336 Zentrales und nördliches British Columbia Zentrales und nördliches British Columbia Die zentralen und nördlichen Regionen British Columbias, die sich von den kanadischen Rockies im Osten bis zum Pazif ischen Ozean im Westen und vom Trans-Canada Hwy. im Süden bis zum Yukon Territory im Norden erstrecken, umfassen eine Vielzahl landschaftlicher Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen der gewaltige Fraser River, die stolzen Gipfel der Cariboo und Coast Mountains, die tief eingeschnittenen Küstenfjorde rings um Bella Coola und die unendlichen Wälder des Nordens. Die überwiegend von Wald bedeckte Landschaft durchbrechen zwei gewaltige Gebirgszüge – die Rockies und die Coast Mountains – und buchstäblich Tausende von Seen, Flüssen und Bächen. Hier wimmelt es nur so von wilden Tieren; dies ist die Heimat von Rentieren, Rotwild, Schwarz- und Grizzlybären, Elchen, Dickhornschafen und Schneeziegen. Die meistfrequentierte Reiseroute durch das zentrale British Columbia ist der Trans-Canada Hwy., der im vorliegenden Buch als die Südgrenze der Region betrachtet wird. Im Osten der Provinz durchschneidet der Highway den Glacier National Park, einen kleinen, aber atemberaubenden Park mit Gletschern und himmelstürmenden Gipfeln. Vom Park aus in Richtung Westen passiert der Highway das Heliski-Zentrum Revelstoke sowie den „Wasserspielplatz“ Shuswap Lake und erreicht schließlich das Bevölkerungszentrum Kamloops. Von Kamloops führen zwei Straßen nach Norden. Der Hwy. 5 bildet den Zugang zu den Provinzparks Wells Gray und Mount Robson; Ersterer ist eine riesige, waldbestandene Wildnis, Letzterer verdankt seinen Namen einem der spektakulärsten Berge des ganzen Landes. Die andere Straße, der Hwy. 97, durchquert das Cariboo Country, das für seine in den 1860ern entstandene und inzwischen komplett restaurierte Goldgräberstadt Barkerville berühmt ist, eines der Highlights auf dem Weg nach Norden. Zentrales und nördliches British Columbia Karte S. 338/339 Zentrales und nördliches British Columbia Zentrales und nördliches British Columbia Zentrales und nördliches British Columbia 337 Highlights Meadows in the Sky Parkway (S. 348): Viele Reisende lassen den Mount Revelstoke National Park einfach links liegen. Deswegen kann es gut sein, dass Autofahrer auf dieser zauberhaften Gebirgsstraße keiner Menschenseele begegnen. Liard River BRITISH COLUMBIA ALASKA y New Hazelton Ksan Historical Village ntain Queen Charlotte City Mou s Vancouver Island Bowron Lake Provincial Park Mount Robson Provincial Historic Hat Park Creek Ranch Revelstoke Cache Creek Vancouver Meadows in the Sky Parkway Bowron Lake Provincial Park CAN Victoria A 0 100 mi (S. 370): Die Hauptattraktion U N I DA TED S T dieses mit Seen gespickten AT E 0 100 km S Parks bildet eine Rundfahrt durch die Wildnis im Kanu, doch er lohnt schon wegen seiner Bilderbuchlandschaft einen Besuch – und hoffentlich bleibt wenigstens noch Zeit für eine kurze Paddeltour. ’Ksan Historical Village (S. 381): Erleben Sie die Kultur der Ureinwohner im ’Ksan Historical Village, wo Totempfähle, Langhäuser sowie Gitxsan-Kunst und -Kunsthandwerk zu sehen sind. Gwaii Haanas National Park Reserve (S. 400): Eine Reise auf die Queen Charlotte Islands bedeutet an sich schon ein Abenteuer. Aber wer die ausgetretenen Pfade ernsthaft verlassen möchte, sollte unbedingt einen Abstecher in diesen abgeschiedenen, für seine Haida-Geschichte bekannten Park unternehmen. Liard River Hot Springs (S. 416): Die heißen Quellen sind nicht unbedingt eine unverzichtbare Sehenswürdigkeit, aber eine herrliche Möglichkeit, um zu entspannen. Zentrales und nördliches British Columbia Gwaii Haanas National Park Reserve Karte S. 338/339 Historic Hat Creek Ranch (S. 361): Mehr als 100 Jahre ist es her, dass es auf der Cariboo Wagon Road nur so von nach Norden ziehenden Goldsuchern wimmelte. Aber auch heute noch fühlt sich der Besucher auf dieser bestens erhaltenen Farm wie im Wilden Westen. Liard River Hot Springs Rock Mount Robson Provincial Park (S. 359): Eine Fahrt durch diesen gebirgigen Park hinterlässt unauslöschliche, faszinierende Eindrücke – vorausgesetzt, die höchsten Gipfel der kanadischen Rockies liegen nicht gerade unter einer Wolkendecke verborgen. 338 Zentrales und nördliches British Columbia 339 Zentrales und nördliches British Columbia Zentrales und nördliches British Columbia Karte S. 338/339 340 Zentrales und nördliches British Columbia Für welche der beiden Strecken man sich auch entscheidet, letztendlich landet man auf dem Yellowhead Hwy., dem Zugang zum nördlichen British Columbia. Die größte Stadt an dieser Straße ist Prince George, ein 780 km nördlich von Vancouver gelegenes Forst- und Versorgungszentrum inmitten eines paradiesischen Erholungsgebietes. Von Prince George führt der Yellowhead Hwy. nach Westen zu Ortschaften, in denen Angel- und Bootstouren auf den Seen und Flüssen der Umgebung organisiert werden. Am westlichen Ende des Yellowhead Hwy. liegt Prince Rupert, eine lebhafte Küstenstadt und der nördlichste Hafen der BC Ferries, außerdem ein wichtiger Fährhafen am Alaska Marine Highway und Ausgangspunkt zu den mystischen Queen Charlotte Islands. Vom Yellowhead Hwy. führen zwei Strecken nach Norden. Der Stewart-Cassiar Hwy. beginnt westlich von Prince George und verläuft parallel zu den Coast Mountains, er passiert dabei die Abzweigung zu den Zwillingsstädten Stewart und Hyder sowie zu einigen abgeschiedenen Provinzparks. Der Highway endet an der Kreuzung mit der anderen Nordroute – dem berühmten Alaska Hwy. Der Meilenstein Null des Alaska Hwy. bef indet sich bei Dawson Creek, nordöstlich von Prince George. Von dort aus schlängelt sich die Straße endlose Kilometer weit durch borealen Nadelwald, vorbei an Seen und Bergen, ins herrliche Yukon Territory. Reise- und Zeitplanung Wenn es darum geht, die Zeit im zentralen und nördlichen British Columbia am besten zu nutzen, sollte man sich nicht nur darauf konzentrieren, möglichst alle Sehenswürdigkeiten anzusteuern, sondern den gesamten Reiseablauf im Auge behalten. Auf keinen Fall darf vergessen werden, dass dieser Teil der Provinz riesig ist – größer als alle anderen Regionen zusammen, daher ist eine weitsichtige Planung unerlässlich. Die Ost-West-Strecke auf dem Trans-Canada Hwy. zwischen Banff und Vancouver lässt sich mühelos an einem Tag zurücklegen, doch da sie an zwei Nationalparks und einer Reihe interessanter Ortschaften vorbeiführt, empf iehlt sich mindestens eine Übernachtung (Revelstoke ist eine gute Wahl). Selbst wer es eilig hat, sollte einen Umweg über den Meadows in the Sky Parkway im Mount Revelstoke National Park machen, um die Welt von hoch oben betrachten zu können. Die größte Stadt der Region ist Kamloops; von ihr zweigen Straßen in vier Richtungen ab. Die landschaftlich reizvollste ist vielleicht der Hwy. 5, der nach Norden zum Mount Robson Provincial Park führt. Dort bietet sich die Möglichkeit, entweder in Richtung Nordwesten nach Prince George, dem Sprungbrett ins nördliche British Columbia, oder nach Osten zum Jasper National Park und anschließend nach Süden bis Banff zu reisen. Wer auf dem Hwy. 97 von Kamloops aus weit genug nach Norden fährt, gelangt ebenfalls nach Prince George. Um sich während dieser langen Fahrt einmal die Beine zu vertreten, empf iehlt sich eine Rast bei der Historic Hat Creek Ranch, wo noch Gebäude aus der Zeit des Cariboo-Goldrausches erhalten sind. Für die Fahrt von Prince George in Richtung Westen nach Prince Rupert sollten mindestens zwei Tage eingeplant werden. Mindestens vier weitere Tage erfordert die Rundstrecke Alaska/Cassiar Hwy. inklusive eines Aufenthalts bei den Liard River Hot Springs und eines Abstechers nach Hyder. Zum guten Schluss sollten noch drei Tage auf den Queen Charlotte Islands verbracht werden, wobei ein Tagesausflug in das Gwaii Haanas National Park Reserve nicht fehlen darf. Eine ausgezeich- Glacier National Park Glacier National Park 341 nete Möglichkeit, den nördlichen Abschnitt der Provinz zu besuchen, ohne auf der gleichen Strecke zurückfahren zu müssen, bietet eine Fahrt mit der Fähre zwischen Prince Rupert und Vancouver Island in der einen oder anderen Richtung. Der Sommer im zentralen und nördlichen British Columbia ist kürzer als in den anderen Teilen der Provinz. Die beste Reisezeit ist im Juli und August. Gute Reisemonate sind auch Juni und September – es ist noch warm genug zum Zelten, und die Mückenplage ist nicht so schlimm wie im Hochsommer. Wer Grizzlybären in ihrem natürlichen Habitat sehen möchte, sollte es so einrichten, dass ein Besuch des Khutzeymateen in den Juni oder ein Abstecher nach Hyder in den Zeitraum August/September fällt. Von Golden nach Kamloops Glacier National Park Zentrales und nördliches British Columbia Die schneebedeckten Gipfel des Glacier National Parks sind vom Highway aus zu sehen Karte S. 338/339 Dieser Park, der ein 135.000 ha großes Gebiet der Selkirk Mountains westlich des Rocky Mountain Trench umfasst, ist ein Märchenland aus schroffen, mit Schnee bedeckten Gipfeln, ausgedehnten Eisfeldern, donnernden Wasserfällen, tiefen Tälern und reißenden Flüssen. Der Trans-Canada Hwy. durchschneidet den Park und überquert ihn auf dem höchsten Punkt, dem 1327 m hohen Rogers Pass. Von diesem eindrucksvollen Gipfel sind es noch 80 km bis Golden im Osten und 72 km bis Revelstoke im Westen. Manche assoziieren den Namen des Parks möglicherweise mit dem US-amerikanischen Nationalpark in Montana. Die beiden Parks haben denselben Namen und die gleiche Gletscherlandschaft, doch damit erschöpft sich die Ähnlichkeit auch schon. 342 Zentrales und nördliches British Columbia Eine Eisenbahnstrecke und eine Straße Wie im westlichen Kanada nicht unüblich, verdankt auch der Glacier National Park seine off izielle Anerkennung den Bemühungen der Canadian Pacif ic Railway, der daran gelegen war, möglichst viele Bahnfahrkarten an Touristen zu verkaufen. Eine Schienenstrecke durch die Columbia Mountains zu legen stellte für die Ingenieure der C.P.R. eine echte Herausforderung dar. Das größte Problem lag dabei nicht in der Höhe, sondern in den Lawinen, die eine ständige Bedrohung für die engen, von Steilhängen umgebenen Täler bedeuteten. Nachdem schließlich eine Route als machbar auserkoren worden war, hoben nur mit Pickel und Schaufel ausgestattete Arbeiter im Laufe von drei Jahren die Grundfesten für das Eisenbahnbett aus; am 7. November 1885 war es dann endlich so weit: Der letzte Befestigungsnagel wurde bei Craigellachie, 100 km weiter westlich, in den Boden getrieben, und die Bahnstrecke konnte für den Verkehr freigegeben werden. Doch trotz aller Ingenieurskunst forderten immer wieder katastrophale Lawinenunglücke ihren Tribut, und während der ersten 30 Betriebsjahre kamen mehr als 200 Eisenbahnarbeiter ums Leben. Schließlich sah sich die C.P.R. dazu gezwungen, dem Sterben ein Ende zu machen, indem sie die Strecke umleitete und im Jahr 1916 einen Tunnel unter dem Pass graben ließ. In den 1950ern sah sich ein Team von Straßenbauingenieuren vor dasselbe Problem gestellt, mit dem zuvor die Erbauer der Bahnlinie konfrontiert gewesen waren – jetzt ging es darum, eine Straße über den Pass zu bauen. Der für die Bahnschienen herausgesprengte Tunnel erwies sich für die Straßenführung als ungeeignet, daher musste eine neue Lösung gefunden werden. Im Jahr 1962 wurde schließlich eine Straße über den Pass fertig gestellt, die auf bestimmten Abschnitten mit Schneedächern aus Beton versehen wurde. Gleichzeitig wurde das umfangreichste mobile LawinenKontrollprogramm der Welt ins Leben gerufen, um Unglücke zu verhindern. Experten überwachen ununterbrochen die Wetter- und Schneebedingungen, um genau voraussagen zu können, wann und wo eine Lawine abzugehen droht. Dann wird die Straße gesperrt, um die Lawine mit mobilen Haubitzen künstlich auszulösen. Im US-Nationalpark befördern Busse Ladungen von Touristen von einer Ecke zur anderen, und das Gelände wimmelt von Wanderern. Hier, im kanadischen Namensvetter, ist von Kommerzialisierung kaum etwas zu spüren, und die Landschaft bleibt glücklicherweise weitestgehend der Natur überlassen. Bester Ausgangspunkt für einen Parkbesuch ist das Rogers Pass Information Centre. Schaut man vom Informationszentrum nach Süden, erblickt man den Illecillewaet, den Asulkan und den Swiss Glacier. Während der Fahrt durch den Park eröffnen sich Panoramen, die zu den atemberaubendsten zählen, die sich von einer Straße in Kanada aus bewundern lassen. Jeder Aussichtspunkt am Straßenrand erscheint noch besser als der vorhergehende. Um den Park hautnah zu erleben, kann man auch aus dem Wagen aussteigen und ein Stück zu Fuß gehen, doch die meisten Pfade erfordern eine anstrengende Klettertour. Glacier National Park 343 Mit Ausnahme des Durchgangsverkehrs ist für den Eintritt in den Glacier National Park ein Permit erforderlich, das im Informationszentrum erhältlich ist. Die Tagesgebühr beträgt für Erwachsene $ 8, für Senioren $ 7 und für Kinder $ 4, pro Fahrzeug zahlt man maximal $ 20. Geografie Die 21 Wanderwege innerhalb des Parks umfassen insgesamt 140 km und reichen von kurzen Naturlehrpfaden bis zu langen, anstrengenden Kletterpfaden. Mit Ausnahme der Lehrpfade handelt es sich zumeist um sehr steile Wege, die sich allerdings wegen der spektakulären Aussichten lohnen. Aber Vorsicht: Auf vielen der hoch gelegenen Parkwanderwege liegt bis weit in den Juli hinein Schnee. Einen ersten Eindruck vom Park vermitteln zwei kurze Wege: der Abandoned Rails Interpretive Trail (1 km; hin und zurück 20 Min.), der westlich des Informationszentrums beginnt, und der Meeting of the Waters Trail (1 km; hin und zurück 25 Min.), der hinter dem Illecillewaet Campground, 4 km südlich des Informationszentrums, anfängt. Lust auf körperliche Anstrengung? Eine gute Kondition ist Voraussetzung für die folgenden beiden Wanderungen, meine Lieblingsrouten im Park. Der Illecillewaet Campground ist der Ausgangspunkt des Avalanche Crest Trail (4,2 km; einfach 2,5 Std.; 800 m Höhenunterschied). Er zweigt links vom Informationsbrett ab und führt auf den ersten 3 km durch einen subalpinen Wald steil nach oben, dann wird er langsam ebenerdig und erlaubt traumhafte Ausblicke auf den Rogers Pass hinab und nach Süden auf den Illecillewaet und den Asulkan Glacier. Der Asulkan Valley Trail (6,5 km; einfach 4 Std.; 930 m Höhenunterschied) liegt ähnlich hoch wie die Zentrales und nördliches British Columbia Wandern Karte S. 338/339 Beim Zugang zum Park, sowohl von Osten als auch von Westen her, müssen bis zum höchsten Punkt, dem Rogers Pass, mehr als 700 Höhenmeter überwunden werden. Der Pass ist nicht besonders hoch, aber eindrucksvoll. Rings um den Pass ragen schroffe Berggipfel empor, viele davon über 3000 m hoch, und die heftigen Winterschneefälle nähren mehr als 400 Gletscher, von denen einige von der Straße aus sichtbar sind. Wer Blumen liebt, wird von den 600 verschiedenen Spezies begeistert sein, die innerhalb des Parks identif iziert wurden. Die beste Zeit, um auf den Hochwiesen und in den Hochwäldern blühende Blumen zu sehen, ist Anfang August, doch schon Anfang Juni erstrahlen die niedriger gelegenen Wälder in allen erdenklichen Farben, und im Juli, wenn die Lilien blühen, breitet sich an den Straßen- und Wegesrändern ein hellgelber Teppich aus. Die niedrigeren Gebirgswälder bestehen aus einem bunten Sammelsurium von Bäumen, darunter Gebirgs- und subalpine Tannen, Engelmannf ichten, Rotzedern und westamerikanische Hemlocktannen. Aufgrund des unwegsamen Geländes und der langen, harten Winter im Glacier National Park können hier nur robuste, an Entbehrungen gewöhnte Säugetiere überleben. Der Park ist ein Refugium von Schwarz- und Grizzlybären. Im späten Frühling begeben sich die Schwarzbären oft auf Nahrungssuche am Rande der Landstraßen. Grizzlys sind weniger verbreitet und halten sich lieber in der undurchdringlichen Wildnis auf, doch im Frühling sehen sie sich wegen anhaltenden Schnees manchmal gezwungen, in tiefer gelegenen Regionen zu verweilen – besonders an von Lawinen bedeckten Hängen sollte man nach ihnen Ausschau halten. 344 Zentrales und nördliches British Columbia anderen Wanderwege im steilwandigen Illecillewaet River Valley, doch da sich der Anstieg über eine längere Strecke hinzieht, ist dieser Ausflug weniger anstrengend. Dennoch ist für den Hin- und Rückweg ein ganzer Tag einzuplanen. Der Pfad beginnt an der Rückseite des Illecillewaet Campground und folgt dem Asulkan Brook durch ein Tal mit dichtem subalpinem Wald. Während andere Pfade zu Aussichtspunkten mit Panoramablick führen, erwartet den Wanderer am Ende dieses Trails ein unvergesslicher Blick auf das hoch oben aufragende Gletscherfeld. ______________________________________________________________________ Übernachten/Essen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _und _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Trinken ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Die Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb der Grenzen des Glacier National Park beschränken sich auf ein Motel sowie zwei kleine Campingplätze mit Stellplätzen ohne Anschlüsse. Wer etwas Luxuriöseres bevorzugt, muss entweder 80 km in Richtung Osten nach Golden oder 72 km in Richtung Westen nach Revelstoke fahren. Die Glacier Park Lodge, ein Ableger von Best Western (¢ 250/837-2126 oder ¢ 888/ 567-4477, www.glacierparklodge.ca; $ 145 für 1 Pers., $ 155 für 2 Pers.), liegt direkt neben der Touristeninformation oben auf dem Rogers Pass und umfasst 50 mittelgroße Zimmer; außerhalb der Saison liegen die Preise unter $ 100. Da das Hotel zumeist von Tourgruppen mit einem rigiden Zeitplan benutzt wird, ist der beheizte Pool unter freiem Himmel normalerweise menschenleer. Das Hotel beherbergt eine Lounge, ein 24 Std. geöffnetes Café und ein Restaurant mit erschwinglichem Frühstücks-, Mittags- und Abendbüfett. Der Illecillewaet Campground (alle Stellplätze $ 21,50) liegt 4 km südlich des Informationszentrums und hat von Ende Juni bis September geöffnet. Er ist mit Kochstellen, WCs, Picknicktischen und Feuerholz ausgestattet, und abends werden Informationsveranstaltungen abgehalten. Die Stellplätze erlauben nicht besonders viel Privat- sphäre, und aufgrund der hohen Zedern und Berge ringsum dringt vor 12 Uhr mittags kaum ein Sonnenstrahl herein, doch der Campingplatz bildet eine hervorragende Ausgangsbasis für Ausflüge, denn von hier gehen die meisten Parkwanderwege ab. Der kleinere Loop Brook Campground (Juli/Aug.; $ 21,50) liegt 3 km vom Illecillewaet Campground entfernt in Richtung Revelstoke, hat aber nur 20 Stellplätze. Da es im gesamten Park nur 80 Stellplätze gibt und keine Reservierungen vorgenommen werden, ist es durchaus möglich, dass bei einer Ankunft am Spätnachmittag beide Campingplätze belegt sind. In dem Fall bleibt noch das 40 km weiter westlich gelegene Canyon Hot Springs Resort (¢ 250/ 837-2420, www.canyonhotsprings.com; Mai bis Sept.; Zeltstellplatz $ 28, Stellplatz mit Anschlüssen $ 38, Hütten $ 68 für 1/2 Pers.), das über heiße Quellen, Duschen, eine Laundry und ein Restaurant verfügt. _______________________________________________________________________________________________________ Information ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Das Rogers Pass Discovery Centre, (¢ 250/837-7500, www.pc.gc.ca; Mai bis Mitte Juni tägl. 8.30–16.30 Uhr, Mitte Juni bis Aug. tägl. 7.30–20 Uhr, Sept. bis April tägl. 8.30–16.30 Uhr) liegt am Rande des Highways, 1,2 km nördlich des Passes. Drinnen ist eine faszinierende Ausstellung zur Entwicklungsgeschichte des Parks zu sehen. In der Sitzecke beim Kamin (die auch ein hervorragendes Plätzchen ist, um darauf zu warten, dass sich die Wolken verziehen) kann man sich Filme zu verschiedenen auf den Park bezogenen Themen anschauen, und auf der hauseigenen Kinoleinwand werden Dokumentarfilme über die Gebirgsfauna und die Arbeit der Lawinenrettungsmannschaften gezeigt. Die Angestellten informieren über den Zustand der Wanderwege, betreiben einen kleinen Buchladen und führen Informationsveranstaltungen durch. Außerdem ist das Zentrum die einzige Stelle im Park, wo man die Pässe kaufen kann, die jeder benötigt, der hier wandern oder zelten möchte. Wer schon im Besitz eines National Parks of Canada Pass ist, muss ihn im Informationszentrum vorlegen. Aktuelle Informationen zum Straßenzustand im Park sind unter ¢ 250/837-6867 erhältlich. Glacier National Park 345 Revelstoke (8000 Einw.) liegt 72 km westlich vom Rogers Pass am Zusammenfluss des Illecillewaet und des mächtigen Columbia River und ist von Bergen umgeben – den Monashees im Westen und den Selkirks im Osten. Die Landschaft könnte nicht spektakulärer sein. Die Stadt beherbergt zwei Museen, doch die Hauptattraktionen bef inden sich weiter außerhalb, darunter zwei mächtige Dämme, ein Nationalpark direkt vor der Tür sowie ein hervorragendes Wintersportgebiet bei Powder Springs. Sehenswertes in der Downtown Der Trans-Canada Hwy. beschreibt eine gemächliche Schleife um die Randbezirke von Revelstoke und lässt die Innenstadt völlig links liegen. Aber ein Abstecher in den Stadtkern lohnt sich nicht nur wegen der guten Verpflegungs- und Unterbringungsmöglichkeiten, sondern auch, um die entspannte Atmosphäre einer Kleinstadt zu genießen, der es hervorragend gelungen ist, ihr historisches Erbe zu bewahren. Der Stadtkern wurde aufgemöbelt und konzentriert sich rund um die hübsche, gänzlich aus Backstein erbaute Grizzly Plaza. Im hiesigen Fremdenverkehrsamt liegt die Broschüre Heritage Walking & Driving aus, in der die Routen mit den sehenswertesten der zahlreichen alten Gebäude beschrieben sind. Zentrales und nördliches British Columbia Karte S. 338/339 Revelstoke 346 Zentrales und nördliches British Columbia Museen Eisenbahnfans sollten auf keinen Fall das Revelstoke Railway Museum (719 Track St., ¢ 250/837-6060; im Sommer tägl. 9–20 Uhr, im Frühling und Herbst tägl. 9–17 Uhr, im Winter Fr–Di 9–17 Uhr; Erwachsene $ 8, Senioren $ 6, Kinder $ 4) auslassen, die Nachbildung eines alten Canadian-Pacific-Railway-Bahnhofs. Das Museum zeigt, was für eine wichtige Rolle dieses Transportmittel in der Geschichte Revelstokes spielte. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen eine gewaltige Dampflokomotive aus dem Jahre 1948 und ein Business Car No. 4, der letzte Schrei hinsichtlich luxuriösen Reisens in der Anfangszeit des Bahnfahrens. Das Revelstoke Museum (Ecke Boyle Ave. und 1st St., ¢ 250/837-3067; im Sommer Mo–Sa 9–18 Uhr und So 13–17 Uhr, sonst Mo–Fr 13–16.30 Uhr; Erwachsene $ 4, Senioren $ 3, Kinder $ 2) nimmt zwei Stockwerke eines historischen Postamtes in der Innenstadt ein. Dämme Zahlreiche Dämme zähmen den 1900 km langen Columbia River, den drittlängsten Fluss Nordamerikas. Vier davon bef inden sich in British Columbia, und zwei liegen in der Nähe von Revelstoke. Die Dämme liefern die notwendige Wassermenge für den Betrieb von zwei massiven Wasserkraftwerken. Jedes der beiden Kraftwerke kann bis zu 1800 Megawatt Strom produzieren – das bedeutet, dass sie zusammen 30 % des Elektrizitätsbedarfs der Provinz abdecken. Der Revelstoke Dam, 8 km nördlich der Stadt am Hwy. 23, wurde 1985 fertig gestellt. Er ist 470 m breit und 175 m hoch. Der gewaltige Stausee hinter dem Damm hat eine Länge von 130 km. Im Tal unterhalb des Dammes bef indet sich das Hauptstromwerk. Die Ausstellung im zweistöckigen Revelstoke Dam Visitor Centre (¢ 250/814-6697; Juni bis Mitte Okt. tägl. 10–17 Uhr; Erwachsene $ 6, Senioren und Kinder $ 4) oberhalb des Hauptgenerators informiert über die Geschichte des Tals sowie die Funktionsweise und Wirkung der Dämme. Ein superschneller Aufzug befördert Besucher in Nullkommanichts vom Visitor Centre nach oben auf den Damm, von wo sich eine ausgezeichnete Aussicht bietet. Flussaufwärts vom Revelstoke Dam, 140 km auf dem Hwy. 23 nach Norden, liegt der Mica Dam. Dieser Damm ist sehr viel größer – es handelt sich hierbei sogar um den höchsten mit Erde aufgeschütteten Damm Nordamerikas (240 m), und sein Kamm erstreckt sich über eine Länge von 792 m oberhalb des Columbia River Valley. __________________________________________________________________ Sport _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _und _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _Freizeit/Veranstaltungen _______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ •Skifahren und Snowboarden Das Revelstoke Mountain Resort (¢ 250/814-0087 oder ¢ 866/373-4754, www.revelstoke mountainresort.com) liegt an den Ausläufern des Mount Mackenzie. Das Skigebiet wurde in jüngster Zeit erheblich ausgebaut und umfasst mittlerweile 1,214 ha. Es gibt eine 8-Personen-Seilbahn und HighSpeed-Skilifte, der Höhenunterschied auf den Pisten beläuft sich auf 1713 m. Die Wintersportsaison dauert normalerweise von Mitte Dezember bis Anfang April; Erwachsene zahlen für einen Liftpass $ 74, Senioren $ 57 und Kinder $ 26. •Veranstaltungen Im Juli und August findet jeden Abend auf der Tribüne der Grizzly Plaza am unteren Ende der Mackenzie Ave. eine kostenlose Veranstaltung statt. Egal, ob Theater oder Countrymusik geboten wird, es finden sich immer bis zu 200 Zuschauer ein, die sich auf Plastikstühlen bzw. an Restauranttischen niederlassen oder einfach einen Stehplatz einnehmen. Die jungen Leute gehen zum Musikhören und Tanzen ins formellere Big Eddy Pub (2108 Big Eddy Rd., ¢ 250/837-9072). Mount Revelstok e National Park Mount Revelstoke National Park 347 _____________________________________ Übernachten/Camping/Essen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _und _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Trinken/Information ________________________________________________________________________________________________________________________________ Mount Revelstoke National Park Den Besuchern dieses 26.000 ha großen Nationalparks am nördlichen Stadtrand von Revelstoke erschließt sich von einer Straße mit dem himmlischen Namen Meadows in the Sky Parkway aus eine Hochgebirgslandschaft ganz ohne anstrengende Wandertour. In diesem Park sind die höchsten Gipfel der Clachnacudiann Range, eines Nordausläufers der Selkirk Mountains, unter Naturschutz gestellt. Zu den verschiedenen Vegetationszonen des Parks zählen altehrwürdige Zedernwälder am Ufer des Illecillewaet River, subalpine Wälder mit Engelmannf ichten und Tannen an den höher gelegenen Hängen, und schließlich, oberhalb der Baumgrenze, Hoch- Zentrales und nördliches British Columbia Felsenklettern, abendliches Lagerfeuer und ein tägliches Pfannkuchenfrühstück. Der ruhige Williamson Lake Campground (7 km südlich der Stadt an der Williamson Lake Rd., ¢ 250/837-5512; Mitte April bis Okt.; Stellplatz $ 18–24,50) liegt am Rand eines warmen, im Sommer hervorragend zum Schwimmen geeigneten Sees. Die grasbewachsenen Stellplätze, warmen Duschen, Feuerstellen und eine Picknickhütte befinden sich direkt oberhalb des Ufers. •Essen und Trinken Das Conversations Coffee House (205 Mackenzie Ave., ¢ 250/ 837-4772; tägl. Frühstück und Mittagessen; Mittagessen $ 6–10), neben der Tribüne in der Innenstadt, serviert ausgezeichneten Kaffee und leichte Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt das einladende Woolsey Creek Café (600 2nd St., ¢ 250/837-5500; tägl. Abendessen; $ 12–19). Es ist allerdings immer laut und voll mit Einheimischen, die das umfangreiche Angebot an schmackhaften und erstaunlich preiswerten Speisen zu schätzen wissen. Ich entschied mich für die Spanish Seafood Paella, die mindestens genauso lecker war wie in einem Großstadtrestaurant, wo man dafür das Doppelte hingelegt hätte. Das Frontier Family Restaurant (¢ 250/8375119; 5–22 Uhr; $ 9–16) am Highway außerhalb der Stadt ist nur für eilig Durchreisende von Interesse. Es handelt sich um ein typisches Schnellrestaurant am Straßenrand, dessen einziges Ziel darin besteht, die Kunden rasch abzufüttern. •Information Das Revelstoke Visitor Centre (204 Campbell Ave., ¢ 250/837-5345, www. seerevelstoke.com) hat im Sommer tägl. von 8 bis 19 Uhr geöffnet, sonst montags bis freitags von 8.30 bis 16.30 Uhr. Karte S. 338/339 •Übernachten Die preiswerteste Unterkunft der Stadt ist das Samesun Revelstoke (400 2nd St. W, ¢ 250/837-4050 oder ¢ 877/972-6378, www.samesun.com; Bett im Schlafsaal $ 24, Privatzimmer $ 53 für 1/2 Pers.) in Spaziernähe der Innenstadt. Das einladende, unter Denkmalschutz stehende Haus wurde komplett renoviert. Den Gästen stehen Kochmöglichkeiten, eine Laundry, kostenloser Internetzugang, Mietfahrräder, eine Terrasse mit Grillplatz und ein Game Room zur Verfügung. Die Doppelzimmer und 2-Bett-Zimmer haben Gemeinschaftsbäder, aber die Betten sind gut, und Bettwäsche wird gestellt. Im Powder Springs Inn (200 3rd St. W, ¢ 250/837-5151 oder ¢ 800/991-4455, www. powdersprings.ca; $ 95 für 1/2 Pers.) in der Downtown herrscht nur im Winter richtig Betrieb, sodass die Preise im Sommer sehr günstig sind. Auf dem Motelgelände befindet sich ein Pub nach britischem Vorbild und es gibt drahtlosen Internetzugang, ein Spa und ein Jacuzzi. •Camping Der Campingplatz KOA Revelstoke (¢ 250/837-2085 oder ¢ 800/562-3905, www.revelstokekoa.com; Stellplatz ohne Anschlüsse $ 31, mit Anschlüssen $ 34–44, Holzhütten $ 65–159 für 1/2 Pers.) liegt abseits des Trans-Canada Hwy. 6 km östlich der Innenstadt. Er wird gut in Schuss gehalten und verfügt über grasbewachsene Stellplätze, zahlreiche Bäume, einen Swimmingpool, Propangasflaschen zum Auffüllen der Campingkocher, einen gut sortierten Gemischtwarenladen, kostenlose warme Duschen, drahtlosen Internetzugang, eine Laundry und ein Haupthaus, das wie ein Alpenschlösschen aussieht. Zu den Freizeitangeboten zählen ein Pool im Freien, ein Kanuverleih, zwei Spielplätze, Unterricht im