Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Suhler Wohngebietes

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WOHNEN MIT BESTEN AUSSICHTEN
Ideenwettbewerb zur Neugestaltung
des Suhler Wohngebietes Ilmenauer Straße
Teilbereich Karl-Marx-Straße
Dokumentation im Auftrag der AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
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S02
S03
Darstellung Planungsgebiet
Einleitung
S05
S08
S09
Wettbewerbsaufgabe
Teilnehmende Architekturbüros
Jury und Bewertungskriterien
S11
S12
1. Preisträger
Erklärung der Lösung
& Dokumentation
S15
S16
2. Preisträger
Erklärung der Lösung
& Dokumentation
S19
S20
3. Preisträger
Erklärung der Lösung
& Dokumentation
S23
S24
Platzierungen mit Anerkennung
Erklärung der Lösungen
& Dokumentationen
S27
S28
Ausblick - Wie geht es weiter?
Impressum
Einleitung
3
Wohnen mit besten Aussichten - Wie wollen wir in Zukunft wohnen?
Wohnen ist eines der grundlegenden Lebensbedürfnisse des Menschen. Doch
Wohnbedürfnisse wandeln sich und mit ihnen die Anforderungen an das Bauen.
Für jeden, der baut, ist Bauen eine persönliche Angelegenheit. Bauen ist aber auch
öffentlich und besitzt gesellschaftliche Bedeutung. Architektur als Sinnbegriff für
gutes Bauen ist Bestandteil unserer Kultur.
Zum einen sind es die klassischen Fragen des Entwurfs und der Gestaltung
eines Gebäudes oder ganzer Siedlungen, die vor Baubeginn zu beantworten sind.
Energetische Aspekte, kostengünstiges Bauen, ökologische Orientierung, Nachhaltigkeit, neue Formen des Bauens und des Wohnens sind weitere Motive, die uns
heute immer stärker bei der Konzipierung von Gebäuden beschäftigen.
Ein generelles Umdenken ist zudem nötig, um dem demographischen Wandel und
seinen Folgen gerecht zu werden. Die Altersstruktur der Gesellschaft wird sich in
den nächsten Jahren und Jahrzehnten dramatisch verändern, die Einwohnerzahl
nimmt rapide ab, die Anzahl älterer und pflegebedürftiger Personen steigt. Generationengerechtes Bauen wird deshalb das zentrale Thema sein, wenn es um die
Planung künftiger Wohnformen und Stadtquartiere geht.
„Alles schon gehört“, werden Sie jetzt sagen. Richtig, wir werden ja fast täglich
durch Medien und Politik mit dieser Thematik konfrontiert. Aber vom Hören zum
Verstehen, vom Verstehen zum Handeln zu wachsen, ist unsere Herausforderung.
Die Antworten auf die demographischen Veränderungen werden die künftigen
Wohnformen und das Miteinander von Jung und Alt entscheidend prägen. Wir
sind gefordert, die Bedürfnisse aller Bewohner zu erfüllen und Wohnkonzepte
flexibel und nachhaltig zu gestalten.
Die Untersuchung des Wohnstandortes Ilmenauer Straße mit seinem Teilstandort
Karl-Marx-Straße zeigte, dass dieser dauerhaft zukunftsfähig und als Wohnadresse
am Markt begehrt ist. Deshalb wird unsere Genossenschaft ihre Wohnanlagen am
Standort weiterhin gut instand halten und eine nachhaltige Belegung anstreben.
Der Rückbau von Wohnanlagen ist derzeit nicht Bestandteil der Unternehmensplanung bis 2019. Allerdings ist auch anzumerken, dass eine Aufwertung der Wohnanlagen aus den 60er Jahren zur Sicherung zukünftiger Ansprüche an das Wohnen mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht realisierbar ist. Zudem hätten
die modernisierten Wohnanlagen selbstverständlich nicht die Lebenserwartung
wie mit modernster und umweltschonender Technik ausgestattete Neubauten.
Um bereits heute Antworten auf die Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte
für diesen Wohnstandort zu erarbeiten, hat die Genossenschaft entschieden, in
Zusammenarbeit mit den anderen Eigentümern am Standort und der Stadt Suhl
Konzepte zu einer Neubebauung für den Zeitraum 2015 - 2025 zu entwickeln.
Erste Ideen hierfür wurden jetzt im Rahmen eines Ideenwettbewerbes gesammelt,
der mit Mitteln aus dem prämierten Wettbewerbsbeitrag zum Bundeswettbewerb
zur energetischen Sanierung von Großsiedlungen ausgelobt wurde.
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In Fortführung des Bundeswettbewerbes und unter Verwendung des zweckgebundenen
Preisgeldes wurde durch uns
Anfang 2010 ein Architektenwettbewerb ausgelobt, in dessen
Mittelpunkt zunächst die Suche
nach Ideen für eine Neubebauung einer nach Rückbau
der vorhandenen Gebäude frei
werdenden Grundstücksfläche
im Wohngebiet Karl-MarxStraße steht. Hierfür sollten
erste Lösungsvorschläge erarbeitet werden, die Grundlage für
zukünftige konkrete Planungen
werden können.
Sechs Architekturbüros unserer
Region hatten sich der Herausforderung gestellt, ihre Wettbewerbsbeiträge eingereicht und
der Wettbewerbsjury präsentiert.
Obwohl im Lösungsansatz und
der Bearbeitungstiefe sehr unterschiedlich, waren alle Beiträge
auf einem hohen Niveau und
erfüllten die Erwartungen in
hohem Maße. Der Sinn und
Wert von Wettbewerben besteht
im breiten Angebot von alternativen Lösungen und der Chance,
die Wahl zu haben. Zukünftige
Bauherren haben mit den vorgestellten Wettbewerbsbeiträgen
eine ausgezeichnete Wahlmöglichkeit.
Wir möchten Ihnen mit dieser
Broschüre einen Überblick über
die Leistungsvielfalt und Kreativität der eingereichten Arbeiten
geben.
Unser Dank gilt daher allen
Mitwirkenden an diesem Projekt, allen Teilnehmerinnen und
Teilnehmern, den Mitgliedern
der Wettbewerbsjury und insbesondere dem Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für die Unterstützung.
Suhl, im Juni 2010
Frank Brösicke Fred König
Der Vorstand der AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
„Neubau von energetisch hochwertigen, attraktiven und vielfältigen Mehrfamilienhäusern im Wohngebiet Ilmenauer Straße/Karl-Marx-Straße auf den durch
Rückbau entstehenden Freiflächen der AWG Wohnungsbaugenossenschaft
"Rennsteig" eG und Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft mbH Suhl“
Wettbewerbsaufgabe
1. Einleitung
In enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Suhl hatten sich die AWG
Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG und die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH Suhl an dem Anfang 2009 vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) ausgelobten Bundeswettbewerb „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage von integrierten
Stadtteilentwicklungskonzepten“ beteiligt.
Erstmals wurden im Rahmen dieses Wettbewerbes bundesweit energetische
Sanierungs- und Entwicklungskonzepte nicht ausschließlich am einzelnen Gebäude, sondern an größeren Wohnsiedlungen erarbeitet. Um die Bedingungen des
Wettbewerbs zu erfüllen, mussten neben dem wohnungswirtschaftlichen Konzept
auch schlüssige Konzepte sowohl für die Finanzierung und Durchführung, als
auch ein überzeugendes Partizipationskonzept erarbeitet werden.
Insgesamt 76 Wettbewerbsbeiträge aus den unterschiedlichsten Regionen Deutsch-
lands wurden beim BMVBS eingereicht. Die AWG "Rennsteig" eG reichte mit
dem Konzept für das Wohngebiet „Ilmenauer Straße“ (mit 4.090 Wohnungen)
einen Wettbewerbsbeitrag ein, der darauf ausgerichtet ist, die Wohnungsbestände
nachhaltig zu verbessern, aufzuwerten und durch ökologisch orientierte Neubauten gezielt zu ergänzen und wurde am 15.07.2009 in Berlin mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet.
„Dieser ausgewogene Beitrag für ein Plattenbaugebiet überzeugt durch ein schlüssiges Energiekonzept mit Kraft-Wärme-Kopplung (Abwärme aus Restabfallbehandlung). Die Rückbaumaßnahmen werden mit ökologisch optimierten Neubauten
und Sanierungen verbunden. Die Investitionskosten sind detailliert aufgeschlüsselt“ heißt es in der Jury-Begründung.
Für das Wohngebiet „Suhl-Mitte“ (1.601 Wohnungen) wurde unter Federführung
der GeWo mbH Suhl ein weiterer Beitrag zum Bundeswettbewerb „Energetische
Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage von integrierten Stadtteilentwicklungskonzepten“ eingereicht und am 15.07.2009 in Berlin mit einer
Silbermedaille ausgezeichnet.
„Das Energiekonzept dieses innerstädtischen Plattenbaugebietes besticht einerseits
durch Kraft-Wärme-Kopplung auf Restabfallbehandlung und Photovoltaik, andererseits durch eine Sanierung gemäß EnEV 2009. Das Durchführungs- und das
Stadtentwicklungskonzept setzen einen Schwerpunkt auf die Strategie der Vermarktung als innerstädtisches Wohngebiet von Familien und Senioren“, war der
Jury-Begründung zu entnehmen.
Die für die Stadt Suhl prognostizierten demographischen Veränderungen bis zum
Jahr 2025 erfordern die strukturelle Anpassung des Wohnungsangebotes auch insbesondere in den Wohnbereichen „Stadtmitte“ und „Ilmenauer Straße“. Auf die
Ergebnisse des vorliegenden Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt
Suhl (Phase I) wird ausdrücklich Bezug genommen. Nach übereinstimmender Auffassung aller Beteiligten können die anstehenden
Umgestaltungsprozesse, mit stadtteilbezogen sehr unterschiedlichen Entwicklungsschwerpunkten, nur in enger Abstimmung zwischen den beiden großen
Wohnungsunternehmen und der Stadtverwaltung Suhl erfolgreich gestaltet werden.
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In Fortführung des Bundeswettbewerbes „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen/energetische Stadtteilumgestaltung“ arbeiten die AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG und die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft
mbH Suhl gemeinsam an der Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden
Konzeption für das Suhler Wohngebiet Ilmenauer Straße/Karl-Marx-Straße unter
energetischen, wohnungswirtschaftlichen, städtebaulichen und demographischen
Gesichtspunkten.
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Wie viele Siedlungen der 60er und 70er Jahre befinden sich auch die Wohnanlagen im Wohnbereich Karl-Marx-Straße an einem Punkt in ihrem Lebenszyklus, an
dem substanzielle Sanierungsmaßnahmen nötig sind. Der Sanierungszustand der
Wohnanlagen beider Eigentümer ist sehr unterschiedlich.
Im Mittelpunkt des ausgelobten Wettbewerbes sollen zunächst Ideen zur Nachnutzung der nach Rückbau der vorhandenen GeWo-eigenen Gebäude zur Verfügung
stehenden Grundstücksflächen im Wohngebiet Karl-Marx-Straße stehen und damit (neben der Sanierung und Aufwertung der Bestandsgebäude) der Grundstein für
eine weitere Aufwertung des Wohngebietes gelegt werden.
2. Planungsbereich des Wettbewerbes
Karl-Marx-Straße 47-57 (Flur 80 Flurstück 111/99) und Karl-Marx-Straße 59-69
(Flur 80 Flurstück 111/100) mit einer Grundstücksfläche von insgesamt 7.494qm.
Die vorhandenen Wohnanlagen werden voraussichtlich 2011 abgerissen, Grundstückseigentümer ist die GeWo Suhl mbH. Alle weiteren Grundstücksangaben
sind beigefügtem Kurzexposé zu entnehmen.
3. Aufgabenstellung
Ideen, Konzepte und Entwürfe für die Planung von energetisch optimierten und
ökologisch orientierten Einzelwohnanlagen auf den ausgewählten Grundstücken
unter Beachtung einer ganzheitlichen Quartierentwicklung, mit den Zielen:
- nachhaltiges und kostensparendes Bauen mit optimaler Grundstücksausnutzung,
Grundrissoptimierung und Materialwahl, Mehrfamiliengeschossbau mit drei,
maximal vier Wohngeschossen,
- Untersuchung und Planung eines modernen Energiekonzeptes (Grundlage EnEV
2012), Steigerung der Energieeffizienz, Reduzierung der CO2-Emissionen, einschließlich des Einsatzes erneuerbarer Energien, Mindestanforderung: Passivhausstandard, Ziel: „PlusEnergie“-Gebäude
- Belebung des Quartiers mit attraktivem und vielfältigem Wohnen, generationenübergreifend und barrierefrei.
Wir möchten bewusst weitergehende klare und eindeutige Planungsvorgaben im
Rahmen des Ideenwettbewerbes vermeiden, um einen ausreichenden kreativen
Freiraum bei der Darstellung von Planungskonzepten für die Wohnanlagen zu
gewährleisten.
4. Umfang der einzureichenden Arbeiten
Die Wettbewerbsunterlagen sind sowohl elektronisch auf CD-ROM in üblichen
Dateiformaten (Word, PDF etc.), als auch in drei Ausfertigungen in Papierform
einzureichen. Die Unterlagen bestehen aus einem Textteil (Baubeschreibung,
Energiekonzept und Kostenschätzung nach DIN 276) und kartographischen
Darstellungen in Form von Skizzen und/oder Plänen (Grundrisspläne, Gebäudeschnitte, Freiflächenplan etc.). Der Textteil soll einen Umfang von 50 Seiten nicht
überschreiten. Weiterhin ist ein Standortmodell im Maßstab 1:100 anzufertigen
und einzureichen.
5.
Teilnahme am Wettbewerb
Der Wettbewerb wird als Ideenwettbewerb auf Grundlage der vorliegenden Einladung zur Teilnahme durchgeführt. Bitte erklären Sie Ihre Absicht zur Annahme
der Einladung, einschl. der Anerkennung der Wettbewerbsbedingungen gemäß
Punkt 6, unter Verwendung des als Anlage beigefügten Formblattes.
Das Formblatt senden Sie bitte bis zum 12.02.2010 (Poststempel) an:
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH Suhl
Stichwort: Ideenwettbewerb
Gutenbergstraße 4
98527 Suhl
Mit den Aufgaben zur Projektsteuerung wurde in gemeinsamer Abstimmung die
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH Suhl beauftragt.
6.
Wettbewerbsbedingungen
6.1 Zeitplanung
12.02.2010
30.04.2010
31.05.2010
16.06.2010
24.06.2010
Abgabe der Teilnahmeerklärung
Berufung der Jury
Einreichung der Wettbewerbsbeiträge
Entscheidung der Jury
Bekanntgabe und Preisverleihung
6.2 Jury
Die Jury setzt sich aus der Geschäftsführung der beiden beteiligten Wohnungsunternehmen und weiteren berufenen Vertretern zusammen.
6.3 Preise
Durch die AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG werden insgesamt
drei Geldpreise ausgelobt.
1. Preis 2. Preis
3. Preis
20.000 EUR
10.000 EUR
7.500 EUR
6.4 Rechtsweg/Nutzungsrechte
Die Nutzungsrechte an den eingereichten Beiträgen des Ideenwettbewerbes werden ohne Einschränkung an den Auslober der Geldpreise
AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
Friedrich-König-Straße 11
98527 Suhl
übertragen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
6.5 Rückfragen ...
7.
Anlagen ...
Suhl, den 25.01.2010
7
Wettbewerbsteilnehmer
8
bpi - Bauplanungs- und Ingenieurbüro GmbH
Blechhammer 3
98544 Zella-Mehlis
03682 / 89 050
[email protected]
Bauplanungs- und
Ingenieurbüro GmbH
BPS Bauplanung Suhl GmbH
Neundorfer Straße 2
98527 Suhl
03681 / 39 10 53
[email protected]
Ingenieurbüro Bauwesen A & H GbR Suhl
Karl-Mundt-Straße 1
98529 Suhl
03681 / 79 410
[email protected]
ingenieurbüro
bauwesen suhl
Keßler & Partner Architekturbüro
Windeweg 14A
98527 Suhl
03681 / 30 30 31
[email protected]
Möckel Planungsbüro
Zum Zimmergrund 8
98529 Suhl
03681 / 72 84 06
planungsbü[email protected]
PGS+P Architekten Steiner + Partner GmbH
Neundorfer Straße 2
98527 Suhl
03681 / 71 27 020
[email protected]
p l a n u n g s b ü r o m ö c ke l
ARCHITEK TURBÜRO
Wettbewerbsjury und Bewertungskriterien
9
Die langfristige Entwicklung des Wohngebietes Ilmenauer Straße mit seinem Teilgebiet Karl-Marx-Straße im Interesse der Bewohner und neuer Interessenten ist
eine Gemeinschaftsaufgabe der beiden Wohnungsunternehmen AWG "Rennsteig"
eG und GeWo mbH Suhl zusammen mit der Stadt Suhl. Deshalb wurde die Jury
des Ideenwettbewerbes bewusst aus Repräsentanten der drei Beteiligten gebildet.
Seitens der Stadt Suhl nahmen neben dem Oberbürgermeister Herrn Dr. Triebel
(zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der GeWo mbH), der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses Herr Wehner und der 1. Bürgermeister und Verantwortliche für Wohnen und Soziales Herr Lamprecht die Verantwortung in der Jury wahr.
Die GeWo mbH wurde durch ihre Geschäftsführerin Frau Augner und den Prokuristen Herrn Heymel zu den Präsentationen, Jurysitzungen und bei der Auswahl
der Preisträger vertreten.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der AWG "Rennsteig" eG Herr Goldschmidt und der
Vorsitzende des Bauausschusses der Genossenschaft Herr Klein (Baudezernent der
Stadt Suhl a.D.) vertraten neben dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Brösicke und
dem Techn. Vorstand Herrn König die Positionen der auslobenden Genossenschaft.
In 6 jeweils 90-minütigen Präsentationen stellten die teilnehmenden Architekturbüros der Jury ihre Arbeiten vor und ließen Platz für Nachfragen und Diskussionen. Jeder Wettbewerbsteilnehmer präsentierte dabei neben der Grundidee des
Entwurfes die jeweils spezifischen Ansätze zur Umsetzung der Aufgabe. Insbesondere die Schwerpunkte „generationenübergreifendes Wohnen“ und „Nachhaltigkeit“ standen im Mittelpunkt der Präsentationen und des Interesses der Jury.
Ideen für attraktives, zukunftsfähiges und zugleich nachhaltig orientiertes Wohnen unterschiedlicher Generationen, variable, barrierearme Grundrisse, Gebäudestrukturen und Freianlagen in Verbindung mit modernen Energiekonzepten
waren das Ziel.
Übereinstimmend resümierte die Jury, dass alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge die Aufgabenstellung in hervorragender Qualität erfüllen. Alle Büros hatten
sich intensiv mit dem Standort, den Zielstellungen und der Erarbeitung eines
Lösungsansatzes auseinandergesetzt. Alle vorgestellten Ideen bieten, wenn auch
sehr unterschiedliche, so doch stets den Zielen und dem Anspruch des Wettbewerbes entsprechende Vorschläge zur attraktiven Weiterentwicklung eines sehr
gefragten Wohnstandortes.
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Besonders schwer war deshalb die Auswahl der Wettbewerbsbeiträge, die als
Sieger prämiert werden sollten. Zu entscheiden, welche Idee in besonderem Maße
Anforderungen an Ökonomie und Ökologie, an Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit
erfüllten und dabei zudem attraktiv und zukunftsfähig sind, war die herausfordernde Aufgabe.
Zunächst in individueller Vorentscheidung, später in gemeinsamer Meinungsbildung erarbeitete sich die Jury ein Votum, welche Arbeiten die Anforderungen der
Wettbewerbsausschreibung am besten erfüllten.
Am Ende wurden die Wettbewerbsbeiträge gekürt, die nach den überwiegenden
Meinungen der Jurymitglieder das größte Potential zu einer tatsächlichen Umsetzung haben.
Die Preisträger sind
1. Preis mit 20.000,- EUR
2. Preis mit 10.000,- EUR
3. Preis mit 7.500,- EUR
Planungsgesellschaft
Steiner und Palme mbH
ibs
Ansorg & Heußer GbR Suhl
BPS
Bauplanung Suhl GmbH
Die AWG "Rennsteig" eG bedankt sich bei allen Wettbewerbsteilnehmern und bei
den Jurymitgliedern für ihr Engagement.
Die Jury bestand aus folgenden Mitgliedern:
• Herr Dr. Triebel, Oberbürgermeister der Stadt Suhl,
Aufsichtsratsvorsitzender der GeWo mbH Suhl
• Herr Lamprecht, Bürgermeister der Stadt Suhl
• Herr Wehner, Stadtrat Suhl, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses
• Frau Augner, Geschäftsführerin GeWo mbH Suhl
• Herr Heymel, Prokurist GeWo mbH Suhl
• Herr Brösicke, Vorstand AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
• Herr König, Vorstand AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
• Herr Goldschmidt, Aufsichtsratsvorsitzender der AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
• Herr Klein, Vorsitzender des Bauausschusses der AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
1. Preisträger
11
Planungsgesellschaft
Steiner und Palme mbH
Unser Entwurf sieht für die Überplanung des Stadtquartiers moderne, exklusive
Stadthäuser mit Dachterrassen und geräumigen Loggien bzw. Wintergärten vor,
die stringent nach Süd-Westen ausgerichtet sind. Diese Stadthäuser bieten variable
Wohnungen für Familien und Singles, für Jung und Alt.
Das Einzelhaus orientiert sich am Einfamilienhaus und vermittelt dadurch größte
Privatheit und Identifikation mit dem Gebäude.
In unserem Entwurf schlagen wir vor:
• einen Städtebau mit Stadthäusern
• den Qualitätssprung von blockartig, gereihter Bebauung zum freistehenden Einzelhaus
• die Schaffung einer Neuen Qualität des Wohnens
Bei der Konzipierung unseres Stadthauses steht der Wunsch nach individuellem,
hochwertigem Wohnraum an erster Stelle. Die Bedürfnisse, Wünsche und Träume
der Menschen zu berücksichtigen, die darin wohnen, ist uns sehr wichtig.
Das kleine Glück zu ermöglichen, indem wir durch flexible Wände im Innenraum
Eigenständigkeit oder Gemeinschaft ermöglichen, durch einen Wintergarten
einen Raumgewinn haben, solare Gewinne im Winter aufzufangen, sein eigenes
Bücherregal aufzustellen, eine Küchenvision zu verwirklichen, seinen eigenen
Sonnenschirm aufzuspannen oder einen kleinen Kaminofen zu heizen ….. all das
ist Lebensqualität.
12
oben links: Süd-WestHauptansicht
Mitte links: Foto Maßstabsmodell
unten links: GrundrissBeispiele für 2-, 3- und
4-Raumwohnungen im 1.
Obergeschoss
unten Mitte: Darstellung
Fassadenschnitt
oben rechts: Eingliederung in das Planungsgebiet
- Typenübersicht
unten rechts: Entwurfsskizze Prinzip Gliederung
13
14
Das Stadthaus ist im Standardtyp als dreigeschossiger, kompakter Baukörper in den Abmessungen
von 14,00x14,00m entworfen, in der Regel für 6
Mietparteien. Große Variabilität liegt in der freien
Gestaltung der Grundrisse. Unverwechselbarkeit
und moderner Baustil werden durch große Loggien
mit raumhohen Glasfassaden und Schiebeläden
erreicht, die sich je nach Bedürfnis und Wetterlage
öffnen und schließen lassen.
Es werden Stadthäuser in 5 verschiedenen Typen
mit verschiedenen Wohnungsschlüsseln gebaut,
hauptsächlich 2-, 3- und 4-Zimmer Wohnungen.
Eine Grundriss-Variante bietet eine große MaisonettWohnung zwischen 3. und 4. Geschoss mit großer
Dachterrasse. Es ist auch möglich eine Etage mit
115,76qm zu mieten und damit eigenheimähnliche
Wohnverhältnisse zu erreichen. Wir können insgesamt 60 Wohnungen mit folgender Wohnungsverteilung anbieten: 12 2-Zimmer WE, 33 3-Zimmer WE,
12 4-Zimmer WE, 3 4-Zimmer WE mit Maisonett.
Die Stadthäuser werden über einen Erschließungskern, bestehend aus notwendigem Treppenraum mit
gegenüberliegendem Aufzug, erschlossen. Der Aufzug kann bei Bedarf gebaut oder weggelassen werden. Der Erschließungsbereich ist immer Nord-Ost
orientiert, lichtdurchflutet und zeichnet sich durch
eine großflächige Verglasung aus. Die Gebäude sind
als Zweispänner konzipiert. Über einen kleinen
Stichflur sind beide Wohnungen/Geschoss direkt
erreichbar. Bei Eintritt in die Wohnung hat man
den Blick in den Freiraum. Alle Räume, insbesondere Bad und Küche, haben Fenster. Die Grundrisse
bieten eine große Varianz in der Anordnung und
Nutzung der Räume, da die konstruktiven Wände
auf ein Minimum beschränkt wurden.
Architektur vermittelt neben Sprache, Schrift und
Kultur auch Zeitgeist. Unsere Architektur, die an die
Prinzipien des Bauhausstiles erinnert, soll modernen Zeitgeist nach Suhl bringen. Unsere Stadthäuser
bestechen durch ihre geradlinige Architektur. Es
werden 2 Fassadenvarianten angeboten, zum einen
das klassische weiß geputzte Gebäude mit Schiebeläden in Holz und zum anderen eine Vorhangfassade aus Holz. Die Akzente in der Fassade setzen
markanten Schiebeläden und die in die Fassade
integrierten Photovoltaikelemente, die je nach
Berechnung auch auf dem flachen Dach angeordnet
werden können.
Unsere Häuser sind energieeffizient konzipiert und
energetisch optimal angeordnet. Sie sind süd-westorientiert für solare Gewinne, werden mit einer
Zusatzheizung über Fernwärme beheizt, sind mit
einer zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Bei der Gestaltung des Areals wird die Topografie
des Geländes so verändert, dass Wohnplateaus entstehen, die moderne städtebauliche Strukturen und
eine günstige verkehrstechnische Anbindung und
Erschließung und ebene Gebäudezugänge ermöglichen. Vom zentralen Punkt des Wohngebietes, dem
Einkaufszentrum erschließen wir das Wohngebiet
über eine diagonale Wegebeziehung, die vorhandene
Wegestrukturen aufnimmt. Diese Wegeverbindung
ist die kürzeste Achse aus dem Wohngebiet in die
Natur und ins Stadtzentrum bzw. zu den bewohnten
Blockrändern und den zentralen Punkten im Wohngebiet. Eingebettet in den vorhandenen Grüngürtel
zu beiden Seiten des Wohngebietes sind die 10 Stadthäuser locker aber gerichtet angeordnet.
Die energieeffiziente Ausrichtung der Gebäude beeinflusst maßgeblich die städtebauliche Einordnung
der Gebäude. Große markante Baumdächer markieren den Eingang ins Wohngebiet, gliedern die
Freifläche und können Treffpunkt im Wohngebiet
sein. Die Baumdächer sind Markierung und Schattenspender über den Parkplätzen.
Die Weiterentwicklung dieses Stadtquartiers ist in
der von uns angedachten städtebaulichen Ordnung
möglich und soll neue Impulse für die Stadtentwicklung in Suhl geben.
Planungsgesellschaft
Steiner + Palme
2. Preisträger
15
ibs
Ansorg & Heußer GbR Suhl
Konsequente kreative Umsetzung der Vorgaben
In der Aufgabenstellung ist der Wunsch nach nachhaltiger und kostensparender
Bebauung mit optimaler Grundstücksausnutzung formuliert. Die Wohnungen sind
attraktiv, vielfältig und barrierefrei. Ein wesentlicher Aspekt besteht in der Forderung nach energetisch optimierten und ökologisch orientierten Wohnanlagen.
Alle diese Vorgaben sind mit der vorliegenden Lösung konsequent und kreativ
umgesetzt. Mit dem Entwurf werden die Forderungen des Passivhausnachweises
unterboten.
Klares städtebauliches robustes Konzept
Durch das gewählte Modulsystem können nach dem Baukastenprinzip Gebäude
entstehen, die leicht den topographischen Gegebenheiten gerecht werden und
sich harmonisch in die Landschaft einfügen. Die beliebige Reihung des Grundmoduls ermöglicht die Ausbildung verschiedener Gebäudelängen. Ein Versatz
der Gebäude ist möglich. Durch die Variabilität der Gebäudestirnseiten kann auf
städtebauliche Faktoren reagiert werden.
Zur optimalen Grundstücksauslastung und unter Beachtung der Passivhauskriterien werden die Gebäude konsequent südlich orientiert.
16
oben links: Erdgeschossgrundriss Haus 1
Mitte links: Obergeschossgrundriss Haus 1
oben rechts: Übersichtsgrundrisse Haus 1
unten rechts: Übersichtsgrundrisse Haus 4
unten links: Foto Maßstabsmodell
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18
Klare konstruktive funktionelle Lösungen
Die Entwicklung eines minimalistischen Grundmoduls ist der Grundstein für eine flexible Wohnungsgestaltung im Rahmen der vorgegebenen Fläche.
Verschiedene Wohnungsgrößen lassen sich durch
unterschiedliche Achsraster bilden. Auf Grund der
hohen Anforderungen an den Wärmeschutz wird
auf eine klare Trennung von Trag- und Dämmfunktion der Konstruktionen orientiert.
Energetisches Konzept
Der Entwurf zeichnet sich durch eine klare Ausrichtung der Gebäude mit den Hauptaufenthaltsräumen und den großen Glasflächen nach Süden zur
Optimierung der solaren Energiegewinne aus. Das
beheizte Gebäudevolumen wird minimiert. Durch
die kompakte Bauweise wird ein sehr günstiges
A/V-Verhältnis erreicht. Der große, nach Süden
gerichtete Dachflächenanteil bietet sich zur Anordnung einer Photovoltaikanlage an. Dadurch wird
die Energie- und CO2-Bilanz wesentlich verbessert.
Durch die gewählten technischen Lösungen wird
der Passivhausnachweis erreicht, die geforderten
Werte werden teilweise um 50% unterschritten.
Gleichgewicht zwischen Individualität
und Gemeinsamkeit
Die Variabilität bei der Gestaltung der Wohnungsgrundrisse und Badvarianten ermöglicht indivi-
duelle Lösungen. Die bewusste Wegeführung im
Gebiet mit Einbeziehung der Gebäude sowie die
Anordnung der Mietergärten fördert das Gemeinschaftsgefühl. Die Laubengänge werden ein Ort
der Begegnung, das längst vergessene „Wir-Gefühl“
kehrt zurück.
Der vorliegende Entwurf erfüllt alle Anforderungen
der Planungsaufgabe, er stellt ein zukunftsorientiertes Wohnen dar. Die frühzeitige Einschaltung eines
Haustechnikplanungsbüros optimiert die Ansätze
und führt so zu einem sorgsamen Umgang mit
Brennstoffressourcen. Von diesem ökologischen wie
ökonomischen Ansatz profitieren alle. Der Bauherr
senkt die initialen Investitionskosten durch ein
konsequentes Baukastenprinzip sowie die langfristigen Betriebs- und Wartungskosten. Die Bewohner
senken Ihre Nebenkosten und die Umwelt freut sich
über einen geringen Schadstoff-Ausstoß.
Der Entwurf verbindet somit den Charme klarer
Linien mit dem Passivhausstandard, einem individuellen Wohnkonzept sowie wirtschaftlicher und
umweltfreundlicher Nachhaltigkeit.
ibs
Ansorg & Heußer GbR Suhl
3. Preisträger
19
BPS
Bauplanung Suhl GmbH
Idee + Konzeption
- offene, individuelle, standortgerechte Bebauung
- hohe Grundstücksauslastung
- effektive Erschließung
- attraktives Wohnumfeld
- optimierte, wohnhausbezogene Freiflächengestaltung
- Trennung von Erschließung und Freifläche
- Freizeitbetätigungen, Treffpunkt für die Bewohner
- ansprechende Architektur
- hohe Wohnqualität bei vielfältigen Wohnungsgrößen und Grundrisstypen
- behindertengerechtes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen
- energetische Optimierung, Erfüllung des Passivhausstandards
Gelände + Erschließung
- Pkw-Stellflächen in den Randzonen des Grundstücks
- Erschließungsstraßen mit Distanz zu den Eingängen nur für Anlieferungen,
Pflege-/Rettungsdienste und Feuerwehr
20
21
oben links: Computer-Animation Vorzugslösung
unten links: Foto Maßstabsmodell
oben rechts: Eingliederung in das Planungsgebiet
8.24
5.01
3 Raum Wohnung
Wohnfläche 105,14 qm
3. OG
2. OG
1 Raum Wohnung
Wohnfläche 47,79 qm
2.25
1. OG
Terrasse
2.25
EG
us
DG
3
Wohnen
Terrasse
2. OG
1. OG
Küche
Wohnen
EG
Bad
2. OG
1. OG
DG
Kochen
2. OG
2
1. OG
EG
us
Ha
Gad.
WC
Bad
Flur
Mehrzweck
raum
us
5
Abst
Treppenhaus
EG
Ha
Abst
Flur
Schlafen 1
Schlafen 2
1
DG
1.00
us
12.99
Ha
DG
3. OG
16.49
Ha
22
3.49
8.25
DG
2. OG
1. OG
8.49
16.50
EG
24.99
Ha
us
Grundriss DG
4
Haus 3 und 5
5.00
8.25
3.49
8.25
4 Raum Wohnung
Wohnfläche 115,70 qm
3 Raum Wohnung
Wohnfläche 90,11 qm
Balkon
Kochen /
Essen
Balkon
Wohnen
2.25
Schlafen
Balkon
Kochen /
Essen
Wohnen
Wohnen
Kochen
10.74
Flur
Schlafen 1
Abst
Flur
Abst
Abst.
Bad
Schlaf / Arbeit
Bad
16.49
2.25
2.25
2 Raum Wohnung
Wohnfläche 60,86 qm
Gad.
WC
Bad
Flur
Treppenhaus
Mehrzweck
raum
Schlafen 1
Schlafen 2
1.00
Schlafen 2
8.49
16.50
24.99
Grundriss 1. OG Grundriss 2. OG
Haus 1 - 5
8.25
4 Raum Wohnung
Wohnfläche 115,70 qm
Bebauung
2 Raum Wohnung
Wohnfläche 60,86 qm
3 Raum Wohnung
Wohnfläche 90,11 qm
Balkon
- solitäre, gestaffelte Baukörper
- günstige Ausrichtung der Gebäude
- gute Besonnung/geringe Verschattung
- optimale Lage zur Erschließung u. den Freiflächen
- gleichwertige Baukörper
Kochen /
Essen
Balkon
Wohnen
2.25
Schlafen
Balkon
Wohnen
Kochen /
Essen
Schlafen /
Arbeit
Bad
Wohnen
Kochen
Abst
Flur
Abst
Abst.
Gad.
Bad
WC
Bad
Flur
Eingang
Baukörper
- 3-Spänner mit 1- bis 5-Raumwohnungen und großzügigen Balkon- und Dachterrassen
- abgeschlossene, behindertengerechte Vertikalerschließung
- Wasch- und Trockenräume, Mieterkeller, Etagen-Mehrzweckraum
Flur
Schlafen 1
Mehrzweck
raum
Schlafen 2
Schlafen 1
Freianlagen
Schlafen 2
1.00
10.74
3.49
8.25
16.49
2.25
2.25
5.00
Haus 2, 3, 5
- Erschließungsseite: Zugang, Zufahrt, Müllsammel-
stellen, Grünflächen (Beete), Sitz-, Verweil-, Grundriss Erdgeschoss
Kommunikationsfläche
Haus 1 - 5
- Wohnseite: großzügige Flächen für multifunktionale Nutzung (Sport u. Spiel, Gartenanl., Grillplätze)
- fußläufige Verbindung zwischen Erschließungsseite und Wohnseite
8.49
16.50
24.99
Energetisches Konzept
- hochwertige Dämmung und Dichtheit der Gebäudehülle
- Nutzung von Sonnenenergie (Solarthermie)
- Heizung/Warmwasserbereitung
- Ergänzung durch Strom oder Fernwärme über KWL oder Fußbodenheizung
- kontrollierte Be-/Entlüftung (KWL), Vorwärmung und -kühlung über Sole-Erdwärmeübertrager
- Regenwassernutzung
Gebäude
Fassade
- Gartenseite offen, Erschließungsseite geschlossen
- Akzentuierung durch Material- und Farbwechsel
BPS
Bauplanung Suhl GmbH
Mit Anerkennung ...
23
Planungsbüro Möckel
Architekturbüro
Keßler & Partner
Freie Architekten GbR
bpi
Bauplanungs- und Ingenieurbüro GmbH
oben: Computeranimation Planungsbüro Möckel Mitte: Computeranimation Keßler & Partner
unten: Computeranimation bpi Bauplanungs- und Ingenieurbüro
24
Planungsbüro Möckel - Architekturbüro
Die für die Stadt Suhl prognostizierten demografischen
Veränderungen in den kommenden Jahren erfordern
eine Veränderung im Wohnungsangebot. Es wird ein
größerer Umgestaltungsprozess und ein verändertes
Wohnungsangebot notwendig werden. Die Umgestaltungsprozesse können dabei nur stadtteilbezogen
erfolgen. Der vorliegende Ideenvorschlag bezieht sich
auf einen Bereich des Wohngebietes "Karl-Marx-Straße".
Die Bausubstanz befindet sich dort in einem Zustand,
die den heutigen Ansprüchen an eine Wohnqualität
nicht mehr entspricht und ebenfalls dabei die Forderungen der Energieeinsparung nicht erfüllt werden können.
Der Ideenvorschlag soll die Möglichkeiten einer sinnvollen und schrittweisen Umgestaltung des Wohngebietes
vorstellen.
Der Ideenvorschlag geht von nachfolgenden grundsätzlichen Leitlinien aus:
- Einzelbebauung, damit bessere abschnittsweise Realisierung der Wohnbauten, auch bei eventuell geforderter
Trennung der Grundstücke.
- Maßstäbliche, der Umgebung angepasste, Gebäudegrößen und keine Zeilenbebauung.
- Beachtung der topografischen Beschaffenheit des Geländes (die Hanglage ermöglicht z.B. ein talseitig offenes
und nutzbares Sockelgeschoss).
- Größtmöglichste Ausnutzung der Besonnung, dabei
grundlegende Orientierung der Wohnräume (Südwesten).
- Anordnung der Gebäude mit freier Aussicht in die
Umgebung und der Landschaft.
- Der Umgebung und Landschaft angepasste Geschossanzahl von maximal 3 Geschossen und einem talseitig
freistehenden Sockelgeschoss.
- Ebenerdiger Zugang von der Wohnstraße bzw. PKW-
Stellplatz zum Eingang und zum Aufzug, besonders
notwendig für Behinderte und ältere Menschen.
- Flexible Gestaltung der Grundrisse durch Anordnung
der nichttragenden Trennwände nach Mieterwünschen.
- Extrem große Balkons für eine bestmöglichste Nutzung
- Gesonderter und von außen zugänglicher Fahrrad-,
Motorrad- und Kinderwagenabstellraum.
- Abstellraum für Abfälle und Recycling-Stoffe mit Ausgang nach außen.
- Parkähnliche Gestaltung der Freianlagen in der Ruhezone zwischen den 2 Gebäudereihen (Ost-/Westseite).
Nach diesen Grundsätzen entsteht eine Wohnanlage
ohne gegenseitige Verschattung der Gebäude zu allen
Tageszeiten. Gleichzeitig wird eine Aussicht in die
umgebende Landschaft ermöglicht. Die Hauseingänge
können ohne Überwindung von Freitreppenanlagen auf
kürzestem Weg vom PKW-Stellplatz erreicht werden.
Eine wichtige und entscheidende Lösung für Familien
mit Kindern und für Kinderwagen, für Behinderte und
für alle älteren Bewohner. Mit der äußeren Erschließung ergibt sich zwischen den Wohngebäuden ein
begrünter Freiraum mit einem Fußweg, angrenzenden
Ruheplätzen und Spielplätzen für Kinder. Geschossdecken mit großen Spannweiten ermöglichen eine flexible
Anordnung der Trennwände innerhalb einer Wohnung.
Damit kann den unterschiedlichen Wünschen der
Mieter für eine Grundrissgestaltung, besonders bei
Familienveränderungen, nachgekommen werden. Hohe
Dämmwerte der Außenwände und der Fenster garantieren den Mietern niedrige Betriebs- und Nebenkosten.
Die äußere Gestaltung wird von einer klaren Baukörperform mit großen Balkonen auf der Sonnenseite geprägt.
Die Anordnung der Gebäude folgt den vorhandenen
Geländelinien bei einer Verkehrserschließung
von der Karl-Marx-Straße aus. ...
25
Keßler & Partner Freie Architekten GbR
Die Planung trägt den Charakter einer Insellösung im
bestehenden Plattenbaugebiet und wirkt durch ihre Ausstrahlung als visionäre Keimzelle für die zukunftsfähige
Umgestaltung der umgebenden Wohnquartiere. Das
Entwurfskonzept sieht den Neubau von 6 Stadtvillen
mit 51 Wohneinheiten vor. Die kompakten Baukörper
sind konsequent in Nord/Süd-Richtung orientiert und
sichern so ein Höchstmaß an passiven solaren Energiegewinnen. Zur Gewährleistung einer optimalen
Besonnung aller Wohneinheiten sind diese im Versatz
angeordnet. Sie folgen in ihrer Höhenlage der Topographie der vorhandenen Geländeterrassen. Die Gebäude
sind mit 3 Vollgeschossen und einem zurückgesetzten
Staffelgeschoss konzipiert. Die Gebäudehülle entspricht
dem Passivhausstandard.
Der zu bebauende Bereich wird über zwei hangparallel
verlaufende Anliegerstraßen mit unmittelbarer Anbindung an die angrenzende Karl-Marx-Straße erschlossen.
Die Zufahrt, einschließlich Unterbringung des ruhenden Verkehrs unter begrünten Carports, erfolgt aus
Kostengründen auf den flankierenden Außenseiten der
Wohnanlage. Ergänzend ist die Einordnung von Garagenstellplätzen im Kellergeschoss einzelner Stadtvillen
vorgesehen, vorrangig für Rollstuhlfahrer. Im grünen
Innenhof des Quartiers entstehen zwischen den Häusern gemeinschaftlich genutzte platzartige Freiflächen.
Sie werden unterschiedlich gestaltet und als Spielplatz,
Grillecke oder Sitzgelegenheit mit Wasserbecken genutzt. Diesen Kommunikationspunkten ist ein für die
gesamte Wohnanlage nutzbarer Gemeinschaftraum im
Kellergeschoss des südlichen Gebäudes zugeordnet. Die
barrierefreie Erschließung erfolgt durch in die Außenanlage eingeplanten Hebelifte.
Die neu gestaltete Fußgängerachse wird südlich an den
vorhandenen Fußweg entlang der Karl-Marx-Straße
angebunden und ermöglicht die direkte Verbindung
zu Bushaltestellen, Schulen und Kindergärten sowie
Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten. ... Das Energiekonzept bildet eine Kombination von städtebaulichen,
baulichen und technischen Komponenten zur Reduzierung des erforderlichen Wärmebedarfs.
1. Insellösung für die Wohnanlage mit einer optimal
gelegenen Wärmeerzeugungszentrale, kurze Wege bis
zum Endverbraucher.
2. Städtebauliche Einordnung der Gebäude in konsequenter Nord/Süd-Ausrichtung zur Sicherung eines
maximalen solaren Wärmegewinnes über die Fenster.
Reduzierung der Fensterflächen (Nordseite der Gebäude).
3. Reduzierung des Wärmebedarfs durch Übererfüllung
der EnEV 2012 um mindestens 30%.
4. Minimierung des Lüftungswärmebedarfs durch
Einsatz einer hocheffizienten kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung: Abdeckung 70% des
Gesamtenergiebedarfs.
5. 30% Transmissionswärmebedarf mittels Flächenheizung (Fußboden), dadurch wird eine 3-4 K niedrigere
Raumtemperatur als Wohlfühltemperatur erforderlich.
Die Kombination der unter Punkt 4 und 5 genannten
Maßnahme führt zu einer Reduzierung von ca. 76% des
Gesamtwärmebedarfs.
6. Restl. 24% des Gesamtwärmebedarfs werden ergänzt:
10% Solarthermie und 14% Gas-Brennwerttechnik (oder
Fernwärme) mit einem Wirkungsgrad von 105%.
7. Reduzierung des Elektroenergiebedarfs durch Photovoltaikanlage. Nutzung des gewonnenen Stromes für
den Allgemeinbedarf + Betriebstechnik. Überflüssige
Kapazitäten werden ins öffentliche Netz eingespeist.
26
bpi Bauplanungs- und Ingenieurbüro GmbH
Die zu errichtenden Gebäude sollten sich in ihrer
Formensprache zurückhaltend aber augenfällig in den
Bestand einfügen ohne sich als Solitär von der bestehenden Bebauung abzugrenzen. Die urbane Ausprägung
und die baulichen Strukturen werden sich an den
positiven und negativen Gegebenheiten des Wohngebiets Karl-Marx-Straße orientieren und diesen Rechnung
tragen. Aus der architektonischen und freiräumlichen
Gestaltung sollen eine ausgeprägte Wohn- und Lebensidentität sowie eine Erhöhung der allgemeinen Wohnqualität resultieren. Ziel bei der Bearbeitung des Areals
war auch, ein weitestgehend vom Verkehr befreites
Ensemble zu erhalten.
Durch eine quartierartige Anordnung dreier Gebäude
entsteht ein halböffentlicher hof- und parkähnlicher
Bereich - der „Bewohnerpark“, der Topografie angepasster Struktur und in direkter Anbindung an die östlich
gelegene Grünzone mit dem „Kinderpark“. Darin eingebettet, ermöglicht ein behinderten- und altersgerechtes
geschwungenes Wegesystem mit einzelnen sichtgeschützten Ruheinseln die Erschließung. Beide Parks
verbinden sich durch eine als Spielstraße ausgelegte
Übergangszone. Die baulichen Leerräume gewährleisten
den Gründurchfluss von Osten über das Areal hin zu
den Pufferbereichen, die eine Abgrenzung zum ruhenden und fließenden Verkehr bilden.
Errichtet werden drei, der Topografie in ihrer Geschossigkeit folgenden Gebäude. Im Westen viergeschossig,
reduziert sich die Höhe der Gebäude nach Osten auf
dreigeschossig, passt sich dem Anstieg des Geländes an
und integriert sich in den entwickelten Grünbereich.
Grundlage der Gebäudekonzipierung ist ein Zweispän-
nersystem mit zwei Wohnungen und etwa 170qm
Fläche pro Etage. Dieser Primärgrundriss ist beliebig
reihbar und in seiner Geschossigkeit variabel - eine Voraussetzung für das flexible Einsetzen auch an anderen
Baustandorten. Da die umliegende Bebauung dem Bedarf an kleinen und mittleren Wohnungsgrößen gerecht
wird, orientiert der Entwurf auf größere Wohnflächen.
Zwei- bis Fünfraumwohnungen mit variierbaren Grundrissen und einer Fläche von etwa 70 bis 130qm bilden
die Basis für das angestrebte Mehrgenerationenwohnen.
Die Dachgeschosse sind als hochwertige obere Maisonetteetage oder komplette Wohnungen aufgesetzt und
prägen mit dem baulichen Rücksprung und den Pultdächern die gestalterische Besonderheit unseres Entwurfs.
Zu jeder Dachgeschosswohnung gehört eine Dachterrasse. ...
Fazit: Hoher baulicher Wohnstandard, die Schaffung
identitätsfördernder halböffentlicher Bereiche, insbesondere die Freiflächengestaltung verbunden mit
der angestrebten Park- und Verkehrslösung soll sich
an neuen Ideen und Tendenzen der stadträumlichen
Gestaltung und Entwicklung orientieren, Wohn- und
Lebensqualität verbessern und nicht zuletzt ein nicht zu
unterschätzendes Argument der Vermietbarkeit bilden.
Die hohe Effizienz der Wärmeversorgung kombiniert
mit dem Einsatz ökologischer Baustoffe werden einen
nachhaltigen Beitrag zum ressourcenschonenden und
CO2 geminderten Leben leisten. Diese Planungsansätze und -ziele werden das Gebiet
Suhl - Karl-Marx-Straße erheblich aufwerten, bereichern
und bei Weiterführung der Ideen nachhaltig die positiven Strukturen und Mietersituationen beeinflussen.
Ausblick - Wie geht es weiter?
27
Die Umgestaltung ganzer Wohnstandorte braucht Zeit und damit eine langfristige
Planung. Eine frühzeitige Beschäftigung mit dem Thema und ersten Lösungsansätzen schafft ein Gefühl für die Dimension der Aufgabe und für die anstehende
Herausforderung. Der tatsächliche Planungs- und Realisierungsprozess wird noch
eine Vielzahl von Problemen aufzeigen, die zwischen Planern, Bauherren, finanzierenden Banken, Stadt und Bewohnern einvernehmlich vor Baubeginn zu lösen
sind. Mit einer Umsetzung der Ideen ist deshalb nicht bereits in nächster Zeit,
sondern erst in einigen Jahren zu rechnen.
Mit den vorliegenden Wettbewerbsbeiträgen sollten jedoch schon heute Anregungen erarbeitet werden, um zu zeigen, welche positiven Veränderungspotentiale
der Wohnstandort Karl-Marx-Straße haben kann. Dies ist hervorragend gelungen.
Damit wurde ein erster, wichtiger Schritt auf dem langen Weg zur Umgestaltung
eines Wohnquartiers zurückgelegt.
Auf diesem Weg können wir nur gemeinsam erfolgreich sein. Er wird uns Überzeugung, Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, aber auch Kreativität und
Leidenschaft abverlangen. Wir sind dazu bereit!
Allen an der Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und insbesondere am
Gelingen des Wettbewerbes Beteiligten möchte der Vorstand der Genossenschaft
seinen ausdrücklichen Dank aussprechen. Wir verbinden damit den Wunsch
und die Hoffnung, dass von den vielfältigen Wettbewerbsprojekten zahlreiche
Anregungen und vielfältige Impulse zur Weiterentwicklung und Aufwertung des
Wohnstandortes Karl-Marx-Straße ausgehen.
Suhl, Juni 2010
Frank Brösicke Fred König
Vorstand der AWG Wohnungsbaugenossenschaft "Rennsteig" eG
Herausgeber:
AWG Wohnungsbaugenossenschaft
"Rennsteig" eG
Friedrich-König-Straße 11
98527 Suhl
03681 / 39 19 -0
www. awg-rennsteig.de
Gestaltung:
EnGarde - Atelier für Gestaltung
Diplomdesigner Joern Greiser
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