KoNat-Rundbrief 2015/04

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Neustadt, 04.04.2015
Liebe Artenfinderinnen und Artenfinder,
das Frühjahr hat uns bisher nicht sonderlich verwöhnt, besonders die letzten drei Wochen
waren in vielen Landesteilen sehr verregnet und die Sonne zeigte sich nur wenige Stunden.
Umso erfreulicher, dass sich dennoch viele von Ihnen raus in die Natur begeben und in diesem
Jahr schon über 10.000 Meldungen an die ArtenFinder-Plattform übermittelt haben.
Die meisten Meldungen betrafen Vögel. Der Großteil der Wintergäste zieht inzwischen ab, und
die Brutsaison ist bei vielen Arten bereits in vollem Gange. Nach und nach kommen die Zugvögel
zurück, die ersten Schwalben, Fitise und Kuckucke wurden gesichtet bzw. gehört.
Doch auch von Tagfaltern, aktuell wandernden Amphibien und aus ihren Winterbauten
hervorkommenden Reptilien wurden schon viele Beobachtungen gemeldet.
Wenn es nun über Ostern und in der folgenden Woche wieder sonnige Tage gibt und es
zunehmend wärmer wird, lohnt es sich z.B. auch nach Gelbsternen Ausschau zu halten.
Gelbsterne, Arten aus der Gattung „Gagea“, gibt es hierzulande mehrere, die teilweise
unterschiedliche Biotope besiedeln.
v.o.l.n.u.r.: Acker-Gelbstern (G. villosa), Wiesen-Gelbstern (G. pratensis), Wald-Gelbstern (G.
lutea) und Felsen-Gelbstern (G. saxatilis)
KoNat UG (haftungsbeschränkt)
Koordinierungsstelle für Ehrenamtsdaten der
kooperierenden Naturschutzverbände
Rheinland-Pfalz
Bismarckstr. 33
67433 Neustadt an der Weinstraße
www.konat.de
Bankverbindung
VR Bank Südpfalz eG
Landau: 2722160 (BLZ 548 625 00)
IBAN: DE15548625000002722160
BIC: GENODE61SUW
Es sind kleine, ausdauernde, krautige Pflanzen, die den Winter in Form von Zwiebeln
überdauern (Zwiebel-Geophyten). Der Blütenstängel ist meist einfach und oben verzweigt, so
dass jede Pflanze (ein) zwei oder mehr Blüten aufweist. Die Blüte besitzt 6 Blütenblätter (2 x 3),
was typisch für Liliengewächse ist.
Die Laubblätter sind lineal bis lanzettlich, flach, röhrig oder rinnig, an der Spitze kapuzenartig
zusammengezogen. Die Pflanze besitzt wenige grundständige Blätter und zwei Blätter am
Blütenstängel unterhalb des Blütenstandes.
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Gagea villosa, der Acker-Gelbstern, wächst vornehmlich auf Äckern und in Weinbergen
und hat einen deutlich behaarten Blütenstiel und sehr schmale Grundblätter.
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Gagea pratensis, der Wiesen-Gelbstern wächst auf grasigen Plätzen, vor allem am Rand
von Äckern, Wiesen und Weinbergen oder auch im Straßenbegleitgrün. Er hat einen
unbehaarten Blütenstiel und breitere Grundblätter.
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Gagea lutea, der Wald-Gelbstern, ist vor allem in Auwäldern zu finden. Auch er hat
besonders breite (bis 1 cm) Grundblätter.
Diese drei Arten sind in manchen Gegenden recht häufig zu finden, während die folgenden Arten
sehr selten sind:
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Gagea saxatilis, der Felsen-Gelbstern, ist selten und nur auf extrem trockenen
Kalkfelsstandorten zu finden. Er hat auffällig rundliche Blütenblätter.
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Gagea spathacea, der Scheidige Gelbstern, ist sehr selten und kommt z.B. in RheinlandPfalz nur im Westerwald vor.
Mit dieser kleinen Einführung in die Gruppe der Gold- oder auch Gelbsterne haben wir Sie
hoffentlich neugierig auf diese kleinen, aber besonders hübschen Pflänzchen gemacht. Vielleicht
bekommen wir ja in den nächsten Wochen einige Meldungen von Gagea-Arten.
Einen Überblick über die Verbreitungsgebiete der Gelbsterne finden Sie unter
http://floraweb.de/, der Informationsseite des Bundesamtes für Naturschutz.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Osterzeit und verbleiben mit
herzlichen Grüßen
KoNat UG (haftungsbeschränkt)
Koordinierungsstelle für Ehrenamtsdaten der
kooperierenden Naturschutzverbände
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