2016 03 10 Christiane Oelze Leipziger Streichquartett

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Christiane Oelze
Leipziger
Streichquartett
10/03/2016
20 UHR /KULTURZENTRUM SAALBAU HOMBURG/ WWW.HOMBURGER-MEISTERKONZERTE.DE
Programm
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett D-Dur op. 44/1 MWV R 30
Robert Schumann:
Sechs Gesänge op. 107
(Bearbeitung für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann)
Aribert Reimann:
„... oder soll es Tod bedeuten?“
(Lieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy, bearbeitet und mit
Intermezzi verbunden)
----------------Johannes Brahms: Fünf Ophelia-Lieder 107
(Bearbeitung für Sopran und Streichquartett von Aribert Reimann)
Robert Schumann: Streichquartett a-Moll op. 41/1
Christiane Oelze
© Natalie Bothur
© Leipziger
Streichquartett
Einführung
FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY (1809-1847)
Streichquartett D-Dur op. 44/1 (1838)
4 Sätze: 1. Molto allegro vivace; 2. Menuetto: Un poco allegretto;
3. Andante espressivo ma con moto; 4. Presto con brio
In seinem dritten Lebensjahrzehnt hatte Mendelssohn mit den Klavierkonzerten g-Moll (1831)
und d-Moll (1837), mit dem grandiosen Oratorium „Paulus“ (1836) und mit der „Italienischen
Sinfonie“ (1837) den Höhepunkt seines Schaffens
erreicht, als er sich 1837/38 erneut der Streichquartett-Gattung zuwandte. So entstanden die
drei Streichquartette op. 44 Nr. 1 bis 3 in D-Dur,
e-Moll und Es-Dur als Gipfelwerke ihrer Art. Die
Quartette wurden 1839 bei Breitkopf & Härtel in
Leipzig veröffentlicht und trugen die Widmung
an den Schwedischen Kronprinzen Oskar I, der
fünf Jahre später zwischen 1844 und 1859 in Personalunion König von Schweden und Norwegen
wurde. Der Komponist lernte ihn im Mai 1837 in
Frankfurt kennen und führte dort mit ihm angeregte Gespräche.
Mendelssohn begleitete seinen eigenen Schaffensprozess unglaublich kritisch und nahm
an den beiden erhaltenen Autographen des
D-Dur-Quartetts und in der Druckvorlage immer
wieder Veränderungen vor. Durch die verdienstvollen „Studien zur Kammermusik für Streicher“
(1978) von Friedhelm Krummacher wissen wir,
dass in der Werkgruppe op. 44 unser als Nr. 1 gezähltes Streichquartett D-Dur in Wirklichkeit als
letztes erst im Sommer 1838 vollendet wurde. Für
die Uraufführung war sein Konzertmeister im
Leipziger Gewandhausorchester Ferdinand David mit dessen Streichquartett vorgesehen, dem
er sich notfalls sogar als „Violennothnagel“ anbot.
Aber bei der Uraufführung des Quartetts am 16.
Februar 1839 konnte David auf den „Nothnagel“
verzichten; er hatte einen tüchtigen Bratscher aus
dem Gewandhausorchester verpflichten können. Es ist schon eine prickelnde Sache, dass wir
heute Abend das gleiche Werk in stolzer Tradition von Nachfahren des Davidschen „Gewandhaus-Quartetts“ hören dürfen, vom „Leipziger
Streichquartett“. Damit ehrt es sicher auch den
herausragenden Dirigenten Kurt Masur, der in
der Nachfolge von Mendelssohn viele Jahre das
Leipziger Gewandhaus mit seinen glutvoll pulsierenden Orchesterinterpretationen erfüllte und
vor wenigen Wochen 89jährig verstarb.
Dem fingerflinken Ferdinand David war es zu verdanken, dass das Quartett D-Dur op. 44/1 einen
virtuosen Zuschnitt nach Art eines Violinkonzertes bekam, vor allem in den schnellen Ecksätzen,
die von der 1. Violine dominiert werden. Damit
nahm Mendelssohn die Tradition des „Quatuor
brillant“ auf, die von solchen Geiger-Komponisten wie Louis Spohr, Giovanni Battista Viotti oder
von Beethovens Widmungsträger in der „Kreutzer-Sonate“ Rudolph Kreutzer begründet wurde.
Der aufsteigende Jubel im Kopfsatz „Molto allegro
vivace“ erinnert etwas an das 13 Jahre zuvor entstandene Oktett. Doch der jugendliche Übermut
von damals wirkt hier gezügelt, indem das heiter
übermütige Hauptthema von einem verträumten, gesanglichen Seitenthema beantwortet wird.
Das „Menuetto“ an zweiter Stelle in der Satzfolge
mit seiner schwebenden, reigenartigen Anmut
und klassischen Klarheit hat viel zur Beliebtheit
des Werkes beigetragen. In seinem Trio-Teil darf
die 1. Violine wieder in launischer Scherzomanier mit Trillern und Figurenwerk aufspielen,
während das liedhaft umschattete „Andante espressivo“ eher von der tieferen Lage der 2. Violine bestimmt wird. Der Tonfall erinnert an das
eine oder andere „Lied ohne Worte“, mit denen
Mendelssohn die Gattung des lyrischen Klavierstücks im Jahrhundert der Romantik bereichert
hat. Nach dem fröhlichen Kehraus im Finalsatz
„Presto con brio“ versteht man, warum er gerade
dieses Kammermusikwerk besonders liebte, wie
ein Brief an Ferdinand David vom 24. Juli 1838
verrät: „Ich habe mein drittes Quartett in D-Dur
fertig und habe es sehr lieb; wenn es Dir auch nur
so gut gefällt. Doch ich glaube es fast, denn es ist
feuriger und auch für die Spieler dankbarer als
die anderen, wie mir scheint.“
ARIBERT REIMANN (geb. 1936)
Bearbeitungen für Singstimme und Streichquartett nach Robert Schumann,
Felix Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms
Reimann ist einer der bedeutendsten deutschen
Komponisten der Gegenwart. Er studierte in Berlin bei Boris Blacher und Ernst Pepping Komposition, bei Otto Rausch Klavier und in Wien
Musikwissenschaft. Seit 1958 wurde er als Liedbegleiter geschätzt, u. a. von Dietrich Fischer-Dieskau, Ernst Haefliger oder Elisabeth Grümmer.
Aus diesen Erfahrungen heraus entstanden Bearbeitungen von Kunstliedern für Singstimme und
Streichquartett, die original für Klavierbegleitung
vorgesehen waren. Noch besser als ein Klaviersatz können die vier Streicherstimmen kleinste
Gefühlsregungen der Lyrik aufgreifen und hörbar
machen.
ROBERT SCHUMANN (1810-1856)
Sechs Gesänge op. 107 (1851/52)
für Sopran und Streichquartett bearbeitet von Aribert Reimann (1994)
1. „Herzeleid“ nach Titus Ullrich (1813-1891);
2. „Die Fensterscheibe“ nach Titus Ullrich (1813-1891);
3. „Der Gärtner“ nach Eduard Mörike (1804-1875);
4. „Die Spinnerin“ nach Paul Heyse (1830-1914);
5. „Im Wald“ nach Wolfgang Müller (1816-1873);
6. „Abendlied“ nach Gottfried Kinkel (1815-1882)
Die „Sechs Gesänge“ op. 107 entstanden 1851/52
in Düsseldorf, wo Schumann seit September 1850
bis 1853 Städtischer Musikdirektor war. Er war in
diesem Amt nicht recht glücklich und wurde von
dunklen Ahnungen gequält, die 1854 zum Selbstmordversuch führten und danach zum seelischen
Zusammenbruch in der Nervenheilanstalt von
Endenich. Kein Wunder, dass er solche dunklen Ahnungen auch in den Texten seiner Lyriker
aufspürte. So erzählt das erste Lied nach Titus
Ullrich vom „Herzeleid“ einer „unglückseligen
Träumerin“, die ihr Leben durch einen Sprung
ins Wasser beenden will wie im Trauerspiel von
William Shakespeare Hamlets geistig verwirrte
Geliebte „Ophelia“. Diese Ahnung wurde durch
Schumanns Sprung von einer Rheinbrücke zwei
Jahre später grausame Wirklichkeit.
Das zweite Lied nach Ullrich verrät rückblickend
den Grund für die Panik der Träumerin. Ungestüm, doch vergeblich versucht sie durch „Die
Fensterscheibe“ einen liebvollen Blick ihres Ge-
liebten zu erhaschen. Die Scheibe zerbricht und
auch ihr Herz. „Der Gärtner“ von Eduard Mörike ist von einer vorbei reitenden Prinzessin ganz
verzaubert. Aber seine entflammende Liebe muss
sich mit Wunschbildern begnügen.
In „Die Spinnerin“ greifen Robert Schumann und
Paul Heyse das in der Romantik so oft behandelte
Motiv vom verlassenen Mädchen auf, das von allen erwartungsfrohen Freundinnen in der Spinnstube selbst keinen Freund gefunden hat. Unter
Tränen resigniert sie: „Wofür soll ich spinnen, ich
weiß es ja nicht!“
Auch „Im Wald“ fühlt sich das lyrische Ich „so
allein voll Pein“, so dass Vögel und Rehe vor ihm
fliehen. Im „Abendlied“ nach Gottfried Kinkel
hört man in Schumanns sanften Triolen „allerorten der Engel sanfte Füße geh’n“, und jede Strophe
endet nach so viel voraus gegangenem Liebesleid
mit dem ermutigenden Kehrvers: „Wirf ab, Herz,
was dich kränket und was dir bange macht!“
ARIBERT REIMANN (geb. 1936)
„… oder soll es Tod bedeuten?“ (2009)
Lieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) nach Gedichten von Heinrich Heine (1797-1856) für Singstimme und Streichquartett bearbeitet und mit sechs Intermezzi
versehen
Reimanns Bearbeitungen der Heine-Lieder entstanden im 200. Geburtsjahr von Felix Mendelssohn-Bartholdy 2009 für die Ludwigsburger
Schlossfestspiele. Bei der Uraufführung dort sang
ebenfalls die Sopranistin Christiane Oelzen, allerdings mit dem Petersen-Quartett. Zu den verwendeten Liedern und zur Bedeutung der eingefügten Intermezzi hatte sich damals der Komponist
geäußert: „In dem neuen Stück ‚...oder soll es Tod
bedeuten?‘ (die letzte Zeile des Liedes „In dem
Mondenschein im Walde“) habe ich sechs Intermezzi für Streichquartett dazukomponiert, die
die Lieder miteinander verbinden: Reflexionen
in meiner musikalischen Sprache über ein bereits gehörtes oder folgendes Mendelssohn-Lied,
Nach-Gedanken oder vorauseilende, durch die
mich, in kurzen Anklängen, fortschreitend Teile aus dem letzten Lied ziehen, dem Fragment
‚Warum sind denn die Rosen so blass‘, mal in
das strukturelle Geschehen eingewoben oder es
durchbrechend oder kontrastierend eingeschnitten. Um auch gedanklich einen Zusammenhalt
zu schaffen, habe ich acht Lieder und ein Frag-
ment nach Gedichten von Heinrich Heine ausgewählt (‚Was will die einsame Träne‘, ‚Mein Liebchen, wir saßen beisammen‘ und das Fragment
‚Warum sind denn die Rosen so blass‘ sind noch
nicht im Druck erschienen und wurden mir dankenswerterweise von der Staatsbibliothek Berlin zur Verfügung gestellt). Die Bearbeitung für
Streichquartett geht über eine bloße Transkribierung weit hinaus. In einigen Liedern, vor allem in
den Strophenliedern ‚Auf Flügeln des Gesanges‘,
‚Allnächtlich im Traume‘, ‚Mein Liebchen, wir
saßen beisammen‘ bin ich vom Klaviersatz sehr
abgewichen und habe viel dazukomponiert, ohne
in die Mendelssohnsche Harmonik einzugreifen,
um sie dadurch auch gegen meine eigene Gedankenwelt abzugrenzen, die dann immer wieder
von Fragmenten des Mendelssohn-Fragments
aufgebrochen wird.“
JOHANNES BRAHMS (1833-1897)
Fünf Ophelia-Lieder WoO posth. 22 (1873) aus dem Trauerspiel „Hamlet“
von William Shakespeare (1564-1616) in der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel (1843),
für Singstimme und Streichquartett bearbeitet von Aribert Reimann (1997)
1. „Wie erkenn ich dein Treulieb“ (Andante con moto)
2. „Sein Leichenhemd so weiß wie Schnee“ (Andante)
3. „Auf morgen ist Sankt Valentins Tag“ (Allegretto)
4. „Sie trugen ihn auf der Bahre bloß“ Andante)
5. „Und kommt er nicht mehr zurück“ (Andante con moto)
Die fünf Ophelia-Lieder sind das Psychogramm
einer Verzweifelten, die an ihrer unerwiderten
Liebe zu Hamlet zerbricht. Ophelia verfällt mehr
und mehr dem Wahnsinn und ertrinkt zuletzt
umnachtet in einem Fluss. Brahms, der zusammen mit Clara Schumann das Werk seines väterlichen Freundes und Mentors Robert Schumann
sichtete und neu edierte, kannte sicher Schumanns Lied „Herzeleid“, das nach der Dichtung
von Titus Ullrich mit den Worten endet:
„ … und leise warnend lispelten die Wellen: Ophelia, Ophelia!“ Sicher hat ihn das Schumann-Lied
zwei Jahrzehnte später 1873 zu seinem eigenen
Ophelia-Zyklus angeregt. Im Dezember des gleichen Jahres begleitete er in Wien die Sängerin
Olga Precheisen bei der Uraufführung. Danach
schlummerten die Lieder 60 Jahre im Nachlass,
bis sie Karl Geiringer 1933 bei Schirmer in New
York erstmals veröffentlichte.
Auffallend ist, wie Brahms die sich abzeichnende
Tragödie der Ophelia in moderate Tempi und in
einen trügerisch volkstümlichen Tonfall kleidete.
Richard Strauß hat 46 Jahre später das erste, dritte
und vierte Ophelia-Lied neu vertont. Als Opernkomponist wählte er dazu einen dramatischeren
Duktus und durchbrach als Zeitgenosse von Arnold Schönberg sogar die Grenzen der Tonalität.
ROBERT SCHUMANN (1810-1856)
Streichquartett a-Moll op. 41/1 (1842)
4 Sätze: 1. Introduzione (Andante espressivo) – Allegro;
2. Scherzo: Presto – Intermezzo; 3. Adagio; 4. Presto
Vor Streichquartetten haben Komponisten eine
heilige Ehrfurcht, gilt die Gattung doch als Königsklasse der Kammermusik. Beethoven war
zwischen 28 und 30, als er sich zum ersten Mal
an die Komposition von Streichquartetten in op.
18 heranwagte und Brahms war gar schon 32. Im
gleichen Alter war auch sein väterlicher Mentor
Robert Schumann, als er im Juni und Juli des sogenannten „Kammermusikjahres“ 1842 seine ersten Streichquartette in a-Moll, F-Dur und A-Dur
(op. 41 Nr. 1 bis 3) vollendete. Vorausgegangen
war ein intensives Studium der Quartette von Mozart, Beethoven und seines Freundes Felix Mendelssohn-Bartholdy. In einer Privataufführung im
Oktober 1842 testete er zunächst ihre Wirkung
auf die Zuhörer. Auch Mendelssohn war als Widmungsträger der Quartette zugegen und äußerte
sich anschließend anerkennend: „Von Schumann
wurden mir drei Violinquartette vorgespielt, deren erstes mir ganz außerordentlich wohl gefiel.“
Von diesem Lob aus berufenem Mund beflügelt,
bereitete Schumann den baldigen Notendruck
im Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel sowie die
erste öffentliche Aufführung am 8. Januar Januar
1843 vor. Mit wegweisenden Aufführungen der
Quartettvereinigung von Joseph Hellmesberger
eroberten die drei Schumann-Quartette zehn
Jahre später auch die Musikmetropole Wien, angeführt von unserem Quartett a-Moll. Der sonst
gefürchtete Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick begrüßte sie als „Perlen der Kammermusik
aller Zeiten“.
Schumann übernahm auch in seinem ersten
Quartett a-Moll mit vier Sätzen den strengen
Formenkanon der Klassik. Doch die thematische Konfliktregie Beethovens wurde bereits im
Kopfsatz „Introduzione und Allegro“ durch jene
formale Konzentration ersetzt, die er bei seinem
Freund Mendelssohn beobachtet hatte. Seine thematischen Erfindungen sind so komplex, dass sie
immer wieder thematische Abspaltungen und
Varianten auch in den folgenden Sätzen erlauben.
Dem Hauptteil geht eine ruhig dahin fließende
Einleitung in der Grundtonart a-Moll und im
langsamen Zweivierteltakt voraus. Eine energische Modulation leitet ins F-Dur des rhythmisch
geprägten Hauptthemas über, das alle gestalterischen Möglichkeiten des dahin jagenden Sechsachteltaktes ausnutzt.
Das im Sechsachteltakt und in der Grundtonart
a-Moll vorbei huschende Scherzo erinnert an
die Elfentänze von Freund Mendelssohn. Wie in
einem Spiegelrondo wiederholen sich die Formabschnitte A-B-A im zweiten Teil und gestatten
dem als Intermezzo bezeichneten Couplet C in
der Mitte, seine betörend empfindsame Lyrik im
verwandten C-Dur auszusingen. Es ist ein Vorverweis auf den Adagio-Gesang des langsamen
Satzes in F-Dur, zunächst nach Art Beethovens,
dann jedoch unverkennbar mit Schumannscher
Einfärbung. So kraftvoll wie optimistisch treiben
die beiden Themen des Finalsatzes „Presto“ Schumanns erste Quartettschöpfung der Coda zu, die
im jubelnden A-Dur endet.
Da hat er es seiner jungen Frau Clara mal gezeigt,
die ihm als Verlobte vier Jahre vorher spitzbübisch vorhielt: „Quartette willst du schreiben?
Eine Frage, aber lach mich nicht aus: Kennst du
denn die Instrumente genau?“
Sie, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, werden die
Instrumente eines Streichquartetts heute Abend
zur Genüge kennen lernen, dazu die Liedkunst
einer Sängerin, die in den Streicherklang eingebettet wird. So wünsche ich Ihnen mit der Sopranistin Christian Oelze und mit dem Leipziger
Streichquartett wieder ein ungetrübtes Hörvergnügen,
Ihr Paul O. Krick
Texte
Johannes Brahms (1833-1897) /
Aribert Reimann (geb. 1936)
I.
Andante con moto.
Wie erkenn’ ich dein Treulieb
Vor den andern nun?
An den Muschelhut und Stab.
Und den Sandalschuh‘n.
Er ist lange tot und hin,
Tot und hin, Fräulein!
Ihm zu Häupten ein Rasen grün,
Ihm zu Fuß ein Stein.
II.
Andante. Sein Leichenhemd
Sein Leichenhemd weiß wie Schnee zu sehn,
Geziert mit Blumensegen,
Das still betränt zum Grab mußt gehn
Von Liebesregen.
III. Allegretto.
Auf morgen ist Sankt Valentins Tag
Guten Morgen, ‚s ist Sankt Valentinstag
So früh vor Sonnenschein.
Ich junge Maid am Fensterschlag
Will Euer Valentin sein.
Der junge Mann tut Hosen an,
Tät auf die Kammertür,
Ließ ein die Maid, die als Maid
Ging nimmermehr herfür.
Bei Sankt Niklas und Charita
Ein unverschämt Geschlecht!
Ein junger Mann tut‘s wenn er kann,
Fürwahr, das ist nicht recht.
Sie sprach: Eh Ihr gescherzt mit mir,
Verspracht Ihr mich zu frein.
Ich bräch‘s auch nicht beim Sonnenlicht,
Wärst du nicht kommen herein.
IV. Andante.
Sie trugen ihn auf der Bahre bloß
Sie trugen ihn auf der Bahre bloss
Leider, ach leider, den Liebsten!
Manche Träne fiel in des Grabes Schoss Fahr wohl, fahr wohl, meine Taube!
Mein junger frischer Hansel ist‘s,
Der mir gefällt - Und kommt er nimmermehr?
Er ist tot, o weh!
In dein Totbett geh,
Er kommt dir nimmermehr.
Sein Bart war weiss wie Schnee,
Sein Haupt wie Flachs dazu.
Er ist hin, er ist hin,
Kein Trauern bringt Gewinn:
Mit seiner Seele Ruh
Und mit allen Christenseelen!
Darum bet ich! Gott sei mit euch!
V. Andante con moto.
Und kommt er nicht mehr zurück
Und kommt er nicht mehr zurück?
Und kommt er nicht mehr zurück?
Er ist Tot, o weh!
In dein Todesbett geh,
Er kommt ja nimmer zurück.
Sein Bart war so weiß wie Schnee,
Sein Haupt dem Flachse gleich:
Er ist hin, er ist hin,
Und kein Leid bringt Gewinn:
Gott helf ‘ ihm ins Himmelreich!
Robert Schumann (1810-1856) /
Aribert Reimann
I. Herzeleid. Langsam
Bewahret einander
Vor herzleid
Denn kurz ist die zeit
Die ihr beisammen seid
Denn wenn euch auch
Viele jahre vereinen
Werden sie wie
Minuten euch scheinen
Herzeleid
Bewahret einander
Vor der zweisamkeit
Herzeleid
II.
Die Fensterscheibe. Nicht schnell
Die Fenster klär‘ ich zum Feiertag,
Daß sich die Sonn‘ drin spiegeln mag,
Und klär‘ und denke gar mancherlei.
Da geht er stolz vorbei!
So sehr muss ich da erschrocken sein,
Daß ich gleich brach in die Scheiben hinein,
Und gleich auch kam das Blut gerannt
Rot über meine Hand.
Und mag sie auch bluten, meine Hand,
Und mag mich auch schmerzen der böse Brand,
Hast einen Blick doch herauf geschickt,
Als laut das Glas geknickt.
Und in die Augen dir hab‘ ich gesehn;
Ach Gott, wie lang ist es nicht geschehn!
Hast mich ja nicht einmal angeblickt,
Als leis mein Herz geknickt!
III.
Der Gärtner. Mit Anmut
Auf ihrem Leibrößlein
So weiß wie der Schnee,
Die schönste Prinzessin
Reit‘t durch die Allee.
Der Weg, den das Rößlein
Hintanzet so hold,
Der Sand, den ich streute,
Er blinket wie Gold!
Du rosenfarb‘s Hütlein
Wohl auf und wohl ab,
O wirf eine Feder,
Verstohlen herab!
Und willst du dagegen
Eine Blüte von mir,
Nimm tausend für eine,
Nimm alle dafür!
IV.
Die Spinnerin. Nicht zu schnell
Auf dem Dorf in den Spinnstuben
Sind lustig die Mädchen.
Hat jedes seinen Herzbuben,
Wie flink geht das Rädchen!
Hat jedes seinen Herzbuben,
Wie flink geht das Rädchen!
Spinnt jedes am Brautschatz,
Daß der Liebste sich freut.
Nicht lange, so gibt es
Ein Hochzeitsgeläut!
Kein‘ Seel‘, die mir gut ist,
Kommt mit mir zu plaudern;
Gar schwül mir zu Mut ist,
Und die Hände zaudern.
Und die Tränen mir rinnen
Leis übers Gesicht.
Wofür soll ich spinnen,
Ich weiß es ja nicht!
V. Im Wald. Ziemlich lebhaft
Ich zieh‘ so allein in den Wald hinein!
O sieh zwei Falter fliegen!
Sie tummeln sich durch die Luft,
Und wenn sie ruh‘n, so wiegen
Sie sich in der Blumen Duft,
Und ich bin so allein, voll Pein!
Ich zieh‘ so allein in den Wald hinein!
O sieh zwei Vöglein erschrocken
Entstieben dem warmen Nest!
Doch singen und suchen und locken
Sie hoch sich im Geäst,
Und ich bin so allein, voll Pein!
Ich zieh‘ so allein in den Wald hinein!
O sieh zwei Rehe zieh‘n
An der grünen Halde zumal!
Und wie sie mich seh‘n, entflieh‘n
Sie fern in Berg und Tal,
Und ich bin so allein, voll Pein!
VI. Abendlied. Langsam
Es ist so still geworden,
Verrauscht des Abends Wehn,
Nun hört man aller Orten
Der Engel Füße gehn,
Rings in die Thale senket
Sich Finsterniß mit Macht -Wirf ab, Herz, was dich kränket
Und was dir bange macht!
Es ruht die Welt im Schweigen,
Ihr Tosen ist vorbei,
Stumm ihrer Freude Reigen
Und stumm ihr Schmerzenschrei.
Hat Rosen sie geschenket,
Hat Dornen sie gebracht -Wirf ab, Herz, was dich kränket
Und was dir bange macht!
Und hast du heut gefehlet,
O schaue nicht zurück;
Empfinde dich beseelet
Von freier Gnade Glück.
Auch des Verirrten denket
Der Hirt auf hoher Wacht -Wirf ab, Herz, was dich kranket
Und was dir bange macht!
Nun stehn im Himmelskreise
Die Stern‘ in Majestät;
In gleichem festem Gleise
Der goldne Wagen geht.
Und gleich den Sternen lenket
Er deinen Weg durch Nacht -Wirf ab, Herz, was dich kränket,
Und was dir bange macht!
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
I. Leise zieht durch mein Gemüt
Leise zieht durch mein Gemüt,
liebliches Geläute,
klinge kleines Frühlingslied,
kling‘ hinaus ins Weite!
Kling‘ hinaus bis an das Haus,
wo die Veilchen sprießen:
Wenn du eine Rose schaust,
sag‘, ich laß sie grüßen.
II. Der Herbstwind rüttelt die Bäume
Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel
Reite ich einsam, einsam im Wald.
Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.
Die Hunde bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe stürm‘ ich
Hinauf mit Sporengeklirr.
Im leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm,
Da harret meiner die Holde,
Ich fliege in ihren Arm!
Es säuselt der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
«Was willst Du, törichter Reiter,
Mit Deinem törichten Traum?»
III. Aber die Berge steigt schon die Sonne
Über die Berge steigt schon die Sonne,
Die Lämmerheerde läutet von fern:
Mein Liebchen, mein Lamm, meine Sonne und
Wonne,
Noch einmal säh‘ ich dich gar zu gern!
Ich schaue hinauf mit spähender Miene,
„Leb‘ wohl, mein Kind, ich wandre von hier!“
Vergebens! es regt sich keine Gardine;
Sie liegt noch und schläft und träumt von mir.
IV. Auf Flügeln des Gesanges
Auf Flügeln des Gesanges,
Herzliebchen, trag ich dich fort,
Fort nach den Fluren des Ganges,
Dort weiß ich den schönsten Ort;
Dort liegt ein rotblühender Garten
Im stillen Mondenschein,
Die Lotosblumen erwarten
Ihr trautes Schwesterlein.
Die Veilchen kichern und kosen,
Und schaun nach den Sternen empor,
Heimlich erzählen die Rosen
Sich duftende Märchen ins Ohr.
Es hüpfen herbei und lauschen
Die frommen, klugen Gazelln,
Und in der Ferne rauschen
Des heilgen Stromes Welln.
Dort wollen wir niedersinken
Unter dem Pamenbaum,
Und Liebe und Ruhe trinken,
Und träumen seligen Traum.
V. Was will die einsame Träne
Was will die einsame Träne?
Sie trübt mir ja den Blick.
Sie blieb aus alten Zeiten
In meinem Auge zurück.
Sie hatte viel leuchtende Schwestern,
Die alle zerflossen sind,
Mit meinen Qualen und Freuden
Zerflossen in Nacht und Wind.
Wie Nebel sind auch zerflossen
Die blauen Sternelein,
Die mir jene Freuden und Qualen
Gelächelt ins Herz hinein.
Ach, meine Liebe selber
Zerfloß wie eitel Hauch!
Du alte, einsame Träne,
Zerfließe jetzunder auch!
VI. Im Mondenschein im Walde
(Durch den Wald, im Mondenscheine)
Sah ich jüngst die Elfen reuten;
Ihre Hörner hört ich klingen,
Ihre Glöckchen hört ich läuten.
Ihre weißen Rößlein trugen
Güldnes Hirschgeweih und flogen
Rasch dahin, wie wilde Schwäne
Kam es durch die Luft gezogen.
Lächelnd nickte mir die Köngin,
Lächelnd, im Vorüberreuten.
Galt das meiner neuen Liebe,
Oder soll es Tod bedeuten?
VII. Allnächtlich im Traume
Allnächtlich im Traume seh‘ ich dich
Und sehe dich freundlich grüßen,
Und laut aufweinend stürz‘ ich mich
Zu deinen süßen Füßen.
Du siehst mich an wehmütiglich
Und schüttelst das blonde Köpfchen;
Aus deinen Augen schleichen sich
Die Perlentränentröpfchen.
Du sagst mir heimlich ein leises Wort
Und gibst mir den Strauß von Zypressen.
Ich wache auf, und der Strauß ist fort,
Und das Wort hab‘ ich vergessen.
VIII. Mein Liebchen, wir saßen beisammen
Mein Liebchen, wir sassen beisammen,
Traulich im leichten Kahn.
Die Nacht war still, und wir schwammen
Auf weiter Wasserbahn.
Die Geisterinsel, die schöne,
Lag dämm‘rig im Mondenglanz;
Dort klangen liebe Töne,
Dort wogte der Nebeltanz.
Dort klang es lieb und lieber,
Und wogt‘ es hin und her;
Wir aber schwammen vorüber,
Trostlos auf weitem Meer.
IX.
Warum sind denn die Rosen so blaß
Warum sind denn die Rosen so blaß?
o sprich mein Lieb warum?
Warum sind denn im grünen Gras
die blauen Veilchen so stumm?
Warum singt denn mit so kläglichem Laut,
die Lerche in der Luft?
Warum steigt denn aus dem Balsamkraut
verwelkter Blütenduft?
Warum scheint denn die Sonn‘ auf die Au,
so kalt und verdrießlich herab?
Warum ist denn die Erde so grau,
und öde wie ein Grab?
Warum bin ich selbst so krank und trüb?
Mein liebes Liebchen sprich
O sprich mein herzallerliebstes Lieb,
warum verließest du mich?
Viten
Christiane Oelze, Sopran
Zeugnis vom Rang der Sopranistin Christiane
Oelze legen ihre Partner am Dirigentenpult ab:
Claudio Abbado, Pierre Boulez, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi,
Sir John Eliot Gardiner, Michael Gielen, Carlo Maria Giulini, Nikolaus Harnoncourt, Christopher
Hogwood, Marek Janowski, Fabio Luisi, Sir Neville Marriner, Kurt Masur, Kent Nagano und Sir
Simon Rattle. Kaum ein renommiertes Orchester,
mit dem Christiane Oelze nicht bereits konzertiert
hätte.
Im Opernfach profilierte sich Christiane Oelze
insbesondere mit Mozartpartien wie Pamina, Ilia
(Glyndebourne), Susanna (Salzburg) und Gräfin
(Paris). Daneben stehen Mélisande (Glyndebourne), Regina und Anne Trulove als Rollen der klassischen Moderne. Abgerundet wird ihr Repertoire durch Pfitzners Palestrina (Ighino in London),
Strauss’ Rosenkavalier (Sophie in Hamburg) oder
Smetanas Verkaufte Braut (Marenka in Paris).
Neben ihrer Tätigkeit im Opern- und Konzertbereich hat sich Christiane Oelze dem Aufbau eines
anspruchsvollen und vielseitigen Liedrepertoires
gewidmet, begleitet von Pianisten wie Mitsuko
Uchida (Carnegie Hall New York), Pierre-Laurent
Aimard (Mozartwoche Salzburg), Julius Drake,
Rudolf Jansen, Graham Johnson, Malcolm Martineau, Roger Vignoles und von ihrem langjährigen
Liedpartner Eric Schneider. Viele ihrer Liedaufnahmen ernteten großes Lob in der Fachpresse,
darunter Lieder von Anton Webern (Deutsche
Grammophon), Goethe-Vertonungen, und nicht
zuletzt „Verbotene Lieder“ der Exilkomponisten
Ullmann, Korngold und Weill.
Leipziger Streichquartett
Stefan Arzberger - Tilman Büning - Ivo Bauer Matthias Moosdorf
„Das Leipziger Streichquartett hat sich mittlerweile als bestes deutsches Quartett zu den gesuchtesten und vielseitigsten Ensembles unserer Zeit profiliert.“ (Gramophone) 1988 gegründet, waren drei
seiner Mitglieder als Stimmführer im weltbekannten Gewandhausorchester tätig, bis sie 1993 auf eigenen Wunsch ausschieden, um sich in größerem
Maße der Kammermusik zu widmen.
Viele Preise und Auszeichnungen hat das Leipziger Streichquartett bisher erhalten: 1991 des renommierten Internationalen-ARD-Wettbewerbs
in München und der Gebrüder-Busch-Gesellschaft. 1992 wurde es mit dem Förderpreis des
Siemens-Musikpreises ausgezeichnet, außerdem
erhielt es Stipendien des Amadeus Scholarship
Fund und der Stiftung Kulturfonds. Seit November
1991 gestaltet das Quartett seine eigenen Konzerte
“Pro Quatuor” in Leipzig. Als festes Mitglied des
Leipziger “Ensemble Avantgarde” engagierte sich
das Quartett auch für zeitgenössische Musik und
Werke der klassischen Moderne. Mit dieser Gruppe gründeten sie vor zehn Jahren die Reihe “musica nova” am Leipziger Gewandhaus (1993 dafür
Schneider-Schott-Preis der Stadt Mainz).
Eine rege Konzerttätigkeit durch Europa, Nordund Südamerika, Australien, Japan, Israel, Afrika
und Südostasien führte das Quartett bisher in über
40 Länder. Musikalische Partner des Ensembles
wie der Klarinettist Karl Leister, der Cellist Michael Sanderling, die Pianisten Alfred Brendel und
Christian Zacharias, die Sopranistin Christiane
Oelze, der Bariton Olaf Bär oder der „King of Klezmer“, Giora Feidman, bereichern neben vielen anderen das weite Repertoire, das heute schon mehr
als 350 Werke von rund 100 Komponisten umfasst.
Dass dabei der stilistisch differenzierte Zugang zu
jedem Komponisten eine außerordentliche Rolle
spielt, erscheint den Künstlern selbstverständlich.
Am Gewandhaus in Leipzig führte das LSQ von
1993 bis 2000 zyklisch alle wichtigen Quartette
der ersten und zweiten Wiener Schule auf. 1996
oblag den Mitgliedern des Ensembles dort auch
die deutsche Erstaufführung von Alfred Schnittkes
„Zu dritt“ für Streichtrio und Orchester. Uraufführungen von Beat Furrer, Claus Steffen Mahnkopf,
Wolfgang Rihm, Steffen Schleiermacher, Christian
Ofenbauer, Siegfried Thiele, Viktor Ullmann, Jörg
Widman, Rainer Rihn, Ulrich Leyendecker, Bernd
Franke, Christobal Halffter u.a. erfolgten in letzter
Zeit.
Das LSQ ist seit 2009 und auf Einladung von Claudio Abbado Mitglied im Lucerne Festival Orchestra und bekleidet eine Gastprofessur an der Gedai
University of Arts in Tokyo, Japan.
Vorschau
Steven Isserlis
© Jean Baptiste Millot
Connie Shih
STEVEN ISSERLIS
CONNIE SHIH
14.04.2016 - 20.00 Uhr - Kulturzentrum Saalbau - Homburg
Johann Sebastian Bach: Gambensonate Nr. 2
D-Dur BWV 1028
Claude Debussy: Cellosonate d-Moll
Thomas Adès: Lieux retrouvés
Ludwig van Beethoven: Cellosonate Nr. 3
A-Dur op. 69
Infos und Kartenvorverkauf:
Homburger Kulturgesellschaft gGmbH - Rathaus - Am Forum 5 - 66424 Homburg - Tel. (06841) 101-168
www.homburg.de - www.ticket-regional.de - www.homburger-meisterkonzerte.de
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