Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación

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Nr. 80
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Die Zeitschrift der
Nr. 80 März 2006
März 2006
Loro Parque Fundación
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Cyanopsitta ist gedruckt auf umweltfreundlichem, holzfreiem, beschichtetem Recycling-Papier: Symbol Freelife Satin©, FEDRIGONI©
Nr. 80 März 2006
Index
Vorwort des Gründers................................2
Ankunft der Orcas.......................................3
Treffpunkt....................................................4
Loro Parque Hotline ...................................5
Delfine...........................................................6
Bonita, das “Weihnachtsgeschenk”.............8
Zucht der Granada-Amazona......................9
Das Pyrrhura-Projekt................................13
Nachrichten der Stiftung............................14
Laufende Projekte.....................................17
Die Kuba-Papageien..................................19
Der Gelbwangenkakadu............................22
Titelseite: Prachtflügelsittich (Pyrrhura
calliptera)
Redaktionsbüro
Loro Parque S.A.
38400 Puerto de la Cruz
Teneriffa, Kanarische Inseln, Spanien
Tel.: + 34 922 37 40 81 Fax: + 34 922 37 31 10
E-Mail: [email protected] oder
[email protected]
Redaktorin
Rosemary Low
Redaktion
Dr. Javier Almunia, Inge Feier, Wolfgang
Kiessling,
Pedro
Sancho,
Matthias
Reinschmidt, Birgit Veenker, Prof. David
Waugh
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www.loroparque-fundacion.org
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Natur unterstützt zu haben. Die jährlichen
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Erwachsene.......................................100,00€
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Vorwort des Gründers
Der LORO PARQUE war im letzten Monat der Schauplatz reger Aktivitäten und
wachsender Aufregung. Warum? Weil wir die weltweit modernste Einrichtung
für die vier fantastischen Orcas von SeaWorld in den USA vorbereitet haben.
Mit ihrer sicheren Ankunft leitet der LORO PARQUE eine neue Ära in seiner
Geschichte ein. Wir gehören jetzt zur Weltliga der führenden Freizeitparks und
vervielfachen unser entschlossenes Engagement für das Wohlergehen und die
Arterhaltung von Tieren in ihrer natürlichen Umwelt. Ehrlich gesagt, kenne
ich niemand, der nicht tief beeindruckt von den Orcas ist. Wenn ein Tier das
Interesse der Menschen an der Natur wecken und sie überzeugen kann, den
Artenschutz zu unterstützen, dann ist es mit Sicherheit der Orca. Falls Sie schon
viele Male den LORO PARQUE besucht haben oder der erste Besuch noch vor
Ihnen steht, begrüßen wir Sie mit offenen Armen. Unsere Orca-Vorstellung
wird Sie in atemloses Erstaunen versetzen.
In der nächsten Ausgabe werden wir weitere Einzelheiten zu den Orcas sowie
die wissenschaftlichen Projekte, die wir mit ihnen durchführen, erläutern.
Diese neuen Projekte haben mich wieder daran erinnert, dass ich in den letzten
zwei Jahrzehnten viel über Artenschutzprojekte gelesen habe. In einigen Fällen
wurden enorme Geldsummen mit wenig oder keinem Resultat ausgegeben.
Das ist bei der LORO PARQUE FUNDACIÓN anders! Die Stiftung weiß, wie
man echte Ergebnisse mit wirtschaftlichem Einsatz der Mittel erreicht. Unsere
Projekte setzen auf engagierte und enthusiastische junge Menschen aus dem
gleichen Land wie die bedrohte Art. Sie gehen an den Kern des Problems,
nachdem sie unzählige Stunden im Untersuchungsgebiet mit Beobachtungen
verbracht haben – oftmals unter extrem schweren Bedingungen.
Dies bestätigt sich, wenn sich gelegentlich die Möglichkeit ergibt, ein
Feldprojekt zu besuchen, wie beispielsweise das Projekt in den östlichen Anden
in Kolumbien, das für uns von Rosemary Low besucht wurde. Alleine hätte
sie Monate mit der Suche nach dem Prachtflügelsittich (Pyrrhura calliptera)
verbringen können. Stattdessen nahm sie Ana Maria Gonzales von unserer
Partnerorganisation “Fundación ProAves” bereits eine halbe Stunde nach
ihrer Ankunft mit und zeigte ihr zehn Vögel dieser Art. Diese wunderschöne
Papageienart ist in Menschenobhut unbekannt. Wie bei so vielen anderen Arten
ist es furchtbar, dass diese Sittiche so viel von ihrem Lebensraum verloren
haben. Wir fragen uns oft, was wir noch tun können, um sie zu schützen.
Nun, wenn Sie den Bericht über diese Art in dieser Ausgabe lesen, werden Sie
sich freuen. Eine einfache und kostengünstige Aktion brachte verblüffende und
schnelle Ergebnisse. Nistkästen, gebaut nach der Vorlage natürlicher Höhlen,
wurden an Bäumen angebracht. Einige davon wurden sogar am gleichen Tag
von diesen neugierigen Pyrrhuras ausgekundschaftet. Innerhalb weniger
Wochen wurden 45 Eier in den künstlichen Nistkästen gelegt.
Dies ist nur ein Beispiel, wie von der Stiftung unterstützte Projekte das Schicksal
einer rückläufigen Art in kurzer Zeit verbessern konnte. In der Vergangenheit
habe ich einige skeptische Papageienzüchter gehört, die meinten, es sei
verlorene Zeit, Geld für den Papageienschutz auszugeben. Die Projekte, die
von der LPF in Kolumbien und anderswo finanziert worden sind, haben genau
das Gegenteil bewiesen!
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Wolfgang Kiessling
Präsident, Loro Parque Fundación
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Orcas leiten
neue Ära im
LORO PARQUE ein
Fünf Minuten nach ihrer Ankunft im “OrcaOcean” des LORO
PARQUE, die weltweit modernste Anlage, schwammen
die vier Orcas (Orcinus orca), die zu SeaWorld Inc., USA
gehören, glücklich in ihrem neuen Zuhause. Sie aßen auch
den von den Trainern angebotenen Fisch, was bestätigt, dass
diese Tiere den “Jetlag” ohne Probleme überstanden haben.
Diese Tiere, die mit in einer Transportmaschine (eine Boeing
747) von SeaWorld, USA in den LORO PARQUE überführt
worden sind, heißen Tekoa, ein 5jähriges Männchen, Keto,
ein 10jähriges Männchen, Skyla, ein zweijähriges Weibchen
und Kohana, eine fast 4jähriges Weibchen. Diese vier Orcas
wurden, wie ihre Mütter auch, in Menschenobhut geboren.
Die Tiere wiegen zwischen 700 und 2500 kg, haben eine
Länge zwischen 3,5 und 5 Metern und fressen täglich 34 bis
70 kg Lodde, Hering und Lachs.
zu Ausstellungs- und Forschungszwecke für Meeressäugetiere
gebaut wurde – 22 Millionen Liter ständig gefiltertes und
gekühltes Meereswasser, das direkt aus dem Atlantik aus
einer Tiefe von 65 Metern entnommen wird, garantieren
optimale Lebensbedingungen für die Orcas. Mit Hilfe von
Filtern wird die unglaubliche Menge von 6 Millionen Liter
Wasser pro Stunde aufbereitet. Die Wassertemperatur wird
konstant auf 13° C gehalten. Die Schwimmbecken sind
mit einer Tiefe von 8 bis 12,5 Metern und einer Länge von
120 Metern die modernsten der Welt. Die Einrichtung mit
einem außergewöhnlichen Zeltdach von 4.000 m² hat nicht
nur den Vorteil, unsere Besucher vor Regen und Sonne
zu schützen, sondern auch die Tiere vor den intensiven
Sonnenstrahlen zu bewahren und den Energieverbrauch
für die konstante Wassertemperatur zu minimieren. Der
öffentliche Ausstellungsbereich umfasst eine Kapazität von
3.000 Besuchern.
Die Grundlage der Zusammenarbeit zwischen SeaWorld und
LORO PARQUE ist die Leihgabe für ein Zuchtprogramm.
Ein Trainer von SeaWorld wird im Park arbeiten, um bei der
Haltung und beim Training der Tiere mitzuhelfen. Die Gruppe
Orcas umfasst Männchen und Weibchen in der Hoffnung,
dass die Tiere sich in der neuen Einrichtung fortpflanzen.
Acht Mitglieder des zoologischen Teams des LORO PARQUE
haben in den letzten 18 Monaten zusammen mit dem Personal
von SeaWorld San Antonio, Texas zusammen gearbeitet, um
die Tierhandhabung und –training in dem amerikanischen
Park zu lernen und sicherzustellen, dass das LORO PARQUE
Team gut ausgebildet ist. Der LORO PARQUE hat außerdem
sein Personal erhöht und das Team arbeitet weiterhin bei
der Haltung und Training mit dem Personal von SeaWorld
zusammen. Die Orcas, die in den LORO PARQUE überführt
worden sind, wurden von Kuratoren und Tierärzten
hinsichtlich der Entwicklung ihrer Sozialgruppenstruktur
während der letzten 18 Monate auserwählt.
Die auf dem weltweit neuesten Stand der Technik gebaute
Einrichtung für Orcas entspricht dem Standard von SeaWorld,
um die Gesundheit und Wohlergehen der Tiere sicherzustellen.
Der Lebensraum ist einer der größten Einrichtung, die jemals
Nr. 80 März 2006
Das Zuchtprogramm für Orcas in den SeaWorld Parks hat
bereits 20 Jungtiere seit 1985 gezeugt. Mit Hilfe der OrcaAusstellung wird der LORO PARQUE und LORO PARQUE
FUNDACIÓN ihr Engagement für die Umwelterziehung,
Forschung und Artenschutz erweitern. Die erste Gelegenheit
fand bei der großartigen Eröffnungsfeier am Freitag, 17.
Februar statt. Die nächste Ausgabe wird alles über Orcas
enthalten, die eine neue und aufregende Ära für den Loro
Parque einleiten wird.
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Treffpunkt
Kurzer Besuch bei den Orcas
Obwohl er einen engen Terminplan hatte, wollte Pedro Mejía,
Staatssekretär für Tourismus und Handel, sich nicht die Chance
entgehen lassen, um “Orca Ocean”, die neue Anlage im Loro
Parque, zu sehen. Zusammen mit Alfredo Bonet, Generalsekretär
für Außenhandel, besuchte er Loro Parque und gratulierte uns
für die Haltung und den Respekt für die Natur.
“OrcaOcean” um die Welt
Der Spanische Fernsehsender “TVE” sendete drei Stunden live die
Eröffnung des “OrcaOecan”, die neue Einrichtung des Loro Parque.
Sie zeigten Aufnahmen der neuen Bewohner auf Teneriffa in ihrem
Programm “Por la mañana”. Inés Ballester, die Moderatorin dieses
internationalen Programms, hatte viel Spaß mit den vier Orcas, den
Stars von “OrcaOcean”, zusammenzuarbeiten.
Orcas nicht nur im Loro Parque, sondern auch beim
Karneval
Die Kinder des Waisenhauses „Matilde Teller“ gewannen mit
ihren niedlichen Orca-Verkleidungen den zweiten Preis der
Kindergruppen in Puerto de la Cruz.
Düsseldorfer und niederrheinische Karnevalisten im Loro Parque
Wie jedes Jahr empfing der Loro Parque eine Abordnung der
traditionsreichen Karnevalsgesellschaften, die – angeführt von
den Prinzenpaaren aus Düsseldorf und Moers – den Park in ihren
farbenprächtigten Kostümen besuchten und ihr eigenes Orchester
mitbrachten, das allen Parkbesuchern und -bewohnern ein Ständchen
brachte. Die einzelnen Vereine ließen es sich darüber hinaus nicht
nehmen, verdiente Mitarbeiter des Loro Parque mit einem Orden
auszuzeichnen.
Loro Parque mit Stars
“OrcaOcean” begrüßt Brian May und seine Familie
Brian May, der legendäre Gitarrist der berühmten Gruppe
Queen, war bei der Eröffnungsfeier des “OrcaOcean”, die neue
Attraktion des Loro Parque, zusammen mit seiner Familie
anwesend. Der Musiker, der kürzlich die Auszeichnung
“Kommandeur des britischen Königreichs” von der Königin
Elizabeth II erhielt, verbrachte einige fantastische Tage im Hotel
Botánico und erfreute sich nicht nur an den Orcas, sondern traf
auch viele andere Tiere im Loro Parque.
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Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Hispano-Amerikanisches
PARQUE
Fernsehen
besucht
den
LORO
Norelys Rodríguez und Alex Barrios, die Moderatoren von E!
Entertainment TV Latin America, einem Kabelkanal der in 24
lateinamerikanischen Ländern ausgestrahlt wird und mehr als 14
Millionen Haushalte erreicht, verbrachten zusammen mit ihrem
Team einen fantastischen Tag im Loro Parque. In ihrem Bericht
stellten sie die unterschiedlichen Tierarten des Parks vor, zeigten
sich aber besonders von den neuen Bewohnern, den vier Orcas,
begeistert, denen sie bei einem Training für die Vorführung zusahen,
die am 17. März ihre Tore für das Publikum öffnet.
LORO PARQUE HOTLINE
LORO PARQUE unterstützt vorgeschlagenen es Spaß und Sicherheit für die Kinder kombiniert und eine
königlichen Erlass zu konfiszierten Wildtieren entspannende Atmosphäre für die Erwachsenen darstellt. In
In Zusammenarbeit mit der AIZA (Iberian Association of Zoos
and Aquaria), haben der LORO PARQUE und die LORO
PARQUE FUNDACIÓN ihren fachlichen Rat zu einem
vorgeschlagenen königlichen Erlass in Spanien formuliert,
der die Unterbringung von konfiszierten Wildtieren und
Pflanzen regeln soll, die durch Handelskontrolle geschützt
sind. Der Vorschlag für den Erlass wurde von der CITESBehörde (Convention on International Trade in Endangered
Species of Wild Flora and Fauna) in Spanien erarbeitet, die
dem Sekretariat für externen Handel des Ministeriums für
Tourismus und Handel unterstellt ist. Die Verordnung sieht
vor, eine wirksamere Handhabung des bestehenden spanischen
Gesetzes über den Handel mit Wildtieren mit besonderem
Bezug auf die EC-Verordnung N° 338/1997 zu ermöglichen,
die genaue Regeln bezüglich des Schutzes von Wildarten
durch kontrollierten Handel festlegt. Die Zuständigkeiten der
Behörde bei der Unterbringung von konfiszierten Wildtieren
werden in dem Entwurf festgelegt. Weiterhin werden die
Aufnahmezentren definiert, eventuelle Besitzrechte geregelt,
die Registrierung und Aufnahmeverfahren geklärt. Dies
umfasst auch die Möglichkeit, das konfiszierte Tier in das
Herkunftsland zurückzuführen und vieles mehr. Der LORO
PARQUE und die LORO PARQUE FUNDACIÓN begrüßen
diese Verordnung zur Verbesserung des Artenschutzes für
bedrohte Arten.
KINDERLANDIA
Ein Platz für Kinder, um sich auszutoben
KINDERLANDIA wurde im Juli 2005 eröffnet und ist
ein großzügig angelegter Abenteuerspielplatz im LORO
PARQUE, auf dem Kinder nach Herzenslust toben können.
Seit der Eröffnung ist der Spielplatz ein großer Erfolg, da
Nr. 80 März 2006
der Mitte des Spielplatzes gibt es mehrere riesige künstliche
Bäume, in denen die Kinder im Inneren herumklettern und
eine Rutsche, die wie der Schlund einer riesigen Schlange
aussieht. Wenn die Kinder sich wie Tarzan aufführen möchten,
gibt es Hängebrücken, die mit jedem Baum verbunden sind.
Der gesamte Spielplatz ist mit Gummimatten ausgelegt
Auf der anderen Seite von KINDERLANDIA gibt es die
erste Familien-Achterbahn auf den Kanarischen Inseln. Jeder
Waggon besitzt die Form eines Orcas, da KINDERLANDIA
neben der nächsten Attraktion “OrcaOcean” liegt. Hier zeigt
LORO PARQUE vier Orcas sowie einen Ausstellungsraum
und ein “Meeresklassenzimmer” für Schulkinder. Diese
beiden Attraktionen zeigen die Grundhaltung des LORO
PARQUE, der Spaß mit Lernen verbinden möchte. Zweifellos
können unsere jüngeren Besucher eine Menge Spaß im
“OrcaOcean” und auf dem Abenteuerspielplatz haben. Die
Eltern können bei einem Erfrischungsgetränk und einem
Snack eine wohlverdiente Pause in der “Bambú Bar” einlegen,
von wo aus sie ihre Kleinen bei ihrer Dschungelexpedition
beobachten können.
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Die Geschichte von Clara, Pacina
Loro Parque Hotline
und Joan
Abteilung für Meeressäugetiere
Im Loro Parque ist die Zucht mit Tieren aus der eigenen
Anlage eines der wichtigsten Ziele. In der Abteilung für
Meeressäugetiere konnten wir bereits mehrere Geburten
von Kalifornischen Seelöwen (Zalophus californianus) und
Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) feiern. Von den
gegenwärtig 23 Seelöwen im Park wurden 17 hier geboren.
Und bei den letzten Seelöwen der zweiten Generation wurden
sowohl die Mütter als auch die Väter hier geboren. Auch fünf
der 10 Delfine wurden im LORO PARQUE geboren und das
letzte Delfinbaby ist die zweite Generation mütterlicherseits.
Wir möchten die außergewöhnliche Geschichte dieses Babys
erzählen. Seine Mutter Clara wurde im Dezember 1999 als
Tochter von Paco und Pacina geboren. Als eine ProgesteronRoutineanalyse im Sommer 2004 eine Schwangerschaft bei
Clara zeigte, waren wir total überrascht. Normalerweise
erreichen weibliche Delfine die Geschlechtsreife erst
mit acht Jahren und die Männchen ab neun Jahren.
Clara ist mit 5 Jahren die jüngste Mutter der Welt. Wir
beobachteten ihre Schwangerschaft genau mit wöchentlichen
Ultraschalluntersuchungen und ließen Clara mit ihrer Mutter
Pacina in einem Becken, das während und nach einer Geburt
optimal ist.
Am 02. Juli 2005 zeigte Clara Anzeichen einer bevorstehenden
Geburt: Wehen, mühsames Schwimmen, Lautäußerungen.
Um 19.00 Uhr war bereits ein Teil des Schwanzes vom
Baby zu erkennen, den Clara auspresste. Delfine werden mit
dem Schwanz zuerst geboren, so dass die Flosse die ersten
Schwimmbewegungen antreiben kann. Damit wird auch das
Risiko des Ertrinkens vermieden. Die Geburt dauerte zwei
Stunden. Bis dahin lief alles perfekt. Aber als das Delfinbaby
geboren war, begannen die Probleme. Clara wusste nicht,
wie sie sich um ihr Baby kümmern sollte. Pacina versuchte
zu helfen, aber in den ersten Minuten war der Mangel an
Erfahrung von Clara sehr deutlich zu erkennen. Am nächsten
Tag bemerkten wir, dass der Schwimmrhythmus von Clara
sehr langsam war und dass sie dem Baby kaum die Möglichkeit
gab, bei ihr zu trinken. In diesem Moment erhielten wir
unglaubliche Hilfe von der Großmutter Pacina. Sie zögerte
nicht, in die Saugposition zu gehen und wir wussten, dass sie
Milch hatte. Die ersten Tage unseres kleinen Delfins, eines
Männchens, vergingen, indem sich Mutter und Großmutter
die Aufzucht teilten.
Also befanden wir uns in einer glücklichen Situation: Unser
Baby schwamm und trank bei Mutter und Großmutter. Aber es
gab auch negative Seiten: Das Baby war die meiste Zeit alleine
und wir wussten nicht, ob es ausreichend bei Clara trank, es
hatte wenig Ruhe und zeigte viele negative Verhaltensweisen.
Um zu schlafen, hält sich ein Delfhinbaby gewöhnlich genau
an der Seite seiner Mutter. Eine Gehirnhälfte schläft für 20
Minuten und dann die andere Gehirnhälfte. Aber unser Baby
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Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
war viel und lang alleine. Eine der negativen Verhaltensweisen
war beispielsweise, dass die Mutter ihr Baby länger als
normal unter Wasser hielt. Dies ist ein Verhalten, dass wir
bei allen Babys sehen, aber in diesem Fall war es deutlich
länger, was ein Anzeichen von Frustration bei der Mutter sein
könnte, weil sie nicht wusste, was sie mit ihrem Baby machen
sollte. Die Beobachtungen der ersten Tage zeigten deutlich,
dass etwas nicht stimmte (Abbildung 1).
Ein Delfinbaby im Alter von sieben Tagen kann nicht so
lange alleine sein. Normalerweise schreitet man so wenig wie
möglich ein, wenn ein Baby im Pool ist. In diesem Fall hatten
wir jedoch keine Wahl. Wir arbeiteten mit Clara und benutzten
Trainingsmethoden, um ihr zu zeigen, wie sie schwimmen,
sich mit ihrem Baby drehen und es füttern musste. Clara
benötigte weniger als einen Tag, um zu verstehen, was wir
von ihr wollten. Ab diesem Zeitpunkt gab Clara dem Baby
mehr Möglichkeiten zum Trinken. Auch die Anzahl und die
Dauer der Fütterungen konnten wir beeinflussen. Aber das
Verhalten des Babys änderte sich nicht. Als es 14 Tage alt
war, bemerkten wir eine wichtige Änderung (Abbildung 2).
Dies war ein normales Verhalten für ein Baby mit seiner
Mutter nach 14 Tagen. Was hatte die Änderung verursacht?
Wir können nur spekulieren. Zuerst bemerkten wir, dass
Clara begann, die Anwesenheit ihres Babys zu genießen.
Sie verbrachten viel Zeit mit Spielen, das Baby begann zu
„sprechen“, Clara verhielt sich besitzergreifender und ließ
es nicht mehr so lange bei Pacina. Es scheint, dass diese
Verhaltensänderung das Baby stimulierte. Es „trainierte“
seine Mutter, das Zusammensein zu genießen. Ab diesem
Punkt war alles viel einfacher. Das Baby wuchs schnell,
schwamm von einem Pool zum anderen, begann mit Fisch
zu spielen und war dann bei der restlichen Delfinfamilie im
LORO PARQUE integriert. Und natürlich hat es auch einen
Namen: Joan.
Die Geschichte von Clara und Joan wurde auf der
Weltkonferenz über die Fortpflanzung von Meeressäugetieren
in Paris im September 2005 präsentiert. Es zeigte sich,
dass Clara tatsächlich die jüngste Delphinmutter weltweit
ist. Von Clara und Joan haben wir gelernt, wie wichtig die
Beobachtungen der Trainer, Tierärzte und der Mitarbeiter
sind. Darüber hinaus können wir eingreifen und Mutter und
Baby mit Hilfe von Trainingstechniken helfen. Der LORO
PARQUE setzt seinen Weg als Pionier fort, um Wege bei der
Verbesserung der Zucht zu erforschen. Der Bau eines neuen
Zuchtpools und die Teilnahme an Programmen für künstliche
Insemination können einen erneuten Impuls zur Erweiterung
unserer Delfinfamilie geben.
Zügelpinguine kommen im LORO PARQUE an
Am 14. Februar erhielt der LORO
PARQUE von SeaWorld zusammen
mit den Orcas 12 entzückende
Zügelpinguine
(Pygoscelis
antarctica). Diese schwarzweißen Tiere
unterscheiden sich von anderen
Pinguinen durch das schmale Band
schwarzer Federn, die von einem Ohr
zum anderen unterhalb des Kinns
verlaufen. Dies ist die zweithäufigste
Pinguinart in der Antarktis mit
einem Mindestbestand von ca. 7,5
Millionen Pärchen. Ende November
legen sie ihre Eier und üblicherweise
schlüpfen zwei Küken, die in 7 bis 8
Wochen flügge werden. Zügelpinguine
ernähren sich Tag und Nacht von
Antarktischem Krill und Fischen aus
dem Meer, wobei die bevorzugte
Zeit meistens um die Mittagszeit und
Mitternacht liegt. Diese eleganten
Pinguine sind ein wunderschöner
Zusatz in der Polarausstellung unseres
Pinguinariums.
Nr. 80 März 2006
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Überraschender Schlupf eines Spix-Aras
im Loro Parque auf Teneriffa
Ganz langsam öffnet der kleine Spix-Ara (Cyanopsitta spixii)
seine Augen. Bis gestern waren diese noch fest verschlossen,
aber ab dem 14. Lebenstag beginnen sie sich langsam zu
öffnen und der kleine Vogel lernt Dinge zu erfassen, die um
ihn herum geschehen. Überraschend, zu Weihnachten, am
25. Dezember, völlig außerhalb der normalen Brutzeit, legte
das inzwischen vierzehnjährige Spix-Araweibchen der Loro
Parque Fundacion, ein einziges Ei. Es ist Teil des einzigen
derzeit aktiven Brutpaares in einem Zoologischen Garten.
Loro Parque Kurator
Matthias Reinschmidt bei
der Fütterung des zwei
Wochen alten jungen
Spix-Aras
Vierzehn Tage alter Spix-Ara „Bonita“, geschlüpft am 17.01.2006
in der Zuchtststation der Loro Parque Fundacion.
Das Weibchen brütete gut und nach einer Woche konnte
festgestellt werden, dass das Ei befruchtet ist. Aus
Sicherheitsgründen wurde dieses aber nach dem zehnten
Tag in den Inkubator zur weiteren Bebrütung überführt. Hier
schlüpfte das Küken nach 24 Tagen Brutzeit am 17. Januar
2006 gegen 20 Uhr abends, unter der Aufsicht der beiden
verantwortlichen Biologen. Nur 13,5g brachte der kleine
rosafarbene, dicht mit weißen Dunen bedeckte Schlüpfling,
mit dem Namen „Bonita“, auf die Waage. Aber sein Hunger
war von Anfang an groß. Alle zwei Stunden braucht der
kleine Vogel seinen speziell zubereiteten Futterbrei, rund um
die Uhr, auch in der Nacht. Gerne hat der Kurator des Loro
Parque, Dipl.-Biologe Matthias Reinschmidt, diese besondere
Aufgabe wieder selbst übernommen. Inzwischen ist der kleine
Spix-Ara zwei Wochen alt und hat mit über 70 g Körpermasse
sein Schlupfgewicht schon mehr als verfünffacht.
Die Chancen für eine optimale Entwicklung des Jungvogels
stehen gut und die Mitarbeiter der Loro Parque Fundación
sind optimistisch, dass mit diesem Küken ein weiterer SpixAra heranwächst, der zur Erhaltung dieser im Oktober
2000 in seiner Heimat Brasilien ausgestorbenen Tierart
beiträgt. Derzeit gibt es in dem offiziellen Zuchtprogramm
der brasilianischen Regierung nur noch 12 Vögel weltweit,
einschließlich diesem Küken (Sao Paulo, Brasilien 5 Tiere;
Loro Parque Fundación, Teneriffa 5 Tiere) sowie ein weiteres
privates Pärchen aus Brasilien. Von allen Vögel wird das
einzige brütende Pärchen in der Loro Parque Fundación
gehalten. Nach den beiden im Jahr 2004 geschlüpften
Jungtieren ist der diesjährige Erfolg das dritte Jungtier, dieses
Paares.
Es gibt ca. 80 weitere lebende Spix-Ara in Menschenobhut,
und man hofft, sie in das Zuchtprogramm mit eingliedern zu
können.
Dieser Zuchterfolg auf Tenerifft schafft somit auch
beste Grundlagen, um in Zukunft mit dem einzigen
deutschen Privatzüchter, der diese Papageienart hält,
zusammenzuarbeiten. In Kürze ist vorgesehen, dass
er ein Männchen in der Loro Parque Fundación zur
Zuchtgemeinschaft geben wird, damit weitere Paare
aufgebaut werden können. Gerade Verpaarungen nicht
verwandter Tiere sind bei einer solch kleinen Population
unbedingt notwendig, um die wichtige genetische Vielfalt
zu erhalten. Damit ist ein weiterer bedeutender Schritt
im Internationalen Erhaltungszuchtprogramm für den in
der Natur ausgestorbenen Papagei getan. Das Projekt hat
sich zur Aufgabe gemacht, den Bestand des Spix-Aras in
Menschenobhut zu managen, mit dem Ziel der Erhaltung der
Art und seiner Wiederauswilderung im urspünglichen brasilianischen“Caatinga“-Habitat im Nordosten Brasiliens.
Die beiden im Jahr 2004 im
Loro Parque geschlüpften
Spix-Araweibchen
„Arabella“ und „Turquesa“,
in ihrer Flugvoliere.
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Zucht der Granada-Amazone in
der LORO PARQUE FUNDACIÓN
von
Matthias Reinschmidt
Die Granada-Amazone (Amazona
rhodocorytha)
ist
eine
der
bedrohtesten
Festlandamazonen
überhaupt. Sie ist lediglich noch in
einigen atlantischen Wäldern des
östlichen Brasiliens in Bahia und
Espirito Santo verbreitet, wo weniger
als 10% des ursprünglichen Habitats
erhalten sind, desweiteren kommt sie
noch in Alagoas vor, wo die Situation
noch dramatischer aussieht, da hier
nur noch etwa 2% des ursprünglichen
Lebensraumes erhalten ist. Der
Bestand der in Brasilien endemischen
Granada-Amazone
wird
nach
BirdLife International 2004 noch
auf 845 Tiere in der Natur geschätzt;
allerdings mit abnehmender Tendenz. Die Lebensraumzerstörung
hat so weit um sich gegriffen, dass
der ursprüngliche Lebensraum
fragmentiert ist und die Bestände in
kleinere Populationen aufgespalten
sind, die keine Verbindung mehr zueinander haben. Dies
kann langfristig, wegen des fehlenden Genaustausches,
für den Fortbestand der Subpopulationen, problematisch
werden. Früher wurde die Amazone auch häufig für
den Vogelhandel gefangen, heute ist die Art vollständig
geschützt. Aber noch immer gibt es hin und wieder illegale
Händler, die Jungtiere aushorsten oder Altvögel einfangen.
Seit vielen Jahren führt der LORO PARQUE das Europäische
Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Granada-Amazone.
Der Bestand zum 31.12.2004 beträgt 30 Männchen, 29
Weibchen und ein geschlechtlich unbestimmter Vogel;
insgesamt also 60 Tiere. Diese Population verteilt sich
über sieben europäische Zoos, die sich am Programm
beteiligen. In den letzten fünf Jahren gelang die Nachzucht
lediglich im LORO PARQUE auf Teneriffa. Die GranadaAmazone gehört auch in Privathand zu den selten gehaltenen
Amazonen-Arten. Da diese Amazonenart nur in Brasilien
vorkommt, dieser Staat aber seit Jahrzehnten ein offizielles
Ausfuhrverbot für wildgefangene Papageien hat, ist diese
Amazone nur vereinzelt in den Volieren der Züchter
vertreten. Sie wird in Anhang 1 A bei CITES aufgeführt.
Die Granada-Amazone gehört zu den Amazonenarten,
die nicht leicht in Menschenobhut zur Zucht zu
bewegen sind, nur wenige Züchter, können bisher
von Zuchterfolgen berichten. Auch im LORO
PARQUE wurde diese Amazonenart zunächst auf die
konventionelle Art und Weise paarweise untergebracht.
Da aber über Jahre keine Brutstimmung aufkam,
wurden neue Wege der Haltung überlegt. Man brachte
eine Gruppe von sechs Paaren in einer etwa 15 m
langen und vier Meter breiten Gruppenvoliere unter,
an die anschließende Abtrennkäfige angebracht waren,
in denen sich auch die Nistkästen befanden. Durch
diese Gruppenhaltung stimuliert, kamen mehrere
Paare in Brutstimmung und zogen sich daraufhin in die
Abtrennvolieren zurück, um dort Eier zu legen. Die Eier
wurden zur Kunstbrut und Handaufzucht entnommen.
Im ersten Jahr brachte dieses neue System zehn Jungtiere
Nr. 80 März 2006
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
mit sich selbst beschäftigt und lassen
andere Voliereninsassen vorerst in Ruhe.
Die beiden Paare, die jeweils einzeln in
den fünf Meter Gehegen saßen, schritten
nicht zur Eiablage. Aus der Gruppe
mit den sechs Paaren schritten vier zur
Eiablage, aus der Gruppe mit den drei
Paaren schritten zwei zur Eiablage. Die
abgelegten Eier wurden zur Kunstbrut und
anschließenden Handaufzucht entnommen
und es konnten insgesamt zehn Jungvögel
aufgezogen werden. Allerdings gab es
auch eine große Anzahl unbefruchteter
Eier. Im November 2003 wurden alle
Tiere erneut für einen etwa dreimonatigen
Zeitraum getrennt. Auch die erfolgreichen
Zuchtpaare wurden wieder räumlich
separiert. Im Februar 2004 kam die erneute
Zusammenführung. In der Voliere mit den
zuvor drei Paaren wurde ein weiteres Paar
hervor. Deshalb wurde am Haltungssystem nichts geändert.
Aber der Zuchterfolg im Folgejahr fiel auf fünf Jungtiere ab.
Im darauffolgenden Jahr gab es keine Nachzuchten mehr.
In 2001 versetzte ich die Gruppe in eine andere Großvoliere
im Zuchtzentrum der LORO PARQUE FUNDACIÓN. In
diesem Jahr kam es aber nur zur Ablage eines einzelnen
Geleges mit zwei Eiern, das künstlich ausgebrütet wurde und
aus dem zwei Jungtiere in Handaufzucht groß wurden. Ich
wartete das Zuchtjahr 2002 ab, aber die Granada-Amazonen
kamen überhaupt nicht in Brutstimmung. So entschlossen wir
uns Ende 2002 die gesamte Gruppe und auch alle anderen
noch paarweise gehaltenen Granada-Amazonen zu trennen
und für einen Zeitraum von etwa drei Monaten einzeln,
ohne Kontakt zu anderen Artgenossen jeweils in drei Meter
langen Hängegehegen unterzubringen. Die 22 vorhandenen
zuchtreifen Granada-Amazonen wurden über das gesamte
Zuchtzentrum „La Vera“ in leerstehenden Volieren verteilt.
Nach der Zeit der Trennung kam die Zusammenführung in
drei unterschiedlichen Kontrollgruppen Ende Februar 2003. In
eine Voliere mit den Maßen 20 m
Länge, 12 m Breite und 3,5 m Höhe
wurden sechs Paare eingesetzt, in
eine Voliere mit den Maßen 10 m
Länge, 10 m Breite und 4 m Höhe
wurden drei Paare eingesetzt
und zur Kontrolle wurden zwei
Paare verpaart und jeweils
paarweise in fünf Meter lange
Hängegehege gesetzt. Alle Tiere
müssen zum gleichen Zeitpunkt
in die Gruppenvoliere gesetzt
werden, so dass für kein Vogel ein
Heimvorteil ensteht. Bringt man
feste bestehende Paare in eine
Gruppe, kann es vorkommen, dass
sich dominante Paare sehr aggresiv
gegenüber den Mitbewohnern
verhalten, deshalb sollte man eine
Gruppenhaltung über den Weg der
vorherigen Trennung der Paare
angehen. Gute und feste Paare
finden danach schnell wieder
zusammen; sind dann aber zunächst
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hinzugegeben und die Gruppe mit den sechs Paaren blieb
konstant bis auf den Austausch eines Weibchens. Einzelne
Paare zur Brut anzusetzen wurde nicht mehr probiert. Wieder
kamen etwa zwei Drittel der Paare in Brutstimmung und das
Jahr 2004 erbrachte sieben Küken, wobei auch in diesem
Jahr die Anzahl der unbefruchteten Eier hoch war. Erstmalig
wurde einem Paar in der Gruppe der vier Paare gestattet,
die Eier selbst auszubrüten. Ohne Probleme wurden zwei
Jungtiere aufgezogen, die sich dann auch in die Gruppe
integrierten, ohne dass sie nach dem Ausfliegen aus dem
Nistkasten, von anderen Voliereninsassen attakiert wurden.
Im November 2004 wurden die Tiere erneut über einen
mehrwöchigen Zeitraum getrennt, um im Februar 2005
wieder zusammengebracht zu werden. Dies sollte nun ein
Rekordjahr in der Zucht der Granada-Amazone werden,
denn wieder wurden in beiden Gruppen zahlreiche Eier
gelegt und es wurden insgesamt 14 Küken aufgezogen.
Ein weiterer Versuch der Aufzucht innerhalb der Gruppe
wurde durchgeführt und wieder wurden zwei Küken ohne
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Probleme von den Eltern selbst aufgezogen und flogen ohne
Aggressionen der anderen Tiere in die Gruppe aus. In der
Gruppe mit den vier Paaren musste ein Paar herausgenommen
werden, da es gegenüber den anderen Volierenmitbewohnern
etwas unter Druck geraten war und attakiert wurde. So
steigert die Trennung der Tiere über einen Zeitraum von
einigen Wochen das Verlangen nach Sozialkontakt zu Tieren
der eigenen Art und kann Tiere, die zuvor noch nie gebrütet
haben, in Brutstimmung bringen. Jedoch nach langjährigen
Erfahrungen kann man sagen, dass in der Gruppenhaltung
auch mit einer Anzahl unbefruchteter Eier gerechnet werden
muss.
In der Regel werden die Eier des ersten Geleges den
Nisthöhlen entnommen und nach zehn Tagen in den
Inkubator zur künstlichen Bebrütung überführt. Die Größe
der Gelege der Amazonen ist unterschiedlich und schwankt
zwischen 1 und 5 Eiern. Das durchschnittliche Gelege (n=13)
umfasst 3 Eier, dabei beträgt die Standardabweichung genau
ein Ei. Die Eigröße wurde anhand von 23 Eiern (n=23)
gemessen und beträgt im Mittelwert 39,4 mm, +/- 1,5 mm
(Standardabweichung) x 30,6 mm, +/- 1,1 mm. Innerhalb von
zwei Tagen nach dem ersten Anpicken schlüpfen in der Regel
die Amazonen. Die Körpermasse des frisch geschlüpften
Kükens der Granada-Amazonen beträgt im Mittelwert 14,04
g (n=12). Die Standardabweichung beträgt 1,47 g, wobei
das schwerste gemessene Küken 16,8 g wog, während
das Leichteste gerade mal 12,2 g auf die Waage brachte.
Die Handaufzucht, der im Inkubator erbrüteten Jungtiere,
erfolgt in der Baby-Station des LORO PARQUE. Sie
unterscheidet sich nicht von der Aufzucht anderer Amazonen
und geht ohne Probleme vonstatten. Die Jungtiere werden
ausschließlich mit einem handelsüblichen Handaufzuchtfutter
gefüttert. Zur Sozialisierung der Jungtiere werden diese
Nr. 80 März 2006
jeweils in Amazonen-Gruppen aufgezogen und zusammen
gehalten. Dadurch werden die Tiere nicht fehlgeprägt und
sind später uneingeschränkt in der Zucht einzusetzen. Bei
der Wegnahme des Erstgeleges haben einige GranadaAmazonen ein Nachgelege produziert. Dieses sollte man
den Eltern unbedingt zur eigenen Aufzucht der Jungtiere
überlassen, um ihnen die Möglichkeit des Auslebens
der natürlichen Verhaltensweisen zu ermöglichen.
Die Ernährung der Amazonen erfolgt in den Gruppenvolieren
zwei Mal täglich. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass
mehrere Futterstellen eingerichtet werden, damit die Tiere
nach der Fütterung alle gemeinsam fressen können, und
es nicht wegen Futterneid zu Aggressionen in der Gruppe
kommt. Die erste Fütterung, die morgens gegen acht Uhr
gegeben wird, besteht aus einer Obst- und Gemüsemischung,
je nach Saison, wobei Apfel, Birne und Karotte das ganze
Jahr Bestandteil dieses Obstsalates sind. Drei bis fünf andere
Obst- und Gemüsesorten, werden je nach Verfügbarkeit
täglich ergänzt; unter anderem Trauben, Papaya, Banane,
Paprika, Kiwi, Orange, Zucchini, Brokkoli, Gurke, Salat,
Löwenzahn usw. In der Brut- und Aufzuchtzeit zwischen
Februar und September wird diesem Futter noch eine
Kochfuttermischung (Parrot-Dinner der Fa. Versele-Laga)
beigegeben, die für die Tiere leicht verdaulich ist und durch
ihren höheren Proteingehalt brutstimulierend wirken soll.
Gegen 14 Uhr erhalten die Amazonen die zweite Fütterung,
die aus einer trockenen Samenmischung besteht (AmazonanDiät-Mischung der Fa. Versele-Laga), diese wird außerhalb
der Brutzeit so bemessen, dass sie bis zur nächsten Fütterung
komplett aufgefressen ist. In der Brutzeit wird auch die
Menge der Mischung etwas erhöht, um den Tieren den
Überfluss in der Natur zu simulieren, der mit ein Grund
für die Brutaktivitäten der Tiere darstellt, denn nur wenn
eine ausreichende Nahrungsgrundlage (beispielsweise
nach der Regenzeit) gegeben ist, schreiten die Amazonen
zur Brut, andernfalls könnten sie ihre Jungttiere nicht
ausreichend versorgen. Hält man die Tiere während der
Brutzeit in der Nahrung zu knapp, kann dies ein Grund
dafür sein, dass die Tiere nicht zur Brut schreiten. Im
Gegensatz dazu sollte man außerhalb der Brutzeit, gerade
bei Amazonen das Nahrungsangebot deutlich herunterfahren,
da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Amazonen bei
einem Futterüberangebot leicht verfetten. Geht man dann
mit übergewichtigen Tieren in die neue Brutsaison, so ist
die Enttäuschung oft groß, wenn man nur unbefruchtete Eier
bekommt. Eine ausgewogene Ernährung, die der Jahreszeit
angepasst ist und die jahreszeitlichen Schwankungen
berücksichtigt, ist sicherlich nicht ganz einfach und erfordert
vom Halter eine Menge Fingerspitzengefühl, aber genau
hierin liegt oft der Schlüssel zum Erfolg und deshalb
sollte diesem Bereich viel Beachtung geschenkt werden.
In Anbetracht der Seltenheit der Granada-Amazone
im Freiland als auch in Menschenobhut, sollte man
die Anstrengungen zur Zucht deutlich vermehren, um
langfristig einen guten Reservebestand dieser Amazonenart
in den Volieren aufzubauen. Vielleicht wird dieser in nicht
allzuferner Zukunft einmal notwendig sein, um die Bestände
im Freiland zu stützen, wenn der abnehmende Trend
dort weiter anhält. Deshalb sollte man auch in der Zucht
durchaus einmal außergewöhnliche und neue Wege gehen,
wenn die Zucht mit herkömmlichen Haltungssystemen
nicht oder nur wenig erfolgreich praktiziert wird.
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Die lebenden
Flammen von
Kolumbien:
das
PyrrhuraProjekt
von
David Waugh
In der kühlen Morgenluft sonnt und putzt sich in den
oberen Ästen eines mit Epiphyten behangenen Baumes
auf 2.400 Metern Höhe in den östlichen Anden eine kleine
Gruppe von Sittichen. Die Vögel sind entspannt und
zeigen ihre feinen roten Flecken am Ohr und schuppigen
weißen Nackenfedern, bis sie etwas stört und – wusch
– glänzende flammengelbe Blitze leuchten in den Flügeln
auf, wenn sie mit schnatternder Entrüstung auffliegen und
schnell am Horizont verschwinden. Diese gedrungenen,
hübschen Sittiche werden Prachtflügelsittiche genannt
(Pyrrhura calliptera), der vielleicht am meisten zutreffende
Name innerhalb der Gattung Pyrrhura, der sich vom
griechischem Wort „Pyrrhos“ (Feuer) herleitet. Die Art ist
vom Aussterben bedroht und besteht nur noch aus ein paar
zerstückelten Beständen in einem kleinen Gebiet in den
östlichen Anden. Die Gesamtpopulation besteht vermutlich
aus etwa 5.000 Vögeln und nimmt rapide ab aufgrund
von Lebensraumverlust, Versprengung und Verfolgung
als Ernteschädling. Traurig aber wahr ist, dass sich dieser
Rückgang von Verbreitung und Bestand vermutlich weiter
fortsetzen wird. Aus diesem Grund unterstützt die LPF die
Fundación ProAves in Kolumbien bei der Durchführung der
notwendigen Artenschutzmaßnahmen.
in den verschiedenen Waldarten. Der Prachtflügelsittich
hält sich in höher gelegenen subtropischen und gemäßigten
Wäldern auf einer Höhe zwischen 1.850 m und 3.000 m, in
elfenhaften Laubwäldern und Durchwuchs zwischen 3.000
m und 3.400 m sowie in angrenzenden, landwirtschaftlich
genutzten Gebieten. Da die Wälder ständig kleiner werden,
ist es sinnvoll zu wissen, welche Waldart die höchste Dichte
an Sittichen unterstützt. Artenschutzmaßnahmen können sich
somit zunächst auf Gegenden konzentriert werden, in denen
die Vorteile am größten sind. Ein damit verbundenes Ziel
ist eine Einschätzung des gegenwärtigen Gesamtbestandes
des Prachtflügelsittichs, damit zukünftige Zählungen einen
Anstieg aufgrund besseren Schutzes beweisen können.
Natürlich sollte ein weiteres Ziel die Verstärkung des
effektiven Schutzes des Chingaza-Nationalparks und der
benachbarten Schutzgebiete sein, des „Blanco-Olivares-
Der erste Schritt ist die Bestimmung der Bestandsdichte
Waldreservats“ und des „Carpanta-Bioreservats“. Diese
Gebiete sind zweifellos wichtig für das zukünftige Überleben
dieser Art.
Pragmatismus ist das Markenzeichen dieses Projekts, bei
dem die Durchführung von Maßnahmen nicht von bis ins
kleinste Detail gesammelten Informationen abhängt. Das
ProAves-Team bemerkte eine Ähnlichkeit mit einem weiteren
seiner Projekte mit der LPF zum Schutz der vom Aussterben
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Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
bedrohten
Chapmans-Zwergamazone
(Hapalopsittaca
fuertesi) in den Zentralanden. Am offensichtlichsten war
der Mangel an natürlichen Höhlen zum Nisten in den
Wäldern. Aufgrund des Wissens, dass sich die ChapmansZwergamazonen schnell an künstliche Nistkästen gewöhnt
hatten, brachte das Team auch hier Kästen für die Sittiche an.
2005 wurden 48 Nistkästen auf einer Höhe zwischen drei bis
zehn Metern montiert, wobei jeder Kasten nach Vorbild der
natürlichen Höhlen schmal und tief gebaut wurde, so dass die
Vögel durch eine enge, oftmals durch Bromelien verdeckte
Öffnungen hineinschlüpfen können.
Nach ihrer fantastischen Reaktion zu urteilen,
war das genau das, worauf die Sittiche
gewartet hatten. Bereits am ersten Tag der
Anbringung kundschafteten sie die Kästen
aus und kaum 16 Tage später waren bereits
fünf Nester belegt. Bis Ende Oktober wurden
insgesamt 45 Eier in die Kästen gelegt und
5 hatten mit dem Ausschlüpfen begonnen.
Die Beobachtungen des Feldteams zeigten,
dass der Prachtflügelsittich anscheinend in
Gruppen aus fünf bis sieben Exemplaren
nistet, wobei mehrere Weibchen ihre
Eier in das gleiche Nest legen. Ein oder
zwei Sittiche sind für das Ausbrüten
verantwortlich, während die restlichen aus
der Gruppe die Aufgabe des Fütterns übernehmen. Dieses
Gruppenbrutverhalten wurde ebenfalls bei einer anderen
bedrohten Sittichart, dem El-Oro-Sittich (Pyrrhura orcesi),
beobachtet, die die LPF in Ekuador unterstützt. In der
Zuchtstation der LPF auf Teneriffa wurde das bislang größte
Gelege mit neun Eiern von einem einzigen Weibchen der
Gattung Pyrrhura cruentata (Blaulatzsittich) produziert, aber
wie man auf dem Foto erkennen kann, besteht das Gelege des
Prachtflügelsittichs aus mindestens 13 Eiern. Diese Art schläft
auch in Baumhöhlen und es wird am Ende der Brutsaison
interessant sein, ob die Nistkästen weiterhin als Schlafplätze
verwendet werden.
Über den Prachtflügelsittich in der Natur war sehr wenig
bekannt und in Menschenobhut ist er völlig unbekannt.
Daher sind diese Bilder der Art und ihres Brutverhaltens
für Papageienliebhaber sehr aufregend. ProAves wird
diese Fotos bei der lokalen Gemeinde für den Artenschutz
dieser entzückenden Sittiche einsetzen. Hier wird dieser
Vogel als Haustier gehalten und wegen seiner Ernährung,
die aus Früchten, Samen und Kulturmais besteht, von den
einheimischen Bauern als Ernteschädling verfolgt – ein
Nr. 80 März 2006
Problem, das verstärkt werden könnte, wenn weitere Wälder
für die Landwirtschaft abgeholzt werden. Jedoch reagieren
die Menschen allgemein sehr engagiert, sobald ihnen bewusst
wird, dass diese besonderen Tiere oder Pflanzen in ihrem
Land einzigartig sind.
Das „Projekt Pyrrhura“ der LPF und der Fundación
ProAves umfasst zwei weitere Arten, den Jaraquielsittich
(P. subandina) und den Santa Marta-Rotschwanzsittich (P.
viridicata). Der Jaraquielsittich wurde früher als Unterart des
Blaustirn-Rotschwanzsittichs (P. picta)
betrachtet, ist heutzutage aber als eigene
Art anerkannt. Da es von diesem Vogel
nur einige wenige Museumsexemplare
gibt, wird er als vom Aussterben bedroht
eingestuft. Im letzten Jahr durchsuchte
ProAves typische Orte und Gebiete in
der Provinz Cordoba in Kolumbien, aber
leider ist die Landschaft sehr zerstückelt
und nur wenige natürliche Wälder sind
geblieben. Die Suchgruppen konnte
keinen Nachweis für diese Art finden
und selbst die einheimische Bevölkerung
wusste nichts darüber. Diese Art könnte
somit bereits ausgestorben sein, jedoch
könnte dieser relativ kleine unscheinbare
Sittich auch sehr leicht übersehen
worden sein und deshalb wird die Suche in anderen Gebieten
fortgesetzt. Der Santa Marta-Rotschwanzsittich ist ebenfalls
gefährdet, aber es besteht mehr Hoffnung, dass der Bestand
in der Natur auf einem sicheren Niveau wiederhergestellt
werden kann. Diese Art taucht nur in der Sierra Nevada de
Santa Marta in Nordkolumbien auf, einem bis zu 5.775 m
hohen Bergmassiv, das alle Klimazonen vom tropischen
Wald bis zum Gletscher umfasst. Obwohl sich dieser Berg
nur über eine Fläche von 6.800 km² erstreckt, beherbergt er
die höchste Konzentration an endemischen Vögeln weltweit.
Das „Projekt Pyrrhura“, das ebenfalls von Conservation
International unterstützt wird, hat bereits die entscheidenden
Höhenbereiche ermittelt sowie den Lebensraum, erste
Brutinformationen und am wichtigsten den allgemeinen
Bestand der P. viridicata.
ProAves schätzt den Bestand im Nordwesten der Sierra
Nevada de Santa Marta auf 120 Exemplare. Dies ist zweifellos der einzige und größte überlebende Bestand. Obwohl
ein Nationalpark und ein UNESCO-Biosphären-Reservat
errichtet wurden, sind die Sierra Nevada de Santa Marta und
der Santa Marta-Rotschwanzsittich gefährdet, weil jegliche
Maßnahmen fehlen, um die Eingriffe auf die natürlichen
Lebensräume zu stoppen. Nur 15% der ursprünglichen
Vegetation der Sierra ist unverändert geblieben, nachdem
jahrzehntelang unkontrolliert besiedelt und fortlaufend die
Landwirtschaft ausgeweitet wurde. Besorgniserregend ist die
Tatsache, dass der Santa Marta-Rotschwanzsittich in keinem
Schutzgebiet auftaucht, aber die Fundación ProAves hat ein
wichtiges Gebiet mit natürlichem Lebensraum entdeckt, in
dem ein Großteil der brütenden Population lebt. Diese Gebiet
in Privatbesitz bedeckt 632 ha subtropische und bergige
Wälder und erstreckt sich auf einer Höhe ab 900 bis über
2.545 m. ProAves versucht jetzt, die Geldmittel aufzubringen,
um es zu kaufen und dort ein Schutzgebiet zu errichten.
13 13
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Nachrichten der Stiftung
Aktuelles aus der LORO PARQUE
FUNDACIÓN
Weltweit ging Ende November die Meldung
durch die Presse, dass der tropische Wirbelsturm Delta über die
Kanarischen Inseln hinweggefegt sei und erheblichen Schaden
angerichtet hat. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200
km/h peitschte der Sturm über das Archipel und hinterließ
eine Spur der Verwüstung. Auch der LORO PARQUE und
die Zuchtstation der LORO PARQUE FUNDACIÓN waren
unmittelbar betroffen. Allerdings blieb es glücklicherweise
bei kleineren Sachschäden. Einige Bäume entwurzelten und
zahlreiche Äste brachen ab, aber keine Menschen und Tiere
kamen zu Schaden. Alle Papageien haben den Sturm und den
nachfolgenden Starkregen gut überstanden.
Seit einigen Monaten läuft nun schon das Experiment der
Vergesellschaftung von Humboldtpinguinen (Spheniscus
humboldti) und den Großen Felsensittichen (Cyanoliseus
patagonus) im Pinguinarium des LORO PARQUE.
Zunächst war der Vergesellschaftungversuch mit zwei
Sittichen gestartet. Nach der erfolgreichen Probephase ist
die Sittichgruppe mittlerweile auf sechs Tiere aufgestockt
worden, und die Besucher erfreuen sich am regen Treiben der
Papageien im Gehege der Pinguine.
Wie bei der Konferenz der Europäischen Vereinigung
von Zoos und Aquarien deutlich wurde, können die Zoos
allein sicherlich nicht die Erhaltung aller Papageienarten in
Menschenobhut gewährleisten. Insgesamt werden von den
Zoos 28 Zuchtbücher (ESB) bzw. Zuchtprogramme (EEP)
für bedrohte Papageien geführt und organisiert, damit ist die
Kapazität für die meisten Insititutionen weitgehend erschöpft,
da Papageien für die meisten Einrichtungen nur ein kleiner
Teil ihres Tierbestandes darstellen und ein Zuchtbuchführer
oft auch noch andere Zuchtprogramme für andere Vogelarten
oder Säugetiere führt. Einige der Programme laufen ganz gut
und die Zoobestände steigen, andere hingegen haben einen
ständigen Rückgang der Bestandszahlen zu verzeichnen.
Langfristig werden sich in den Zoos somit nur wenige
Dutzend Papageienarten halten können.
Umso wichtiger wird es sein, dass sich auch private
Papageienhalter und -züchter mit der Einrichtung
koordinierter Zuchtprogramme beschäftigen, sind doch die
Papageienbestände gerade in Privathand um ein Vielfaches
größer als in den Zoologischen Gärten. Wird manchen Arten,
die groß, attraktiv und teuer sind, noch viel Aufmerksamkeit
geschenkt, wie beispielsweise den Kakadu- und Ara-Arten, so
verringern sich die Tierbestände bei einigen kleineren, meist
unscheinbaren Arten zusehends. So gibt es heute beispielsweise nur noch wenige Haltungen des Vielstrichelloris
(Charmosyna multistriata) oder des Blauohrloris (Eos
cyanogenia), auch einige grüne Aratinga-Arten wie der
Jamaikasittich (Aratinga nana nana) sind fast aus den
Volieren verschwunden. Die LPF ermuntert die Züchter, sich
zusammenzutun und koordiniert zu versuchen, im Bestand
gefährdete Arten zu züchten und damit in Menschenobhut zu
erhalten.
Ende Dezember beginnt für einige wenige Papageien schon
14
die neue Zuchtsaison. So begann wie im Vorjahr unser
Zuchtpaar der Riedels Edelpapageien (Eclectus roratus
riedeli) mit der Eiablage. Zwei Eier wurden gelegt, wovon
sich allerdings nur eines als befruchtet herausstellte. Die
Eier wurden in den Inkubator überführt, um dem Weibchen
die Gelegenheit zu geben, ein Nachgelege zu produzieren,
das sie dann selbst aufziehen soll. Am 11. Januar 2006
schlüpfte dann als erstes Küken des neuen Jahres der kleine
Edelpapagei im Inkubator und wird seither liebevoll in der
Baby-Station des LORO PARQUE aufgezogen. Das Paar
Pompadursittiche (Prosopeia tabuensis) das im LORO
PARQUE in der Ausstellung lebt, schritt auch schon Mitte
Dezember zur Brut und produzierte zwei Eier. Allerdings
waren diese unbefruchtet. Nach zehn Tagen Bebrütungszeit
wurden sie deshalb entfernt und nun hoffen wir auf ein
befruchtetes Nachgelege. Ganz besonders früh kam dieses
Jahr unser Zuchtpaar Palmkakadus (Probosciger aterrimus)
in Brutstimmung. Waren die Ersteiablagen der Saison stets
Ende Januar registriert, so war es dieses Mal Mitte Dezember
schon soweit, das das einzige Ei gelegt wurde. Es wurde etwa
acht Tage bei den Eltern belassen und dann zur künstlichen
Bebrütung in den Inkubator überführt. Das Jungtier wird
WeissohrRabenkakadu
jetzt von Hand aufgezogen, wiegt an seinem 28. Lebenstag
230 g und entwickelt sich ohne Probleme. In den letzten
zwei Jahren wurden drei junge Palmkakadus flügge, die in
den ersten 40 bis 60 Tagen von Hand und danach von den
Adoptiveltern großgezogen wurden (Gelbwangenkakadu –
Cacatua sulphurea abbotti und der Brillenkakadu – Cacatua
ophthalmica). Nur für ein Küken war zu dem Zeitpunkt keine
entsprechenden Adoptiveltern vorhanden, so dass es von
Hand aufgezogen wurde.
In den letzten Monaten wurden einige neue Verpaarungen
für die kommende Zuchtsaison vorgenommen. Gerade
Papageien, die bisher nicht gezüchtet haben, oder immer nur
unbefruchtete Gelege haben, werden genaustens begutachtet
und es werden Überlegungen angestellt, wie man die
Haltungsbedingungen verändern könnte, um die Tiere zur
Brut zu bewegen. Eine besondere Möglichkeit bieten die
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
großen Gruppenvolieren in der Zuchtstation der LORO
PARQUE FUNDACIÓN. So wurden in eine dieser Volieren
nun ein Gruppe von Halmahera-Edelpapageien (Eclectus
roratus vosmaeri), vier Männchen und drei Weibchen,
eingsetzt und zusätzlich drei Rotsteißkakadus (Cacatua
haematuropygia), zwei Weibchen und ein Männchen, zur
Paarfindung. Innerhalb der Voliere gibt es wesentlich mehr
Brutmöglichkeiten, wie Weibchen vorhanden sind, so dass
es nicht zu Streitereien um eine Nisthöhle kommen sollte.
zweiten Brutsaison Eier legt, hat in diesem Jahr sechs Eier
abgelegt, die sich alle als befruchtet herausgestellt haben.
Die kleinen Fledermauspapageien (Loriculus) gehören stets
zu den ersten Papageien, die schon im Januar zur Eiablage
und Aufzucht schreiten, so wachsen derzeit in mehreren
Nestern Jungtiere von Blaukrönchen (Loriculus galgulus)
und Frühlingspapageichen (Loriculus vernalis) heran. Bei
den Loris zieht eines unserer beiden erfolgreichen Brutpaare
Einsiedlerloris (Phygis solitarius) erneut zwei Jungtiere
selbst groß.
SalomonKakadu
Kea
Mehr Spenden an die LPF
Eine weitere Großvoliere, die seit zwei Jahren mit zwei Paaren
geschlechtsreifen Rosakakadus (Eolophus roseicapillus)
sowie einem Paar Weißohr-Rabenkakadus (Calyptorhynchus
latirostris) besetzt ist, folgten im letzen Jahr ein Schwarm von
sechs jungen und subadulten Helmkakadus (Callocephalon
fimbriatum). Die Rosakakadus schritten erfolgreich zur
Brut und beide Paare erbrachten Jungtiere. Die WeißohrRabenkakadus schritten ebenfalls zur Brut, allerdings erwiesen sich zwei Gelege als unbefruchtet. In diesem Jahr wurde
nun diese Gruppe durch ein weiteres Kakadupaar ergänzt.
Zwei bisher nicht verpaarte Salomonkakadus (Cacatua
durcopsii) sollen sich in der Gemeinschaftshaltung finden
und zu einem Brutpaar werden. Die Kakadus vertragen sich
untereinander gut und es kommt bisher nicht zu ernsthaften
Streitereien. Die Maße der Voliere sind allerdings mit 20 m
Länge, 12 m Breite und 3,5 m Höhe sehr großzügig bemessen.
Somit bestehen genügend Ausweichmöglichkeiten für die
inzwischen sehr fluggewandten Tiere.
Auch bei unseren Feuerflügelsittichen (Brotogeris pyrrhopterus) wird in dieser Saison eine neue Haltungsmethode
ausprobiert. Nachdem die beiden Paare, die in der Zuchtstation
leben, bisher nicht erfolgreich waren – ein Paar produziert
nur unbefruchtete Gelege, das andere Paar brütete bisher gar
nicht - wurden die beiden Paare nun in eine größere Voliere
zusammengesetzt. Hier finden sie etwa zehn verschiedene
Nistmöglichkeiten, von Baumstämmen zum selbstständigen
Aushöhlen, bis zum mehrkammrigen Bretternistkasten. Dies
soll die Tiere stimulieren, um endlich auch bei dieser Art den
Durchbruch in der Zucht zu schaffen.
Eines unserer Kea-Paare (Nestor notabilis) hat ebenfalls
mit der Brut begonnen. Das Weibchen, dass nun in der
Nr. 80 März 2006
Wieder einmal hat die LPF einige großzügige Spenden von
Förderern ihrer Artenschutzarbeit erhalten:
Brian May, der berühmte Lead-Guitarrist der Rockgruppe
Queen spendete £10.000 (ca. € 14.500).
Die “Parrot Society” (Gebiet York), eine
führende Organisation für Papageienzüchter in England,
spendete £ 2.118,20 (ca. € 3.075).
Die “Rocky Mountain Society of
Aviculture” in den USA spendete US$ 507,25 (ca.
€ 420).
Solveig Mittelhäusser-Brown spendete 100 €
für das Artenschutzprojekt des Lear-Ara in Brasilien
Wir bedanken ganz herzlich bei allen Spenden. 100% ihrer
Spenden werden direkt in unsere Artenschutzprojekte
fließen.
Austausch von Zeitschriften
Die LPF hat kürzlich mit anderen Organisationen beschlossen,
Zeitschriften und Nachrichten auszutauschen. Die LPF wird
regelmäßig ein Exemplar jeder “Cyanopsitta” schicken und
dafür im Austausch eine Zeitschrift oder Nachrichtenblatt
erhalten, die dann in der Bibliothek der LPF verfügbar sind.
Die LPF begrüßt diesen Austausch und würde sich freuen, von
anderen Organisationen zu hören, die eine Zeitschrift oder
ein Nachrichtenblatt über Avikultur, Tiere oder Artenschutz
erstellen und im Gegenzug unsere “Cyanopsitta” erhalten
möchten
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
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Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Laufende Projekte
Artenschutz bei Vini Loris
erklärt. Diese dringend notwendige Erklärung ist eine gute
Sicherung für das Überleben dieses vom Aussterben bedrohten
Kakadus und anderer bedrohter Arten. Das Schutzgebiet
umfasst 1.983 ha.
Dieser Kakadu hält sich vor allem im Flachland und in
Küstenebenen auf, wo die meisten Menschen auf den
Philippinen leben. Illegaler Handel für den Tierhandel ist die
Hauptbedrohung für sein Überleben. Die Insel Rasa besitzt
eines der letzten Küstenwälder auf den Philippinen und ist
der Hauptsitz des PCCP. Bereits vor acht Jahren wurde der
Antrag für ein Schutzgebiet gestellt. Rasa hat die höchste
Bestandsdichte bei freilebenden Rotsteißkakadus und ist
somit ein vorrangiges Gebiet für den Schutz dieser Art auf
globaler Ebene.
Ultramarinlori
Mark Ziembicki leitet dieses Projekt in Französisch-Polynesien, das von der LPF und CEPA (Conservation des
Especes et des Populations Animales) unterstützt wird. In
der ersten Phase konzentrierte sich das Projektteam auf
die Untersuchung des Saphirloris (Vini peruviana) auf
der Insel Tuamotu. Sie ermittelten die Voraussetzungen
und Möglichkeiten für den Schutz dieser Art sowie des
Ultramarinloris (V.ultramarina) auf den Marquesas-Inseln.
Der Bestand des Vini peruviana auf Tuamotu erwies sich als
relativ gesund, außer auf einem der fünf untersuchten Atollen.
Es zeigt sich ein interessanter, leider negativer Zusammenhang
zwischen dem Vorkommen der Hausratte und der Dichte
des V. peruviana auf den Atolls. Es gibt aussichtsreiche
Möglichkeiten
für
weitere
Artenschutzaktivitäten,
insbesondere starkes Interesse seitens der Gemeinde sowie
Projekte, die sinnvoll und auf mindestens drei der Atolle
durchführbar sind. Der Bestand des V.ultramarina auf Ua Huka
ist stabil und das Team hat keine Hinweise auf Hausratten auf
der Insel gefunden. Leider waren die Versuche mit Nistkästen
aufgrund von Bauformproblemen nicht erfolgreich. Auf Ua
Pou wurden keine Loris gefunden. Ein Team wird bald Fatu
Iva besuchen, um dort die Situation dort zu ermitteln.
Die Insel Rasa errichtet ein Naturschutzgebiet für den Rotsteißkakadu
Die gute Nachricht von den Philippinen ist, dass die Insel Rasa jetzt zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Auf der Insel
werden bereits seit mehreren Jahren Artenschutzaktivitäten
für den Rotsteißkakadu (PCCP - Philippine Cockatoo
Conservation Programme) durchgeführt. Dieses Programm
arbeitete eng mit lokalen Gemeinden und der Regierung
zusammen, um diesen wichtigen Schritt zur Erhaltung des
Rotsteißkakadus (Cacatua haematuropygia) zu erreichen.
Die Leiter des PCCP, Peter Widmann und Indira Lacerna,
informierten uns am 15. Februar 2006, dass der philippinische Präsident Gloria Arroyo die Proklamation 1.000
unterschrieben hat, die die Insel Rasa zum Naturschutzgebiet
Nr. 80 März 2006
Rotsteiss-Kakadu
Das PCCP setzt auf ein Konzept beim Artenschutz, bei dem die
Bewohner weit gehend in die Aktionen eingebunden werden.
Auf Rasa wurden vorherige Jäger erfolgreich als Wildhüter
ausgebildet und ihre Anwesenheit ist wirksam beim Schutz
von Nistbäumen, insbesondere während der Brutsaison.
Dieses Projekt wird von der LORO PARQUE FUNDACIÓN
unterstützt, zusammen mit ihren Partnern Chester Zoo,
Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz
(ZGAP) und Conservation des Espèces et des Populations
Animales (CEPA).
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Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Anodorhynchus-Ara im Norden des
Amazonas weiter geheimnisumwittert
Die Forschung im Kampf gegen die
PBFD (Schnabel- und Federkrankheit
bei Papageien) geht weiter
Die LORO PARQUE FUNDACIÓN auf Teneriffa, Spanien,
unterstützt das Forschungsprojekt von Dr. Reinmar Johne
(Universität Leipzig), welcher einen Impfstoff gegen die
Schnabel- und Federkrankheit der Papageien (PBFD) erprobt.
PBFD ist eine der bedeutensten Infektionskrankheiten bei
Papageien und Sittichen. Sie führt zu Veränderungen des
Federkleids und einer schweren Immunsuppression, welche
in einer tödlichen Sekundärinfektion enden kann. Der
verantwortliche Erreger, ein Circovirus, lässt sich weder
über Zellkultur noch über befruchtete Hühnereier vermehren,
was die Entwicklung eines Impfstoffes erschwert. Dr. Johne
und sein Team konnten jedoch eines der Hüllproteine des
Virus künstlich herstellen (namentlich das Kapsidprotein
C1). Dieses stellt ein wirkungsvolles Antigen dar, mittels
welchem die Untersuchung von Blutserum auf PBFD-Virusspezifische Antikörper ermöglicht wird. Eine ausreichene
Menge des C1-Proteins wurde mittels eines rekombinanten
Verfahrens entwickelt. Bei diesem Verfahren wird ein Gen
eines Bakteriums (in diesem Fall E. coli) durch das Gen,
Hyazinth-Ara
Die Gattung Anodorhynchus ist offiziell nicht im Norden des
Amazonas verbreitet, aber aktuelle Informationen legen das
Gegenteil nahe. Allerdings handelt es sich um hypothetische
Annahmen, die nicht eindeutig dokumentiert wurden.
Aus diesem Grund unterstützte die LORO PARQUE
FUNDACIÓN das „Anodorhynchus“-Projekt am Flusslauf
des „Vaupés“. In diesem Projekt versuchten die Forscher
Bernabé López-Lanús und sein Team die Existenz des
Anodorhynchus in der Region des Vaupés-Flusses, nördlich
des Amazonas an der kolumbianisch-brasilianischen Grenze,
zu dokumentieren – einem Gebiet, für das ein mögliches
Vorkommen in einer aktuellen Veröffentlichung über
die Papageien in Kolumbien vermutet wurde. Über eine
Zeitspanne von 10 Monaten von September 2004 bis Juli
2005 war das Ergebnis der Suche negativ. Dennoch ergaben
die Aussagen einer einheimischen Volksgruppe, dass ein
Papagei mit den Charakteristika des Anodorhynchus in diesem
Gebiet lebt. Teile der Aussagen legten das Vorkommen eines
Anodorhynchus mit hellerem Gefieder, großflächigem Gelb
um den Kiefer und einer kleineren Größe als A. hyacinthinus
nahe. Zusätzlich zu der Suche nach dem Anodorhynchus im
kolumbianisch-brasilianischen Gebiet des Vaupés erhielt das
Projekt ethno-zoologische Daten aus verschiedenen Gebieten
innerhalb des riesigen Amazonas-Territoriums in Brasilien,
indem das Flussgebiet des Negro liegt (zu dem der Vaupés
ein Nebenfluss ist), jedoch auch mit negativen Ergebnissen
hinsichtlich des Anodorhynchus. Im Hinblick auf das
Vorkommen des Anodorhynchus im Norden des Amazonas
gibt es mögliche Futterquellen aus einheimischen Palmen,
wobei ihr Vorkommen in der Region nur vorübergehend
gewesen sein könnte. Die gegenwärtige Schlussfolgerung ist,
dass aufgrund von Mangel an Beweisen alle Belege als Gerücht
eingestuft werden müssen. Als vorbeugende Maßnahme
ist jedoch eine zweite Phase des Projekts gerechtfertigt mit
der Produktion und Verteilung eines Plakats im Gebiet des
Vaupés für mindestens ein Jahr, in enger Zusammenarbeit mit
den staatlichen Umweltbehörden der Region.
18
welches die Herstellung des C1-Proteins des PBFD-Virus
codiert, ersetzt. Dies bewirkt, das das Kapidprotein vom
bakteriellen Metabolismus synthetisiert wird.
Das Forschungsteam geht davon aus, das das Kapsidprotein C1
als Impfantigen verwendet werden kann. Zur Erprobung hat
Dr. Johne einen Versuchsansatz entwickelt, bei dem mit dem
C1-Kapsid geimpfte Wellensittiche mit aufbereitetem PBFDVirus infiziert werden. Seit Juni 2005 umfasst die Forschung
sowohl die Aufbereitung, Reinigung und Charakterisierung
des PBFD-Virus für die Infizierung, als auch die Erzeugung
des Antigens zur Immunisierung der Tiere. Desweiteren wird
getestet, inwiefern Wellensittiche als Versuchstiere für diesen
Forschungsansatz geeignet sind.
Die Suche nach einer PBFD-freien Tiergruppe, welche zur
Durchführung der Versuche unerlässlich war, gestaltete sich
schwierig, da in allen bis auf eine Tiergruppe das PBFDVirus isoliert wurde. Dieser Umstand spiegelt die unerwartet
weitflächige Verbreitung des PBFD-Virus innerhalb der
Wellensittichpopulation wieder und unterstreicht somit
gleichzeitig, wie wichtig das durchgeführte Forschungsprojekt
im Kampf gegen die PBFD ist. Die Forschungsergebnisse
werden voraussichtlich Ende 2006 vorliegen.
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Hilfe für die Papageien in Zentralkuba
von
David Waugh
Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts reiste der
deutsche Ornithologe Johannes Gundlach durch die Berge
von Trinidad und Gavilanes in Zentralkuba. Er beobachtete
die einheimischen Kubasittiche (Aratinga euops)
und veröffentlichte diese Beobachtungen sowie
seine Aufzeichnungen zur Kuba-Amazone (Amazona
leucocephala) in seiner zweibändigen Abhandlung
„Ornitologia Cubana”. Heute tritt Maikel Cañizares
Morales, ein Biologe des kubanischen Instituts
für Ökologie und Systematik, in die Fußstapfen
von Gundlach und leitet ein Forschungsprojekt
zum Artenschutz für diese zwei einheimischen
Papageienarten in Zentralkuba. Das Projekt, das
von der LPF finanziert wird, ist die Reaktion auf die
anhaltenden Bedrohungen, denen diese Papageien
ausgesetzt sind. Die Hauptgefahren sind die intensive
Bejagung für den Tierhandel sowie der Verlust des
Lebensraumes und die Verfolgung als Ernteschädling
in einigen Gebieten.
Obwohl diese beiden Papageienarten früher häufig
Weiterhin sollen die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten
auf die wichtigsten Lebensräume, die beide Arten zum
Brüten, Fressen und Schlafen benötigen, untersucht werden.
Kuba-Amazone
Außerdem soll das Projekt das Ausmaß der anderen
Hauptbedrohung durch den Menschen – das illegale
Entnehmen von Küken aus wilden Nestern für den
heimischen Tiermarkt – ermitteln. Das Projekt wird auch
den Einfluss des Anbringens von Nistkästen für beide
Arten in zwei wichtigen Brutgebieten untersuchen:
dem Reservat „Alturas de Banao“ im Hochland sowie
dem Küstenstrich „Palmar de Romero“, einem neuen
Gebiet, das von Morales entdeckt wurde. Letzten
Endes sollen diese Informationen verwendet werden,
um einen Plan für die Umwelterziehung auszuarbeiten
und umzusetzen, der zur nachhaltigen Erhaltung dieser
Arten und ihrer Ökosysteme dienen soll.
Kubasittich
in Kuba zu finden waren, ist heute ein schwerwiegender
Bestandsrückgang zu verzeichnen. Sie sind aus vielen
Gegenden verschwunden und nur noch an wenigen Plätzen
zu finden. Eine davon ist die westzentrale Region, die
sich vom gebirgigen Inneren bis zum Flachland an den
südlichen Küsten erstreckt. In diesem Gebiet wird das
Projekt durchgeführt. Eines seiner Ziele ist die Erhebung
der Bestandszahl und -verteilung der zwei Papageienarten.
Nr. 80 März 2006
Das Reservat „Alturas de Banao” (das der nationalen
Gesellschaft zum Schutz der Flora und Fauna,
dem Landwirtschaftsministerium und der Gemeinde von
Gavilanes gehört) erstreckt sich über mehr als 6.000 ha in den
südöstlichen Bergen von Sancti Spíritus, einem Ausläufer des
Escambray-Bergmassivs. Das Reservat umfasst das obere
Einzugsgebiet der Flüsse „Banao” und „Higuanojo”, die
durch zwei der fünf verwalteten Gebiete führen: Jarico und
Hoyo del Naranjal. Hier brüten die kubanischen Papageien
und Sittiche. Insgesamt ist es der größte Nistbestand der
Amazonen in Zentralkuba. Zumindest wurden laut Aussagen
von Einheimischen während der Brutsaison Hunderte dieser
19
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Das Gebiet “Hoyo del Naranjal”
mindestens 11 Pärchen Kuba-Amazonen 18
Jungtiere bzw. 16 Pärchen Kuba-Sittiche 40
Küken aus mit einer Überlebensrate von 50%
nach vier Monaten. Die Kuba-Amazonen
hielten sich meistens in natürlichen Nestern
auf und bevorzugten gebrochene Palmen mit
einem oberen Eingang, aber sie brüteten auch
in Nistkästen aus Palmstämmen. Häufige
Kontrollen einiger Nester mussten vermieden
werden, um nicht die Aufmerksamkeit von
Wilderern darauf zu lenken. Die meisten KubaSittiche belegten Nistkästen aus Palmstämmen.
Das einzige Paar, das in einem Plastikkasten
brütete,
wurde
von
Bahamaspechten
(Melanerpes superciliaris) ausgeraubt. Es sieht
so aus, als ob die Kuba-Sittiche die Nistkästen
aus Palmstämmen bevorzugen, wenn der
Durchmesser des Eingangs kleiner als 6 cm ist.
Da der Bahamaspecht das Nest zuerst belegt,
sind die meisten Eingangslöcher natürlicher
Nester größer als 6 cm, so dass die Spechte
einfach hinein kommen, um die Nestlinge zu
rauben. Die geringe Akzeptanz der Papageien
Vogel auf Bäumen sitzend in der Nähe ihrer Nester gesichtet.
Die Einheimischen berichten ebenfalls, dass sie während der
Maisernte Verluste erleiden, da Schwärme von Papageien
zum Fressen auf die Felder kommen. Um diesen Aussagen
nachzugehen, will Morales systematische Zählungen bei
diesen Papageien vornehmen.
In den zwei wichtigsten Nistgebieten wurden zwei Arten
von Nistkästen aufgehängt: zum einen die aus getrockneten
Palmstämmen und zum anderen die aus Polyethylen aus
dem Jahr 2004. Die Nistkästen aus Palmstämmen verfallen
schnell, aber die Vögel zeigen eine deutliche Vorliebe
für sie. Insgesamt wurden 50 Nistkästen auf einer Höhe
zwischen 12 und 20 m angebracht, anhand der Analyse der
natürlichen Gegebenheiten von Nestern. Demzufolge wurden
sie an Palmen angebracht, die meisten davon oberhalb der
Baumkrone. Sie zeigen nicht in Richtung Norden, um
Hineinregnen zu vermeiden. Die Nistkästen sind ca. 50 cm
tief und die Eingangslöcher haben einen Durchmesser nur
6 cm für den Kubasittich. Alle Nistkästen sind nummeriert
und per GPS (Globales Positionierungssystem) erfasst. Die
Papageien leben nicht ganzjährig in diesen Bergen. Sie
verlassen das Gebiet im September und kommen im Januar
wieder. Morales und sein Team ermitteln die Nestbelegung
jedoch durch ständiges Beobachten des Papageienverhaltens
ab April, überwiegend früh morgens oder spät nachmittags.
Nestbelegung durch ein Paar ist bestätigt, wenn die Papageien
viel Zeit im Nestinneren verbringen und/oder es gegen
andere Vögel verteidigen oder wenn Rufe aus der Höhle zu
hören sind. Für die Nestkontrollen wurde die „TrepaderasMethode“ gewählt, die gewöhnlich von den Bauern benutzt
wird, um Palmfrüchte zu ernten. Hierbei werden zwei dicke
Sisalseile verwendet, wobei ein Seil um den Fuß gelegt und
das andere am Bein des Kletterers befestigt wird.
Nestkontrolle mit der “Trepaderas-Methode”
liegt möglicherweise daran, dass die Plastikkästen während
der heißen Tageszeit zu warm sind und dass Papageien
wählerischer als andere Arten bei der Wahl ihrer Nistplätze
sind.
In Jarico ist der Hauptbestand des Kuba-Sittichs von 18
Vögeln 1998 auf 53 Exemplare 2004 gestiegen. 2005 brüteten
20
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Die Produktivität der Kuba-Sittiche in den beobachteten
Nestern betrug 3,3 Eier pro Nest mit einer Schlupfrate von
90 % und 60 % flüggen Vögeln. Die zwei unfruchtbaren
Eier wurden beide in einem Gelege von vier Eiern gefunden.
Neben den Spechten könnten für die Todesrate bei
Nestlingen auch die Hausratte (Rattus rattus) und indirekt
die Tropenfledermaus (Artibeus jamaicensis) verantwortlich
sein, die häufig Baumhöhlen und Nistkästen während des
Tages belegen. Es ist möglich, dass zwei Nestlinge starben,
als die Eltern gegen die Fledermaus kämpften. Eine weitere
Bedrohung ist die parasitäre Erkrankung durch Dasselfliegen
Ein mit Dasselfliegen befallenes Kubasittich-Küken
(Familie Oestridae), deren Larven unter der Haut leben. Ein
schwerer Befall führt zum Tod des Nestlings und deshalb
versuchen Morales und sein Team, so viele Larven wie
möglich zu entfernen. Nicht befallene Küken der KubaSittiche wachsen durchschnittlich um 1,7 g pro Tag und
erreichen ungefähr eine Woche, bevor sie das Nest verlassen,
ein maximales Gewicht von 90 bis 100 g. Obwohl das
Ausschlüpfen nicht gleichzeitig erfolgt, werden alle Jungtiere
eines Nestes mit kaum Gewichtsunterschied zur selben Zeit
flügge, was bedeutet, dass die kleineren Nestlinge schneller
wachsen.
sehr gesunken. So war es ein Riesenglück für Morales, dass
er mit Antonio sprach, einem sachkundigen Einheimischen,
der ihn zu „Palmar de Romero“ führte, einer Savanne mit
wunderschönen Königspalmenwäldern (Roystonea regia).
Es ist nicht nur ein idealer Platz für Papageien, um die
Wintermonate zu verbringen, sondern es hat sich auch als
neues und wichtiges Nistgebiet für beide Arten herausgestellt,
insbesondere für den Kuba-Sittich. Trotzdem ist diese Savanne viel von Menschen beeinflusst worden, früher mit dem
Anbau von Reis und heutzutage durch Viehzucht. Die Königsund die Berg-Dreizackpalmen haben einen hohen Anteil von
toten Palmenstämmen im Verhältnis zu voll entwickelten
Pflanzen. Diese toten Palmstämme nutzen die Vögel zum
Nisten.
Während des Besuchs in der Brutsaison fand das Projektteam
30 erwachsene Sittiche in einem Umkreis von drei Kilometern
sowie acht aktive Nester mit flüggen Küken. Obwohl „Palmar
de Romero“ ein neues Nistgebiet für die Biologen darstellt,
ist es natürlich bereits den Wilderern bekannt, die dort trotz
unerträglicher Mückenschwärme und großer Entfernung
zum Markt aktiv sind. Die Auswirkung ihrer Wilderei ist
dramatisch, da sie die Stämme mit den Nestern fällen. Um
diese Zerstörung zu reduzieren, ist es jetzt wichtig, dass
die entsprechenden Behörden dem Antrag entsprechen,
„Palmar de Romero“ in das nur 13 Kilometer entfernte
Tierschutzgebiet „Tunas de Zaza“ einzugliedern. Dieses
Schutzgebiet wurde 1995 errichtet und bedeckt 6.776 Hektar
der sehr verschiedenen küstennahen Ökosysteme rund um das
Delta des Zaza-Flusses. Für die einheimischen Psittaciden
Kubas würde dies eine große Hilfe darstellen.
Es ist bekannt, dass jedes Jahr viele Küken aus dem Papageienbestand für den einheimischen Tiermarkt entnommen
werden. 2005 hat das Projektteam in Gavilanes herausgefunden, dass 30 von 105 Häusern der Gemeinde diese Vögel
als Haustiere hielten und dass 90% der einheimischen Bevölkerung die Kuba-Amazone bevorzugt. Morales befragte
vier Einheimische, die illegal Küken zum Verkauf an einen
Mittelsmann einfangen, der ebenfalls illegal arbeitet. Offensichtlich kann jeder Wilderer damit rechnen, 15 bis 20 Küken
pro Saison zu entnehmen, wobei der Verkaufspreis pro Küken
ungefähr acht Euro beträgt.
Wenn das Projekt die gewünschte Wirkung erzielt, werden
weniger Amazonen und Sittiche als Haustiere enden und
mehr Vögel werden im September freiwillig „Alturas de
Banao“ verlassen. In diesem Monat fliegen sie südlich in
Richtung der Küstenebene. Allerdings werden die Papageien
laut Aussagen älterer Bewohner dieser Küstenregion nur
noch sporadisch gesichtet und ihre Anzahl ist in letzter Zeit
Nr. 80 März 2006
Das Wiegen von Küken
21
Die Zeitschrift der Loro Parque Fundación
Der Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea):
eine langsam brütende, vom Aussterben bedrohte Art
Jahren immer weiter zugespitzt, so dass heute weniger als 10% der Insel
bewaldet sind. Der verbliebene Waldbestand ist in 34 Gebiete aufgesplittert,
von denen die Hälfte kleiner als 500 ha ist. Der Orangenhaubenkakadu
(citrinocristata), eine Unterart des Gelbwangenkakadus auf Sumba, zeigt
eine deutliche Vorliebe für ungestörte Wälder unterhalb von 500 m NN.
Er ist nur lückenhaft über die Insel verteilt und selten bzw. gar nicht in
Waldstücken von weniger als 1000 ha zu finden. Diese Art bevorzugt auch
als Nistplätze Höhlen, die sich hoch oben in sehr großen Laubbäumen
(durchschnittliche Höhe von 37 m) befinden. Somit hängt die lokale
Bestandsdichte vermutlich sehr stark von der Verfügbarkeit von geeigneten
sicheren Nistplätzen ab.
Die Forscher untersuchten die Auswahl der Nistplätze und den Bruterfolg
der C. sulphurea über die gesamte Brutsaison in Manupeu-TanadaruNationalpark, Sumba. Innerhalb einer Forschungsfläche von 6 km² mit ca.
60 Vögeln hielten die Kakadus nach neuen und älteren Höhlen Ausschau,
die von C. sulphurea und in einem Fall von einem Edelpapagei (Eclectus
roratus) genutzt werden. Die Kakadus zeigten ein ungewöhnliches Interesse
In den Jahren 2001 und 2002 unterstützte die
LORO PARQUE FUNDACIÓN zusammen
mit der Wildlife Conservation Society in
Sumba, Indonesien, die Erforschung der
Faktoren, die die Besetzung der Nistplätze
und die Fortpflanzung der vom Aussterben
bedrohten Gelbwangenkakadus (Cacatua
sulphurea) beeinflussen. Jetzt haben die
Forscher Jonathan Walker, Alexis Cahill
und Dr. Stuart Marsden von der Manchester
Metropolitan University, GB, die Ergebnisse
ihrer Studien zu dieser Art veröffentlicht
(Bird Conservation International, Januar
2006).
Der Gelbwangenkakadu hat in ganz
Indonesien und Timor Leste katastrophale
Bestandsrückgänge zu beklagen. Nicht
akzeptable Ausbeutung durch den Handel,
Lebensraumverlust, Versprengung und
Degradation haben zu dem Rückgang
beigetragen. Obwohl der Gelbwangenkakadu
1997 durch die indonesische Gesetzgebung
vollständig unter Schutz gestellt wurde, wird
weiter illegaler Handel mit ihm betrieben. Der
Waldverlust auf Sumba hat sich in den letzten
Karte von Sumba, die
die
restlichen
Wälder
zeigt, Standort von vier
Untersuchungsgebieten und
das Untersuchungsgebiet bei
Manupeu (in dunkelgrau).
an Baumhöhlen, die bereits andere aktive Nester enthielten und zu dem Zeitpunkt bereits von
Papageien oder Eulen belegt waren. Nistversuche wurden nur in acht Höhlen unternommen
und ein einzelnes Küken wurde flügge. Interspezifische Interaktionen waren in jedem
dieser Nester zu beobachten. Die Brutaktivitäten wurden von den monatlichen Regenfällen
negativ beeinflusst, die die schwersten seit zehn Jahren waren. Es ist möglich, dass widrige
Wetterumstände das Nisten der Kakadus während dieses Brutjahrs unterbrochen haben.
Unabhängig davon hat die Untersuchung gezeigt, wie gering das Brutergebnis bei dieser
Art sein kann. Die Forscher vermuten, dass der Nachwuchs im Untersuchungsgebiet nicht
ausreichen wird, um die örtliche Population aufrecht zu erhalten, wenn man die natürliche
Todesrate und illegale Jagd dazu nimmt. Offensichtlich hat dies ernsthafte Auswirkungen für
das Überleben des Bestandes auf Sumba.
Tabelle. Interaktionen bei potentiellen Nistversuchen von Kakadus
Kakadus als
Besetzer
Anzahl
Anzahl
Interaktionen Nester
19
2
Alle Interaktionen bei
den Nistplätzen der
Kakadus
Anzahl
Anzahl
Interaktionen Nester
41
6
Anzahl
Interaktionen
22
Anzahl
Nester
4
Schwarzschulterpapagei
Tanygnathus megalorynchos
8
2
0
0
8
2
Sumbahornvogel
Aceros everetti
0
0
6
1
6
1
Dollarvogel
Eurystomus orientalis
3
2
2
1
5
2
Sunderstar
Aplonis minor
6
3
3
1
9
4
Edelpapagei
Eclectus eclectus
22
Kakadus als
Konkurrent
Nr. 80 März 2006
Wir schützen Arten und ihre Lebensräume
Förderer und Sponsoren
der Loro Parque Fundación
Loro Parque ist der Hauptsponsor der Stiftung. Alle Spenden
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in unsere Papageien- und Artenschutzprojekte.
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Nr. 80 März 2006
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