Handwärme 3 Material: 2 Podeste, 60 cm hoch 1 Sperrholzplatte 1,20 m x 0,40 m (A) 3,30 m Leisten 30 x 12 mm (Tischrand) 2,10 m Dachlatte Kupferblech 20 x 20 cm Dünnes Sperrholz (2mm) 20 x 20 cm Kunststoffplatte (PVC) 2 mm dick, 20 x 20 cm Thermofolie (siehe Liefernachweis) 3 Spiegelkacheln 15 x 15 cm Handwärme | 35 Durch Thermochromfolien wird die unterschiedliche Wärmeleitung von Holz, Kupfer und Kunststoff sichtbar. Aus Dachlatte werden drei U-förmige Halter mit den Außenmaßen 20 x 20 cm gebaut und auf die Tischplatte geschraubt. Drei 10 cm lange Stücke aus Dachlatte werden mit doppelseitigem Klebeband (Powerstrips o.ä.) als Fußstütze so auf die Spiegelkacheln geklebt, dass sie etwa in einem Winkel von 55° auf der Tischplatte stehen. Die Thermofolie wird auf die drei unterschiedlichen Platten geklebt, die dann an den U-Rahmen so befestigt werden, dass die Thermofolie nach hinten weist. Hält man eine Hand auf eine der Platten, strömt die Wärme unterschiedlich schnell zur Thermofolie, auf der der Temperaturanstieg durch Farbumschläge sichtbar wird. Durch die geeignete Einstellung der Spiegel kann das sehr einfach beobachtet werden. 36 | Handwärme Mit einfachsten Materialien gezielt experimentieren Ein Becher mit heißem Tee kann Anlass für eine Vielzahl einfacher Experimente sein, die die unterschiedliche Temperaturleitung von Stoffen zeigen. Beim Rühren fühlt sich der Stiel eines Metalllöffels sehr schnell heiß an, der Kunststofflöffel wird kaum warm. Ein Holzstab, mit dem auch gerührt werden kann, verändert seine Temperatur nur geringfügig. Halbquantitativ kann die Temperaturleitung mit einer Stricknadel (oder einem anderen Metallstab) und Wachskügelchen beobachtet werden. Wir haben aus einem Stück etwa 30 cm langen Eisendraht (3 mm Durchmesser) eine Form gebogen, die mit einem Ende über einem Teelicht stehen kann. Die Kugeln werden in gleichmäßigen Abständen auf das Metall geklebt. Von dem heißen Drahtende breitet sich Wärme in den kälteren Bereich aus. Hat der Draht die Schmelztemperatur des Wachses erreicht, fällt das Kügelchen ab. In der dargestellten Anordnung dauert es etwa 1 Minute, bis sich das erste Kügelchen löst. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Temperatur längs des Stabes bewegt, wird deutlich. Wärme kann auch durch Strahlung transportiert werden. Wenn ein Gegenstand wärmer als ein anderer ist, strahlt er diesem mehr Energie zu als er empfängt. Wir haben uns daran gewöhnt, dass z.B. unsere Wände kälter als unsere Haut sind, der Strahlungsverlust ist gleichsam „normal“. Hält man nun die eigene gestreckte Hand in einigen Zentimetern Abstand neben das eigene Gesicht, fühlt man „Wärme“. Ganz sicher hat die Hand aber keine höhere Temperatur als die Wange, sie ist allerdings wärmer als die Wand. Damit sinkt der Energieverlust sofort ab, wenn die Hand neben das Gesicht gehalten wird, wir empfinden das dann als „warm“. An dem Punkt, an dem der Draht die Schmelztemperatur des Wachses erreicht hat, fällt ein Wachskügelchen Handwärme | 37 Tipps und Hinweise für die Anwendung: Verbeserung der Wärmedämmung durch Einbau von Hartschaum 38 | Handwärme Der Wärmesinn gibt eine Information über die Temperatur. Temperaturänderungen hängen von der Wärmemenge und der Menge und der Art des Stoffes ab, der erwärmt wird. So sind Gase sehr schlechte Wärmeleiter, da sie aber leicht mit wenig Energie erwärmt werden können, ist ihre Temperaturleitung etwa so hoch wie die von Metallen. Es ist nicht leicht, in diesem Bereich klare Begriffe zu nutzen! Metalle leiten Wärme besonders gut weil in ihnen frei bewegliche Elektronen (diese sind auch für den Stromtransport verantwortlich) mit hoher Geschwindigkeit umhersausen. Auf einem Herd ist es besonders wichtig, dass der Topfboden die Wärme gut leitet. So ist gewährleistet, dass der ganze Boden gleichmäßige Temperatur hat und nicht einzelne Zonen sehr heiß werden und die Speisen anbrennen. Um den heißen Topf handhaben zu können braucht man aber Griffe, die die Wärme schlecht leiten. Einerseits werden sie an dünnen Stegen mit dem Topf verbunden, da dort wegen des geringen Querschnitts weniger Wärme fließt, andererseits nutzt man auch Materialien, die thermisch isolieren: Holz oder Kunststoffe. Im Haushalt wird die meiste Energie durch die Ableitung von Wärme aus den Zimmern in die Umgebung verloren. Undurchsichtige Wände leiten die Wärme so wie der Löffelstiel. Je dicker sie sind und je mehr Luftblasen sie enthalten umso besser ist die Wärmedämmung. Fenster lassen Wärme einerseits in Folge der Wärmeleitung, andererseits auch als Strahlung hindurch. Im Gegensatz zu der verbreiteten Meinung ist in den Isolierscheiben kein Vakuum, die daraus folgenden Kräfte könnte keine Glasscheibe aushalten. Es ist einfach Luft darin, die mit verschiedenen technischen Kniffen trocken gehalten wird. Die Wärmestrahlung kann natürlich durch Vorhänge, Jalousien oder Fensterläden gesteuert werden, sie wird aber auch durch sehr dünne Metallschichten beeinflusst. Diese lassen Fenster farbig und glänzend erscheinen. Wärmestrahlung wird je nachdem, um welche Wellenlänge es sich handelt, sehr unterschiedlich absorbiert. Vielleicht ist der Treibhauseffekt die wichtigste Folge davon: sichtbares Licht von der Sonne durchdringt mühelos Luft, in der Wasserdampf und Kohlendioxid gelöst sind. Die unsichtbare Infrarotstrahlung, die von der Erde in den Weltraum abgegeben wird, kommt da aber nicht so gut hindurch. In der Folge steigt die Temperatur der Erdatmosphäre an, wenn mehr Kohlendioxid vorhanden ist.