Leseprobe 301 - Freie Journalistenschule

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301 Theoretische Grundlagen
der Öffentlichkeitsarbeit
Prof. Dr. Romy Fröhlich
www.freie-journalistenschule.de
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Freie Journalistenschule
Modul 301:
Theoretische Grundlagen der
Öffentlichkeitsarbeit
Autorin: Prof. Dr. Romy Fröhlich
Legende
 Aufzählung
 Lernziel
 Definition
 Aufgabe / Übungen
 Schlagwort
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Verlag:
Druck:
Freie Journalistenschule, Berlin
www.freie-journalistenschule.de
MKM Media, Kleinmachnow
Made in Germany.
| Modul 301
Inhalt
1.
Definition, Ziele und Aufgaben der PR
8
1.1
Ziele von PR-Definitionen
8
1.2
Zur spezifischen Definitionsproblematik von PR
10
1.3
Systematik der PR-Definitionen
13
1.4
Abgrenzung: PR, Werbung und Propaganda
20
1.5
1.5.1
1.5.2
1.5.3
Ziele und Aufgaben der PR Kriterien der Analyse von Formen angewandter PR
Funktionen der PR
(individuelle vs. organisationale vs. gesellschaftliche)
Befunde zur Funktionserfüllung der PR
28
29
2.
Organisation der PR
51
2.1
2.1.1
Aspekte und Kriterien der Organisiertheit von PR (Theorie)
Wahrnehmung interner kommunikativer Tätigkeiten als Kriterium für Organisiertheit
51
2.2
2.2.1
2.2.2
Die Organisiertheit von PR (Praxis)
Allgemeine historisch vergleichende Struktur- und Organisationsdaten zur PR in Deutschland
Strukturdaten Organisiertheit von PR in unterschiedlichen Bereichen der PR-Praxis
55
3.
PR-Agenturen vs. PR-Abteilung
73
4.
PR-Controlling, -Evaluation und -Erfolgsmessung
77
4.1
Zur Problematisierung von Qualitätsfragen der PR
77
4.2
Ebenen der Evaluation
81
4.3
4.3.1
4.3.3
Methoden der Evaluationsforschung
Die Evaluation publikumsbezogener PR-Maßnahmen
Absenderevaluation
81
83
87
Antworten zu den Selbstkontrollaufgaben
90
Literatur
92
Über die Autorin
96
Ihre Notizen
97
30
41
51
55
60
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Modul 301 | Theoretische Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit
| Modul 301
Lernziele:
 Nach dem Sie dieses Modul durchgearbeitet haben, haben Sie ein kritisches Bewusstsein für
die spezifische Definitionsproblematik von PR entwickelt.
 Sie können die wichtigsten beziehungsweise tragfähigsten Definitionen von PR nennen sowie
Definitionen und Funktionsbeschreibungen von PR auch in Abgrenzung zu anderen Formen persuasiver Kommunikation anwenden und Ziele und Aufgaben der PR beschreiben.
 Sie können die Besonderheit der Organisation beziehungsweise der Organisiertheit von PR auf
unterschiedlichen Funktionsebenen erklären und auf dieser Basis nachvollziehen, welche Folgen bestimmte Grade oder Ebenen der Organisation beziehungsweise Organisiertheit von PR
für praktisches PR-Handeln und -Verhalten haben.
 Sie kennen die Besonderheiten der Funktions-, Arbeits- und Anwendungsbedingungen von PR
auf Agentur- und auf PR-Abteilungsebene.
 Sie wissen um die Notwendigkeiten, Voraussetzungen, Motive, Aufgabe und Methoden des PRControllings, das Ihnen die Durchführung von PR-Evaluationsaufgaben erleichtert.
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Modul 301 | Theoretische Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit
1. Definition, Ziele und Aufgaben der PR
Lernziele:
 Sie können aus verschiedenen Perspektiven heraus die Frage erörtern, warum die Definition
von PR überhaupt notwendig ist.
 Sie können die generellen Probleme der Definition von PR – vor allem in Abgrenzung zur Werbung – diskutieren und Lösungen aus der „Sackgasse“ aufzeigen.
Sie sind in der Lage, unterschiedliche Definitionsansätze zu systematisieren.
 Sie können die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Definitionsansätze diskutieren.
 Sie können die idealtypischen, theoretisch begründeten und hergeleiteten Ziele, Funktionen
und Aufgaben der PR beschreiben.
 Diese Ziele, Funktionen und Aufgaben der PR können Sie in einen Zusammenhang stellen zu
den jeweils unterschiedlichen theoretischen Verständnissen und Auffassungen.
Man kann sich durchaus fragen, ob es überhaupt relevant und wichtig ist, das Kommunikationsphänomen „Public Relations“ zu definieren oder Unterscheidungen zu treffen
zwischen PR einerseits und Werbung oder Propaganda andererseits. Müssen hier überhaupt Unterschiede geklärt oder abgrenzende Definitionen entwickelt werden und wenn
ja warum? Wie lassen sich die unterschiedlichen Definitionen erklären und systematisieren und warum fällt es so schwer, PR zu definieren? Auf diese Fragen werden die Kapitel
1.1 bis 1.4 Antworten geben. Im Mittelpunkt steht dabei eher das Ziel, ein Bewusstsein
für die Definitionsproblematik zu schaffen, als einen umfassenden Überblick über existierende Definitionen zu geben (was angesichts von mehreren tausend derzeit existierenden
Definitionen ohnehin nicht möglich wäre). Zunächst klären wir im folgenden Abschnitt
(Kapitel 1.1), welche unterschiedlichen Ziele mit der Definition von PR und mit PR-Definitionen verfolgt werden können und erörtern im Anschluss daran (Kapitel 1.2) die Frage,
warum es zuweilen schwer fällt, klare und trennscharfe Unterscheidungen zwischen PR,
Werbung und Propaganda vorzunehmen und allgemeingültige Definitionen für PR zu entwickeln. Die wichtigsten Wissensbestandteile dieser beiden Abschnitte werden abschließend in einer Zusammenfassung noch einmal wiederholt, bevor wir uns dann konkret mit
Möglichkeiten der Definition und Abgrenzung sowie mit Fragen der Systematisierung von
PR-Definitionen in den Abschnitten 1.3 bis 1.5 beschäftigen.
1.1 Ziele von PR-Definitionen
90 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung gibt in einer Umfrage vom April und Mai
2003 an, den Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“ bereits einmal gehört zu haben; das Kürzel
„PR“ und den englischen Begriff „Public Relations“ haben schon deutlich weniger gehört
(78 % bzw. 77 %). So weit so gut. Die gleiche Befragung fördert allerdings auch zutage,
dass z. T. recht seltsame Vorstellungen über das herrschen, was PR ist. So sagen z. B. 77
Prozent der Deutschen, PR sei eine Form von Journalismus, 59 Prozent meinen, dass PR
| Modul 301
4. PR-Controlling, -Evaluation und -Erfolgsmessung
Lernziele:
 Sie können erklären, was man unter PR-Controlling versteht.
 Sie sind in der Lage zu erklären, welche Funktionen PR-Controlling idealtypisch erfüllt.
 Sie können unterschiedliche theoretische und praktische Probleme der Anwendung und
Akzeptanz von PR-Controlling diskutieren.
 Sie können die Voraussetzungen für die Durchführung von PR-Controlling erläutern.
 Sie können Möglichkeiten und Verfahren der PR-Evaluation vorstellen und ihr
Leistungsspektrum kritisch beleuchten.
4.1 Zur Problematisierung von Qualitätsfragen der PR
PR-Wirkungskontrolle gilt heute zweifelsfrei als ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Public Relations und repräsentiert damit ein wichtiges Professionalitätskriterium. Barbara
Baerns schreibt hierzu: „Die Glaubwürdigkeit der Public-Relations-Dienstleistung steht
und fällt mit der Transparenz des Verfahrens. Das macht auch Kosten einsichtig.“115 Und
so hat die Frage wie man PR-Erfolg messen kann, in den letzten Jahren auch immer mehr
an Bedeutung gewonnen – sowohl für die Wissenschaft wie auch für die Praxis. Für die
Berufspraxis und die Berufsvertreter ist das Thema PR-Evaluation aus vielerlei Gründen
hochrelevant und wird weiter an Relevanz zunehmen:
 PR-Evaluation kann ein Mittel der Legitimation sein. Mit Evaluationsergebnissen (zumal positiven) können PR-Praktiker ihre Position behaupten, die Bedeutung von PR
quasi empirisch belegen oder im Agenturbereich einen Auftrag/Etat erhalten, behalten
oder ausweiten.
 Mithilfe von PR-Evaluation kann der Status, das Prestige, die Anerkennung und die
Bedeutung von PR untermauert werden, weil so individuelle PR-Leistungen gemessen
werden können. Damit kann PR-Evaluation lang- und mittelfristig z. B. auch ein Mittel sein, mit dessen (positiven) Ergebnissen die Entwicklung der individuellen Machtbefugnis einer PR-Abteilung, das Einkommen ihres Personals, ihre Infrastruktur, ihre
organisationale Anbindung usw. gerechtfertigt werden kann. In Agenturen stellt es ein
Qualitätskriterium dar, mit dem Auftragssicherung und Akquisition erleichtert werden
können.
 PR-Evaluation trägt zur Professionalisierung und Verbesserung strategischer PR-Konzeption bei.
 PR-Evaluation kann ein Mittel der Etatkontrolle sein.
115
Baerns (1995): S. 28.
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Modul 301 | Theoretische Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit
Über die Autorin
Prof. Dr. Romy Fröhlich
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Romy Fröhlich studierte Kommunikationswissenschaft, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft an der LMU München und war von 1985 bis 1986 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung
(GFK) Nürnberg. Von 1986 bis 1993 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik und
Theater Hannover (HMT) und war während dieser Zeit 1989 Visiting Scholar an der
School of Journalism der Ohio State University in Columbus, Ohio (USA) sowie 1993 bis
1994 Senior Consultant der PR-Agentur Kroehl Identity Consultants, Frankfurt am Main.
1993 promovierte sie an der HMT mit einer Dissertation zum Thema „Rundfunk-PR“.
Von 1998 bis 2000 war sie Professorin für Journalistik und Öffentlichkeitsarbeit an der
Sektion Publizistik der Ruhr-Universität Bochum.
Seit Oktober 2000 ist sie Professorin für Kommunikationswissenschaft am Institut für
Kommunikationswissenschaft (IfKW) der LMU München mit den Schwerpunkten Public
Relations, Frauen in Medienberufen, Inhalte der Medien (besonders Nachrichten), Berufsrollenforschung und Mediengeschichte. Sie blickt auf Forschungsaufenthalte in den USA
und in Australien als DAAD-Stipendiatin zurück und ist seit 1998 Mitglied des Associate
Editorial Board der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Feminist Media Studies (Routledge,
GB).
Seit 2000 ist sie weiterhin Mitglied des Leading Council der Professional Education Division der International Association for Mass Communication Research (IAMCR). Seit Mai
2002 arbeitet sie zudem als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft (DGPuK). Darüber hinaus ist sie Vorsitzende des Ausbildungsbeirats der Deutschen Public Relationsgesellschaft (DPRG) und Mitglied der DPRGZertifizierungskommission für PR-Aus- und -Weiterbildungsinstitutionen und Jurymitglied
für den internationalen AV-Medien-Sonderpreis des DPRG im Rahmen des „Worldmediafestivals“.
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