„Verkehrte Welt“ bei Chromidotilapia guntheri Uwe Werner Man glaubt es vielleicht nicht, aber meine ersten größeren Cichliden, die ich 1968 pflegte, waren Chromidotilapia guntheri. Geschenkt hatte sie mir – DANKE, Rainer – der heutige DATZ-Redakteur, R. Stawikowski. Damals glaubte ich, „Großcichliden“ zu pflegen – und das, obwohl diese Buntbarsche kaum mehr als 15 Zentimeter erreichen… Chromidotilapia guntheri war zu Ehren von Dr. Albert Carl Ludwig Gotthilf Günther (1830-1914) beschrieben worden, der von 1875 bis 1895 Kurator des Britischen Museums für Naturgeschichte war; allerdings lernte ich sie damals als Chromidotilapia guentheri kennen. Bei dieser auch heute noch oft gebrauchten Schreibweise handelt es sich aber um eine unerlaubte Emendation (Verbesserung), denn in der Erstbeschreibung findet man als Art-Epithel durchgängig ‘guntheri’. Was den von Boulenger im Jahre 1898 für Chromidotilapia kingsleyae (Typusart der Gattung) geschaffenen 112 Gattungsnamen angeht, besteht er aus dem griechischen ‘Chroma’ (= Farbe) und ‘Tilapia’, einem älteren Namen für eine andere afrikanischen Buntbarschgattung, der aus dem Tswana-Wort ‘Thiape’ hergeleitet und latinisiert worden ist. Chromidotilapia guntheri Beschrieben wurde Chromidotilapia guntheri im Jahre 1882 von Sauvage, und zwar als Hemichromis Guntheri. Als Synonyme gelten heute Hemichromis voltae STEINDACHNER, 1887 und Hemichromis tersquamatus GÜNTHER, 1899, aber auch DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Pelmatochromis pellegrini BOULENGER, 1903, Pelmatochromis boulengeri LÖNNBERG, 1903 und schließlich Chromidotilapia bosumtwensis PAULO, 1979. Wahrscheinlich verbirgt sich auch hinter Pelmatochromis belladorsalis INNES, 1935 dieselbe Art. Sauvages Erstbeschreibung enthält die Flossenformeln (D XVI,1 0; A III, 7) und die Zählwerte der Beschuppung (32 Schuppen auf der Seitenlinie, 2,5 darüber, 9 darunter, 4 Schuppenreihen auf der Wange), Angaben zur Kieferbezahnung (die mittleren Zähne des Oberkiefers sind ebenso lang wie die übrigen) und zu den Körperproportionen (u. a. gibt es Hinweise auf die verlängerte Schnauze, die Augengröße, den Augenabstand, die Körperhöhe und die Körperlänge, wozu schon wegen der von mir beigefügten Bilder nichts gesagt werden muss) und die Beflossung (gliederstrahlige Dorsale und Anale spitz auslaufend und bis zur Mitte der Schwanzflosse reichend; achter Rückenflossenstachel fast so lang wie die Schnauze). Sauvage schildert auch die Färbung eines 140Millimeter-Exemplars und weist zugleich darauf hin, dass ein ihm ebenfalls vorliegendes 80-mmTier etwas anders gefärbt sei. Tatsächlich gibt es alters- und geschlechtsspezifische Färbungsunterschiede, aber auch unterschiedliche Populationen. Chromidotilapia guntheri ist nämlich, wie weiter unten ausgeführt, sehr verbreitet und je nach Lebensraum mal etwas schlanker, mal etwas hochrückiger gebaut und eben auch in unterschiedlicher Intensität gefärbt und gezeichnet. Gegenüber: Das Männchen bei der Eiaufnahme Unten: Ein Weibchen von Chromidotilapia guntheri DCG-Informationen 44 (5): 112-125 113 Oben: Hier das Männchen der Art Geschlechtsunterschiede Die Geschlechter sind bei dieser Art - wie bei fast allen Chromidotilapiini - deutlich unterschiedlich gefärbt, wobei die bis etwa 15 Zentimeter Gesamtlänge messenden Männchen recht unscheinbar daher kommen. Ihre Körpergrundfarbe ist im Leben am Rücken oliv bis bräunlich, darunter sandfarben, und über die Körperseiten ziehen sich fünf breite, schemenhaft angedeutete Vertikalbinden, die auf der Körpermitte (und manchmal auch im oberen Rückenbereich) besonders deutlich hervortreten. Sie können aber auch stimmungsabhängig, etwa bei Angst, zu zwei weitgehend parallelen dunklen Längsbinden von grau-grüner Färbung verbunden sein. Die Kopfunterseite, genauer gesagt der Mundboden und die Unterseite des an der Seite bestenfalls 114 rosafarbenen Bauches, sowie die Kiemenhäute, die, wohl um die Weibchen zu beeindrucken, zur Vergrößerung des Kopfumfangs nach unten gebläht werden können, sind bei den Männchen rot. Vor dem Auge verläuft „auf 7 bis 8 Uhr“ bis zur – vor allem an der Seite – bläulich oder weiß akzentuierten Oberlippe ein schwacher „Nasenstreifen“. Hinter dem Auge befinden sich (wiederum bei beiden Geschlechtern) zunächst eine verwaschene, sich nach hinten verbreiternde dunkle Zone, die in einem an seinem vorderen Bereich verwaschenen, am Hinterrand relativ scharf abgegrenzten Fleck auf der Auswinkelung des hinteren Kiemendeckels ihr Ende findet. Hinter dem Kiemendeckel schließt sich dann bei den Männchen der meisten PopulatioDCG-Informationen 44 (5): 112-125 nen ein roter, keilförmig nach hinten weisender Fleck an. Bei den meist nur zehn bis zwölf Zentimeter Gesamtlänge erreichenden Weibchen sind der Kopf und der mittlere Körperbereich grünlichgelb bis gelb; der Bauch ist rot. Am leichtesten erkennt man sie aber an der Rückenflosse, die bei den meisten Populationen im unteren hartstrahligen Bereich ein bis zwei Reihen schwarzer rundlicher Flecke trägt, während der breite Bereich darüber metallisch-weiß, silbern oder gar golden glänzt. Der Flossensaum ist bei beiden Geschlechtern rot, ebenso die gliederstrahlige Rückenflosse. Die Afterflosse ist, wiederum bei Männchen und Weibchen, rötlich bis violett gefärbt und die Bauchflossen haben eine auffällige schwarz-weiße Kante. Weit verbreitet Das Ende Februar bei etwa 28 °C gesammelte Typusmaterialfür Sauvages Beschreibung von H. guntheri stammte übrigens von Efirou aus dem Cania River, nicht weit von Assinie-Mafia im Südosten der Elfenbeinküste. Die Art ist aber auch im übrigen zentralen Westafrika in diversen Küstenflüssen und -regionen verbreitet, und zwar vom Saint John River in Zentral-Liberia bis zum Cross River in Südost-Nigeria und in Südwest-Kamerun. Das bedeutet, dass die Fische auch im Niger und seinem größten Zufluss, dem Benue (frz: Bénoué) vorkommen und somit aus den Staaten Benin, Burkina Faso, Kamerun, Elfenbeinküste, Äquatorial Guinea, Ghana, Guinea, Liberia, Mali, Nigeria, Niger und Togo gemeldet sind. In den afrikanischen Ländern wird die Art je Unten: Bei der Balz zeigt sich die volle Farbenpracht. DCG-Informationen 44 (5): 112-125 115 Oben: Die Eier werden schubweise abgelegt und besamt. Teilweise werden auch schon Eier vor der nächsten Ablage aufgenommen. Unten: Larven im Alter von 48 Stunden 116 DCG-Informationen 44 (5): 112-125 nach Sprache auch mit unterschiedlichen Populärnamen belegt. Laut FishBase (Internet) heißt sie in Ghana Akpa-tsu, Bonto oder Boto (EweSprache) und Lue (Adangme-Sprache), in Nigeria Kwana (Hausa-Sprache) oder Itoin (Ijo-Sprache). Chromidotilapia guntheri soll nach unterschiedlichen Autoren sowohl in Regenwaldgebieten wie auch in der sich nordwärts anschließenden Savanne zu finden sein, in keinem Fall aber in Bergregionen, sondern nur im Tiefland, dort auch in küstennahen Überschwemmungsgebieten und Sümpfen. Offensichtlich bevorzugen die Fische, die sowohl in kleinen Wasserläufen wie auch in größeren Flüssen vorkommen, stehendes oder weniger stark fließendes Wasser und suchen Bereiche auf, die durch Steine oder eigelagertes Holz (Laub, Äste, Wurzeln) strukturiert sind und viele Versteckmöglichkeiten bieten. Weicher Grund (Sand, Detritus, Laub) wird ebenfalls bevorzugt. Chromidotilapia guntheri loennbergii Aus dem vulkanischen Barombi-ba-Kotto-See (seltener findet man auch andere Schreibweisen wie z. B. Barombi Koto, Balombi-Kotta, Barombima-Mbu und Brombi Mbo) im südwestlichen Kamerun ist von Trewavas im Jahre 1962 Pelmatochromis loennbergi beschrieben worden, wobei es sich auch um C. guntheri handeln könnte. Bislang spricht man aber von zwei Unterarten, nämlich der Nominatform C. guntheri guntheri und C. guntheri loennbergii. Lamboj (2004) merkt dazu an, dass der Status einer Unterart womöglich in Frage zu stellen ist. Ähnliche Bewertungen findet man auch im Internet. Offenbar fehlen wirklich trennende morphologische Unterschiede, so dass man P. loennbergi wahrscheinlich irgendwann als Synonym werten wird. DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Was die geringen Unterschiede zu C. g. guntheri angeht, betreffen sie neben etwas abweichenden Körperproportionen (schmalerer Augenabstand) die Beschuppung (nur 28 bzw. 29 Schuppen auf der Seitenlinie und oft nur 14 Schuppen um den Schwanzstiel), die Färbung (heller, Kopf und Rücken kräftiger gelb-grün, Bauch der Weibchen pinkfarben), die Zeichnung (beide Geschlechter tragen schwarze Flecke in der Rückenflosse und diese sind zahlreicher und weiter verstreut) und die Größe (C. g. loennbergii bleibt offensichtlich etwas kleiner). Chromidotilapia g. loennbergii ist auch aus diversen Fließgewässern in der unmittelbaren Umgebung des Sees gemeldet. Jedenfalls fanden meine holländischen Freunde H. von Heusden und M. Keijman die Fische im Jahre 2006 in einem kleinen Flüsschen, das die Straße von Kumba nach Ekondo Titi kreuzt. Als ich im Jahre 2013 mit M. Keijman in Kamerun war, hielten wir dort ebenfalls an, verzichteten aber darauf, in dem in einer Ansiedlung gelegenen, mittlerweile stark verschmutzten Gewässer zu fischen. Im Internet findet man die Unterart übrigens auf der „Roten Liste“ der IUCN als bedroht eingestuft, weil immer mehr Palmöl-Monokulturen entstehen, die wie die Abholzung und Brandrodung zum Eintrag von Sedimenten in den See und seiner Verschmutzung beitragen. Die Abholzung führt außerdem dazu, dass die Oberfläche des Sees stärkerem Wind ausgesetzt ist, wodurch die oberen, sauerstoffreichen und mit Fischen besiedelten Wasserschichten mit den unteren, die arm an Sauerstoff sind, zumindest vorübergehend vermischt werden, so dass der Fischbestand wegen Sauerstoffmangels absterben könnte. Außerdem besteht die Gefahr, dass der See, wie in der Vergangenheit schon geschehen, wieder ein117 mal CO2 ausstößt, was ein allgemeines Fischsterben zur Folge haben würde, und schließlich bedrohen auch der größere Wasserbedarf der ständig wachsenden Stadt Kumba und die Bevölkerungszunahme in der Region den natürlichen Lebensraum der Fische. Biotope in Ghana und Kamerun Ich selbst brachte Chromidotilapia guntheri sowohl aus Ghana - die hier abgebildeten Tiere stammen von dort - als auch aus Kamerun mit. Die Beschaffenheit der Biotope unterschied sich zum Teil ganz erheblich, weshalb ich hier einige beschreiben will. In Ghana fand ich die Art in einem Bach bei Ankasa (man findet auch die Schreibweisen Ankaasi und Ankaasa) nordwestlich der Ortschaft Takoradi. Über sandigen Grund floss klares Schwarzwasser (pH 5,5; GH 2; KH 4; Wasser 28 °C, Luft 31 °C), das in einer ausgeprägten Fließrinne durchaus kräftig strömte, andererseits aber auch seitliche flache Ausbuchtungen gefüllt hatte, wo das Wasser stand und wo der weiche schlammige Grund dicht mit Seerosengewächsen und Papyrus bestanden oder mit anderen Wasserpflanzen verkrautet war. Im River Butri, der zum Tano-Einzug gehört, sowie im River Mansi bei Tarkwa bzw. Bogaso floss das eingetrübte Wasser träge über Sand und Felsen, während der vergleichsweise klare Bach Abrahama (pH 7,5; dGH 1; KH 5) bei Buaka, zwischen Tano und Bia, bei niedrigem Wasserstand in seiner Mitte durchaus floss, aber auch verkrautete Randzonen mit ruhigen Ausbuchtungen aufwies, in denen sich die Fische bevorzugt aufhielten. Im Wasserreservoir des Dörfchens Atebubu und in recht großflächigen, wohl durch die Wühlerei von Goldgräbern entstandenen flachen Seen bei Kibi, wo auch Tila118 pia pra lebt, fanden wir die Art in stehendem, aber klarem Wasser. Aber auch im klaren und recht schnell fließenden Birim River bei Kibi (pH 7,5; dGH 0; KH 2), dessen sandiges Bett zahllose größere Steine strukturieren, sowie im mächtigen, eher trüben Volta (bei Senchi) konnten wir die Fische nachweisen. In Kamerun fingen wir die Art in den ruhigen Uferbereichen des ansonsten breiten und schnell fließenden, durch sandigen und felsigen Grund charakterisierten Manju-River im Cross-Einzug bei Mamfe (pH 6,5; dGH 0; KH 4; 26 °C), in einem zum Nyong-System gehörigen kleinen Bach bei Edea, 1,3 km nach dem Abzweig von der N 10 in Richtung Makondo, der kaum floss und der an der Straßenbrücke zu einem breiten, verkrauteten Wasserloch ausgeweitet war, was auch für den Ayatto-Fluss im Mungo-Einzug bei Doualá, 87,5 km von der Kreuzung N2/N3 bei Edea gilt, der klares und jetzt (im Februar) zur Trockenzeit flaches, kaum fließendes Schwarzwasser führte, aber leider voller Unrat lag und offensichtlich überdüngt war. Beim Schnorcheln stellten wir jedenfalls fest, dass die hier über sandigem Grund zwischen endlosen Algenpolstern mehr liegenden als schwimmenden C. guntheri zwar alle gut genährt waren, zumeist aber träge und heftig atmend auf dem Boden lagen. Schließlich will ich noch einen voller Bambuszweige und -blätter liegenden kleinen Schwarzwasserbach (No2/No3 0; pH 6,0; dGH < 3; KH 5, 25 °C) bei Akok bzw. Otongo-Kok (Otango-Kok) erwähnen, der etwa 300 Meter hinter der Ortschaft in Richtung Kribi (oder 48,2 km vor dem Beginn der Teerstraße in Kribi) die Straße kreuzt. Hier fingen wir besonders schlanke Chromidotilapia, deren Artzugehörigkeit vielleicht näher untersucht werden sollte, bevor man sie als C. guntheri bezeichnet. DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Oben: Ein Paar mit Jungfischschwarm... Pflege im Aquarium Aus den Gegebenheiten in den bevorzugten natürlichen Lebensräumen von C. guntheri kann man Rückschlüsse für die Einrichtung ihres Aquariums herleiten. Was das Wasser angeht, sollte der pH-Wert zwischen 6,0 und 7 liegen und darf notfalls auch bis 7,5 betragen, wobei die Karbonat- und die Gesamthärte niedrig, aber auch mit bis zu 20 °dGH recht hoch sein darf, ohne dass die Fische Unbehagen zeigen. Bei der relativen Größe dieser Cichliden ist aber eine effektive Filterung des Wassers angeraten. Allerdings sollte man dafür Sorge tragen, dass das Wasser nicht zu stark bewegt wird oder gar „strömt“. Die Temperatur sollte sich zwischen 24 °C und 28 °C bewegen und wenn möglich etwas schwanken (Raumheizung). DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Für die Pflege eines Paares reicht meiner Meinung nach schon ein Aquarium von etwa 100 Zentimeter Kantenlänge mit möglichst großer Grundfläche aus. Die Höhe des Aquariums ist weniger wichtig. Möchte man eine Gruppe von vielleicht fünf bis acht Tieren pflegen, sollte das Becken entsprechend größer sein und um 150 Zentimeter Kantenlänge (bei einem Fassungsvermögen von 350 bis 500 Liter) messen. Neben nicht zu grobsandigem Grund sollte man Steine, vor allem aber auch Wurzeln einbringen und das Aquarium nicht zu stark beleuchten bzw. die Wasseroberfläche gegebenenfalls zum Teil mit Schwimmpflanzen abschatten. Im Übrigen kann man das Becken auch durchaus bepflanzen, was zumindest für Anubias oder Crinum und andere nicht zu zarte Gewächse gilt, wobei es im Grunde 119 egal ist, ob sie in den heimatlichen Biotopen der Fische vorkommen. Die Chromidotilapia fressen die Pflanzen nicht an und graben sie in der Regel auch nicht aus, so dass man auf eine diesbezügliche Dekoration nicht verzichten muss. Futter und Fressverhalten Was die Fütterung der in Aquarien gehaltenen C. guntheri angeht, sollte man vielleicht die Feststellungen wissenschaftlicher Untersuchungen im Hinterkopf haben, wie sie von Ayoade und Ikulala (2007) veröffentlicht wurden. Danach ist der Ernährungszustand der Art im Gegensatz zu den anderen gleichzeitig untersuchten Cichliden (Hemichromis bimaculatus und Sarotherodon melanotheron) sowohl in der Trockenzeit wie auch in der Regenzeit nahezu gleich gut - oder besser gesagt, „gleich schlecht“. Die Tiere haben nämlich kaum nährstoffreiche Futterressourcen, sondern müssen sich im Wesentlichen mit Algen (Blaugrüne Algen, Grünalgen, Desmiden, Diatomeen) sowie anderen pflanzlichen Bestandteilen (Pflanzenteilchen) zufrieden geben, die zusammen etwa 67% der gesamten Nahrung ausmachen. An tierischer Nahrung nutzen sie Rädertierchen, kleine Kruster und Insekten, die aber nur gut 15 % der Nahrung stellen. Gelegentlich werden auch einmal kleine Schnecken gefressen oder ein paar Fischeier erbeutet. Hinzu kommen nicht identifizierte Organismen und (fast 11%) Sandkörner, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Wie man sieht, ist „Schmalhans“ Küchenmeister, weshalb die Fische unter Aquarienbedingungen gewissermaßen im Schlaraffenland leben. Jedenfalls füttern wir Aquarianer in der Regel deutlich nährstoffreicher, was womöglich nicht nur positiv gesehen werden kann. Zurückhaltung 120 ist also angesagt; vielleicht sollte man häufiger Flockenfutter anstelle von Frostfutter geben und, wenn man aus der Tiefkühltruhe füttert, in erster Linie ballastreiches Futter wie Cyclops und Daphnien oder auch Mysis und Krill reichen. Auf die Verfütterung von Tubifex und Roten Mückenlarven sollte man in jedem Fall verzichten und darf, zumindest ab und zu – sagen wir einmal für einen Tag pro Woche – ohne Fütterung auskommen. Das Fressverhalten dieser Chromidotilapia erinnert übrigens stark an das der südamerikanischen „Bodengrundsieber“ der Gattungen Geophagus und Satanoperca. Immer wieder wird das Maul in den Bodengrund geschoben, Substrat aufgenommen und unter deutlichen Kaubewegungen auf fressbare Partikel durchsucht oder „durchsiebt“. Durch das Ausspucken des restlichen Bodengrundes an anderer Stelle wird auf diese Weise der Bodengrund des Aquariums nach und nach umgeschichtet und vor allem von Stellen, an denen sich Detritus normalerweise sammelt, den die Fische bevorzugt auf verwertbares Futter hin untersuchen, weggeschafft. Man muss den Bodengrund also von Zeit zu Zeit wieder einebnen. Die Art laicht zu jeder Jahreszeit Chromidotilapia guntheri ist ein ovophiler, das heißt „Eier aufnehmender“ Maulbrüter im männlichen Geschlecht, wobei Männchen und Weibchen eine feste Paarbildung eingehen. Alles in allem handelt es sich hier um eine recht seltene Form der bei Cichliden vorkommenden Arten der Brutpflege, was die Beobachtung des Verhaltens um so attraktiver macht. Zum Eintritt der Geschlechtsreife, zur Laichzeit und zur Produktivität von Chromidotilapia guntheri liegen übrigens interessante neuere wissenDCG-Informationen 44 (5): 112-125 Oben: Wir bitten um Einlaß! schaftliche Untersuchungen aus den Küstenflüssen Ehania, Eholié, Noé und Soumié der südöstlichen Elfenbeinküste vor, die von Boussou et al. (2010) veröffentlicht wurden. Danach wurden die Brutpflegeaktivitäten im gesamten Zeitraum von Juli 2003 bis März 2005 in den genannten Flüssen dokumentiert und im Hinblick auf die genannten Schwerpunkte ausgewertet. Die Autoren stellten fest, dass die Art auf keinen jahreszeitlichen Fortpflanzungszeitraum festgelegt ist, sondern das ganze Jahr hindurch immer wieder nahezu ohne zeitliche Präferenzen laicht. In den Monaten August und September konnte allerdings ein leichter Anstieg der Fortpflanzungshäufigkeit festgestellt werden. Interessant ist auch, dass die Geschlechtsreife bei den Männchen schon bei einer Größe von DCG-Informationen 44 (5): 112-125 85,5 mm Standardlänge (ohne Schwanzflosse) erreicht ist, während Weibchen sie erst mit etwas mehr als 100 mm SL erreichen. Dieses Phänomen stimmte in allen untersuchten Flüssen überein und mag erklären, dass auch Paare laichen, bei denen die Weibchen größer sind als die Männchen. Das ist bei anderen Buntbarschen in der Regel nicht so, bei C. guntheri konnte ich es aber selbst beobachten. Im Übrigen lag bei den oben zitierten Untersuchungen die Anzahl der festgestellten Männchen mit Ausnahme im Soumié, wo das Geschlechterverhältnis genau 1:1 betrug, in allen Flüssen höher als die der Weibchen. Erstaunlich sind aber vor allem die festgestellten Eizahlen, die von einem Minimum von 70 bis zu einem Maximum von 470 (!) reichten. 121 Balz und Putzverhalten Die Initiative zur Paarbildung scheint bei dieser Art nicht von den Männchen, sondern von den Weibchen auszugehen, die ja auch intensiver gefärbt sind und mit ihrem roten Bauch und dem glänzenden Spiegelstreifen in der Rückenflosse leicht die Aufmerksamkeit der Männchen erregen können. Sie verfolgen sie aber auch und stoßen ihnen in die Bauchregion (eigene Beobachtungen; ZUKAL 1966). Parallel dazu kommt es zu Balzhandlungen, wie wir sie auch von anderen Cichliden kennen. Die Flossen werden bis zum Zerreißen aufgespannt, der Mundboden wird gesenkt, die Kiemenhäute werden nach unten abgespreizt und so der Kopfumfang vergrößert, während die Fische heftige Schläge mit dem Körper ausführen, wohl um sich gegenseitig zu beeindrucken bzw. ihre Stärke zu demonstrieren. Artspezifisch scheint mir zu sein, dass es während dieses Imponiergehabes immer wieder zu schnellem Körperzittern kommt und dass zumindest das Männchen immer wieder den Kopf hebt und sich schräg oder gar senkrecht mit dem Kopf nach oben vor dem Weibchen präsentiert. Dieses außergewöhnliche Balzverhalten beobachtete schon Paulo (1967); ich selbst konnte es auch fotografieren. Die Balz führt die Partner über das Laichsubstrat, das in der Regel aus einer festen Unterlage besteht. Stawikowski (1982) listet „Holzwurzeln, Kokosnußschalen, Steine und ähnliches“ auf, während die Art bei Paulo (1967) meist an den „senkrechten Innenkanten des Beckens“ laichte, und zwar „nicht nur nachts, wie verschiedentlich [von wem, sagt er nicht] behauptet wurde“. Vor dem Ablaichen ist immer ein Substratputzen zu beobachten, das nach Stawikowski (1982) „fester Bestandteil der vor dem Laichakt ablaufenden 122 Balzhandlungen“ ist. Vor dem Putzen deutet vor allem das Weibchen mit dem Kopf nach unten rüttelnd auf das Substrat, dann erst wird die Unterlage von beiden Partnern mit den Mäulern bearbeitet. Ich selbst beobachtete, wie ein Weibchen, direkt neben dem Männchen in einer zuvor ausgehobenen flachen Grube stehend, immer wieder gegen eine vertikale Wurzelfläche „stößelte“. Bei Zukal (1966) musste das laichwillige Paar auf dem Laichstein befindlichen Kies wegschaffen. Dabei nahmen die Tiere „große Steine ins Maul und schleuderten sie regelrecht weg“. Stawikowski (1982) beschreibt das Putzen wie folgt: „Dazu öffnen die Tiere ihre großen Mäuler, pressen sie auf das Substrat und führen unter Rüttelbewegungen schnell aufeinanderfolgende Schließ- und Öffnungsbewegungen des Maules durch.“ Während der Balz, spätestens aber während des Putzens treten die Genitalpapillen hervor. Beim Männchen ist die Papille schmal, spitz und nach hinten gerichtet, während sie beim Weibchen ein stumpfes, etwas nach vorn gerichtetes Ende hat. Das Ablaichverhalten Der Laichakt selbst wird in aller Ruhe vollzogen. Das Weibchen setzt die Eier in „Schnüren“ ab, die nach und nach ein mehr oder weniger geschlossenes Gelege bilden. Die jeweils abgesetzten Eier werden sofort vom Männchen besamt, wobei man bei genauem Hinsehen (STAWIKOWSKI 1982) „die aus seiner Genitalpapille austretende Spermienflüssigkeit erkennen“ kann. „Sie verteilt sich unter den durch die Flossenschläge des Männchens hervorgerufenen Wasserbewegungen wie eine kleine Wolke über den Eiern.“ Die Eier selbst sind wegen des hohen Dottergehalts intensiv gelb gefärbt, oval geformt und messen an ihrem größDCG-Informationen 44 (5): 112-125 Oben: Die Art kommt in sehr unterschiedlichen Habitaten vor. Hier das Flüsschen Ayatto in Kamerun. ten Durchmesser fast 3 Millimeter. Sie haften gut auf der Unterlage, obwohl sie etwas hin und her schwanken, wenn das Wasser durch die Manöver der laichenden Fische verwirbelt wird. Das Laichgeschäft dauert etwa dreißig Minuten bis zwei Stunden, je nachdem wie häufig die Tiere gestört oder abgelenkt werden, dann ist der Laichvorrat des Weibchens erschöpft. Aber schon vor den letzten, zahlenmäßig meist etwas kleineren Eischüben, beginnt das Männchen - und eben nicht das Weibchen, weshalb ich von einer „verkehrten Welt“ spreche -, die Eier vom Substrat in sein Maul aufzunehmen. Das Gelege wäre, bliebe es „offen“ liegen und würde es lediglich von den Eltern bewacht, viel zu auffällig und eine leicht sichtbare, verlockende Beute für Bruträuber, DCG-Informationen 44 (5): 112-125 sodass die Maulbrutpflege sinnvoll ist – und am besten sehr schnell beginnen sollte. Deswegen „saugt“ das Männchen den Großteil der Eier schon auf, bevor die letzten abgesetzt sind, oder es „lutscht“ sie gewissermaßen vom Substrat, um sie von nun an allein zu erbrüten. Das heißt aber nicht, dass die Paarbindung nicht weiter besteht. Nein, die „verkehrte Welt“ der Chromidotilapia guntheri setzt sich insofern fort, als sich das Männchen an einem geschützten und versteckten Platz aufhält, der dann vom Weibchen verteidigt wird. In regelrechten „Blitzattacken“ schießt es auf alle Fische los, die dieser Stelle zu nahe kommen, und jagt sie in die Flucht. Bei Zukal (1966) steht: „Nach jedem Ablaichen [gemeint sind die einzelnen „Schübe“] nahmen 123 die Tiere die Eier abwechselnd ins Maul. Dabei gab es stets Streit.“ Ob es sich um einen Beobachtungsfehler handelt oder ob in diesem Fall das Weibchen tatsächlich Eier aufnahm und über längere Zeit erbrütete, traue ich mich nicht sicher zu sagen. Allerdings heißt es ein paar Zeilen später: „Vier Tage brütete es [das Männchen] die Eier, dann verspeiste es sie schließlich doch. Leider verschwanden auch die Eier aus dem Maul des Weibchens.“ Normalerweise sollte jedenfalls nur das Männchen die Eier ins Maul aufnehmen. Paulo (1967) bekräftigt dies insofern, als er von 19 Zuchten mit sechs Weibchen und acht Männchen berichtet, dass sich die Weibchen nie am Tragen der Eier beteiligten und nicht einmal beim Ablaichen versuchten, die Eier aufzunehmen. Das war auch bei meinen Tieren nie der Fall. Wenn die Jungfische schwimmen Der Zeitraum bis zum ersten Entlassen der schwimmfähigen, voll entwickelten Jungfische beträgt bei Temperaturen um 26 °C zehn bis zwölf Tage. Die Größe der Jungen wird zu diesem Zeitpunkt mit fünf bis zu acht Millimeter Totallänge angegeben. Vereinzelt kommt es vor, dass die Jungfische auch schon einmal ein paar Tage früher für kurze Zeit aus dem Maul gelassen werden. Dann sind aber je nach Entwicklungsstand noch mehr oder weniger deutliche „Reste“ des Dottersackes zu erkennen und die Jungen schwimmen nicht wirklich frei, sondern „hüpfen“ immer nur momentweise vom Boden auf. Die Jungfische sind nicht nur groß, sondern auch robust und suchen ständig nach Nahrung, wobei sie in erster Linie den Boden absuchen. Natürlich sind sie in der Lage, vom ersten Tag an Artemianauplien zu fressen, nehmen aber auch jedes andere zu bewältigende Futter. Ihre Eltern 124 führen, begleiten und beschützen sie, wozu sie verschiedene Strategien anwenden. Anfangs nehmen beide Elternteile die Jungen bei der geringsten Gefahr ins Maul, wobei man den Eindruck hat, dass das Weibchen seinen Teil der Brut möglichst bald wieder ausspuckt bzw. vom Männchen aufnehmen lässt. Die Aufnahme der Jungen ist eine Angelegenheit auf Gegenseitigkeit. Nach kurzem Kopfrucken der Alttiere, wobei laut Stawikowski (1982) auch die Bauchflossen sehr schnell seitwärts abgespreizt werden, schwimmen die Jungfische auf die Mäuler der Eltern zu. Diese öffnen ihrerseits das Maul, bewegen sich aber auch oft ein wenig zurück, um alle diejenigen Babys einzusaugen, die sich an der Kopfunterseite befinden. Später – oder alternativ – kommt es aber auch vor, dass die Alttiere in schnellen Vorstößen versuchen, die potentiellen Fressfeinde zu verjagen, währenddessen sich die Jungen blitzschnell zu Boden sinken lassen und dort bewegungslos verharren, bis ihre Eltern wieder „normal“ über ihnen schwimmen. Seitliches Kopfrucken und plötzliches Zucken mit den Bauchflossen bewirken auch, dass sich die Jungfische sammeln. Paulo (1967) verweist darauf, dass sich Junge und Eltern auch durch die Scheibe eines eingehängten Aufzuchtbeckens erkennen; der Geruchssinn spielt also für das Zusammenfinden keine Rolle. Im Übrigen experimentierte er mit unterschiedlich gefärbten Attrappen aus Holz, um „das Rätsel der Beteiligung des Weibchens an der Brutpflege völlig zu lösen“. Die Jungfische „nahmen alles an, was irgendwie die Größe (nicht die Form) der Eltern hatte und einen grauen oder braunen Farbton zeigte. Sogar kräftiges Rot erkannten sie noch an. [Anmerkung des Autors: Das verwundert mich nicht, da doch das Weibchen einen roten Bauch hat!] Blau und Grün ignorierten sie; vor Schwarz oder grellem Weiß ergriffen die Jungen die DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Flucht. Ich stellte die Versuche ein, als ich merkte, daß sogar mein wackelnder Finger dazu fähig war, den gesamten Schwarm an sich zu ziehen.“ Und ein entsprechendes Foto beweist seine Beobachtung… Während der Brutpflege verblassen übrigens die hübschen Farben der Elterntiere, was auch sinnvoll erscheint. Schließlich ist es günstiger, nicht ganz so auffällig zu sein, wenn man mit einem Schwarm Babys unterwegs ist. Deshalb gehen die Rotfärbung und die gelbe bzw. gelbgrüne Färbung am Kopf und auf den Flanken deutlich zurück und beide Alttiere zeigen nun fast ständig die beiden schon erwähnten dunklen Parallelstreifen oder sie ersetzende Fleckenfolgen in der Körpermitte und am Rücken. Der metallisch glänzende Bereich in der Dorsale der Mutter und etwas Rot an ihrem Bauch bleiben allerdings auch jetzt noch erhalten. Die Jungfische wachsen schnell, was natürlich zur Folge hat, dass der Vater sie nicht mehr alle im Maul unterbringen kann. Deshalb hilft das Weibchen aus und übernimmt auch einen Teil der Jungen während der Nacht. Allerdings lässt die Aufnahmebereitschaft der Alttiere schon in der zweiten Woche deutlich nach. Die Kleinen werden dann weitgehend so betreut, wie man das von offenbrütenden Buntbarschen kennt und nur noch selten und für kurze Zeit ins Maul genommen, meist sogar „postwendend“ wieder ausgespuckt. Lamboj (2004) merkt übrigens an, dass die Jungfische von C. guntheri „einen auffälligen schwarzen Fleck am Beginn der Rückenflosse [haben], der bei adulten Exemplaren nicht mehr sichtbar ist und bei anderen Arten der Gattung fehlt“. Im Internet fand ich die Aussage, dass die ersten beiden Rückenflossenstrahlen bei Jungtieren bis 2,5 Zentimeter Gesamtlänge schwarz gefärbt sein sollen. Mir selbst ist das aber nie aufgefallen. DCG-Informationen 44 (5): 112-125 Im Alter von vier Monaten messen die Jungtiere dann schon zwischen vier und fünf Zentimeter Gesamtlänge; wenig später deutet sich bei den Weibchen bereits der metallische Rückenflossenstreifen an. Literatur: AYOADE, A. A. UND A. O. O. IKULALA (2007): Length weiht relationship, condition faktor und stomach contents of Hemichromis bimaculatus, Sarotherodon melanotheron und Chromidotilapia guentheri (Perciformes: Cichlidae) in Eleiyele Lake, Southwestern Nigeria. Rev. Biol. Prop. (Init. J. Trop. Biol.) Vl. 55 (3-4): 969-977 BOUSSOU, C. K. ET AL. (2010): Reproductive Biology of Chromidotilapia guntheri (Sauvage, 1882), (Cichlidae, Perciformes) in four coastal rivers (Ehania, NO, Soumié und Eholié) of Côte d’Ivoire in West Africa. Knowl. Managt. Aquatic Ecosyst. 396, 03: 1-15 LAMBOJ, A. (2004): Die Cichliden des westlichen Afrikas. Bornheim, 253 S. PAULO, J. (1967): Pelmatochromis guentheri alias Pelmatochromis kingsleyae? DATZ 20: 333-335 SAUVAGE, H. E. (1882): Notice sur les poissons du territoire d'Assinie (Côte d'Or). Bulletin de la Société Zoologique de France 7: 313-325 STAWIKOWSKI, R. (1982): Der Vater hat "die Schnauze voll". Das Chromidotilapia guentheri-Männchen erbrütet die Eier. Aquarien-Magazin 16 (3): 140-146 TREWAVAS, E. (1962): Fishes of the Crater Lakes of the Northwestern Cameroons. Bonn, zool, Beitr. 1/3 (13): 146 - 192 ZUKAL, R. (1966): Nächtliches Erlebnis mit Pelmatochromis guentheri. DATZ 19: 336-337 Fotos: Uwe Werner Uwe Werner ist begeisterter Aquarianer und CichlidenFreak, der in erster Linie Buntbarsche aus Mittel- und Südamerika pflegt, seit ein paar Jahren auch aus Westafrika. Er hat viele ichthyologische Sammelreisen unternommen und berichtet mehr oder weniger regelmäßig in der einschlägigen Literatur über seine Erlebnisse und Erfahrungen. 125