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Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
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Reisemedizin aktuell
Dominikanische Republik
Zika-Virus: Erste autochthone Fälle
6
Frankreich
Schistosomiasis: Erneut Infektion auf Korsika in 2015
7
Indien
Hepatitis: Ausbruch im Bundesstaat Himachal Pradesh
9
Nigeria
Lassa-Fieber: Erster Todesfall in der Hauptstadt Abuja
20
Sierra Leone
Ebola: Ausbruch wieder aufgeflammt
24
Thailand
Dengue: Saisonal ungewöhnlich hohe Fallzahlen
26
Uganda
Schlafkrankheit: Amerikanische Touristin erkrankt
27
Reisemedizin SPEZIAL
Erster Dengue-Impfstoff in Endemiegebieten im Einsatz
28
Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
IMPRESSUM
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Reisemedizin aktuell
Erscheinungsweise:14-täglich
(in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin)
Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten.
Herausgeber:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Telefon: 0211/904 29-0
Telefax: 0211/904 29-99
Die Angaben sind nach bestem Wissen und
sorgfältigen Recherchen zusammengestellt.
Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM
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die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung
in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung
auch von Teilen des Werkes bedarf der
Genehmigung des Herausgebers.
ISSN 2192-5097
© CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN
DÜSSELDORF 2016
Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
Birgit Pfeiffer
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Afghanistan
Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A
und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine
permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen
wie Hygiene und Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in
denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen gemeldet. 2014 wurden
insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die
Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen
und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten
haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen.
Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise
erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO
wiederholt.
sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst letzte
Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S) regis­
triert. Presseberichten zufolge sind Anfang Januar 7 Menschen in
Hurghada am Roten Meer erkrankt, es gab einen Todesfall. Auch
in Luxor werden 2 Menschen mit dem Verdacht einer Infektion in
einer Klinik behandelt. Es werden verschiedene Ursachen für den
Anstieg diskutiert. Die Zirkulation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl
der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen
zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen.
Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten
bei insgesamt 354, darunter sind 124 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe
Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt
verfügbar (Stand 26.1.2016):
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend
gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch
terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein
(www.auswaertiges-amt.de).
Hepatitis A: Havrix 1440 (10er Packung), Vaqta
Influenza (Impfstoffe Saison 2015/2016): Afluria, Begripal,
Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac , Optaflu, Vaxigrip
MMR: M-M-RVaxPRO (10er Packung)
Meningokokken C: Menjugate (10er Packung)
Pneumokokken: Pneumovax23 (Einzeldosis)
Polio: IPV Mérieux
Tetanus + Diphtherie: Td-Rix (10er Packung), Td-IMMUN
(10er Packung)
Tetanus + Diphtherie + Pertussis: Boostrix (Einzeldosis),
TdaP-IMMUN
Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio,
Repevax
Tetanus + Diphtherie + Polio: Revaxis
Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhoral L
Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis)
Ägypten
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich
Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone
Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder
einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement
Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die
Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur
Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes
Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende
kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten.
Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche
zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen
werden.
Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster­
Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November 2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr
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durch Influenza­ A(H5N1) in Ägypten­mehr als 34 Millionen Tiere
zum Opfer gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger Tage
16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Ende April 2015 wurde
bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza
A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel
wurden Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder
frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es
gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW).
Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem
Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei
wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat
ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst
umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten.
Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer
Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewalt­
samen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein
erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt
zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der
deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reise­
veranstalter zu beachten und die aktuelle Medienbericht­erstattung
zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Aserbaidschan
Algerien
Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien
immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere
in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­
osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten
Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von
islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien
zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de).
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 149 Infektionen
gemeldet, die meisten aus der Provinz Formosa an der Grenze zu
Paraguay. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle regis­
triert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz
Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere
orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus
durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten.
Äthiopien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera
beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise
aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung
kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko.
Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus
durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und
2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde
der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Australien
Angola
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahl­reichen
Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel
der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten.
Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium meldete Ende Januar
99 Verdachtsfälle in Viana, einer Stadt in der Metropolregion der
Hauptstadt Luanda. 8 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden bestätigt. Die ersten Infektionen wurden bereits Ende
Dezember vergangenen Jahres gemeldet. Die Behörden planen Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung. Impfschutz
beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben.
Äquatorialguinea
Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten PolioFälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten.
Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der
Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung
ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die
sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer
Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Argentinien
Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall
gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im
vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen
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Dengue: Mitte Januar wurde aus Clifton Beach, einem Ort nahe
Cairns, die erste Dengue-Infektion im Bundesstaat Queensland in
diesem Jahr gemeldet. Ein Tourist aus Neuseeland war nach seiner Rückkehr aus Australien erkrankt. Bis Ende Januar wurden in
Queensland 13 Infektionen bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden
landesweit 1.678 Infektionen gemeldet. Mit 550 Infektionen ist der
Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Hier sind
seit Jahresbeginn bereits 26 Menschen erkrankt, landesweit wurden
59 Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten.
Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.407 Fälle gemeldet,
das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden
bereits 1.336 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind
weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. Impfschutz beachten.
Ross River-Krankheit: Im vergangenen Jahr haben die Erkrankungen
stark zugenommen. Bis Ende Dezember wurden 9.549 Infektionen
gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein
Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, mit
6.182 Erkrankungen in 2015. Hier wurden seit Jahresbeginn 143 der
landesweit 194 Fälle verzeichnet. Das Ross River-Virus wird durch
Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor.
Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich
nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende
Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung,
Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate
bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen.
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Bahamas
Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am
03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long
Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Die
Wiederaufbauarbeiten dauern noch an (www.auswaertiges-amt.de).
Bangladesh
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde
seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten.
Windpocken: Im Distrikt Netrakona (N) wurden seit November vergangenen Jahres in 9 Dörfern mindestens 70 Fälle registriert. 5 Menschen sind an Komplikationen der Infektion verstorben, darunter
2 ältere, chronisch kranke Erwachsene und 3 Kinder, die eine Pneumonie entwickelt haben. Impfschutz beachten.
Barbados
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen
importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden
122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab
1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden
290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden.
2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. 5 weitere Verdachtsfälle konnten
nicht bestätigt werden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten
Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Belgien
Sicherheitshinweis: Nach den terroristischen Anschlägen in Paris
am 13.11.2015 werden die Sicherheitsmaßnahmen in Belgien fortlaufend angepasst. Es ist weiterhin mit verstärkter Polizeipräsenz
und mit Sicherheitskontrollen an Bahnhöfen und Flughäfen sowie
an den Außengrenzen, insbesondere zu Frankreich, zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Belize
Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone
Infektionen gemeldet. Ende August 2015 wurden 4 Infektionen in
der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle.
Mückenschutz beachten.
Benin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von
vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni letzten Jahres wurde das Land von
der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und
ggf. Cholera beachten.
Bolivien
Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten
13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf
mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus
den Departements Beni (NO) und Pando (N). Bereits Mitte Juli 2014
wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die
Zahl auf mindestens 15 gestiegen. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion
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bestätigt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer
Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in
Santa Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien
eingeschleppte Infektionen bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Botswana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in
der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in
Botswana­endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf
Übertragungswege und adäquate Hygiene.
Brasilien
Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone
und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden
20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal
erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O)
und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue.
Im letzten Jahr 1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens
843 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die
Bundes­staaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. 2014 wurden
landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen
wurden labortechnisch bestätigt, 473 Menschen sind verstorben.
2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen
im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015 haben die
Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig
die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das
Virus in insgesamt 18 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO),
Amazonas (N), Bahia (O), Ceará (NO), Espirito Santo (SO), Maranhão (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S),
Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande
do Norte (NO), Rondônia (NW), Roraima (N), São Paulo (SO) und
Tocantins (Z). Ende November haben die Gesundheitsbehörden den
ersten Todesfall bestätigt. Ein 35-jährige Mann mit verschiedenen
Vorerkrankungen war bereits im Juni in Sao Luis im Bundesstaat
Maranhão (NO) verstorben. Zwei weitere Verdachtsfälle wurden
aus dem Bundesstaat Alagoas (NO) gemeldet. Die Todesursache
konnte aber noch nicht bestätigt werden. Es wird vermutet, dass
der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem
vergangenen Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren.
Bis Ende Januar wurden landesweit ca. 3.900 Fälle gemeldet. 2014
waren es 147. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und
auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten,
eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die
brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache
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der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen, ein weiterer Hinweis auf
die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die
Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von
Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms.
Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher
Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in
die betroffenen Gebiete absehen.
Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg
der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen,
insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan.
Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Burkina Faso
Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch
Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren
geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW)
ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere
waren erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet. Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr
bestätigt. Ein 42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits
Ende Dezember erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa
60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der
Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen
werden. Experten erwarten eine Zunahme der Fälle in den nächsten
Wochen. Zum chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar verreisen
viele Menschen, außerdem schlachten Familien das Geflügel für
das Fest selbst. Seit Ende Dezember wurden 5 Erkrankungen durch
Influenza A(H5N6) verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen
verstorben. Seit dem ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden 9 Infektionen registriert, alle in China. Bei Geflügel wurde das
Virus bisher in China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember
sind 4 Kinder an einer Infektion mit Influenza A(H9N2) erkrankt.
Ein Fall wurde in der Provinz Anhui (O) registriert, die anderen 3
stammen aus der Provinz Hunan (SO). Im März 2013 wurde erstmals
ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem
kam es offiziell zu etwa 710 Erkrankungen mit insgesamt mindestens
274 Todesfällen. Seit Herbst 2015 wurden 24 Infektionen registriert,
mindestens 3 Menschen sind verstorben. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und
Winter registriert­. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Süd­osten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan
wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in
den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich
die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind
Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region
Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch
nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher
als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012
nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningokokken-Meningitis: Innerhalb der ersten 10 Tage des
neuen Jahres wurden bereits 63 Infektionen und 5 Todesfälle gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der
Erkrankungen mehr als verdoppelt. Informationen zur Serogruppe
des Erregers liegen nicht vor. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitis­
gürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten
Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach
Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016 wurde
in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein Restaurant
verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche Menschen,
darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadt­zentrum von
Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und beim
Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise
aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Burundi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land
10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten.
Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und
Hygiene beachten.
Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich
und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de).
Chile
Quallen: Im Januar wurden an Badestränden der Regionen Maule
und Valparaíso zahlreiche Portugiesische Galeeren (Physalia physalis)
gesichtet. Mehrere Menschen mussten ärztlich versorgt werden. Die
Portugiesische Galeere gehört zu den gefährlichsten Quallenarten
weltweit. An den bis zu 30 Meter langen Tentakeln finden sich bis zu
1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die sich bei Kontakt entladen und
ein potentes Toxingemisch enthalten. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es in Einzelfällen zu kardiopulmonalen Versagen kommen.
Nach Kontakt Tentakeln mit Salzwasser abspülen (kein Süßwasser)
bzw. mit Pinzette vorsichtig entfernen. Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Reisende sollten die örtlichen
Warnhinweise und Badeverbote beachten.
China
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen
sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend
gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus.
© Centrum für Reisemedizin
Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015
in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren
Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im
Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet
erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­
lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal
(Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen
(www.auswaertiges-amt.de).
Costa Rica
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica
in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden bis Mitte
November 3.020 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen
sind betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste)
und die benachbarte Provinz Puntarenas. Mückenschutz beachten.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April letzten Jahres
eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt.
Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt
und einer professionellen Entsorgung zugeführt. Bis Mitte November 2015 wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen
verliefen schwer. 2014 wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert.
Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW),
Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert.
3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der
Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven
Stechmücken beachten.
fohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten
(www.auswaertiges-amt.de).
Côte d’Ivoire
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen
Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt
haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu den durchschnittlichen
Zahlen in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit lag zwischen Mitte März und Mitte Juli. 2014 wurden
landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken
beachten!
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine
Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Dominikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den
höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der
aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ
wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September
33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert,
davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle,
10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg
der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle
gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen.
Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende
Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über
40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis
Anfang Juli letzten Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert.
Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet.
Mückenschutz beachten.
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und
103 Todesfälle registriert. 2014 wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes.
2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens
111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende Januar hat das Gesundheitsministerium 12 Erkrankungen bestätigt. 7 Infektionen gelten als autochthon und stammen
aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Die Übertragung
erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Dschibouti
Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt
notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich
abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein
erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale
und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird emp© Centrum für Reisemedizin
Ecuador
Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt,
bis Anfang Januar dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.670
gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in
den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr
aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden
2 autoch­thone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind
betroffen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem
14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d. h. mit einem Ausbruch muss
gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans
zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi
am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden
wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend
über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken
Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de).
El Salvador
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen
gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen.
157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende August 2015
wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen
sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken
beachten.
Zika-Virus: Im Januar hat das Gesundheitsministerium 3.836 Infektionen gemeldet, 63 der Patienten sind schwangere Frauen. Die
ersten Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert.
Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden
erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt.
Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Dengue: Seit Beginn des letzten Jahres sind etwa 2.600 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. 2014
waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt.
Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken
beachten.
Fidschi
Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne die
erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization)
wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet. Bis Mitte
Januar wurden 15 Erkrankungen bestätigt, es gibt 10 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter
als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen
des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit steigt das Risiko einer Infektion. Seit Anfang des Jahres wurden 55 Infektionen bestätigt, 39 in
der Northern Division, 14 in der Western Division und nur 2 in der
Central­Division. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­
mücken beachten!
Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Im vergangenen
Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Northern Division. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es
ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen.
Frankreich
Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine
Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von
Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss
Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern
waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde
bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine
Blasen­bilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den
Sommern­der Jahre 2011-2013 im Süden Korsikas aufgehalten und
dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten­
daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen, das im
Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt vermuten,
dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den 1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der Region
nachgewiesen.
Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem
Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes
registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November
69 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infek­
tionsrisiko für den Menschen dar.
Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden
in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische
Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen
Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt.
Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen
kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der
französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und
Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu
halten (www.auswaertiges-amt.de).
Französisch Guayana
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000
weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark
gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen Jahr wurden bisher 1.759 Erkrankungen bestätigt, es gibt
6.960 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf
dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen.
Mückenschutz beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Französisch Polynesien
Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von
einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten
und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die
Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter
war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie
in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen
Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten
Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Ghana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist
durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei
Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit
zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio
durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Cholera: Der Ausbruch, der im Juli 2014 begann und bei dem bis
Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben
sind, hat sich auch im letzten Jahr fortgesetzt. Bis Mitte Oktober
wurden 687 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Nachdem 3 Wochen in Folge keine neuen Infektionen registriert wurden,
haben die Behörden den Ausbruch für beendet erklärt. Besonders
betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt.
Hier wurden seit mehr als 3 Monaten keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen.
Gelbfieber: Das Gesundheitsministerium hat 12 Erkrankungen
bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Alle Infektionen sollen in der
ersten Januarwoche registriert worden sein. Betroffen sind 2 Distrikte
im Norden des Landes. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine
(einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben.
Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres mehr
als 110 Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 28 von
ihnen verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und
Northern Region. Bei allen Patienten wurde eine PneumokokkenInfektion nachgewiesen. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu
empfehlen.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni vergangenen Jahres
ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August
wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause
wurden seit Anfang Oktober erneut Infektionen auf mindestens
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
3 Farmen im Westen des Landes gemeldet. Seit Ende November
wurden 5 Ausbrüche in der Region Greater Accra verzeichnet. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen.
Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet.
Guadeloupe
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion
registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist
erkrankt. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Guatemala
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder
Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen
gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden bis Anfang Dezember ca. 27.600 Verdachtsfälle registriert. Ein
Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement
Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite
zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen
registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Im
vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen registriert.
Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten.
Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist
erkrankt. Bis Mitte Dezember ist die Zahl landesweit auf 29 gestiegen, 22 Infektionen wurden in der Provinz Zecapa (O) registriert, 7 in
der Provinz Escuintla (S). Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen
Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in
Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem
Kinder­wunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Guinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die
WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Die ersten
Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von
den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) hat die
Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum 27. Dezem-
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ber wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt)
und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Am 17. November wurde
der letzte Patient für geheilt erklärt. Das neugeborene Mädchen
hatte sich bei seiner inzwischen verstorbenen Mutter infiziert. Auch
alle Kontaktpersonen konnten die Quarantäne inzwischen verlassen. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch
von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren
(Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren
von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt
der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege
von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist
gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können,
rät das Auswärtige Amt Reisenden die Nachrichtenlage aufmerksam
zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen
besondere Vorsicht walten zu lassen.
Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011
gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im
Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden2015 4 derartige
Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern,
hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr
vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­
ausweis dokumentiert sein.
Guinea-Bissau
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit
nicht gemeldet. Hygiene beachten.
Guyana
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung
registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der
Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende
Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf
sorgfältigen Mückenschutz achten.
Haiti
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik
gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte
Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser
Zeit bis Ende November des vergangenen Jahres 754.735 Personen erkrankt, ca. 9.100 Menschen sind an der Infektion gestorben.
Von Jahresbeginn bis Ende November wurden ca. 31.400 Infektionen und 297 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind
die Fall­zahlen wieder leicht gestiegen. Alle 10 Départements des
Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört
dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schweren Erdbeben errichteten
Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem
Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung
erwägen.
Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet
hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr nach
Deutschland eine Infektion bestätigt. Mitte Januar wurden offiziell
5 autochthone Infektionen bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle.
Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
© Centrum für Reisemedizin
Sicherheitshinweis: Im Zusammenhang mit den Wahlen auf lokaler und nationaler Ebene, die sich voraussichtlich bis Anfang 2016
hinziehen werden, kann es in allen Landesteilen, vor allem aber in
der Hauptstadt, vermehrt zu politisch bedingten Unruhen kommen.
Fast täglich ist mit Demonstrationen und gewalttätigen Zusammenstößen zu rechnen, an denen auch Sicherheitskräfte beteiligt sein
können. Besondere Vorsicht ist am 24. Januar geboten, an dem die
zweite Runde der Präsidentschaftswahlen stattfinden soll. Bis zum
Abschluss dieses Prozesses wird besondere Vorsicht empfohlen und
dringend angeraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und
Demonstrationen zu meiden (www.auswaertiges-amt.de).
Honduras
Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf
5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr
wurden etwa 77.860 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten
Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S)
gemeldet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho.
2014 wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden
landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über
4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle.
Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl auf 167 gestiegen.
Anfang Januar wurden 40 Verdachtsfälle in den Departements
Valle (S), Choluteca­(S) und El Paraiso (SO) gemeldet. Im November
2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In
der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Indien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen
der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der
kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Im vergangenen Jahr wurden landesweit ca. 27.000
Infektionen registriert. Mit 20.660 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen
gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich
zurück. 2014 wurden landesweit 16.049 Fälle gemeldet. Schutz vor
tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Dengue: Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle
gemeldet und 200 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen
ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.836 Infektionen
und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten
20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTCVerkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID)
ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe
dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs
bei Dengue-Patien­ten erhöhen. Im Bundesstaat Punjab (N) wurden
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
14.128 Erkrankungen gemeldet, 18 Menschen sind verstorben. Ende
November sind in der Stadt Gurgaon (Bundesstaat Haryana, N) innerhalb von 2 Tagen 30 Menschen erkrankt. Im gesamten Monat waren
es mindestens 130. Seit Anfang letzten Jahres wurden 8.612 Erkrankungen registriert, die höchsten Fallzahlen seit 5 Jahren. 2014 wurden landesweit 40.197 Erkrankungen gemeldet, die meisten Fälle
stammen aus Maharashtra, Orissa, West Bengal und Karnataka.
126 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr
1.606 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis
(JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO,) West
Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 279 Todesfälle. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen und 293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms
(AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N)
und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit
8.739 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits
2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind
2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden
1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositions­
prophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 3.500 Menschen
sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab 7 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache konnte
mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser
bestätigt werden. Gefährdet für schwere Verläufe sind besonders
Schwangere. Hygiene sorgfältig beachten.
Influenza: Die Influenzaaktivität ist weiterhin relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweine­
grippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen.
Allein in Maharashtra (W) sind im vergangenen Jahr ca. 8.600 Menschen erkrankt und 905 verstorben. Seit Beginn des Jahres wurden
im Bundesstaat Rajasthan (NW) 47 Infektionen bestätigt, 10 Menschen sind verstorben. Im Bundesstaat Himachal Pradesh (N) wurden
3 Todesfälle und 20 Erkrankungen verzeichnet. Impfschutz beachten.
Malaria: Im vergangenen Jahr sind bis Ende November landesweit
1.036.629 Menschen erkrankt, 273 Menschen sind verstorben. Wie
auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten
Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nord­osten
des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach
Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien
ist auch in Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist
Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem
höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter
Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer
Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je
nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO
als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten
Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die
Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März
2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten
(Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das
Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und
Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen
vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt
nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g.
© Centrum für Reisemedizin
Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind
ebenfalls von der Regelung ausgenommen.
Tollwut: Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im Distrikt Ahmednagar (Bundesstaat Maharashtra) verstorben. Nach einem Biss
eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle
Behandlung erhalten. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit
den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger
ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die
Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische
Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen un­unter­
brochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt
die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber
der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine
prophylaktische Impfung zu stellen.
Vogelgrippe: Das Vogelgrippevirus Influenza A(H5N1) ist in Indien
endemisch. Erstmals seit 3 Jahren wurde Mitte Januar im Bundesstaat Tripura (NO) ein Ausbruch bei Geflügel registriert. Menschliche
Erkrankungen wurden bisher nicht gemeldet.
Indonesien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet,
mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im
März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert,
seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und
Typhus weiterhin beachten.
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen
Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits zahlreiche Infektionen und mehrere Dutzend Todesfälle verzeichnet. Am
stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java, Sumatra und Sulawesi. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (AedesArten) beachten.
Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind
auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion
gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund
gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im vergangenen
Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in
24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte
Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne
etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen
und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus
anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der
aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle
Impfung großzügiger gestellt werden.
Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten
im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind
die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014
insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind
verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die
hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit
ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates
schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr
zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit
Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle
der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von
über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen
Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten
unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte
10
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden.
Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine
Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis
des Zika-Virus in Indonesien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich
vor dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und
Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu meiden(www.auswaertiges-amt.de).
Irak
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene
beachten.
Cholera: Seit September 2015 gibt es Ausbrüche in 16 der
19 Gouverne­ments. Besonders betroffen sind Bagdad (Z), an‑Nadschaf­
(SW), Babil (Z) sowie al-Qadisiyya (Z). Bis Ende November wurden
landesweit 2.810 bestätigte Erkrankungs- und 2 Todesfälle gemeldet. In den Gouvernements Erbil und Dahuk in der autonomen
Region Kurdistan im Norden des Landes wurden 4 Infektionen registriert. Umfangreiche Impfkampagnen u. a. in mehreren Flüchtlingscamps wurden gestartet. Hygiene beachten.
Mumps: Mitte Dezember wurde ein Ausbruch bei Schulkindern in
Bagdad gemeldet, die meisten Infektionen stammen aus dem nordöstlichen Stadtteil Sadr City. Bisher sind etwa 7.000 Kinder erkrankt.
Die Zahl der Neuinfektionen geht inzwischen zurück. Impfschutz
beachten.
Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite
Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in
Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im
Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt
mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders
gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien),
Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad
sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung
und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam
verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Iran
Influenza: Seit etwa Mitte November 2015 wurden in mehreren
Provinzen des Landes Ausbrüche von Influenza A(H1N1), der sog.
Schweinegrippe, registriert. Insgesamt sind ca. 1.190 Menschen
erkrankt und 112 verstorben. Impfkampagnen wurden gestartet.
2014 sind mindestens 89 Menschen verstorben. Impfschutz beachten.
Irland
Mumps: Seit Juli 2014 gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher
sind 2.829 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden
des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary
und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Seit Beginn dieses Jahres wurden 47 Infektionen verzeichnet,
© Centrum für Reisemedizin
etwa halb so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 2.020 Infektionen gemeldet. 2014 wurden
landes­weit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten
ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten.
Israel
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Japan
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk
Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung)
(www.auswaertiges-amt.de).
Jemen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten.
Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage
von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben
zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt.
Im Gouvernement Hadramaut werden laut Presseberichten in einer
Klinik täglich ca. 400 neue Erkrankungen registriert, 30 Menschen
seien verstorben. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko
arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen
nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im
Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächst­gelegene
deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der
Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge
gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch.
Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten
des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar.
Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt
nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage
ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung
der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt
(www.auswaertiges-amt.de).
Jordanien
Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an
der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend
darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In
Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kund­
gebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren
sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird
geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Kambodscha
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektions­
gefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen
und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen
Cholera.
Kamerun
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im
Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der
größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer
wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in
besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen.
Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der
offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer
gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im
Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und
März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere.
Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf
weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich
abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor
allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Kanada
Hepatitis A: In Dawson Creek in der Provinz British Columbia (W)
wurde ein Cluster von 6 Infektionen registriert. Die Behörden konnten die Infektionsquelle bisher nicht ermitteln. Auch im Reservat
Horse Lake in der angrenzenden Provinz Alberta wurde eine Erkrankung verzeichnet. Ob ein Zusammenhang zwischen den Fällen
besteht, ist noch nicht bekannt. Hygiene sorgfältig beachten, ggf. ist
eine Impfung zu erwägen.
Listeriose: Ende Januar hat fertig verpackter Salat der US-amerikanischen Firma Dole auch in Kanada zu 7 Erkrankungen geführt. Die
betroffenen Produkte wurden zurückgerufen. In den USA gab es
12 Infektionen und einen Todesfall. Die Erreger (Listeria monocytogenes) werden über Lebensmittel übertragen, besonders gefährdet
sind immungeschwächte Personen, Ältere, Schwangere und Kinder.
Reisende sollten lokale Warnhinweise beachten.
Kap Verde
Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium
einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen
wurden im September registriert, seitdem wurden etwa 4.750 Fälle
gemeldet. Inzwischen sind auch die Inseln Maio und Fogo betroffen.
Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe,
dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache
eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
© Centrum für Reisemedizin
Kasachstan
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus
(Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der
ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten.
Kenia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit mehrere
Tausend Infektionen mit mehr als 130 Todesfällen gemeldet. Ende
November letzten Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte
Flüchtlingslager Dadaab erreicht, mindestens 1.000 Menschen sind
erkrankt und 10 verstorben. Im Januar dieses Jahres sind im County
Tharaka Nithi (Z) 2 Menschen verstorben, 114 weitere wurden in
einer Klinik behandelt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei
Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der
jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen
in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten.
Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des
Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi
besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertigesamt.de).
Kirgisistan
Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen
sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch konta­
miniertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch
hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege,
adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus).
Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet.
Besonders betroffen ist die Region Chui mit der Hauptstadt Bischkek.
Impfschutz beachten.
Kolumbien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hygiene beachten.
Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert.
2015 wurden 356.079 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten
bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In der ersten Januarwoche dieses Jahres wurden bereits 669 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz
beachten.
Dengue: Bis Ende Dezember wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 72 Menschen sind verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen
schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum
des Landes. 2014 gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten
labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen
schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
13
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Reise- und Tropenmedizin 2016
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CRM Basisseminar
CRM Basis-Refresherseminar
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der Bundesärztekammer
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AS 4 Tauchsportmedizin und
Reisemedizinische Assistance
AS 5 Geomedizinische Länderkunde
und Internationaler Tourismus
AS 6 Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
AS 7 Risikogruppen und Reisen
AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit
AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen
8 Module à 60 Minuten
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03./04.12.2016
23./24.04.2016
26.11.2016
München
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für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner
4 Tage CRM Basisseminar und
2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze
und Rückkehrermedizin
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wo immer Sie möchten!
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Aufbauseminare bzw. Inhaber des
„Fachzertifikats Reisemedizin (DFR)“
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Medizinisches Assistenzpersonal
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mit geringen Vorkenntnissen
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Assistentin/Assistent“
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03.12.2016
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Düsseldorf
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2-tägig
1-tägig
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CRM Basisseminars
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10./11.06.2016
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erworbenen Wissens
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19.05.2016
10.06.2016
17.06.2016
26.08.2016
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Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die
ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im
Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt
Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte Januar
dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen landesweit
auf 776 gestiegen. Es gibt mehr als 13.500 Verdachtsfälle, darunter
auch etwa 650 schwangere Frauen. Betroffen sind die Departements Bolivar, Cordoba, Norte de Santander und Sucre im Norden
des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres­
wurden Fälle gemeldet. Anfang November wurden 10 Verdachtsfälle in Barranquilla (Departement Atlantica, N) verzeichnet. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen
auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet,
dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4-7 Tage und geht
mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und
Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS
bei Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste Kind
mit Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion als
Ursache der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorg­
fältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten
derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete
absehen.
Kongo, Demokratische Republik
Cholera: Insgesamt wurden seit Beginn des letzten Jahres
ca. 18.400 Fälle gemeldet, mindestens 272 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen werden aus den östlichen Provinzen
gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Süd-Kivu, hier wird
die Situation durch die zahlreichen Camps für Flüchtlinge aus dem
benachbarten Burundi verschärft. In den meisten Regionen geht die
Zahl der Neuinfektionen allerdings zurück. Landesweit wurden 2014
ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Hygiene
und ggf. Impfschutz beachten.
Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell
Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der
Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine
Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet.
Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen
bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest
kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene
Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der
Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere
Ausbrüche.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen
Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt.
Dies gilt in besonderem Maße für die ehemalige Provinz Orientale,
die Provinzen Nord- und Süd-Kivu, Maniema, Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga (Norden der ehemaligen Provinz
Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen
Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche
oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein
tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen,
große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Kongo, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene
beachten.
Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im
Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral
gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit
zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger
offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten.
Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu
rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist
daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere
Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten
sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de).
Korea, Nord-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene
beachten, ggf. Typhus-Impfung.
Kuba
Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der
Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar
letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise
erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden
immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im
Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf
gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum
Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit
engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden.
Laos
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten.
Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später
verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um
eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 6
gestiegen. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Libanon
Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene
Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit
zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten
Impfschutz beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine
Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen,
die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen
Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak,
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert
und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt
werden.
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Malawi
Liberia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden
erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr
gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das
Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte
Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber
am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das
zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land
bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die
ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach
hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt.
Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach
6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des
Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch
von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren
(Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren
von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt
der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege
von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen
werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu
lassen.
Libyen
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen
nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf
(www.auswaertiges-amt.de).
Madagaskar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche
wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten.
Pest: Seit August letzten Jahres steigen die Fallzahlen landesweit
an. 174 Menschen sind seitdem an Beulenpest erkrankt, es gab
63 Todesfälle. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt
vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle
registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es
263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor
Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden.
Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden.
Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren
beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Seit Mitte Dezember
letzten Jahres sind in 6 Distrikten am Chilwa-See (S) 444 Menschen
erkrankt, es gab 18 Todesfälle. Auch im Distrikt Nkhata Bay am
Malawi­see wurden 27 Fälle bestätigt, darunter auch bei 3 ausländischen Touristen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des
Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus)
beachten.
Malaysia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera,
landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung.
Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die
Bundes­staaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen
El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Seit
Anfang des Jahres wurden bereits 9.210 Infektionen und 14 Todesfälle verzeichnet. Etwa die Hälfte stammt aus Selangor. Im vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen gemeldet,
336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich die Zahlen
im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose ist wie in
ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit
einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr
terroris­tischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen
Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig
verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten
in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu
rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und
es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein
Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen
Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der
Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise
Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfel­
ersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Mali
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich
Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine
weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015
ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt.
Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine
Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Malaria: In den letzten Monaten haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes.
In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden zwischen Oktober und Ende Dezember 2015 mehr als 38.800 Erkrankungen bestätigt, mindestens 29 Menschen sind verstorben. Landes-
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
weit wurden im selben Zeitraum ca. 318.000 Infektionen registriert.
Es gab mindestens 147 Todesfälle. Seit Anfang dieses Jahres wurden
landesweit ca. 22.100 Malariafälle bestätigt, 11 Menschen sind verstorben. Auch im Norden werden weiterhin vermehrt Erkrankungen
verzeichnet, seit Jahresbeginn sind es 3.025 und ein Todesfall. Für
die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemo­
prophylaxe beachten.
Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits
am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren
kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu
vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es
ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen
kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu
verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen
der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige
Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertigesamt.de).
Marokko
Leishmaniase, kutane: Eine Häufung kutaner Leishmaniasen wird
aus der Provinz Jerada, an der Grenze zu Algerien, gemeldet. Etwa
100 Menschen sind erkrankt. Die Parasitose ist in Marokko endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich
der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen.
Als Reservoir dienen Nagetiere, z. B. Sandratten, aber auch Hunde.
Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger
Mückennetze beachten.
Martinique
Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen
Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar wurden 47 Erkrankungen
bestätigt, es gibt 610 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung
erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der
Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die
betroffenen Gebiete absehen.
Mauretanien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio
wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz
(Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen
nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenz­gebiet
zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren
terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in
Nouak­chott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht
ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht
(www.auswaertiges-amt.de).
Mexiko
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­
wasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt
auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda
erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle
registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte
November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas­ (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen
Jahr bis Ende Dezember landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am
stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und
Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660
Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt
werden. 39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit
124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch
bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz
vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion
in den Bundesstaaten Chiapas (S) und Nuevo Leon (NO) bestätigt.
Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer
und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Mosambik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten
Cholera-Ausbrüchen. Landesweit wurden seit September 5 Todesfälle und mehr als 800 Erkrankungen verzeichnet. Am stärksten
betroffen sind die Provinzen Nampula, Zambezia und Niassa. Eine
weitere Zunahme der Fallzahlen während der aktuellen Regenzeit
wird befürchtet. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft
werden.
Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­
tions­gebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der
Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen.
Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt.
Malaria: Im Vergleich zu 2014 sind die Fallzahlen in der Provinz Tete
(NW) im vergangenen Jahr stark gestiegen. 2014 wurden 20.000
Erkrankungen und 22 Todesfälle gemeldet, im Folgejahr waren es
370.000 Infektionen, 213 Menschen sind verstorben. Landesweit
besteht ein hohes Übertragungsrisiko, auch in der Hauptstadt
Maputo. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten.
2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1
(cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz
beachten.
Namibia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit
(Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia
war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1
aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch
unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera)
bei Reisen beachten.
Nepal
Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres
steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt
im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde
die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird
in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der
IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten.
Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung.
Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom
25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres
Nachbeben der Stärke 7,4. In den schwer betroffenen Gebieten
(Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot, Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli)
sind weiterhin Infrastrukturschäden vorhanden und die Regionen
daher schwer zugänglich. Bei Reisen in die betroffenen Gebiete ist
daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders
schwer von den Beben betroffenen Trekking- Gebieten Langtang
und Manaslu ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten
möglich. Von Reisen in diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. (www.auswaertiges-amt.de).
Nicaragua
Myanmar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene
beachten.
Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind 2015 mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region
5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als
Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden
im vergangenen Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2015
5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben.
In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen
sind verstorben. Landesweit wurden im letzten Jahr mehr als 36.000
Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht.
Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird
besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf
von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet.
Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der
Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig
beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten.
Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.117 Infektionen bestätigt.
Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist
verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis
Ende 2014 ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion
bestätigt. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende November wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen
sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos
Managua­ (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW),
Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). 2014 wurden
35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt
von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer
Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht
zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die
in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten
laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende
Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de).
Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet,
die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu
Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region
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Niederländische Antillen
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion aus
dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Der Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittel­
amerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Niger
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf
gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers
(Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe
auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant.
Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nigeria
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der
Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang letzten Jahres wurden
aus verschiedenen Bundesstaaten mehr als 5.910 Infektionen mit
188 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben.
Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen.
Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres wurden mindestens 283 Infektionen in 18 der 36 Staaten registriert, 82 Menschen
sind verstorben. Im Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt Abuja gemeldet. Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau
und ist während eines Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt.
Trotz des Anstiegs zum Ende des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und
41 Todesfälle. 2014 gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle,
in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria
endemisch und verbreitet sich v. a. über Nager. Die Übertragung
erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom
Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über
Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von
Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein
geringes Infektionsrisiko.
Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl
der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im
Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus
dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert.
Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen
immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO
Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf
2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano
und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die
Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt. Im Januar
dieses Jahres gab es erneut mindestens 40 Ausbrüche in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta, Ebonyi) und 8 im
Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa, Federal Capital
Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa 7.200 Tiere
erkrankt, ca. 120.000 wurden getötet. Menschen sind bisher nicht
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erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria
nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus
Lagos an der Tierseuche.
Oman
Coronavirus: Das Gesundheitsministerium hat Anfang Januar eine
Infektion mit MERS-CoV gemeldet. Ein 44-Jähriger aus der Region
Nord Al Batinah ist Ende Dezember erkrankt und wird seit Anfang
Januar in einer Klinik behandelt. Er hatte Kontakt zu Dromedaren. Die
letzte Erkrankung in dem Sultanat wurde Ende Mai 2015 gemeldet,
insgesamt wurden bisher 7 Fälle offiziell bestätigt.
Pakistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet
werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr
zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge
von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der
Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte November
etwa 4.500 Infektionen registriert, 10 Menschen sind verstorben. In
der Stadt Multan wurden 2015 ca. 400 Erkrankungen und 2 Todesfälle verzeichnet. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.664 Fälle
gemeldet, es gab 11 Todesfälle. Besonders betroffen ist die Stadt
Karachi. Weitere Infektionen gab es im letzten Jahr im Bundesstaat
Belutschistan (O). Mückenschutz beachten.
Influenza: Ähnlich wie im benachbarten Indien ist die Influenza­
aktivität relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Besonders
betroffen ist der Bundesstat Punjab. Seit Mitte November letzten
Jahres wurden etwa 100 Infektionen und 14 Todesfälle bestätigt.
Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr
registriert. Ein 1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar ist
erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 52 Infektionen
gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des
Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014
landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten
Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe
auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus
dem Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar dieses Jahres
wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in Quetta (SW)
13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere Verletzte.
Die geplante Impfkampagne, bei der landesweit 2,4 Millionen Kinder
geimpft werden sollten, wurde gestoppt. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene
und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes
über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer
Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicher­
stellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich
länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise
eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung
soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen
und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt.
Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der
Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas,
FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht
eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten
(www.auswaertiges-amt.de).
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Palästinensische Gebiete
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Panama
Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle
bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab
25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 179 Erkrankungen registriert, 159 gelten als autochthon. Mückenschutz
beachten­.
Dengue: In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. 2014 wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind
3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz
vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Zika-Virus: Seit Anfang Dezember haben die Gesundheitsbehörden
4 autochthone Infektionen bestätigt. Es gibt 95 weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna
Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Papua-Neuguinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene
beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden.
Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der
Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Nähre Informationen liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten.
Paraguay
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone
Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt
aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang
Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang 2015 wurden 4.291 Infektionen
registriert. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt
und ihrer Umgebung. Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die
Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten.
Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im
Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen
ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten
Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle
gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und
251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch
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seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken
beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro
Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay
(O) direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato
Grosso do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este
(Region Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z)
verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer
afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden
erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt.
Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen
wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones­
,
Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen
oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr
befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche
Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet
der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten
unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de).
Peru
Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium
88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion
gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N)
erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 100 gestiegen, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Dezember 2015 sind 39.455 Infektionen und
51 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres
(ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen
sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen
Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den
Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Philippinen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf
den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten,
ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Dengue: Bis Ende November wurden landesweit 169.435 Infektionen
registriert, 511 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und
Northern Mindanao. Landesweit haben die Fallzahlen im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um ca. 59,5 % zugenommen. Der Höhepunkt
des Ausbruchs scheint überwunden zu sein. Im August und September
haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera Dengue-Ausbrüche
gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 180 % erhöht. In der Provinz Antique im Westen der Insel
Panay haben sich die Fallzahlen von Januar bis Oktober letzten Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Im Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen.
Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­mücken beachten.
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Leptospirose: Heftige Unwetter und Tropenstürme mit z. T. starken Überschwemmungen kommen regelmäßig vor. Infolge des
Taifuns Melor (lokale Bezeichnung: Nona) Ende Dezember letzten
Jahres haben die Infektionen zugenommen. In der Provinz Oriental Mindoro (Insel Mindoro) sind mehr als 50 Menschen erkrankt,
auch einige Todesfälle wurden verzeichnet. Leptospiren gelangen
über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt.
Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder
indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder
Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können
die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Kontakt zu Überschwemmungswasser sollte unbedingt vermieden werden.
Sicherheitshinweis: Mitte Dezember 2015 wurden die Philippinen vom Taifun Melor (Nona) heimgesucht. Hunderttausende
Menschen wurden evakuiert, zahlreiche Inlandsflüge und Fährverbindungen ausgesetzt. Bereits im November hatte der Taifun
Koppu (lokale Bezeichnung: Lando) in Luzon nördlich von Manila
für heftige Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Reisende
sollten sich über die Medien über die aktuelle Lage informieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Puerto Rico
Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014
der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit
4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es
gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone
Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein
Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres
wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die
erste autochthone Infektion bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Russland
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt
sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A
empfohlen.
Influenza: Saisonal erhöhte Grippe-Aktivität mit regionalen Ausbrüchen wird aus diversen Landesteilen gemeldet. Es gab mindestens 17 Todesfälle, mehrere Hundert werden in Kliniken behandelt.
Besonders betroffen ist die Region Kamtschatka im äußersten Osten
des Landes. Risiko-Personen sollten geimpft sein.
Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen)
kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und
streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten
ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein.
Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach
Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Sambia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In
mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Samoa, Amerikanisch-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­
erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Samoa, West
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­
erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Saudi-Arabien
Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare
vermutet. Landesweit kam es bis zum 24. Januar zu 1.289 laborbestätigten Infektionen mit 551 Todesfällen. Das European Centre­
for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit
1.649 laborbestätigte Fälle, 638 Menschen sind verstorben. Die
meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe
der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen
Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien.
Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko,
Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien,
Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form
einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten­,
Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als
40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen
Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten.
Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit
einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag
nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine
Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen
der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung,
dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten
ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern
zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private
Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj
müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern
mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio
geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel
bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die
Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelb­
fieber­impfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen
für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich.
Senegal
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt.
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause
auf. Hygiene und Impfstatus beachten.
Sierra Leone
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und
Impfschutz weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Etwa 2 Monate nachdem die WHO
das Land am 7. November 2015 für Ebola-frei erklärt hatte, ist der
Ausbruch erneut aufgeflammt. Mitte Januar dieses Jahres wurde
ein neuer Todesfall im Distrikt Tonkolili gemeldet. Die 22-Jährige
stammte aus dem Distrikt Kambia im Norden des Landes, die Infektion wurde erst nach ihrem Tod erkannt. Eine 38-Jährige, die Tante
des Opfers, ist inzwischen ebenfalls erkrankt. Etwa 150 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Bis zum 31. Oktober 2015
wurden insgesamt 14.078 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt)
sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt
entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen,
typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das
Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige
Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich
von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere
besondere Vorsicht walten zu lassen.
Simbabwe
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt
es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt
es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind
erkrankt. Seit Anfang 2015 wurden mehr als 300 Infektionen bestätigt. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N).
Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen
Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen.
Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden.
Singapur
Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine
terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt.
Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer
Zunahme der Mückenpopulation geführt. Seit November steigen die
Fallzahlen an und erreichen wöchentlich neue Höchstwerte für diese
Jahreszeit. Seit Anfang des neuen Jahres wurden bereits 1.882 Fälle
gemeldet, mehr als in den Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre.
Ein Mensch ist verstorben. In Singapur herrscht Dengue Typ 1 vor,
im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings
von Dengue Typ 2 verursacht. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven
Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): In den ersten 2 Wochen
des Jahres wurden bereits 923 Infektionen registriert, das sind etwa
so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres und erneut ein Drittel mehr als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr
wurden 28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren
sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt
sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders
auf gute Hygiene achten.
© Centrum für Reisemedizin
Somalia
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier
in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps
außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne
Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen
Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch
Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von
April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut
bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle
folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die
letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der
Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie
vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf
die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes
wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de).
Sri Lanka
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im
August 2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt
Colombo aufgetreten. Hygiene beachten.
Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während
und nach der Regenzeit. Seit Oktober letzten Jahres steigt die Zahl
der Neuinfektionen an. Bis Ende Dezember sind 29.777 Menschen
erkrankt, 54 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte
gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo
weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2014 wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet.
Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und
Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert
die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von
Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Leptospirose: Im vergangenen Jahr sind landesweit 4.402 Menschen
erkrankt und mindestens 40 verstorben. Nach ungewöhnlich starken Regenfällen sind besonders die Farmer in den benachbarten
Regionen Anuradhapura und Kurunegala im Landesinneren betroffen. 2014 wurden landesweit ca. 3.200 Infektionen gemeldet. Lepto­
spiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde)
in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den
direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser,
Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben.
Eine Aufklärung des Reisenden über den perkutanen Infektionsweg
ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden.
Südafrika
Typhus: Ende Januar wurden aus Johannesburg 4 Infektionen und ein
Todesfall gemeldet. Die Infektionsquelle ist bisher nicht bekannt. Der
Erreger ist in der Provinz Gauteng (NO) endemisch, aber nicht sehr
häufig. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten ggf. eine
Impfung erwägen.
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Sudan
Syrien
Dengue: Seit August letzten Jahres sind landesweit 133 Menschen
an einer Dengue-Infektion verstorben, es gab insgesamt 571 Verdachtsfälle. Der Ausbruch begann in der Region Dafur, dort wurden
523 Fälle mit 128 Todesfällen verzeichnet. Seit Mitte Oktober hat
sich der Ausbruch auf die benachbarten Regionen West-, Süd- und
Nord-Kurdufan ausgeweitet. Mückenschutz beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden.
Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im
Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen,
von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im
Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen
zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera
ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der
Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung
vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten
saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu.
Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die
höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit,
Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber:
Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012
verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte
Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und
2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten.
Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut
vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den
benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei)
gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten
bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für
eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem
Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien
quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der
öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung
eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und
Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu
informieren (www.auswaertiges-amt.de).
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich
gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle
Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise
aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche
Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de).
Südsudan, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes
Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind
auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu
bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten
Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten,
das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf
weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de).
Suriname
Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle
registriert­. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer
afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden
erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In
der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Tadschikistan
Taiwan
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach
einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September
sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen
zurückgegangen, sie liegt aber noch weit über den Fallzahlen der
Vorjahre. Im Januar sind bisher 321 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum in 2015 waren es 80 Erkrankungen und in den Jahren
2011-2014 durchschnittlich nur 12. Ein Schwerpunkt liegt wieder
im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten
Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der
Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9)
erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle
traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen
hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im
Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in
Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert.
Tansania
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es
kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am
häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
© Centrum für Reisemedizin
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit
Mitte August letzten Jahres in 21 Regionen 202 Menschen verstorben, es gibt etwa 12.800 Erkrankte. Anfang November waren die
Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 %
der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der
Neuinfektionen zurück. Seit Anfang Oktober wurden in der Region
Mwanza am Südufer des Viktoriasees 19 Todesfälle und 613 Erkrankungen gemeldet. Im Distrikt Musoma (Mara-Region) am West­
ufer des Sees sind 9 Menschen verstorben. Beide Ausbrüche haben
bereits im September begonnen. Erstmals seit 5 Jahren wurden
Anfang November in Arusha ca. 240 Infektionen und ein Todesfall
verzeichnet. Der Erreger wurde vermutlich aus der Region Singida
eingeschleppt. Aus der Region Tanga (W) wurden Anfang November
6 Todesfälle gemeldet. Zur gleichen Zeit wurden 7 Erkrankungen in
der Region Kigoma am Tanganjikasee registriert. Seit Mitte September wurden in der Region Sansibar 572 Infektionen und 7 Todesfälle
verzeichnet, 274 auf der Insel Unguja (ehemals Sansibar) und 298 auf
der Insel Pemba. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende
erwägen.
Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlaments- und
Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel und im Hinblick
auf eine mögliche Wiederholung des Wahlgangs ist die Lage dort
politisch besonders angespannt. Reisenden wird daher empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden.
Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland
und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels kommen kann
(www.auswaertiges-amt.de).
Thailand
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen.
Hygiene beachten.
Coronavirus: Ende Januar wurde bei einem 71-jährigen Mann
nach seiner Rückkehr aus dem Oman eine Infektion mit MERS-CoV
bestätigt. Die Gesundheitsbehörden haben ca. 250 Kontaktpersonen ermittelt, die jetzt unter Beobachtung stehen. Es ist der zweite
bestätigte Import der Infektion, bereits im Juni 2015 war ein Mensch
nach der Rückkehr aus dem Oman erkrankt.
© iStockphoto.com/hadynyah
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits
ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. In 67 Provinzen wurden
ca. 2.400 Erkrankungen verzeichnet. Experten warnen, dass das
momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg
der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein Infektionsrisiko besteht
ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und
August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet,
davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
©
Togo
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im
gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch
in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt
es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit
entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten
Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6.
Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten.
Tschad
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten
sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem
benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012
5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und
das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt.
Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Tunesien
Sicherheitshinweis: Auf Sicherheitskräfte in der Innenstadt von
Tunis wurde am 24.11.2015 ein Anschlag verübt. Dabei kam es zu
mehreren Todesopfern. Die tunesische Regierung hat daraufhin den
Ausnahmezustand verhängt. Reisenden wird dringend empfohlen,
Anweisungen der Sicherheitskräfte zu befolgen (www.auswaertigesamt.de).
Türkei
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Coronavirus: Anfang Januar wurden 5 Menschen in der zentralen
Provinz Kayseri in einer Klinik behandelt und unter Quarantäne
gestellt. Nach ihrer Rückkehr von einer Pilgerreise nach Saudi-Arabien litten sie an Symptomen einer Infektion mit MERS-CoV. Die
Bestätigung der Infektion steht noch aus. Mitte Oktober 2014 ist in
Ankara ein Mann nach seinem Aufenthalt in Saudi-Arabien verstorben. Es ist der erste bestätigte Fall in der Türkei.
Sicherheitshinweis: Am 12. Januar 2016 wurde auf dem At Meydani­,
in der Innenstadt von Istanbul, ein Terroranschlag verübt, dem
deutsche Reisende zum Opfer gefallen sind. Die Ermittlungen
der zuständigen Behörden dauern noch an. Reisenden in Istanbul
17. Forum Reisen und
Gesundheit in Berlin
11. & 12. März 2016
Centrum für Reisemedizin
26
Special: Reisen nach Afrika
n
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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
und anderen Großstädten der Türkei wird dringend geraten, Menschenansammlungen auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen zu meiden und sich über die aktuellen Reise­
hinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten
(www.auiswaertiges-amt.de).
kung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf
der Insel Oahu registriert. Im Dezember wurde der erste Fall für 2015
im Bundesstaat Florida gemeldet. Ein Mann aus Broward County
war bereits im Oktober erkrankt. Autochthone Infektionen treten in
Florida seit 2009 jedes Jahr vereinzelt auf. Mückenschutz beachten.
Uganda
Listeriose: Ende Januar wurden 12 Infektionen aus 6 Bundesstaaten gemeldet. Ein Mensch ist verstorben. Je 4 Menschen sind in
Michigan und New York erkrankt, je einen Fall gab es in Indiana,
Massachusetts, New Jersey und Pennsylvania. Die Erreger (Listeria
mono­cytogenes) werden über Lebensmittel übertragen, besonders
gefährdet sind immungeschwächte Personen, Ältere, Schwangere
und Kinder. Als Infektionsquelle wurden fertig verpackte Salate der
Firma Dole identifiziert. Die betroffenen Produkte wurden zurückgerufen. Aus Kanada wurden ebenfalls 7 Infektionen registriert. Reisende sollten lokale Warnhinweise beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera
landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder
ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und
Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten.
Cholera: Im Distrikt Wakiso am Viktoriasee sind Anfang Dezember
7 Menschen verstorben, weitere 20 wurden in einer Klinik behandelt. Ebenfalls Anfang Dezember wurden im Distrikt Mbale (O)
12 Verdachtsfälle gemeldet. Im Distrikt Hoima (W) sind seit Ende
Oktober 195 Menschen aufgrund einer Cholera-Infektion behandelt
worden, es gab 6 Todesfälle. Besonders betroffen sind die Fischerdörfer am Albertsee. Im Distrikt Busia (SO) wurden seit Ende Oktober
231 Erkrankungen mit 2 Todesfällen gemeldet. Nahrungsmittel- und
Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein.
Schlafkrankheit: Anfang Januar ist eine amerikanische Touristin
während ihres Aufenthaltes in Uganda erkrankt. Sie wird in einer
Klinik in Nairobi (Tansania) behandelt. Safari-Reisende in Ostafrika,
speziell in Wildreservate, sollten auf das potenzielle Übertragungsrisiko und die Primärsymptome hingewiesen werden, Schutz vor
Tsetse-Fliegen beachten und bei verdächtigen Symptomen sofort
einen Arzt aufsuchen. Die weitere Diagnostik und Therapie sollte
durch einen Tropenmediziner erfolgen.
Ukraine
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen
sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor.
Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Influenza: Aus weiten Teilen des Landes werden vermehrt Infektionen mit Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, gemeldet.
Mindestens 50 Menschen sind verstorben. Impfschutz beachten.
Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im
Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP)
erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich
um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt.
Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit wurden bis Ende Januar etwa ein Dutzend importierte Fälle gemeldet.
Venezuela
Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr
15.839 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt.
Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen.
Im Januar wurden 266 Verdachtsfälle verzeichnet, 21 Infektionen
konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik
in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger
wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer
Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem
Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien
und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Vereinigte Arabische Emirate
Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und
Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinander­
setzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an
einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de).
Coronavirus: Mitte Januar wurden 2 Menschen mit einer Infektion
mit MERS-CoV in einer Klinik behandelt. Es sind die ersten Fälle seit
Juni letzten Jahres. Nähere Informationen liegen noch nicht vor.
USA
Dengue: Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 80.000 Menschen
erkrankt, es gab 53 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh
Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der
Infektionen begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz
vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die
Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert.
Seitdem wurden ausschließlich importierte Erkrankungen ver­
zeichnet.
Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel
Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 237 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 44 Kinder und 23 Touristen. Seit
Anfang Januar wurden keine Neuinfektionen registriert. Die Erkran© Centrum für Reisemedizin
Vietnam
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang letzten Jahres
sind landesweit ca. 59.300 Kinder erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Im
Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 26 % gesunken. Seit
27
CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 2/16 • 27. Januar 2016
September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen
das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden
des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die
Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes
Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine
spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten.
Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen
an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen
Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen.
2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel
registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen
Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden
und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als
16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014
wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung
von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge
verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober
2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar
wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen
Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon
Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden
getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in
China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es
bisher ausschließlich in China.
Zentralafrikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben
A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet.
Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Affenpocken: Mitte Januar hat das Gesundheitsministerium
2 Todesfälle und weitere Infektionen in der Präfektur Mbomou (SO)
bestätigt. Nach 2001 und 2014 ist dies der dritte Ausbruch in der
Zentral­afrikanischen Republik. Der zu den Orthopoxviren gehörende
Erreger wurde 1970 in Zentralafrika entdeckt. Das Erregerreservoir
sind Nagetiere, vorwiegend Hörnchen. Die Infektion erfolgt meistens über Kontakt zu erkrankten Tieren, aber auch eine Mensch-zuMensch-Übertragung ist möglich. Nach Aussetzen der Pockenimpfung kam es seit 1996 vereinzelt zu regionalen Ausbrüchen. 2003
wurde das Virus durch illegale Tiertransporte aus West-Afrika in die
USA exportiert, wo es zu einem überregionalen Ausbruch mit etwa
100 Erkrankungen führte.
Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt
das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik
(www.auswaertiges-amt.de).
Reisemedizin SPEZIAL
Erster Dengue-Impfstoff in Endemiegebieten im Einsatz
Ende 2015 wurde mit Dengvaxia® der weltweit erste Impfstoff
gegen Dengue in Mexiko zugelassen. Die tetravalente Lebend­
impfung basiert auf einer Chimäre, die aus dem Gelbfieber-Impfstamm geschaffen wurde. Hier wurden gentechnisch Erbinformationen zum Hüllprotein des Gelbfiebervirus ersetzt durch solche zu
den Dengue-Viren 1–4. Das Impfschema ist relativ aufwändig mit
drei Impfdosen im jeweils 6-monatigen Abstand (0, 6, 12 Monate),
die Zulassung ist auf die Altersspanne 9–45 Jahre beschränkt.
In den Zulassungsstudien wurden insgesamt mehr als 60.000 Probanden geimpft. Die Daten zur Sicherheit der Impfung sind gut.
Sanofi Pasteur gibt auch an, dass kein Signal für eine Zunahme
von Dengue hämorrhagischem Fieber (DHF) entdeckt wurde.
In den ersten Analysen erwies sich die Impfung auch ein Jahr nach
erfolgter Grundimmunisierung als sehr immunogen gegen alle
4 Dengue-Serotypen. Jedoch waren die Ergebnisse zur protektiven
Effektivität, der tatsächlichen Schutzrate gegen die Erkrankung,
eher enttäuschend. Nach Analyseprotokoll lag die Effektivität der
Impfung in Lateinamerika bei lediglich 30,2 %, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen für die Serotypen: 55,6 % für Typ 1, 9,2 %
für Typ 2, 75,3 % für Typ 3 und 100 % für Typ 4. Folgestudien und
Nachberechnungen mit Reduktion der Effektivität auf bestimmte
Altersgruppen ergaben eine etwas bessere Schutzrate, die nun laut
Presseerklärung mit 60 % angegeben wird. Hierbei scheinen vor
© Centrum für Reisemedizin
allem jugendliche Impflinge zu profitieren, die bereits eine Episode
von Dengue durchgemacht haben.
Zulassungen in weiteren Ländern werden folgen, hier sind zunächst
unter anderem Brasilien und Indien geplant. Eine Zulassung oder
gar Vermarktung in der westlichen Welt ist nicht geplant. Schon
relativ früh in der Auswertung der Zulassungsstudien war absehbar, dass dies mit zahlreichen Rückfragen durch EMA und FDA
und Forderungen nach weiteren Studien verbunden sein würde.
In Zusammenschau der bisher publizierten Daten kann der Impfstoff Reisenden nicht empfohlen werden. Aufgrund der fehlenden
Zulassung durch die EMA ist er in Europa auch nicht verfügbar,
ein Import aus Mexiko oder Brasilien wäre nur unter erheblichen
Kosten zur realisieren und könnte zudem durch die fehlende Produkthaftung potentiell zu nicht unerheblichen juristische Komplikationen führen.
Prof. Dr. T. Jelinek
Quellen:
– Pressemeldung von Sanofi Pasteur vom 09.12.2015
– Hadinegoro SR, et al. Efficacy and Long-Term Safety of a Dengue Vaccine
in Regions of Endemic Disease. N Engl J Med. 2015;373:1195–206.
– Villar L et al. Efficacy of a tetravalent dengue vaccine in children in Latin America.
N Engl J Med. 2015;372:113–23.
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