Alrukaba - Homepage of burgenland.astronomie.at

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Ausgabe
1/2002
Magazin der Burgenländischen
Amateurastronomen
Burgenländische Amateurastronomen
c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2, A-7202 Bad Sauerbrunn
“Houston , wir haben ein
Problem!
Statt Sterne sehe
ich so komische
Dinger ...”
Aktuelles
Skywalker
Aktivitätsberichte
BAA-Süd
Artikelreihe
Große Astronomen
Seite 9
Seite 6
Seite 17
alrukaba 1/2002
3
inhaltsverzeichnis
Inhalt
Editorial
10. ord. Vollversammlung . . . . . . . . 04
Liebe Leserinnen und Leser!
BAA-Vereinsteleskop . . . . . . . . . . . 05
Schon wieder sitze ich hier und schreibe das AlrukabaEditorial - ein Wahnsinn, wie die Zeit verfliegt. Diesmal
hatte ich doch einige Bedenken, ob ich es schaffen würde,
die Alrukaba fristgerecht fertigzubekommen. Immerhin
befinde ich mich mitten im Hausbau und noch dazu ließ
mich mein PC eine Zeitlang im Stich. Aber schließlich hat
doch noch alles geklappt. Auch Ronny steuerte wieder
eine super Zeichnung bei.
Ein lautes DANKE an alle!
Der Sprung ins neue Jahr ist also alrukabamässig recht
gut gelungen - und heuer steht uns wieder ein
Großereignis bevor: 10 Jahre BAA. Ihr könnt schon
gespannt sein, was sich der neue - vergrößerte - Vorstand
für die große Feier einfallen lässt.
Wenn Ihr die Alrukaba jetzt durchblättert, werdet Ihr
einen Bericht über die heurige Vollversammlung vorfinden, in der die Weichen für ein neues BAA-Jahr gestellt
wurden. Unser neues Vereinsteleskop wurde geliefert und
Jürgen hat es sich gleich unter den Nagel gerissen ...:-))
Der Skywalker ist natürlich auch wieder dabei, ebenso
wie der zweite Teil des tollen Sonnenuhrartikels von Karl
und auch die “Alten Astronomen” statten uns wieder einen
Besuch ab. Einige Buchrezensionen und Infos über die
Süd-Gruppe runden die Zeitung ab.
BAA-Süd . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07
Saturnbedeckung . . . . . . . . . . . . . . 08
Skywalker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09
Skywalker-Karte . . . . . . . . . . . . . . 10
Skywalker-Daten . . . . . . . . . . . . . . 11
Rezension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Planetensichtbarkeit . . . . . . . . . . . . 13
Sonnenuhren . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Grosse Astronomen . . . . . . . . . . . . 17
Rezension, Astro-Basar . . . . . . . . .18
Beobachtungsbericht . . . . . . . . . . . .19
Viele klare Nächte wünscht Euch
Claudia
Herausgeber:
Burgenländische
Amateurastronomen
Info-Telefon: 02687/54159
Erscheinungsweise:
unregelmässig
Titelbild: Ronny Kikowatz
Zustimmung der Redaktion veröffentlicht werden. Alle Rechte
vorbehalten, der Gerichtsstand
ist 7000, Eisenstadt.
Redaktion:
e-mail: [email protected]
Willst Du auch schreiben?
Artikel und Beobachtungsberichte
werden gerne von der Redaktion
entgegen genommen (1 A4-Seite
= 640 Wörter).
Die Meinung der Artikel muß nicht
mit der Meinung der
Herausgeber übereinstimmen.
Alle Autoren sind für ihre
Artikel selbst verantwortlich.
Urheberrecht:
Alle in der ALRUKABA erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit
Viel Spaß mit dieser neuen
Ausgabe der Alrukaba!
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Karl Klinger, Marco Puhr, Ronny
Kikowatz, Jürgen Stöger, Karl
Vlasich, Erich Weber, Martin
Weikmann, Viktor Wlaschitz.
Layout: Claudia und Peter List
internes
10. ordentliche Vollversammlung
4
Erich Weber
m 4. Jänner fand die 10.
ordentliche
Vollversammlung der Burgenländischen Amateurastronomen statt.
Zunächst musste die Versammlung auf Grund zuwenig anwesender stimmberechtigter Mitglieder
um 30 Minuten verschoben werden.
Knapp nach 19.30 Uhr konnte dann
aber im fast bis zum letzten Platz
gefüllten Seminarraum des Parkhotels Neubauer die Vollversammlung beginnen.
A
und Ganzen in der Schriftführermappe einzusehen.
Im Jahr 2001 erschienen vier
Ausgaben der Alrukaba. Seit
Anfang des Jahres ist die Alrukaba
auch online abrufbar.
Kassier: Erich Weber
Präsentation des Kassaberichtes
Berichte der
Vorstandsmitglieder
Zeugwart: Martin Lovranich
Seit Beginn des Jahres 2001 besitzt
der Verein ein eigenes Kammerl in
unserem Seminarraum, wo das
gesamte Vereinsinventar gelagert
wird. Somit stehen für alle
Mitglieder die Bibliothek bzw. das
"Zeug" für Entlehnungen zur
Verfügung. Der gesamte Bestand
kann neuerdings auch über unsere
Webseiten abgerufen werden. Im
Kammerl ist ein großes Regal
zusätzlich zum bestehenden Kasten
geplant, um alle Sachen gut verstauen zu können - hier gilt der Dank im
besonderen unserem Mitglied Karl
Klinger, der sich zur Montage bereit
erklärt hat. Es ist geplant, alle
Zeitschriften auch im neuen Jahr zu
abonnieren.
Neuanschaffungen bzw. Sachspenden: Abonnement von einigen
Zeitschriften (Sky & Telescope,
Star Observer, etc.), Bücher (z.B.
zwei Buchspenden von Herbert
Csadek, Kosmos Himmelsjahr
2002), Software (z.B. Spende von
Ludwig Grandy), Sternkarten für
Einsteiger, Vereinsteleskop (10 Zoll
Dobson).
Schriftführer, Koordinatorin Alrukaba: Claudia List
Der Schriftverkehr ist im Großen
Der neue Vorstand - Martin, Günter,
Claudia, Erich u. Karl, v.l. - mit dem
neuen Dobson
Rechnungsprüfer: Klaus Jandl
Keine Beanstandungen - alle
Buchungen korrekt.
Bericht des Vereinsvorsitzenden:
Erich Weber
24 Vereinstreffen im Nord- und
Südburgenland sowie die zehn
Vorträge und Workshops machten
das Jahr 2001 zum bisher erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte. Sieben Beobachtungsabende
ergänzten die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres.
Regelmäßige Vereinstreffen mit
drei Vorträgen in Unterschützen und
zwei öffentlichen Beobachtungsabenden in Stegersbach und Unterschützen mit jeweils 80 Besuchern
zeugen von der positiven Entwicklung der neu gegründeten Gruppe
Süd der Burgenländischen Amateurastronomen.
Die Schwerpunkte der Vereinsarbeit lagen wie schon in den Jahren
zuvor in der Organisation der
Vereinstreffen, der Internetpräsenz
(zahlreiche Webseiten, themenbezogene eMaillisten), der Vereinszeit-
alrukaba 1/2002
schrift "Alrukaba" sowie in der
Durchführung von Beobachtungsabenden.
Entlastung
Der Vorstand wurde einstimmig
entlastet.
Vergabe des Stimmrechtes an
Mitglieder
Folgenden Mitgliedern wurde einstimmig das Stimmrecht verliehen:
Karl Binder (Münchendorf), Heinz
Brunner (Rechnitz), Karl Klinger
(Göttlesbrunn),
Kurt
Racek
(Mariasdorf), Otto Schachhuber
(Stadtschlaining), Günter Szolderits
(Antau).
Wahl des Vorstandes und Rechnungsprüfers
Der Antauer Erich Weber (Kassier)
und Claudia List aus Brunn/Pitten
(Koordination der Vereinszeitschrift
"Alrukaba") wurden in ihren
Funktionen bestätigt. Neu in den
Vorstand kamen Günter Szolderits
aus Antau (Schriftführer), Karl
Klinger aus Göttlesbrunn (Zeugwart) und Martin Weikmann aus
Unterschützen (Koordination der
"Gruppe Süd").
In das Amt des Rechnungsprüfers
wurde wie in den vergangen Jahren
Klaus Jandl aus St. Georgen
gewählt. Gemäß dem Vereinsstatut
wählten die fünf Vorstandsmitglieder anschließend aus ihrer Mitte
Erich Weber zum (alten und) neuen
Vorsitzenden.
Mitgliedsbeitrag
Bei der Festsetzung des Mitgliedsbeitrages gab es auf Grund der
Euro-Umstellung einige Diskussionen.
Schlussendlich kam es zu einer
Abstimmung, bei der mehrheitlich
beschlossen wurde, den Beitrag für
aktive Mitglieder auf 15 Euro zu
erhöhen. Die letzte Erhöhung des
Beitrages liegt bereits sieben (!)
Jahre zurück. Der Beitrag für unterstützende Mitglieder beträgt ab
sofort ebenfalls 15 Euro.
alrukaba 1/2002
Voranschlag 2001
Der Kassier stellte den Voranschlag
für das Jahr 2002 vor, wobei der
größte Posten der Einnahmenseite
die Mitgliedsbeiträge darstellen, der
größte Posten der Ausgabenseite auf
den Ankauf von Literatur und
Geräten sowie auf die Öffentlichkeitsarbeit entfallen. Der Voranschlag wurde einstimmig angenommen.
Anträge
+Renovierung des älteren Vereinsteleskops - angenommen
5
internes
+Anschaffung einer Leinwand angenommen
+10 Jahres-Feier: Nach längerer
Diskussion wurde auch eine Lösung
für die 10 Jahres-Feier gefunden. Es
wird im September an einem Abend
diese Feier stattfinden. Dabei werden einige BAAler Kurzvorträge
halten und eventuell ein sehr
bekannter vereinsexterner Vortragender einen Festvortrag halten.
Ein paar Tage/eine Woche später
soll ein öffentlicher Beobachtungsabend (Space-Night in Neudörfl?)
die Feierlichkeiten abschließen.
Neues Vereinsteleskop:
Das genaue Protokoll zur Vollversammlung kann bei Bedarf von
Mitgliedern beim Schriftführer angefordert werden.
Nach dem Ende der Vollversammlung stellte Jürgen Stöger
noch das Vereinsteleskop vor und
präsentierte Franz Gruber seine
neuesten Dias ("Von der Astronomie zur Biologie").
Als Abschluss des Abends gab es
vor dem Parkhotel die ersten
Beobachtungsversuche mit dem
neuen Vereinsteleskop.
Starsplitter 10"-f/6 Tube
Jürgen Stöger
itte Dezember 2001 kam
die erste Lieferung des
Vereinsteleskops
in
unserem
Vereinslokal, Parkhotel Neubauer,
Bad Sauerbrunn an.
Das Gerät wurde Mitte des Jahres
bei Hrn. Grab, Grab Astro Tech
bestellt und war früher als erwartet
eingetroffen. Wir hatten somit ein
schönes Weihnachtsgeschenk.
M
Größenvergleich: Dobson - Jürgen
Stöger (1,70m)
Die Lieferung war jedoch noch
nicht vollständig. Es fehlte der
Tubus mit Spinne und auch noch
andere Teile. An ein Zusammenbauen des Gerätes war daher nicht
zu denken.
Der Hauptspiegel von Zambuto
war separat sorgfältig verpackt,
“Dr.”Stöger und “Dr.” Wlaschitz mit
dem Hauptspiegel des Dobson
auch ein Prüfprotokoll mit einer
ausführlichen zweiseitigen Erklärung von Carl Zambuto lag bei. Die
bestellten lambda/20 p.t.v werden
laut Prüfprotokoll übertroffen.
Zambuto beschreibt auch noch den
Zustand des Spiegels mit "smooth,
balanced diffraction ring, good
edge, microfinish is very good".
Performance - der Spiegel soll
500x ohne erkennbaren Einbruch
im Bild leisten, beste atmosphärische Bedingungen, saubere Kollimation, gutem Fangspiegel natürlich vorausgesetzt.
Wie wir wissen, Papier ist geduldig, erst im praktischen Einsatz am
Stern und wenn das Interferometer
von Alois Virag einsatzbereit ist,
werden wir wissen, woran wir sind.
Ein erster Ronchi-Test von
Thomas Illedits, Manuel Pöttscha-
cher und Alois Virag verlief zufriedenstellend und zeigte keine groben
Mängel - wenn dann hätten wir
wirklich eine Gurke gezogen:-)
Auch dem Fangspiegel lag ein
Prüfprotokoll bei. Kurz vor
Weihnachten kam dann die zweite
Lieferung, die diesmal den Okularauszug von JMI sowie den
Hartpapiertubus enthielt. Das Tubusinnere zeigt einen leichten
Mangel, - es hat sich ein Teil gelöst
- der sich durch Verkleben aber wieder beheben läßt. Rund um den
Okularauslaß ist ein ca. 15 cm großes quadratisches Samtstück
geklebt - natürlich mit einem Loch
beim Okularauslaß:-)
Es sind bereits Bohrungen vom
originalen Okularauszug vorhanden. Viktor Wlaschitz und ich haben
internes
6
dann noch vor Weihnachten das
Gerät
zusammengebaut.
Der
Okularauszug wurde von uns leicht
schief montiert, was zu einer verkippten Fokalebene führte. Das Bild
im Dobson war grauslich. Es war
nur eine Seite im Okular scharf zu
stellen, die andere blieb unscharf.
Ende Jänner waren dann Wolfgang
"Howdi" Howurek und Walter
Koprolin bei mir zu Gast, um den
Newton von Grund auf zu justieren.
Es wurde der Hauptspiegel in der
Spiegelfassung mittig zentriert, das
Wolfgang Howurek und Walter
Koprolin, 27.1.2002
alrukaba 1/2002
Problem mit dem Okularauszug
wurde behoben und der richtige
Offset
wurde
eingestellt.
Schließlich haben wir das System
mit Howdis Justierlaser von AstroSystems justiert. Wie üblich ließ das
Wetter an diesem Abend keinen Test
des Vereins-Dobson zu. Ein paar
Tage darauf war Jupiter im 22 mm
Panoptic trotz extrem unruhiger
Luft schön scharf abgebildet, die
Justierung passt also. Weitere Tests
werden in den nächsten Wochen folgen.
BAA-Süd, eine Bilanz über Aufbau und Veranstaltungen
Martin Weikmann
N
icht ganz zehn Jahre wird
unser Verein im September,
doch in der Zwischenzeit können
wir auch noch einen weiteren
Geburtstag begehen: Die Gruppe
Süd des Vereins ist auch bereits ein
Jahr alt.
Spätestens im Sommer 1999, als
die Sonnenfinsternis des 11. August
das ganze Burgenland in ihren Bann
gezogen hat, machen sich auch im
Süden die Astronomieinteressierten
bemerkbar und versuchen diese,
ihre Interessen auch innerhalb der
BAA auszuleben.
Gasthaus Huber in Unterschützen
Bestanden die Aktivitäten anfangs oft einfach in Besuchen von
Vorträgen in Bad Sauerbrunn, die ja
dort in regelmäßigen Ab-ständen
stattfinden, so keimte doch bald
auch die Idee, eigene regelmäßige
Veranstaltungen im Süden durchzuführen. Am ersten Freitag im November 2000 war es dann schließ-
lich soweit, das erste Vereinstreffen
Süd wurde im Gasthof Huber in
Unterschützen mit einem interesssanten Vortrag von Erich Weber
unter reger Anteilnahme der angereisten Interessenten ein voller
Erfolg.
Im Laufe der folgenden Monate
wurden dann die regulären Treffen
Süd jeweils 2 Wochen nach dem
entsprechenden monatlichenTreffen Nord (Bad Sauerbrunn) zu einer
Institution, und in der Zwischenzeit
hat sich bereits eine kleine, aber
treue und interessierte Gruppe von
Hobbyastronomen gebildet, die
regelmäßig diese Treffen besucht,
um mit Gleichgesinnten Gedankenaustausch zu betreiben.
Natürlich haben in der Zwischenzeit auch wieder einige Vorträge
stattgefunden, wie beispielsweise
der Filmvortrag von Herbert Csadek
über den Sternenhimmel im Herbst,
oder der Erfahrungsbericht über den
Einsatz von Digitalkameras in der
Astronomie von Oswald Drobinc,
oder auch der astronomische Reisevortrag von Erich Weber über
Australien.
Natürlich sind auch die Beobachtungen angelaufen, einen Auftakt
bildete die totale Mondfinsternis am
9. Jänner 2001, weiteres können wir
bereits auf 2 erfolgreiche öffentliche Beobachtungsabende in Stegersbach und Unterschützen zurückblicken.
Wir versuchen zur Zeit, eine
Fortsetzung dieser Aktivitäten zu
organisieren, und auch für die
Vereinstreffen Vortragende zu gewinnen.
v.l.: Martin Weikmann, Otto
Schachhuber, Kurt Racek, Heinz
Brunner, Markus Vertesich und
Johannes Feichtinger
Es ist sicher so, daß wir zur Zeit
noch in einer Anfangsphase stekken, die jedoch für die Zukunft eine
erfreuliche Entwicklung hoffen läßt.
Kontakt:
BAA Süd, c/o Martin Weikmann,
Unterschützen 18, 7400 Oberwart,
eMail: [email protected],
Telefon: 0676/5305082
alrukaba 1/2002
7
aktuelles
Wichtige Termine und Ereignisse in Österreich und drum herum
Erich Weber
So, 31. März: Zeitumstellung
Die Uhr wird von Winter- auf
Sommerzeit umgestellt: 2 Uhr MEZ
= 3 Uhr MESZ
*****
13. / 14. April: Star Party in
Falera (Schweiz)
Die Astronomische Gesellschaft
Graubünden organisiert eine Star
Party in der wunderschönen
Bergwelt von Falera. Natürlich sind
alle recht herzlich eingeladen und
wir freuen uns auf ein zahlreiches
Erscheinen. Bei schlechter Witterung würden wir die Star Party auf
den Samstag 11. Mai verschieben.
Weitere Infos:
- Astronomische Gesellschaft Graubünden: http://agg.astronomie.ch/
- StarParty:http://agg.astronomie.
ch/AGG/star_party.htm
*****
20. - 21. April: 1. Österreichischer
Astronomie-Tag in Michelbach
Seit vielen Jahren wird auf der ganzen Welt einmal im Jahr der
"Astronomy Day" begangen. An
diesem Tag soll sich speziell die
Astronomie der Bevölkerung öffnen
und ein Bewußtsein für den
Sternenhimmel, seine Beobachtung
und deren Stellenwert für Kultur
und Gesellschaft schaffen. In
Österreich wurde diese Aktion bis
dato nicht verfolgt.
Die Wiederbelebung der "Tagung
der öster. Amateurastronomen"
wurde nun zum Anlaß genommen,
einen ersten "Astronomie-Tag" in
Österreich durchzuführen. Veranstaltungsort ist die Michelbachhalle
in Michelbach in Niederösterreich.
Weitere Infos:
- "Astronomie-Tag" in Österreich:
http://www.waa.at/astronomyday
*****
8. bis 12. Mai: 11. ITV
Jedes Jahr um Christi Himmelfahrt
(Neumond!) findet das internationale Teleskoptreffen am Vogelsberg
(ITV) statt. Hier treffen sich
Amateurastronomen nicht nur aus
ganz Deutschland, sondern auch aus
den umliegenden Ländern, so daß
sich eine illustre Gesellschaft ergibt.
Alle Sternfreunde sind herzlich
zur gemeinsamen Beobachtung eingeladen, mit und ohne eigenes
Teleskop.
Die Hochebene Vogelsberg liegt
zentral (nahe Fulda) und bietet gute
astronomische Bedingungen (visuell bis 6,8 mag). Uns steht eine
komplette Sportanlage mit Vereinsheim zur Verfügung. Die Veranstaltung findet auf jeden Fall statt, auch
bei schlechten Wetterprognosen.
Rasenflächen für Teleskopaufstellung und Camping / Wohnwagen
sind reichlich vorhanden.
Weitere Infos:
- Internationales Teleskoptreffen am
Vogelsberg (ITV): http://www.teleskoptreffen.de
*****
9. - 11. Mai: 6. Nö Teleskoptreffen
Das jährlich vom Verein "Antares Nö Amateurastronomen" auf der
Ebenwaldhöhe veranstaltete niederösterreichische
Teleskoptreffen
(NTT) entwickelt sich immer mehr
zum astronomischen Event für die
österreichischen Amateurastronomen.
2001 haben das hochkarätige
Vortragsprogramm und das zeitweise schöne Wetter über 120
Amateurastronomen zur Teilnahme
am NTT bewegt.
Weitere Infos:
- Verein "Antares - Nö Amateurastronomen": http://www.noe-sternwarte.at/
*****
9. bis 11. Mai: Sonnentagung in
Bollmannsruh (Deutschland)
2002 findet die alljährliche
Sonnentagung vom 9. bis 11. Mai in
Bollmannsruh am Beetzsee (rund
40 Kilometer westlich von Berlin
zwischen den Städten Brandenburg
und Nauenstatt) statt.
Diesmal wird u.a. das 25jährige
Bestehen des Mitteilungsblattes
SONNE gefeiert. Veranstaltet wird
die Tagung von Amateursonnenbeobachtern, die das seit 1977
erscheinende Mitteilungsblatt SONNE ehrenamtlich herausgeben und
auch als Fachgruppe Sonne der VdS
e.V. engagiert sind.
Das Tagungsprogramm umfasst
zwei Fachvorträge von Sonnenphysikern, zahlreiche Vorträge vom
Amateuren - hier besteht für jeden
die Möglichkeit, selbst einen Vortrag zu halten, einen mehrstündigen
Einführungskurs in die Sonnenbeobachtung, eine Exkursion, die Jubiläumsfeier und viel Gelegenheit
zum Austausch von Erfahrungen.
Weitere Infos:
- Sonnentagung: http://www.sonnetagung.de
- VdS e.V.: http://www.vds-astro.de
*****
25. Mai, 10 bis 18 Uhr: 18. ATT in
Essen
18. Astronomiebörse (ATT) in der
Gesamtschule Bockmühle (Ohmstraße 32) in Essen (Deutschland).
Infos gibts ab Mitte März vom
Verein für Volkstümliche Astronomie Essen e.V., Weberplatz 1, D45127 Essen.
*****
7. bis 16. Juni 2002: ScienceWeek
Austria 2002
Im Rahmen der ScienceWeek
Austria präsentieren Universitäten,
Fachhochschulen, Schulen, wissenschaftliche Vereine und Unterneh-
aktuelles
8
men sich und ihre Erkenntnisse allgemein verständlich und oft humorvoll inszeniert in allen Bundesländern Österreichs in Kaufhäusern,
Banken, Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen etc.
Weitere Infos:
- ScienceWeek Austria: http://www.
scienceweek.at
*****
Freitag, 21. Juni: Sommerbeginn
um 15:24 Uhr
*****
4. - 6. Oktober: 18. ITT in
Kärnten
Das 18. internationale Teleskoptreffen findet wieder auf der
Emberger Alm in Kärnten statt.
Dieser Ort hat sich hervorragend
bewährt, da er neben erstklassigen
Beobachtungsbedingungen auch
eine sehr gute Infrastruktur bietet.
Alljährlich im September wird
Kärnten
zum
Mekka
der
alrukaba 1/2002
Hobbyastronomen. Bis zu vierhundert Sternfreunde nutzen die erstklassigen Bedingungen auf 1800m
Seehöhe, um ihre Teleskope bis an
die Leistungsgrenze zu treiben.
Weitere Infos:
- 18. Internationales Teleskoptreffen: http://www.itt-astro.de/
- Emberger Alm:
http://www.alpsat.at/
Saturn hinterm Mond
Erich Weber
A
m 3. November fand die
erste von zwei Bedeckungen
des Ringplaneten Saturn durch
unseren Mond im Herbst 2001 statt
(die zweite am 1. Dezember war
wegen Schlechtwetters leider unbeobachtbar).
Bedeckungen von Planeten durch
unseren Mond sind zwar selten, die
relativ geringen Abweichungen in
den Bahnebenen der verschiedenen
Himmelkörper sorgen jedoch dafür,
dass sie auch wieder nicht zu selten
eintreten. Zuletzt war dies 1997 der
Fall, die nächsten bei uns sichtbaren
Saturnbedeckungen finden am 16.
April 2002 (jedoch sehr ungünstig
wegen Horizontnähe) sowie am 2.
März und 22. Mai 2007 statt.
Equipment in Erich Weber´s Garten
Am 3. November - zwei Tage
nach Vollmond - schob sich der
Mond - der zu diesem Zeitpunkt
rund 40° über dem Osthorizont
stand - von rechts (= Westen)
kommend knapp nach 22 Uhr (alle
Zeiten in MEZ) vor den Saturn. Das
Verschwinden des Planeten inklusive Ring dauerte etwa 90 Sekunden.
Nach etwas mehr als einer Stunde
tauchte der Planet am rechten (westlichen) Mondrand wieder auf.
Im Burgenland war das Wetter
nicht allzu gut. So hatten drei BAAMitglieder (Johannes Gottsbachner,
Günter Szolderits und Erich Weber)
in
Antau nur wenig Glück. Obwohl es
um 20 Uhr dort noch sehr gut ausgesehen hat, kamen dann leider
zahlreiche Wolken, die schlußendlich die Beobachtung des Bedeckungsbeginns kurz nach 22 Uhr
unmöglich machten.
Glücklicherweise verbesserte
sich die Situation bis zum Bedeckungsende soweit, dass dieses wenigstens teilweise beobachtet werden konnte. Es war schon sehr interessant mitanzusehen, wie der Saturn
scheinbar aus dem Nichts (dunkler
Mondrand!) auftauchte.
Als Beobachtungsgeräte wurden
ein 12" LX200 (mit Videokamera
im Fokus), ein 8" SC von Celestron
sowie zwei Feldstecher verwendet.
Auf einem Monitor konnten alle
Anwesenden das Geschehen im
Teleskop live miterleben.
Auch im Süden unseres Bundeslandes war die Situation nicht bessser; hier Martin Weikmanns Bericht
aus Unterschützen:
Am Samstag habe ich mit viel
Vorfreude mein Teleskop vorbereitet, um am Abend die Saturnbedeckung beobachten zu können. Als ich
dann so gegen dreiviertel zehn
gegen Himmel schaute, war er zwar
mit einigen Wolken bedeckt, aber
der Mond schaute noch heraus. Ich
stellte mein Meade noch ein, und
sah tatsächlich Saturn ganz in der
Nähe des Mondes.
Ganz kurz hatte ich sogar Glück,
und ich konnte sogar etwa um 22:01
den ersten Kontakt (also das beginnende Verschwinden des Saturnringes hinter dem Mond) - wenn
auch nicht bei optimaler Sicht, aber
doch beobachten. Allerdings zogen
alrukaba 1/2002
sich die Wolken schon ziemlich
rasch vor dem Mond zusammen,
und schon der zweite Kontakt blieb
mir durch eine dichte Wolke verborgen.
Als ich nach knapp einer Stunde
wieder hinausschaute, sah es noch
katastrophaler aus. Der Mond war
aktuelles
für mich unsichtbar.
Einige Minuten später konnte ich
dann den Mond wieder sehen, eindeutig den Saturn daneben. Also leider nichts mit der Saturnbedeckung.
9
Bedeckung machen. Bei Fritz
Lensch in Lilienfeld verzogen sich
15 Minuten vor 22 Uhr die Wolken
und gaben den strahlenden Mond
frei. Die Nachführung mit dem verwendeten 10 Zoll Dobson
(Brennweite 1600 mm) war nicht
einfach aber möglich. Mit einer
umgebauten Webcam Philips Vesta
(je 100 Einzelbilder mit dem
Astrovideo-Programm Giotto bearbeitet) machte er aber einige tolle
Bilder.
Fritz Lensch gelangen diese beiden
Bilder von Saturn.
Franz Gruber fotografierte den
Saturnaustritt in Pitten.
fast nicht mehr zu erkennen, so
dicht waren die Wolken am Himmel. Ich versuchte noch, die ungefähre Position des Mondes im
Fernrohr nachzukorrigieren, kurz
blitzte er sogar wieder auf. Doch
dann war komplett zu, und der drittte als auch der vierte Kontakt waren
Skywalker
Viktor Wlaschitz
D
ie aktuelle Karte entstand
ohne mein Zutun/Stören
durch den Jürgen. Er hat diesmal ein
Freeware-Programm ausprobiert,
worüber er vielleicht, nachdem er
sich eingearbeitet hat, auch berichten wird.
Ich hab diesmal nur die Daten
zusammengekratzt. Wie üblich sind
die Positions-/Größenangaben aus
der
Uranometria
und
die
Beobachtungsergebnisse aus dem
Observing
Handbook
and
Catalogue of the Deep Sky und dem
Night Sky Observers Guide, welche
Ach ja, als ich dann wieder eine
Stunde später zufällig noch einmal
draußen war, und den Himmel sah,
war er natürlich vollkommen sternenklar, der Mond frei etc., also
alles, was man sich eigentlich als
Astronom wünschen würde...
Mehr Glück mit dem Wetter hattten unsere Mitglieder aus
Niederösterreich. Franz Gruber von
unserer Pittentaler Spechtlgruppe
konnte einige tolle Aufnahmen der
in der letzten Alrukaba vorgestellt
wurden.
Nach längerer Zeit waren der
Jürgen, der Manuel und ich wieder
beobachten und fotografieren. Mein
400er Film wäre in der Kamera
ohnehin bald verschimmelt - hatte
ich bereits vor einem Jahr eingelegt.
Die Ergebnisse gibts irgendwann
auf Jürgens Homepage, sobald er
die Negative eingescannt hat, die
Scans vom Foto lassen nämlich zu
wünschen übrig.
Wenn alles gutgeht, werd ich in
meinem anstehenden Urlaub ein,
zwei Tage für die Astronomie
abzwacken und ein paar Beobachtungen und Weitwinkelaufnahmen
vom südlichen Himmel machen.
Eine Sternwarte hab ich mit Hilfe
vom Erich bereits lokalisiert - warte
nur noch auf zwei Rückmails von
Tirolern, die bereits mal dort waren
und von einem chilenischen Astronomen der in der Gegend wohnt
und nebenan auf La Silla auch
arbeitet.
Nach Auskünften vom Walter
Koprolin und einem deutschen
Astronomen ist es leider nicht ohne
weiteres möglich, die Großsternwarten zu besuchen - schade, ich hätte sogar extra
meinen M42-Adapter für 8-Meter
Spiegelteleskope mitgenommen ;-)
10
aktuelles
Skywalker-Aufsuchkarte
alrukaba 1/2002
alrukaba 1/2002
11
aktuelles
Aufsuchkarte Frühling 02
Canes venatici
Bezeichnung
NGC 4361
NGC 4656
Helligkeit
9,2mag
10,5 mag
Ausdehnung/Durchm.
15,5' x 3,3'
20,0' x 2,9'
Rekt.
12h 42,1m
12h 44,0m
Dekl.
+ 32° 32'
+ 32° 10'
Heringsgalaxie, gehört noch zu den Jagdhunden. Damals am Brentenriegel durch Howdii's Ceravolo (5,7") bei nicht
ganz optimalen Bedingungen schon recht ansehnlich. Der Begleiter NGC 4627 ist erst mit größerer Öffnung zu
sehen. Die nahe Gx NGC 4656 war, soweit ich mich erinnern kann, nur indirekt als schwache Aufhellung zu erkennnen. Geschaut haben wir damals mit dem 22er Panoptic bei etwa 3,5 mm AP.
Bezeichnung
M3
Helligkeit
5,9 mag
Ausdehnung/Durchm.
16,2'
Rekt.
13h 42,2m
Dekl.
+ 28° 23'
Dieser Kugelsternhaufen gehört noch zum Sternbild Jagdhunde und dürfte als Feldstecherobjekt eh jedem bekannt
sein. Sterne gibt's ab 12,7 mag, Klasse 6 und 27000 Lichtjahre weit weg. Mit 15 cm und hoher Vergrößerung bereits
recht gut aufgelöst.
Coma Berenices
Bezeichnung
NGC 4559
Helligkeit
10 mag
Ausdehnung/Durchm.
12,0' x 4,9*
Rekt.
12h 36,0m
Dekl.
+ 27° 58'
Bei 15 cm Öffnung soll es schon recht ansehnlich sein, mit zwei Sternen östlich und südlich der Gx. Bei 20 cm
müßte das Zentrum andeutungsweise unregelmäßig zu sehen sein. Hat im Night Sky Observers Guide 5 Sterne
bekommen - heißt Showpiece auch für kleinere Teleskope.
Bezeichnung
NGC 4565
Helligkeit
9,6 mag
Ausdehnung/Durchm.
14,0' x 1,8'
Rekt.
12h 36,3m
Dekl.
+ 25° 59'
Edge-On Galaxie/Kantenlage. Mit 15 cm Öffnung bis zu 7' x 1,5' Ausdehnung sichtbar. Bei sehr guten Konditionen
bereits andeutungsweise das Staubband erkennbar. Ein 13,5 mag Stern 1,5' neben dem Zentrum. Ab 20 cm kann das
Staubband bei entsprechenden Bedingungen bereits direkt sichtbar sein - ist ebenso ein Showpiece im oben genannnten Buch.
Bezeichnung
NGC 4725
Helligkeit
9,4 mag
Ausdehnung/Durchm.
11,0' x 8,3'
Rekt.
12h 50,4m
Dekl.
+ 25° 30'
Ebenfalls schon etwas für kleinere Teleskope ab 6 cm. Kleiner, sehr heller Kern. Mit 20 cm etwa 5' x 3' groß zu
sehen (im Catalogue of the Deep Sky mit 15 cm 7' x 5') - ebenfalls ein Highlight
Bezeichnung
M 64
Helligkeit
8,5 mag
Ausdehnung/Durchm.
9,2' x 4,6'
Rekt.
12h 56,7m
Dekl.
+ 21° 41'
"Black-Eye Galaxy". Bereits leicht im 6 cm Teleskop zu sehen, etwa 6' x 3' mit auffällig hellem Zentrum. Der dunkle Fleck kann bei sehr guten Bedingungen bereits mit 15 cm und indirektem Sehen erkannt werden. Mit 25 cm
(Vereins-Dobson) soll es am besten mit etwas höherer Vergrößerung (ca. 200fach) und direktem Sehen sein.
Bezeichnung
M 53
alrukaba 1/2002
aktuelles
12
Helligkeit
7,5 mag
Ausdehnung/Durchm.
Rekt.
12,6'
13h 12,9m
Dekl.
+ 18° 10'
Mit einer Konzentration von 5 liegt dieser Kugelsternhaufen bei 12 Stufen gerade so im Durchschnitt. Sterne ab 13,8
mag. Mit 6 cm Öffnung etwa 3' groß. Mit 15 cm und etwa 200 fach körnige Struktur und teilweise aufgelöst. Das
Objekt ist 65.000 Lichtjahre von uns entfernt.
Bezeichnung
NGC 5053
Helligkeit
9,9 mag
Ausdehnung/Durchm.
10,5'
Rekt.
13h 16,4m
Dekl.
+ 17° 42'
Ebenfalls ein Kugelsternhaufen (49.500 Lichtjahre entfernt, Durchmesser 150 LJ), dieser ist mit Stufe 11 klassifiziert - heißt sehr schwach konzentriert (es gibt bei Kugelsternhaufen insgesamt 12 Stufen). Sterne ab 14 mag. Bei
15 cm Öffnung etwa 5' groß. Ab 25 cm sind erst ein paar Sterne einzeln zu sehen.
Buchrezension - Grundlagen der Ephemeridenrechnung
Karl Vlasich
Oliver Montenbruck, 6. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2001
Taschenbuch - 173 Seiten,
43 Grafiken, 10 Tabellen
ISBN: 3879739412
EUR 19,80 (ÖS 277,-)
Sterne und Weltraum,
Hüthig Fachverlage, Heidelberg
M
it besonderem Interesse
stürzte ich mich auf die 6.
Auflage dieses Buches, denn vor
ziemlich genau 15 Jahren war es die
erste Ausgabe, die mich zu
Schreiben meiner astronomischen
Programme animierte.
Um es kurz zu machen: vieles
wurde nicht verändert, der logische
Aufbau des Buches wurde beibehalten, die Schwächen der alten
Ausgabe, besonders in der Auf- und
Untergangsrechnung und auch die
Qualität der Grafiken wurden deutlich verbessert. Auf den neuesten
Stand gebracht wurden auch die
Daten, z.B. der Planetenbahnen,
aber auch die Formeln.
Der erste Teil des Buches
beschäftigt sich mit den unter schiedlichen astronomischen Koor-
dinatensystem und ihrer Umrechnungen, den Methoden zur Berechnung von Auf- und Untergängen
sowie Präzession und Nutation.
Im Abschnitt Zeitrechung finden
sich neben den Zeitdefinitionen alle
Formeln zur Berechnung des
Julianischen Datums, der Sternzeit
und der Standardepochen.
Der größte Teil des Buches
behandelt das Zwei- und Mehrkörperproblem, also die Bewegung der
Körper im Sonnensystem. Die verschieden Bahnformen werden in der
Theorie beschrieben und die
Berechnung anhand praktischer
Beispiele gezeigt. Beliebige Systeme von Himmelskörpern lassen
sich mittels numerischer Integration
berechnen.
An das eigene Kapitel zur
Berechnung der Mondbahn schließt
der Abschnitt der physischen
Ephemeriden an. Hier sind alle
Formeln zur Berechnung von
Durchmesser, Phase, Helligkeit zu
finden.
Im Anhang sind neben den
Tabellen zu den Planetenbahnen
auch astronomische Konstanten und
eine tiefergehende Theorie zu den
Kapiteln des Buches dargestellt.
Wer tiefer in die Materie eindringen
möchte, findet ein Literaturverzeichnis mit interessanten InternetLinks.
Auf Grund der ausgezeichneten
Erklärungen zu den einzelnen
Themen ist dieses Buch nicht nur
jenen zu empfehlen, der sich mit der
Berechnung astronomischer Phänomene beschäftigen wollen, sondern sollte bei keinem Amateurastronomen fehlen.
alrukaba 1/2002
13
aktuelles
Die Planetensichtbarkeit von März bis Mai
Mai
Gabi Tieber
April
März
Alle Angaben
in MEZ
Merkur: nicht sichtbar
Venus: ist mit -3,9 mag am frühen
Abend im Westen erkennbar. Geht
am Anfang des Monats um 19.00
Uhr, Ende des Monats um 20.30
Uhr unter. Steht in den Fischen und
passiert am 7. südlich des Frühlingspunktes. Begegnung mit dem
Mond am 15.
Mars: wandert rechtläufig durch
den Widder. Helligkeit sinkend,
Untergang etwa um 22.30 Uhr.
Jupiter: bewegt sich rechtläufig
durch die Zwillinge. Erreicht am 12.
März seine extreme Nordposition
(23°27´), die er als letztes 1978
hatte. Die nächste extreme Nordposition gibt es 2014. Bis ca. 2.30
Uhr allabendlich gut sichtbar.
Helligkeit sinkt auf -2.2 mag.
Saturn: steht rechtläufig im Stier.
Untergang knapp nach Mitternacht,
am 19. Überholt Vesta 0.04° südöstlich den Planeten.
Uranus und Neptun: bleiben unsichtbar.
von Viktor Wlaschitz
VORSICHT:
BEGINN
DER
SOMMERZEIT AM 31.3.! ANGABEN TROTZDEM IN MEZ!
Merkur: ist ab dem 20. tief am
Nordwesthorizont zu finden. Geht
ca. ½ Stunde nach Sonnenuntergang
auf und um 20.46 Uhr unter.
Untergang am Ende des Monats ca.
1 Stunde später.
Venus: ist im Moment mit -3,9mag
das hellste Gestirn. Untergangszeiten verändern sich von 20.30 Uhr
Anfang des Monats auf 22.00 Uhr
am Ende. Wandert vom Widder in
den Stier. Am 14. Begegnung mit
der Mondsichel, außerdem sind
Mars Saturn und Jupiter im Westen
zu sehen.
Merkur: weist zu Monatsanfang
günstige Sichtbarkeit auf, am besten
am 4. Bis zum 10. ist er am Abend
tief am NW-Horizont zu entdecken,
Untergang etwa 21.45 Uhr.
Venus: passiert am 4. in 6° nördlichem Abstand Aldebaran und am
20. den Sommerpunkt, womit sie in
die Zwillinge wechselt. Der
Abendstern ist der hellste Planet am
Himmel und verlängert seine Sichtbarkeit um eine Stunde bis 23.00
Uhr.
Mars: ist nur noch bis Monatsende
sichtbar. Wechselt vom Stier in die
Zwillinge, überholt am 4. Saturn
und begegnet am 10. Venus. Begegnung mit dem Mond am 14.,
Untergang etwa um 22.30 Uhr.
Mars: wechselt vom Widder in
den Stier und ist am Abendhimmel
der lichtschwächste Planet. Untergang konstant ca. 22.30 Uhr.
Jupiter: ist noch immer rechtläufig
in den Zwillingen und leuchtet hell
am Abendhimmel. Verschiebt die
Untergangszeit bis Ende des
Monats auf 23.00 Uhr.
Jupiter: verkürzt seine Sichtbarkeit
immer mehr und geht Ende des
Monats schon um 0.45 Uhr unter.
Helligkeit und Durchmesser abnehmend. Wieder rechtläufig in den
Zwillingen.
Saturn: ist noch bis Mitte des
Monats sichtbar. Ebenfalls im Stier
stehend kommt es am 4. zu einer
Begegnung mit Mars und am 7. mit
Venus. Geht am 15. bereits um
21.30 Uhr unter.
Saturn: hält sich im Stier auf und
entfernt sich vom Tor der Ekliptik.
Geht Ende des Monats schon um
22.30 Uhr unter. Am 16. Um ca.
22.00 Uhr gibt es eine Bedeckung
durch den Mond. Helligkeit leicht
steigend, da der Ring sich weiter
öffnet. Im letzten Monatsdrittel
zieht Saturn nördlich am offenen
Sternhaufen NGC 1647 vorbei.
Uranus : kann unter guten Bedingungen und mit guter Optik ab der
Monatsmitte tief im Südosten am
Morgenhimmel beobachtet werden.
Zu finden ist er im Wassermann.
Am Monatsende geht er bereits um
0.50 Uhr auf
Uranus und Neptun: sind noch
immer unsichtbar.
Neptun: verhält sich ähnlich wie
Uranus und ist gegen Monatsende
morgens im SO im Steinbock zu
finden. Aufgangszeiten am 1. um
2.00 Uhr, am 31. bereits um 0.04.
14
alrukaba 1/2002
dies&das
Sonnenuhren - eine kurze Einführung (Teil2)
Karl Vlasich
Sonnenuhr und Uhrzeiten
Die wahre Ortszeit (WOZ)
Ein wahrer Sonnentag ist der
Zeitabschnitt
von
einem
Sonnenhöchststand zum darauf folgenden Sonnenhöchststand. Die
alten Sonnenuhren zeigen durchwegs die wahre Sonnenzeit für den
Standort der Sonnenuhr an. Sie wird
als wahre Ortszeit (WOZ) bezeichnet. Bei der WOZ ist es 12 Uhr
Mittag, wenn die Sonne im
Ortsmeridian steht, also den höchsten Stand in ihrem täglichen Lauf
von Ost nach West erreicht hat.
Mit dem Aufkommen der
Räderuhren stellte man überraschenderweise Abweichungen zwischen den mechanischen Uhren und
den Sonnenuhren fest. Erst
Johannes Kepler löste Anfang des
17. Jahrhunderts das Rätsel, als er
bewies, dass alle Planeten, also
auch die Erde, nicht in Kreisbahnen,
sondern sich in elliptischen Bahnen
um die Sonne bewegen.
Da die Erde ihre elliptische Bahn
um die Sonne mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten durchläuft und
die Erdachse außerdem gegen die
Bahnebene geneigt ist, ist der wahre
Sonnentag während des Jahres verschieden lang.
Die mittlere Ortszeit (MOZ)
Um ein gleichförmiges Zeitmaß
zu bekommen, wie sie die mechani-
schen Uhren vorgeben, wurde eine
(fiktive) mittlere Sonne angenomm-
men, die einen gleichmäßigen
Zeitablauf garantiert. Die Differenz
zwischen der wahren und mittleren
Sonne bzw. wahren und mittleren
Ortszeit
nennt
man
die
Zeitgleichung. Die Zeitgleichung
schwankt im Laufe des Jahres
beträchtlich und kann in den
Monaten Februar, Oktober und
November Extremwerte von rund
15 Minuten annehmen. Die Werte
der Zeitgleichung können aus
Tafeln oder Tabellen entnommen
werden.
Die
Mitteleuropäische
Zeit
(MEZ)
Durch die tägliche Drehung der
Erde bewegt sich für uns die Sonne
scheinbar auf einer Bahn von Osten
nach Westen. Orte, die von uns aus
östlich liegen, haben also früher
"Mittag", dh. den höchsten Stand
der Sonne, Orte, die westlich von
uns liegen, später als wir. Alle Orte,
die auf demselben Längenkreis liegen, haben gleichzeitig "Mittag".
Da sich die Erde in 24 Stunden einmal um ihre Achse, d.h. um 360°,
dreht, bedeutet ein Unterschied von
1° in geografischer Länge einen
Zeitunterschied von 4 Minuten.
So differiert zum Beispiel die
Ortszeit von Eisenstadt, auf 16°31'
geogr. Länge, zur Ortszeit von
Bregenz, auf 9°45' geogr. Länge,
infolge des Längenunterschiedes
von rund 6,8° um 27 Minuten.
Durch den Übergang von der wahren Sonnenzeit zur mittleren
Sonnenzeit war daher noch immer
keine Vereinheitlichung der Zeiten
innerhalb eines Landes gegeben.
Im Jahre 1893 kam es weltweit
zur Einführung der Zonenzeiten auf
der Basis der Längengradeinteilung
von Greenwich. Für Mitteleuropa,
also auch für Österreich, war von
nun an die Mitteleuropäische Zeit
(MEZ)
maßgebend.
Die
Mitteleuropäische Zeit ist die mitt-
lere Ortszeit der Orte auf dem 15.
Längengrad östl. von Greenwich. In
Österreich geht der 15. Längengrad
etwa durch die Orte Gmünd (N.Ö.),
Blindenmarkt,
Trofaiach
bei
Leoben, Packalpe und Lavamünd
"Vertikaluhr mit
Achterschleifen, Bayern"
(Kärnten).
Liest man an einer alten
Sonnenuhr die wahre Ortszeit WOZ
ab, so muss man zwei Korrekturen
anbringen um zur Mitteleuropäischen Zeit MEZ zu gelangen:
Berücksichtigung der Zeitdifferenz auf Grund des Längenunterschieds zwischen dem Standort der Sonnenuhr und dem 15.
Längengrad östl. von Greenwich
Korrektur der Zeitgleichung. Dieser Betrag ist datumsabhängig und kann aus Tabellen entnommen werden.
Moderne Sonnenuhren berükksichtigen meist die Zeitdifferenz
auf Grund des Längenunterschieds
in den Stundenlinien des Ziffernblatts. Oft werden auch sogenannte
Achterschleifen auf einzelnen
Stundenlinien angebracht, die eine
Zeitgleichungskorrektur ermöglichen.
alrukaba 1/2002
Ein Überblick über die wichtigsten Bauarten
Alle Bauarten aufzuzählen würde
den Rahmen dieses Artikels sprengen. Ich möchte mich deshalb auf
die wichtigsten Arten beschränken.
Äquatorialuhr
mit
ebenem
Zifferblatt
Diese Sonnenuhr besteht aus
einem parallel zum Himmeläquator
geneigten Zifferblatt, aus dem der
Wagenrad als ebene
Äquatorialuhr
Polstab senkrecht herausragt. Da
die Sonne nur während des Sommerhalbjahres von 21.3. bis 23.9.
nördlich des Himmelsäquators
steht, wird die zum Himmelspol
gerichtete Zifferblattfläche nur in
diesem Zeitraum beleuchtet. Für
das Winterhalbjahr muss die Zeit
vom unteren Zifferblatt abgelesen
werden.
Äquatorialuhr mit ringförmigem
Zifferblatt
Diese Äquatorialuhr ist auf den
ersten Blick nicht als solche zu
erkennen. Das ringförmige Zifferblatt verläuft in Richtung des
Äquatorialuhr
mit ringförmigem Zifferblatt
dies&das
15
Polstabes. Sehr häufig findet man
diese Art der Sonnenuhren in
Gärten und Parkanlagen.
Äquatorialuhren haben eine
Reihe von Vorteilen: Sie zeigen die
Zeit für den ganzen Tag, die
Gestaltung der Stundenlinien ist
sehr einfach und das Zifferblatt
kann gegenüber anderen Sonnenuhren verdreht werden um Ortszeitdifferenzen und die Zeitgleichung auszugleichen.
ten. Neben der Anzeige der Uhrzeit
können Datumslinien und sonstige
astronomische Linien angebracht
werden.
Vertikale Sonnenuhren
Die Vertikale Sonnenuhr ist die
häufigste Sonnenuhrart überhaupt.
Man findet sie auf Gebäuden und
Mauern, wobei die meisten Uhren
kunstvoll gemalt sind.
Entgegen der landläufigen Meinung können vertikale Sonnenuhren
auch auf Mauern errichtet werden,
die nicht nach Süden ausgerichtet
Vertikaluhr, Vermessungsamt
Eisenstadt
sind. Vertikale Sonnenuhren können
auf jede beliebige Mauer gemalt
werden. Die Richtung der Mauer
bestimmt den Zeitraum, in dem die
Sonnenuhr beschienen wird. Eine
von der Südrichtung nach Osten
geneigte Wand wird von morgens
bis mittage, eine nach Westen
geneigte Wand von mittags bis
abends von der Sonne beschienen.
Die Berechnung der Stundenlinien ist etwas schwieriger, da
neben der geografischen Breite
auch die Wandabweichung berükksichtigt werden muss. Die
Bestimmung der Wandabweichung
ist nicht einfach, es sind dazu aufwendige Messungen notwendig
sind.
Vertikale Sonnenuhren bieten
vielfältige Gestaltungsmöglichkei-
Horizontale Sonnenuhren
Wie die äquatoriale Sonnenuhr,
zeigt die horizontale Sonnenuhr den
ganzen Tag über die Zeit. Das
Zifferblatt liegt horizontal, der
Polstab liegt in der Nord-SüdRichtung und wird oft als
Schattendreieck ausgeführt. Die
Stundenlinien sind nicht ganz so
einfach wie bei der äquatorialen
Sonnenuhr zu berechnen.
Die horizontale Sonnenuhr hat
den Nachteil, dass man zum
Ablesen nahe an die Uhr gehen
muss. Auch bleibt Regenwasser auf
der horizontalen Zifferblattfläche
stehen, das zur Beschädigung führt.
Deshalb werden horizontale Sonnenuhren meist in der Nord-SüdRichtung geneigt - man spricht von
der Geneigten (Inklinierten) Horizontaluhr. (siehe Alrukaba 4/2001)
Polare Sonnenuhren
Bei der Vertikalen Sonnenuhr
gibt es zwei Spezialfälle, bei denen
das Zifferblatt in Richtung des
Himmelspols geneigt ist. Die Polare
Würfelsonnenuhr, Horizontal-,
Vertikal-und Polaruhr
Ost- bzw. Westuhr hat anstatt der
strahlenförmig ausgehenden Stundenlinien, parallel liegende. Der
Polstab "schwebt" parallel zur
Wand und muss durch zwei Abstützungen in der Wand verankert werden.
Bei der polaren Süduhr liegt das
Zifferblatt ebenfalls in Richtung
dies&das
16
zum Himmel-Nordpol. Man stelle
sich eine Horizontaluhr vor, die so
lange in der NS-Richtung geneigt
wird, bis die Ziffernblattfläche zum
Himmelspol zeigt.
Analemmatische Sonnenuhr
Zum Schluss möchte ich noch
Analemmatische Sonnenuhr
eine besondere Horizontaluhr erwähnen. Bei der analemmatischen
Sonnenuhr ist der Schattenstab kein
Polstab, sondern steht senkrecht zur
Erdoberfläche. Um trotzdem die
richtige Uhrzeit anzuzeigen, gibt es
anstatt der Stundenlinien Stundenpunkte. Der senkrechte Schattenstab muss je nach Datum auf einem
bestimmten Punkt einer Linie stehen.
Das Besondere: als Schattenstab
kann auch eine Person fungieren,
weshalb diese Sonnenuhr auch
lebende Sonnenuhr genannt wird.
Literatur und Links
Bei diesem kurzen Streifzug
durch das Thema Sonnenuhren
konnten natürlich nicht alle Aspekte
besprochen werden. Wer sich tiefer
mit dieser Materie beschäftigen
möchte, kann auf folgende Literatur
zurückgreifen:
alrukaba 1/2002
"Faszination Sonnenuhr" von
Arnold Zenkert, 164 Seiten mit CDROM, Verlag Harri Deutsch, 3.
Auflage, 2000, ISBN 3817115792
+members.aon.at/sundials
Sonnenuhren in Österreich, DI Karl
Schwarzinger
+http://www.infraroth.de/slinks.htm
l - Mehr als 200 Links über
Sonnenuhren, Daniel Roth
+http://www.sundials.co.uk/
Homepage der British Sundial
Society (BSS)
Einige Bilder wurden der CD-ROM
des Buches "Faszination Sonnenuhr" von Arnold Zenkert entnommmen
Tipps und Tricks - Astronomie mit der Webcam
Karl Klinger
A
ls ich etwa vor einem Jahr
zum ersten mal Bilder sah,
die von einer Webcam gemacht
wurden, war ich sehr erstaunt über
die gute Qualität der Aufnahmen.
So beschloss ich ,mir auch eine zu
besorgen.Aber welche?
Durch Bilder, die ich im Internet
gesehen habe, und Rücksprache mit
Astronomie -Kollegen war es bald
klar, dass ich eine Philips Touchcam
bzw Pagecam (selbe Kamera -
anderes Gehäuse) verwenden werde. Trotz ihrer Auflösung von 640 x
480 sind sehr gute Bilder möglich.
Nun kam das Problem, die
Kamera mit dem Okularstutzen zu
verbinden. Zuerst dachte ich an eine
Filmdose, da diese ja auch 1 1/4 "
hat. Das war mir aber zu unstabil,
also schraubte ich das Objektiv heraus und siehe da, es hatte ein M 12
x 0,5 Gewinde.
Ich besorgte mir einen Adapter
M 12 x 0,5 auf 1 1/4" und konnte
meine ersten Experimente machen.
Da ich leider keinen Laptop mit
USB Anschluss hatte, mußte ich die
Kamera bei meinem PC anschließen
(mit 3 Meter Verlängerung).
Da der Mond gerade vor meinem
Fenster gut sichtbar war, hatte ich
gleich ein passendes Objekt. Ich
verwendete eine Russentonne und
ein Fotostativ und siehe da, die
Qualität war gar nicht so schlecht.
Durch Gespräche mit anderen
Astronomen erfuhr ich, dass es noch
bessere Bilder gibt, wenn man
Bilder als Videosequenz aufnimmt
und dann überlagert. Diese Bilder
konnten es fast mit Astrofotos von
Großgeräten aufnehmen.
Ausserdem erfuhr ich, dass man
in den Kameraadapter umbedingt
ein IR- Sperrfilter geben muss, da
sonst die Bilder leicht unscharf werden.
Mond, mit der Webcam fotografiert
Meinen Dank möchte ich besonders an Ing Robert Schulz, ÖAA
und Ing.Friedrich Sussmann, STAV
aussprechen, die mir mit Rat zur
Seite standen.
Kameraadapter gibt es bei
Astrooptik Beck unter: www.teleskope.at, die billigsten IR- Sperrfilter
bei www.Baader-Planetarium.de.
alrukaba 1/2002
dies&das
Johannes Kepler - Der Verbesserer
Marco Puhr
n der letzten Ausgabe berichtete ich über Nikolaus Kopernikus, der erst am Sterbebett eine
Revolution auslöste. Er bewies,
dass sich die Erde um die Sonne
dreht und nicht umgekehrt. Doch er
glaubte, dass sich das ganze Schauspiel in kreisförmigen Bahnen
abspielt. Bis eines Tages ein deutscher Astronom namens Johannes
Kepler, die Theorie der kreisförmigen Bahnen eliminierte.
Geboren am 27.12. 1571 in Weil
der Stadt wuchs er in eher unfreundlichen Verhältnissen auf. Doch da
sein Talent schon früh erkannt
wurde, schickten ihn Mäzen (Geldgeber, Gönner) auf eine Klosterschule, wo er Theologie studierte.
Um 1591 wurde ihm die Magisterwürde verliehen. Doch neben der
Theologie fand er auch zunehmend
Interesse an Astronomie und Mathematik. Unter seinem Lehrer, Maestlin wurde er in die kopernikanische
Lehre eingeführt.
Im Jahre 1595 schrieb Kepler
sein erstes Buch, "Astronomia
nova", in welchem er versuchte, die
von Kopernikus vorgegeben Kreisbahnen der Planeten mit geometrischen Körpern in Verbindung zu
bringen. Das Buch brachte ihm viel
Erfolg ein.
Kepler, der um diese Zeit in Graz
lebte, musste die Stadt wegen einer
Protestantenverfolgung verlassen
und ging 1600 nach Prag, wo er
unter dem kaiserlichen Hofmathematiker Tycho Brahe seine Arbeit
aufnahm. Ein Jahr später, nachdem
Brahe starb, übernahm Kepler die
Stelle als Hofmathematiker. So kam
es auch dazu, dass er die Beobachtungen und Aufzeichnungen Brahes
in Besitz nahm.
I
Kepler machte sich daran, Brahes
Beobachtungen mit den Vorstellungen Kopernikus' in Einklang zu
bringen, was ihm jedoch vorerst
nicht gelang. Nach jahrelangem
Johannes Kepler
Rechnen konnte er feststellen, dass
sich die Beobachtungen Brahes nur
dann mit den Vorstellungen Keplers
übereinstimmen, wenn sich die
Planeten auf elliptischen Bahnen
um die Sonne drehen. Weiters
erkannte er, dass die Verbindungslinie (oder in vielen Büchern auch
als Radiusvektor bezeichnet) Sonne
- Planet in gleichen Zeiten gleiche
Flächen überstreicht.
Damit waren der Flächensatz
und die beiden Keplerschen Gesetze geboren. Mit Hilfe dieser beiden Gesetze verhalf er dem heliozentrischen Weltbild zu hoher
Anerkenn-ung.
Außer der Theorie beschäftigte
sich Kepler auch mit der Optik.
Dazu verfasste er auch ein Buch,
nämlich "Dioptrice" (Dioptrik). In
diesem Buch begründet er die
Theorie des Fernrohres und geht auf
das Konstruktionsprinzip des, nach
ihm benannten, Keplerschen
Teleskopes ein.
Dazu sei etwas gesagt: Das Keplersche Teleskop ist ein Linsenteleskop, bei dem die Vergrößerung
durch eine Sammellinse erreicht
17
wird, die hinter dem Brennpunkt
liegt. Bei dem fast ähnlichen Galileischen Fernrohr wird als Okular
eine Zerstreuungslinse verwendet,
die zwischen Objektiv und Brennpunkt liegt.
Keplers Ruhm stieg, doch konnte
ihm nur ein kleiner Teil seines
Gehaltes ausgezahlt werden. Deshalb musste er Kalender und
Horoskope anfertigen, um zusätzlich Geld zu verdienen. Obwohl
Kepler von der Unsinnigkeit der
Horoskope überzeugt war, beschäftigte er sich, ebenfalls wie Brahe,
trotzdem mit Astrologie.
Nach dem Tod seines Arbeitgebers und Beschützers Kaiser
Rudolf II. ging er 1612 nach Linz,
um an einem Gymnasium zu unterrrichten. Erst zehn Jahre nach den
ersten beiden Keplerschen Planetengesetzen erschien das dritte in
seinem 1619 erschienen Buch
"Harmonices mundi".
Es lautet: "Die Quadrate der
Umlaufzeiten zweier Planeten sind
proportional zu den Kuben der großen Bahnhalbachsen." Einfach
gesagt, wenn man die Umlaufzeit
eines Planeten in Jahren weiß, kann
man sich Mithilfe dieser Formel die
mittl. Entfernung des Planeten zu
Sonne in Astronomie Einheiten
(AE) ausrechnen und umgekehrt.
Obwohl Kepler am Zenit seiner
Karriere stand, blieb sein Leben
nach wie vor von schweren Sorgen
belastet. Seine Kinder starben und
seine Mutter wurde als Hexe angeklagt.
Im Jahre 1630 reiste Kepler wegen seiner Gehaltsrückstände zum
Reichstag nach Regensburg, wo er
an den Folgen der Reise am 15.
November desselben Jahres starb.
Quellen: Lexikon der Astronomie,
Astronomie
BAA-Vereinstreffen NORD - jeden 1. Freitag/Monat, Parkhotel Neubauer in Bad Sauerbrunn
BAA-Vereinstreffen SÜD - jeden 3. Freitag/Monat, Gasthaus Huber in Unterschützen
dies&das
18
alrukaba 1/20002
Rezension über “Ahnerts Astronomisches Jahrbuch 2002
Jürgen Stöger
Ahnerts Astronom. Jahrbuch 2002
ISBN: 3879739641
Preis: € 15,50.
A
hnerts Astronomisches Jahrbuch 2002 gefällt mir im
Vergleich zu anderen astronomischen Jahrbüchern besonders gut.
Der "Ahnert" bietet jedem etwas,
dem Anfänger aber auch dem fortgeschrittenem Himmelsbeobachter.
Wie andere astronomische Jahrbücher ist auch der Ahnert in
monatliche Kapitel untergliedert, in
denen man Infos über Sichtbarkeiten der Sonne, des Mondes, der
Planeten, Asteroiden, Kometen,
Sternhaufen und Galaxien findet.
Spektakuläre Ereignisse wie die
totale Sonnenfinsternis am 4. Dezember 2002 über dem südl. Afrika
werden ausführlich beschrieben.
Das Kapitel Reisetipps verrät
Astrourlaubern, wo sie (noch) ideale Beobachtungsplätze vorfinden.
Neben Namibia werden u.a. auch
die Ebenwaldhöhe und die
Emberger Alm in Österreich
erwähnt.
Alle Informationen werden durch
farbige Diagramme, Karten und
einem separaten Tabellenteil übersichtlich präsentiert. Zusätzlich
geben erfahrene Autoren praktische
Tipps zur eigenen Beobachtung und
berichten über herausragende Himmelsereignisse des Vorjahres.
Das Buch enthält auch zwei
lesenswerte Artikel über Mond- und
Planeten-beobachtung, die vor
allem für Anfänger interessant sind.
Einsteigern hilft das mit farbigen
Astrophotos reich illustrierte Jahrbuch, sich am Himmel zurechtzufinden. Naturfreunde erfahren, worauf sie bei der Beobachtung atmosphärischer Farbenspiele besonders
achten sollten ("Wie kommen die
Farben in die Wolken").
Es sind aber auch kleine Details
wie etwa der grafische Mondphasenkalender 2002, der auf einer
Seite zusammengefasst wurde
sowie die monatl. Diagramme für
Anfang und Ende der astronom.
Dämmerung, die mir sehr gut
gefallen.
Im Vergleich zu anderen astr.
Jahrbüchern kommt auch der Bereich Deep-Sky nicht zu kurz. Für
jeden Monat gibt es eine Auswahl
an Objekten, mit Koordinaten und
mit Bildern, jedoch ohne Aufsuchkarte.
Fortgeschrittene Amateurastronomen finden alle Daten, die sie für
erfolgreiche Detailbeobachtungen
benötigen.
Astro - Basar - Astro - Basar - Astro - Basar - Astro - Basar
+Neuwertiger (4 Monate alt) Justierlaser "ICS Collimaster" von Intercon-Spacetec für die perfekte Kollimation
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9, Frohsdorfer Sdlg.
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für Säule, gegen € 72,- und Abholung billig abzugeben. Feststellschrauben sind vorhanden, aber noch keine
Feinbewegungen. Für visuelle Beobachtungen verwendbar, jedoch können Feinbewegungen angebaut werden, da
auf den Achsen genug Platz ist. Die Montierung befindet sich in meinem Garten in Neulengbach/Tausendblum.
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alrukaba 1/2002
beobachten
Beobachtungsbericht vom 26.1.2002
Martin Weikmann
Anwesend: Heinz Brunner, Kurt
Racek, Markus Vertesich, Martin
Weikmann
Geräte: Meade ETX 90 mm (Weikmann), + Refraktor 60/900 (Vertesich)
Beobachtungsort: Unterschützen
ei beinahe Vollmond war
von vorneherein klar, daß
Deep-sky Objekte nicht wirklich in
Frage kommen, von wenigen
Ausnahmen abgesehen.
Zunächst haben wir uns daher
einmal den Jupiter vorgenommen,
mit seinen galileischen Monden.
Trotz großer Nähe zum beinahe
vollen Erdmond konnten wir bei
genauerem Hinsehen auch 2
Wolkenbänder und ganz schwach
auch eine geringe Verdunklung der
beiden Polkappen erkennen.
Markus konnte dann bei
100facher Vergrößerung bei den
Wolkenbändern sogar einige Wirbelstrukturen erkennen. Als näch-
B
stes war Saturn an der Reihe, nicht
nur die Ringe, sondern auch Titan
waren schön sichtbar.
Eines der wenigen Deep-Sky
Objekte, die auch in mondhellen
Nächten zugänglich sind, ist am
Winterhimmel der Orionnebel. Beide Teleskope wurden daraufhin eingestellt, und nach kurzer Zeit konnten wir diesen auch tatsächlich finden und erkennen, genauere Details
waren allerdings natürlich nicht
drin.
Als nächstes wurden dann die
Fernrohre weggestellt, um uns auch
den Sternbildern zu widmen. Die
Lage und Form von Orion, Canis
Major, Lepus, Taurus, Auriga,
Cassiopeia, Ursa Major, Perseus,
Draco, Triangulum wurden besprochen und anhand von drehbaren
Sternkarten nachvollzogen.
Von Ursa Minor konnten unter
den vorliegenden Bedingungen nur
Polaris und Kochab und Pherkad
sicher gefunden werden.
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Von Orion konnten wir sogar mit
einiger Mühe die weniger bekannten Schildsterne finden. Als Abschluß versuchten wir noch einige
Doppelsterne zu finden: zunächst
Alkor (im Großen Bären), den wir
gut aufgelöst erkannt haben, und
schließlich haben wir auch den
Doppelstern Gamma Andromedae
gesucht und gefunden. Dieser
Doppelstern macht sich hervorragend in kleineren Teleskopen, da
man bereits mit diesen Geräten die
beiden Komponenten leicht trennen
kann. Der hellere Stern ist 2,2 mag
hell, während der schwächere auf 5
mag kommt. Da beide verschiedene
Farben (grünlich-blau und orangegelb)besitzen, gehören sie zu den
prächtigsten Doppelsternen am
Himmel.
Schließlich aufziehender Nebel
hat uns zum Abbruch der Beobachtung veranlaßt, aber immerhin,
haben wir doch alle das Gefühl
gehabt, einiges gesehen zu haben.
Die erste Adresse in der Astrofotografie
Gerald Rhemann
www.astrostudio.at
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