CUBE Das Köln Bonner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart ARCHITEKTUR Exakt bis ins kleinste Detail – Modernes Einfamilienhaus in Bergisch Gladbach Innenarchitektur Design ist Gespräch – Die „Apotheke am Wilhelmplatz“ in Bonn Architektur Spiel mit Kontrasten – Neuer Anbau für alten Bestand Interview mit dem Designer Axel Meise 02 |12 Beton in neuen Dimensionen. Conceo. Die großen Plattenformate von METTEN Stein+Design. Sie definieren Größe in einer neuen Dimension. Elegante Großzügigkeit in klarer, architektonischer Formensprache. Klassische Quadrate in 150 x 150 und 75 x 75 cm sowie das zeitgemäße 2:1 Format 150 x 75 cm können einer Terrasse ganz neue Dimensionen geben. In Sichtbeton oder mit getrahlter oder samtierter® Oberfläche. Spannende Gestaltungsmöglichkeiten für alle, die gerne weiter denken. www.metten.de Inhalt Hand in Hand Die Florian-Grundschule in Köln-Weidenpesch wurde erfolgreich erweitert. Mit den beiden historischen Schulgebäuden, dem wertvollen Baumbestand und der Schließung der Baulücke konnte die ruhige Ursprungsatmosphäre im Innenbereich, trotz stark befahrener Neusser Straße, wieder hergestellt werden. Seite 10 Liebe Leserin, lieber Leser, Wir laden Sie wieder ein, gemeinsam mit uns neue Ideen und Tendenzen aus den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung und modernem Wohnen zu entdecken – stets mit konkretem Bezug zu den Städten Köln und Bonn und der naheliegenden Umgebung. Erfahren Sie mehr über die Erweiterung der Grundschule in KölnWeidenpesch, über das neue Eis- und Schwimmstadion Lentpark und über den Skateplatz im Rheinauhafen. Werfen Sie einen Blick auf die aktuellen Bauvorhaben am Clarenbachkanal und entdecken Sie mit uns einen grünen Anbau in einem Hinterhof sowie die neugestaltete Apotheke am Wilhelmplatz in Bonn. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Köln Bonner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart. Ihre CUBE-Redaktion Vom Dom an den Rhein Im Rheinauhafen wurde ein eigener Platz für Skater geschaffen. Der Skateplatz bietet abwechslungsreiche Hindernisse und Herausforderungen. Das Neubauviertel am Rhein hat nun einen hybriden Raum, der zugleich Sportanlage und städtischer Platz ist. Seite 17 4 Exakt bis ins kleinste Detail – Modernes Einfamilienhaus in Bergisch Gladbach 8 Am Wochenende zum Haus am See – Erholung in landschaftlich reizvoller Lage 10 Hand in Hand – Erweiterung der Grundschule in Köln-Weidenpesch 12 Spiel mit Kontrasten – Neuer Anbau für alten Bestand 14 Wasser und Eis, Licht und Luft – Das Eis- und Schwimmstadion Lentpark in Köln 17 Vom Dom an den Rhein – Im Rheinauhafen wurde ein eigener Platz für Skater geschaffen 20 Mitten im Grünen und doch in der Stadt – Wohnen am Clarenbachkanal 22 Wie eine Spirale – Wohnhauserweiterung für eine barrierefreie Nutzung 24 Reisetipp – Musik über dem Meer. Das Auditorium Oscar Niemeyer in Ravello 26 Mit eigenem Reich für die Kinder – Umbau und Erweiterung eines Siedlungshauses 30 Design ist Gespräch – Die „Apotheke am Wilhelmplatz“ in Bonn 34 Gourmetküche in Königswinter – Die Villa Leonhart am rechten Rheinufer 42 wieweiterarbeiten – Arbeitsorte der Zukunft 44 Varietespektakel Le Voyage – Varieté im Sommer in Köln und Bonn 52 Schicht für Schicht ökologisch – Naturnahes Bauen mit Lehm 56 Interview – mit dem Designer Axel Meise vom Leuchtenhersteller Occhio 62 Das älteste Holz der Welt – Tische aus 50.000 Jahre altem Kauriholz 66 Impressum 3 Architektur Architektur Exakt bis ins kleinste Detail Modernes Einfamilienhaus in Bergisch Gladbach Fotos: PODEHL FOTODESIGN Klare Formen und eine schnörkellose Präsenz zeichnen dieses Einfamilienhaus aus, das nach einer Bauzeit von nur 11 Monaten fertiggestellt wurde und seitdem viel Platz für zwei Personen bietet. Am Rande eines ruhigen Wohngebietes in Bergisch Gladbach gelegen und nördlich mit dem Naturpark Bergisches Land an ein weitläufiges Landschaftsschutzgebiet angrenzend, ermöglicht es die Lage, im Grünen mit hohem Erholungswert zu wohnen. Für den Entwurf des Hauses zeichnen die Architekten Lars Puff und Dorothee Vicario verantwortlich, die vom Bauherrn beauftragt wurden, ein Objekt in sehr moderner Formensprache und mit einer zeitgemäßen sowie zukunftsorientierten Haustechnik zu entwickeln. Die Planungsphase hat sich insgesamt über neun Monate erstreckt, bei der viele Varianten zu möglichen Öffnungen und Erschließungen entstanden sind. Während dieser Zeit waren die Bauherren sehr stark eingebunden, so dass zahlreiche Abende gemeinsam mit der detaillierten Planung verbracht wurden. Den Bauherren war es wichtig, ein sehr exaktes Haus entstehen 4 zu lassen, so dass sie auch in der anschließenden Detailplanung stark involviert wurden. Das Grundstück, das insgesamt eine Fläche von 739 m 2 umfasst, liegt in einem Bebauungsplan, der keine Flachdächer erlaubt. Aufgrund dieser Tatsache stellte die Findung einer modernen Formensprache in Bezug auf die Dachform eine Herausforderung für die Architekten dar. Weiterhin galt es hinsichtlich der Ausrichtung und der internen Struktur des Objektes, die Randlage des Grundstücks und dessen Position zum Landschaftsschutzgebietes zu berücksichtigen. Architektur Unter Beachtung dieser Anforderungen und der Wünsche des Bauherrn entwickelten die Architekten einen Entwurf, dessen Leitidee in der simplen Umsetzung des vorliegenden Bebauungsplans in Verbindung mit einer subtrahierenden Formensprache liegt. Die Garage und der Zugang zum Objekt zeigen diese Vorgehensweise am Besten. Große Öffnungen sowie Einschnitte waren ein wesentlicher Grundgedanke. Zudem sollte die interne Organisation eine harmonische Einheit ergeben. Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch die präzise Formensprache und dessen Öffnungen zum Außenraum aus. Der Zuschnitt und die innere Ausrichtung geben dem Bauherrn dabei unterschiedliche Szenarien zur Nutzung an die Hand. Während das Gebäude zum Garten hin großformatige Öffnungen bietet, die weite Blicke in die Landschaft ermöglichen und so einen direkten Bezug zur umgebenden Natur herstellen, zeigt sich das Haus zur Empfangsseite eher geschlossen. Die Garage, als eingeschobener Körper, bildet zusammen mit dem darüber freischwebenden Obergeschoss einen geschützten Eingangsbereich und bietet gleichzeitig eine Verbindung zu der dahinter liegenden Hofsituation. Die beiden Körper stehen somit in enger Beziehung zueinander, auch wenn der dunkle Kubus der Garage einen starken Kontrast zu dem ansonsten mit hellem Modellierputz versehenen Gebäude bildet. Nur die Öffnungen des Hauptbaukörpers nehmen in ihrer Materialität den dunkelgrauen Faserzement der Garage teilweise wieder auf. Der Grundriss des Erdgeschosses ist offen gestaltet und mit einem Kern, der Küche, Garderobe, WC und Abstellräume beinhaltet, versehen. Der ansonsten freie Raum gliedert sich in Wohn-, Flur-, und Küchenbereich mit einer Einbauküche der Fa. Rother Küchenkonzepte. In die oberen Geschosse führt eine Faltwerktreppe aus Beton, welche die von den Bauherren gewünschte Simplizität zum Ausdruck bringt. Die Wände 5 Architektur Architektur sind allesamt mit Malervlies versehen, wobei die Formensprache der Rohbauelemente unterstrichen wird. Das Obergeschoss unterteilt sich in mehrere Raumgruppen und ist über einen Luft- und Lichtraum mit dem darunterliegenden Wohnraum verbunden. Nach der 11-monatigen Realisationsphase des Objekts vergingen im Anschluss weitere drei Monate für die Planung und Umsetzung einiger Details zu den Außenanlagen und dem Zufahrtstor. Doch die intensive und durchaus 6 lange Planungsphase hat sich gelohnt, schließlich fühlen sich die Bauherren nach wie vor wohl – in ihrem klaren, modernen und überaus exakten Domizil. www.hpa.de ADV LOSCALZOMOSCHERI.IT / PHOTO STUDIO EMOZIONI SINCE 1898, A STORY FORGED INTO ART. MOBIUS Umberto Asnago / 2011 OSCAR Laura Silvestrini / 2011 NEW GIORGETTI-STORE-COLOGNE Kaiser-Wilhelm-Ring 30-32 50672 Köln T. +49 (0) 221 1207 1851 [email protected] www.giorgetti.eu GIORGETTI ATELIER MILANO / GIORGETTI HOME ANTWERPEN / DEN HAAG / NEW YORK / KÖLN ©Thomas Koculak Architektur Am Wochenende zum Haus am See Am Fuße des Nationalparks Nordeifel, genauer gesagt am Staubecken Heimbach, wurde das „Haus am See“ in direkter Nachbarschaft zum historischen „Roten Haus“, das aus den 70er Jahren stammt, gebaut. Seeblick, Südhang, Eichenwald und „Rotes Haus“ waren die ersten Eindrücke, die es in diesem Wochenendhaus zu fassen galt. Dabei waren laut Gestaltungssatzung aus den 70er Jahren Eternit, Holz und Kunststoffverkleidungen verboten; Satteldach, Eingeschossigkeit und helle Fassaden jedoch vorgeschrieben. Wichtig bei der Planung waren der See- und Eichenwaldblick, die in einem „Durchwohnraum“ erfasst und mittels großer Panoramaöffnungen erlebbar werden sollten. Um dies zu erreichen, wurde der Raum mit Küche, Abstellraum und Treppe durch eine Funktionsschiene in zwei gleich große Bereiche aufgeteilt, dem Seeblick- und dem Eichenwaldraum. Ergänzt wurde das Wohnpanorama im Untergeschoss durch ein Arbeits- und einen Abstellraum und im Obergeschoss durch ein Bad sowie durch Schlaf- und Gästezimmer. Die Architekten begriffen den Baukörper als Gesamtvolumen, welches von einem Verbindungs8 Fotos: Thomas Koculak / mvmarchitekt + starkearchitektur ©Thomas Koculak Erholung in landschaftlich reizvoller Lage raum, einer Röhre, durchbrochen wird. Sie stellt den innenräumlichen Kontakt von See- und Eichenwaldseite her und kann durch Aufschieben der großen Faltschiebeelemente zum verbindenden Außenraum werden. Auf das Untergeschoss, das als Stahlbetonsockel und Fundament wie in den Steilhang geschoben scheint, baut sich der wesentliche Teil des Hausbaukörpers als Holz- rahmenkonstruktion auf. Schon in der nur dreitägigen Aufstellphase wurde das Zusammenspiel von einfacher Grundrissgestaltung und gewählter Konstruktionsform deutlich und die Konzeption des Hauses auf besondere Weise sichtbar. Auch wenn aufgrund der bauleitplanerischen Vorgaben der Holzbau nicht unmittelbar durch die Außenfassadengestaltung in Erscheinung ©Thomas Koculak ©mvmarchitekt + starkearchitektur treten kann, wird doch durch die rundum holzverkleidete, weithin sichtbare Wohnröhre mehr als nur eine Reminiszenz an den ausgeführten Holzrahmenbau nach außen getragen. Aber auch andere Details des Innenausbaus wie die Treppen haben ihren Ausgangspunkt in der Holzrahmenkonstruktion bzw. wurden durch diese erst in der realisierten Form ermöglicht. ©mvm & Starke ©Thomas Koculak Architektur ©Thomas Koculak Um eine klare Darstellung und Ablesbarkeit von Gesamtbaukörper und Röhre zu erreichen, war ein Material gefragt, das eine problemlose Verkleidung von Dach und Wand erlaubte. Die Entscheidung fiel auf einen schuppenartigen Panzer aus Blechschindeln. Die silbermetallic lackierten Aluminiumschindeln wurden konsequent eingesetzt und umschließen fugenlos die unterschiedlichen Konstruktionen sowie die gesamte Dachfläche. Selbst die minimiert eingesetzten Fenster des Obergeschosses wurden mit farbgleichen Aluminiumklappläden versehen, um den geschlossenen Gesamteindruck des Baukörpers zu verstärken. Insgesamt besticht das kleine Haus durch die im Detail beherrschte Rigidität der einfachen Formen und Materialien. www.mvm-starke.de 9 Öffentliche Architektur Bauten Hand in Hand Fotos: Constantin Meyer Erweiterung der Grundschule in Köln-Weidenpesch Als einzige öffentliche Schule in Köln-Weidenpesch stellt die Florianschule seit fast 140 Jahren ein wesentliches soziales Identifikationszentrum des Viertels dar. 1874 erbaut, umfasste die Schule zunächst nur das sogenannte Kükenhaus: Ein zweigeschossiges Schulhaus mit vier Klassen, das heute zum ältesten Gebäudebestand des Viertels gehört und immer noch zu Schulzwecken genutzt wird. Natürlich brachten steigende Schülerzahlen im Laufe der Jahre immer wieder eine Erweiterung mit sich. Bereits 1890-92 wurde ein wesentlich größerer Bau mit zwölf Klassen hinzugefügt. Die letzte Ergänzung fand 2010 statt – mit zwei weiteren Gebäuden für den offenen Ganztagesbetrieb inklusive zusätzlichen Mehrzweckflächen und neuen Verwaltungsräumen. Zudem entstanden ein Medienraum, ein Werkraum sowie diverse Lagerflächen. Durch die Schließung der Baulücke mit einem dreigeschossigen Erweiterungsbau und einem Anbau an das Kükenhaus wird im Innenbereich die ruhige historische Grundatmosphäre städtebaulich stabilisiert. Die Schulbauten des 19. Jh. werden mit den Neubauten zu einer räumlichen Gesamtanlage verknüpft. Durch die Beseitigung überalterter Nebengebäude aus den 60er-Jahren wurde zusätzlicher Freiraum geschaffen und der beträchtliche historische Baumbestand hervorgehoben. Innen- und Außenräume stehen in unmittelbarer Wechselbeziehung zueinander. Übergangszonen sind großzügig überdacht und erleichtern die nahtlose Verlagerung des Schulunterrichtes in die Außenbereiche. Der dreigeschossige Erweiterungsbau an der Neusser Straße wird über einen markanten Eingang und ein großzügiges Foyer erschlossen. An der Rückseite liegt ein eingeschossiges, in den 10 Schulhof geschobenes Forum, das für Theater und Musik, Schulfeste und als Versammlungsort genutzt wird. Hinzu kommen Küchen und Stuhllager. Die Obergeschosse beherbergen vier Betreuungsräume, die durch kurze, helle Flure vom Verkehr der Neusser Straße abgeschirmt und ausnahmslos zum innenliegenden Schulhof orientiert sind. Der Zwillingsanbau des Kükenhauses greift dessen einfache Grundform auf und ergänzt sie zu einem neuen Schulhausensemble. Über eine gemeinsame Eingangshalle werden Altund Neubau „Hand in Hand“ erschlossen. In direkter Verbindung zum äußeren Spielbereich liegt Öffentliche Bauten ein ebenerdiger Mehrzweckraum, der für jede erdenkliche Nutzung herangezogen werden kann. In den beiden darüber liegenden Geschossen befinden sich die Büros der Schulverwaltung und das Lehrerzimmer. Alle Räume erhalten über ihre gesamte Breite individuell regulierbares Tageslicht. Die Proportionierung und Aufteilung der schalldämmenden Fenster ermöglicht auf kompletter Raumbreite platzsparendes Öffnen zur natürlichen Belüftung. In allen Klassenräumen wurden überdurchschnittliche Anforderungen an die akustische Dämpfung der raumumschließenden Oberflächen gestellt, um konzentriertes Unterrichten und ruhiges Spielen nicht durch störende Nebengeräusche zu belasten. Angesichts der Lage ist das auch besonders wichtig: Befindet sich die Florianschule doch unmittelbar an der stark befahrenen Neusser Straße. Dennoch: Mit den beiden historischen Schulgebäuden, dem wertvollen Baumbestand und der Schließung der Baulücke konnte die ruhige Ursprungsatmosphäre im Innenbereich wieder hergestellt werden. www.florianschule.de www.stadt-koeln.de www.dorn-architekt.de 11 Architektur Architektur Spiel mit Kontrasten Fotos: Constantin Meyer Neuer Anbau für alten Bestand Als neue Bleibe einer vierköpfigen Familie erwies sich das Endhaus eines Dreierensembles aus dem Jahr 1924 im Kölner Norden mit einer Wohnfläche von 150 m2 nach ersten Untersuchungen als nicht ausreichend. Das mit der Planung beauftragte Büro Martini Architekten BDA aus Bonn diskutierte verschiedene Lösungskonzepte bis hin zum Rückbau. Im Hinblick auf die Erhaltung des Straßenbildes und aus dem Wunsch nach respektvollem Umgang mit dem Bestand wurde von diesem Ansatz Abstand genommen. Vielmehr entschied man sich der bestehenden Substanz eine kontrastierende Ergänzung zur Seite zu stellen. Bewusst modern gestaltet und individuell auf die Wohnansprüche der Familie ausgerichtet, erstreckt sich der in Holzbauweise konstruierte Anbau über die Giebelseite des Bestandes und definiert sich durch seine eigenständige Architektursprache und moderne Materialität. Mit seinem Flachdach, fassadenbündigen Fenstern und mit der steingrauen Faserzement-Fassade 12 hebt er sich bewusst vom Bestand ab, wobei die Aufnahme von Gebäudekanten und Sturz­höhen zugleich das Bestreben eines harmonischen Gesamtensembles belegt. Die Qualifizierung des Bestandsgebäudes und die Errichtung des Neubaus erfolgten gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV). Neben dem zweigeschossigen Anbau von rund 70 m2 Wohnfläche wurde der Bestand um einen Carport sowie um eine gartenseitige Hochterras- Architektur se ergänzt. Sowohl vom Wohnbereich als auch aus der Küche bietet sich die Möglichkeit zum Austritt ins Freie und eine gleichzeitig Erschließung des großen rückwärtigen Gartenbereiches, in dem eine große Linde Schatten spendet. Während der Umbauarbeiten galt die zu erhaltende Linde als strikte Planungsvorgabe; ihretwegen wurde die Breite des Anbaus auf die Giebelseite beschränkt. Im Ergebnis zeigt sich heute die hohe Qualität des Baumes. Schließlich eröffnen die großformatigen Fenster von Ess- und Schlafzimmer den Blick in die Baumkronen. Neben der vollständigen Neuentwicklung des Anbaus waren Bauherren und Architekten bestrebt, dem Bestand ein großzügiges und modernes Inneres zu verleihen, so dass umfangreiche Abbrucharbeiten durchgeführt wurden. Um dabei den Charme des Gebäudes zu erhalten, wurden charakterbildende Elemente wie zum Beispiel das Innen liegende Treppenhaus lediglich einem „facelift“ unterzogen. Auch die bauzeittypischen Elemente wie Dachform, Gaubengröße und die weißen Fensterfaschen wurden nach Originalvorbild wiederhergestellt. Eine formale wie auch farbliche Reduktion durchzieht sämtliche Hausbereiche und deren Einbauten. Grauer Zementboden im Erdgeschoss, gekalkte Holzböden in den Obergeschossen und einheitliche weiße Wände bestimmen die räumlichen Grenzen. Ergänzend dazu werden die individuell geplanten Einbaumöbel mit ihrer griff- und sockellosen Ausführung und einer Lackierung im Weiß der Wände zum Bestandteil der Architektur. Diese entstanden in Zusammenarbeit mit dem Büro Dangelmaier welches auch für die Planung des Lichts verantwortlich zeichnet. www.martini-architekten.de 13 Öffentliche Bauten Wasser und Eis, Licht und Luft Das Eis- und Schwimmstadion Lentpark in Köln Nach zweijähriger Bauzeit wurde in Köln das neue Eis- und Schwimmstadion „Lentpark“ im Oktober 2011 an der prominent gelegenen, linksrheinischen Rampe der Zoobrücke eröffnet. Der biologisch aufbereitete Naturbadesee im Außenbereich kann seit Mitte Mai 2012 genutzt werden; die Eröffnung der Sauna ist für Herbst 2012 vorgesehen. Das von den auf den Bau von Sportstätten spezialisierte Architekten Schulitz + Partner entworfene Gebäude beherbergt eine multifunktionale Eisfläche, eine Eishochbahn, einen Bade- und Schwimmbereich mit verschiedenen Becken, eine Sauna, Ruhebereiche innen und außen, eine Liegewiese und Gastronomie. Der Grundriss ist als Dreieck angelegt. Besonders auffällig und eine der großen Publikumsattraktionen ist die erhöht über der Eishockeyhalle liegende, als 260 Meter langer Rundkurs angelegte Eislaufbahn. Während man dort ungestört seine Runden drehen kann, blickt man auf die darunter liegende Eisfläche und durch die großzügig transparente Fassade in die 14 Fotos: Jörg Hempel Öffentliche Bauten benachbarte Park- und Stadtlandschaft sowie durch die hoch wärmegedämmte und verglaste Innenwand in den Bade- und Schwimmbereich hinein – vielfältige Blickbeziehungen steigern den Erlebnis- und Aufenthaltswert in diesem 12.000 m 2 großen Freizeit- und Sportkomplex. Der hohe Anteil an Öffnungen in Fassade und Dach ermöglicht einen natürlichen Lichteinfall – im angenehmen Kontrast zu vielen Eishallen, die man als geschlossene Box kennt. In der Material- und Farbwahl gibt sich die Gestaltung betont zurückhaltend und sachlich; es dominieren Sichtbeton, Glas und Metall mit ihren neutralen Grautönen. Für den Farbakzent sorgen das Gelb der Dachtragkonstruktion und der Sitzschalen in der Eishalle, das Blau des Wassers im Schwimmbereich – und die Besucher selbst. In der Außenansicht fallen bei dem mit zwei Geschossen sehr flach wirkenden Gebäude sofort die horizontal angeordneten Lamellen auf, die zum einen dem Sonnenschutz und somit zur Kühlung der Eisfläche dienen, zum anderen aber auch dem Blendschutz. Sie sind je nach Himmelsrichtung unterschiedlich geneigt und reagieren damit auf die unterschiedlich hohen Sonnenstände im Tagesverlauf. Durch den hohen Anteil an Verglasung bietet sich insbesondere bei Dunkelheit ein Neugier weckender Blick auf die vielfältigen Aktivitäten im Inneren. Für die Planung der Haustechnik bestand die Herausforderung, die an sich konträren Klima­ bedingungen für die kalten Eis- und die warmen Wasser- und Saunabereiche intelligent und ressourcenschonend unter einem gemeinsamen Dach herzustellen. Das dies gelungen ist, wird an der Auszeichnung mit dem Green-BuildingZertifikat der Europäischen Union deutlich, die erstmals an eine Eissportanlage verliehen wurde. Mit der Abwärme der Kühlgeräte für die Eisbahn werden Schwimmbecken und Sauna geheizt. Die Abluft wird ebenfalls für die Wärmerückgewin- nung genutzt. Das Wasser für Schwimmbad, Sauna und Eisbereitung stammt aus einem eigenen Brunnen. Das großflächige Dach dient der Energiegewinnung durch Solarenergie. www.koelnbaeder.de/de/bad-sauna-fitnesseissport/eis-schwimmstadion-lentstrasse www.schulitz.de 15 schlafen · wachen · träumen Vi-Spring – wie Man näcHte in LUXUS VerwandeLt. Für die exklusiven Boxspringbetten von Vi-Spring erscheint das wort ‚perfekt‘ fast unzureichend. Jedes einzelne Stück ist individuell auf die Vorlieben und Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten – und somit ein Unikat. nach alter handwerklicher tradition wird es von Meisterhand auf Maß gefertigt. Vi-Spring gilt als erfinder der taschenfederkernmatratze. die besondere raffinesse sind die bis zu 3.400 hochwertigen Sprungfedern pro Matratze. daraus entsteht ein Komfort, der seinesgleichen sucht. LUX118 ist ausgezeichnet: BeSteR ScHLAFRAUM– einRicHteR 2011* *von der Messe „Heimtex“ und der Fachzeitschrift „Haustex“ LUX118 Schlafraumkonzepte GmbH · Luxemburger Str. 118 · 50354 Hürth · Fon 02233 390 90 30 · www.lux118.com · MO–FR 10–19 Uhr, SA 10–16 Uhr (bis 18 Uhr nur nach Vereinbarung) Stadtentwicklung Vom Dom an den Rhein Fotos: metrobox Im Rheinauhafen wurde ein eigener Platz für Skater geschaffen Beeindruckende Sprünge, schnelle Bretter und coole Sportler – jahrelang prägten Skater das Bild rund um Dom und Roncalliplatz. Doch davon ist heute nichts mehr zu sehen. Der Grund: Interessenverbände sahen die Szene immer mehr als Problem an und sprachen sich gegen ein Skaten vor der Domkulisse aus. Da es jedoch in Köln keine gleichwertige Ausweichmöglichkeit gab, musste ein neuer Platz zum Skaten geschaffen werden. Ein ungewöhnliches Projekt, mit dem die metrobox Architekten beauftragt wurden. Nachdem Skater und Architekten gemeinsam versuchten auszuloten, was wirklich benötigt wurde, stand fest, dass man vom gewohnten Bild eines Skateplatzes mit vielen Rundungen und Rampen abweichen würde. Die Skater wollten einen städtischen Raum, der Hindernisse und Herausforderungen bietet. Zu diesem Zweck sollten Treppen, Kanten, Geländer und Grünflächen neu interpretiert und platziert werden. Nach einigen Überlegungen war mit dem hinteren Bereich des Rheinauhafens das Grundstück für den neuen Platz gefunden. Das gestalterische Grundkonzept entstand aus der Überlagerung der Bilder, die mit dem Platz, seiner Nutzung und seinem Ort zusammenhängen. Ruhige langgezogene Strecken mit großen Radien wechseln mit dem Springen an Hindernissen ab. Die Lage des Platzes am Rhein setzt dieses Bild in den geeigneten landschaftlichen Kontext. Die Umsetzung dieses Konzeptes in die Realität wird dadurch erreicht, dass die Fläche von einem virtuellen Raster überlagert wird, an dessen Kreuzungspunkten gleichförmige Grundflächen entstehen. Um von dieser starren Gruppierung auf dem Raster aber zu einer 17 Stadtentwicklung Architektur spontanen Anordnung zu gelangen, wurde die Fläche über einen besonderen Algorithmus neu organisiert. Hierbei werden die Grundflächen zu Körpern unterschiedlicher Größe, sie erheben sich aus der Landschaft oder versinken in ihr, um die Fläche mit Grünelementen, Wiese und Bäumen zu durchdringen. Die Grundkörper sind Skate-Objekte aus Beton und stehen in einem Fluss aus Steinplatten. Die Bodenfläche tritt über ein Muster in Dialog mit den Skate-Objekten. Durch seine spezielle Nutzung und seine Lage im Flutgebiet muss der Platz verschiedenen Herausforderungen gewachsen sein. Die kleinen harten Rollen der Skateboards verlangen nach einer möglichst ebenen Oberfläche, die bei Stürzen nicht zu Abschürfungen führt, die bei Regen aber auch die Rutschfestigkeit eines öffentlichen Platzes gewährleistet. Die Neigung der Fläche muss ein restloses Abfließen von Rheinflut oder Regen gewährleisten, darf zum Skaten aber nicht zu steil sein. Die Sprünge der Skater, aber auch harte Winter und Überflutungen dürfen den Qualitäten des Platzes dauerhaft nichts anhaben, was durch die Konstruktion und Materialauswahl gewährleistet wird. Bereits bei der Eröffnung zeichnete sich ab, welch Erfolg diese Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten haben sollte. Die Skater nahmen den Platz von der ersten Minute 18 an in Besitz. Doch nicht nur für Skater hat sich die Anlage ausgezahlt. Auch die Rheinpromenade ist seitdem voller Passanten, die den Skatern bei ihren Kunststücken zusehen. Der zuvor leblose Bereich des Neubauviertels „Rheinauhafen“ wurde plötzlich lebendig. Durch den Platz konnte das neue Viertel, das bis dato noch nicht zur Stadt geworden war, aktiviert und urbanisiert werden. Geschaffen wurde ein hybrider Raum, der zugleich Sportanlage und städtischer Platz ist. www.metrobox.org „Es gibt nichts Tieferes als die Oberfläche“, sagte Andy Warhol. In diesem Sinn gibt die Oberflächenstruktur eines Holzbodens tieferen Einblick in den Charakter des Raumes – und seiner Bewohner. TRAPA bietet mehrere Möglichkeiten, die Oberfläche des Bodens zu bearbeiten und unterschiedliche Effekte zu erzielen. Das jeweilige Ergebnis kann man – vor allem bei schräg einfallendem Licht – sehen, und bei geschlossenen Augen auch deutlich fühlen. www.trapa.at Kontaktdaten: TRAPA DEUTSCHLAND Sven Haase Anne - Frank - Str. 48 D-53844 Troisdorf Telefon: 0228 - 96 12 370 Mobil: 0171 - 992 86 01 Telefax: 0228 - 88 60 419 © Uwe Jürgensen © Tomas Riehle Architektur Architektur Mitten im Grünen und doch in der Stadt Wohnen und Leben am Clarenbachkanal Fotos: Tomas Riehle / Uwe Jürgensen Die abwechslungsreiche Bebauung, die von den Kölner Architekten Jürgensen & Jürgensen entworfen wurde, wird unmittelbar am Clarenbachkanal entlang geführt und schließt an die vorhandenen Gebäude an. Höchster Teil ist der Kopfbau an der Universitätsstraße, der sechs Geschosse umfasst und in dessen Erd- und erstem Obergeschoss sich eine Fläche von 400 m2 für Büros und Praxen befindet. Ergänzt wird das bauliche Ensemble durch drei Atriumhäuser mit Wohnhöfen und zwei Stadthäusern, die geschützt 20 © Tomas Riehle Nah am Aachener Weiher und den Clarenbach­ kanal gleich vor der Haustür hat die Pareto GmbH vor 5 Jahren mit dem Projekt „Dreikanal“ ein Gebäudeensemble im gehobenem Standard realisiert. Auf einem knapp 4.200 m2 großem Areal ist eine Wohnanlage aus vier Mehrfamilienhäusern mit 30 Eigentumswohnungen und fünf zweigeschossigen Stadthäusern entstanden, von denen drei über einen Atriumgarten verfügen. „Wir haben das Flair und die Elemente großbürgerlicher Stadtwohnungen auf einen zeitgemäßen Wohnungsbau adaptiert“, erläutert Geschäftsführer H.-Jürgen Rodehüser das Konzept. und ruhig im kinderfreundlichen Innenbereich liegen. Hier befindet sich auch der Innenhof, der mit seinen stringent angeordneten Flächen mit gepflasterten Natursteinen, Hecken, Sträuchern und Bäumen die Handschrift des Landschaftsarchitekturbüros Club L94 trägt. „Gläserne Fugen“ gliedern den viergeschossigen Baukörper entlang der Clarenbachstraße. Bei der Fassadengestaltung wechseln sich Ziegelmauerwerk und weißer Putz ab, was zur Förderung der Adressenbildung beiträgt. Da insgesamt Wert auf eine reduzierte und klare Formensprache gelegt © Tomas Riehle Architektur © Uwe Jürgensen wurde, sind schlichte, kubisch gestaltete Stadtund Atriumhäuser entstanden, die von Hainbuchenhecken umschlossene Terrassenflächen erhielten. Bei der Ausstattung der Wohnungen und Häuser kamen Massivholzböden aus Eiche, fein gespachtelte, weiße Wandflächen und Feinsteinzeug in den Bädern zum Einsatz. © Uwe Jürgensen © Uwe Jürgensen Bodentiefe Fenster sorgen dafür, dass das Grün der unmittelbaren Umgebung Einzug in die Wohnungen erhält, die allesamt mit einer Fußbodenheizung ausgestattet sind. Die Wärmeerzeugung erfolgt dabei über eine zentrale, gasbefeuerte Kesselanlage für das gesamte Wohnquartier. Generell wurden die Wohnungen des Erd­ geschosses barrierefrei geplant und konzipiert. Und auch die Räume des Kellergeschosses sowie die 81 Stellplätze umfassende Tiefgarage lassen sich durch die Anordnung der „Über Eck- Aufzüge“ mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen problemlos erreichen. Trotz der insgesamt hohen städtebaulichen Verdichtung entstanden im Dreikanal private Rückzugsbereiche und geschützte, halböffentliche Zonen, die der nachbarschaftlichen Kommunikation dienen. www.juergensen-architekten.de 21 Architektur Wie eine Spirale Fotos: Veit Landwehr Wohnhauserweiterung für eine barrierefreie Nutzung Seit 1982 lebt ein Ehepaar in dem einfachen, zweigeschossigen Reihenendhaus in Köln. Und wäre es nach ihnen gegangen, hätten sie auch weiterhin ohne große Veränderungen in dem Haus leben können. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Vor rund sieben Jahren erlitt der Ehemann einen schweren Motorradunfall und ist seit dieser Zeit auf den Rollstuhl angewiesen. Dieses Ereignis veränderte nicht nur das tägliche Leben, sondern machte auch Umbaumaßnahmen am Haus erforderlich. Daher begann das Ehepaar ein Jahr nach dem Unfall mit den Überlegungen, wie das Haus am besten umgebaut werden könnte, um künftig eine einfache und barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem beauftragten Architekten Tobias Katz und Michel Müller erwogen die Bauherren eine Wohnhauserweiterung, mit deren Hilfe das ehemals vertikal organisierte Wohnhaus auf ein horizontales Raummodell übertragen werden sollte. Die Schwierigkeit einer horizontalen Erweiterung bestand vor allem in der Frage, inwieweit öffentliche Bereiche wie zum Beispiel der Eingangsbereich 22 und der Arbeitsraum sowie private Bereiche wie Schlafraum, Bad und Toilette so organisiert werden können, dass die erforderliche Privatsphäre nicht beeinträchtigt würde. Um dies zu erreichen, entschieden sich Architekt und Bauherren für ein Konzept, welches die öffentlichen und privaten Funktionen ähnlich einer Perlenkette nacheinander aufreiht und diese in Form einer Schneckenbewegung sukzessive privater und intimer werden lässt. Bezogen auf die jeweilige Raumsituation und die Blickbezie- Architektur hungen variieren daher die Fensteröffnungen in der Höhe. Das neue Gebäude besteht aus einzelnen vorgefertigten Elementen, die sowohl das Innere als auch das Äußere des Gebäudes räumlich begrenzen, den nötigen Sichtschutz garantieren und darüber hinaus unterschiedliche Funktionen wie Rampe, Bänke, Tische, Betten und Schränke aufnehmen, um auf diese Weise eine barrierefreie Nutzung zu ermöglichen. Während der offene Außenbereich durch Betonfertigteile gefasst ist, präsentiert sich das Innere in behaglicher Holzrahmenbauweise. Die verwendeten Holzfassadenpaneele dienen der Schalung der Betonstelen, wodurch eine durchlaufende Oberflächenstruktur zwischen Außen- und Innenraum erzielt wurde. Den Raumabschluss zwischen Außen und Innen schafft eine elektrisch verschiebbare Glastür, welche die notwendige räumliche Kontinuität und Großzügigkeit des neuen Lebensraumes des Ehepaares ermöglicht. www.katzkaiser.de 23 Architektur Reisetipp Musik über dem Meer Fotos: Christian Wendling Das Auditorium Oscar Niemeyer in Ravello Ravello! Welch ein Ort, welch eine Lage zwischen Oliven- und Zitronenhainen, welch ein Balkon über dem Meer! Souverän liegt die 2.500-Seelen-Gemeinde oben am Steilhang; enge Serpentinen winden sich von der Costiera Amalfitana, einer der schönsten Küstenabschnitte der italienischen Mittelmeerküste, durch das Valle del Dragone hinauf. Ruhig und idyllisch präsentiert sich der Ort mit seiner weit über 1.000-jährigen Geschichte; vom Dom aus führen enge, verwinkelte Gassen zu immer wieder neuen Platzsituationen und Panoramablicken in die Berge und auf das Meer. Nicht zuletzt durch den Dom, weitere Kirchen und Palazzi weist Ravello auf kleinstem Raum eine beeindruckende Dichte an (bau-)kulturellen Schätzen auf; insbesondere zu nennen ist die, mehreren Päpsten als Wohnsitz dienende Villa Rufolo sowie die Villa Cimbrone auf einem 8 Hektar großen Gelände, mit englischer Parkanlage und einem Atem beraubenden Panoramablick von der ca. 350 m über dem Meer gelegenen „Terrasse der Unendlichkeit“. Gleich ein halbes Dutzend Luxushotels wirbt mit subtiler Eleganz um zahlungskräftige Gäste, und auch die detail24 reich verzierte, handgefertigte Keramik vieler ortsansässiger Kunsthandwerker ist nicht zum Discounttarif zu erstehen. Moderne Architektur findet sich wenig; umso auffälliger und markanter ist daher der Neubau eines Konzertsaales am Steilhang hoch über der Küste. Das „Auditorium Oscar Niemeyer“ ist nicht zufällig nach der brasilianischen Architektenlegende benannt; es ist ein Entwurf von Reisetipp komplett weiß gestrichene Stahlbetonbau liegt wie eine große, beruhigende Welle parallel in der ansonsten kleinteiligen Parzellenstruktur von Ravello. Die bis zu 16 m über Grund auskragende Bühnenseite ist zum Meer orientiert; die 500 Zuschauer sitzen bergseitig ähnlich wie in einem Amphitheater; zu den Seiten öffnet sich das Gebäude durch großformatige Verglasung. Die dem Auditorium vorgelagerte, großzügige Piazzetta bietet einen fantastischen Blick auf die Berge der Monti Lattari, die Amalfiküste über den Golf von Sorrent bis ins Cilento hinein. Eine perfekte Kulisse auch für die beeindruckenden Bronzeskulpturen von Igor Mitoraj, die noch bis zum 8. September 2012 in Ravello zu sehen sind. ihm. Bekannt wurde Niemeyer insbesondere als Entwerfer der auf dem Reißbrett geplanten, brasilianischen Hauptstadt Brasilia und als Weggefährte von Le Corbusier; darüber hinaus ist er mit über 600 Projekten einer der produktivsten Architekten überhaupt. 1907 geboren, ist der Toncelli-Layouts_Layout 1 14.06.11 08:37 Seite 1 heute 104-Jährige noch immer in seinem Beruf aktiv! Das Auditorium, welches er aufgrund seiner Flugangst nur auf Basis von Fotomaterial und per Videokonferenz entworfen und betreut hat, wurde nach etwa dreijähriger Bauzeit im Januar 2010 eröffnet. Der avantgardistische, www.auditoriumoscarniemeyer.it www.niemeyer.org.br www.comune.ravello.sa.it jetzt exklusiv bei… rother küchenkonzepte + möbeldesign | Im Mediapark 6B | 50670 Köln | Telefon 0221 7198003 | www.rother-kuechenkonzepte.de 25 Architektur Architektur Mit eigenem Reich für die Kinder Umbau und Erweiterung eines Siedlungshauses Eine vierköpfige Familie, ein Haus aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts und ein Architekt, der aus dem bestehenden Gebäude im Kölner Stadtteil Brück ein modernes Wohnhaus machen sollte. Empfehlungen von Freunden folgend engagierte die Familie das Architekturbüro Krumbe Architekten, um das Haus auf dem schönen Siedlungsgrundstück zu modernisieren und zu erweitern. Durch die Umbaumaßnahmen sollte vor allem im Erdgeschoss mehr Platz zum Wohnen, Kochen, Essen und Arbeiten gewonnen werden. Des Weiteren wünschte sich die Familie eine optimale Energieeinsparung. Da das Budget hierfür begrenzt war, wählte man vorwiegend naturbelassene, nützliche Materialien und wenig Verkehrsflächen. Nachdem das Architekturbüro den Bauherrn über die Potentiale des bestehenden Gebäudes und über die Möglichkeiten, das Grundstück an die Bedürfnisse der Familie anzupassen, beraten hatte, konnte mit dem Umbau begonnen werden. Und der umfasste das volle Programm. So musste der Altbau entkernt, die Räume angepasst und Heizung, Sanitär sowie Elektrik neu installiert werden. Anschließend ging es an die Erweiterung, die durch einen An26 Fotos: Axel Hartmann Architektur bau zum Garten hin erreicht wurde. Zu guter Letzt stand die energetische Modernisierung in Form von einer verbesserten Wärmedämmung des Dachs, der Fassade und der Kellerdecke sowie neue Fenster und eine Heizung auf der Umsetzungsliste. Den Wünschen der Familie entsprechend verfügt das Haus heute über zwei separate Bereiche, die Eltern und Kinder getrennt nutzen können und die jeweils mit einer eigenen Treppe ausgestattet sind, so dass ein Bereich später auch als separate Wohnung vermietet werden kann. Der Bereich zum Kochen, Essen und Wohnen ist im Erdgeschoss als zusammenhängende Lösung konzipiert. Ein „Durchwohnen“ von der Straßenseite bis in den Garten hinein ist also gewährleistet. Die Kinder können durch mehrere innere Verglasungen und über die Treppe der Eltern hinweg in den Garten blicken. Ein Beispiel für die im gesamten Haus vorherrschenden erlebnisreichen Beziehungen zwischen Innen und Außen. Der gesamte Anbau wurde als Holzrahmenbau konzipiert, was den Vorteil einer schnellen, maßgenauen und kostensicheren Planung und Montage hatte. Während außen ökologische Dämmmaterialien zum Einsatz kamen, wählten Bauherren und Architekten für den Innenbereich naturbelassene Materialien. So sind die Treppen und der Fußboden aus geöltem Holz, Wände und Decken sind gespachtelt und gestrichen. Nach einer Planungsphase und einer Bauzeit von jeweils sieben Monaten konnte die Familie ihr neues Reich beziehen. „Das Konzept ist aufgegangen. Wir fühlen uns sehr wohl in unserem Haus. Auch die Kinder sind glücklich und finden es besonders toll, über eine eigene Treppe in Ihren Kindertrakt zu kommen“, erzählt der Bauherr. www.krumbe-architekten.de 27 Architektur Farbenfroher Raumgewinn Grasgrüner Anbau im Hinterhof Der ab 1875 parallel zur Eisenbahn angelegte Straßenzug in Köln-Ehrenfeld wird vorwiegend durch dreigeschossige und dreiachsige Gebäude geprägt. Der Bestand, der hier im Jahre 2011 erweitert wurde, gehört zu den frühesten, noch vorhandenen Dokumenten der Bebauung. Es vertritt das für Köln typische Dreifensterhaus auf L-förmigen Grundriss, mit Eingang in der Seitenachse. Die Hinterhöfe erhalten durch die nachträgliche Verbreiterung und Anhebung der Bahnlinien sehr harte Raumkanten. Bei der Erweiterung des Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert handelte es sich um einen privaten Auftrag. Den Wünschen der Bauherrin folgend sollte das Architekturbüro Gablik Otto Architekten in erster Linie einen zusätzlichen multifunktionalen Raum schaffen. Die Herausforderung hierbei: Trotz der kleinen bebaubaren Grundfläche war unter Einhaltung der geforderten Abstandsflächen zum Nachbarn ein maximaler Raumgewinn gewünscht. Unter minimalem Einsatz von Baumaschinen ist nach einer Bauzeit von fünf Monaten schließlich 28 Fotos: Doris Frohnapfel Architektur ein grasgrüner Anbau entstanden. Dieser erweitert das dreigeschossige unter Denkmalschutz stehende Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1877 auf bewusst kontrastierende Weise, was auch die plakative Nebeneinanderstellung der bei- den unterschiedlichen Zeitepochen 1877 | 2011 unterstreicht. Doch obgleich sie kontraststark nebeneinander stehen, sind sie doch aufeinander zugeschnitten und ergeben so eine harmonische Einheit. Der Entwurf folgt einer reduzierten, schnörkellosen und funktionalen Leitidee, so dass heute ein Gebäude von zeitlosem Design das Bestandsobjekt erweitert. Der zusätzliche Platz zum Leben entsteht auf kleinstem Raum, wobei vor allem Licht und Transparenz den Entwurf bestimmen und charakterisieren. „Licht und Lebensqualität gehören einfach zusammen“, so die verantwortliche Architektin Annegret Otto. „Daher haben wir große Fensterflächen und schmale Profile gewählt.“ Die Schiebetür im Erdgeschoss und die oberen, nach außen drehbaren Fenster lassen eine optimale Raumausnutzung zu. Sie sorgen nicht nur für mehr Tageslicht, sondern vermitteln auch das Gefühl von mehr Platz im Raum. Nicht zuletzt trägt dazu auch die farbintensive Gebäudehülle bei, die das Engegefühl zwischen den Grenzmauern und der Hochtrasse der Deutschen Bahn AG vertreibt. Dank ganz neuer Blickbezüge wird das Zusammenspiel der Hinterhöfe verändert und völlig neu komponiert. Der verbliebene Aussenraum gewinnt somit an Wohnlichkeit. Bei den 3-fach verglasten Fenstern handelt es sich um dänische Fensterprofile, die innen aus einem Holzrahmen und außen aus Aluminium Flügel bestehen. Während die Bodenplatten und die Fundamente aus Stahlbeton sind, weisen die Außenwände und das Dach einen Holzrahmenbau mit Zellulosedämmung, Agepan Dämmplatte und Putz auf. www.gablikottoarchitekten.de 29 Innenarchitektur Architektur Design ist Gespräch Fotos: Hans Jürgen Landes Die „Apotheke am Wilhelmplatz“ in Bonn Der Ursprung der apotheca liegt im Aufbewahrungsort für dieses und jenes, für die Vorräte und den Wein – in den Klöstern aber insbesondere für die Drogen, für das „Getrocknete“ also, die heilenden Kräuter überhaupt. Diese tradierte Bedeutung ist aufgeladen mit vielfältigen positiven Bildern und Assoziationsfolgen, die immer den wohlbedachten Einsatz der sich mit der Natur in Einklang befindlichen, gesundheitsförderlichen Maßnahmen umkreisen. Den Patienten bei seinen persönlichen Erfahrungen und Erinnerungswelten abzuholen, ist das Konzept der Gestaltung für die „Apotheke am Wilhelmplatz“. Und dabei auch Emotionen zuzulassen: allein schon Wortbilder wie Lichtnelke oder Hirtentäschel haben so etwas Vertrautes und Wohltuendes, sowohl Seele als auch Körper Beruhigendes. Gesprächsanlass – nicht über sich selbst, sondern über die dem Ort gemäßen Themen von Gesundheit und Heilung. Großformatige Bildwelten im wörtlichen Sinn über alles zu legen ist die tragende gestalterische Geste, die auch die Einbeziehung vorhandener traditionsreicher Einzelstücke wie den Apothekerschrank zulässt. Design wird dabei zum Die Innenarchitektur wird wie selbstverständlich ein prägender Bestandteil der Unternehmensidentität. Im Raum werden Schlüsselbilder erzeugt, die auf anderen Ebenen des Corporate Designs aufgegriffen und weiter zu einem Gan- 30 zen verdichtet werden. Unter die „Besten Fünf“ beim renommierten AIT-Award 2012 gekommen, überzeugt das Projekt durch sein starkes konzeptionelles Rückrat, gepaart mit einer emotional ansprechenden gestalterischen Umsetzung. Auch wenn es unter dem Vorzeichen eines kleinen Budgets entstand, entfaltet es eine starke Wirkung. www.raumkontor.com beraten planen bauen Sie wünschen sich ein Bad, das auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist? Eine intelligente Lösung der Raumgeometrie, aufeinander abgestimmte Produkte, bis hin zur individuellen Lichtplanung? Wir planen Ihr Badezimmer vorausschauend und gestalten mit Ihnen eine passende Badlösung für heute und Ihre zukünftigen Lebensabschnitte. Kommen Sie vorbei uns lassen Sie sich in unserem Bad-Center beraten. Richter + Frenzel GmbH + Co. KG Widdersdorferstr. 205 . 50825 Köln Tel.: 0221 5404-241 . Fax: 0221 5404-189 InnenArchitektur 1975 trifft 2012 Fotos: Iris Pohl Gelungener Dialog zwischen Alt und Neu Auf der Suche nach einem geeigneten Architekten hatten die Bauherren die Arbeitsweise der Kölner Innenarchitektin Andrea Frederick während der „offenen Büros“ kennen gelernt. Bald darauf wurde sie beauftragt, einen in sich stimmigen Baukörper von 1975 behutsam zu modernisieren. Dem Gebäude, das über einen offenen Grundriss verfügte, fehlte jedoch jegliche Struktur, Stauraum und eine klare Linie. Es war aus der Zeit geraten, zudem mangelte es im Innenbereich an natürlichem Licht. Vor diesem Hintergrund und unter der Berücksichtigung, dass die Familie einige der vorhandenen Möbel wieder verwenden wollte, entwickelte die Architektin ein Konzept, dass den Dialog zwischen Alt und Neu, zwischen Vergangenheit und Zukunft fördert. So wurden bei der Neugestaltung des Bades die vorhandenen Fliesen wieder verwendet, während zugleich Abläufe optimiert und für eine bequeme Nutzung der älter werdenden Benutzer entsprechend verändert wurden. Da es vor allem dem Zugangsbereich an Stauraum fehlte, entschieden sich Architektin und Bauherren für ein intelligentes und technisch gut gestaltetes Einbaumöbelstück, in dem nun alles, was den Blick stören könnte, verschwindet. Die sensiblen und behutsamen Eingriffe in Bad und Zugangsbereich wurden harmonisch in die bestehende Situation eingefügt, wobei moderne Beleuchtungskörper zeitgemäße Akzente setzen. Besonders hervorzuheben ist der zeitlose und respektvolle Umgang mit dem Vorhandenen – ebenso wie das fein abgestimmte Farb- und Materialkonzept. Ausgehend von der Schönheit des Rohbetons und des Originalanstrichs der Fassadenelemente – dem „Kölner Brückengrün“ – wurde die authentische Farbgebung konsequent mit einbezogen. Um einzelne Wände dezent zu betonen, wurde ein zartes, ins Warme gehende Grau mit einem neutralen Grau kombiniert und hinzugefügt. Ein etwas helleres, kühleres Grau, dem Ton des Beton entnommen, wählte Andrea Frederick für die Holzvertäfelungen. Das Ergebnis der Modernisierung ist eine ruhige, zeitgenössische Kulisse, hinter der sich ein Wohnbeispiel mit Persönlichkeit verbirgt. www.andreafrederick.com 33 Gastronomie Gourmetküche in Königswinter Die Villa Leonhart am rechten Rheinufer Die Villa Leonhart in Königswinter ist ein Haus mit langer Vergangenheit, seit Februar reihen sich nun die neuen Gastgeber in die Geschichte ein: Swen Bultmann als Küchenchef und Sybille Herbst als Restaurantleiterin und Sommelière. Swen Bultmann und sein Team sorgen mit viel Leidenschaft für kulinarische Gaumenfreuden. Die exquisite Küche wurde mit einem Michelin Stern und 15 Gault Millau Punkten ausgezeichnet. Der kreative neudeutsche Stil auf der Speisekarte zieht viele zufriedene Gäste in die schneeweiße Bauhausstil-Villa am rechten Rheinufer. Frische und unverwechselbare Produkte von selektierten Partnern stehen für höchstes Qualitätsniveau. Die Speisekarte wechselt regelmäßig nach dem saisonalen Angebot. Mit Sybille Herbst kümmert sich eine ausgewiesene Spezialistin für deutsche Weine um das Begleitprogramm. Bevor die Gastronomie in der Villa Einzug erhielt, durchlief das Haus eine bewegte Geschichte: 1890 war sie für den Freiherrn Aloysius Wladimir von Leonhart errichtet und in der Folgezeit von den wechselnden Eigentümern mehrfach umgebaut und erweitert worden. Im Jahre 1935 erwarb zu34 Fotos: Villa Leonhart Gastronomie nächst die Deutsche Arbeitsfront das Gebäude, nach dem Krieg wurde das Haus bis zum Wegzug nach Berlin zur Residenz des pakistanischen Botschafters. Zehn Jahre stand das Anwesen leer, bis der neue Inhaber Hermann Nolden sich dem Umbau der Villa zu einer hochwertigen gastronomischen Einrichtung gewidmet hat. Heute ist die Villa Leonhart mit hochwertigem Interieur des holländischen Designers Wouter Dolk ausgestattet. Das Restaurant ist eine Komposition aus Kunst, Design und hochwertiger Formensprache. Die handbemalte Decke betont die Weite des Raumes und wirkt dennoch dezent und leicht. Man hat das Gefühl, als schwebe die Decke über dem Raum. Die Lounge ist mit glänzender Kupfertapete ausgekleidet, das Kaminzimmer mit roter Seide bespannt. Der attraktive Win- tergarten mit Blick auf Garten und Rhein ist den Rauchern vorbehalten. Qualität und Materialien auf höchstem Niveau stehen in Korrespondenz mit dem hohen Standard, den Küche und Service in diesem Umfeld zelebrieren. www.villaleonhart.de Ge w innspiel : Ausführlich genießen dürfen die Gewinner des CUBE-Gewinnspiels dieser Ausgabe. Machen Sie mit und erleben Sie mit etwas Glück ein Abendessen für 2 Personen in der Villa Leonhart. Und hier unsere Gewinnspielfrage: Wie heißt der holländische Designer, der die Villa Leonhart ausgestattet hat? Senden Sie uns bitte Ihre Antwort per E-mail an [email protected] oder an CUBE, Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf. Einsendeschluss ist der 30. August 2012. Der Rechtsweg ist aus­geschlossen. Unter den richtigen Einsendungen wird der Gewinner gelost. Der Gewinner wird von uns schriftlich informiert und in der kommenden Ausgabe von CUBE bekannt gegeben. 35 © Floating Homes © Floating Homes Architektur Seit fünf Jahren Pionier in der Hamburger City - der B-Type von Floating Homes WOHNEN AUF DEM WASSER Der Traum von Freiheit und Mobilität erfordert Zeit und Geduld 36 © Koen Olthuis - Waterstudio.NL WatervillaII von Waterstudio.NL für Ijburg © Koen Olthuis - Waterstudio.NL Morgens durch den Schrei der Wildgänse romantisch auf einem einsamen See geweckt werden, den Wassersport direkt vor der Haustür auskosten, oder einfach nur auf einem Kanal die Ruheoase inmitten des hektischen City-Trubels suchen - es gibt viele gute Gründe, dauerhaft aufs Wasser zu ziehen. Hausboote – das waren früher oft ausgemusterte Lastkähne, die mehr improvisiert als geplant umgerüstet wurden. Noch heute kann man sie in den Grachten von Amsterdam entdecken. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Anbietern, die das Wohnen auf dem Wasser mit dem selben Komfort ausstatten wie das an Land: Diese Wohnschiffe bestehen meist aus mehreren Schwimmkörpern, sogenannten Pontons aus Metall, Stahlbeton oder auch Styroporlagen, die für den nötigen Auftrieb auf dem Wasser sorgen. Darauf findet ein mehrgeschossiges Haus mit geräumigem Bad samt Terrasse Platz– je nach Anzahl der Pontons können auch höhere Quadratmeterzahlen generiert werden. Da sie keinen eigenen Motorantrieb haben, werden sie von einem Schubschiff an ihren Liegeplatz transportiert, wo sie an Versorgungs- und Erschließungsstegen andocken. Fotos: Floating Homes, Nautilus, Waterstudio.NL Auch wenn sich Architekten seit der Jahrtausendwende der neuen Bauaufgabe angenommen haben, verläuft die Umsetzung immer noch schleppend. Das liegt vor allem an der Liegeplatzproblematik. Obwohl es besonders in wasserreichen Städten wie Hamburg und Bremen oder den Regionen Berlin-Brandenburg und der Lausitz am politischen Willen nicht mangelt, fällt es vielen Kommunen doch schwer ihre „Waterfront“-Visionen in konkretes Planungsrecht umzusetzen. Denn es ist keineswegs so, dass Liegeplätze wie Baugrundstücke © Koen Olthuis - Waterstudio.NL + ONW/BNG GO Architektur Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Mittlerweile floriert deshalb auch ein Markt mit kleineren Alternativlösungen. Die maximal 14m langen Hausboote gelten wasserrechtlich als Sportboote und können damit – oftmals mit eigenem Antrieb ausgestattet – zu einem der Schmal mit einklappbarem Cabriodach, aber überall zu verankern – der Nautilus von Nautilus © Nautilus auf dem Wasser bereits verfügbar wären. Viele dieser Projekte schaffen Präzedenzfälle. Etwa auf sogenannten Bundeswasserwegen wie der Rummelsburger Bucht im Osten Berlins, wo Hausboote bisher planungsrechtlich so wenig vorgesehen waren wie Einfamilienhäuser auf der Autobahn. Auch die Frage wie lange ein Wasserliegeplatz erbpachtvertraglich genutzt werden darf, ist nicht klar gesetzlich geregelt: Für ein einfaches Hausboot mögen 30 Jahre genügen, für ein Wohnschiff, bei dem ein Ankerpfahl gesetzt, Versorgungsleitungen und Zugänge gelegt werden müssen, sind längere Nutzungszeiten wünschenswert. Je nach dem, wie dauerhaft ein schwimmendes Haus installiert ist, gelten bau- oder wasserrechtliche Vorschriften – Ausnahme ist Hamburg wo traditionell alles, was schwimmt, dem Wasserrecht unterliegt: Auf dem Eilbekkanal, einem Seitenarm der Alster, durften die ersten zehn schwimmenden Solitäre daher besonders individuell im Fassadenbild gestaltet sein - verbindliche Gestaltungsvorgaben gab es für sie nicht. © Nautilus Komplex gestapelt und mit Tiefgarage – bei Den Haag entsteht derzeit die Luxuswohnsiedlung „Citadel“ von Waterstudio.NL 250.000 Bootliegeplätze allein in Deutschland gefahren werden. Obwohl deutlich kleiner als ein Wohnschiff, bestechen sie doch durch ihre räumliche Flexibilität und Mobilität – gerade als Zweit- oder Ferien-Hausboot eine ideale Lösung. Ob es in Deutschland jemals zu größeren schwimmenden Haussiedlungen kommt, wie in den von Klimawandel und Hochwasser bedrohten Niederlanden, scheint eher unwahrscheinlich. Das Wohnen auf dem Wasser ist und bleibt hierzulande eher etwas für Individualisten. 37 Weintipp GmbH Fliesen Bäder Sie suchen es - wir haben es Fliesen vom Feinsten Limestone - Mosaik - Marmor - Cotto Badmöbel von Antonio Lupi Ein Wein für laue Sommerabende Der spritzig-fruchtige Schmitt-Zantino Mit dem Ziel, ihren Kunden ein vielfältiges Angebot und Sortiment zu bieten, kreieren die Winzer Reinhard und Esther Schmitt immer wieder neue Weine – wie zum Beispiel den Schmitt-Zantino, der als wahrer Sommerspezialist gilt. Eine Komposition unterschiedlicher Rotwein-Trauben, eine gezielte Gärführung während der Weinlese und die Kombination verschiedener Kellertechniken geben ihm seinen speziellen Charakter. Als fruchtig, leichter Sommerwein vereint er die zarte Frische und Fruchtigkeit von Weißweinen mit der feinen Herbe der Rotweine. Idealerweise bei 8 bis 10 °C gekühlt, entfaltet die Kreation vom Weingut Schmitt ihre ganze spritzige Lebendigkeit – und wird so zur richtigen Begleitung für die mediterrane Sommerküche und zur passenden Wahl für gemütliche Sommerabende auf der Terrasse, für Partys und Grillfeste. Burgstraße 26a • 53809 Ruppichteroth Telefon 0 22 95-62 92 • Fax 0 22 95-23 43 www.fliesen-harth.de E-mail: [email protected] Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 8.00-17.30 Uhr, Sa. 9.00 -12.30 Uhr 38 0.75 l · Grundpreis: 7,20 €/l Preis: 5,40 € Weingut Reinhard und Esther Schmitt Arzheimer Straße 24, 76831 Ilbesheim Telefon 06341-33442, Fax 06431-33389 www.mein-winzer.de Lichttechnik Design: Michael Rösing Zurückhaltende Eleganz Absoult Lighting-System Das Absolut Lighting-System besticht durch seine zurückhaltende Eleganz. Die Leuchten wirken dank dem Einsatz von Carbon und Aluminium filigran und sind auf das Wesentliche reduziert. Bei näherem Betrachten der Leuchten entdeckt man viele außergewöhn­liche Details. Ob in ihrer Lieblings-Leseecke oder direkt neben dem Sofa – die Leuchte lässt sich auf dem Sockel durch ein Gelenk beliebig positionieren. Ebenso ist der Leuchtenkopf durch eine raffinierte Befestigung stufenlos drehbar, so lässt sich das System in jede gewünschte Position verstellen. Die Leuchten werden in Deutschland gefertigt und sind in den Ausführungen matt und chrom erhältlich. Die Steh- und Tischleuchten können einfach durch die touch-o-matic-Funktion an- und ausgeschaltet oder stufenlos gedimmt werden. www.absolut-lighting.com Besuchen Sie uns! SieMatic am Neumarkt Hahnenstraße 15 | 50667 Köln w w w. s i e m a t i c - a m - n e u m a r k t . d e SieMatic am Beethovenhaus Friedrichstraße 35 | 53111 Bonn www.siematic-am-beethovenhaus.de 39 Kunst und Kultur John Lasseter / Luxo, Die kleine Lampe, 1986, Giclée © Disney/Pixar FIGUREN Jay Shuster, Farbe: Jack Chang / Finn McMissile, Cars 2, 2011, Digitalzeichnung, © Disney/Pixar FIGUREN PIXAR Fotos: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland 25 Years of Animation Die Ausstellung PIXAR – 25 Years of Animation bringt die Figuren aus den Animationsfilmen wie Findet Nemo, Ratatouille, Das große Krabbeln, Oben oder Cars nach Bonn. Erstmalig in Deutschland werden mehr als 500 Exponate zur Entstehung der computeranimierten Spielfilme aus den kalifornischen Pixar-Studios präsentiert. Pixar, seit 2006 zur Walt Disney Company gehörend, begann im Jahr 1986 mit Kurz- und Werbe­ filmen wie beispielsweise dem zweiminütigen Farbfilm „Die kleine Lampe“. 1995 revolutionierte das Unternehmen mit Toy Story, dem ersten vollständig computeranimierten Film, das Genre Trickfilm. Seither haben allein in Deutschland mehr als 40 Millionen Kinobesucher die zwölf großen Spielfilme gesehen und die Produktionen wurden mit 14 Oscars ausgezeichnet. Anders als die meisten anderen Ausstellungen ist PIXAR - 25 Years of Animation eine Kunstausstellung, deren Arbeiten aus Filmwerkstätten kommen. Sie bietet die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Filmemacher zu werfen, da die Studios für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. In den Pixar-Studios in Emeryville nahe San 40 Ralph Eggleston / Pastelfolge: Field Trip, Findet Nemo, 2003, Pastel, © Disney/Pixar FIGUREN Francisco entsteht ein Film zunächst in den als traditionell angesehenen Methoden durch Zeichnung, Malerei, Pastellmalerei und Bildhauerei. Im weiteren Prozess werden die Charaktere am Computer digital umgesetzt. Der Besucher wird in der Ausstellung keine fertige Filmszene, das Endprodukt, sehen, sondern Skizzen, Grafiken, Farbzeichnungen und Skulpturen vorfinden: ers- te, mit dem Filzstift skizzierte Ideen zu Filmfiguren, Farbkreidezeichnungen von Landschaften oder Städten, in denen sich die Handlung abspielt, plastische Skulpturen, sogenannte Maquetten, die für die Figurenentwicklung einen intensiveren Eindruck ihrer dreidimensionalen Erscheinung geben und so die Weiterarbeit erleichtern. Auch Colorscripts, großformatige Farbzeichnungen, Kunst und Kultur Ricky Nierva / Kevin und Ei, Oben!, 2009, Filzstift und Bleistift © Disney/Pixar FIGUREN Schlafen nach Wunsch. die ganze Szenen zusammenfassen und auf einen Blick die Farbstimmung des gesamten Films offenbaren, werden präsentiert. Von John Lasseter, dem kreativen Kopf von Pixar, stammt der Kernsatz, dass Pixar-Filme aus drei wesentlichen Elementen bestehen, aus „World“, „Character“ und „Story“: den Welten, in denen der Film spielt, den handelnden Figuren und den Geschichten, die erzählt werden. Daraus ergeben sich auch die drei Hauptkapitel der Ausstellung, die eine Vielzahl von Monitoren, Projektionen und Touchscreens bereithält, um Filmelemente plastisch darzustellen oder Zusatzinformationen zu geben. Zu den Höhepunkten der Präsentation zählen das „Artscape“ und das „Zoetrop“. Das „Artscape“ ist ein Kinoraum, in dem auf einer breiten Leinwand ein Film über Pixars Welten in HD-Qualität mit Dolby Surround und Ambient Light zu sehen ist. Dafür wurden Originalzeichnungen und -gemälde aus verschiedenen Filmen digital zum Leben erweckt und mit Sounddesign versehen. Der Film wurde eigens für die Ausstellung konzipiert. Das „Zoetrop“ ist ebenfalls eine eigens für die Ausstellung entwickelte Installation, die auf die Prinzipien der Animation vor der Erfindung des Films zurückgreift. Eine Art dreidimensionales Daumenkino zeigt auf immer kleineren, konzentrisch übereinander liegenden Scheiben Maquetten verschiedener Figuren aus den Filmen Toy Story und Toy Story 2, die alle in einer anderen Haltung angeordnet sind. Bei schneller Umdrehung und Stroboskoplicht entsteht somit für das menschliche Auge die Illusion, dass sich die Figuren bewegen. Ausstellungsdauer: 06. Juli 2012 bis 06. Januar 2013 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Friedrich-Ebert-Allee 4 53113 Bonn Gerne in der Welt unterwegs sein. Und genauso gerne ankommen. Möchten Sie auch zuhause nicht auf Fünf-Sterne-Komfort verzichten? Dann entdecken Sie bei FENNOBED hochwertige Bettsysteme – wie für Sie gemacht. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserem Showroom oder online unter www.fennobed.de FENNOBED Köln Im MediaPark 5 D-50760 Köln FENNOBED Düsseldorf Alte Fabrik Oberbilk Mindener Strasse 33a 40227 Düsseldorf Telefon: 0221 - 26 05 02 12 Email: [email protected] Telefon: 0211 - 59 85 11 21 Email: [email protected] www.bundeskunsthalle.de 41 Architektur hw rod Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente. Architektur: Trint + Kreuder. Foto: Christian Richters wieweiterarbeiten – Arbeitsorte der Zukunft Auszeichnung vorbildlicher Gewerbebauten Fotos: Christian Richters, Michael Reich, Oliver Schuh Produktions- und Lagergebäude befinden sich oft in städtebaulich und architektonisch vernachlässigten Gewerbegebieten. Im Gegensatz zu Gebäuden für Büronutzung und Handel übernehmen sie nur selten öffentliche Repräsentationsfunktion, der Zutritt bleibt oft dem eigenen Personal und Zulieferern vorbehalten. Um diesem wenig beachteten Gebäudetyp mehr Aufmerksamkeit zu widmen, hat die IHK Köln im Rahmen der Netzwerkreihe wieweiterarbeiten - „Arbeitsorte der Zukunft“ der Bundesstiftung Baukultur zusammen mit dem Haus der Architektur Köln architektonisch ansprechende und funktional gelungene Produktions- und Lagerstätten in der Region Köln gesucht - und gefunden. Aus insgesamt 24 eingereichten Projekten hat die sechsköpfige Jury am 3. Mai 2012 fünf außergewöhnlich vorbildliche Projekte ausgezeichnet: Die Gewerbe- und Lagerhalle Alpha Eins und zwei der Publicare GmbH im auch mit seinem Gesamtkonzept vorbildlichen Gewerbepark TRITOP in Köln-Vogelsang (Bauherr: HIBA Grundbesitz GmbH, Architekt: giuliani.hönger, 42 hw rod Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente. Architektur: Trint + Kreuder. Foto: Christian Richters Architektur Glas Dönges , Architektur b&k+, Foto: Michael Reich S ML Werkstatt und Gewerbehalle. Architektur: smo. Foto: Oliver Schuh Zürich), die Wartungs- und Montagehalle mit Bürogebäude für die FAGSI GmbH in Morsbach im oberbergischen Kreis (Bauherr: ALHO Immobilien, Architekt: LHVH Architekten, Köln), die SM L Werkstatt und Gewerbehalle in KölnOssendorf (Bauherren: Jeanette Wirtz-Fabian und Hubert Fabian, Architekt: smoarchitektur, Köln), die hw rod Lagerstätte für Hochwasserschutzelemente in Köln-Rodenkirchen (Bauherr: Stadtentwässerungsbetriebe Köln, Architekt: Trint + Kreuder d.n.a, Köln) und der Neubau Fabrikation und Verwaltung Glas Dönges in Köln-Niehl (Bauherr Dönges Sobeck GmbH, Architekt: b&k+). Sieben weitere Projekte erhielten eine lobende Erwähnung. Bei der Preisverleihung am 10. Mai 2012 gingen Bundesstiftung Baukultur, Unternehmer und Architekten in einer Podiumsdiskussion dann der Frage nach, wie sich funktionale Kriterien hocheffektiver Produktions- und Logistikabläufe mit der guten Gestaltung attraktiver Arbeitsplätze und Image fördernder Architektur von Arbeitsorten verbinden lassen. Dass ein Wille zu hoher ästhetischer Gestaltungsqualität von Arbeitsorten und –plätzen sich sehr wohl mit betrieblichen Abläufen und zudem ohne erhöhtes Investitionsvolumen vereinbaren lässt, wurde anschaulich und praxisnah illustriert. Entgegen der (noch zu) oft bei Unternehmern Alpha Eins und Zwei. Architektur: giuliani.hönger. Foto: Christian Richters anzutreffenden Vorurteile ist es keineswegs die Verwendung teurer Materialien oder einer auf Effekthascherei hin orientierten Formensprache, die ein Gebäude zu einem vorbildlichen und somit repräsentativen Gebäude machen – vielmehr wird die Qualität maßgeblich vordefiniert durch ein optimales Zusammenwirken und die lösungsorientierte Kreativität von Investor, Bauherr, Nutzer, Architekt und Fachplanern. Ein Beleg hierfür sind die fünf ausgezeichneten Projekte, die mit ihrem reduziertem Materialaufwand und schlüssiger Formensprache eine vorbildliche Qualität erreichen. Beispiele vorbildlicher Gewerbearchitektur hält die Bundesstiftung Baukultur in einer Projektgalerie bereit: www.bundesstiftung-baukultur.de/netzwerk/wieweiterarbeiten.html 43 Kunst und Kultur Luis et Camille Le Comte Varietespektakel – Le Voyage Varieté im Sommer in Köln und Bonn Fotos: Varietespektakel/ Stephan Masur Im Stile des zeitgemäßen Artistentheaters erzählt das Varietespektakel Le Voyage mittels faszinierender Artistik und herzergreifender Comedy von der mysteriösen Reise eines Wanderers zwischen den Welten. Es ist eine Reise zu zauberhaften Orten und Plätzen mit magischen Begegnungen, auf der es gilt, den sieben Versuchungen Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit zu widerstehen. Junge und erfahrene Artisten aus Canada, den Niederlanden, Österreich und Deutschland beund verzaubern das Publikum und führen es mit ästhetischer Akrobatik, Handstand-Equilibristik, anrührender Comedy, bewegenden Momenten und spannungsgeladener Luftartistik durch vieldeutige Zwischenwelten. Le Voyage ist eine facettenreiche Varieté-Show mit Artistik, die einem den Atem rauben kann und ist gespickt mit ausdrucksstarken poetischen Momenten zur Mittsommerzeit. Den Wanderer, der das Publikum mit auf seine Reise nimmt, verkörpert Lukas Aue. Er ist ein Grenzgänger zwischen Bodenakrobatik, Jonglage, 44 David Severins Tanz und Pantomime. Auf seinem Weg begegnet er Künstlern wie Luis-Marc Bruneau-Dumoulin (Handstand/Vertikaltuch), Almut Sarazin (Elfen- spiel Jonglage), Camille Tremblay (Handstand/ Kontorsion), David Severins (Jonglage), Lisa Chudalla (Single-Wheel) und dem „Macher“ dieses Kunst und Kultur Ge w innspiel : Machen Sie mit beim CUBE-Gewinnspiel und erleben Sie mit etwas Glück einen unvergesslichen Abend für zwei Personen. Gewinnen Sie je zwei Karten für das Varietéspektakel „Le Voyage“ im Senftöpfchen in Köln (01.08.2012) oder im Pantheon in Bonn (14.08.2012). Bitte geben Sie Ihren Wunschtermin bei der Einsendung an. Lukas Aue Lisa Chudalla Varietespektakels Stephan Masur „Le Comte“ (Seiltanz/Komik). (Michael) Blattmann, der für das Lichtdesign verantwortlich zeichnet. Das Varieté im Sommer entwickelt sich inzwischen zu einer festen Größe. Dieses neue Programm ist für Stephan Masur mittlerweile die achte Produktion im Senftöpfchen Theater Köln und die vierte im Pantheon Theater in Bonn. Unterstützt wird er dabei von Urs Jäckle, der die Regie führt, von Melanie Köpper, von der die Choreographien stammen und von Abrazzo Le Voyage bietet Hochleistungsartistik, aber auch poetisch leise Momente hautnah. Senftöpfchen Theater Köln: 18. Juli bis 12. August 2012 Pantheon Theater Bonn: 14. bis 25. August 2012 www.varietespektakel.de Möbel & einbauten individuell aus Holz maßgefertigt Unsere Gewinnspielfrage: Aus welchen Nationen kommen die teilnehmenden Künstler? Senden Sie uns bitte Ihre Antwort per E-mail an [email protected] oder an CUBE, Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf. Einsendeschluss ist der 23. Juli 2012. Der Rechtsweg ist aus­ geschlossen. Unter den richtigen Einsendungen wird der Gewinner gelost. Der Gewinner wird von uns schriftlich informiert und in der kommenden Ausgabe von CUBE bekannt gegeben. EinrichtungsbEratung MöbEldEsign MöbEltischlErEi innEnausbau KüchEnEinrichtung bautischlErEi schreinerei gottbehüt gmbh godesberger str. 31 d-53175 bonn tel. 0228 / 231452 Fax. 0228 / 234748 [email protected] www.gottbehuet.eu 45 architektur Architektur Farbe als Leitsystem Fotos: Kay Fingerle Umbau eines Reihenhauses in Bonn In Bonn sollte ein Wohnhaus für eine sechsköpfige Familie umgebaut werden. Dabei handelte es sich um ein zweiachsiges Townhouse, das der englischen Reihenhaustypologie entspricht und unter Denkmalschutz steht. Mit dem Umbau des Hauses verfolgte der Architekt Ludwig Heimbach vor allem das Ziel, einen eigenen Bereich für die Kinder sowie einen eigenen Bereich für die Eltern zu schaffen, um so den individuellen Bedürfnissen von Eltern und Kindern bestmöglich gerecht werden zu können. Mit dieser Idee konnte der Architekt die Bauherren begeistern. Gemäß dieser Vorstellung wurde das bestehende Gebäude entlang eines Funktionsdiagramms im Jahr 2011 derart umgebaut, dass das flächenmäßig größte Geschoss – nämlich das erste Obergeschoss – in der Schnittmenge vom „Eltern-Bereich“ im Erdgeschoss und dem „Kinder-Haus“, das die zweite Etage und das Dachgeschoss umfasst, als Familiengeschoss fungiert. Durch die gewählte Aufteilung, welche die ursprüngliche Zonierung von öffentlich zu intim verändert, werden die Zwischengeschosse als Filter aktiviert. So dient das erste Zwischenge46 schoss, in dem die Garderobe sowie eine Toilette untergebracht sind, als Übergang zur „FamilienEbene“ im Erdgeschoss. Hier befindet sich eine zweite Küche, die einen Übergang zum Garten bietet. Doch nicht nur von hier aus kann der Garten erreicht werden. Zusätzlich bieten dank einer inszenierten Terrassierung sowohl das Schlafzimmer als auch das in der Außenschicht positionierte Elternbad im Elterngeschoss die Möglichkeit, nach draußen in den heimischen Garten zu gelangen. architektur Die gesamte Farbgestaltung des umgebauten Hauses folgt der Idee einer Farbmodulation. So soll mindestens ein Farbton von einem Raum beziehungsweise einer Zone in den nächsten Raum übernommen werden und so quasi ein farbiges Leitsystem bieten, das mit der den Funktionen zugeordneten Lichtarten überlagert wird. Ausgangsunkt dieser Modulation ist die Fassadenfarbe, die, nach den im Haus erfahrenen modulatorischen Schritten, auf der Gartenseite wieder aufgenommen wird. Der Garten wird als „Pleasureground“ á la Pückler-Muskau aufgefasst, der „die Gemächer in anderem Maßstab unter freiem Himmel fortsetzt“ und dies in der Formensprache des farbigen Leitsystems im Inneren des Gebäudes und in Fortsetzung des Verlaufs der architektonischen Gebäudeachse im Erdgeschoss zum Ausdruck bringt. www.ludwig-heimbach.com 47 Innenausstattung Architektur Italian woodflooring meets contemporary design SLIDE von Listone Giordano Fotos: Sergio Chimenti Zum ersten Mal in der Welt der Fußböden kann der Endverbraucher, der Interior Designer oder der Architekt über das Design seines eigenen Fußbodens entscheiden. Man wird involviert, sogar eingeladen an der Gestaltung teilzunehmen. Das Konzept basiert auf der Idee eines Rechtecks, diagonal geteilt, damit zwei rechtwinklige Trapezflächen entstehen. Diese Formen in zahlreichen Möglichkeiten kombiniert, kreiert unzählige Konfigurationen. Das Rechteck wird durch eine Diagonale geteilt und bildet somit zwei rechtwinklige Trapezoide. Diese sind in mehreren Formgruppen kombinierbar und wiederholen sich nie. SLIDE ist zusammengefügt aus drei Trapezoiden. Die Formen der Trapezoide wurden mit der Absicht gewählt, ein Ganzes zu bilden, dessen Symmetrie dennoch immer unterschiedlich ist. Je nachdem wie die Trapezoide gefügt sind, werden neue faszinierende Designs geschaffen, auch wenn nur ein Modul verwendet wird. Wenn beispielsweise Collection Quadrone- by Michele De Lucchi Wir suchen Sie ! CUBE – Das lokale Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart sucht für das Erscheinungsgebiet Köln Bonn einen VERLAGSREPRÄSENTANTEN/IN. Sie haben eine angenehme Ausstrahlung, Überzeugungstalent und eine gewisse Affinität zu unseren Themen Architektur und modernes Wohnen? Sie kennen sich in der Region aus und sind gut vernetzt? Dann rufen Sie uns an. Ihr Ansprechpartner: Gerrit Menke – Telefon 0211 650 264-12 oder schreiben ein E-mail an [email protected] www.cube-magazin.de 48 Innenausstattung Collection Slide by Daniele Lago Collection Slide by Daniele Lago Collection Foxtrot by Matteo Nunziati Modul 2 mit Modul 3 zusammengefügt wird, erhält man einen Fußboden mit unregelmäßiger Verlegung, der einen Eindruck von vielschichtiger Ursprünglichkeit der Formen vermittelt, jedoch nur aus zwei Modulen besteht. Dieser Fußboden macht dem klassischen Holzfußbodenschema von Dielen oder Stäben Konkurrenz. Die Origami Technik diente als Inspiration, um den Holzfußboden durch innovative Formen und überraschende Perspektiven weiter zu entwickeln: Eine rechteckige Form wechselt in einen Rhombus und bildet entsprechend einer magischen Formel grenzenlose Vielfalt. Das Produkt rotiert, gleitet und fügt sich zusammen in endlosen Formgruppen. Die ungewöhnlich geometrischen und trapezoidalen Formen laden durch Spiel und Kombination dazu ein, an dem eigenen, persönlichen Lebensstil mitzuwirken. Michele de Lucchi werden die massiven Elemente aus antikem Teakholz so miteinander verbunden, dass neue Formen entstehen. Dieses System kann auch als Wanddesign verwendet werden. Die Kollektion Foxtrot von Matteo Nunziati besteht aus einem Gitter von verknüpften Linien, welche durch ihre Holzstruktur die traditionelle Form des Holzfußbodens hinter sich lässt und so eine neue Eleganz gewinnt. Bei Quadrone von www.listonegiordano.com 49 Mehrwert von GC GC BADIDEEN Das Bad vom Fachmann. Damit Sie nicht baden gehen ... Besuchen Sie unsere Badausstellungen. Hier finden Sie: • individuelle Planung und Beratung • professionellen Verkauf und Einbau durch das Fachhandwerk • Top-Marken der deutschen Sanitärindustrie Gern vereinbaren wir einen Beratungstermin mit Ihnen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9.00 - 18.00 Uhr Samstags 9.00 - 15.00 Uhr In allen Ausstellungen erhalten Sie kompetente Beratung und Planungshilfe. Fachgroßhandel für Gebäudetechnik KEMMERLING www.badideen-kemmerling.de Verkauf nur über das eingetragene Fachhandwerk. Widdersdorfer Straße 184 50825 Köln Tel: 0221 54671-20 · Fax -30 Email: [email protected] BADIDEEN KEMMERLING KG Leipziger Straße 40 50126 Bergheim Tel: 02271 8378-231· Fax -239 Email: [email protected] Immobilien Anzeige Unter Denkmalschutz Objekte für Liebhaber und Investoren Ganz gleich, ob es sich um monumentale Bauwerke, imposante Villen oder historische Wohnungen handelt – alle denkmalgeschützten Immobilien heben sich nicht nur in Erscheinungsbild, Alter und Architektur von der breiten Masse ab. Durch den Einklang von Alt und Neu, die oftmals außergewöhnlichen Grundrisse sowie die liebevollen architektonischen Details sprechen Denkmalimmobilien eine charakterstarke Sprache. All diese Merkmale können so, in dieser Form, in keinem modernen Neubauprojekt nachempfunden werden. Oftmals ist der energetische Aspekt ausschlaggebend dafür. Kein Wunder also, dass sich Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, gerade bei Connaisseurs großer Beliebtheit erfreuen. denkmalgeschützte Luxusimmobilien somit oft zu einer letzten „Steueroase Deutschlands“ macht. Zum anderen bewegen wir uns krisenbedingt in Zeiten, in denen Sachwerten wie dem sogenannten „Betongold“ eine immer größere Bedeutung beigemessen wird. Dabei gelten besonders denkmalgeschützte Objekte als äußerst krisensicher. Schließlich bieten diese attraktive Renditeaussichten, die eine Inflation ausgleichen können. Über alles erhaben ist hierbei jedoch, ob das Objekt den Vorstellungen und Wünschen des Käufers entspricht. Um dies zu gewährleisten, bedarf es geschulter Expertise. Professionelle Unterstützung leisten hier die Experten der KSKImmobilien GmbH mit umfangreicher Nischen-, Markt- und Produktkenntnis. Doch ist es nicht nur der reine Liebhaberaspekt, der ausschlaggebend für den Reiz und die Nachfrage nach diesen Immobilien ist. Denkmalimmobilien bieten zahlreiche wirtschaftliche Vorteile, die besonders Investoren aufhorchen lassen dürften: Da wäre zum einen die eminente steuerliche Behandlung, die primär gut verdienende Angestellte und Selbständige anspricht und Die KSK-Immobilien ist als größter Makler im Rheinland eine hundertprozentige Tochter der Kreissparkasse Köln. Diese ist fest in der Region verankert und ein fachkundiger Partner für alle Finanzierungsfragen. Besonders bei beratungsintensiven Objekten, wie denkmalgeschützten Immobilien, profitieren Kunden von ganzheitlichen Beratungs- und Serviceleistungen aus einer Hand. Ihre Ansprechpartner für die Exklusiv-Immobilien bei der KSK-Immobilien GmbH: Gabriele WitzgallStraub (Exklusiv-Beraterin) 01517-171180-57 Heinrich Dellschau (Exklusiv-Berater) 01517-171180-73 Kontakt KSK Immobilien GmbH Richmodishaus am Neumarkt Richmodisstraße 2, 50667 Köln Frank Kessel (Vertriebsleitung Exklusiv) Telefon 0221 179494-20, E-Mail: [email protected] www.ksk-immobilien.de 51 Architektur architektur Schicht für Schicht ökologisch Naturnahes Bauen mit Lehm Auf Lehm kann man bauen. Das wussten die Menschen bereits in vorgeschichtlicher Zeit. Damals war Lehm in Deutschland neben Holz, Naturstein und später Ziegel, der im Hausbau am meisten verwendete Baustoff für Wände, Fußböden, Gewölbe, Öfen, als Füllmaterial für Decken und als Brandschutz bei Dachdeckungen. Kein Wunder: Lehm war fast überall verfügbar, und mit den landwirtschaftlich gebräuchlichen Mitteln leicht zu transportieren und zu verarbeiten. Seit den 1980er-Jahren lässt sich in Deutschland, wie in vielen anderen europäischen Ländern, eine Rückbesinnung ausmachen auf energiesparendes, ressourcen- und umweltschonendes Bauen mit wiederverwendbaren Baustoffen. Lehm scheint dafür geradezu prädestiniert – ob Schule, Kirche, Sanierung historischer Gebäude oder ein ganz modern gestalteter Neubau. Für die Wiederentdeckung des Baustoffs Lehm spielte eine Mischung aus Einzelkämpfern, Handwerkern und ideellen Zusammenschlüssen auf regionaler Ebene (v.a. Berlin, Hamburg, Aachen) eine wichtige Rolle. Diese schlossen sich 1992 zum „Dachverband Lehm“ zusammen. Ihr wichtigstes 52 Fotos: Thomas Koculak Anliegen: Die Etablierung eines Regelwerks zum Bauen mit Lehm und die Verbesserung der Ausbildung. „Wie kaum ein anderer Baustoff erfüllt Lehm ökologische und baubiologische Anforderungen. Er kann direkt vor Ort aus der Natur entnommen werden, schont Ressourcen und ist beliebig wiederverwertbar“, erklärt der Düsseldorfer Diplom Ingenieur Architekt Stefan Mekus, der sich seit 1992 intensiv mit dem Lehmbau beschäftigt. In der Herstellung benötigt Lehm wenig Energie und ist angenehm zu verarbeiten. Einer der wichtigsten Vorteile: Als Baustoff verbessert Lehm entscheidend das Raumklima. Er nimmt Wasserdampf architektur aus der Luft auf und gibt ihn wieder ab, hält also die Luftfeuchtigkeit in den Räumen auf natürliche Weise konstant. Zudem bietet er durch seine Masse relativ gute Schalldämmung und speichert Wärme. Der Baustoff Lehm ist ein Gemisch aus den Verwitterungsgesteinen Ton und Sand und kann sehr unterschiedlich aufgebaut sein. Als loses Rohmaterial lässt sich Lehm für die verschiedensten Einsatzgebiete aufbereiten. Er kann als Schüttung in Zwischenböden eingebracht werden, als Mörtel oder Putzmischung verarbeitet oder zu Steinen oder Platten geformt werden. Er lässt sich auch erdfeucht zu massiven Wandkonstruktionen stampfen. Eine Vielzahl verschiedener Zusätze wie Stroh- oder Holzhäcksel, Hanffasern oder Hobelspäne sorgen für unterschiedliche Festigkeiten, Elastizität oder wärmedämmende bzw. – speichernde Eigenschaften. Einziger Nachteil: Lehm ist nicht Feuchtigkeitsbeständig, muss also konstruktiv vor Wind und Wetter geschützt werden. Modernes Bauen mit Lehm hat nichts zu tun mit primitiven Lehmhütten. Mit dem richtigen Fachwissen können aus Lehm und Holz ebenso moderne Gebäude entstehen wie aus Mauerwerk und Beton. Aber immer mit einem ganz besonderen, erdigen Charme. Ein Beispiel hierfür ist das Ecolut-Center in Engelskirchen, bei Düsseldorf und Köln. Architekt Stefan Mekus hat das Tagungszentrum 2008 ganz aus Holz, Lehm und Naturstein gebaut. Highlight ist die ca. 7,20 Meter hohe Stampflehmwand mit zwei integrierten offenen Kaminen: „Gestalterisch wirkt diese Wand wie ein hohes Stück „Erdschnitte“. Es bringt Masse und Atmosphäre ins Gebäude. Geschalt wurde es wie eine Betonwandkonstruktion, allerdings mit noch massiverer Schalung“. Abgesehen von der betonierten Bodenplatte und dem tragenden Kern in der Stampflehmwand ist das Gebäude durch und durch recycelbar. www.mekus-architekten.de www.dachverband-lehm.de 53 «Mit Kunst grillieren.» dEsIGN a N dR E as R EICH l I N pat EN t I ERt W W W. F E U E R R I NG.C H Reisetipp Impressionen aus Holz, Licht und Glas Neuer Schauraum präsentiert moderne Innenarchitektur Fotos: Trapa Weit, hoch, offen, hell, kühn, schlicht, klar, optisch leicht, aufstrebend, erhebend, kühl elegant und zugleich natürlich warm: Der neue Schauraum von Trapa Böden in Traunkirchen präsentiert sich als moderne Innenarchitektur, die ihre Ästhetik allein den Elementen Holz, Glas und Licht verdankt. Architekten, Designer und Handwerker können mit allen Sinnen nachempfinden, welche Möglichkeiten in höchster Qualität gefertigte Naturholzböden einem kreativen Geist bieten. Hier werden die Grenzen dessen ausgelotet, was mit Holz im Innenbereich in Bezug auf Design und Verlegetechnik machbar ist: durchgehend 12 m lange und 30 cm breite Eichendielen auf dem Boden, an Wand und Decke – samt perfekt gearbeiteten Übergängen, Anschlüssen und Treppen. Rund 160 verschiedene Varianten an Hölzern und Oberflächen, elegant verborgen in unsichtbaren, geschickt in die Wand integrierten Schubladen. Im abgesenkten Sitzbereich ist der Besucher „auf Augenhöhe“ mit dem Boden und braucht nur die Hand auszustrecken, um haptisch in Verbindung zu treten mit dem Objekt seiner Wünsche. Das ganze Ambiente zeigt, wie gut sich moderne Architektur und das Naturmaterial Holz vereinbaren lassen: Holz, Glas, Stahl und Licht bilden einen spannenden Kontrast und zugleich eine lebendige Symbiose. Organische, weich geschwungene Formen begegnen geometrisch strengen Kanten, Ecken und rechten Winkeln. Es gibt kein überflüssiges Ornament: Material, Form und Oberfläche wirken durch sich selbst und sprechen für sich selbst. www.trapa.at 55 Interview Architektur Axel Meise Axel Meise ist Autodidakt in Sachen Licht und Design. Als Student entwirft und vermarktet er schon Mitte der 80er Jahre seine erste Tischleuchte. Mit den darauf folgenden Niedervoltsystemen legt er den Grundstein für das Unternehmen Axelmeiselicht. In seiner Arbeit als Lichtgestalter kommt ihm der Gedanke eines umfassenden „Lichtwerkzeugs“. Die ersten Skizzen für ein modulares Leuchtensystem – und damit die Initialzündung zu Occhio – bringt er Mitte der 90er Jahre eines Nachts zu Papier. Das hochinnovative KopfKörper-Prinzip ist das Resultat folgender Überlegung: „Wie platziere ich eine Lichtquelle im Raum genau da, wo sie benötigt wird – und wie schaffe ich damit die optimale Lichtwirkung für die jeweilige Situation?“ Occhio ist das Ergebnis einer 25jährigen Beschäftigung mit Licht und zugleich nur der Anfang eines kontinuierlichen Innovationsprozesses, denn: light is evolution. www.occhio.de Axel Meise Axel Meise Bei der io 3d Leuchte verwenden Sie neueste LED Technologie. Welche Vorteile bringt diese dem Kunden? Der größte Vorteil den die LED-Technik mit sich bringt ist die Energieeffizienz. Es gibt aber noch weitere Vorteile, wie z.B. die Wahl der Lichtfarbe. Das heißt, ich kann wählen, in welcher Lichtfarbe ich mein Gebäude oder meine Wohnung bzw. mein Haus beleuchten möchte. Außerdem entstehen bei LEDs praktisch keine weiteren Kosten, da keine Wartung nötig ist. Natürlich ist die Lebensdauer einer LED nicht endlos, aber mehr als 20.000 Stunden sind auf jeden Fall realistisch. Je nach täglicher Betriebsdauer sind das 5-20 Jahre. Darüber hinaus habe ich natürlich Möglichkeiten, neue Wege in der Gestaltung zu gehen. ohne LED gar nicht möglich gewesen. Die Zukunft geht also eindeutig in Richtung LED. Aber auch die OLED, eine organische LED, ist eine interessante Entwicklung. Sie produziert eine vollkommen flächige Form der Lichtabstrahlung. Da eine normale LED eine punktförmige Lichtquelle darstellt, haben die beiden Techniken unterschiedliche Handlungsbereiche und konkurrieren nicht miteinander. Allerdings halte ich punktförmige Lichtquellen im privaten Bereich für besser geeignet, da das Licht damit gezielter eingesetzt werden kann. Aufgrund der geringeren Wärmeentwicklung bei LEDs – diese ist bei gleichbleibendem Licht etwa fünf mal geringer als bei herkömmlichem Halogen – eröffnet die Verwendung von LED ganz neue Möglichkeiten bei Bauformen und -größen. Das geht bei uns soweit, dass auch die Handhabung einfacher geworden ist: Bei unserer neuen Serie io 3d können die Leuchten direkt am Leuchtkörper angefasst und bewegt werden. Hat sich durch die LED auch die Materialwahl des Leuchtenkörpers geändert? Generell sind andere Materialien und auch andere Formen möglich. Allerdings muss man weiterhin die Wärmeentwicklung berücksichtigen. Diese ist zwar bei LED deutlich geringer, aber besonders auf der Rückseite der LED muss sie abgeführt werden. Wir setzen daher bei unserer neuen Serie io 3d weiterhin auf Metall: der Kopf ist aus Vollaluminium. Die Leuchtenbranche ist gerade erst dabei, herauszufinden, was mit der LED alles möglich ist. Sehen Sie neben der LED-Technologie weitere Neuentwicklungen im Bereich Licht, die sich im privaten Bereich durchsetzen werden? Obwohl es die LED schon so lange gibt, hat sie im privaten Bereich eigentlich gerade erst den Durchbruch geschafft. Denn erst jetzt sind LEDs tatsächlich mit der nötigen Lichtqualität ausgestattet, und die Lichtmenge ist viel höher geworden. Vor zwei Jahren haben wir mit der Più Serie unsere erste LED-Leuchte vorgestellt, und die neue Leuchtenserie io 3d wäre Verfolgen Sie beim Thema Formensprache eine bestimmte Philosophie? Wir ziehen sehr konsequent „form follows function“ durch. In der Regel finden Sie bei unseren Produkten nichts, was nicht aus der Funktion heraus da ist. Ich kann Ihnen bei jedem einzelnen Teil sagen, welchen Sinn es hat, bei uns gibt es kein dekoratives Beiwerk, auch die Dimensionen sind in keiner Form aufgebläht. Außerdem steht für uns die Zeitlosigkeit des Designs und dessen Langlebigkeit im Mittelpunkt. 56 Interview Occhio io 3d Occhio Più alto Gibt es seitens der Formensprache Inspiration aus anderen Bereichen? Inspiration ist überall, in der Natur, Architektur, Design, Mode usw. Man hat uns mal als das „USM des Lichts“ bezeichnet. Das nehme ich gerne zur Kenntnis, die Langlebigkeit und die Funktionalität betreffend. Ansonsten schauen wir uns natürlich andere Designmarken an, wie z.B. Apple oder Audi. Da gibt es schon Parallelen, aber wir verfolgen unsere eigene Linie. Welche Bedeutung hat für Sie das Objektgeschäft in Zusammenarbeit mit Architekten? Mit Occhio haben wir vertrieblich im Fachhandel angefangen. Darüber haben wir hauptsächlich den Endverbraucher und privaten Bauherren erreicht. Insbesondere durch unsere neuen LED-Produkte ist Occhio aber auch für den Objektbereich interessant geworden. Wir entwickeln uns dort konsequent weiter. Deswegen sind wir jetzt auch in engerem Kontakt mit Architekten und Lichtplanern und kommunizieren die Vorteile von Occhio. Denn wir sehen uns nun in einer besonderen Rolle, mit einem Produkt, das beide Bereiche umfassend abdeckt und tatsächlich von der Effizienz und Funktionalität alle Anforderungen erfüllt. Wir haben ein Produkt geschaffen, das gute Gestaltung mit neuester Lichttechnik verbindet und so sowohl im Wohnbereich als auch im Objekt perfekt und umfassend eingesetzt werden kann. Diesen Spagat, mit einem Produkt beiden Bereichen gleichzeitig gerecht zu werden, das ist neu. Gibt es für Sie Design-Ikonen, die bis heute Bestand haben? Natürlich - das gute alte Bauhaus. Ohne einzelne Personen zu nennen, ist die Grundidee, die Geradlinigkeit und die Intensität ein grundsätzliches Vorbild. Außerdem kann man Dieter Rams nennen, oder, aus der heutigen Zeit, Jonathan Ive. Wir folgen aber weder einem generellen Vorbild, noch einer zu engen Philosophie. Wir wollen offen bleiben für Veränderungen, insbesondere für die technischen. Sie bringen alle zwei Jahre eine neue Serie auf den Markt. Was treibt Sie an? Erwartet der Markt heute, dass man alle zwei Jahre ein neues Highlight bietet? Wir sind ja noch harmlos. Am Anfang hatten wir noch relativ lange Zyklen von 4-5 Jahren, was für den Markt eher ungewöhnlich ist. Die schnellen Zyklen der anderen werden Sie bei uns nicht finden. Inzwischen zeigen wir alle zwei Jahre eine Neuheit, die dann aber wirklich umfassend und zu Ende gedacht ist. Uns treibt natürlich auch der Technologiewandel an und am Ende sind wir mit der LED-Technik fast schon in der Computerindustrie angekommen. Diese Gelegenheiten, die sich aus neuen Lichtquellen ergeben, regen natürlich die Phantasie an. Wir laufen nicht einer Nachfrage hinterher, sondern wir haben eine Idee, die zu dem Zeitpunkt niemand erwartet hat, dann entsteht die Nachfrage von selbst. Haben Sie auf der Messe light + building im April gespürt, dass Sie es schaffen dieses Thema zu transportieren? Ja, bei uns ist es immer so, dass man sich intensiver mit dem Produkt beschäftigen muss, um es wirklich zu verstehen. Das ist die Philosophie, das Konzept hinter Occhio. Auf den ersten Blick sieht man ein Designprodukt. Erst beim zweiten Blick sieht man die Multifunktionalität. Dann ist man von dem Produkt und dessen Möglichkeiten überrascht und inspiriert. Herr Meise, wir danken Ihnen für das Gespräch. 57 innenausstattung Architektur Immer zur Hand Fotos: raumplus Ergonomische Schrankplanung An Raumformate lassen sich moderne Schranksysteme schon längst maßgenau angleichen. Doch was nützt der so gewonnene Stauraum, wenn die Benutzer keinen mühelosen Zugriff haben? Intelligente Lösungen berücksichtigen deshalb bei der Planung Körpergröße und Lebensalter des Kunden. Aus unterschiedlichen Schranktiefen und -einteilungen konfigurieren sie ganz persönliche Komfort-Raster, bei denen sich niemand mehr verrenken muss. Ein Umstand, dem die raumplus-Innensysteme mit ihrem modularen Aufbau, verschiedenen Regaltiefen und einer Vielzahl beweglicher Zubehörteile entgegen kommen. Aus Statur und Alter des Benutzers ergeben sich für dessen Zugriff unterschiedliche „Komfort-Zonen“ – vier in der Höhe und drei in der Tiefe. Komfortzone I, die unser Blick sofort erfassen und wir mühelos handhaben können, reicht in etwa vom Oberschenkel bis zur Schulter, ist zwischen 60 und 150 cm vom Boden entfernt und geht maximal 40 cm in die Tiefe. Je mehr sich der Stauraum nach oben, unten oder hinten von diesem Idealbereich entfernt, desto unbequemer wird der Zugriff. Deshalb erfordern diese Zonen, Kamine, Öfen, Schornsteine ü ü ü ü ü ü ü ü ü ü große Ausstellung technische und gestalterische Beratung individuelle Kaminanlage Speziallösungen für Hotels, Wellness, Gastronomie und Sauna Gaskamine und Gasöfen Schornstein- und Abgastechnik eigene Montageteams hochwertige Kaminöfen Zubehör, Accesoires, Kaminholz alles aus einer Hand und mit Funktionsgarantie Besuchen sie unsere große Ausstellung ! Lenz & Dörrenberg GmbH + Co. KG Max-Planck-Str. 28 50858 Köln-Marsdorf Tel. (02234) 18 51 - 0 Fax (02234) 18 51 - 17 58 [email protected] www.ld-koeln.de die gemeinsam rund 50 Prozent des Stauraums ausmachen, weitsichtige Planung und intelligentes Zubehör. innenausstattung Alle Module lassen sich entsprechend der Größe, Wünsche und Gewohnheiten ihres Benutzers in entsprechenden Innensystemen einsetzen und miteinander kombinieren. raumplus bie- tet mit Ecoline, Legno, Uno, Cornice und Rima fünf stilistische Varianten in unterschiedlichen Materialien, Ausführungen und Wertigkeiten. www.raumplus.com Verlegen & Renovieren seit 1780 Faszination Holz. Tradition und Handwerkskunst seit 230 Jahren Köln l Bonner Str. 242 l Tel. 02 21 - 9 47 25 35 Bonn l Justus-von-Liebig-Str. 23 l Tel. 02 28 - 46 12 21 50x in Ihrer Nähe | Broschüre & weitere Informationen unter www.bembe.de 59 Haustechnik Klimaschutz trifft Wohnqualität CO2-neutrales Wohnen im modernisierten Siedlerhaus Fotos: VELUX/ Adam Mørk Das LichtAktiv Haus ist der deutsche Beitrag zum europaweiten Velux Model Home 2020 Projekt. Im Rahmen des Experiments begaben sich Tageslichtexperten auf die Suche nach dem Bauen und Wohnen der Zukunft. Die Modernisierung einer Doppelhaushälfte aus den 1950er Jahren sollte zeigen, wie sich optimale Energieeffizienz und hoher Wohnwert zukunftsweisend verbinden lassen. Die Ziele: CO2-Neutralität im Betrieb und ein gesundes Raumklima für die Bewohner mit viel Tageslicht und frischer Luft. Insgesamt wurden im Rahmen des europa­weiten Experiments sechs Konzepthäuser errichtet. „Um das zukunftsweisende Modernisieren auch für mittlere und kleinere Budgets realisierbar zu machen, kalkulierten unsere Experten zwei zusätzliche Modernisierungs-Varianten in geringerem Umfang. Die Berechnungen zeigen Modernisierern, Handwerkern, Architekten und Planern, welche Maßnahmen jeweils die besten Ergebnisse für das eingesetzte Budget erzielen“, erläutert Dr. Sebastian Dresse, Geschäftsführer der Velux Deutschland GmbH. Die zum LichtAktiv Haus umgebaute Doppelhaushälfte in Hamburg ver60 bindet beispielhaft intelligentes Energiedesign mit hohem Wohnwert. Eine Tageslichtarchitektur versorgt das Gebäude mit viel Licht und frischer Luft und sorgt so für Wohlbefinden. Gleichzeitig unterstützen solare Energieeinträge durch die von 18 auf 93 m2 erweiterte Fensterfläche die Heizung und in den tageslichtdurchfluteten Räumen kann auch an trüben Tagen meist auf künstliche Beleuchtung verzichtet werden. Ein neu errichteter Anbau bietet zusätzliche Wohnfläche und steht darüber hinaus im Mittelpunkt des innovati- Haustechnik ven Energiekonzeptes: Die auf dem Dach des Anbaus installierten Photovoltaik-Module und Solarthermie-Kollektoren erzeugen in Kombination mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe die im LichtAktiv Haus für Heizung, Warmwasser und Strom benötigte Energie und ermöglichen in der Jahresbilanz einen CO2-neutralen Betrieb. Da das LichtAktiv Haus mehr Energie erzeugt, als von seinen Bewohnern und dem Gebäude selbst theoretisch verbraucht wird, können außerdem auch Emissionen, die durch Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung der Gebäudekonstruktion anfallen, mit fortschreitendem Betrieb abgebaut werden. Rein rechnerisch erreicht das LichtAktiv Haus dadurch nach 26 Jahren ein neutrales Treibhauspotential – so das Ergebnis der von der TU Darmstadt erstellten Ökobilanz. Dies stellt eine Modernisierungs-Variante dar, die auf einen Vier-Personen Haushalt ausgelegt ist. Einen Schritt weiter geht die Erweiterungs-Modernisierung, die Wohnraum für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt schafft. In dieser Variante ist die Grundstruktur des bestehenden Gebäudes und des modularen Anbaus analog zum LichtAktiv Haus. Unterschiede zwischen den beiden Modernisierungs-Varianten bestehen hinsichtlich der verwendeten Technik und der verbauten Materialien. Der Erweiterungsriegel unterscheidet sich außerdem in Bezug auf die Größe vom LichtAktiv Haus. Als Herzstück der Gebäudetechnik kommt die Solar Complete-Anlage zum Einsatz, die sich durch die Solarthermie und die Photovoltaik Anlage speist. Hoher Wohnwert für die Bewohner spielt auch in dieser Variante eine zentrale Rolle: Durch die Entkernung des Altbaus entstehen großzügige Wohnflächen. Dachfenster versorgen die Bewohner mit viel natürlichem Licht und leisten so einen Beitrag zum zukunftsweisenden Wohlfühlwohnen. Der Erweiterungsriegel besteht aus einer Holzrahmenkonstruktion, die ganz nach individuellem Bedarf Flexibilität bei der Modernisierung in Hinblick auf Länge und Konfiguration ermöglicht. Das bietet den Bewohnern Gestaltungsspielraum bei der Planung und Erweiterung ihres Hauses, aber auch bei der Wahl der Materialien, die in den Rahmen verbaut werden. Der Anbau beherbergt Küche und Esszimmer sowie einen Technikraum und öffnet den Wohnraum zum Garten hin. Die Erweiterungs-Modernisierung erreicht eine Reduzierung des Gesamt-Energiebedarfs um rund 60 Prozent sowie eine Verringerung der CO2Emissionen um zirka 70 Prozent im Vergleich zum unsanierten Zustand. www.velux.de/lichtaktivhaus 61 Innenausstattung Architektur Das älteste Holz der Welt Tische aus 50.000 Jahre altem Kauriholz Holz ist zwar eine erneuerbare Ressource, jedoch nicht unendlich. Nur eine bewusste Verwendung und eine korrekte Integrationspolitik unseres Waldbestandes ermöglicht den richtigen Ausgleich des Ökosystems. Aus dieser besonderen Sorgfalt für den Umweltschutz und aus Liebe zum Holz entwickelte sich die Philosophie von Riva 1920, die auf die Wiederverwertung von Materialien, insbesondere von Holz orientiert ist. Beispielsweise verwendet Riva 1920 tausend Jahre altes Kauriholz aus Neuseeland, duftendes Zedernholz und Eiche aus denen einmal die Holzpfähle für Venedigs Lagunen gemacht wurde. So entstehen aus den ursprünglichen „Briccola“, die in Venedig zur Navigation dienten, neue exklusive Möbel. Das Kauriholz ist über 50.000 Jahre alt, infolge von Naturkatastrophen wurden umgestürzte Bäume von Schlamm und Wasser bedeckt und eingeschlossen. So wurde das Holz erhalten und 62 Fotos: Riva Innenausstattung versteinerte nicht. Das seltene Holz stammt aus einer sehr kleinen Gegend im Norden Neuseelands und ist hier einer der größten und bekanntesten Bäume, der zur Nadelbaumgruppe gehört. Er ist nur im Tropenklima beheimat. Genau in diesen Moorgebieten erblühte der Kauribaum zu neuem Leben, als wäre er gerade geschnitten worden. Ohne einen Baum fällen zu müssen produziert Riva nun aus den aus dem Boden geborgenen Stämmen einzigartige Tische. Faszinierend ist vor allem die Optik, da Kauri in seiner Mase- rung als einziges Holz Goldelemente aufweist. Nachdem das Holz aus dem Boden des Sumpfgebietes geborgen wurde, werden die massiven Tischplatten aus dem Stamm geschnitten und zu robusten Tischen verarbeitet. www.riva1920.it 63 Ausflugstipp Architektur Floriade Venlo 2012 Fotos: Floriade Erlebnisreiche Reise durch die Welt des Gartenbaus Mehr als zwei Millionen Pflanzen und die größte Hallenschau Europas inmitten eines nahezu unberührt gelassenen Waldbestandes kann man noch bis zum 7. Oktober im niederländischen Venlo erleben. 40 Länder präsentieren auf einem 66 Hektar großen Gelände außergewöhnliche Themengärten und Pavillons und laden zu einer inspirierenden und interaktiven Begegnung mit dem Gartenbausektor ein. Fünf verschiedene Themenbereiche gibt es im Park der Welt-Garten-Expo in Venlo. Hier sollen die Besucher mit allen Sinnen entdecken können, welchen Einfluss der Gartenbau auf die Lebensqualität ausübt. In den Bereichen „Relax & Heal“ sowie „Environment“ erlebt man die Auswirkungen der Natur auf das seelisch und körperliche Wohlbefinden und die Wohn- und Arbeitsumgebung. „Education und Innovation“ bietet einen Blick in die Zukunft und auf die Wechselbeziehungen zwischen Bildung und Innovation. „Green Engine“ zeigt den Gartenbau als Wirtschaftsmotor und die „World Show Stage“ mit großem Amphitheater zeigt die Natur als In64 Ausflugstipp spirationsquelle für Kunst und Kultur. Untermalt werden die Bereiche von 1,8 Millionen Zwiebelgewächsen, 190.000 mehrjährigen Pflanzen, 18.000 Sträuchern, 15.000 Hecken­pflanzen, 5.000 Rosen und 3.000 Bäumen. Besonderer architektonischer Blickfang ist die Villa Flora. Das gläserne Gewächshaus mit Büro, 6.000 m2 Ausstellungsfläche und 4.000 m2 Gewerbefläche wurde vom isländisch-niederländischen Architekten Jon Kristinsson entworfen. Der gläserne Blickfang ist wohl eines der innovativsten Energiesparhäuser. Es nutzt Solarenergie und Erdwärme, alle organischen Abfälle werden gesammelt, um Biogas zu erzeugen, das für die Versorgung der Büroräume mit Strom eingespeist wird. Das bei der Verbrennung entstehende CO2 soll den Pflanzen im Gewächshaus als Nahrung dienen. Während der Floriade stellen Floristen und Züchter in Europas größter floraler Hallenschau ihre Blumen und Pflanzen vor. Später sollen sich hier führende Unternehmen des Venlo GreenPark niederlassen. Ein weiteres Highlight der Floriade sind die Pavillons aus aller Welt. Auf dem „Rabo Earthwalk“ kann man einen Spaziergang über das Dach der Welt unternehmen, im Bienenpavillon in die Rolle der Fluginsekten schlüpfen oder im Pavillon der teilnehmenden Nationen den Gartenbau aus allen Teilen der Welt erleben. Deutschland ist mit einem NRW-Pavillon vertreten. Hier werden die Gäste mit einer plastischen Architekturlandschaft aus Holz begrüßt. Auf 2.400 m2 werden die drei Kernthemen der Ausstellung „Gartenbau“, „Agrobusiness“ und „Reiseland Nordrhein-Westfalen“ nicht nur präsentiert, sondern auch spielerisch und spannend dargeboten. Die Form der begehbaren Skulpturlandschaft aus Holz ist der Topographie des Landes nachempfunden. Hier spiegeln sich die Mittelgebirgshöhen von Sauer- land und Eifel ebenso wider, wie die Flachlandregionen des Münsterlandes und des Niederrheins. Das vielseitige Kultur- und Veranstaltungsprogramm aus Musik, Tanz, Theater, Literatur und bildender Kunst macht die Floriade zu einem ganz besonderen Erlebnis. www.floriade.de 65 Impressum CUBE 02|12 Das Köln Bonner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Chefredaktion Gerrit Menke (verantwortlich) Folker Willenberg (verantwortlich) Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0 Verlag b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0, [email protected] Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429 Geschäftsführung Gerrit Menke, Folker Willenberg Redaktion Dunja Hennes, Manuela Gravius, Gerrit Menke, Folker Willenberg, Katja Kümmel, Kunst und Kultur: Heiko Cramer Architektur und Stadtentwicklung: Dipl.-Ing. Christian Wendling Gesamtanzeigenleitung Gerrit Menke Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-12, [email protected] Vertrieb b1 communication GmbH Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf Telefon 0211-650264-0, [email protected] Gestaltung Folker Willenberg, Stefanie Emken Druck hofmann druck, Nürnberg Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die von Verlagen oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE - Düsseldorf, CUBE - Essen und das westliche Ruhrgebiet, CUBE Hamburg, CUBE - Frankfurt / Rhein-Main Gewinner des Gewinnspiels der letzten Ausgabe ist Ute Schmidt CUBE – jetzt auch im Abo Ab sofort bieten wir Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. Hier können Sie sich informieren: www.cube-magazin.de/abo 66 Occhio Più light is evolution Occhio Più – das modulare Lichtsystem Enzinger Elektro GmbH Drachenburgstr. 2 – 6, 53179 Bonn (Nähe Bahnhof Mehlem) Tel 0228- 94 38 00, [email protected], www.elektro-enzinger.de Unsere Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 19 Uhr, Sa 9 – 16 Uhr Parkplätze direkt am Haus www.occhio.com bulthaup Jeder hat individuelle Wünsche und Bedürfnisse und seine eigene Ordnung. Wir haben das passende System. bulthaup b3 passt sich Ihren Vorstellungen an, immer und immer wieder. bulthaup bonn an der uni modelsee architekten | bulthaup bonn | köln Kaiserplatz 3 | 53113 Bonn Tel. 0228 693102 | www.modelsee.bulthaup.de Kücheneinrichtung Berliner Straße GmbH Berliner Straße 29 60311 Frankfurt/Main Tel. 069 28 26 85 www.bulthaup-berlinerstrasse.de Blaser & Höfer | Kücheneinrichtung GmbH Lindenallee 39 b | 50986 Köln-Marienburg Tel. 0221 385076 | www.bulthaupkoeln.de bulthaup köln marienburg www.bulthaup.com/milan_2012