Ausgabe 1/2002 Magazin der Burgenländischen Amateurastronomen Burgenländische Amateurastronomen c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2, A-7202 Bad Sauerbrunn “Houston , wir haben ein Problem! Statt Sterne sehe ich so komische Dinger ...” Aktuelles Skywalker Aktivitätsberichte BAA-Süd Artikelreihe Große Astronomen Seite 9 Seite 6 Seite 17 alrukaba 1/2002 3 inhaltsverzeichnis Inhalt Editorial 10. ord. Vollversammlung . . . . . . . . 04 Liebe Leserinnen und Leser! BAA-Vereinsteleskop . . . . . . . . . . . 05 Schon wieder sitze ich hier und schreibe das AlrukabaEditorial - ein Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Diesmal hatte ich doch einige Bedenken, ob ich es schaffen würde, die Alrukaba fristgerecht fertigzubekommen. Immerhin befinde ich mich mitten im Hausbau und noch dazu ließ mich mein PC eine Zeitlang im Stich. Aber schließlich hat doch noch alles geklappt. Auch Ronny steuerte wieder eine super Zeichnung bei. Ein lautes DANKE an alle! Der Sprung ins neue Jahr ist also alrukabamässig recht gut gelungen - und heuer steht uns wieder ein Großereignis bevor: 10 Jahre BAA. Ihr könnt schon gespannt sein, was sich der neue - vergrößerte - Vorstand für die große Feier einfallen lässt. Wenn Ihr die Alrukaba jetzt durchblättert, werdet Ihr einen Bericht über die heurige Vollversammlung vorfinden, in der die Weichen für ein neues BAA-Jahr gestellt wurden. Unser neues Vereinsteleskop wurde geliefert und Jürgen hat es sich gleich unter den Nagel gerissen ...:-)) Der Skywalker ist natürlich auch wieder dabei, ebenso wie der zweite Teil des tollen Sonnenuhrartikels von Karl und auch die “Alten Astronomen” statten uns wieder einen Besuch ab. Einige Buchrezensionen und Infos über die Süd-Gruppe runden die Zeitung ab. BAA-Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06 Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07 Saturnbedeckung . . . . . . . . . . . . . . 08 Skywalker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09 Skywalker-Karte . . . . . . . . . . . . . . 10 Skywalker-Daten . . . . . . . . . . . . . . 11 Rezension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Planetensichtbarkeit . . . . . . . . . . . . 13 Sonnenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Grosse Astronomen . . . . . . . . . . . . 17 Rezension, Astro-Basar . . . . . . . . .18 Beobachtungsbericht . . . . . . . . . . . .19 Viele klare Nächte wünscht Euch Claudia Herausgeber: Burgenländische Amateurastronomen Info-Telefon: 02687/54159 Erscheinungsweise: unregelmässig Titelbild: Ronny Kikowatz Zustimmung der Redaktion veröffentlicht werden. Alle Rechte vorbehalten, der Gerichtsstand ist 7000, Eisenstadt. Redaktion: e-mail: [email protected] Willst Du auch schreiben? Artikel und Beobachtungsberichte werden gerne von der Redaktion entgegen genommen (1 A4-Seite = 640 Wörter). Die Meinung der Artikel muß nicht mit der Meinung der Herausgeber übereinstimmen. Alle Autoren sind für ihre Artikel selbst verantwortlich. Urheberrecht: Alle in der ALRUKABA erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Viel Spaß mit dieser neuen Ausgabe der Alrukaba! Mitarbeiter dieser Ausgabe: Karl Klinger, Marco Puhr, Ronny Kikowatz, Jürgen Stöger, Karl Vlasich, Erich Weber, Martin Weikmann, Viktor Wlaschitz. Layout: Claudia und Peter List internes 10. ordentliche Vollversammlung 4 Erich Weber m 4. Jänner fand die 10. ordentliche Vollversammlung der Burgenländischen Amateurastronomen statt. Zunächst musste die Versammlung auf Grund zuwenig anwesender stimmberechtigter Mitglieder um 30 Minuten verschoben werden. Knapp nach 19.30 Uhr konnte dann aber im fast bis zum letzten Platz gefüllten Seminarraum des Parkhotels Neubauer die Vollversammlung beginnen. A und Ganzen in der Schriftführermappe einzusehen. Im Jahr 2001 erschienen vier Ausgaben der Alrukaba. Seit Anfang des Jahres ist die Alrukaba auch online abrufbar. Kassier: Erich Weber Präsentation des Kassaberichtes Berichte der Vorstandsmitglieder Zeugwart: Martin Lovranich Seit Beginn des Jahres 2001 besitzt der Verein ein eigenes Kammerl in unserem Seminarraum, wo das gesamte Vereinsinventar gelagert wird. Somit stehen für alle Mitglieder die Bibliothek bzw. das "Zeug" für Entlehnungen zur Verfügung. Der gesamte Bestand kann neuerdings auch über unsere Webseiten abgerufen werden. Im Kammerl ist ein großes Regal zusätzlich zum bestehenden Kasten geplant, um alle Sachen gut verstauen zu können - hier gilt der Dank im besonderen unserem Mitglied Karl Klinger, der sich zur Montage bereit erklärt hat. Es ist geplant, alle Zeitschriften auch im neuen Jahr zu abonnieren. Neuanschaffungen bzw. Sachspenden: Abonnement von einigen Zeitschriften (Sky & Telescope, Star Observer, etc.), Bücher (z.B. zwei Buchspenden von Herbert Csadek, Kosmos Himmelsjahr 2002), Software (z.B. Spende von Ludwig Grandy), Sternkarten für Einsteiger, Vereinsteleskop (10 Zoll Dobson). Schriftführer, Koordinatorin Alrukaba: Claudia List Der Schriftverkehr ist im Großen Der neue Vorstand - Martin, Günter, Claudia, Erich u. Karl, v.l. - mit dem neuen Dobson Rechnungsprüfer: Klaus Jandl Keine Beanstandungen - alle Buchungen korrekt. Bericht des Vereinsvorsitzenden: Erich Weber 24 Vereinstreffen im Nord- und Südburgenland sowie die zehn Vorträge und Workshops machten das Jahr 2001 zum bisher erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte. Sieben Beobachtungsabende ergänzten die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Regelmäßige Vereinstreffen mit drei Vorträgen in Unterschützen und zwei öffentlichen Beobachtungsabenden in Stegersbach und Unterschützen mit jeweils 80 Besuchern zeugen von der positiven Entwicklung der neu gegründeten Gruppe Süd der Burgenländischen Amateurastronomen. Die Schwerpunkte der Vereinsarbeit lagen wie schon in den Jahren zuvor in der Organisation der Vereinstreffen, der Internetpräsenz (zahlreiche Webseiten, themenbezogene eMaillisten), der Vereinszeit- alrukaba 1/2002 schrift "Alrukaba" sowie in der Durchführung von Beobachtungsabenden. Entlastung Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Vergabe des Stimmrechtes an Mitglieder Folgenden Mitgliedern wurde einstimmig das Stimmrecht verliehen: Karl Binder (Münchendorf), Heinz Brunner (Rechnitz), Karl Klinger (Göttlesbrunn), Kurt Racek (Mariasdorf), Otto Schachhuber (Stadtschlaining), Günter Szolderits (Antau). Wahl des Vorstandes und Rechnungsprüfers Der Antauer Erich Weber (Kassier) und Claudia List aus Brunn/Pitten (Koordination der Vereinszeitschrift "Alrukaba") wurden in ihren Funktionen bestätigt. Neu in den Vorstand kamen Günter Szolderits aus Antau (Schriftführer), Karl Klinger aus Göttlesbrunn (Zeugwart) und Martin Weikmann aus Unterschützen (Koordination der "Gruppe Süd"). In das Amt des Rechnungsprüfers wurde wie in den vergangen Jahren Klaus Jandl aus St. Georgen gewählt. Gemäß dem Vereinsstatut wählten die fünf Vorstandsmitglieder anschließend aus ihrer Mitte Erich Weber zum (alten und) neuen Vorsitzenden. Mitgliedsbeitrag Bei der Festsetzung des Mitgliedsbeitrages gab es auf Grund der Euro-Umstellung einige Diskussionen. Schlussendlich kam es zu einer Abstimmung, bei der mehrheitlich beschlossen wurde, den Beitrag für aktive Mitglieder auf 15 Euro zu erhöhen. Die letzte Erhöhung des Beitrages liegt bereits sieben (!) Jahre zurück. Der Beitrag für unterstützende Mitglieder beträgt ab sofort ebenfalls 15 Euro. alrukaba 1/2002 Voranschlag 2001 Der Kassier stellte den Voranschlag für das Jahr 2002 vor, wobei der größte Posten der Einnahmenseite die Mitgliedsbeiträge darstellen, der größte Posten der Ausgabenseite auf den Ankauf von Literatur und Geräten sowie auf die Öffentlichkeitsarbeit entfallen. Der Voranschlag wurde einstimmig angenommen. Anträge +Renovierung des älteren Vereinsteleskops - angenommen 5 internes +Anschaffung einer Leinwand angenommen +10 Jahres-Feier: Nach längerer Diskussion wurde auch eine Lösung für die 10 Jahres-Feier gefunden. Es wird im September an einem Abend diese Feier stattfinden. Dabei werden einige BAAler Kurzvorträge halten und eventuell ein sehr bekannter vereinsexterner Vortragender einen Festvortrag halten. Ein paar Tage/eine Woche später soll ein öffentlicher Beobachtungsabend (Space-Night in Neudörfl?) die Feierlichkeiten abschließen. Neues Vereinsteleskop: Das genaue Protokoll zur Vollversammlung kann bei Bedarf von Mitgliedern beim Schriftführer angefordert werden. Nach dem Ende der Vollversammlung stellte Jürgen Stöger noch das Vereinsteleskop vor und präsentierte Franz Gruber seine neuesten Dias ("Von der Astronomie zur Biologie"). Als Abschluss des Abends gab es vor dem Parkhotel die ersten Beobachtungsversuche mit dem neuen Vereinsteleskop. Starsplitter 10"-f/6 Tube Jürgen Stöger itte Dezember 2001 kam die erste Lieferung des Vereinsteleskops in unserem Vereinslokal, Parkhotel Neubauer, Bad Sauerbrunn an. Das Gerät wurde Mitte des Jahres bei Hrn. Grab, Grab Astro Tech bestellt und war früher als erwartet eingetroffen. Wir hatten somit ein schönes Weihnachtsgeschenk. M Größenvergleich: Dobson - Jürgen Stöger (1,70m) Die Lieferung war jedoch noch nicht vollständig. Es fehlte der Tubus mit Spinne und auch noch andere Teile. An ein Zusammenbauen des Gerätes war daher nicht zu denken. Der Hauptspiegel von Zambuto war separat sorgfältig verpackt, “Dr.”Stöger und “Dr.” Wlaschitz mit dem Hauptspiegel des Dobson auch ein Prüfprotokoll mit einer ausführlichen zweiseitigen Erklärung von Carl Zambuto lag bei. Die bestellten lambda/20 p.t.v werden laut Prüfprotokoll übertroffen. Zambuto beschreibt auch noch den Zustand des Spiegels mit "smooth, balanced diffraction ring, good edge, microfinish is very good". Performance - der Spiegel soll 500x ohne erkennbaren Einbruch im Bild leisten, beste atmosphärische Bedingungen, saubere Kollimation, gutem Fangspiegel natürlich vorausgesetzt. Wie wir wissen, Papier ist geduldig, erst im praktischen Einsatz am Stern und wenn das Interferometer von Alois Virag einsatzbereit ist, werden wir wissen, woran wir sind. Ein erster Ronchi-Test von Thomas Illedits, Manuel Pöttscha- cher und Alois Virag verlief zufriedenstellend und zeigte keine groben Mängel - wenn dann hätten wir wirklich eine Gurke gezogen:-) Auch dem Fangspiegel lag ein Prüfprotokoll bei. Kurz vor Weihnachten kam dann die zweite Lieferung, die diesmal den Okularauszug von JMI sowie den Hartpapiertubus enthielt. Das Tubusinnere zeigt einen leichten Mangel, - es hat sich ein Teil gelöst - der sich durch Verkleben aber wieder beheben läßt. Rund um den Okularauslaß ist ein ca. 15 cm großes quadratisches Samtstück geklebt - natürlich mit einem Loch beim Okularauslaß:-) Es sind bereits Bohrungen vom originalen Okularauszug vorhanden. Viktor Wlaschitz und ich haben internes 6 dann noch vor Weihnachten das Gerät zusammengebaut. Der Okularauszug wurde von uns leicht schief montiert, was zu einer verkippten Fokalebene führte. Das Bild im Dobson war grauslich. Es war nur eine Seite im Okular scharf zu stellen, die andere blieb unscharf. Ende Jänner waren dann Wolfgang "Howdi" Howurek und Walter Koprolin bei mir zu Gast, um den Newton von Grund auf zu justieren. Es wurde der Hauptspiegel in der Spiegelfassung mittig zentriert, das Wolfgang Howurek und Walter Koprolin, 27.1.2002 alrukaba 1/2002 Problem mit dem Okularauszug wurde behoben und der richtige Offset wurde eingestellt. Schließlich haben wir das System mit Howdis Justierlaser von AstroSystems justiert. Wie üblich ließ das Wetter an diesem Abend keinen Test des Vereins-Dobson zu. Ein paar Tage darauf war Jupiter im 22 mm Panoptic trotz extrem unruhiger Luft schön scharf abgebildet, die Justierung passt also. Weitere Tests werden in den nächsten Wochen folgen. BAA-Süd, eine Bilanz über Aufbau und Veranstaltungen Martin Weikmann N icht ganz zehn Jahre wird unser Verein im September, doch in der Zwischenzeit können wir auch noch einen weiteren Geburtstag begehen: Die Gruppe Süd des Vereins ist auch bereits ein Jahr alt. Spätestens im Sommer 1999, als die Sonnenfinsternis des 11. August das ganze Burgenland in ihren Bann gezogen hat, machen sich auch im Süden die Astronomieinteressierten bemerkbar und versuchen diese, ihre Interessen auch innerhalb der BAA auszuleben. Gasthaus Huber in Unterschützen Bestanden die Aktivitäten anfangs oft einfach in Besuchen von Vorträgen in Bad Sauerbrunn, die ja dort in regelmäßigen Ab-ständen stattfinden, so keimte doch bald auch die Idee, eigene regelmäßige Veranstaltungen im Süden durchzuführen. Am ersten Freitag im November 2000 war es dann schließ- lich soweit, das erste Vereinstreffen Süd wurde im Gasthof Huber in Unterschützen mit einem interesssanten Vortrag von Erich Weber unter reger Anteilnahme der angereisten Interessenten ein voller Erfolg. Im Laufe der folgenden Monate wurden dann die regulären Treffen Süd jeweils 2 Wochen nach dem entsprechenden monatlichenTreffen Nord (Bad Sauerbrunn) zu einer Institution, und in der Zwischenzeit hat sich bereits eine kleine, aber treue und interessierte Gruppe von Hobbyastronomen gebildet, die regelmäßig diese Treffen besucht, um mit Gleichgesinnten Gedankenaustausch zu betreiben. Natürlich haben in der Zwischenzeit auch wieder einige Vorträge stattgefunden, wie beispielsweise der Filmvortrag von Herbert Csadek über den Sternenhimmel im Herbst, oder der Erfahrungsbericht über den Einsatz von Digitalkameras in der Astronomie von Oswald Drobinc, oder auch der astronomische Reisevortrag von Erich Weber über Australien. Natürlich sind auch die Beobachtungen angelaufen, einen Auftakt bildete die totale Mondfinsternis am 9. Jänner 2001, weiteres können wir bereits auf 2 erfolgreiche öffentliche Beobachtungsabende in Stegersbach und Unterschützen zurückblicken. Wir versuchen zur Zeit, eine Fortsetzung dieser Aktivitäten zu organisieren, und auch für die Vereinstreffen Vortragende zu gewinnen. v.l.: Martin Weikmann, Otto Schachhuber, Kurt Racek, Heinz Brunner, Markus Vertesich und Johannes Feichtinger Es ist sicher so, daß wir zur Zeit noch in einer Anfangsphase stekken, die jedoch für die Zukunft eine erfreuliche Entwicklung hoffen läßt. Kontakt: BAA Süd, c/o Martin Weikmann, Unterschützen 18, 7400 Oberwart, eMail: [email protected], Telefon: 0676/5305082 alrukaba 1/2002 7 aktuelles Wichtige Termine und Ereignisse in Österreich und drum herum Erich Weber So, 31. März: Zeitumstellung Die Uhr wird von Winter- auf Sommerzeit umgestellt: 2 Uhr MEZ = 3 Uhr MESZ ***** 13. / 14. April: Star Party in Falera (Schweiz) Die Astronomische Gesellschaft Graubünden organisiert eine Star Party in der wunderschönen Bergwelt von Falera. Natürlich sind alle recht herzlich eingeladen und wir freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen. Bei schlechter Witterung würden wir die Star Party auf den Samstag 11. Mai verschieben. Weitere Infos: - Astronomische Gesellschaft Graubünden: http://agg.astronomie.ch/ - StarParty:http://agg.astronomie. ch/AGG/star_party.htm ***** 20. - 21. April: 1. Österreichischer Astronomie-Tag in Michelbach Seit vielen Jahren wird auf der ganzen Welt einmal im Jahr der "Astronomy Day" begangen. An diesem Tag soll sich speziell die Astronomie der Bevölkerung öffnen und ein Bewußtsein für den Sternenhimmel, seine Beobachtung und deren Stellenwert für Kultur und Gesellschaft schaffen. In Österreich wurde diese Aktion bis dato nicht verfolgt. Die Wiederbelebung der "Tagung der öster. Amateurastronomen" wurde nun zum Anlaß genommen, einen ersten "Astronomie-Tag" in Österreich durchzuführen. Veranstaltungsort ist die Michelbachhalle in Michelbach in Niederösterreich. Weitere Infos: - "Astronomie-Tag" in Österreich: http://www.waa.at/astronomyday ***** 8. bis 12. Mai: 11. ITV Jedes Jahr um Christi Himmelfahrt (Neumond!) findet das internationale Teleskoptreffen am Vogelsberg (ITV) statt. Hier treffen sich Amateurastronomen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den umliegenden Ländern, so daß sich eine illustre Gesellschaft ergibt. Alle Sternfreunde sind herzlich zur gemeinsamen Beobachtung eingeladen, mit und ohne eigenes Teleskop. Die Hochebene Vogelsberg liegt zentral (nahe Fulda) und bietet gute astronomische Bedingungen (visuell bis 6,8 mag). Uns steht eine komplette Sportanlage mit Vereinsheim zur Verfügung. Die Veranstaltung findet auf jeden Fall statt, auch bei schlechten Wetterprognosen. Rasenflächen für Teleskopaufstellung und Camping / Wohnwagen sind reichlich vorhanden. Weitere Infos: - Internationales Teleskoptreffen am Vogelsberg (ITV): http://www.teleskoptreffen.de ***** 9. - 11. Mai: 6. Nö Teleskoptreffen Das jährlich vom Verein "Antares Nö Amateurastronomen" auf der Ebenwaldhöhe veranstaltete niederösterreichische Teleskoptreffen (NTT) entwickelt sich immer mehr zum astronomischen Event für die österreichischen Amateurastronomen. 2001 haben das hochkarätige Vortragsprogramm und das zeitweise schöne Wetter über 120 Amateurastronomen zur Teilnahme am NTT bewegt. Weitere Infos: - Verein "Antares - Nö Amateurastronomen": http://www.noe-sternwarte.at/ ***** 9. bis 11. Mai: Sonnentagung in Bollmannsruh (Deutschland) 2002 findet die alljährliche Sonnentagung vom 9. bis 11. Mai in Bollmannsruh am Beetzsee (rund 40 Kilometer westlich von Berlin zwischen den Städten Brandenburg und Nauenstatt) statt. Diesmal wird u.a. das 25jährige Bestehen des Mitteilungsblattes SONNE gefeiert. Veranstaltet wird die Tagung von Amateursonnenbeobachtern, die das seit 1977 erscheinende Mitteilungsblatt SONNE ehrenamtlich herausgeben und auch als Fachgruppe Sonne der VdS e.V. engagiert sind. Das Tagungsprogramm umfasst zwei Fachvorträge von Sonnenphysikern, zahlreiche Vorträge vom Amateuren - hier besteht für jeden die Möglichkeit, selbst einen Vortrag zu halten, einen mehrstündigen Einführungskurs in die Sonnenbeobachtung, eine Exkursion, die Jubiläumsfeier und viel Gelegenheit zum Austausch von Erfahrungen. Weitere Infos: - Sonnentagung: http://www.sonnetagung.de - VdS e.V.: http://www.vds-astro.de ***** 25. Mai, 10 bis 18 Uhr: 18. ATT in Essen 18. Astronomiebörse (ATT) in der Gesamtschule Bockmühle (Ohmstraße 32) in Essen (Deutschland). Infos gibts ab Mitte März vom Verein für Volkstümliche Astronomie Essen e.V., Weberplatz 1, D45127 Essen. ***** 7. bis 16. Juni 2002: ScienceWeek Austria 2002 Im Rahmen der ScienceWeek Austria präsentieren Universitäten, Fachhochschulen, Schulen, wissenschaftliche Vereine und Unterneh- aktuelles 8 men sich und ihre Erkenntnisse allgemein verständlich und oft humorvoll inszeniert in allen Bundesländern Österreichs in Kaufhäusern, Banken, Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen etc. Weitere Infos: - ScienceWeek Austria: http://www. scienceweek.at ***** Freitag, 21. Juni: Sommerbeginn um 15:24 Uhr ***** 4. - 6. Oktober: 18. ITT in Kärnten Das 18. internationale Teleskoptreffen findet wieder auf der Emberger Alm in Kärnten statt. Dieser Ort hat sich hervorragend bewährt, da er neben erstklassigen Beobachtungsbedingungen auch eine sehr gute Infrastruktur bietet. Alljährlich im September wird Kärnten zum Mekka der alrukaba 1/2002 Hobbyastronomen. Bis zu vierhundert Sternfreunde nutzen die erstklassigen Bedingungen auf 1800m Seehöhe, um ihre Teleskope bis an die Leistungsgrenze zu treiben. Weitere Infos: - 18. Internationales Teleskoptreffen: http://www.itt-astro.de/ - Emberger Alm: http://www.alpsat.at/ Saturn hinterm Mond Erich Weber A m 3. November fand die erste von zwei Bedeckungen des Ringplaneten Saturn durch unseren Mond im Herbst 2001 statt (die zweite am 1. Dezember war wegen Schlechtwetters leider unbeobachtbar). Bedeckungen von Planeten durch unseren Mond sind zwar selten, die relativ geringen Abweichungen in den Bahnebenen der verschiedenen Himmelkörper sorgen jedoch dafür, dass sie auch wieder nicht zu selten eintreten. Zuletzt war dies 1997 der Fall, die nächsten bei uns sichtbaren Saturnbedeckungen finden am 16. April 2002 (jedoch sehr ungünstig wegen Horizontnähe) sowie am 2. März und 22. Mai 2007 statt. Equipment in Erich Weber´s Garten Am 3. November - zwei Tage nach Vollmond - schob sich der Mond - der zu diesem Zeitpunkt rund 40° über dem Osthorizont stand - von rechts (= Westen) kommend knapp nach 22 Uhr (alle Zeiten in MEZ) vor den Saturn. Das Verschwinden des Planeten inklusive Ring dauerte etwa 90 Sekunden. Nach etwas mehr als einer Stunde tauchte der Planet am rechten (westlichen) Mondrand wieder auf. Im Burgenland war das Wetter nicht allzu gut. So hatten drei BAAMitglieder (Johannes Gottsbachner, Günter Szolderits und Erich Weber) in Antau nur wenig Glück. Obwohl es um 20 Uhr dort noch sehr gut ausgesehen hat, kamen dann leider zahlreiche Wolken, die schlußendlich die Beobachtung des Bedeckungsbeginns kurz nach 22 Uhr unmöglich machten. Glücklicherweise verbesserte sich die Situation bis zum Bedeckungsende soweit, dass dieses wenigstens teilweise beobachtet werden konnte. Es war schon sehr interessant mitanzusehen, wie der Saturn scheinbar aus dem Nichts (dunkler Mondrand!) auftauchte. Als Beobachtungsgeräte wurden ein 12" LX200 (mit Videokamera im Fokus), ein 8" SC von Celestron sowie zwei Feldstecher verwendet. Auf einem Monitor konnten alle Anwesenden das Geschehen im Teleskop live miterleben. Auch im Süden unseres Bundeslandes war die Situation nicht bessser; hier Martin Weikmanns Bericht aus Unterschützen: Am Samstag habe ich mit viel Vorfreude mein Teleskop vorbereitet, um am Abend die Saturnbedeckung beobachten zu können. Als ich dann so gegen dreiviertel zehn gegen Himmel schaute, war er zwar mit einigen Wolken bedeckt, aber der Mond schaute noch heraus. Ich stellte mein Meade noch ein, und sah tatsächlich Saturn ganz in der Nähe des Mondes. Ganz kurz hatte ich sogar Glück, und ich konnte sogar etwa um 22:01 den ersten Kontakt (also das beginnende Verschwinden des Saturnringes hinter dem Mond) - wenn auch nicht bei optimaler Sicht, aber doch beobachten. Allerdings zogen alrukaba 1/2002 sich die Wolken schon ziemlich rasch vor dem Mond zusammen, und schon der zweite Kontakt blieb mir durch eine dichte Wolke verborgen. Als ich nach knapp einer Stunde wieder hinausschaute, sah es noch katastrophaler aus. Der Mond war aktuelles für mich unsichtbar. Einige Minuten später konnte ich dann den Mond wieder sehen, eindeutig den Saturn daneben. Also leider nichts mit der Saturnbedeckung. 9 Bedeckung machen. Bei Fritz Lensch in Lilienfeld verzogen sich 15 Minuten vor 22 Uhr die Wolken und gaben den strahlenden Mond frei. Die Nachführung mit dem verwendeten 10 Zoll Dobson (Brennweite 1600 mm) war nicht einfach aber möglich. Mit einer umgebauten Webcam Philips Vesta (je 100 Einzelbilder mit dem Astrovideo-Programm Giotto bearbeitet) machte er aber einige tolle Bilder. Fritz Lensch gelangen diese beiden Bilder von Saturn. Franz Gruber fotografierte den Saturnaustritt in Pitten. fast nicht mehr zu erkennen, so dicht waren die Wolken am Himmel. Ich versuchte noch, die ungefähre Position des Mondes im Fernrohr nachzukorrigieren, kurz blitzte er sogar wieder auf. Doch dann war komplett zu, und der drittte als auch der vierte Kontakt waren Skywalker Viktor Wlaschitz D ie aktuelle Karte entstand ohne mein Zutun/Stören durch den Jürgen. Er hat diesmal ein Freeware-Programm ausprobiert, worüber er vielleicht, nachdem er sich eingearbeitet hat, auch berichten wird. Ich hab diesmal nur die Daten zusammengekratzt. Wie üblich sind die Positions-/Größenangaben aus der Uranometria und die Beobachtungsergebnisse aus dem Observing Handbook and Catalogue of the Deep Sky und dem Night Sky Observers Guide, welche Ach ja, als ich dann wieder eine Stunde später zufällig noch einmal draußen war, und den Himmel sah, war er natürlich vollkommen sternenklar, der Mond frei etc., also alles, was man sich eigentlich als Astronom wünschen würde... Mehr Glück mit dem Wetter hattten unsere Mitglieder aus Niederösterreich. Franz Gruber von unserer Pittentaler Spechtlgruppe konnte einige tolle Aufnahmen der in der letzten Alrukaba vorgestellt wurden. Nach längerer Zeit waren der Jürgen, der Manuel und ich wieder beobachten und fotografieren. Mein 400er Film wäre in der Kamera ohnehin bald verschimmelt - hatte ich bereits vor einem Jahr eingelegt. Die Ergebnisse gibts irgendwann auf Jürgens Homepage, sobald er die Negative eingescannt hat, die Scans vom Foto lassen nämlich zu wünschen übrig. Wenn alles gutgeht, werd ich in meinem anstehenden Urlaub ein, zwei Tage für die Astronomie abzwacken und ein paar Beobachtungen und Weitwinkelaufnahmen vom südlichen Himmel machen. Eine Sternwarte hab ich mit Hilfe vom Erich bereits lokalisiert - warte nur noch auf zwei Rückmails von Tirolern, die bereits mal dort waren und von einem chilenischen Astronomen der in der Gegend wohnt und nebenan auf La Silla auch arbeitet. Nach Auskünften vom Walter Koprolin und einem deutschen Astronomen ist es leider nicht ohne weiteres möglich, die Großsternwarten zu besuchen - schade, ich hätte sogar extra meinen M42-Adapter für 8-Meter Spiegelteleskope mitgenommen ;-) 10 aktuelles Skywalker-Aufsuchkarte alrukaba 1/2002 alrukaba 1/2002 11 aktuelles Aufsuchkarte Frühling 02 Canes venatici Bezeichnung NGC 4361 NGC 4656 Helligkeit 9,2mag 10,5 mag Ausdehnung/Durchm. 15,5' x 3,3' 20,0' x 2,9' Rekt. 12h 42,1m 12h 44,0m Dekl. + 32° 32' + 32° 10' Heringsgalaxie, gehört noch zu den Jagdhunden. Damals am Brentenriegel durch Howdii's Ceravolo (5,7") bei nicht ganz optimalen Bedingungen schon recht ansehnlich. Der Begleiter NGC 4627 ist erst mit größerer Öffnung zu sehen. Die nahe Gx NGC 4656 war, soweit ich mich erinnern kann, nur indirekt als schwache Aufhellung zu erkennnen. Geschaut haben wir damals mit dem 22er Panoptic bei etwa 3,5 mm AP. Bezeichnung M3 Helligkeit 5,9 mag Ausdehnung/Durchm. 16,2' Rekt. 13h 42,2m Dekl. + 28° 23' Dieser Kugelsternhaufen gehört noch zum Sternbild Jagdhunde und dürfte als Feldstecherobjekt eh jedem bekannt sein. Sterne gibt's ab 12,7 mag, Klasse 6 und 27000 Lichtjahre weit weg. Mit 15 cm und hoher Vergrößerung bereits recht gut aufgelöst. Coma Berenices Bezeichnung NGC 4559 Helligkeit 10 mag Ausdehnung/Durchm. 12,0' x 4,9* Rekt. 12h 36,0m Dekl. + 27° 58' Bei 15 cm Öffnung soll es schon recht ansehnlich sein, mit zwei Sternen östlich und südlich der Gx. Bei 20 cm müßte das Zentrum andeutungsweise unregelmäßig zu sehen sein. Hat im Night Sky Observers Guide 5 Sterne bekommen - heißt Showpiece auch für kleinere Teleskope. Bezeichnung NGC 4565 Helligkeit 9,6 mag Ausdehnung/Durchm. 14,0' x 1,8' Rekt. 12h 36,3m Dekl. + 25° 59' Edge-On Galaxie/Kantenlage. Mit 15 cm Öffnung bis zu 7' x 1,5' Ausdehnung sichtbar. Bei sehr guten Konditionen bereits andeutungsweise das Staubband erkennbar. Ein 13,5 mag Stern 1,5' neben dem Zentrum. Ab 20 cm kann das Staubband bei entsprechenden Bedingungen bereits direkt sichtbar sein - ist ebenso ein Showpiece im oben genannnten Buch. Bezeichnung NGC 4725 Helligkeit 9,4 mag Ausdehnung/Durchm. 11,0' x 8,3' Rekt. 12h 50,4m Dekl. + 25° 30' Ebenfalls schon etwas für kleinere Teleskope ab 6 cm. Kleiner, sehr heller Kern. Mit 20 cm etwa 5' x 3' groß zu sehen (im Catalogue of the Deep Sky mit 15 cm 7' x 5') - ebenfalls ein Highlight Bezeichnung M 64 Helligkeit 8,5 mag Ausdehnung/Durchm. 9,2' x 4,6' Rekt. 12h 56,7m Dekl. + 21° 41' "Black-Eye Galaxy". Bereits leicht im 6 cm Teleskop zu sehen, etwa 6' x 3' mit auffällig hellem Zentrum. Der dunkle Fleck kann bei sehr guten Bedingungen bereits mit 15 cm und indirektem Sehen erkannt werden. Mit 25 cm (Vereins-Dobson) soll es am besten mit etwas höherer Vergrößerung (ca. 200fach) und direktem Sehen sein. Bezeichnung M 53 alrukaba 1/2002 aktuelles 12 Helligkeit 7,5 mag Ausdehnung/Durchm. Rekt. 12,6' 13h 12,9m Dekl. + 18° 10' Mit einer Konzentration von 5 liegt dieser Kugelsternhaufen bei 12 Stufen gerade so im Durchschnitt. Sterne ab 13,8 mag. Mit 6 cm Öffnung etwa 3' groß. Mit 15 cm und etwa 200 fach körnige Struktur und teilweise aufgelöst. Das Objekt ist 65.000 Lichtjahre von uns entfernt. Bezeichnung NGC 5053 Helligkeit 9,9 mag Ausdehnung/Durchm. 10,5' Rekt. 13h 16,4m Dekl. + 17° 42' Ebenfalls ein Kugelsternhaufen (49.500 Lichtjahre entfernt, Durchmesser 150 LJ), dieser ist mit Stufe 11 klassifiziert - heißt sehr schwach konzentriert (es gibt bei Kugelsternhaufen insgesamt 12 Stufen). Sterne ab 14 mag. Bei 15 cm Öffnung etwa 5' groß. Ab 25 cm sind erst ein paar Sterne einzeln zu sehen. Buchrezension - Grundlagen der Ephemeridenrechnung Karl Vlasich Oliver Montenbruck, 6. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2001 Taschenbuch - 173 Seiten, 43 Grafiken, 10 Tabellen ISBN: 3879739412 EUR 19,80 (ÖS 277,-) Sterne und Weltraum, Hüthig Fachverlage, Heidelberg M it besonderem Interesse stürzte ich mich auf die 6. Auflage dieses Buches, denn vor ziemlich genau 15 Jahren war es die erste Ausgabe, die mich zu Schreiben meiner astronomischen Programme animierte. Um es kurz zu machen: vieles wurde nicht verändert, der logische Aufbau des Buches wurde beibehalten, die Schwächen der alten Ausgabe, besonders in der Auf- und Untergangsrechnung und auch die Qualität der Grafiken wurden deutlich verbessert. Auf den neuesten Stand gebracht wurden auch die Daten, z.B. der Planetenbahnen, aber auch die Formeln. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit den unter schiedlichen astronomischen Koor- dinatensystem und ihrer Umrechnungen, den Methoden zur Berechnung von Auf- und Untergängen sowie Präzession und Nutation. Im Abschnitt Zeitrechung finden sich neben den Zeitdefinitionen alle Formeln zur Berechnung des Julianischen Datums, der Sternzeit und der Standardepochen. Der größte Teil des Buches behandelt das Zwei- und Mehrkörperproblem, also die Bewegung der Körper im Sonnensystem. Die verschieden Bahnformen werden in der Theorie beschrieben und die Berechnung anhand praktischer Beispiele gezeigt. Beliebige Systeme von Himmelskörpern lassen sich mittels numerischer Integration berechnen. An das eigene Kapitel zur Berechnung der Mondbahn schließt der Abschnitt der physischen Ephemeriden an. Hier sind alle Formeln zur Berechnung von Durchmesser, Phase, Helligkeit zu finden. Im Anhang sind neben den Tabellen zu den Planetenbahnen auch astronomische Konstanten und eine tiefergehende Theorie zu den Kapiteln des Buches dargestellt. Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, findet ein Literaturverzeichnis mit interessanten InternetLinks. Auf Grund der ausgezeichneten Erklärungen zu den einzelnen Themen ist dieses Buch nicht nur jenen zu empfehlen, der sich mit der Berechnung astronomischer Phänomene beschäftigen wollen, sondern sollte bei keinem Amateurastronomen fehlen. alrukaba 1/2002 13 aktuelles Die Planetensichtbarkeit von März bis Mai Mai Gabi Tieber April März Alle Angaben in MEZ Merkur: nicht sichtbar Venus: ist mit -3,9 mag am frühen Abend im Westen erkennbar. Geht am Anfang des Monats um 19.00 Uhr, Ende des Monats um 20.30 Uhr unter. Steht in den Fischen und passiert am 7. südlich des Frühlingspunktes. Begegnung mit dem Mond am 15. Mars: wandert rechtläufig durch den Widder. Helligkeit sinkend, Untergang etwa um 22.30 Uhr. Jupiter: bewegt sich rechtläufig durch die Zwillinge. Erreicht am 12. März seine extreme Nordposition (23°27´), die er als letztes 1978 hatte. Die nächste extreme Nordposition gibt es 2014. Bis ca. 2.30 Uhr allabendlich gut sichtbar. Helligkeit sinkt auf -2.2 mag. Saturn: steht rechtläufig im Stier. Untergang knapp nach Mitternacht, am 19. Überholt Vesta 0.04° südöstlich den Planeten. Uranus und Neptun: bleiben unsichtbar. von Viktor Wlaschitz VORSICHT: BEGINN DER SOMMERZEIT AM 31.3.! ANGABEN TROTZDEM IN MEZ! Merkur: ist ab dem 20. tief am Nordwesthorizont zu finden. Geht ca. ½ Stunde nach Sonnenuntergang auf und um 20.46 Uhr unter. Untergang am Ende des Monats ca. 1 Stunde später. Venus: ist im Moment mit -3,9mag das hellste Gestirn. Untergangszeiten verändern sich von 20.30 Uhr Anfang des Monats auf 22.00 Uhr am Ende. Wandert vom Widder in den Stier. Am 14. Begegnung mit der Mondsichel, außerdem sind Mars Saturn und Jupiter im Westen zu sehen. Merkur: weist zu Monatsanfang günstige Sichtbarkeit auf, am besten am 4. Bis zum 10. ist er am Abend tief am NW-Horizont zu entdecken, Untergang etwa 21.45 Uhr. Venus: passiert am 4. in 6° nördlichem Abstand Aldebaran und am 20. den Sommerpunkt, womit sie in die Zwillinge wechselt. Der Abendstern ist der hellste Planet am Himmel und verlängert seine Sichtbarkeit um eine Stunde bis 23.00 Uhr. Mars: ist nur noch bis Monatsende sichtbar. Wechselt vom Stier in die Zwillinge, überholt am 4. Saturn und begegnet am 10. Venus. Begegnung mit dem Mond am 14., Untergang etwa um 22.30 Uhr. Mars: wechselt vom Widder in den Stier und ist am Abendhimmel der lichtschwächste Planet. Untergang konstant ca. 22.30 Uhr. Jupiter: ist noch immer rechtläufig in den Zwillingen und leuchtet hell am Abendhimmel. Verschiebt die Untergangszeit bis Ende des Monats auf 23.00 Uhr. Jupiter: verkürzt seine Sichtbarkeit immer mehr und geht Ende des Monats schon um 0.45 Uhr unter. Helligkeit und Durchmesser abnehmend. Wieder rechtläufig in den Zwillingen. Saturn: ist noch bis Mitte des Monats sichtbar. Ebenfalls im Stier stehend kommt es am 4. zu einer Begegnung mit Mars und am 7. mit Venus. Geht am 15. bereits um 21.30 Uhr unter. Saturn: hält sich im Stier auf und entfernt sich vom Tor der Ekliptik. Geht Ende des Monats schon um 22.30 Uhr unter. Am 16. Um ca. 22.00 Uhr gibt es eine Bedeckung durch den Mond. Helligkeit leicht steigend, da der Ring sich weiter öffnet. Im letzten Monatsdrittel zieht Saturn nördlich am offenen Sternhaufen NGC 1647 vorbei. Uranus : kann unter guten Bedingungen und mit guter Optik ab der Monatsmitte tief im Südosten am Morgenhimmel beobachtet werden. Zu finden ist er im Wassermann. Am Monatsende geht er bereits um 0.50 Uhr auf Uranus und Neptun: sind noch immer unsichtbar. Neptun: verhält sich ähnlich wie Uranus und ist gegen Monatsende morgens im SO im Steinbock zu finden. Aufgangszeiten am 1. um 2.00 Uhr, am 31. bereits um 0.04. 14 alrukaba 1/2002 dies&das Sonnenuhren - eine kurze Einführung (Teil2) Karl Vlasich Sonnenuhr und Uhrzeiten Die wahre Ortszeit (WOZ) Ein wahrer Sonnentag ist der Zeitabschnitt von einem Sonnenhöchststand zum darauf folgenden Sonnenhöchststand. Die alten Sonnenuhren zeigen durchwegs die wahre Sonnenzeit für den Standort der Sonnenuhr an. Sie wird als wahre Ortszeit (WOZ) bezeichnet. Bei der WOZ ist es 12 Uhr Mittag, wenn die Sonne im Ortsmeridian steht, also den höchsten Stand in ihrem täglichen Lauf von Ost nach West erreicht hat. Mit dem Aufkommen der Räderuhren stellte man überraschenderweise Abweichungen zwischen den mechanischen Uhren und den Sonnenuhren fest. Erst Johannes Kepler löste Anfang des 17. Jahrhunderts das Rätsel, als er bewies, dass alle Planeten, also auch die Erde, nicht in Kreisbahnen, sondern sich in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen. Da die Erde ihre elliptische Bahn um die Sonne mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchläuft und die Erdachse außerdem gegen die Bahnebene geneigt ist, ist der wahre Sonnentag während des Jahres verschieden lang. Die mittlere Ortszeit (MOZ) Um ein gleichförmiges Zeitmaß zu bekommen, wie sie die mechani- schen Uhren vorgeben, wurde eine (fiktive) mittlere Sonne angenomm- men, die einen gleichmäßigen Zeitablauf garantiert. Die Differenz zwischen der wahren und mittleren Sonne bzw. wahren und mittleren Ortszeit nennt man die Zeitgleichung. Die Zeitgleichung schwankt im Laufe des Jahres beträchtlich und kann in den Monaten Februar, Oktober und November Extremwerte von rund 15 Minuten annehmen. Die Werte der Zeitgleichung können aus Tafeln oder Tabellen entnommen werden. Die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) Durch die tägliche Drehung der Erde bewegt sich für uns die Sonne scheinbar auf einer Bahn von Osten nach Westen. Orte, die von uns aus östlich liegen, haben also früher "Mittag", dh. den höchsten Stand der Sonne, Orte, die westlich von uns liegen, später als wir. Alle Orte, die auf demselben Längenkreis liegen, haben gleichzeitig "Mittag". Da sich die Erde in 24 Stunden einmal um ihre Achse, d.h. um 360°, dreht, bedeutet ein Unterschied von 1° in geografischer Länge einen Zeitunterschied von 4 Minuten. So differiert zum Beispiel die Ortszeit von Eisenstadt, auf 16°31' geogr. Länge, zur Ortszeit von Bregenz, auf 9°45' geogr. Länge, infolge des Längenunterschiedes von rund 6,8° um 27 Minuten. Durch den Übergang von der wahren Sonnenzeit zur mittleren Sonnenzeit war daher noch immer keine Vereinheitlichung der Zeiten innerhalb eines Landes gegeben. Im Jahre 1893 kam es weltweit zur Einführung der Zonenzeiten auf der Basis der Längengradeinteilung von Greenwich. Für Mitteleuropa, also auch für Österreich, war von nun an die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) maßgebend. Die Mitteleuropäische Zeit ist die mitt- lere Ortszeit der Orte auf dem 15. Längengrad östl. von Greenwich. In Österreich geht der 15. Längengrad etwa durch die Orte Gmünd (N.Ö.), Blindenmarkt, Trofaiach bei Leoben, Packalpe und Lavamünd "Vertikaluhr mit Achterschleifen, Bayern" (Kärnten). Liest man an einer alten Sonnenuhr die wahre Ortszeit WOZ ab, so muss man zwei Korrekturen anbringen um zur Mitteleuropäischen Zeit MEZ zu gelangen: Berücksichtigung der Zeitdifferenz auf Grund des Längenunterschieds zwischen dem Standort der Sonnenuhr und dem 15. Längengrad östl. von Greenwich Korrektur der Zeitgleichung. Dieser Betrag ist datumsabhängig und kann aus Tabellen entnommen werden. Moderne Sonnenuhren berükksichtigen meist die Zeitdifferenz auf Grund des Längenunterschieds in den Stundenlinien des Ziffernblatts. Oft werden auch sogenannte Achterschleifen auf einzelnen Stundenlinien angebracht, die eine Zeitgleichungskorrektur ermöglichen. alrukaba 1/2002 Ein Überblick über die wichtigsten Bauarten Alle Bauarten aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Ich möchte mich deshalb auf die wichtigsten Arten beschränken. Äquatorialuhr mit ebenem Zifferblatt Diese Sonnenuhr besteht aus einem parallel zum Himmeläquator geneigten Zifferblatt, aus dem der Wagenrad als ebene Äquatorialuhr Polstab senkrecht herausragt. Da die Sonne nur während des Sommerhalbjahres von 21.3. bis 23.9. nördlich des Himmelsäquators steht, wird die zum Himmelspol gerichtete Zifferblattfläche nur in diesem Zeitraum beleuchtet. Für das Winterhalbjahr muss die Zeit vom unteren Zifferblatt abgelesen werden. Äquatorialuhr mit ringförmigem Zifferblatt Diese Äquatorialuhr ist auf den ersten Blick nicht als solche zu erkennen. Das ringförmige Zifferblatt verläuft in Richtung des Äquatorialuhr mit ringförmigem Zifferblatt dies&das 15 Polstabes. Sehr häufig findet man diese Art der Sonnenuhren in Gärten und Parkanlagen. Äquatorialuhren haben eine Reihe von Vorteilen: Sie zeigen die Zeit für den ganzen Tag, die Gestaltung der Stundenlinien ist sehr einfach und das Zifferblatt kann gegenüber anderen Sonnenuhren verdreht werden um Ortszeitdifferenzen und die Zeitgleichung auszugleichen. ten. Neben der Anzeige der Uhrzeit können Datumslinien und sonstige astronomische Linien angebracht werden. Vertikale Sonnenuhren Die Vertikale Sonnenuhr ist die häufigste Sonnenuhrart überhaupt. Man findet sie auf Gebäuden und Mauern, wobei die meisten Uhren kunstvoll gemalt sind. Entgegen der landläufigen Meinung können vertikale Sonnenuhren auch auf Mauern errichtet werden, die nicht nach Süden ausgerichtet Vertikaluhr, Vermessungsamt Eisenstadt sind. Vertikale Sonnenuhren können auf jede beliebige Mauer gemalt werden. Die Richtung der Mauer bestimmt den Zeitraum, in dem die Sonnenuhr beschienen wird. Eine von der Südrichtung nach Osten geneigte Wand wird von morgens bis mittage, eine nach Westen geneigte Wand von mittags bis abends von der Sonne beschienen. Die Berechnung der Stundenlinien ist etwas schwieriger, da neben der geografischen Breite auch die Wandabweichung berükksichtigt werden muss. Die Bestimmung der Wandabweichung ist nicht einfach, es sind dazu aufwendige Messungen notwendig sind. Vertikale Sonnenuhren bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkei- Horizontale Sonnenuhren Wie die äquatoriale Sonnenuhr, zeigt die horizontale Sonnenuhr den ganzen Tag über die Zeit. Das Zifferblatt liegt horizontal, der Polstab liegt in der Nord-SüdRichtung und wird oft als Schattendreieck ausgeführt. Die Stundenlinien sind nicht ganz so einfach wie bei der äquatorialen Sonnenuhr zu berechnen. Die horizontale Sonnenuhr hat den Nachteil, dass man zum Ablesen nahe an die Uhr gehen muss. Auch bleibt Regenwasser auf der horizontalen Zifferblattfläche stehen, das zur Beschädigung führt. Deshalb werden horizontale Sonnenuhren meist in der Nord-SüdRichtung geneigt - man spricht von der Geneigten (Inklinierten) Horizontaluhr. (siehe Alrukaba 4/2001) Polare Sonnenuhren Bei der Vertikalen Sonnenuhr gibt es zwei Spezialfälle, bei denen das Zifferblatt in Richtung des Himmelspols geneigt ist. Die Polare Würfelsonnenuhr, Horizontal-, Vertikal-und Polaruhr Ost- bzw. Westuhr hat anstatt der strahlenförmig ausgehenden Stundenlinien, parallel liegende. Der Polstab "schwebt" parallel zur Wand und muss durch zwei Abstützungen in der Wand verankert werden. Bei der polaren Süduhr liegt das Zifferblatt ebenfalls in Richtung dies&das 16 zum Himmel-Nordpol. Man stelle sich eine Horizontaluhr vor, die so lange in der NS-Richtung geneigt wird, bis die Ziffernblattfläche zum Himmelspol zeigt. Analemmatische Sonnenuhr Zum Schluss möchte ich noch Analemmatische Sonnenuhr eine besondere Horizontaluhr erwähnen. Bei der analemmatischen Sonnenuhr ist der Schattenstab kein Polstab, sondern steht senkrecht zur Erdoberfläche. Um trotzdem die richtige Uhrzeit anzuzeigen, gibt es anstatt der Stundenlinien Stundenpunkte. Der senkrechte Schattenstab muss je nach Datum auf einem bestimmten Punkt einer Linie stehen. Das Besondere: als Schattenstab kann auch eine Person fungieren, weshalb diese Sonnenuhr auch lebende Sonnenuhr genannt wird. Literatur und Links Bei diesem kurzen Streifzug durch das Thema Sonnenuhren konnten natürlich nicht alle Aspekte besprochen werden. Wer sich tiefer mit dieser Materie beschäftigen möchte, kann auf folgende Literatur zurückgreifen: alrukaba 1/2002 "Faszination Sonnenuhr" von Arnold Zenkert, 164 Seiten mit CDROM, Verlag Harri Deutsch, 3. Auflage, 2000, ISBN 3817115792 +members.aon.at/sundials Sonnenuhren in Österreich, DI Karl Schwarzinger +http://www.infraroth.de/slinks.htm l - Mehr als 200 Links über Sonnenuhren, Daniel Roth +http://www.sundials.co.uk/ Homepage der British Sundial Society (BSS) Einige Bilder wurden der CD-ROM des Buches "Faszination Sonnenuhr" von Arnold Zenkert entnommmen Tipps und Tricks - Astronomie mit der Webcam Karl Klinger A ls ich etwa vor einem Jahr zum ersten mal Bilder sah, die von einer Webcam gemacht wurden, war ich sehr erstaunt über die gute Qualität der Aufnahmen. So beschloss ich ,mir auch eine zu besorgen.Aber welche? Durch Bilder, die ich im Internet gesehen habe, und Rücksprache mit Astronomie -Kollegen war es bald klar, dass ich eine Philips Touchcam bzw Pagecam (selbe Kamera - anderes Gehäuse) verwenden werde. Trotz ihrer Auflösung von 640 x 480 sind sehr gute Bilder möglich. Nun kam das Problem, die Kamera mit dem Okularstutzen zu verbinden. Zuerst dachte ich an eine Filmdose, da diese ja auch 1 1/4 " hat. Das war mir aber zu unstabil, also schraubte ich das Objektiv heraus und siehe da, es hatte ein M 12 x 0,5 Gewinde. Ich besorgte mir einen Adapter M 12 x 0,5 auf 1 1/4" und konnte meine ersten Experimente machen. Da ich leider keinen Laptop mit USB Anschluss hatte, mußte ich die Kamera bei meinem PC anschließen (mit 3 Meter Verlängerung). Da der Mond gerade vor meinem Fenster gut sichtbar war, hatte ich gleich ein passendes Objekt. Ich verwendete eine Russentonne und ein Fotostativ und siehe da, die Qualität war gar nicht so schlecht. Durch Gespräche mit anderen Astronomen erfuhr ich, dass es noch bessere Bilder gibt, wenn man Bilder als Videosequenz aufnimmt und dann überlagert. Diese Bilder konnten es fast mit Astrofotos von Großgeräten aufnehmen. Ausserdem erfuhr ich, dass man in den Kameraadapter umbedingt ein IR- Sperrfilter geben muss, da sonst die Bilder leicht unscharf werden. Mond, mit der Webcam fotografiert Meinen Dank möchte ich besonders an Ing Robert Schulz, ÖAA und Ing.Friedrich Sussmann, STAV aussprechen, die mir mit Rat zur Seite standen. Kameraadapter gibt es bei Astrooptik Beck unter: www.teleskope.at, die billigsten IR- Sperrfilter bei www.Baader-Planetarium.de. alrukaba 1/2002 dies&das Johannes Kepler - Der Verbesserer Marco Puhr n der letzten Ausgabe berichtete ich über Nikolaus Kopernikus, der erst am Sterbebett eine Revolution auslöste. Er bewies, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Doch er glaubte, dass sich das ganze Schauspiel in kreisförmigen Bahnen abspielt. Bis eines Tages ein deutscher Astronom namens Johannes Kepler, die Theorie der kreisförmigen Bahnen eliminierte. Geboren am 27.12. 1571 in Weil der Stadt wuchs er in eher unfreundlichen Verhältnissen auf. Doch da sein Talent schon früh erkannt wurde, schickten ihn Mäzen (Geldgeber, Gönner) auf eine Klosterschule, wo er Theologie studierte. Um 1591 wurde ihm die Magisterwürde verliehen. Doch neben der Theologie fand er auch zunehmend Interesse an Astronomie und Mathematik. Unter seinem Lehrer, Maestlin wurde er in die kopernikanische Lehre eingeführt. Im Jahre 1595 schrieb Kepler sein erstes Buch, "Astronomia nova", in welchem er versuchte, die von Kopernikus vorgegeben Kreisbahnen der Planeten mit geometrischen Körpern in Verbindung zu bringen. Das Buch brachte ihm viel Erfolg ein. Kepler, der um diese Zeit in Graz lebte, musste die Stadt wegen einer Protestantenverfolgung verlassen und ging 1600 nach Prag, wo er unter dem kaiserlichen Hofmathematiker Tycho Brahe seine Arbeit aufnahm. Ein Jahr später, nachdem Brahe starb, übernahm Kepler die Stelle als Hofmathematiker. So kam es auch dazu, dass er die Beobachtungen und Aufzeichnungen Brahes in Besitz nahm. I Kepler machte sich daran, Brahes Beobachtungen mit den Vorstellungen Kopernikus' in Einklang zu bringen, was ihm jedoch vorerst nicht gelang. Nach jahrelangem Johannes Kepler Rechnen konnte er feststellen, dass sich die Beobachtungen Brahes nur dann mit den Vorstellungen Keplers übereinstimmen, wenn sich die Planeten auf elliptischen Bahnen um die Sonne drehen. Weiters erkannte er, dass die Verbindungslinie (oder in vielen Büchern auch als Radiusvektor bezeichnet) Sonne - Planet in gleichen Zeiten gleiche Flächen überstreicht. Damit waren der Flächensatz und die beiden Keplerschen Gesetze geboren. Mit Hilfe dieser beiden Gesetze verhalf er dem heliozentrischen Weltbild zu hoher Anerkenn-ung. Außer der Theorie beschäftigte sich Kepler auch mit der Optik. Dazu verfasste er auch ein Buch, nämlich "Dioptrice" (Dioptrik). In diesem Buch begründet er die Theorie des Fernrohres und geht auf das Konstruktionsprinzip des, nach ihm benannten, Keplerschen Teleskopes ein. Dazu sei etwas gesagt: Das Keplersche Teleskop ist ein Linsenteleskop, bei dem die Vergrößerung durch eine Sammellinse erreicht 17 wird, die hinter dem Brennpunkt liegt. Bei dem fast ähnlichen Galileischen Fernrohr wird als Okular eine Zerstreuungslinse verwendet, die zwischen Objektiv und Brennpunkt liegt. Keplers Ruhm stieg, doch konnte ihm nur ein kleiner Teil seines Gehaltes ausgezahlt werden. Deshalb musste er Kalender und Horoskope anfertigen, um zusätzlich Geld zu verdienen. Obwohl Kepler von der Unsinnigkeit der Horoskope überzeugt war, beschäftigte er sich, ebenfalls wie Brahe, trotzdem mit Astrologie. Nach dem Tod seines Arbeitgebers und Beschützers Kaiser Rudolf II. ging er 1612 nach Linz, um an einem Gymnasium zu unterrrichten. Erst zehn Jahre nach den ersten beiden Keplerschen Planetengesetzen erschien das dritte in seinem 1619 erschienen Buch "Harmonices mundi". Es lautet: "Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten sind proportional zu den Kuben der großen Bahnhalbachsen." Einfach gesagt, wenn man die Umlaufzeit eines Planeten in Jahren weiß, kann man sich Mithilfe dieser Formel die mittl. Entfernung des Planeten zu Sonne in Astronomie Einheiten (AE) ausrechnen und umgekehrt. Obwohl Kepler am Zenit seiner Karriere stand, blieb sein Leben nach wie vor von schweren Sorgen belastet. Seine Kinder starben und seine Mutter wurde als Hexe angeklagt. Im Jahre 1630 reiste Kepler wegen seiner Gehaltsrückstände zum Reichstag nach Regensburg, wo er an den Folgen der Reise am 15. November desselben Jahres starb. Quellen: Lexikon der Astronomie, Astronomie BAA-Vereinstreffen NORD - jeden 1. Freitag/Monat, Parkhotel Neubauer in Bad Sauerbrunn BAA-Vereinstreffen SÜD - jeden 3. Freitag/Monat, Gasthaus Huber in Unterschützen dies&das 18 alrukaba 1/20002 Rezension über “Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2002 Jürgen Stöger Ahnerts Astronom. Jahrbuch 2002 ISBN: 3879739641 Preis: € 15,50. A hnerts Astronomisches Jahrbuch 2002 gefällt mir im Vergleich zu anderen astronomischen Jahrbüchern besonders gut. Der "Ahnert" bietet jedem etwas, dem Anfänger aber auch dem fortgeschrittenem Himmelsbeobachter. Wie andere astronomische Jahrbücher ist auch der Ahnert in monatliche Kapitel untergliedert, in denen man Infos über Sichtbarkeiten der Sonne, des Mondes, der Planeten, Asteroiden, Kometen, Sternhaufen und Galaxien findet. Spektakuläre Ereignisse wie die totale Sonnenfinsternis am 4. Dezember 2002 über dem südl. Afrika werden ausführlich beschrieben. Das Kapitel Reisetipps verrät Astrourlaubern, wo sie (noch) ideale Beobachtungsplätze vorfinden. Neben Namibia werden u.a. auch die Ebenwaldhöhe und die Emberger Alm in Österreich erwähnt. Alle Informationen werden durch farbige Diagramme, Karten und einem separaten Tabellenteil übersichtlich präsentiert. Zusätzlich geben erfahrene Autoren praktische Tipps zur eigenen Beobachtung und berichten über herausragende Himmelsereignisse des Vorjahres. Das Buch enthält auch zwei lesenswerte Artikel über Mond- und Planeten-beobachtung, die vor allem für Anfänger interessant sind. Einsteigern hilft das mit farbigen Astrophotos reich illustrierte Jahrbuch, sich am Himmel zurechtzufinden. Naturfreunde erfahren, worauf sie bei der Beobachtung atmosphärischer Farbenspiele besonders achten sollten ("Wie kommen die Farben in die Wolken"). Es sind aber auch kleine Details wie etwa der grafische Mondphasenkalender 2002, der auf einer Seite zusammengefasst wurde sowie die monatl. Diagramme für Anfang und Ende der astronom. Dämmerung, die mir sehr gut gefallen. Im Vergleich zu anderen astr. Jahrbüchern kommt auch der Bereich Deep-Sky nicht zu kurz. Für jeden Monat gibt es eine Auswahl an Objekten, mit Koordinaten und mit Bildern, jedoch ohne Aufsuchkarte. Fortgeschrittene Amateurastronomen finden alle Daten, die sie für erfolgreiche Detailbeobachtungen benötigen. Astro - Basar - Astro - Basar - Astro - Basar - Astro - Basar +Neuwertiger (4 Monate alt) Justierlaser "ICS Collimaster" von Intercon-Spacetec für die perfekte Kollimation von Newton Teleskopen inkl. Schutzbehälter, Mittenmarkierung und dem Justierbuch "Newton Collimation" von Birkmaier für € 180,- statt NP € 225,--. +Verkaufe Okular Baader Eudiaskopisch, 5-Linsen, 1 1/4" Einsteckdurchmesser, für € 56,-- statt NP € 112,Jürgen Stöger, eMail:[email protected]. Tel. 0699/10759823, 2700 Katzelsdorf/Wr.Neustadt, Finkengasse 9, Frohsdorfer Sdlg. +Montierung 50 mm-Achsen: Schweres Achsenkreuz, geschweißt aus 5 mm-Blechen, grundiert mit Rostschutzfarbe, 50 mm-Achsen in Kugellagern, große Geräte-Montageplatte, 2 große Gegengewichte sowie Grundplatte für Säule, gegen € 72,- und Abholung billig abzugeben. Feststellschrauben sind vorhanden, aber noch keine Feinbewegungen. Für visuelle Beobachtungen verwendbar, jedoch können Feinbewegungen angebaut werden, da auf den Achsen genug Platz ist. Die Montierung befindet sich in meinem Garten in Neulengbach/Tausendblum. Herbert Csadek, eMail: [email protected] +Teleskop plus Montierung: Soligor MT 800 Teleskopset (Teleskop plus parallaktische Montierung), Okular HP, Lanthanum 7,5mm LER, Okular Plössl 25mm, Mondfilter, Soligor Motorantrieb, Soligor Kameraadapter, Soligor T2-Ring für Canon (vielleicht auch andere), Barlow-Linse 2x. Alles zusammen um nur € 1.380,78. Alles in TOP-Zustand!! Falls Interesse besteht, bin ich gerne bereit über Genaueres zu informieren. Marco Puhr, www.astromarco.at.gs, eMail: [email protected] CELESTRON C90 mit Zubehör, zum Anbot von € 574,- (Neupreis € 1148,-) Werner Lackner, Schubertstrasse 4, 2620 Neunkirchen,Telefon: 02635/66110 oder 0664/4006103 alrukaba 1/2002 beobachten Beobachtungsbericht vom 26.1.2002 Martin Weikmann Anwesend: Heinz Brunner, Kurt Racek, Markus Vertesich, Martin Weikmann Geräte: Meade ETX 90 mm (Weikmann), + Refraktor 60/900 (Vertesich) Beobachtungsort: Unterschützen ei beinahe Vollmond war von vorneherein klar, daß Deep-sky Objekte nicht wirklich in Frage kommen, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Zunächst haben wir uns daher einmal den Jupiter vorgenommen, mit seinen galileischen Monden. Trotz großer Nähe zum beinahe vollen Erdmond konnten wir bei genauerem Hinsehen auch 2 Wolkenbänder und ganz schwach auch eine geringe Verdunklung der beiden Polkappen erkennen. Markus konnte dann bei 100facher Vergrößerung bei den Wolkenbändern sogar einige Wirbelstrukturen erkennen. Als näch- B stes war Saturn an der Reihe, nicht nur die Ringe, sondern auch Titan waren schön sichtbar. Eines der wenigen Deep-Sky Objekte, die auch in mondhellen Nächten zugänglich sind, ist am Winterhimmel der Orionnebel. Beide Teleskope wurden daraufhin eingestellt, und nach kurzer Zeit konnten wir diesen auch tatsächlich finden und erkennen, genauere Details waren allerdings natürlich nicht drin. Als nächstes wurden dann die Fernrohre weggestellt, um uns auch den Sternbildern zu widmen. Die Lage und Form von Orion, Canis Major, Lepus, Taurus, Auriga, Cassiopeia, Ursa Major, Perseus, Draco, Triangulum wurden besprochen und anhand von drehbaren Sternkarten nachvollzogen. Von Ursa Minor konnten unter den vorliegenden Bedingungen nur Polaris und Kochab und Pherkad sicher gefunden werden. 19 Von Orion konnten wir sogar mit einiger Mühe die weniger bekannten Schildsterne finden. Als Abschluß versuchten wir noch einige Doppelsterne zu finden: zunächst Alkor (im Großen Bären), den wir gut aufgelöst erkannt haben, und schließlich haben wir auch den Doppelstern Gamma Andromedae gesucht und gefunden. Dieser Doppelstern macht sich hervorragend in kleineren Teleskopen, da man bereits mit diesen Geräten die beiden Komponenten leicht trennen kann. Der hellere Stern ist 2,2 mag hell, während der schwächere auf 5 mag kommt. Da beide verschiedene Farben (grünlich-blau und orangegelb)besitzen, gehören sie zu den prächtigsten Doppelsternen am Himmel. Schließlich aufziehender Nebel hat uns zum Abbruch der Beobachtung veranlaßt, aber immerhin, haben wir doch alle das Gefühl gehabt, einiges gesehen zu haben. Die erste Adresse in der Astrofotografie Gerald Rhemann www.astrostudio.at