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Flamingo | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Flamingo
Phoenicopterus
So sieht nur ein Vogel aus: Lange Beine, langer Hals, gebogener
Schnabel und ein leuchtend rosa Gefieder sind das Markenzeichen des
Flamingo.
Aussehen
Flamingos wurden viele Jahre zu den Stelzvögeln gezählt. Dann hieß es,
sie seien mit den Entenvögeln verwandt.
Inzwischen bilden die Flamingos in der Klasse der Vögel eine eigene
Ordnung mit sechs verschiedenen Arten, die einander ziemlich ähnlich
sind. Der größte und am weitesten verbreitete ist der Rosaflamingo.
Von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze messen Flamingos je nach Art
zwischen 80 und 130 Zentimeter, von der Schnabelspitze bis zu den Zehen sogar bis zu 190
Zentimeter. Sie wiegen zwischen 2,5 und 3,5 Kilogramm. Der gebogene lange Hals der Flamingos und
ihre langen dünne Beine sind besonders auffällig.
Ein besonderes Merkmal ist der Schnabel. Er wirkt im Verhältnis zum schmalen Körper sehr klobig und
ist in der Mitte nach unten abgeknickt.
Ihr Gefieder ist in unterschiedlichen Rosa-Tönen gefärbt - je nachdem,
was sie fressen. Manche Arten haben nur rosa Federn.
Die Enden der Flügelschwingen beim Andenflamingo und beim Roten
Flamingo sind schwarz.
Männchen und Weibchen sind bei allen Arten kaum zu unterscheiden.
Heimat
Flamingos sind Weltenbummler. Sie kommen in Nord- und Ostafrika vor, in Südwest- und
Zentralasien, in Süd- und Mittelamerika und auch in Südeuropa. Dort sind vor allem in Südspanien und
Südfrankreich Brutkolonien des Rosaflamingo.
Eine kleine Kolonie aus verschiedenen Flamingos hat sich sogar im Zwillbrocker Venn, einem Gebiet
an der deutsch-niederländischen Grenze niedergelassen. 1982 tauchten dort die ersten elf Tiere auf.
Keine anderen Flamingos auf der Welt leben so weit nördlich.
Lebensraum
Flamingos leben am Ufer von Seen, in Flussmündungen und in Lagunen,
in denen sich salziges Meerwasser und Süßwasser vermischen.
Sie sind aber so anpassungsfähig, dass sie auch an extrem salzigen
Seen leben können.
Der Andenflamingo und der James-Flamingo leben in Bolivien und Peru
an Salzseen in 4000 Meter Höhe.
Rassen und Arten
Es sind sechs verschiedene Flamingo-Arten bekannt. Manche
Wissenschaftler sind der Ansicht, dass sie alle nur Unterarten derselben
Art sind.
Neben dem Rosaflamingo sind dies der Rote Flamingo (auch
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Kubaflamingo genannt), der Zwergflamingo, der Chileflamingo, der
Andenflamingo und der James-Flamingo.
Lebenserwartung
Flamingos können zumindest in Gefangenschaft ziemlich alt werden. Der älteste in einem Zoo
lebende Flamingo wurde 44 Jahre alt.
Alltag
Flamingos sind sehr gesellig. Sie leben zum Teil in riesigen Schwärmen
von mehreren tausend bis zu einer Million Tieren. Solche großen
Ansammlungen kommen aber nur in Afrika vor.
Die Bilder von den Flamingo-Scharen in Ostafrika sind beeindruckende
Aufnahmen aus der Tierwelt.
Majestätisch stelzen Flamingos durch flaches
Wasser. Dabei wühlen sie mit den Füßen Schlamm auf und befördern so
kleine Krebse, Würmer oder Algen hervor. Dann stecken sie immer wieder
den Kopf ins Wasser, um den Schlamm und das Wasser nach Nahrung zu
durchsieben.
Der Oberschnabel liegt dabei auf dem Grund und mit dem dicken
Unterschnabel filtern sie Futter aus dem Wasser.
Der Schnabel ist mit einem so genannten Seihapparat ausgestattet, der
aus feinen Hornplatten besteht, die wie ein Sieb wirken.
Das Wasser wird durch pumpende Bewegungen der Kehle und mit Hilfe
der Zunge angesaugt und durch diesen Seihapparat gepresst.
Die Flamingos in Südfrankreich bleiben zum Teil das ganze Jahr dort,
einige Tiere fliegen aber weiter an das südliche Mittelmeer oder sogar bis
Westafrika.
Freunde und Feinde
Flamingos reagieren sehr empfindlich auf Störungen. Deshalb lassen sie bei Gefahr durch
Überschwemmungen oder Feinde rasch ihr Gelege oder ihr Junges im Stich. Die Eier und Jungtiere
werden dann oft Opfer von Möwen und Greifvögeln.
Nachwuchs
In Südeuropa brüten Flamingos zwischen Mitte April und Mai. Weil es in
ihren Lebensräumen wenig Äste und anderes pflanzliches Nistmaterial
gibt, bauen Flamingos bis zu 40 Zentimeter hohe Schlammkegel. Meist
legen sie ein, manchmal auch zwei Eier ab. Männchen und Weibchen
wechseln sich beim Brüten ab.
Nach 28 bis 32 Tagen schlüpfen die Jungen.
Ihr Aussehen erinnert noch gar nicht an das
eines Flamingos: Ihre Beine sind dick und rot und ihr Federkleid ist
unscheinbar grau.
Sie werden die ersten zwei Monate mit der so genannten Kropfmilch
ernährt, einem Sekret, das in Drüsen des oberen Verdauungstrakts
gebildet wird. Es besteht aus viel Fett und etwas Eiweiß.
Erst nach zwei Monaten ist ihr Schnabel so weit entwickelt, dass sie selbst
Nahrung aus dem Wasser filtern können.
Wenn sie vier Tage alt sind, verlassen sie zum ersten Mal das Nest und
folgen ihren Eltern. Im Alter von etwa 78 Tagen sind Flamingos flügge.
Erst mit drei bis vier Jahren haben Flamingos ein rosa Federkleid.
Im Alter von etwa sechs Jahren brüten sie schließlich zum ersten Mal.
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Sprache
Die Rufe der Flamingos erinnern an die Schreie von Gänsen.
Ernährung
Flamingos sind darauf spezialisiert, winzige Krebse, die Salinenkrebse,
Insektenlarven, Algen und Pflanzensamen mit dem Seihapparat ihres
Schnabels aus dem Wasser zu filtern.
Die Nahrung bestimmt auch die Farbe der Flamingos: Ihr Gefieder ist
nämlich nicht von Natur aus rosa.
Die Färbung entsteht durch Farbstoffe, so
genannte Carotinoide, die in den winzigen
Salinenkrebsen enthalten sind.
Fehlt dieses Futter, verblasst das Rosa.
In Asien gibt es sogar eine kleine Flamingo-Kolonie mit grünlichen Federn.
Haltung
Flamingos werden gerne in Zoos gehalten. Weil sie ohne natürliche
Nahrung ihre Farbe verlieren, setzt man ihrem Futter künstliche
Carotinoide zu. So bleibt ihr Federkleid leuchtend rosa.
Das gefällt nicht nur uns Menschen besser, sondern auch den FlamingoWeibchen: Sie finden Männchen mit leuchtend rosa Federn attraktiver.
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© Südw estrundfunk 2016
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