Der Palmengarten

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Der Palmengarten
Vierteljahresschrift des Palmengartens der Stadt Frankfurt am Main
38. Jahrgang/ 1974
Heft 2
Aus dem Inhalt:
Ein Sommermorgen
Rosemarie Weitzel, Frankfurt am Main
32
Nochmals Primula sieboldii
Constantin R. Jelitto, Berlin
42
Rosen- und Lichterfest im Palmengarten
- 30. Juni 1973 Lydia Bauer, Frankfurt am Main
32
Ähnliche, aber doch verschiedene Pflanzen
Helmut Carolus, Karlsruhe
43
33
Vom Schmuckwert der Zierkürbisse
Fritz Leber, Darmstadt
45
Ausstellungen zum Jahresbeginn
Heribert von Esebeck, Frankfurt am Main
34
Strauch-Pfingstrosen
Heribert von Esebeck, Frankfurt am Main
46
Schöner Mann im Palmengarten-Restaurant
Sansevierien-Safari durch Kenya
Horst Pfennig , Herford
47
Wiedersehen nach 39 Jahren
- Die Geschichte einer Aloe - II
Hans Joachim Schlieben, Pretoria / Südafrika
50
Buchbesprechungen
55
Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
Tillandsia heteromorpha
Tillandsia incarnata
Herbert Lehmann, Heidelberg
58
Gesellschaft der
„ Freunde des Palmengartens"
60
- Eine Erinnerung Alfred Baresel , Frankfurt am Main
Rosen - Weggefährten des Sommers
Sonja Henrich, Frankfurt am Main
35
Juno-Erfah rungsbericht
Fritz Köhlein, Bindlach / Bayreuth
37
Dreiblättriges Buschwindröschen
Constantin R. Jelitto, Berlin
38
Die Kuhschelle, ein seltener Schmuck
der Flora
Karl Pohl, Wetzlar
Kleinodien des Steingartens
Gerd Bauer, Frankfurt am Main
40
40
31
und hinauszugehen, um Trockengräser und Samenstände zu suchen, statt Weidenzweige, Farne
und Aspidistrablätter zu bleichen, um sie solchermaßen denaturiert und „bleichsüchtig" für
ein Gesteck zu verwenden. Mit welcher Sorgfalt
und künstlerischer Sicherheit die Japaner Vasen
und Schalen für ihre Arrangements auswählen,
die gestalterisch mit den Blüten eine innere harmonische Einheit bilden - davon können wir
wahrlich noch viel lernen!
Ch . Ottens
Gartenstauden
mation gegeben. Die Ausführungen über den
Pflanzenschutz mit Benennung neuzeitlich anerkannter Mittel, sind gerade für den Gartenfreund
eine große Hilfe, um zur rechten Zeit ungebetenen Gästen Herr zu werden . Fragen über die verschiedenen Vermehrungsarten vervollständigen
und beschließen den ersten und einführenden
Teil.
Ein Buch für Staudenfreunde und solche, die es
werden wollen. Von Alfred Feßler, Botanischer
Garten Tübingen. 168 Seiten mit 23 Farbfotos,
37 Schwarzweißbildern und 8 Pflanzplänen . In
Alkorphanband DM 24,-. Verlag Eugen Ulmer,
7 Stuttgart 1, Postfach 1032.
Der Garten dient der Erholung und sollte die Visitenkarte des Besitzers sein. Die Umgebung
seines Hauses, die Terrasse und auch die Sitzplätze wären eine kalte Pracht, wenn nicht Stauden, Sommerblumen und Rosen in Verbindung
mit Gehölzen für ein wohltuendes Grün sorgen
würden . Wer volles Gartenglück genießen will,
muß bei einem gewissen Zeitaufwand sich manche Kenntnisse aneignen. Ihm dieses Wissen in
reichem Maß und in anschaulicher Art zu vermitteln, ist Zweck des Buches der Gartenstauden.
In leichtverständlicher Form und ausgestattet mit
einer Reihe vorzüglicher Farb- und Schwarzweißaufnahmen mit Bepflanzungsvorschlägen, beantwortet der Autor zunächst grundsätzliche Fragen
der Staudenpflanzung. Neben den Abschnitten
vom Abc der Bodenpflege, der „Wunderdroge"
Kompost und dem Hinweis über den Umgang mit
Düngern, wird das Thema der Benachbarung von
Stauden unter Berücksichtigung einer geschmackvollen Farbharmonie behandelt. Anhand von
Planskizzen werden Beispiele zur zweckmäßigen
Anordnung dekorativer Stauden aufgezeigt. Über
praktische Ratschläge zur Pflanzung, die spätere
Pflege und dem speziellen Kapitel der Düngung
(Tabelle) , wird eine sehr aufschlußreiche lnfor-
Den Hauptteil widmet der Autor der Auslese
empfehlenswerter Beetstauden. Ihre Auswahl erstreckt sich von der Goldgarbe (Achillea) mit
ihren gartenwerten Nachbarn bis zum Ehrenpreis
(Veronica) , dem Beetstaudenbegleiter farbenfroher Rabatten. Ein blühendes Staudenbeet durch
alle Jahreszeiten zu besitzen, dürfte wohl der
Wunsch eines jeden Gartenbesitzers sein. Diesem Ziel näherzukommen werden zur Genüge
fachmännische Hinweise erteilt. Von der formenreichen Alpenaster (Aster alpinus), Kniphofia-Hybriden, Stauden sonnigen Standorts, geben die
Aufzählungen erschöpfend Auskunft; auch für
halbschattige und schattige Lagen werden dem
Leser Beetstaudenbegleiter empfohlen. Berücksichtigung finden weiterhin die Zahl ansehnlicher
Gräser, denen als Solitär ein Platz im Garten
einzuräumen ist. Die Angaben über Bezugsquellen für Stauden und Samen sind für den Fachmann und Gartenfreund sehr nützlich.
Das vorliegende Buch deutet schon in der Titelgebung auf seine Aufgabe hin. Fachkreisen und
Garteninteressenten wird es daher ein stets wertvoller Berater sein.
H. v. Esebeck
Deutsche Bromelien-Gesellschaft e. V.
Frankfurt am Main
Geschäftsstelle Palmengarten, Siesmayerstr. 61, Sonderkonto Hans Gülz, 6368 Bad Vilbel, Postscheckkonto Firn. 315729-606
Tillandsia heteromorpha Mez, 1906
Pflanze:
bis 30 cm lange Stämme bildend , in Polstern an
Felswänden wachsend
Blätter:
zahlreich, vielzeilig, dicht um den Stamm geordnet
58
Blattscheiden:
dreieckig, unmerklich in die Spreiten übergehend,
5-10 cm lang, an der Basis 7 mm breit, auf
beiden Seiten hellbraun beschuppt
Blattspreiten:
schmal, pfriemlich-fadenförmig langzugespitzt,
bogig ausgebreitet, oft einseitswendig, dicht grau
grob beschuppt, bis 9 cm lang, an der Basis bis
7 mm breit
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Tragblätter:
elliptisch , zugespitzt, so lang oder nur wenig
kürzer als die Ähren , grau beschuppt
Ähren:
2 cm lang , 8-10 mm breit, bis 5blütig, aufrecht,
sitzend
Deckblätter:
zweizeilig , dicht dachziegelig angeordnet, zugespitzt, gekielt, 1,5 cm lang , beschuppt
Blüten:
fast sitzend , 1,7 cm lang , aufrecht
Kerchblätter:
frei , zugesp itzt, gekielt, kahl , 1,2 cm lang
Blütenblätter:
aufrecht, violett mit weißen Spitzen
Staubblätter, Griffel:
in der Blüte eingeschlossen
Schaft:
kurz bis verlängert, 2-6 cm lang , 2 mm dick,
rund , grün, kahl
Hochblätter:
den Blättern ähnl ich
Blütenstand:
dicht zusammengesetzt aus ± 5 kurzen , wenigblütigen Ähren , ellipsoid oder kugelig, 2,5 cm
lang , ca. 1 cm breit
Heimat:
Peru , Prov. Huari, an Felswänden im Tal des Rio
Puccha
Die Art ist im Habitus sehr variabel und steh t der
Tillandsia tectorum sehr nahe. In der Kultur verlangt sie einen hellen und sonnigen Stand sowie
geringe Wassergaben . Sie kann ohne Substrat an
Drähten aufgehangen und in Gemeinschaft mit
Kakteen kultiviert werden .
Tillandsia incarnata H.B.K., 1816
Pflanze:
in dichten Polstern wachsend, verzweigte, bis
75 cm lange Stämme bildend
Blätter:
zahlreich , dicht und wirtelig um den Stamm angeordnet
Blattscheiden:
oval , undeutlich ausgebildet, braun, dicht grau
beschuppt, 1-2 cm lang, 1,5 cm breit, unmerklich in die Spreite übergehend
Blattspreiten:
schmal-dreieckig , fadenförmig-langzugespitzt, fast
aufrecht bis spreizend , 8-20 cm lang , dicht mit
grauen , angedrückten oder etwas spreizenden
Schuppen bedeckt
Schaft:
aufrecht oder leicht gebogen , 10-40 cm lang,
2 mm dick, rund , beschuppt oder kahl
glieder, aufrecht, die unteren mit langer fadenförmiger Spreite, die oberen zugespitzt, dicht
grau beschuppt, die oberen meist rosa
Hochblätter:
elliptisch , dicht dachziegelig angeordnet, den
Schaft verdeckend , viel länger als die Stengel-
Blütenstand :
einfach oder seltener aus wenig Ähren zusammengesetzt
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Blütenblätter:
Tragblätter:
den Hochblättern ähnlich
Ähren:
lanzettlich oder linear, zugespitzt, 5-12 cm lang,
seitlich abgeflacht, 5-1 Bblütig
Deckblätter:
zweizeilig, dachziegelig angeordnet, elliptisch
mit Endspitze , 2-2,5 cm lang, länger als die
Kelchblätter, nicht gekielt, rosa, dicht grau beschuppt
Kolumbien und Ekuador, epiphytisch und an Felsen wachsend
Kelchblätter:
lanzettlich-elliptisch, zugespitzt, gekielt, rückwärts
5 mm hoch verwachsen , rosa, dicht grau beschuppt, 1,4 cm lang
In der Kultur bereitet diese Art keine Schwierigkeiten . Sie wächst willig und kann mit Orchideen
oder auch im Sukkulentenhaus gepflegt werden.
schmal-elliptisch , abgestumpft, 2-2,5 cm lang ,
aufrecht, rosa
Staubblätter, Griffel:
in der Blüte eingeschlossen
Heimat:
Gesellschaft der „Freunde des Palmengartens" e. V. Frankfurt/ Main
Geschäftsstelle Palmengarten, Siesmayerstraße 61
Telefon
VERANSTALTUNGEN IM MONAT JUNI 1974
Samstag, 8. Juni, 15 Uhr
Führung durch den Botanischen Garten
der Johann Wolfgang Goethe-Universität,
Frankfurt a. M.
mit den Herren Prof. Dr. Lange und
Techn . Amtsrat Becela
Treffpunkt : Haupteingang zum Botanischen
Garten, Siesmayerstraße 70
Montag, 17. Juni, 8 Uhr
Omnibusfahrt zum Besuch des Englischen Gartens zu Eulbach bei Michelstadt/ Odenwald . Besichtigung des Parks mit seinem alten Baumbestand, sehenswertem Damwild- und Wisentgehege, Vogelvolieren mit Jagd-, Gold- und Silberfasanen .
Näheres über die Abfahrt und den Verlauf der
Fahrt wird durch Rundschreiben bekanntgegeben .
28.-30. Juni Rosenschau mit Lichterfest
Sommerpause in den Monaten Juli/August
VERANSTALTUNGEN
IM MONAT SEPTEMBER 1974
Samstag, 14. September, 15 Uhr
Pilz-Beratung
mit Herrn Heinrich Karl Prinz, Frankfurt a. M.
Treffpunkt : Lesehalle (Blütengalerie am Palmenhaus)
Donnerstag, 26. September, 19.30 Uhr
Farblichtbildervortrag von ·
Herrn Gartenarchitekt Stefan Kunze,
Bad Soden / Ts., über
Schöne Gärten zum Wohnen und Erholen
in der Palmengarten-Gaststätte (Hochzeitssaal).
60
2 12 33 91
Postscheckkonto 275 75-605 Frankfurt a. M
Herzlich begrüßen wir unsere neuen Mitglieder:
Annemarie Auer, Frankfurt, Martin Grünzfelder
und Frau Emi , Frankfurt, Frau Sieg.linde HeppBoermel , Frankfurt, Willy Hofmann, Frankfurt,
Oskar Mack und Frau Hannelore, Hofheim/Ts.,
Luise Marquard , Frankfurt, Helene Neumann ,
Frankfurt, Elisabeth Olenik, Frankfurt, Christine
Pfeil , Frankfurt, R. W. Rumler, Frankfurt, Ingeborg Sander, Frankfurt, Wolfgang Schäfer, Frankfurt , llse Schmid , Frankfurt, Tilly Spiess, Frankfurt.
Wir würden uns freuen , wenn Sie recht häufig an
unseren Veranstaltungen teilnehmen würden.
Eintrittspreisänderungen im Palmengarten
Wir machen unsere Mitglieder und Förderer der
Gesellschaft darauf aufmerksam , daß der ermäßigte Eintritt ab 1. April 1974 DM 1,- (Kinderkarte) beträgt.
Die Jahresmitgliederversammlung am 14. Februar
1974, 19.30 Uhr, im lrissaal der PalmengartenGaststätte besuchten 67 Mitglieder und Gäste.
Nach Begrüßungsworten von Herrn Erich Forster,
dem 1. Vorsitzenden der Gesellschaft, an alle Anwesenden, war sein Dank besonders an die Zahl
der Mitwirkenden gerichtet, die in uneigennütziger Weise zum Gelingen der Mitgliederversammlung beitrugen . Die Dankesworte galten weiterhin
Herrn Dr. Schoser und seinen Mitarbeitern im
Palmengarten, die in allen Bereichen die Gesellschaft jederzeit unterstützt hatten . Um auch in
der Zukunft dem Palmengarten fördernd zur Seite
zu stehen, machte Herr. Dr. Weber und Herr
Schwab den Vorschlag, zur Buch- und Fachzeitschriftenbeschaffung Gelder zur Verfügung zu
stellen. Nach einer Beschlußfassung von allen
Mitgliedern wurden Mittel von DM 300,- im Jahr
befürwortet. Herr Dr. Schoser dankte dem Vorsitzenden und den Mitgliedern für die Unterstützung auch auf diesem Gebiet.
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