Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Dominikanische Republik Zika-Virus: Erste autochthone Fälle 6 Frankreich Schistosomiasis: Erneut Infektion auf Korsika in 2015 7 Indien Hepatitis: Ausbruch im Bundesstaat Himachal Pradesh 9 Nigeria Lassa-Fieber: Erster Todesfall in der Hauptstadt Abuja 20 Sierra Leone Ebola: Ausbruch wieder aufgeflammt 24 Thailand Dengue: Saisonal ungewöhnlich hohe Fallzahlen 26 Uganda Schlafkrankheit: Amerikanische Touristin erkrankt 27 Reisemedizin SPEZIAL Erster Dengue-Impfstoff in Endemiegebieten im Einsatz 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe IMPRESSUM CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Erscheinungsweise:14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Redaktion: Redaktionsassistenz: Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. ISSN 2192-5097 © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2016 Prof. Dr. med. Tomas Jelinek Birgit Pfeiffer CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen gemeldet. 2014 wurden insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst letzte Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S) regis­ triert. Presseberichten zufolge sind Anfang Januar 7 Menschen in Hurghada am Roten Meer erkrankt, es gab einen Todesfall. Auch in Luxor werden 2 Menschen mit dem Verdacht einer Infektion in einer Klinik behandelt. Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirkulation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 354, darunter sind 124 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 26.1.2016): Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Hepatitis A: Havrix 1440 (10er Packung), Vaqta Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Afluria, Begripal, Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac , Optaflu, Vaxigrip MMR: M-M-RVaxPRO (10er Packung) Meningokokken C: Menjugate (10er Packung) Pneumokokken: Pneumovax23 (Einzeldosis) Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung), Td-IMMUN (10er Packung) Tetanus + Diphtherie + Pertussis: Boostrix (Einzeldosis), TdaP-IMMUN Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhoral L Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis) Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster­ Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November 2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr © Centrum für Reisemedizin 1 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 durch Influenza­ A(H5N1) in Ägypten­mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger Tage 16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Ende April 2015 wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden. haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten. Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewalt­ samen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reise­ veranstalter zu beachten und die aktuelle Medienbericht­erstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Aserbaidschan Algerien Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­ osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 149 Infektionen gemeldet, die meisten aus der Provinz Formosa an der Grenze zu Paraguay. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle regis­ triert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahl­reichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium meldete Ende Januar 99 Verdachtsfälle in Viana, einer Stadt in der Metropolregion der Hauptstadt Luanda. 8 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden bestätigt. Die ersten Infektionen wurden bereits Ende Dezember vergangenen Jahres gemeldet. Die Behörden planen Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Äquatorialguinea Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten PolioFälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen © Centrum für Reisemedizin Dengue: Mitte Januar wurde aus Clifton Beach, einem Ort nahe Cairns, die erste Dengue-Infektion im Bundesstaat Queensland in diesem Jahr gemeldet. Ein Tourist aus Neuseeland war nach seiner Rückkehr aus Australien erkrankt. Bis Ende Januar wurden in Queensland 13 Infektionen bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.678 Infektionen gemeldet. Mit 550 Infektionen ist der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Hier sind seit Jahresbeginn bereits 26 Menschen erkrankt, landesweit wurden 59 Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.407 Fälle gemeldet, das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden bereits 1.336 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. Impfschutz beachten. Ross River-Krankheit: Im vergangenen Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Ende Dezember wurden 9.549 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, mit 6.182 Erkrankungen in 2015. Hier wurden seit Jahresbeginn 143 der landesweit 194 Fälle verzeichnet. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. 2 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Bahamas Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am 03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Die Wiederaufbauarbeiten dauern noch an (www.auswaertiges-amt.de). Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Windpocken: Im Distrikt Netrakona (N) wurden seit November vergangenen Jahres in 9 Dörfern mindestens 70 Fälle registriert. 5 Menschen sind an Komplikationen der Infektion verstorben, darunter 2 ältere, chronisch kranke Erwachsene und 3 Kinder, die eine Pneumonie entwickelt haben. Impfschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. 5 weitere Verdachtsfälle konnten nicht bestätigt werden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Belgien Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Belize Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone Infektionen gemeldet. Ende August 2015 wurden 4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni letzten Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Bolivien Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus den Departements Beni (NO) und Pando (N). Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf mindestens 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion © Centrum für Reisemedizin bestätigt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in Santa Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien eingeschleppte Infektionen bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Botswana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana­endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Brasilien Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. Im letzten Jahr 1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens 843 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundes­staaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. 2014 wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 473 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 18 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO), Amazonas (N), Bahia (O), Ceará (NO), Espirito Santo (SO), Maranhão (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande do Norte (NO), Rondônia (NW), Roraima (N), São Paulo (SO) und Tocantins (Z). Ende November haben die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Ein 35-jährige Mann mit verschiedenen Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat Maranhão (NO) verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden aus dem Bundesstaat Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache konnte aber noch nicht bestätigt werden. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem vergangenen Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Ende Januar wurden landesweit ca. 3.900 Fälle gemeldet. 2014 waren es 147. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache 3 trotz Risiko! CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Sicher reisen CRM Handbuch Reisen mit Risiko Erscheinungsweise 1 x jhrl. 312 S. ISBN 978-3-941386-19-8 Einzelpreis: 47,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) Abo-Preis pro Bezugsjahr: 41,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) • Ergänzend zum CRM Handbuch Reisemedizin • Umfassende Informationen und praktische Hinweise für die spezifische Beratung von Reisenden mit gesundheitlichen Einschränkungen und Risiken: - Chronisch Kranke - Reisende in besonderen Lebenssituationen - Schwangere, Kinder und Senioren • Jährliche Fortschreibung und Erweiterung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Themen Hinweise zu mehr als 60 Erkrankungen bzw. Risikogruppen: • Beurteilungs- und Bewertungskriterien zur Reisefähigkeit und Risikoabwägung • Informationen zur speziellen Vorsorge, zu besonderen Umwelteinflüssen und Aktivitäten • Nachsorge-Empfehlungen • Angaben zur medizinischen Infrastruktur für mehr als 50 ausgewählte Länder • Informationen zur Mitnahme von Medikamenten • Auslandskrankenversicherung eise für die Praktische Hinw isenden mit Beratung von Re en Gesundheitsrisik Jetzt bestellen! Telefonbestellung: 0211/90429-55 Faxbestellung: 0211/90429-69 © Centrum für Reisemedizin Kundenservice www.crm.de/ @crm.de medien 4 CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299 • 40549 Düsseldorf CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen, ein weiterer Hinweis auf die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Burkina Faso Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW) ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere waren erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet. Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr bestätigt. Ein 42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits Ende Dezember erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa 60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Experten erwarten eine Zunahme der Fälle in den nächsten Wochen. Zum chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar verreisen viele Menschen, außerdem schlachten Familien das Geflügel für das Fest selbst. Seit Ende Dezember wurden 5 Erkrankungen durch Influenza A(H5N6) verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen verstorben. Seit dem ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden 9 Infektionen registriert, alle in China. Bei Geflügel wurde das Virus bisher in China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember sind 4 Kinder an einer Infektion mit Influenza A(H9N2) erkrankt. Ein Fall wurde in der Provinz Anhui (O) registriert, die anderen 3 stammen aus der Provinz Hunan (SO). Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu etwa 710 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 274 Todesfällen. Seit Herbst 2015 wurden 24 Infektionen registriert, mindestens 3 Menschen sind verstorben. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert­. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Süd­osten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningokokken-Meningitis: Innerhalb der ersten 10 Tage des neuen Jahres wurden bereits 63 Infektionen und 5 Todesfälle gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der Erkrankungen mehr als verdoppelt. Informationen zur Serogruppe des Erregers liegen nicht vor. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitis­ gürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016 wurde in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein Restaurant verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche Menschen, darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadt­zentrum von Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und beim Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de). Chile Quallen: Im Januar wurden an Badestränden der Regionen Maule und Valparaíso zahlreiche Portugiesische Galeeren (Physalia physalis) gesichtet. Mehrere Menschen mussten ärztlich versorgt werden. Die Portugiesische Galeere gehört zu den gefährlichsten Quallenarten weltweit. An den bis zu 30 Meter langen Tentakeln finden sich bis zu 1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die sich bei Kontakt entladen und ein potentes Toxingemisch enthalten. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es in Einzelfällen zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Salzwasser abspülen (kein Süßwasser) bzw. mit Pinzette vorsichtig entfernen. Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Reisende sollten die örtlichen Warnhinweise und Badeverbote beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. © Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015 in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­ lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal (Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden bis Mitte November 3.020 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und die benachbarte Provinz Puntarenas. Mückenschutz beachten. 5 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April letzten Jahres eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer professionellen Entsorgung zugeführt. Bis Mitte November 2015 wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. 2014 wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. fohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Côte d’Ivoire Dengue: Im vergangenen Jahr wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu den durchschnittlichen Zahlen in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit lag zwischen Mitte März und Mitte Juli. 2014 wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli letzten Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und 103 Todesfälle registriert. 2014 wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende Januar hat das Gesundheitsministerium 12 Erkrankungen bestätigt. 7 Infektionen gelten als autochthon und stammen aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird emp© Centrum für Reisemedizin Ecuador Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis Anfang Januar dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.670 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden 2 autoch­thone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind betroffen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem 14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de). El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende August 2015 wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Im Januar hat das Gesundheitsministerium 3.836 Infektionen gemeldet, 63 der Patienten sind schwangere Frauen. Die ersten Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei 6 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Dengue: Seit Beginn des letzten Jahres sind etwa 2.600 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. 2014 waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Fidschi Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne die erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization) wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet. Bis Mitte Januar wurden 15 Erkrankungen bestätigt, es gibt 10 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Dengue: Mit Beginn der Regenzeit steigt das Risiko einer Infektion. Seit Anfang des Jahres wurden 55 Infektionen bestätigt, 39 in der Northern Division, 14 in der Western Division und nur 2 in der Central­Division. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­ mücken beachten! Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Im vergangenen Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Northern Division. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Frankreich Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine Blasen­bilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den Sommern­der Jahre 2011-2013 im Süden Korsikas aufgehalten und dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten­ daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen, das im Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den 1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der Region nachgewiesen. Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November 69 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infek­ tionsrisiko für den Menschen dar. Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt. Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Französisch Guayana Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen Jahr wurden bisher 1.759 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.960 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Französisch Polynesien Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Cholera: Der Ausbruch, der im Juli 2014 begann und bei dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch im letzten Jahr fortgesetzt. Bis Mitte Oktober wurden 687 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Nachdem 3 Wochen in Folge keine neuen Infektionen registriert wurden, haben die Behörden den Ausbruch für beendet erklärt. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt. Hier wurden seit mehr als 3 Monaten keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen. Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium hat 12 Erkrankungen bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Alle Infektionen sollen in der ersten Januarwoche registriert worden sein. Betroffen sind 2 Distrikte im Norden des Landes. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres mehr als 110 Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 28 von ihnen verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und Northern Region. Bei allen Patienten wurde eine PneumokokkenInfektion nachgewiesen. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu empfehlen. Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni vergangenen Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause wurden seit Anfang Oktober erneut Infektionen auf mindestens 7 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 3 Farmen im Westen des Landes gemeldet. Seit Ende November wurden 5 Ausbrüche in der Region Greater Accra verzeichnet. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. Guadeloupe Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist erkrankt. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden bis Anfang Dezember ca. 27.600 Verdachtsfälle registriert. Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist erkrankt. Bis Mitte Dezember ist die Zahl landesweit auf 29 gestiegen, 22 Infektionen wurden in der Provinz Zecapa (O) registriert, 7 in der Provinz Escuintla (S). Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinder­wunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Die ersten Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) hat die Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum 27. Dezem- CRM Online Teaching – Orts- und zeitunabhängiges Lernen Internetbasierte Live-Vorträge informieren Sie regelmäßig zu aktuellen Themen der Reisemedizin! • Update Weltseuchenlage Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen - jeden 1. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr • Spezielle Themen der Reisemedizin - jeden 3. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr www.crm.de/fortbildung eder ET Mitgli travel.N M glieder R it C r M Fü ET N l. e v a n M tr an beide sowie CR ilnahme e T ! ie s d lo t n is oste reihen k s g a tr r o V © Centrum für Reisemedizin 8 © Fotolia/Yuri Arcurs Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung und Vertiefung beratungsrelevanter Inhalte CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 ber wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Am 17. November wurde der letzte Patient für geheilt erklärt. Das neugeborene Mädchen hatte sich bei seiner inzwischen verstorbenen Mutter infiziert. Auch alle Kontaktpersonen konnten die Quarantäne inzwischen verlassen. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt Reisenden die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen. Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011 gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden2015 4 derartige Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­ ausweis dokumentiert sein. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Guyana Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Haiti Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser Zeit bis Ende November des vergangenen Jahres 754.735 Personen erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Jahresbeginn bis Ende November wurden ca. 31.400 Infektionen und 297 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fall­zahlen wieder leicht gestiegen. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr nach Deutschland eine Infektion bestätigt. Mitte Januar wurden offiziell 5 autochthone Infektionen bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. © Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Im Zusammenhang mit den Wahlen auf lokaler und nationaler Ebene, die sich voraussichtlich bis Anfang 2016 hinziehen werden, kann es in allen Landesteilen, vor allem aber in der Hauptstadt, vermehrt zu politisch bedingten Unruhen kommen. Fast täglich ist mit Demonstrationen und gewalttätigen Zusammenstößen zu rechnen, an denen auch Sicherheitskräfte beteiligt sein können. Besondere Vorsicht ist am 24. Januar geboten, an dem die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen stattfinden soll. Bis zum Abschluss dieses Prozesses wird besondere Vorsicht empfohlen und dringend angeraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden (www.auswaertiges-amt.de). Honduras Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr wurden etwa 77.860 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. 2014 wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl auf 167 gestiegen. Anfang Januar wurden 40 Verdachtsfälle in den Departements Valle (S), Choluteca­(S) und El Paraiso (SO) gemeldet. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im vergangenen Jahr wurden landesweit ca. 27.000 Infektionen registriert. Mit 20.660 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich zurück. 2014 wurden landesweit 16.049 Fälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Dengue: Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle gemeldet und 200 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.836 Infektionen und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTCVerkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patien­ten erhöhen. Im Bundesstaat Punjab (N) wurden 9 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 14.128 Erkrankungen gemeldet, 18 Menschen sind verstorben. Ende November sind in der Stadt Gurgaon (Bundesstaat Haryana, N) innerhalb von 2 Tagen 30 Menschen erkrankt. Im gesamten Monat waren es mindestens 130. Seit Anfang letzten Jahres wurden 8.612 Erkrankungen registriert, die höchsten Fallzahlen seit 5 Jahren. 2014 wurden landesweit 40.197 Erkrankungen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr 1.606 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO,) West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 279 Todesfälle. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen und 293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 8.739 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits 2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden 1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositions­ prophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 3.500 Menschen sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab 7 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache konnte mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser bestätigt werden. Gefährdet für schwere Verläufe sind besonders Schwangere. Hygiene sorgfältig beachten. Influenza: Die Influenzaaktivität ist weiterhin relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweine­ grippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen. Allein in Maharashtra (W) sind im vergangenen Jahr ca. 8.600 Menschen erkrankt und 905 verstorben. Seit Beginn des Jahres wurden im Bundesstaat Rajasthan (NW) 47 Infektionen bestätigt, 10 Menschen sind verstorben. Im Bundesstaat Himachal Pradesh (N) wurden 3 Todesfälle und 20 Erkrankungen verzeichnet. Impfschutz beachten. Malaria: Im vergangenen Jahr sind bis Ende November landesweit 1.036.629 Menschen erkrankt, 273 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nord­osten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. © Centrum für Reisemedizin Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Tollwut: Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im Distrikt Ahmednagar (Bundesstaat Maharashtra) verstorben. Nach einem Biss eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle Behandlung erhalten. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen un­unter­ brochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Vogelgrippe: Das Vogelgrippevirus Influenza A(H5N1) ist in Indien endemisch. Erstmals seit 3 Jahren wurde Mitte Januar im Bundesstaat Tripura (NO) ein Ausbruch bei Geflügel registriert. Menschliche Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet. Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits zahlreiche Infektionen und mehrere Dutzend Todesfälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java, Sumatra und Sulawesi. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (AedesArten) beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im vergangenen Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte 10 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis des Zika-Virus in Indonesien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich vor dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu meiden(www.auswaertiges-amt.de). Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene beachten. Cholera: Seit September 2015 gibt es Ausbrüche in 16 der 19 Gouverne­ments. Besonders betroffen sind Bagdad (Z), an‑Nadschaf­ (SW), Babil (Z) sowie al-Qadisiyya (Z). Bis Ende November wurden landesweit 2.810 bestätigte Erkrankungs- und 2 Todesfälle gemeldet. In den Gouvernements Erbil und Dahuk in der autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes wurden 4 Infektionen registriert. Umfangreiche Impfkampagnen u. a. in mehreren Flüchtlingscamps wurden gestartet. Hygiene beachten. Mumps: Mitte Dezember wurde ein Ausbruch bei Schulkindern in Bagdad gemeldet, die meisten Infektionen stammen aus dem nordöstlichen Stadtteil Sadr City. Bisher sind etwa 7.000 Kinder erkrankt. Die Zahl der Neuinfektionen geht inzwischen zurück. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Iran Influenza: Seit etwa Mitte November 2015 wurden in mehreren Provinzen des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, registriert. Insgesamt sind ca. 1.190 Menschen erkrankt und 112 verstorben. Impfkampagnen wurden gestartet. 2014 sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz beachten. Irland Mumps: Seit Juli 2014 gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind 2.829 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Seit Beginn dieses Jahres wurden 47 Infektionen verzeichnet, © Centrum für Reisemedizin etwa halb so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 2.020 Infektionen gemeldet. 2014 wurden landes­weit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Japan Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt. Im Gouvernement Hadramaut werden laut Presseberichten in einer Klinik täglich ca. 400 neue Erkrankungen registriert, 30 Menschen seien verstorben. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächst­gelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kund­ gebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). 11 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 CRM flexi.LEARN © iStock Kombinieren Sie interaktives, multimediales E-Learning und klassisches Präsenzseminar och, d e i S n Mache wollen! was Sie © Fotolia/nyul nkte 32 CME-Pu Der erste Teil des 32-stündigen CRM Basisseminars „Reise- und Tropenmedizin“ (Block 1) steht Ihnen jetzt zusätzlich als E-Learning Anwendung zur Verfügung. Absolvieren Sie den zweiten Teil (inklusive Prüfung) in einer Präsenzveranstaltung des CRM Ihrer Wahl. Absolvieren Sie den ersten Teil des CRM Basisseminars Reisemedizin als E-Learning. Ihre Vorteile: • zeitlich und örtlich flexibel • individuelles Lerntempo • individuell bestimmbare Reihenfolge • ergänzt durch multimediale Inhalte Ihre Vorteile: • persönlicher Kontakt zum Referenten und Erfahrungsaustausch mit Kollegen • hohe Konzentration auf Lerninhalte • intensive Behandlung der Themen • ganzheitliche Kommunikation und direkte Diskussionsmöglichkeiten Jede Lerneinheit umfasst am Ende einen Übungsteil, anhand dessen Sie das gelernte Wissen direkt testen können. Auch als Repetitorium buchbar! http://elearning.crm.de © Centrum für Reisemedizin Der zweite Block des CRM Basisseminars endet mit einem Abschlusstest. Bei erfolgreichem Abschluss Erhalt des CRM Zertifikats Reise- und Tropenmedizin. 12 Testzugang beantragen und Schnuppermodul auswählen! CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions­ gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kanada Hepatitis A: In Dawson Creek in der Provinz British Columbia (W) wurde ein Cluster von 6 Infektionen registriert. Die Behörden konnten die Infektionsquelle bisher nicht ermitteln. Auch im Reservat Horse Lake in der angrenzenden Provinz Alberta wurde eine Erkrankung verzeichnet. Ob ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht, ist noch nicht bekannt. Hygiene sorgfältig beachten, ggf. ist eine Impfung zu erwägen. Listeriose: Ende Januar hat fertig verpackter Salat der US-amerikanischen Firma Dole auch in Kanada zu 7 Erkrankungen geführt. Die betroffenen Produkte wurden zurückgerufen. In den USA gab es 12 Infektionen und einen Todesfall. Die Erreger (Listeria monocytogenes) werden über Lebensmittel übertragen, besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, Ältere, Schwangere und Kinder. Reisende sollten lokale Warnhinweise beachten. Kap Verde Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, seitdem wurden etwa 4.750 Fälle gemeldet. Inzwischen sind auch die Inseln Maio und Fogo betroffen. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. © Centrum für Reisemedizin Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Kenia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit mehrere Tausend Infektionen mit mehr als 130 Todesfällen gemeldet. Ende November letzten Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte Flüchtlingslager Dadaab erreicht, mindestens 1.000 Menschen sind erkrankt und 10 verstorben. Im Januar dieses Jahres sind im County Tharaka Nithi (Z) 2 Menschen verstorben, 114 weitere wurden in einer Klinik behandelt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertigesamt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch konta­ miniertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Chui mit der Hauptstadt Bischkek. Impfschutz beachten. Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. 2015 wurden 356.079 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In der ersten Januarwoche dieses Jahres wurden bereits 669 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Dezember wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 72 Menschen sind verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. 2014 gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2016 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig • entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ der Bundesärztekammer • für Absolventen des CRM Basisseminars • CRM Zertifikat „Reise- und Tropenmedizin“ Block 1 Block 2 Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden (CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de 22. – 25.02.2016 München* 05./06.03.2016 16./17.04.2016 Düsseldorf 09./10.04.2016 30.04./01.05.2016 Hamburg 18. – 21.04.2016 Mannheim* 22./23.10.2016 12./13.11.2016 München 05./06.11.2016 26./27.11.2016 Berlin 19./20.11.2016 Mannheim 05. – 08.12.2016 Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar CRM Aufbauseminar t Zertifi zie r ische izin ed inuierliche ont m ek d d Är zte un är z b il gf ür ch For t un CME te 15–17 Fa • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 27.02.2016 27.02.2016 30.04.2016 21.05.2016 28.05.2016 18.06.2016 27.08.2016 03.09.2016 17.09.2016 22.10.2016 29.10.2016 12.11.2016 19.11.2016 München Düsseldorf Hamburg Düsseldorf Berlin Mannheim Dresden Hamburg Mannheim München Düsseldorf Nürnberg Mannheim 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 • für Absolventen des CRM Basisseminars Reise- und Tropenmedizin • Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin in eigenständigen Aufbauseminaren AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 17./18.09.2016 05./06.03.2016 Mannheim Düsseldorf 05./06.11.2016 Berlin 26./27.02.2016 22./23.04.2016 03./04.09.2016 09./10.12.2016 03./04.12.2016 23./24.04.2016 26.11.2016 München Mannheim Hamburg Düsseldorf Mannheim Mannheim Berlin CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin 22. – 27.02.2016 18. – 23.04.2016 05. – 10.12.2016 CRM Basis-Refresherseminar Online Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! CRM Aufbau-Refresherseminar 2-tägig • für Absolventen der CRM Basis- und Aufbauseminare bzw. Inhaber des „Fachzertifikats Reisemedizin (DFR)“ 16./17.04.2016 28./29.05.2016 12./13.11.2016 03./04.12.2016 Düsseldorf Berlin München Mannheim CRM Impfseminar 10.12.2016 Düsseldorf München* Mannheim* Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar! Hinweis: Soweit freie Plätze vorhanden sind, stehen diese gerne auch Interessenten aus anderen Fachgebieten offen. Weitere Informationen, Preise und Anmeldung unter www.crm.de/fortbildung Medizinisches Assistenzpersonal CRM Basisseminar CRM Intensivseminar CRM Refresherseminar 2-tägig • für Absolventen des CRM Basisseminars bzw. Interessenten mit vergleichbaren reise- und tropenmedizinischen Kenntnissen 1-tägig • für Teilnehmer/innen ohne oder mit geringen Vorkenntnissen 23./24.04.2016 11./12.06.2016 03./04.09.2016 Mannheim Düsseldorf Hamburg • CRM Zertifikat „Reisemedizinische/r Assistentin/Assistent“ 07. – 11.11.2016 • für Absolventen des CRM Basisseminars und CRM Intensivseminars 26.11.2016 03.12.2016 Mannheim Düsseldorf Düsseldorf Apothekenfachpersonal CRM Basisseminar CRM Refresherseminar 2-tägig 1-tägig • CRM Zertifikat „Reise-GesundheitsBeratung in der Apotheke“ • für Absolventen des CRM Basisseminars 20./21.05.2016 10./11.06.2016 17./18.06.2016 14./15.10.2016 Berlin Düsseldorf Mannheim München 8 Module à 60 Minuten • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 08.04.2016 21.04.2016 19.05.2016 10.06.2016 17.06.2016 26.08.2016 14.10.2016 28.10.2016 18.11.2016 Hamburg München Berlin Düsseldorf Mannheim Dresden München Düsseldorf Mannheim Allgemeine Geschäftsbedingungen Die Fortbildungen werden auf Basis unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen durchgeführt. Diese können Sie im Internet unter www.crm.de in der Rubrik Fortbildungsangebote einsehen. Bei Bedarf senden wir Ihnen die AGBs auch gerne per Fax zu. Fortbildungsmanagement Tel.: 0211 / 904 29-45 Fax: 0211 / 904 29-98 E-Mail: [email protected] CRM Refresherseminar Online Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! CRM Impfseminar 10.12.2016 Düsseldorf CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte Januar dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen landesweit auf 776 gestiegen. Es gibt mehr als 13.500 Verdachtsfälle, darunter auch etwa 650 schwangere Frauen. Betroffen sind die Departements Bolivar, Cordoba, Norte de Santander und Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres­ wurden Fälle gemeldet. Anfang November wurden 10 Verdachtsfälle in Barranquilla (Departement Atlantica, N) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4-7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste Kind mit Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion als Ursache der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorg­ fältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Kongo, Demokratische Republik Cholera: Insgesamt wurden seit Beginn des letzten Jahres ca. 18.400 Fälle gemeldet, mindestens 272 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen werden aus den östlichen Provinzen gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Süd-Kivu, hier wird die Situation durch die zahlreichen Camps für Flüchtlinge aus dem benachbarten Burundi verschärft. In den meisten Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen allerdings zurück. Landesweit wurden 2014 ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies gilt in besonderem Maße für die ehemalige Provinz Orientale, die Provinzen Nord- und Süd-Kivu, Maniema, Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga (Norden der ehemaligen Provinz Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Kuba Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 6 gestiegen. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, 16 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Malawi Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Pest: Seit August letzten Jahres steigen die Fallzahlen landesweit an. 174 Menschen sind seitdem an Beulenpest erkrankt, es gab 63 Todesfälle. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es 263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden. Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Seit Mitte Dezember letzten Jahres sind in 6 Distrikten am Chilwa-See (S) 444 Menschen erkrankt, es gab 18 Todesfälle. Auch im Distrikt Nkhata Bay am Malawi­see wurden 27 Fälle bestätigt, darunter auch bei 3 ausländischen Touristen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die Bundes­staaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 9.210 Infektionen und 14 Todesfälle verzeichnet. Etwa die Hälfte stammt aus Selangor. Im vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen gemeldet, 336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr terroris­tischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfel­ ersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden (www.auswaertiges-amt.de). Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015 ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes. In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden zwischen Oktober und Ende Dezember 2015 mehr als 38.800 Erkrankungen bestätigt, mindestens 29 Menschen sind verstorben. Landes- 17 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 weit wurden im selben Zeitraum ca. 318.000 Infektionen registriert. Es gab mindestens 147 Todesfälle. Seit Anfang dieses Jahres wurden landesweit ca. 22.100 Malariafälle bestätigt, 11 Menschen sind verstorben. Auch im Norden werden weiterhin vermehrt Erkrankungen verzeichnet, seit Jahresbeginn sind es 3.025 und ein Todesfall. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemo­ prophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertigesamt.de). Marokko Leishmaniase, kutane: Eine Häufung kutaner Leishmaniasen wird aus der Provinz Jerada, an der Grenze zu Algerien, gemeldet. Etwa 100 Menschen sind erkrankt. Die Parasitose ist in Marokko endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen Nagetiere, z. B. Sandratten, aber auch Hunde. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger Mückennetze beachten. Martinique Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar wurden 47 Erkrankungen bestätigt, es gibt 610 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenz­gebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouak­chott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­ wasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas­ (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen Jahr bis Ende Dezember landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660 Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt werden. 39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015 Die perfekte Unterstützung für Ihre reisemedizinische Beratung! CRM travel.DOC – das reisemedizinische Dokumentations- und Beratungssystem CRM travel.DOC bietet Ihnen praxisorientierte Fachinformationen: über 200 Länder und Regionen, reisemedizinisch relevante Erkrankungen, Malaria, Impfungen, Kartenmaterial zu reisemedizinisch relevanten Krankheiten, Detailkarten zu Malaria und FSME llen ersion beste Jetzt Demov : en st te h indlic und unverb o em /d oc d el e/trav www.crm.d Das reisemedizinische Dokumentations- und Beratungssystem umfasst: • reisemedizinische Beratungssoftware auf CD-ROM • 1 x jährlich Programm-Update auf CD-ROM • regelmäßige Aktualisierung per Internet © Fotolia/Yuri Arcurs www.crm.de/traveldoc © Centrum für Reisemedizin 18 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in den Bundesstaaten Chiapas (S) und Nuevo Leon (NO) bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Landesweit wurden seit September 5 Todesfälle und mehr als 800 Erkrankungen verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Nampula, Zambezia und Niassa. Eine weitere Zunahme der Fallzahlen während der aktuellen Regenzeit wird befürchtet. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­ tions­gebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Malaria: Im Vergleich zu 2014 sind die Fallzahlen in der Provinz Tete (NW) im vergangenen Jahr stark gestiegen. 2014 wurden 20.000 Erkrankungen und 22 Todesfälle gemeldet, im Folgejahr waren es 370.000 Infektionen, 213 Menschen sind verstorben. Landesweit besteht ein hohes Übertragungsrisiko, auch in der Hauptstadt Maputo. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. 2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz beachten. Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom 25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. In den schwer betroffenen Gebieten (Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot, Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli) sind weiterhin Infrastrukturschäden vorhanden und die Regionen daher schwer zugänglich. Bei Reisen in die betroffenen Gebiete ist daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders schwer von den Beben betroffenen Trekking- Gebieten Langtang und Manaslu ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Von Reisen in diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind 2015 mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region 5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden im vergangenen Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2015 5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im letzten Jahr mehr als 36.000 Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.117 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende 2014 ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende November wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua­ (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). 2014 wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de). Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region © Centrum für Reisemedizin 19 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Niederländische Antillen Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion aus dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittel­ amerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang letzten Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten mehr als 5.910 Infektionen mit 188 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres wurden mindestens 283 Infektionen in 18 der 36 Staaten registriert, 82 Menschen sind verstorben. Im Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt Abuja gemeldet. Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau und ist während eines Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt. Trotz des Anstiegs zum Ende des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und 41 Todesfälle. 2014 gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich v. a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt. Im Januar dieses Jahres gab es erneut mindestens 40 Ausbrüche in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta, Ebonyi) und 8 im Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa, Federal Capital Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa 7.200 Tiere erkrankt, ca. 120.000 wurden getötet. Menschen sind bisher nicht © Centrum für Reisemedizin erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Oman Coronavirus: Das Gesundheitsministerium hat Anfang Januar eine Infektion mit MERS-CoV gemeldet. Ein 44-Jähriger aus der Region Nord Al Batinah ist Ende Dezember erkrankt und wird seit Anfang Januar in einer Klinik behandelt. Er hatte Kontakt zu Dromedaren. Die letzte Erkrankung in dem Sultanat wurde Ende Mai 2015 gemeldet, insgesamt wurden bisher 7 Fälle offiziell bestätigt. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte November etwa 4.500 Infektionen registriert, 10 Menschen sind verstorben. In der Stadt Multan wurden 2015 ca. 400 Erkrankungen und 2 Todesfälle verzeichnet. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.664 Fälle gemeldet, es gab 11 Todesfälle. Besonders betroffen ist die Stadt Karachi. Weitere Infektionen gab es im letzten Jahr im Bundesstaat Belutschistan (O). Mückenschutz beachten. Influenza: Ähnlich wie im benachbarten Indien ist die Influenza­ aktivität relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Besonders betroffen ist der Bundesstat Punjab. Seit Mitte November letzten Jahres wurden etwa 100 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr registriert. Ein 1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar ist erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 52 Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014 landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar dieses Jahres wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in Quetta (SW) 13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere Verletzte. Die geplante Impfkampagne, bei der landesweit 2,4 Millionen Kinder geimpft werden sollten, wurde gestoppt. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicher­ stellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). 20 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Palästinensische Gebiete Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 179 Erkrankungen registriert, 159 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten­. Dengue: In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. 2014 wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Seit Anfang Dezember haben die Gesundheitsbehörden 4 autochthone Infektionen bestätigt. Es gibt 95 weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Papua-Neuguinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Nähre Informationen liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten. Paraguay Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang 2015 wurden 4.291 Infektionen registriert. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch © Centrum für Reisemedizin seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O) direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones­ , Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 100 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Dezember 2015 sind 39.455 Infektionen und 51 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres (ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Dengue: Bis Ende November wurden landesweit 169.435 Infektionen registriert, 511 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und Northern Mindanao. Landesweit haben die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 59,5 % zugenommen. Der Höhepunkt des Ausbruchs scheint überwunden zu sein. Im August und September haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera Dengue-Ausbrüche gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 180 % erhöht. In der Provinz Antique im Westen der Insel Panay haben sich die Fallzahlen von Januar bis Oktober letzten Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Im Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­mücken beachten. 21 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Ihr Wegbegleiter für berufliches Reisen und Gesundheit Gesund auf Geschäftsreisen Reisemedizinische und arbeitsrechtliche Grundlagen. Ein Handbuch für Mediziner, Unternehemen und beruflich Reisende. Jelinek (Hrsg.) 2014. 320 S., geb. ISBN 978-3-941386-11-2 Preis: 59,90 € (zzgl. 4,90 € Versandkostenpauschale) Kompakt und praxisnah • Fürsorgepflichten des Arbeitgebers bei Auslandsreisen • Arbeitsrechtliche Grundlagen und arbeitsmedizinische Vorsorge • Versicherungsschutz und Notfallvorsorge • Gesundheitliche Risiken und Vorbeugung • Ausgewählte Länderinformationen • Service und Formulare ch für u b d n a Ein H hmen e n r e t n er, U Medizin uflich Reisende und ber Jetzt bestellen! Telefonbestellung: 0211/90429-55 Faxbestellung: 0211/90429-69 © Centrum für Reisemedizin Kundenservice www.crm.de/ @crm.de medien 22 CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299 • 40549 Düsseldorf CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Leptospirose: Heftige Unwetter und Tropenstürme mit z. T. starken Überschwemmungen kommen regelmäßig vor. Infolge des Taifuns Melor (lokale Bezeichnung: Nona) Ende Dezember letzten Jahres haben die Infektionen zugenommen. In der Provinz Oriental Mindoro (Insel Mindoro) sind mehr als 50 Menschen erkrankt, auch einige Todesfälle wurden verzeichnet. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Kontakt zu Überschwemmungswasser sollte unbedingt vermieden werden. Sicherheitshinweis: Mitte Dezember 2015 wurden die Philippinen vom Taifun Melor (Nona) heimgesucht. Hunderttausende Menschen wurden evakuiert, zahlreiche Inlandsflüge und Fährverbindungen ausgesetzt. Bereits im November hatte der Taifun Koppu (lokale Bezeichnung: Lando) in Luzon nördlich von Manila für heftige Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Reisende sollten sich über die Medien über die aktuelle Lage informieren (www.auswaertiges-amt.de). Puerto Rico Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die erste autochthone Infektion bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Russland Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Influenza: Saisonal erhöhte Grippe-Aktivität mit regionalen Ausbrüchen wird aus diversen Landesteilen gemeldet. Es gab mindestens 17 Todesfälle, mehrere Hundert werden in Kliniken behandelt. Besonders betroffen ist die Region Kamtschatka im äußersten Osten des Landes. Risiko-Personen sollten geimpft sein. Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Landesweit kam es bis zum 24. Januar zu 1.289 laborbestätigten Infektionen mit 551 Todesfällen. Das European Centre­ for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.649 laborbestätigte Fälle, 638 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten­, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelb­ fieber­impfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. 23 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Etwa 2 Monate nachdem die WHO das Land am 7. November 2015 für Ebola-frei erklärt hatte, ist der Ausbruch erneut aufgeflammt. Mitte Januar dieses Jahres wurde ein neuer Todesfall im Distrikt Tonkolili gemeldet. Die 22-Jährige stammte aus dem Distrikt Kambia im Norden des Landes, die Infektion wurde erst nach ihrem Tod erkannt. Eine 38-Jährige, die Tante des Opfers, ist inzwischen ebenfalls erkrankt. Etwa 150 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Bis zum 31. Oktober 2015 wurden insgesamt 14.078 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Simbabwe Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. Seit Anfang 2015 wurden mehr als 300 Infektionen bestätigt. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer Zunahme der Mückenpopulation geführt. Seit November steigen die Fallzahlen an und erreichen wöchentlich neue Höchstwerte für diese Jahreszeit. Seit Anfang des neuen Jahres wurden bereits 1.882 Fälle gemeldet, mehr als in den Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre. Ein Mensch ist verstorben. In Singapur herrscht Dengue Typ 1 vor, im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings von Dengue Typ 2 verursacht. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): In den ersten 2 Wochen des Jahres wurden bereits 923 Infektionen registriert, das sind etwa so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres und erneut ein Drittel mehr als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden 28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. © Centrum für Reisemedizin Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August 2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. Seit Oktober letzten Jahres steigt die Zahl der Neuinfektionen an. Bis Ende Dezember sind 29.777 Menschen erkrankt, 54 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2014 wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Leptospirose: Im vergangenen Jahr sind landesweit 4.402 Menschen erkrankt und mindestens 40 verstorben. Nach ungewöhnlich starken Regenfällen sind besonders die Farmer in den benachbarten Regionen Anuradhapura und Kurunegala im Landesinneren betroffen. 2014 wurden landesweit ca. 3.200 Infektionen gemeldet. Lepto­ spiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den perkutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. Südafrika Typhus: Ende Januar wurden aus Johannesburg 4 Infektionen und ein Todesfall gemeldet. Die Infektionsquelle ist bisher nicht bekannt. Der Erreger ist in der Provinz Gauteng (NO) endemisch, aber nicht sehr häufig. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten ggf. eine Impfung erwägen. 24 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Sudan Syrien Dengue: Seit August letzten Jahres sind landesweit 133 Menschen an einer Dengue-Infektion verstorben, es gab insgesamt 571 Verdachtsfälle. Der Ausbruch begann in der Region Dafur, dort wurden 523 Fälle mit 128 Todesfällen verzeichnet. Seit Mitte Oktober hat sich der Ausbruch auf die benachbarten Regionen West-, Süd- und Nord-Kurdufan ausgeweitet. Mückenschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle registriert­. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Tadschikistan Taiwan Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, sie liegt aber noch weit über den Fallzahlen der Vorjahre. Im Januar sind bisher 321 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum in 2015 waren es 80 Erkrankungen und in den Jahren 2011-2014 durchschnittlich nur 12. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert. Tansania Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. © Centrum für Reisemedizin 25 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit Mitte August letzten Jahres in 21 Regionen 202 Menschen verstorben, es gibt etwa 12.800 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Anfang Oktober wurden in der Region Mwanza am Südufer des Viktoriasees 19 Todesfälle und 613 Erkrankungen gemeldet. Im Distrikt Musoma (Mara-Region) am West­ ufer des Sees sind 9 Menschen verstorben. Beide Ausbrüche haben bereits im September begonnen. Erstmals seit 5 Jahren wurden Anfang November in Arusha ca. 240 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Der Erreger wurde vermutlich aus der Region Singida eingeschleppt. Aus der Region Tanga (W) wurden Anfang November 6 Todesfälle gemeldet. Zur gleichen Zeit wurden 7 Erkrankungen in der Region Kigoma am Tanganjikasee registriert. Seit Mitte September wurden in der Region Sansibar 572 Infektionen und 7 Todesfälle verzeichnet, 274 auf der Insel Unguja (ehemals Sansibar) und 298 auf der Insel Pemba. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel und im Hinblick auf eine mögliche Wiederholung des Wahlgangs ist die Lage dort politisch besonders angespannt. Reisenden wird daher empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels kommen kann (www.auswaertiges-amt.de). Thailand Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Coronavirus: Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann nach seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion mit MERS-CoV bestätigt. Die Gesundheitsbehörden haben ca. 250 Kontaktpersonen ermittelt, die jetzt unter Beobachtung stehen. Es ist der zweite bestätigte Import der Infektion, bereits im Juni 2015 war ein Mensch nach der Rückkehr aus dem Oman erkrankt. © iStockphoto.com/hadynyah Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. In 67 Provinzen wurden ca. 2.400 Erkrankungen verzeichnet. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein Infektionsrisiko besteht ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! © Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Tunesien Sicherheitshinweis: Auf Sicherheitskräfte in der Innenstadt von Tunis wurde am 24.11.2015 ein Anschlag verübt. Dabei kam es zu mehreren Todesopfern. Die tunesische Regierung hat daraufhin den Ausnahmezustand verhängt. Reisenden wird dringend empfohlen, Anweisungen der Sicherheitskräfte zu befolgen (www.auswaertigesamt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Coronavirus: Anfang Januar wurden 5 Menschen in der zentralen Provinz Kayseri in einer Klinik behandelt und unter Quarantäne gestellt. Nach ihrer Rückkehr von einer Pilgerreise nach Saudi-Arabien litten sie an Symptomen einer Infektion mit MERS-CoV. Die Bestätigung der Infektion steht noch aus. Mitte Oktober 2014 ist in Ankara ein Mann nach seinem Aufenthalt in Saudi-Arabien verstorben. Es ist der erste bestätigte Fall in der Türkei. Sicherheitshinweis: Am 12. Januar 2016 wurde auf dem At Meydani­, in der Innenstadt von Istanbul, ein Terroranschlag verübt, dem deutsche Reisende zum Opfer gefallen sind. Die Ermittlungen der zuständigen Behörden dauern noch an. Reisenden in Istanbul 17. Forum Reisen und Gesundheit in Berlin 11. & 12. März 2016 Centrum für Reisemedizin 26 Special: Reisen nach Afrika n Jetzt informiereme und an lden! CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 und anderen Großstädten der Türkei wird dringend geraten, Menschenansammlungen auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen zu meiden und sich über die aktuellen Reise­ hinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auiswaertiges-amt.de). kung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Im Dezember wurde der erste Fall für 2015 im Bundesstaat Florida gemeldet. Ein Mann aus Broward County war bereits im Oktober erkrankt. Autochthone Infektionen treten in Florida seit 2009 jedes Jahr vereinzelt auf. Mückenschutz beachten. Uganda Listeriose: Ende Januar wurden 12 Infektionen aus 6 Bundesstaaten gemeldet. Ein Mensch ist verstorben. Je 4 Menschen sind in Michigan und New York erkrankt, je einen Fall gab es in Indiana, Massachusetts, New Jersey und Pennsylvania. Die Erreger (Listeria mono­cytogenes) werden über Lebensmittel übertragen, besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, Ältere, Schwangere und Kinder. Als Infektionsquelle wurden fertig verpackte Salate der Firma Dole identifiziert. Die betroffenen Produkte wurden zurückgerufen. Aus Kanada wurden ebenfalls 7 Infektionen registriert. Reisende sollten lokale Warnhinweise beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Cholera: Im Distrikt Wakiso am Viktoriasee sind Anfang Dezember 7 Menschen verstorben, weitere 20 wurden in einer Klinik behandelt. Ebenfalls Anfang Dezember wurden im Distrikt Mbale (O) 12 Verdachtsfälle gemeldet. Im Distrikt Hoima (W) sind seit Ende Oktober 195 Menschen aufgrund einer Cholera-Infektion behandelt worden, es gab 6 Todesfälle. Besonders betroffen sind die Fischerdörfer am Albertsee. Im Distrikt Busia (SO) wurden seit Ende Oktober 231 Erkrankungen mit 2 Todesfällen gemeldet. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein. Schlafkrankheit: Anfang Januar ist eine amerikanische Touristin während ihres Aufenthaltes in Uganda erkrankt. Sie wird in einer Klinik in Nairobi (Tansania) behandelt. Safari-Reisende in Ostafrika, speziell in Wildreservate, sollten auf das potenzielle Übertragungsrisiko und die Primärsymptome hingewiesen werden, Schutz vor Tsetse-Fliegen beachten und bei verdächtigen Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen. Die weitere Diagnostik und Therapie sollte durch einen Tropenmediziner erfolgen. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet. Mindestens 50 Menschen sind verstorben. Impfschutz beachten. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit wurden bis Ende Januar etwa ein Dutzend importierte Fälle gemeldet. Venezuela Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr 15.839 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Im Januar wurden 266 Verdachtsfälle verzeichnet, 21 Infektionen konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Vereinigte Arabische Emirate Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinander­ setzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Coronavirus: Mitte Januar wurden 2 Menschen mit einer Infektion mit MERS-CoV in einer Klinik behandelt. Es sind die ersten Fälle seit Juni letzten Jahres. Nähere Informationen liegen noch nicht vor. USA Dengue: Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 80.000 Menschen erkrankt, es gab 53 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert. Seitdem wurden ausschließlich importierte Erkrankungen ver­ zeichnet. Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 237 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 44 Kinder und 23 Touristen. Seit Anfang Januar wurden keine Neuinfektionen registriert. Die Erkran© Centrum für Reisemedizin Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang letzten Jahres sind landesweit ca. 59.300 Kinder erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 26 % gesunken. Seit 27 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016 September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. 2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als 16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es bisher ausschließlich in China. Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Affenpocken: Mitte Januar hat das Gesundheitsministerium 2 Todesfälle und weitere Infektionen in der Präfektur Mbomou (SO) bestätigt. Nach 2001 und 2014 ist dies der dritte Ausbruch in der Zentral­afrikanischen Republik. Der zu den Orthopoxviren gehörende Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das Erregerreservoir sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine Mensch-zuMensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003 wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus West-Afrika in die USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa 100 Erkrankungen führte. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Reisemedizin SPEZIAL Erster Dengue-Impfstoff in Endemiegebieten im Einsatz Ende 2015 wurde mit Dengvaxia® der weltweit erste Impfstoff gegen Dengue in Mexiko zugelassen. Die tetravalente Lebend­ impfung basiert auf einer Chimäre, die aus dem Gelbfieber-Impfstamm geschaffen wurde. Hier wurden gentechnisch Erbinformationen zum Hüllprotein des Gelbfiebervirus ersetzt durch solche zu den Dengue-Viren 1–4. Das Impfschema ist relativ aufwändig mit drei Impfdosen im jeweils 6-monatigen Abstand (0, 6, 12 Monate), die Zulassung ist auf die Altersspanne 9–45 Jahre beschränkt. In den Zulassungsstudien wurden insgesamt mehr als 60.000 Probanden geimpft. Die Daten zur Sicherheit der Impfung sind gut. Sanofi Pasteur gibt auch an, dass kein Signal für eine Zunahme von Dengue hämorrhagischem Fieber (DHF) entdeckt wurde. In den ersten Analysen erwies sich die Impfung auch ein Jahr nach erfolgter Grundimmunisierung als sehr immunogen gegen alle 4 Dengue-Serotypen. Jedoch waren die Ergebnisse zur protektiven Effektivität, der tatsächlichen Schutzrate gegen die Erkrankung, eher enttäuschend. Nach Analyseprotokoll lag die Effektivität der Impfung in Lateinamerika bei lediglich 30,2 %, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen für die Serotypen: 55,6 % für Typ 1, 9,2 % für Typ 2, 75,3 % für Typ 3 und 100 % für Typ 4. Folgestudien und Nachberechnungen mit Reduktion der Effektivität auf bestimmte Altersgruppen ergaben eine etwas bessere Schutzrate, die nun laut Presseerklärung mit 60 % angegeben wird. Hierbei scheinen vor © Centrum für Reisemedizin allem jugendliche Impflinge zu profitieren, die bereits eine Episode von Dengue durchgemacht haben. Zulassungen in weiteren Ländern werden folgen, hier sind zunächst unter anderem Brasilien und Indien geplant. Eine Zulassung oder gar Vermarktung in der westlichen Welt ist nicht geplant. Schon relativ früh in der Auswertung der Zulassungsstudien war absehbar, dass dies mit zahlreichen Rückfragen durch EMA und FDA und Forderungen nach weiteren Studien verbunden sein würde. In Zusammenschau der bisher publizierten Daten kann der Impfstoff Reisenden nicht empfohlen werden. Aufgrund der fehlenden Zulassung durch die EMA ist er in Europa auch nicht verfügbar, ein Import aus Mexiko oder Brasilien wäre nur unter erheblichen Kosten zur realisieren und könnte zudem durch die fehlende Produkthaftung potentiell zu nicht unerheblichen juristische Komplikationen führen. Prof. Dr. T. Jelinek Quellen: – Pressemeldung von Sanofi Pasteur vom 09.12.2015 – Hadinegoro SR, et al. Efficacy and Long-Term Safety of a Dengue Vaccine in Regions of Endemic Disease. N Engl J Med. 2015;373:1195–206. – Villar L et al. Efficacy of a tetravalent dengue vaccine in children in Latin America. N Engl J Med. 2015;372:113–23. 28 Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC ie vel.NET sow r Für CRM tra Mitgliede T E N l. e v a tr CRM r Download kostenfreie dien der Fachme Das reisemedizinische Fachwissen des CRM Centrum für Reisemedizin auch für Ihren Tablet-PC! Holen Sie sich die CRM App Reisemedizin und nutzen Sie unsere umfangreichen Fachmedien im Zusammenspiel. Ob als Beratungsinstrument, Nachschlagewerk oder Informationsmedium – mit dieser App werden Sie bei den unterschiedlichsten Fragestellungen sinnvoll unterstützt. Unsere CRM App Reisemedizin bietet Ihnen mehr Flexibilität in Ihrer reisemedizinischen Beratung. www.crm.de/reisemedizinapp Apple, the Apple Logo and iPhone are Trademarks of Apple Inc., registered in the U.S and other countries.App Store is a Service mark of Apple inc. 17. Forum Reisen und Gesundheit Special: Reisen nach Afrika © iStockphoto.com/hadynyah Reisemedizinische Fortbildung im Rahmen der ITB Berlin 2016 11. & 12. März 2016 CityCube Berlin www.crm.de/itb2016 Veranstalter CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe www.crm.de Jetzt lden! anme