Das Verhältnis Deutschland – Türkei im ersten Weltkrieg und die Folgen für die Türkei 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 1 Ueber was reden wir • Die lange Geschichte der deutsch-­‐türkischen Beziehungen • Man kann das Verhältnis Deutschland zur Türkei im Ersten Weltkrieg nur verstehen, wenn wir in die Geschichte gehen. • Erster Weltkrieg und seine Auswirkungen • Die Folgen des Krieges für das Osmanische Reich NB. Die Volksbezeichnung Türk wird erstmals in chinesischen Chroniken des 6. Jahrhunderts als T'u-­‐küe erwähnt Um 1299 begründete Osman I., Gazi (1259–1326) das nach ihm benannte Osmanische Reich (auch Türkisches Reich genannt am 29. Oktober 1923 wurde die Republik Türkei ausgerufen 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 2 Die lange Geschichte der deutsch-­‐ türkischen Beziehungen Die historischen Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei (Osmanisches Reich ) reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Seit jener Zeit war das Verhältnis der deutsch-­‐türkischen Beziehungen im europäischen Kontext von unterschiedlichsten Mo\va\onen geprägt. Einerseits warfen Rivalität, religiöse Auseinandersetzungen und gegenläufiges Machtstreben ihre Scha`en voraus, andererseits prägten enge kulturelle, militärische und soziale Verbindungen die historischen Ereignisse. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 3 Von Türkenmadonnen, Beutetürken und »La Turquerie« Aus europäischer Sicht schien seit dem Einfall der Mauren in Spanien und durch das Scheitern der Kreuzzüge das christliche Abendland durch den Islam bedroht. Dieses mi`elalterliche Bedrohungsszenario verstärkte sich durch die Expansionen des Osmanischen Reiches, das im Ausland oa als »Türkisches Reich« beschrieben wurde 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 4 Karte des Osmanisches Reiches in seiner größten Ausdehnung am Ende des 17. Jahrhunderts. Quelle:Wikipedia 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 5 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 6 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 7 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 8 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 9 In immer neuen Eroberungsfeldzügen versuchten die Osmanen im 15. bis 17. Jahrhundert ihren Machtbereich zu erweitern. Die militärischen Angriffe waren eine Gefahr für die etablierten Mächte Zentraleuropas und des MiYelmeers und damit auch für die katholische Kirche. Der Kampf gegen die Türken wurde deshalb immer als weltanschaulich-­‐poliZscher Kampf des Christentums gegen den Islam sZgmaZsiert. Um den christlichen Abwehrkampf zu unterstützen, versuchte die Kirche ihre Gläubigen mit den damals zur Verfügung stehenden Mi`eln gegen die Ungläubigen zu mobilisieren [2]. Merkmale dieser Propaganda finden sich heute noch in Rheinland-­‐Pfalz: das Türkenkreuz zu Beller, die Madonna vom Siege zu Kirchsahr, das ehemalige Gnadenbild zu Waldorf und die Türkenmadonna zu Ahrweiler [3] 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 10 Hintergrund dieser Anstrengungen war nicht nur das militärische Vordringen der Türken, sondern auch die Tatsache, dass das Osmanische Reich ein moderneres Sozialsystem vorweisen konnte, hinter dem das europäische Feudalsystem zurückstand. Die islamischen Herrscher besteuerten ihre Untertanen gerechter und agierten weniger willkürlich als ihre christlichen Konkurrenten. Vielfach unterwarfen sich deshalb christliche Bauern bereitwillig den neuen Herren oder wanderten in osmanisch beherrschte Gebiete ab [4]. Die christliche Agita\on gegen die Osmanen prägte lange das Bild, das man sich im Westen von den Türken machte. In sogenannten »Türkenpredigten« geißelte man den Feind als mordlüstern und grausam. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 11 Erst nachdem die christlichen Heere seit dem 17. Jahrhundert endgülZg die militärische Oberhoheit gewonnen haYen, verblasste das religiöse »Türkenbild«. Die Siege der westlichen Allianzen, insbesondere auf dem Balkan, führten aber dazu, dass eine größere Anzahl an türkischen Personen nach Deutschland gelangte. Diese sogenannten »Beutetürken« waren nichts anderes als Kriegsgefangene und Zivilpersonen, die man mit Gewalt verschleppt ha`e. Zahlreiche Fürsten schmückten sich aus Pres\gegründen mit dieser »exo\schen Beute«, um ihr Hofleben zu bereichern [6]. Mit ihnen fand aber auch ein kultureller Austausch sta`, der sich vor allem im Kunsthandwerk, wie auch in der Architektur als »La Turquerie« niederschlug. Präch\gster Ausdruck dieses S\ls war der Bau der »Moschee« im Park des Schwetzinger Schlosses. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 12 Die Türkenmode der »La Turquerie Die Türkenmode der »La Turquerie« endete zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Dazu beigetragen ha`e der Unabhängigkeitskrieg der Griechen gegen die Osmanen zwischen 1821 und 1829. Die Deutschen, die kurz zuvor in den »Befreiungskriegen« gegen das napoleonische Frankreich gekämpa ha`en, iden\fizierten sich mit den nach Freiheit strebenden Griechen. Besonders bei Intellektuellen wie den Dichtern Goethe, Müller und Schefer war Kampf gegen den osmanischen Unterdrücker populär [8]. Erst unter der Regierungszeit des Deutschen Kaisers Wilhelm II. rückte das Osmanische Reich erneut in den Fokus der deutschen Aufmerksamkeit. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 13 Kaiser Wilhelm II. sorgte sich besonders um das deutsch-­‐türkische Verhältnis und sta`ete Konstan\nopel schon 1889, ein Jahr nach seinem Regierungsantri` 1988, einen ersten Besuch ab. Bismarck sah das Interesse des Kaisers für den Orient sehr kri\sch, da er Großbritannien, Frankreich und Russland nicht misstrauisch machen wollte. Die berühmten Orient-­‐Reise Wilhelms II. 1898. Am Bosporus veranstaltete man eine Flo`enparade, die sich der Kaiser zunächst von seinem Boot SMY Hohenzollern und später von der Aussichtsterrasse der Botschaa ansah. Die dri`e und letzte Istanbul-­‐Reise des Kaisers fand 1917 sta`, um den Verbündeten des Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg den Rücken zu stärken. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 14 Bagdadbahn ab 1903 Es waren primär außenpoliZsche, strategische und wirtschabliche Gründe, die die Türkei für Deutschland interessant machten. So arbeiteten Deutsche und Türken gemeinsam am Bau der legendären Bagdadbahn von Konya aus in die Provinzen des Osmanischen Reiches, um es wirtschablich zu erschließen, aber auch um strategisch wichZge, schnelle Truppenverschiebungen zu ermöglichen. Mit dem Bau der ersten Strecke, Konia-­‐Eregli-­‐Bulgurlu, die technische Schwierigkeiten nicht bereitete, wurde noch im Jahre 1903 begonnen, sie ist am 25. Oktober 1904, dem Geburtstage des Sultans, dem Betriebe übergeben worden. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 15 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 16 Die Reisen Kaiser Willhelm II waren im Rahmen der seit langem langsam einsetzenden und gepflegten deutsch-­‐türkischen Waffenbrüderschaa wich\g geworden, die schon ab 1882 einsetzte. Zuvor ha`en mehrere Militärmissionen, die bekannteste unter dem preußischen Generalfeldmarschall Helmuth Karl Bernhard von Moltke, das osmanische Heer modernisiert, was nicht zuletzt zu einer Intensivierung des Verhältnisses zwischen beiden Ländern führte. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 17 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 18 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 19 Erster Weltkrieg und seine Auswirkungen Im Ersten Weltkrieg versuchte das Osmanische Reich sich zunächst, in einer „bewaffneten Neutralität“ aus den Kampfandlungen herauszuhalten. Für den Fall, dass man diese Neutralität nicht würde aufrechterhalten können, blieb nur der Anschluss an eine der beiden Mächtegruppen. Tradi\onell wie wir gesehen haben, ha`e man oa mit dem Deutschen Reich kooperiert (insbesondere wegen des Bagdadbahn-­‐Projekts), aber auch mit den Entente-­‐ Mächten gab es enge Beziehungen und einen regen Handel.] 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 20 Die Entente Zur Entente bzw. zur Tripleentente ha`en sich Frankreich und England sowie Rußland vertraglich zusammengeschlossen. Seit Kriegsbeginn kämpaen Serbien und Belgien an der Seite der Entente-­‐Staaten. Später schlossen sich weitere Staaten diesem Bündnis an. Stellte der Kriegseintri` Italiens und Rumäniens die Mi`elmächte insbesondere auf dem Balkan und an der österreichischen Südgrenze vor Probleme, so wurden an der Wesrront zunehmend mehr Soldaten aus den Commonwealth-­‐Staaten eingesetzt. Das militärische Poten\al der USA wurde von der Obersten Heeresleitung (OHL) völlig unterschätzt. Nach der Kriegserklärung der USA an Deutschland vom 6. April 1917 und einige Monate später an Österreich-­‐Ungarn war der militärische Zusammenbruch der Mi`elmächte nur noch eine Frage der Zeit. Starke Verbände setzten England und Frankreich auch auf dem Balkan und im Kampf um die Dardanellen ein. Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 16.06.2014 21 Version 13-­‐06 Erster Weltkrieg – beteiligte Staaten Entente Alliierte Mi`elmächte Neutrale 16.06.2014 grün gelb grau Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 22 Sondierungsgespräche mit der Triple Entente Zu einem ungewöhnlichen Treffen kam es MiYe Mai 1914 auf der Krim: Auf dem Sommersitz des russischen Zaren Nikolaus II. in Liwadija (Krim) traf am 11. Mai 1914 eine Sondergesandtschab des Osmanischen Reiches, unter der Führung des osmanischen Innenministers Talât Bey, zu einer zweitägigen Visite ein. Talât Bey unterbreitete dem Zaren und dem russischen Außenminister Sergei D. Sasonow ein Bündnisangebot, das jedoch abgelehnt wurde.[10] Der bemerkenswerte Umstand, dass die jungtürkische Regierung zuerst mit dem Erzrivalen Russland die Sondierungsgespräche eröffnete, zeugte von einem ehrlichen Angebot, das jedoch von Anfang an zum scheitern verurteilt war. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 23 Am 9. Juli 1914 reiste der osmanische Marineminister Cemal Paşa anlässlich einer Einladung zu einem FloYenmanöver nach Frankreich. Ein Bündnisangebot des Marineministers wurde hier abschlägig beschieden, doch hielt man mit der französischen Regierung den Kontakt aufrecht. Die Francophilie vieler Jungtürken ermöglichte die Beibehaltung dieser Verbindung.[11] Großbritannien verhindert sogar eine Annäherung zum Osmanischen Reich, als es die beiden Schlachtschiffe "Reşadiye" und "Sultan Osman" (die in englischen Weraen in Auarag gegeben wurden) offiziell am 3. August 1914 konfiszieren lässt, um die Neutralität des Osmanischen Reiches im kommenden Weltkrieg zu erzwingen. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 24 Das Geheimabkommen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich Durch die ablehnende Haltung der Triple Entente, stand die osmanische Regierung nur noch vor zwei AlternaZven: Entweder strikte Neutralität oder ein Waffengang mit den MiYelmächten. HäYe das Osmanische Reich die strikte Neutralität bis zum Kriegsende 1918 bewahrt, so wäre der Staat trotzdem nicht vor einer Auflösung durch die Siegermächte verschont geblieben. Kriegsminister Enver Paşa war sich dessen vollkommen bewusst, weshalb er schon am 27. Juli 1914 beim deutschen Botschaber von Wangenheim eine Allianz ins Gespräch brachte.[24] 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 25 Das Geheimabkommen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich Als Deutschland am 1. August 1914 Russland den Krieg erklärte, berief Kriegsminister Enver Paşa in der Nacht vom 1. auf den 2. August eine Geheimsitzung in der Residenz des Großwesirs (Said Halim Paşa Yalısı) ein. An dieser Sitzung nahmen neben dem deutschen Botschaaer von Wangenheim, der osmanische Großwesir Said Halim Paşa, Kriegsminister Enver Paşa, Parlamentspräsident Halil Bey (Menteşe) und Innenminister Talât Paşa teil. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 26 Das Geheimabkommen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich Es wurde ein Defensivabkommen geschlossen, der vorsah, dass Deutschland und das Osmanische Reich in einem Konflikt zwischen Österreich-­‐Ungarn und Serbien neutral bleiben würden, dass aber das Osmanische Reich den MiYelmächten beitrete, falls Russland in den Krieg eintrete. Die Deutschen verpflichteten sich zu militärischer Unterstützung, während die Osmanen ihrerseits der deutschen Militärmission die Einbindung in die Führung der osmanischen Streitkräbe zusagten. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 27 Das Geheimabkommen zwischen Deutschland und dem Osmanischen Reich Das Abkommen galt bis zum 31.12.1918 und blieb geheim. Enver Paşa ließ Marineminister Cemal Paşa und Finanzminister Cavit Bey außen vor, weil er überzeugt war, dass beide das Abkommen nicht begrüßen würden. Als Talât Paşa den Finanzminister am nächsten Tag von dem Geheimabkommen in Kenntnis setzte, brach Cavit Bey in Wut aus und schrieb später in sein Tagebuch:"...und ich sah, dass weder Talât noch Halil die wahre Bedeutung des Vertrages, den sie gerade unterschrieben ha:en, verstanden ha:en."[25] Grund für diese Aussage war die Tatsache, dass die Bündnispflicht schon längst mit der Kriegserklärung Deutschlands an Russland (1. Aug.) eingetreten sei. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 28 Deutsch-­‐türkischer Bündnisvertrag KonstanZnopel, 2. August 1914 • Die beiden vertragschließenden Teile verpflichten sich, gegenüber dem gegenwär\gen Konflikt zwischen Österreich-­‐Ungarn und Serbien strikte Neutralität zu bewahren. • Falls Rußland mit ak\ven militärischen Maßnahmen eingreifen und dadurch für Deutschland den casus foederis gegenüber Österreich-­‐Ungarn herbeiführen sollte, so würde dieser casus foederis ebenfalls für die Türkei in Kraa treten. • Im Kriegsfalle wird Deutschland seine Militärmission zur Verfügung der Türkei lassen. Die Türkei ihrerseits sichert der genannten Militärmission, entsprechend den zwischen Sr. Exz. dem Kriegsminister und Sr. Exz. dem Chef der Militärmission unmi`elbar getroffenen Vereinbarungen, einen wirksamen Einfluß auf die allgemeine Armeeführung zu. • Deutschland verpflichtet sich, das Gebiet des O`omanischen Reiches im Falle der Bedrohung nö\genfalls mit den Waffen zu verteidigen. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 29 Deutsch-­‐türkischer Bündnisvertrag Konstan\nopel, 2. August 1914 • Dieses Abkommen ist getroffen, um die beiden Reiche vor den internaZonalen Verwicklungen zu schützen, die aus dem gegenwärZgen Konflikt entstehen könnten; es triY in Krab, sobald es durch die erwähnten BevollmächZgten unterzeichnet ist, und bleibt nebst den gegenwärZgen ähnlichen Verpflichtungen bis zum 31. Dezember 1918 in GülZgkeit. • Falls dieser Vertrag nicht durch einen der hohen vertragschließenden Teile sechs Monate vor Ablauf des hier oben genannten Termins gekündigt wird, bleibt er für einen weiteren Zeitraum von fünf Jahren in Kraa. • Die vorliegende Urkunde wird durch S. M. den Deutschen Kaiser, König von Preußen, und S. M. den Kaiser der O`omanen ra\fiziert, und die Ra\fika\onen werden binnen eines Monats nach dem Datum der Unterzeichnung ausgetauscht. • Der gegenwär\ge Vertrag bleibt geheim und kann erst nach einem zwischen den beiden hohen vertragschließenden Teilen getroffenen Übereinkommen veröffentlicht werden. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 30 Die Unterschiedliche Interessen Die deutsche Regierung unter Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg stand vor Kriegsbeginn einem Bündnis mit dem Osmanischen Reich ablehnend gegenüber. Für Rußland war die Kontrolle über den Bosporus eines der Hauptkriegsziele, um eine freie Schiffsdurchfahrt vom Schwarzen Meer in die Ägäis zu erreichen. Die Entente unterstützte diese Forderung Rußlands auf Kosten des Osmanischen Reichs. Dementsprechend suchte der türkische Sultan Mehmed V. (1844-­‐1918) die Anlehnung an die . 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 31 Die Unterschiedliche Interessen Sie bedeutete zugleich eine ständige Möglichkeit zur Einmischung für die westlichen Mächte und Russland in die InnenpoliZk des Osmanischen Reichs und konnte einen Vorwand zur IntervenZon liefern – mit dem Ziel der Aubeilung des Reiches.[9][10] Im Osmanischen Reich begriffen führende PoliZker den Weltkrieg als Chance zur Rückeroberung verlorengegangener Gebiete auf dem Balkan, zu expansionisZschen Zielsetzungen in Richtung Kaukasus und Zentralasien und dazu, eine Lösung der armenischen Reformfrage zu unterbinden. Diese Frage war aufs engste mit der orientalischen Frage verknüpb. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 32 Folgen des Bündnisses mit vom 2. August 2014 Mit dem Bündnis vom 2. August 1914 (MiYelmächte) wurde ein Defensivbündnis geschlossen, das der russischen Schwarzmeer-­‐ FloYe die Durchfahrt durch den Bosporus sperrte. Das Osmanische Reich öffnete seine Häfen für deutsche Kriegsschiffe, griff jedoch noch nicht in das Kriegsgeschehen ein. Die Verminung des Schwarzen Meers durch Rußland spitzte den Konflikt zu. Am 31. Oktober 1914 beschossen die deutschen Kriegsschiffe "Breslau” und "Goeben”, von türkischen Häfen kommend und unter osmanischer Kriegsflagge, das russische Odessa. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 33 Zwei Tage später (am 2.November 1914 folgte die Kriegserklärung der Alliierten an das Osmanische Reich. Damit wurde der Feldzug gegen Serbien für die MiYelmächte sehr wichZg, um eine Nachschubversorgung bis zur Türkei zu schaffen. Das Bündnis mit Bulgarien vom September 1915 diente vor allem diesem Zweck. Am 29.10.1914 erfolgte schon die Kriegserklärung Serbiens an das Osmanische Reich, worauf die russische Kriegserklärung am 2.11. und wenig später die englische (5.11.) und französische (6.11.) folgte. Das Osmanische Reich erklärte den drei Großmächten offiziell erst am 12. November 1914 den Krieg. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 34 Die osmanische Führung (die jungtürkische Partei INhad ve Terakki) kündigte bald nach dem KriegseintriY das Abkommen mit Russland, das am 8. Februar 1914 abgeschlossen worden war.[11] Mi`en im Weltkrieg, am 5. September 1916, kündigte die osmanische Führung folgerich\g alle weiteren Verträge und Abkommen, die interna\onale Interven\onsmöglichkeiten enthielten. Dazu gehörten der Vertrag von Paris (1856), der Berliner Vertrag (1878), die Deklara\on von London (1871).[12] 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 35 Am 24. April 1915 veranlasste die osmanische Regierung die VerhaGung und DeportaIon armenischer Zivilisten in KonstanInopel. Diese PoliIk mündete schließlich in der Ermordung von ca. 600.000 bis zu 1.500.000 Armeniern.[13] Damit kamen durch die DeportaIonen etwa zwei DriSel der auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches lebenden Armenier ums Leben (siehe HauptarIkel Völkermord an den Armeniern). Auch unter anderen Bevölkerungsgruppen gab es Massaker (siehe Völkermord an den Aramäern). 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 36 1915 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 37 Türkisch-­‐russisches Abkommen vom 26. Januar (8.Februar) 1914 InternaZonaler Reformplan für die osmanischen Ostprovinzen 1914 Seine Exzellenz Herr Konstan\n Gulkiewitsch, russischer Geschaastrager, und Seine Hoheit Prinz Said Halim Pascha, Großwesir und Minister der auswär\gen Angelegenheiten, sind übereingekommen, daß gleichzei\g mit der Ernennung der beiden Oberinspektoren für die Bezirke des östlichen Anatoliens die Hohe Pforte den Großmächten folgende Note überreichen wird: "Zwei ausländische Oberinspektoren werden an die Spitze der aus dem östlichen Anatolien zu bildenden Bezirke gestellt: Herr A. erhält die Wilajets Erzerum, Trapezunt, Sivas, Herr B. die Wilajets Wan, Bitlis, Charput und Diarbekir. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 38 Grenzen zwischen dem Russischen und dem Osmanischen Reich nach dem Frieden von Adrianopel (1.), Frieden von San Stefano (2.) und dem Berliner Kongress (3.). Erstellt nach Karte Nr. 163 aus Robert H. Hewsen: Armenia -­‐ A Historical Atlas, The University of Chicago Press, 2001, ISBN 0-­‐226-­‐33228-­‐4 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 39 Vertrag von Paris (1856), Vertrag zwischen Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland und der Türkei betreffend die Revision derjenigen BesZmmungen des Pariser Vertrages vom 30. März 1856, welche sich auf die Schiffahrt im Schwarzen Meere und auf der Donau beziehen. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 40 Berliner Vertrag (1878 Der Berliner Kongress war eine Versammlung von Vertretern der europäischen Großmächte Deutsches Reich, Österreich-­‐Ungarn, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien und Russland sowie des Osmanischen Reiches, auf der die Balkankrise beendet und eine neue Friedensordnung für Südosteuropa ausgehandelt wurde. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 41 Liste der wichZgsten Kriegserklärungen an das Osmanische Reich Rußland 2. November 1914 an das Osmanische Reich 20. Oktober 1915 an Bulgarien Großbritannien 4. August 1914 an das Deutsche Reich 12. August 1914 an Österreich-­‐Ungarn 5. November 1914 an das Osmanische Reich 15. Oktober 1915 an Bulgarien 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 42 Frankreich 13. August 1914 an Österreich-­‐Ungarn 6. November 1914 an das Osmanische Reich 16. Oktober 1915 an Bulgarien Serbien 6. August 1914 an das Deutsche Reich 7. November 1914 an das Osmanische Reich Italien 23. Mai 1915 an Österreich-­‐Ungarn 20. August 1915 an das Osmanisches Reich 19. Oktober 1915 an Bulgarien 28. August 1916 an das Deutsche Reich Osmanisches Reich 30. August 1916 an Rumänien 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 43 Arabischen Revolte. 1916 bis 1918 die Arabische Revolte war ein von einigen arabischen Stämmen getragener Aufstand im Osmanischen Reich, der im Hedschas seinen Ausgang nahm und sich später nach Jordanien, Paläs\na und Syrien ausbreitete. Die von 1916 bis 1918 dauernde Revolte wurde maßgeblich von der im ersten Weltkrieg gegen das Osmanische Reich kämpfenden Entente unterstützt 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 44 Die Folgen des Krieges für das Osmanische Reich waren katastrophal • z.B . Arabischen Revolte. 1916 bis 1918 Das Königreich Hedschas (arabisch ﳑﻠﻜﺔ اﳊﺠﺎز Mamlakat al-­‐Hidschāz) (bis 1924 in Eigenbezeichnung Königreich Arabien) war ein von 1916 bis 1932 exisZerender Staat in der Region Hedschas. Es entstand im Zuge der Arabischen Revolte und wurde bis 1925 durch die Dynas\e der Haschimiten beherrscht. Nach der Eroberung durch die Saudis bildete das Königreich ab 1926 eine Personalunion mit dem Sultanat (ab 1927 Königreich) Nadschd. 1932 wurden beide Königreiche formal zum Arabisch-­‐Saudischen Königreich vereinigt. In Arabien haYe man den briZschen Kräben nichts entgegenzusetzen. Schon 1916 schüYelte der Emir von Mekka, Husain Ibn Ali, die osmanische Oberhoheit ab und rief sich zum König von Arabien aus. Er wurde schließlich als König des Hedschas anerkannt, während der übrige Teil des Reichs gemäß dem Sykes-­‐Picot-­‐Abkommen in Interessensphären aufgeteilt wurde. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 45 Die Folgen des Krieges für das Osmanische Reichwaren katastrophal • • In der Balfour-­‐Deklara\on von 1917 wurde den Juden eine „na\onale Heimstä`e“ in Paläs\na versprochen. Wegen der Oktoberrevolu\on schied Russland zwar mit dem Friedensvertrag von Brest-­‐Litowsk aus dem Krieg aus, aber die Siegermächte besetzten im November 1918 einen Großteil des Osmanischen Reiches. Das „Jungtürkische Triumvirat“ aus Cemal Pascha, Talât Pascha und Enver Pascha wurde entlassen und flüchtete. Nachdem im selben Jahr Mehmed V. gestorben war, rückte sein Bruder Mehmed VI. (Mehmed Vahideddin) nach, der aber den Siegermächten poli\sch völlig ausgeliefert war, und der nach Abschaffung des Sultanats im November 1922 Konstan\nopel verließ. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 46 Das Sykes-­‐Picot-­‐Abkommen vom November 1915 bzw. 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunb zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessensgebiete im Nahen Osten nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden. Das Abkommen wurde im November 1915 von dem französischen Diplomaten François Georges-­‐Picot und dem Engländer Mark Sykes ausgehandelt. Am 3. Januar 1916 wurde ein Entwurf vereinbart,[1] daher wird auch dieses Datum alterna\v zum 16. Mai 1916, an dem das Abkommen offiziell geschlossen wurde, genannt. Picot war der deutlich erfahrenere Verhandlungspartner und verstand es, für Frankreich weit mehr als erwartet zu erreichen. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 47 Das Sykes-­‐Picot-­‐Abkommen vom November 1915 bzw. 16. Mai 1916 Großbritannien wurde die Herrschaa über ein Gebiet zuerkannt, das insgesamt etwa dem heu\gen Jordanien, dem Irak und dem Gebiet um Haifa entspricht. Frankreich übernahm die Herrschaa über die Südost-­‐Türkei, den Nordirak, Syrien und den Libanon. Jedes Land konnte die Staatsgrenzen innerhalb seiner Einflusszone frei bes\mmen. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 48 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 49 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 50 Das später Paläs\na genannte Gebiet wurde unter interna\onale Verwaltung gestellt. Dieses Gebiet, das in der Folge Anlass zu heaigen Kontroversen sein sollte, ha`e folgende Grenzen: Im Süden: eine West-­‐Ost-­‐Linie, beginnend auf etwa der halben Strecke von Deir al-­‐Balah nach Gaza bis zum Toten Meer, nördlich von Beerscheba und südlich von Hebron. Im Osten: vom Toten Meer den Fluss Jordan entlang zum See Genezareth und einige Meilen nördlich des Sees. Im Norden: im Anschluss an die Ostgrenze eine Linie in west-­‐ nordwestlicher Richtung, die fast an den Süden von Safed reicht und etwa in der Mi`e zwischen Haifa undTyros auf das Meer stößt. Im Westen: das Mi`elmeer. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 51 1918 Am Ende des Ersten Weltkrieges 1918 ha`en sich die staatlichen Verhältnisse in Europa und im Nahen Osten erheblich verändert. Die Monarchien in Deutschland, Österreich-­‐Ungarn und Russland waren besei\gt, das Osmanische Reich brach auseinander. Neue Na\onalstaaten entstanden. Na\onalitätenprobleme und kriegerische Konflikte herrschten in Europa und im Nahen Osten noch lange vor. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 52 1920 kam es zum Vertrag von Sèvres (auch Frieden von Sèvres; Türkisch: Sevr Antlaşması) vom 10. August 1920, der zwischen der Entente[1] und dem Osmanischen Reich abgeschlossen wurde. • Er gehört zu den Pariser Vorortverträgen, die den Ersten Weltkrieg beendeten. • Es handelte sich dabei um einen sogenannten Diktarrieden mit den Interessensgebieten der Triple Entente und Gebietsabtretungen an Armenien und Griechenland festgeschrieben wurden. 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 53 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 54 Inhalt des Vertrages von Sèvres (auch Frieden von Sèvres; Türkisch: Sevr Antlaşması) vom 10. August 1920, . Gebietsabtretung an Frankreich, Großbritanien und Hedschas (Saudi – Arabien); vorgesehene Gebietsabtretung an Griechenland sollte zu einer Verkleinerung der Türkei führen, die ein eigenständiges WeiterexisZeren in Frage gestellt häYe. In einer Auseinandersetzung die bis 1922 anhielt, behaupteten sich die Türken. Der 1923 in Lausanne (Schweiz) abgeschlossene Friedensvertrag wurde auch von den Türken anerkannt. Wesentlich für diesen Vertrag war die Entmilitarisierung der Meerengen (Bosporus, Dardanellen) und die freie Durchfahrt für Handelsschiffe jeder Na\onalität (Vertrag von Lausanne) Die Lösung des Kurdenproblems schien durch den Friedensvertrag möglich (eigener Staat), aber durch innere Gegensätze kam es zu keiner gesamtkurdischen Einigung. Ihr Teretorium wurde zwischen Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 mehreren Staaten aufgeteilt 16.06.2014 55 Version 13-­‐06 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 56 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 57 Kemal Mustaf und der Frieden von Sevres Noch während in Paris um einen Frieden verhandelt wird, übernimmt Kemal Mustafa die Herrschab. Er errichtet einen türkischen NaZonalstaat. Der Sultan verliert 1922 seine poliZsche Bedeutung dann 1924 seine religiöse . Es entsteht in der kemalisZschen RevoluZon die Republik Türkei. Die fremden Truppen werden vertrieben. Nach dem Ende des ersten Weltkriegs fehlt der Wille zu einer weiteren Kriegsführung auf Seiten der Ententemächte. Sie lassen es zu, dass die griechische Bevölkerung vertrieben wird (Smyrna war bis 1922 eine griechische Stadt -­‐ heute Izmir). Mustafa Kemal errichtet eine türkische Herrschab über einen rein türkischen Staat. Die kurdische Minderheit wird zu Bergtürken umdefiniert und unterdrückt. Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 58 Version 13-­‐06 16.06.2014 Kemal Mustaf und derFrieden von Sevres Nach der Vertreibung der Fremden wird der Staat nach innen reformiert. Das islamische Recht wird abgescha• (Kopbuch und Fes verboten), Staat und Religion getrennt (Verbot der Derwischorden), Schulpflicht (Schrib mit lateinischen Buchstaben) eingeführt, die Verwaltung modernisiert und das Rechtssystem nach europäischem Vorbild geordnet, die Wirtschab nach Westeuropa ausgerichtet und ein Parlament geschaffen. Mustafa Kemal regiert diesen Staat bis zu seinem Tod. Er wird zum Vater der modernen Türkei (= Atatürk) Danke 16.06.2014 Dr. W. Uebel Vortrag Rotary V-­‐2014-­‐06-­‐16 Version 13-­‐06 59