informiert Das Auge Das Auge (von indogermanisch ok - sehen; stammverwandt mit griechisch, optikós), in medizinischer Terminologie und zusammengesetzten Wörtern auch der Oculus (lateinisch) oder der Ophthalmos, ist das Sehorgan von Mensch und Tier. Das Auge reagiert auf physikalische Reize der elektromagnetischen Strahlung, beim Menschen mit einer Wellenlänge von etwa 350 nm bis etwa 750 nm. Dabei setzt es die Reize in die Empfindung von Licht und Farbe um. Arten und Funktion Die einfachsten "Augen" sind lichtempfindliche Sinneszellen auf der Außenhaut, die als passive optische Systeme funktionieren. Sie können nur erkennen, ob die Umgebung hell oder dunkel ist. Man spricht hier von Hautlichtsinn. Insekten und andere Gliederfüßer haben Augen, die aus vielen einzelnen Augen zusammengesetzt sind. Diese Facettenaugen liefern ein rasterartiges Bild (nicht mehrfache Bilder, wie man vermuten könnte). Bei den meisten Wirbeltieren und einigen Weichtieren, beispielsweise Tintenfischen, wird im Auge ein Bild auf eine lichtempfindliche Schicht projiziert, die Netzhaut oder Retina genannt wird. Dort wird das Licht von Sinneszellen wahrgenommen und die Nervenimpulse durch den Sehnerv ans Gehirn weitergeleitet. Das Auge ist im allgemeinen ungefähr kugelförmig und der größte Teil, der so genannte Glaskörper, ist mit einer gelartigen, durchsichtigen Substanz gefüllt. Das Auge besitzt meistens eine veränderliche Linse, um das Bild scharf zu stellen, und oft einen Ringmuskel, die Iris, der die Pupille bei starkem Lichteinfall verkleinern kann, so dass das Auge vor zu viel Licht geschützt wird. Das Auge wird oft durch Augenlider geschützt, zum Schutz vor starken Schlägen liegt das Auge im allgemeinen tief im Schädel, wobei teilweise Knochenwülste rings ums Auge weiteren Schutz bieten. Obwohl sich die Augen von Wirbeltieren und Weichtieren im Aufbau stark ähneln, haben sie sich unabhängig voneinander entwickelt. Dies wird bei der Bildung des Auges beim Embryo sichtbar: Während sich das Auge bei Wirbeltieren durch eine Ausstülpung der Zellen entwickelt, die später das Gehirn bilden, entsteht das Auge der Weichtiere durch eine Einstülpung der äußeren Zellschicht, die später die Haut bilden. Es gibt Schätzungen, dass Augen der verschiedensten Bauweisen im Laufe der Evolution etwa 40 Mal neu entwickelt wurden. Durchschnitt durch das menschliche Auge Facettenauge einer Libelle Optik Mariner, Stadtgasse 27 Via Centrale, I-39031 Bruneck Brunico, fon +39 0474 555 551, fax +39 0474 555 658, [email protected] Der Ziliarmuskel ist für die Scharfeinstellung (Akkomodation) verantwortlich indem er sich zusammen zieht und die Linse mehr oder weniger wölbt. Aufbau Bei den Wirbeltieren besteht das Auge aus drei konzentrischen Schichten: - Äußere Augenhaut (Tunica externa bulbi), mit Cornea (Hornhaut) Sclera (Lederhaut; das Weiße des Auges) - Mittlere Augenhaut (Tunica media bulbi oder Uvea), mit Iris (Regenbogenhaut) Chorioidea oder Choroidea (Aderhaut) Corpus ciliare (Ziliar- oder Strahlenkörper) - Innere Augenhaut (Tunica interna bulbi) oder Retina (Netzhaut) mit Blinder Fleck, Gelber Fleck (Macula), Fovea centralis, Pars ceca sowie einigen inneren Strukturen wie - Lens (Linse) - Corpus vitreum (Glaskörper) - vordere Augenkammer - hintere Augenkammer Neben den beschriebenen Augentypen mit lichtbrechenden Linsen findet man in der Natur gelegentlich auch Spiegelaugen. In den Augen der Kammmuschel (Pecten) wird das Bild durch Hohlspiegel erzeugt, die hinter der Netzhaut angeordnet sind. Die direkt vor der Netzhaut liegende Linse dient der optischen Korrektur des stark verzerrten Spiegelbildes. Die Spiegel sind nach dem Prinzip von reflektierenden Glasplatten gebaut, mehr als 30 Schichten aus feinsten GuaninKristallen liegen dicht gestapelt, jede Schicht in eine Doppelmembran eingeschlossen. Auch andere Tiere haben Spiegelaugen, unter anderem der Tiefseekrebs Cigantocypris, Hummer und Langusten. Diese Form hat sich offenbar dort durchgesetzt, wo es weniger auf die Bildqualität und mehr auf die Lichtausbeute ankommt. Optik Mariner, Stadtgasse 27 Via Centrale, I-39031 Bruneck Brunico, fon +39 0474 555 551, fax +39 0474 555 658, [email protected] Erkrankungen Zu den häufigsten Erkrankungen des menschlichen Auges gehören: - Farbenblindheit - Grauer Star (Katarakt - Trübung der Augenlinse) - Grüner Star (Glaukom - Zu hoher Augeninnendruck (ohne ärztliche Behandlung Erblindungsgefahr)) - Ausfall eines Teils des Sehfeldes (Skotom) - Maculadegeneration - Schielstellung der Augen, in leichten Fällen Silberblick genannt - Mouches Volantes, Glaskörpertrübungen - Amblyopie Fehlsichtigkeit (Ametropie) Man spricht von Fehlsichtigkeit, wenn sich die Optik des Auges deutlich von der Norm unterscheidet. Fehlsichtigkeit gilt nicht als Erkrankung. Man unterscheidet folgende Formen der Fehlsichtigkeit: - Kurzsichtigkeit (Myopie): der Augenapfel ist zu lang (Achsenmyopie) oder die Brennweite des Auges ist zu kurz (Brechungsmyopie). Die Achsenmyopie ist häufiger. - Weitsichtigkeit (Hyperopie/Hypermetropie): der Augenapfel zu kurz (Achsenhyperopie) oder die Brennweite des Auges ist zu lang (Brechungshyperopie). Die Achsenhyperopie ist häufiger. - Stabsichtigkeit (Astigmatismus): Eine punktförmige Lichtquelle wird im Auge nicht als Punkt, sondern als Linie abgebildet. - Irregulärer AstigmatismusKompliziertere optische Fehler des Auges, die durch unregelmäßig geformte Oberflächen von Linse und Hornhaut entstehen. - Alterssichtigkeit (Presbyopie): die Linse kann nicht mehr bzw. nur noch wenig akkommodieren; Gegenstände in der Nähe können nicht mehr scharfgestellt werden. Der Astigmatismus wird manchmal auch als Hornhautverkrümmung bezeichnet. Diese Bezeichnung ist nicht ganz korrekt, da auch die Linse zum Astigmatismus beitragen kann. Optik Mariner, Stadtgasse 27 Via Centrale, I-39031 Bruneck Brunico, fon +39 0474 555 551, fax +39 0474 555 658, [email protected]