LYMPHKNOTEN Gering vergrössert Solitär oder mehrere Regionär, einseitig Schmerzhaft Gut abgrenzbar Druckdolent Bei systematischen Infektionen können multiple Lymphknoten beidseitig tastbar sein. NEOPLASTISCHE LYMPHKNOTEN Massiv vergrössert Bei lokalen Tumoren einseitig, bei Lymphomen beidseitig Schmerzlos Nicht verschieblich Nicht druckdolent LYMPHKNOTEN - METASTASIS ODER ENTZÜNDUNG? Entzündung Tumor/Metastasis Akut Chronisch Tut Weh Kein Weh Mobil Immobil Warm Kalt INTRAORALE UNTERSUCHUNG WAS FÜR VERÄNDERUNGEN SUCHEN WIR? • Veränderungen der Farbe (meistens weiss oder rot) • Veränderungen des Gewebes (Atrophie, Proliferation, Geschwür, Schwellung) LIPPENROT UND ANGRENZENDE STRUKTUREN MUKOSA DER UNTERLIPPE UND DES SULKUS MUKOSA VON OBERLIPPE, SULKUS UND KOMMISSUREN WANGENSCHLEIMHAUT UND SULKUS (OBER- UND UNTERKIEFER) ZUNGE HERAUSGESTRECKT ZUNGENRÄNDER ZUNGENSPITZE MUNDBODEN BEI WEIT GEÖFFNETEM MUND HARTER GAUMEN, MUND WEIT GEÖFFNET, KOPF ZURÜCKGENEIGT WEICHER GAUMEN UND RACHENRAUM ZUSÄTZLICHE DIAGNOSTISCHE MÖGLICHKEITEN Cytologie, als zusätzliche Untersuchung Definitive Diagnose- Biopsie!!! Vizualizations Methode- VELscope, Identafi, Mikrobiologische Abstrich (HPV, Candida, Bakterien) „LIGHT-BASED” METHODE VELSCOPE Die Schhleimhaut wird mit einer bestimmten Lichtquelle belichtet. Die Zellen werden dadurch induziert. Durch einem speziellem Filter der Zahnartzt untersucht die Schleimhaut. Bestimmte Lichtquelle- 400-460nm Induziert Autofluoreszenz von Zellen Spezielle Filter Differenziel-Diagnose für • Normale Mucosa - mittelgrünes Bild • Hyperkeratose - weissliche Area • Dysplasia - dunkelgrüne, braune, schwarze Area PRÄKANZERÖSE LÄSIONEN Präkanzeröse Läsionen sind histologisch definierte Gewebeveränderungen, die häufiger eine maligne Entartung aufweisen als entsprechendes unverändertes Gewebe. LEUKOPLAKIE • Weissliche Verfärbung • Grösser als 5 mm • Nicht abwischbar • Lok.: Wangenschleimhaut, Lippenrot, Zunge, harter Gaumen, suglingual • ätiologischer Faktor: RAUCHEN PRÄKANZERÖSE KONDITIONEN Präkanzeröse Konditionen umfassen Erkrankungen (Zustände), die mit einem erheblich erhöhten Krebsrisiko verbunden sind. DIE DREI WICHTIGSTEN PLÄTZE IN DER MUNDHÖHLE: Unterlippe Lateraler Zungenrand und Zungengrund Mundboden MUNDSCHLEIMHAUT-VARIANTEN Anatomisch? Pathologisch? ANATOMISCHE VARIANTEN bilateral typische Lokalisation symptomfrei unverändert WANGE Linea alba Fordyce’s spots Leukoedema ZUNGE Ankyloglosson Landkartenzunge Faltenzunge TONSILLA LINGUALIS ZUNGENMANDEL Ansammlung von lymphoepithelialem Gewebe in Form einer Tonsille in der Schleimhaut am Zungengrund. Sie gehört zum Lymphatischen Rachenring. Torus palatinus Torus mandibularis WEISSE FLECKEN Oberflächen-Ablagerungen (abwischbar) Epitheldysplasie (Verdickung) (nicht abwischbar) Subepitheliale Veränderungen (nicht abwischbar) OBERFLÄCHEN-ABLAGERUNGEN Abwischbar Nicht transluzent Rauh Materia alba Chemische Verbrennungen Pseudomembranose Candidiasis WEISSE FLECKEN MIT EPITHELDYSPLASIE Nicht abwischbar Nicht transluzent Rauh FOKALE VERÄNDERUNGEN Friktionskeratose Leukoplakie GROSSE, DIFFUSE VERÄNDERUNGEN Stomatitis nikotina palati Smokless tobacco Belegte Zunge MULTIFOKALE VERÄNDERUNGEN Haarleukoplakie Hyperplastische Candidose Lichen planus Lupus erythematodes LICHEN ORIS Weissliche Nicht abwischbare Feine linienförmige, netzartige Extraoral rötliche Papeln WAS IST LICHEN RUBER (KNÖTCHENFLECHTE) Erkrankung der Haut und der Schleimhäute (Mund und Genitalbereich, Augen, Nasen, ) Etwa 1% der Gesamtbevölkerung sind von Lichen ruber betroffen Kommt bei Männern und Frauen und in jedem Alter vor; Frauen über 40 sind etwas häufiger betroffen LOKALISATION IN DER MUND Wangenschleimhaut ( beidseitig) 90% Zunge (Rücken, Seiten) 30% Alveolarfortsatz (gingivitis deskvamativa)15% Gaumen, Lippen und Unterflache der Zunge -selten WEISSE FORMEN Retikular Plaque form (leukoplakischer) Anular ROTE FORMEN Erosivus Ulcerösus Bullosus LUPUS ERYTHEMATOSUS Discoid Systemic SUBEPITHELIALE VERÄNDERUNGEN Nicht abwischbar Transluzent Glatt Narbe (Sclerose) Submucose Fibrose GRUND DER ROTEN MUNDSCHLEIMHAUTVERÄNDERUNGEN Hypervaskularisation - Entzündung, Varikosität Mundschleimhaut Atrophie Blutung in das Bindegewebe (Haematom) Haematoma Haemangioma HÄMANGIOM Tiefrote, blaurote oder hautfarbene Halbkugelig oder flach tumorös Weich Ablassung durch Glasspateldruck Meistens an der Zunge, Wange, Lippen ERBLASSUNG DURCH GLASSPATELDRUCK Glossitis rhombica mediana Kaposi-Sarcom Erythroplakie PIGMENTIERTE VERÄNDERUNGEN Endogen Focal – Ephelis, Naevus, Malignische Melanoma Diffuse – Genetisch, mit systemischen Erkrankungen, idiopathisch, postinflammatorisch, oder Rauchers Melanosis Exogen Amalgam Tattoo Graphite Metal oder „Drug induced” MUNDSCHLEIMHAUTGESCHWÜRE Akute Geschwüre Rückkehrende Geschwüre Autoimmunkrankheiten Geschwüre mit GewebeBeschädigungen Epithel und Bindegewebsdefekt ANAMNESIS Dauer der Läsion Akut Chronisch ähnliche Läsion in der Vergangenheit Primär Rezidivierend Anzahl der Läsionen Singulär Multipel KLINISCHE VARIATIONEN Minor Aphta Major Aphta Herpetiform Ulzeration VESIKULO-BULLOSE SCHLEIMHAUTVERÄNDERUNGEN Vesicula (Bläschen): über Schleimhaut erhaben, bis 5mm grosser mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, liegt intra- oder subepithelial. Ursache: meist Entzündung. Bulla (Blase): Grosses Bläschen >5mm. Ursache: Plasmaexsudat oder mit Blut gefüllt. INFEKTIVE ERKRANKUNGEN Herpesinfektionen Varicella zoster Herpangina Allergische und Autoimmun Krakheiten Danke! Precancerous laesions Leukoplakia Erythroplakia Cheilitis chronica actinica Cheilitis glandularis Cornu cutaneum „Hairy” leukoplakia cc. In situ ROLLE DES HPV IM TUMORGENESIS VON MÜNDHÖHLE • Etiologische Faktor von Cervixcarcinomen über 95% • HPV 16: 14malige Rizikofoktor für Schleimhautkrebs in dem hinderen Trakt von Mundhöhle • Immer weniger raucher aber immer mehr Mundkrebs-Patienten: HPV! • Prevention: Screening (Brush-Biopsie) und Impfung