polaris 90 - Sternwarte Lübeck

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Nr. 90
1/2014
Mitteilungen des
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Terminkalender
April
Mittwoch, 02.04.
Sonnabend, 05.04.
Freitag, 11.04.
19:00 Uhr
ab 18:00 Uhr
21:00
Sonnabend, 12.04.
16:00 Uhr
Donnerstag, 17.04.
19:00 Uhr
Fr., 25.-So., 27.04.
Mai
Mittwoch, 07.05.
Freitag, 09.05.
Sonnabend, 10.05.
Donnerstag, 15.05.
Juni
Mittwoch, 04.06.
Freitag, 06.06.
Donnerstag, 19.06.
Juli
Mittwoch, 02.07.
Freitag, 04.07.
Donnerstag, 17.07.
August
Freitag, 01.08.
Mittwoch, 06.08.
Donnerstag, 21.04.
19:00 Uhr
21:00 Uhr
10:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend
öffentliche Himmelsbeobachtung in der Sternwarte
ATT – Astronomischer Tausch- und Trödeltreff in Essen
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
19:00 Uhr
16:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend
öffentliche Sonnenbeobachtung in der Sternwarte
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
19:00 Uhr
16:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend / Redaktionsschluss für die POLARIS Nr. 91
öffentliche Sonnenbeobachtung in der Sternwarte
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
21:00 Uhr
19:00 Uhr
19:00 Uhr
öffentliche Himmelsbeobachtung in der Sternwarte
ASL Astro-Abend
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
STATT – St. Andreasberger Telekoptreffen, Oberharz
mit Einweihung der Sternwarte und dem 4. Norddeutschen
Sternwartentreffen (23.08.)
5. Mecklenburger Teleskoptreffen in Lohmen
Do.,21.-So.,24.08.
Do, 28.-So, 31.08.
September
03.09.
06.09.
13.09.
18.09.
19.09.
Oktober
Mittwoch, 01.10.
Donnerstag, 10.10.
November
05.11.
20.11.
Dezember
03.12.
18.12.
21.12.
ASL Astro-Abend
Astronomietag
öffentliche Himmelsbeobachtung in der Sternwarte
ASL-Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“
(Nachfolgetermine werden beim Treffen festgelegt, siehe Homepage)
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
SHT – Schleswig-Holsteiner Teleskoptreffen am Hof Viehbrook bei
Rendswühren
19:00 Uhr
ab 18:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend
ASL Sommerfest
Tag der offenen Tür in der Sternwarte
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
Beginn der Vortragssaison 2014/15
19:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
19:00 Uhr
19:00 Uhr
ASL Astro-Abend / Redaktionsschluss für die POLARIS Nr. 92
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
19:00 Uhr
19:00 Uhr
16:00 Uhr
ASL Astro-Abend
ASL-Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“
ASL Advents-Kaffee
Titelbild und Rückseite
Am 27.02.2014 konnten wir nach vielen Jahren wieder ein Polarlicht in Deutschland
sehen. Sogar visuell war es deutlich rötlich zu sehen. Diese Aufnahme gelang Ralf Biegel
in Utecht.
Die Rückseite dieser POLARIS ziert diesmal keine Aufnahme, sondern eine Zeichnung.
Bastian Leppin gelang die Zeichnung des Sonnenfleckes AR1976, der sieht ein wenig aus
wie ein Seepferdchen.
An dieser POLARIS haben mitgewirkt
Ralf Biegel, E.-Günter Bröckels, Bastian Leppin, Christoph
Quandt, Frank Szemkus und Ulrich Steinmann
Herzlichen Dank!
Inhaltsverzeichnis
S. 2
S. 3
S. 3
S. 4
S. 4
S. 4
S. 4
S. 4
S. 4
S. 8
S. 8
S. 12
S. 14
S. 17
S. 17
S. 23
S. 34
S. 34
S. 41
S. 43
S. 44
Terminkalender
Titelbild und Rückseite
Inhaltsverzeichnis
Weihnachts- und Neujahrsgrüße
Aus dem Verein
Astro-Abende in der Sternwarte
Neue Mitglieder
Vereinsjubiläen
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
Geschäftsbericht 2013
Jahresberichte 2013
Jupiter-Zeichnungen
Astro Aktuell (Mai-August 2014)
Berichte
Wir fahren raus: Achtundvierzig Zoll und ein First Light
Auf der Suche nach einer neuen Montierung (iEQ45AZ)
Serien
Das Sternbild Libra (Waage)
Gründung einer neuen Fachgruppe
Impressum
Zeichnung der Sonne
––
Aus dem Verein
Astro-Abende in der Sternwarte
Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch
eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck
beginnen. Die nächsten 4 Termine lauten:
7. Mai, 4. Juni, 2. Juli und 6. August 2014
Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich:
Johannes Brütt, Helga Gottfriedsen und Peter Lüneburg
Vereinsjubiläen
5 Jahre:
10 Jahre:
15 Jahre:
20 Jahre:
30 Jahre:
Jens Claßen, Brigitte Huppermann, Jens Ingwersen,
Thomas Klein, Dr. Kristian Lettau, Dr. Radoslaw Mazur,
Tobias Meyer und Friedrich Schrader
Sebastian Becker und Dennis Wilken
Carsten Musa
Klaudia Siegelkow
Rüdiger Buggenthien
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung
vom 22.02.2014
Die Versammlung fand am 22.02.2014 um
16:00 Uhr im Vortragssaal der Sternwarte
Lübeck, Am Ährenfeld 2, 23564 Lübeck,
statt.
Tagesordnung:
1.Begrüßung der Mitglieder und Feststellung
der Beschlußfähigkeit
2.Verlesung und Genehmigung des Protokolls vom 23.02.2013
3.Jahresberichte
3.1. Bericht der Sternwartenleitung
3.2. Vereinsbericht
3.3. Bericht der FG Digitale Astrofotografie
3.4. Bericht der POLARIS-Redaktion
3.5. Bericht über die Internet-Präsentation
3.6. Bericht des Pressereferenten
3.7. Bericht des Gerätewartes
3.8. Geschäftsbericht inkl. Jahresabschluß 2013
4.Kassenbericht durch die Kassenprüfer
5.Entlastung des Vorstandes
6.Wahlen
6.1. Vorstand
6.2. Kassenprüfer
7.Haushaltsplan 2014
8.Zukunft der Sternwarte Lübeck
9.Verschiedenes
––
TOP 1
Der Vorsitzende Oliver Paulien eröffnete
die ordentliche Mitgliederversammlung um
16:06 Uhr und begrüßte 32 anwesende Mitglieder, die alle stimmberechtigt waren. Er
begrüßte besonders Silke Moll, Erika Rieck,
Peter Lüneburg, Thomas Rieck und Frank
Szemkus als neue Mitglieder im Verein.
Der Vorstand hat form- und fristgerecht
durch Abdruck in der Vereinszeitschrift
POLARIS Nr. 89 zur Mitgliederversammlung eingeladen. Die Versammlung war somit
beschlußfähig.
TOP 2
Das Protokoll der Mitgliederversammlung
vom 23.02.2013 war durch Abdruck in POLARIS 87 allen Mitgliedern bekannt und lag
schriftlich vor. Reinhard Albert stellte den
Antrag, auf die Verlesung des Protokolls zu
verzichten; der Antrag wurde mit 31 Ja-Stimmen und 1 Nein-Stimme angenommen. Das
Protokoll wurde ohne Einwände als sachlich
und inhaltlich richtig mit 30 Ja-Stimmen bei
2 Enthaltungen genehmigt.
Nach dem TOP 2 erschienen zwei weitere Vereinsmitglieder.
TOP 3
3.1. Dr. David Walker, der wissenschaftliche
Leiter der Sternwarte, trug den Bericht der
Sternwartenleitung vor.
3.2. Über die Vereins-Aktivitäten und Veranstaltungen des ASL in 2013 informierte
der Vorsitzende Oliver Paulien in seinem
Vereinsbericht.
3.3. Torsten Brinker verlas den Jahresbericht
der FG Astrofotografie.
3.4. Den Bericht der POLARIS-Redaktion
trug Felicitas Rose vor.
3.5. Über die Internet-Präsentation von ASL
und Sternwarte berichtete Stephan Brügger.
Der Vorschlag eines Mitglieds, einen „barrierefreien“ Zugang – z. B. für Sehbehinderte
– einzurichten, wurde dankend angenommen.
3.6. In Vertretung für den abwesenden Pressereferenten Dr. Ulrich Bayer verlas Felicitas
Rose den entsprechenden Jahresbericht.
3.7. Über die Tätigkeit des Gerätewartes im
vergangenen Jahr informierte Christoph
Quandt.
3.8. Den Geschäftsbericht für das Jahr 2013 trug
der Geschäftsführer Michael Kremin vor.
Die hier nur kurz erwähnten Jahresberichte
werden in der nächsten Ausgabe der Vereinszeitschrift POLARIS als Teil des Protokolls
abgedruckt.
TOP 4
Der Kassenprüfer Dennis Wilken verlas den
Kassenprüfungsbericht. Die Kassenprüfung
erfolgte krankheitsbedingt an zwei Tagen:
am 12. und 18. Februar 2014. Die Kassenprüfer stellten fest, daß alle Kassen und Konten mit großer Sorgfalt geführt wurden. Alle
Belege waren vollständig, Einnahmen und
Ausgaben ordentlich verbucht. Es gab keinerlei Anlaß für Beanstandungen.
TOP 5
Der Kassenprüfer Fabian Rose stellte den
Antrag, dem Vorstand Entlastung zu erteilen.
Der Antrag wurde mit 31 Ja-Stimmen bei 3
Enthaltungen angenommen.
TOP 6
6.1. Reinhard Albert stellte den Antrag,
den amtierenden Vorstand geschlossen
wiederzuwählen. Weitere Kandidaten für
einen der Vorstandsposten gab es nicht.
Nach kurzer Aussprache beschloß die Mitgliederversammlung, über die derzeitigen
Vorstandsmitglieder einzeln per Handzeichen abzustimmen. Der Vorsitzende Oliver
Paulien und die Schriftführerin Felicitas Rose
wurden 1-stimmig wiedergewählt, der Geschäftsführer Michael Kremin 1-stimmig bei
einer Enthaltung. Alle drei nahmen die Wahl
an und bedankten sich für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen.
6.2. Als Kassenprüfer stellten sich erneut
Fabian Rose und Dennis Wilken zur Wahl.
––
Weitere Kandidaten gab es nicht. Herr Rose
und Herr Wilken wurden einstimmig wiedergewählt und nahmen die Wahl an.
TOP 7
Der Geschäftsführer Michael Kremin stellte
den Haushaltsplan für das Geschäftsjahr 2014
vor und erläuterte die zu erwartenden Einnahmen und die geplanten Ausgaben. Nach
kurzer Aussprache stellte Herr Kremin den
Antrag, dem vorliegenden Haushaltsplan
zuzustimmen. Der Antrag wurde einstimmig
angenommen.
Nach TOP 7 wurde von 17:14 Uhr bis 17:32
Uhr eine Pause eingelegt, während der ein
weiteres Vereinsmitglied erschien.
TOP 8
Seitens des Vorstandes gab es seit einiger
Zeit Überlegungen, diesen Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen. Am 8. Februar
2014 stellte Friedrich Schrader dann einen
entsprechenden Antrag. Vor der Verlesung
und Behandlung dieses Antrags erläuterte
Herr Kremin – insbesondere für die neuen
Mitglieder – die jüngere Geschichte des ASL
und der Sternwarte sowie ihre Verknüpfung
und äußerte sich dann zur derzeitigen Sachlage. Insbesondere durch entsprechende Berichte in der Presse sei allen bekannt, daß
der Schulstandort Johannes-Kepler-Schule
aufgegeben und das Gelände als Bauland ausgewiesen werde. Vorstand und Sternwartenleitung seien aber u. a. mit Mitarbeitern des
städtischen Bauamtes im Gespräch. Wann
eine Entscheidung durch die Bürgerschaft
getroffen werde, sei ungewiß. Es folgte eine
kurze Aussprache, dann wurde Herrn Schrader das Wort erteilt.
Herr Schrader dankte zunächst dem ASLVorstand und der Sternwartenleitung sowie den Mitarbeitern für ihre gute bisher
geleistete Arbeit und verlas dann seinen
folgenden Antrag:
„Somit beantrage ich frist- und formgerecht
gemäß §8 Absatz 7a der mir vorliegenden
Vereinssatzung vom 06.01.2007 die Aufnahme der folgenden Diskussionspunkte und
Fragen in die Tagesordnung:
1. Besteht Aussicht, dass die Stadt uns neue
Vereinsräume inklusive Kuppel baut? Wenn
ja wo, wann und wie sind die Chancen zur
Realisierung zu bewerten?
1.1 Wo werden während der Bauzeit das Teleskop inklusive Montierung, die Beamer,
PCs, Laptops, Astrokameras u. a. sachgerecht gelagert? Wie sind die klimatischen
Bedingungen im Lager? Können gelegentlich
Kontrollbesuche durchgeführt werden?
1.2 Ist Geld für einen Autokran zur sachgerechten Demontage des Teleskops vorhanden?
1.3 Besteht die Möglichkeit eines mobilen
Ersatzbeobachtungsortes (ähnlich Fliegenfelde)? Wie einbruchsicher ist so ein Standort? Was kann dort gelagert werden?
2. Kann uns die Possehlstiftung Räumlichkeiten zu Versammlungen und /oder zu Lager zwecken zur Verfügung stellen?
3. Wo finden zukünftig unsere Vereinstreffen
statt (Mittwoch-Kaffeekränzchen)? Kann
man Räumlichkeiten in anderen Vereinen
anmieten? Bietet die VHS Lübeck Möglich
keiten? Können Beamer und Leinwände dort
verwendet werden?
4. Ist eine Vortragsreihe für Winter 2014/2015
überhaupt noch geplant? Können Vorträge
nötigenfalls kurzfristig abgesagt werden, wenn
unsere Räumlichkeiten „ad hoc“ nicht mehr zur
Verfügung stehen? Wird der Verein mit Wegfall
der Räumlichkeiten aufgelöst? Was passiert mit
den zu künftigen Mitgliedsbeiträgen?“
Herr Kremin nahm zu den angesprochenen
Fragen Stellung, und es entwickelte sich eine
Diskussion, während der einige Punkte geklärt werden konnten. Andere Fragen konnten beim derzeitigen Stand der Dinge noch
nicht beantwortet werden. ASL-Vorstand
und Sternwartenleitung werden jedoch „am
Ball bleiben“.
––
Zusammenfassend sagte Herr Kremin, daß
der Antrag von Herrn Schrader auf jeden
Fall Denkanstöße gegeben und die Sorgen
aller Mitglieder ausgedrückt habe. Hierzu
in irgendeiner Weise einen Beschluß zu fassen, sei derzeit jedoch nicht möglich. Herr
Schrader bestätigte auf Anfrage, daß die in
seinem Antrag genannten Punkte – soweit
im Moment möglich – ausführlich und zufriedenstellend behandelt wurden.
Während des TOP 8 verließen drei Mitglieder
die Versammlung.
TOP 9
• Oliver Paulien wies auf den Astronomietag
am Sonnabend, dem 5. April 2014 hin. Im
Hinblick auf die noch ungeklärte Zukunft
der Sternwarte sei diese Veranstaltung in
diesem Jahr besonders wichtig. Von sechs
geplanten Kurzvorträgen seien erst drei vergeben. Daraufhin stellte sich Günter Bröckels
als weiterer Referent zur Verfügung.
• Am 11. Januar 2014 wurde von Christoph
Quandt die Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ mit 10 interessierten Mitgliedern
gegründet, die seitdem sehr aktiv war. Der
Vorsitzende Herr Paulien dankte ihm für sein
Engagement und überreichte ihm ein kleines
Geschenk für die Arbeit in der Fachgruppe.
• Uwe Freitag sprach die Weitergabe von
Bildmaterial an und führte aus, daß er in
einem Fall nicht gefragt worden sei, ob eines
seiner Fotos, das nur für die Fotoausstellung
in 2012 verwendet werden sollte, anderweitig
veröffentlicht werden darf. Herr Paulien hat
mit der betreffenden Person bereits gesprochen und versicherte, daß die Weitergabe
des Fotos nicht in böser Absicht geschehen
sei. Darauf folgte eine Diskussion über das
Urheberrecht im Allgemeinen.
• Isabel Möllner regte nach einem Hinweis
auf die exzellenten Referenten aus Hamburg
(Sternwarte und Uni) an, auch Kontakte zu
Referenten der Lübecker Uni zu knüpfen.
Herr Dr. Walker bemerkte hierzu, daß uns
die Hamburger Referenten thematisch näher
stünden. Allerdings spräche nichts dagegen,
mit Mitarbeitern der Lübecker Uni Kontakt
aufzunehmen, um sie evtl. als Referenten für
die Sternwarte zu gewinnen.
• Es wurde angeregt, einen Pool von Aufnahmen der ASL-Mitglieder zu schaffen, bei
denen eine Genehmigung der jeweiligen Fotografen vorliege. So könnten die internen
Referenten bei ihren Vorträgen oder sonstigen Veranstaltungen der Sternwarte auf
gutes „eigenes“ Bildmaterial zurückgreifen.
Torsten Brinker teilte mit, daß dies in der FG
Digitale Astrofotografie bereits angedacht
sei. Die Bilder sollten dann auf dem Sternwarten-Rechner gespeichert werden, zu dem
jeder Referent Zugang hat.
• Herr Paulien rief aus gegebenem Anlaß
zu mehr Disziplin im E-Mail-Verkehr auf,
insbesondere da die betreffenden Mails an
den Vereins-Verteiler geschickt wurden.
Nachrichten an alle Mitglieder sollten ausschließlich astronomische Themen oder
Vereinsbelange zum Inhalt haben.
• Herr Paulien sprach das diesjährige Sommerfest an und bat die Mitglieder um Meldungen, wer die Organisation übernehmen
möchte. Spontan erklärte sich niemand dazu
bereit.
• Herr Dr. Walker richtete einen Appell an
alle Astrofotografen im Verein, mit ihren Aufnahmen die Fotogalerie auf der Homepage
zu vergrößern. Torsten Brinker bemerkte,
daß auch dies bereits in der FG Digitale Astrofotografie angesprochen worden sei.
Während des TOP 9 verließen zwei Mitglieder
die Versammlung.
Da keine weiteren Wortmeldungen, Anträge
oder Eingaben vorlagen, wurde die Mitgliederversammlung um 19:05 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen.
Für die Richtigkeit:
Felicitas Rose, Schriftführerin
––
Geschäftsbericht 2013
Im Jahre 2013 konnten wir 13 neue Mitglieder für unseren Verein gewinnen. Das übertrifft
den Rekordzuwachs aus dem Jahre 2012 um 2 Mitglieder.
Im Folgenden die Mitgliederentwicklung:
Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2013: 93
+ Eintritte in 2013:
13
– Austritte in 2013:
2
Anzahl der Vereinsmitglieder am 01.01.2014: 104
Von den insgesamt 104 Vereinsmitgliedern sind 88 männlichen und 16 weiblichen Geschlechts. Wir haben ein Ehrenmitglied und ein Fördermitglieder in unserem Verein.
Im vergangenen Jahr wurden 3 Ausgaben der Vereinszeitschrift POLARIS verteilt bzw.
versandt. Im Austausch mit unserer Vereinszeitschrift erhalten wir von anderen astronomischen Vereinigungen folgende Zeitschriften: „Andromeda“, „Nachrichten der Olbers-Gesellschaft“ und den „Sternkieker“. Darüber hinaus erhalten wir von der ESO den „Messenger“. Desweiteren hat der ASL folgende Zeitschriften abonniert: „interstellarum“ inklusive
der Sonderhefte und „SONNE“. Die Zeitschrift „SuW“ wird uns dankenswerterweise von
unserem Vereinsmitglied Herrn Dr. Rothballer gesponsert.
Unsere Bibliothek wurde um die Bücher „Fernrohrführerschein“, „Meteore“, „Galaxien“
und „Kometen“, alle aus dem Oculum-Verlag, sowie das „Kosmos Himmelsjahr 2014“ und
um die DVDs „Astro-Bildbearbeitung“ und „Orbit“ erweitert.
Das Geschäftsjahr 2013 ist für den ASL e.V. finanziell gesehen trotz rückläufiger Einnahmen und gestiegener Ausgaben gut verlaufen. An die sehr guten Ergebnisse der letzten 5
Jahre konnte aber nicht angeknüpft werden.
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die unseren gemeinnützigen Verein bzw. die
Sternwarte Lübeck durch ihr großes Engagement und durch Spenden unterstützt haben.
Im Übrigen verweise ich auf die anderen Jahresberichte. (Der detaillierte Jahresabschluß
wurde den Vereinsmitgliedern auf der Mitglieder-versammlung vorgestellt. Da es sich um
Vereinsinterna handelt, werden an dieser Stelle keinerlei weiteren Zahlen veröffentlicht.)
Michael Kremin, Geschäftsführer
Jahresberichte 2013
Sternwartenleitung
Das Teleskop in der Kuppel befindet sich
in einem einsatzbereiten Zustand. Zu erwähnenswerten Reparaturen oder Ausfällen kam
es nicht. Lediglich ein kleiner Defekt, der auf
einen Bedienungsfehler zurückzuführen war,
trat auf. Er konnte mit wenigen Handgriffen
mit „Bordmitteln“ behoben werden.
Seit einigen Wochen macht jedoch der
Celestron Handcontroler zusehends Pro-
––
bleme. Da das Teil auf dem Markt nicht mehr
zu bekommen ist, wird in den nächsten Tagen eine Reparatur durch uns versucht, die
jedoch auch zu einem Totalausfall führen
könnte. Wir müßten uns dann mit einer einfacheren Handbox zufrieden geben, die dann
noch gekauft werden müßte.
Der Zustand der Kuppel selbst gibt dem
technischen Leiter jedoch zu denken. Nach
über 60 Betriebsjahren ist die Mechanik
abgenutzt und verschlissen. Rollen, Gleitschienen und ähnliches sehen nicht mehr
gut aus. Persönlich gibt er der Kuppel noch
höchstens 5 Jahre. Bei einem eventuellen
Neubau wäre sie nicht weiter zu nutzen, das
sieht auch die Bauverwaltung so.
Die Vorträge wurden sehr gut besucht:
besonders gilt dies für die Kindervorträge. Mit
Frau Prof. Wolfschmidt, den Profs. Banerjee
und Brüggen sowie Dipl.-Phys. Carsten Busch
(inzwischen auch ASL-Mitglied) konnten
aus dem Umfeld der Bergedorfer Sternwarte
neue Referenten gewonnen werden. Dies war
wünschenswert, da unser Vortragsprogramm,
neben ästhetischen Vorträgen, die meist die
Astrophotographie zum Inhalt haben, auch
Aktuelles aus Wissenschaft und Forschung
enthalten soll.
Andreas Goerigk
Dr. David Walker
Vereinsbericht
Das Jahr 2013 war und ist historisch für
den Verein gewesen. Noch nie seit seiner
Gründung im April 1977 hatte der Verein
die Mitgliederzahl von 100 Mitgliedern überschritten. Am 4. September 2013 war dieses
geschehen. Auf diesem Astroabend stieg die
Mitgliederzahl von 98 auf 103 Mitglieder.
Insgesamt traten 13 Mitglieder 2013 dem
Verein bei. Ein wahrlich historisches Ereignis. Zum Jahreswechsel 2013/2014 waren
104 Mitglieder im Verein. Das Miteinander
im Verein steht und stand auch letztes Jahr
hoch im Kurs.
An dieser Stelle möchte der Vorstand des
ASL allen Mitgliedern danken, die sich im
hohen Maße und mit viel Engagement für
den Verein in der Vergangenheit eingesetzt
haben und hatten. Viele verschiedene Aufgaben werden von Mitgliedern selbstständig
geplant und durchgeführt. Gerade die aktuelle Medienpräsens des Vereines auf Facebook, Google Plus und die neue Homepage
machen den ASL und die Sternwarte Lübeck
zu einer wahrnehmbaren Institution hier im
Norden. Auch das Verteilen der Vortragsflyer
an viele verschiedene Stellen im Stadtgebiet
hat einen positiven Einfluss auf unseren Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung und die
Besucherzahlen gehabt.
2013 fanden insgesamt 28 Freitagsvorträge
in der Sternwarte statt: 21 Erwachsenen- und
7 Kindervorträge. Viele Mitglieder nutzten
diese Vorträge zur eigenen Weiterbildung.
Durch die hohe Anzahl interner Mitglieder
war der Vortragssaal immer extrem voll, zur
Freude der externen Referenten aus Hamburg. An dieser Stelle ein besonderer Dank
an die Mitglieder, die jeden Freitag helfen,
den Musiksaal der Schule für die Veranstaltungen der Sternwarte vorzubereiten. Der
Astroabend am 1. Mittwoch eines Monats
ist nach wie vor beliebt bei den Mitgliedern.
Im Durchschnitt kamen zu den 12 Astroabenden 27 Teilnehmer. Insgesamt wurden
35 Beiträge vorgetragen. Die Themen umfassten u.a. die Gebiete der Astrofotografie,
Beobachtungsberichte und Reiseberichte zu
Teleskoptreffen. Außerdem wurden wieder
viele neue Teleskope und Zubehör vorgestellt.
Das „First-Light-Ritual“ hatte wieder für viele
nette und gesellige Sternstunden auf den
Astroabenden gesorgt.
Folgende Veranstaltungen führten unsere Mitglieder im vergangenen Jahr 2013
durch:
• Am 23. Februar fand die ordentliche Mitgliederversammlung statt.
––
• Am 16. März von 18:00 - 24:00 Uhr wurde
der Astronomie Tag durchgeführt. Trotz
schlechten Wetters kamen über 100 Besucher in die Sternwarte.
• Am 27. April war das NAFT (Norddeutsches Astrofototreffen) zu Gast in der
Sternwarte Lübeck. 60 Astrofotografen
nahmen teil.
• Am 15. Juni fuhren 10 Mitglieder zum 3.
Sternwarten Treffen nach Braunschweig.
Dort wurde den Teilnehmern des Treffens
unser Konzept der Kindervorträge vorgestellt.
• Am 24. August war das Sommerfest des
Vereins. 42 Mitglieder und Freunde des ASL
nahmen teil.
• Der Vereinsausflug zum Teleskoptreffen
nach Lohmen fand vom 6.-8. September
statt. 11 Mitglieder nahmen teil und wurden mit einem traumhaft, dunklen Himmel belohnt. Einige neue Kontakte zu den
Sternfreunden aus Rostock konnten dabei
geknüpft werden.
• Am 14. September fand der 2. Lübecker
Sternabend statt. Diese Veranstaltung vor
dem Beginn der neuen Vortragssaison im
Herbst hat sich sehr bewährt und wird sehr
gut von den Besuchern angenommen.
• Am 20. Oktober nahm der Verein mit seiner Läufermannschaft wieder am Lübecker
Staffelmarathon teil. 123 Mannschaften gingen an den Start. Das Lauf-Team erkämpfte
immerhin den 99. Platz. Zum Vorjahr hatte
sich die Staffel um 1 Minute und 21 Sekunden verbessert.
• In der vortragsfreien Zeit wurden 6 öffentliche Beobachtungen in der Sternwarte
durchgeführt. 4 Abendbeobachtungen und
zwei Sonnenbeobachtungen wurden von
Mitgliedern durchgeführt. Die Resonanz der
Besucher war sehr gut.
• Am 20. Dezember besuchte eine Gruppe
von 12 Mitgliedern des Vereins den Lübecker Weihnachtsmarkt. In geselliger Runde
wurde über die Astronomie gesprochen und
Zukunftspläne geschmiedet.
• Als letzte Veranstaltung des Vereins fand
am 22. Dezember das Adventskaffeetrinken
in der Sternwarte statt. In gemütlicher Runde
ließen 41 Teilnehmer bei Kaffee und Kuchen
das erfolgreiche Jahr 2013 ausklingen.
Oliver Paulien,
Vorsitzender ASL e.V.
Fachgruppe Digitale Astrofotografie
Auch im dritten Jahr seit Bestehen der
Fachgruppe gab es ein monatliches Treffen. In der Regel jeweils donnerstags zwei
Wochen nach dem Astroabend trafen sich
Interessierte in der Sternwarte, um sich über
Astrofotografie auszutauschen. Die Treffen
waren durchweg gut besucht. Viele Mitglieder kommen regelmäßig oder schauen
immer wieder mal vorbei. Ebenso konnten
wir eine Reihe von Gästen begrüßen, die
über unsere Homepage auf uns aufmerksam geworden waren. Abgerundet wurden
die Besuche durch einen Fachvortrag zur
Barndoor-Nachführung von Ralf Pagenkopp
aus Hamburg.
Wieder wurden in lockerer Runde viele
Bilder vorgestellt, deren Bearbeitung besprochen und Tipps und Tricks ausgetauscht.
Autoguiding war ein weiterer Schwerpunkt
an den Abenden.
Es ist wie immer jeder gerne willkommen, der Interesse hat. Vorkenntnisse sind
nicht erforderlich. Alle Termine sind auf unserer Homepage veröffentlicht. Jeder darf
auch gerne einfach mal „reinschnuppern“
oder bei Fragen zu Fotografie und Bildern
Rat einholen.
Torsten Brinker
POLARIS-Redaktion
Seit Anfang 2013 gehört Torsten Lohf der
POLARIS-Redaktion an und komplettiert so
wieder unser Dreier-Team. Mit der Gestal-
– 10 –
tung der POLARIS (Satz und Layout) leistet
er die Hauptarbeit. Ebenfalls seit Anfang 2013
erscheint unsere Vereinszeitschrift nun komplett in Farbe und noch besserer Qualität. Sie
ist zwar dadurch teurer, aber dafür auch noch
sehens- und lesenswerter geworden.
Alle drei Ausgaben des vergangenen Jahres, die eine Auflage von jeweils 125 Stück
hatten, wurden bei „wirmachendruck.de“
in Auftrag gegeben. Die Kosten einer Ausgabe lagen im vergangenen Jahr im Schnitt
bei rund 218,-- € (einschl. Versandkosten),
ein einzelnes Heft kostete durchschnittlich
1,75 € – das ist m. E. nicht zuviel für diese
Qualität.
Die POLARIS-Ausgaben 87 und 88 hatten je 44 Seiten, Ausgabe 89 leider nur 36
Seiten. Der Anteil der Text- und Bildbeiträge
lag bei 52% in Nr. 87, die auch das Protokoll
und die Jahresberichte enthält, 80% in Nr. 88
und 64% in Nr. 89, also etwas niedriger als in
2012 (50%, 85%, 72%). An den drei Ausgaben
waren im Schnitt 8 Autoren beteiligt.
Felicitas Rose
Internetpräsentation
Im Jahre 2013 wurde die Internetpräsentation rund 12.000 Mal aufgerufen, das
ist eine Steigerung um 13% gegenüber dem
Vorjahr. Pro Tag sind es also rund 33 Besuche. Dabei wurden insgesamt etwa 44.000
Einzelseiten übertragen.
Die meisten Besucher fanden im März
rund um den Kometen PanStarrs und den
Astronomietag zu uns.
Ansonsten wurden vor allem die Seiten
über Veranstaltungen, die Fotogalerie und
„Über uns“ besucht.
Die allermeisten Besucher, rund 80%,
rufen unsere Seite direkt auf. Kamen sie von
anderen Seiten, dann von Facebook mit 4%
und, mit jeweils einprozentigen Anteilen,
von astronomie-nord.de, meine-stadt.de und
hl-live.de.
Zum Jahresende hin wechselte die technische Plattform. Seitdem wird die Internetpräsentation mit dem Blogsystem Wordpress
betrieben. Die Homepage ist jetzt „responsive“,
das bedeutet, dass sie auf die verschiedenen
Geräte, die man heutzutage zur Anzeige verwendet, reagiert und die Inhalte in sinnvoller
Weise zur Verfügung stellt. So ist sie also auch
z.B. mit Smartphones gut bedienbar.
Darüber hinaus wurden integriert:
• Attraktive Eventübersichten mit Filtermöglichkeiten für den Besucher, inklusive
Integrationsmöglichkeit in den persönlichen
Googlekalender
• Neue Fotogalerie mit großen Bildern
• Integration des aktuellen Sternenhimmels
von Frank Thannhäuser
• Buttons zum Teilen von Inhalten auf Twitter, Facebook, Google Plus und Linked-In
• RSS-Feeds
• Kontaktformulare für Nachrichten an die
Vereinsführung und die Fachgruppenleiter
• Kommentarmöglichkeiten auf den meisten
Seiten mit der Möglichkeit, sich über Antworten automatisch informieren zu lassen,
inklusive dem in Deutschland vorgeschriebenen Double-Opt-In-Verfahren
• Professioneller Downloadbereich für Polaris und Presse
• Neu gestaltetes Beitrittsformular mit Onscreen Ausfüllmöglichkeit
• Modernes, luftiges Design
Auf Facebook hat die Sternwarte mittlerweile fast 180 Fans, die sich über unsere
Veranstaltungen und aktuelle Himmelsereignisse informierden. Die Facebookseite
der Sternwarte und auch die Präsenz auf
Google-Plus werden weiterhin von Frank
Thannhäuser betreut.
Stephan Brügger
Pressereferent
Die Hauptarbeit im zurückliegenden Jahr
bestand einmal im „Einpflegen“ unserer Ter-
– 11 –
mine (Vorträge und Sondertermine) in die
Broschüre der Bürgerakademie. Die Broschüre erscheint vierteljährlich.
Die Vortragstermine und die Sondertermine werden rechtzeitig an einen festen Verteiler geschickt. Dieser Verteiler besteht aus
den Lübecker Nachrichten, HL-live, Offener
Kanal und NDR.
Frau Dinges-Dierig wurde für die CDU in
den Bundestag gewählte. Sie ist ordentliches
Mitglied im Ausschuß für Bildung, Forschung
und Technologieanschätzung. Ich habe deshalb Kontakt zu ihr aufgenommen und sie
einmal zum Tag der Astronomie im April
eingeladen. Zum anderen habe ich sie einge-
laden, sich die Sternwarte anzuschauen und
sich über unsere Arbeit zu informieren. Sie
hat zugesagt. Der Termin ist noch offen.
Ich habe Kontakt aufgenommen zu eine
neuen Zeitschrift „Lüttbecker“. Nachdem
„Schabernack“ nicht mehr existiert füllt diese
Zeitschrift diese Nische aus. Die laufenden
Termine liegen der Redaktion vor. Das erste
Heft wird im März erscheinen.
Ausserdem spreche ich bei jeder Gelegenheit unterschiedliche Personen des öffentlichen Lebens an und informiere sie über
die Sternwarte.
Ulrich Bayer
Pressereferent der Sternwarte Lübeck
Jupiter-Zeichnungen
von Bastian Leppin
– 12 –
Gerätewart
Im Jahr 2013 gab es einige Punkte, die
angegangen wurden. So wurde der Arbeitsraum aufgeräumt, um dort wieder mehr
Platz zum Arbeiten zu haben. Die Rechner
und alten Monitore wichen dem alten Sternwartenlaptop, welcher zu diesem Zweck neu
aufgesetzt wurde.
Dann haben Torsten Lohf und ich den
Stahlschrank komplett ausgemistet und die
Fächer mit Beschriftungen versehen, damit
die Ordnung erhalten bleibt.
Der 12“ Dobson hat einen besseren Okularauszug bekommen. Es handelt sich dabei
um GSO Crayford OAZ. Dazu gibt es auch
ein neues 25mm Erfle Okular, welches wir
im Zuge der Kometenaktion von Meade erwerben konnten.
Auch liegt schon Teflon bereit, um die
Gleitlager zu verbessern.
Im Flur wurden einige schadhafte Putzstellen beseitigt und neu übergestrichen.
Es wurde festgestellt, dass das PST wohl
nicht mehr den Sicherheitsstandards entspricht, da entweder sich Glaspilz bildet oder
die Bedampfung anfängt sich aufzulösen,
wie es auch bei alten Lumiconfiltern passieren kann.
Christoph Quandt
– 13 –
Astro Aktuell
Auf- und Untergangszeiten für Sonne und Mond sind für Lübeck gerechnet.
Internet: www.sternwarte-luebeck.de/himmel/auf-und-untergang.html
Die Kürzel hinter den Planetennamen beziehen sich auf die angegebene Uhrzeit:
Aufgang – Planet im Osten; Kulmination – Planet im Süden; Untergang – Planet im Westen
Alle Uhrzeiten beziehen sich auf die aktuell gültige Ortszeit.
Mai 2014
Mai 2014
10.05.
20.05.
31.05.
Aufgang
05:24
05:07
04:54
Sonne und Mond
Mittag
Untergang Zeit
21:04
13:14
21:21
13:14
21:36
13:15
Mond
07.05.
14.05.
21.05.
28.05.
Aufgang
12:45
20:52
01:50
05:04
Untergang
02:26
05:14
12:36
21:04
Sonne
Merkur
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
U
A
U
U
U
am
07.05.
15.05.
15.05.
15.05.
10.05.
Höhe
53,8°
56,2°
58,1°
Transit
19:53
Höhe
45,2°
07:08
13:01
27,6°
54,0°
Planetensichtbarkeit
um
am
22:08
19.05.
04:20
31.05.
04:15
31.05.
01:08
31.05.
06:05
31.05.
um
23:11
03:55
03:09
00:12
04:42
Dämmerung
Morgen
01:56
immer
immer
Abend
00:41
immer
immer
Phase
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
- 1,1 , abnehmend auf -0,1
- 4,0
- 0,5
- 1,9
0,1
Uranus und Neptun sind den Monat hindurch unbeobachtbar
06.05.
08.05.
10.05.
11.05.
14.05.
16.05.
20.05.
25.05.
25.05.
Ereignisse, Meteorströme
Maximum der Eta-Aquariden, es werden ca. 60 Objekte pro Stunde erwartet, sehr
schnelle Meteore (ca. 60 km/s) mit auffallend langen Leuchtspuren. Der Radiant
liegt horizontnah, daher schwierig zu beobachten.
Maximum der Eta-Lyriden mit ca. 10 Sternschnuppen pro Stunde mit einer Geschwindigkeit von ca. 45 km/s.
Saturn in Opposition zur Sonne
21:00 Mond 5,6° südlich von Mars
22:00 Mond 5,4° südlich von Saturn
10:00 Venus im Aphel, Entfernung zur Sonne ca. 109 Millionen km.
1. Maximum der Scorpius-Sagittarius-Meteore, mittelschnelle Objekt (ca.30 km/s)
beste Beobachtungszeit von Mitternacht bis gegen 05:00 Uhr.
05:00 Mond 5,7° nördlich von Venus
09:00 Merkur mit 23° in größter östlicher Elongation
– 14 –
Juni 2014
Juni 2014
Sonne
10.06.
20.06.
30.06.
Mond
05.06.
13.06.
19.06.
27.06.
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
Uranus
Neptun
Aufgang
04:47
04:45
04:43
Aufgang
12:41
21:48
05:20
A
U
U
U
A
A
am
15.06.
15.06.
15.06.
15.06.
15.06.
15.06.
Sonne und Mond
Mittag
Untergang Zeit
21:47
13:17
21:52
13:19
21:46
13:14
Höhe
59,2°
59,6°
59,0°
Dämmerung
Morgen
immer
immer
immer
Untergang
01:15
05:22
13:00
21:26
Höhe
39,4°
17,2°
35,1°
54,6°
Phase
erstes Viertel
Vollmond
leztes Viertel
Neumond
Transit
19:14
01:06
06:48
13:26
Planetensichtbarkeit
um
am
03:36
30.06.
02:13
30.06.
23:23
30.06.
03:41
30.06.
02:16
30.06.
01:07
30.06.
um
03:25
01:21
22:34
02:41
01:18
00:04
Abend
immer
immer
immer
Helligkeit (Mag)
abnehmend auf - 3,9
abnehmend auf 0,0
- 1,8
0,1
5,9
7,9
Merkur bleibt im Juni unbeobachtbar.
08.06.
10.06.
14.06.
21.06.
21.06.
24.06.
27.06.
Ereignisse, Meteorströme
02:00 Mond 2,4° südlich von Mars
22:00 Mond 1,9° südlich von Saturn
2. Maximum der Scorpius-Sagittarius-Meteore, beste Beobachtungszeit sind die
Stunden um Mitternacht. Relativ langsame Objekte mit ca.26 km/s.
03:00 Mond 0,8° südlich von Uranus
12:51 Sommeranfang; Sonne im Sommerpunkt; Sommersonnenwende
05:00 Mond 4,9° südlich von Venus
Maximum der Juni-Bootiden, das eine von Jahr zu Jahr stark schwankende Frequenz hat. Es handelt sich um langsame Objekte mit 15 - 20 km/s.
Juli 2014
Juli 2014
Sonne
10.07.
20.07.
31.07.
Mond
05.07.
12.07.
19.07.
26.07.
Merkur
Aufgang
04:59
05:12
05:29
Sonne und Mond
Mittag
Untergang Zeit
21:45
13:23
21:34
13:23
21:17
13:24
Aufgang
13:46
21:13
00:37
05:09
Untergang
00:46
05:15
14:33
20:36
A
am
20.07.
Höhe
58,3°
56,8°
54,3°
Transit
19:21
Höhe
29,1°
07:14
12:57
46,6°
51,8°
Planetensichtbarkeit
– am
15 –
um
04:06
26.07.
um
04:59
Dämmerung
Morgen
immer
immer
immer
Abend
immer
immer
immer
Phase
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
zunehmend auf - 0,1
19.07.
26.07.
00:37
05:09
14:33
20:36
07:14
12:57
46,6°
51,8°
Planetensichtbarkeit
am
um
am
Merkur
A
20.07.
04:06
26.07.
Venus
A
01.07.
03:24
31.07.
Mars
U
15.07.
00:30
31.07.
Saturn
U
15.07.
01:40
31.07.
Uranus
A
15.07.
00:15
31.07.
Neptun
A
15.07.
23:05
31.07.
Jupiter bleibt nachts unbeobachtbar
04.07.
04.07.
06.07.
08.07.
12.07.
24.07.
24.07.
28.07.
30.07.
um
04:59
03:49
23:42
00:33
23:17
22:01
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
zunehmend auf - 0,1
- 3,9
0,0
leicht abnehmend auf 0,5
5,8
zunehmend auf 7,8
Ereignisse, Meteorströme
02:00 Erde im Aphel, Abstand von der Sonne ca. 152 Millionen Kilometer
10:00 Pluto in Opposition zur Sonne
03:00 Mond 0,2° nördlich von Mars
04:00 Mond 0,4° südlich von Saturn
20:00 Merkur mit 21° in größter westlicher Elongation
20:00 Mond 4,4° südlich von Venus
23:00 Jupiter in Konjunktion mit der Sonne
Maximum der Delta-Aquariden, ca 20 Sternschnuppen pro Stunde
Maximum der Alpha-Capricorniden, nur ca. 10 Objekte pro Stunde, relativ langsam
mit 25 km/s
August
2014
August
2014
Sonne
10.08.
20.08.
31.08.
Mond
04.08.
10.08.
17.08.
25.08.
Aufgang
05:46
06:04
06:24
Sonne und Mond
Mittag
Untergang Zeit
20:58
13:22
20:36
13:21
20:10
13:17
Aufgang
14:58
20:21
23:47
06:10
Untergang
00:16
05:24
14:39
19:55
Höhe
51,6°
48,5°
44,7°
Transit
19:40
Höhe
20,6°
06:50
13:09
51,6°
33,4°
Planetensichtbarkeit
am
um
am
Venus
A
15.08.
04:23
31.08.
Mars
U
15.08.
23:00
31.08.
Jupiter
A
10.08.
04:55
31.08.
Saturn
U
15.08.
23:35
31.08.
Uranus
A
15.08.
22:13
15.08.
Neptun
A
01.08.
21:57
29.08.
Merkur ist den Monat hindurch unbeobachtbar.
03.08.
04.08.
08.08.
12./13.08.
um
05:09
22:20
03:57
22:33
21:10
20:06
Dämmerung
Morgen
02:51
03:31
04:07
Abend
23:50
23:06
22:26
Phase
erstes Viertel
Vollmond
letztes Viertel
Neumond
Helligkeit (Mag)
- 3,9
zurückgehend auf 0,6
- 1,8
0,6
zunehmend auf 5,7
7,8
Ereignisse, Meteorströme
Redaktionsschluss
22:00 Mond 4,5° nördlich von Marsfür die POLARIS 91
22:00 Mond 5,1° südlich von Saturn
18:00 Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne
Maximum der Perseiden, bis zu 100 Meteore pro Stunde, auch helle Objekt mit
0,0 mag und heller, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden können erwartet werden.
– 16
– Ursprungskomet ist 109P/Swift-Tuttle.
Recht schnelle Objekte mit ca. 60
km/s.
Beste Beobachtungszeit zwischen 23:00 und 05:00
ist beim Astro-Abend am 2. Juli 2014
Neptun
A
01.08.
21:57
29.08.
Merkur ist den Monat hindurch unbeobachtbar.
03.08.
04.08.
08.08.
12./13.08.
18.08.
25.08.
29.08.
31.08.
20:06
7,8
Ereignisse, Meteorströme
22:00 Mond 4,5° nördlich von Mars
22:00 Mond 5,1° südlich von Saturn
18:00 Merkur in oberer Konjunktion mit der Sonne
Maximum der Perseiden, bis zu 100 Meteore pro Stunde, auch helle Objekt mit
0,0 mag und heller, sogenannte Feuerkugeln oder Boliden können erwartet werden.
Recht schnelle Objekte mit ca. 60 km/s. Ursprungskomet ist 109P/Swift-Tuttle.
Beste Beobachtungszeit zwischen 23:00 und 05:00
06:00 Venus 0,2° nördlich von Jupiter
21:00 Mars 3,4° südlich von Saturn
17:00 Neptun in Opposition zur Sonne
22:00 Mond 0,5° südlich von Saturn
ASL Sommerfest am 6. September
Berichte
Wir fahren raus: Achtundvierzig Zoll und ein First Light
von Christoph Quandt
Nach wochenlangem Westwetter bahnt
sich doch tatsächlich eine Schönwetterkatastrophe an. Schon die Nacht vom Freitag
dem 21. Februar ist mal wieder durchgehend
klar. Der Sternwartenbetrieb und die Müdigkeit hindern uns aber am Rausfahren. Um so
mehr freuen wir uns, dass das Satellitenbild
zum Abend hin klaren Himmel verspricht.
So telefoniere ich herum, um die Beobachtung zu organisieren. Oliver ist natürlich dabei. Malin und Silke willigen sofort
ein zu kommen. Thanni und Torsten fahren
auch mit raus. Und schließlich noch unser
Fotograf Ralf.
Aber halt, da war doch noch was. Frank
Thannhäuser hat heute Nacht First Light mit
seinem neuen 12 Zoll Dobson. So sind wir
noch gespannter und können es gar nicht
erwarten.
Vorher findet aber noch die Jahreshauptversammlung statt. Die Versammlung scheint
gar nicht enden zu wollen. Pausenlos gebe
ich irgendwelche Handzeichen, die Sache
zu verkürzen.
Endlich ist es dann geschafft. Ralf hat als
einziger schon alles dabei und fährt direkt
nach Utecht. Wir anderen laden erst noch
unsere Gerätschaften ein.
Ich werde diesmal von Thanni mitgenommen. Um halb Neun sind wir dann auf
der Autobahn. So langsam müsste es doch
aufklaren. Tut es aber nicht.
Als wir ankommen, geht Ralf schon ganz
frustriert auf und ab, aber bis auf beißend
kalten Wind tut sich nicht viel. Wenig später trifft auch Olli ein. Diesmal ganz ohne
Astroequipment. Nur Stativ und Kamera
sind dabei.
Inzwischen warten wir fast eine Stunde,
bis Torsten eintrifft. Den klaren Himmel hat
er aber nicht mitgebracht. Egal, dann wird
eben erst einmal das First-Light-Bier getrun-
– 17 –
ken. Währenddessen machen wir uns Gedanken über einen Alternativplan, der so Sachen
wie in eine Kneipe einkehren beinhaltet. Ein
kurzer Blick auf Torstens Smartphone verrät
aber, dass der Himmel nach wie vor noch
aufklaren soll. Also wird munter weiter gewartet. Malin und Silke sind schließlich auch
eingetroffen.
Um halb Elf sieht der Himmel immer
noch nicht besser aus und wir beschließen
noch bis um 23:00 Uhr zu warten und dann
die Zelte abzubrechen. Währenddessen ruft
Oliver einen Preis für denjenigen aus, der zu
erst einen Stern sieht. Nur kurze Zeit später
gelingt dies dann Malin und ein nahezu kindlicher Freudentaumel bricht aus.
Noch ein wenig skeptisch beginnen wir
mit dem Aufbau unserer Gerätschaften. Nur
Ralf zögert noch ein wenig. Schließlich fängt
aber auch er an aufzubauen. Als die Geräte
stehen, zeigt sich doch tatsächlich ein wunderschöner 6m2 Sternhimmel.
Bevor es mit der Beobachtung los geht
wird noch das obligatorische Gruppenfoto
gemacht.
Der Winterhimmel geht schon unter und
so widmen wir uns voll dem Frühlingshimmel.
Ich richte meinen 16er zuerst auf M51,
denn nach fast einjähriger Galaxiendurststrecke brauche ich mal wieder Spiralarme.
Boah, welch ein Anblick. Das habe ich echt
vermisst! Nachdem ich mich satt gesehen
habe, gehe ich aber erst mal zu Malin, da
sie Probleme mit der Sucherjustage hat.
Nachdem das behoben ist, stellen wir auch
in Ihrem 10er Dobs die Whirlpoolgalaxie ein.
Der Anblick fesselt Malin so sehr, dass Sie
beschließt eine Zeichnung zu beginnen.
Währenddessen gehe ich zu Thanni, um
beim Aufbau des neuen Gerätes zu helfen.
Die noch nicht optimale Mechanik und die
fehlende Übung lassen dies zur langwierigen
Aufgabe werden. Der Sucher will überhaupt
nicht. Doch schließlich ist es vollbracht und
das erste Sternlicht kann eingefangen werden. Wahllos auf irgendeinen Stern gehalten, zeigt der Spiegel schön gleichmäßige
Beugungsbilder. Das schließt auf eine gute
Das obligatorische Gruppenfoto: v.l.n.r.: Frank Thannhäuser, Ralf Biegel,
Torsten Lohf, Christoph Quandt (liegend), Malin und Silke Moll, Oliver Paulien
– 18 –
Optik. Das erste richtige Objekt
ist dann der Jupiter.
Auch hier noch mal herzlichen Glückwunsch zur tollen
Optik!
Schnell stellt auch Thanni
fest, dass die Hyperionokulare,
milde ausgedrückt, nicht ganz
mit der Optik harmonieren.
Also entschließt er sich gleich
am nächsten Tag Abhilfe zu
schaffen.
Ich widme mich dann an
meinem Teleskop M101 im Großen Wagen. Die Spirale füllt fast
das ganze Gesichtsfeld aus. So
verliere ich mich bestimmt eine
Viertelstunde in den Weiten der
Feuerradgalaxie, bis schließlich
die anderen auch mal gucken
wollen. Nach diesem Trip in
ferne Sternwel­ten möchte Oliver
mal ein Objekt für Silke einstellen
und landet bei dem KugelsternOrion – Der Winterhimmel geht unter,
haufen M3. Als ich dann an der
gzeichnet von Silke Moll
Reihe bin mit der Beobachtung
komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr Um auf Einblickposition zu kommen wird
heraus, wie fein die Sternchen gezeichnet die Bierkiste zweckentfremdet.
sind. Der Umtausch des Spiegels hat sich voll
Nun habe ich mal Zeit um nach Silke zu
und ganz gelohnt! Der alte Spiegel zeigte schauen. Sie überlegt gerade, was sie zeichnen
dort eher eine körnige Masse, aber jetzt: könnte. Da gerade Zirren durch den FrühlingsEinfach nur toll!!!
himmel ziehen wählt sie M36 im Fuhrmann.
Inzwischen ist Malin mit ihrer Zeichnung
Jetzt habe ich mal Zeit zu gucken, was
fertig und präsentiert sie. Dann machen wir Ralf so macht. Er ist diesmal auch unter
gemeinsam einen kleinen Abstecher zum den Visuellen und beobachtet mit seinem 6
Triplett, welches sich sehr detailliert zeigt. Zoll Refraktor inklusive Großfeldbino. Auch
Denke ich erst noch an eine Zeichnung, wenn so ein Bino sicherlich nett ist, komme
ziehen Leider ein paar Zirren durch den ich damit nicht zurecht. Aber auch an perLöwen.
fekt justierten Ferngläsern, wo keiner ein
Olli möchte gerne mal die Supernova in Problem hat, bekomme ich kein DeckungsM82 sehen, also stelle ich die Galaxie ein. gleiches Bild. Ausnahme ist hier einzig das
Bei 200facher Vergrößerung sehr detailreich. Zeissglas der Sternwarte.
Malin ist so begeistert, dass Sie eine ZeichZurück an meinem Dobson ist Malin
nung an meinem 16er anfertigen möchte. gerade mit der Zeichnung von M82 fertig
– 19 –
M 51, gezeichnet von Malin Moll am 10 Zoll Dobson
geworden und stolpert von der Bierkiste herunter. Die Zeichnung kann sich wirklich
sehen lassen.
So langsam bekomme ich auch Lust etwas zu zeichnen. Nach einigem Überlegen
entscheide ich mich für HCG 44. Dies ist
eine der bekannteren und helleren Hickson
Galaxiengruppen. Sie befindet sich im Hals
des Löwen. Schon im Übersichtsokular bei
100facher Vergrößerung ist die Gruppe gut
zu sehen. Allerdings nur drei der eigentlich
vier Mitglieder. Trotzdem beginne ich erst
einmal mit der Zeichnung. Schnell sind
die markantesten Sterngruppen zu Papier
gebracht. Dann entscheide ich mich doch
für eine höhere Vergrößerung und gehe auf
200fach. Den Eindruck lasse ich wirken. Es
ist eine Kette von 3 Galaxien zu sehen. Direkt neben der rechten Galaxie, NGC 3193,
steht ein Stern. Die Galaxie selbst erscheint
kreisförmig mit stellarem Kern, wobei hier
laut Guide 9 wirklich ein 13m0 Stern steht.
Die mittlere Galaxie, NGC 3190, weist auch
eine hellere Kernregion auf und hat in etwa
ein Achsverhältnis von 1:3. Die rechte Gala-
M82 SN2014J gezeichnet von Malin Moll am 16
Zoll Dobson
– 20 –
xie, NGC 3185, erscheint
Oval, zeigt aber keine
Struktur. Nun fehlt aber
noch die vierte Galaxie.
Ich versuche krampfhaft
sie zu erhaschen. Es tut
sich aber nichts. Es ist
zwar nicht das optimale
Galaxienwetter, aber eigentlich müsste doch...
. Und so starte ich einen
weiteren Anlauf. Nach
einiger Zeit ist mir so, als
würde unter der mittleren
Galaxie auch etwas sein.
M3, gezeichnet von Silke Moll am 10 Zoll Dobson
Ein leichter Schimmer
mit der gleichen Ausrichtung wie die helNachdem ich die Zeichnung beendet
le Galaxie darüber. Gefunden!!! Trotzdem habe, bricht Thanni auf. Er ist mit seinem
bitte ich Olli noch einmal das schwächste neuen Gerät überglücklich und prophezeit,
Mitglied, NGC 3187, zu bestätigen. Was er dass er jetzt öfter mit uns raus fahre.
auch dann tut. Eigentlich sieht die Galaxie SBevor auch Malin und Silke die Zelte abförmig aus. Ich erkenne aber nur den hellen brechen stellen wir noch einmal M 51 und
mittleren Teil.
NGC 4565 ein. Hier zeigt sich ein gewohnt
schöner Anblick, aber
auch wieder das nicht
optimale Galaxienwetter.
Nun sind auch die
beiden Mädels weg
und wir nur noch zu
viert.
Nachdem Oliver
Paulien Ralf genug
„belatschert“ hat, fängt
dieser doch tatsächlich
an die Ehre der digitalen Photonensammler zu retten und baut
sein Fotoequipment
auf.
Währenddessen
streife ich ziellos im
Virgohaufen umher.
HCG 44, gezeichnet von Christoph Quandt am 16 Zoll Dobson
Ich weiß gar nicht
– 21 –
NGC 4565, gezeichnet von Christoph Quandt am 16 Zoll Dobson
mehr was Sache ist. Alles übersät mit Wattebauschen. Einfach unglaublich. Alle Galaxien
zu identifizieren wäre ein Mammutprojekt!
Zwischendurch wirft auch Torsten immer
wieder ein Blick durchs Okular, bis auch er
beschließt gen Heimat zu fahren.
Als Torsten weg ist, möchte Oliver noch
einmal seine Lieblingsgalaxie NGC 4565 sehen. Als ich dran bin mit dem Beobachten
entschließe ich mich diese Galaxie auch
zu zeichnen. Hier fange ich genauso mit
100facher Vergrößerung an und verschaffe
mir einen Überblick. Zuerst zeichne ich die
den Galaxienkern und die beiden Sterne links
und rechts daneben. Dann folgt die Sternkette links unterhalb der Galaxie. Zum Schluss
kommen noch 2 Sterne links oberhalb der
Spindel. Nun ist es Zeit für eine höhere Vergrößerung, also gehe ich mit dem 10mm
Okular auf 200fach. Ein wunderschöner Anblick. Für bestimmt 20 Minuten beobachte
und genieße ich nur. Richtig deutlich ist das
Staubband zu erkennen und darüber auch
der nordöstliche Teil der Bulge.
Als ich dies zu Papier gebracht habe, zeigt
die Uhr schon 03:00 an. Oliver hat sich ins
Auto zurückgezogen und schläft eine Runde. Ralf ist am abbauen. Und so entschließe
ich mich auch die Nacht mit dieser Galaxie
ausklingen zu lassen und fange langsam an
abzubauen.
Gegen 03:30 Uhr brechen dann auch Olli,
welcher mich mit nach Hause nimmt, und
ich in Richtung Heimat auf.
Dies war also seit langem mal wieder
eine schöne Nacht in Utecht. Wir kommen
bestimmt wieder!
Christoph Quandt
– 22 –
Auf der Suche nach einer neuen Montierung
Die neue iEQ45AZ Montierung von iOptron
von Ralf Biegel
Seit einigen Jahren bin ich nun schon
Hobbyastronom und konnte sehr viel in
unserem Verein, besonders in der Fachgruppe digitale Astrofotografie, dazulernen. Im
Laufe der Zeit habe ich mich der Astrofotografie verschrieben. Mit meiner LXD 75
Montierung und dem kleinen 80mm und
großen 152mm Refraktor habe ich schon so
einige, nicht allzu schlechte, Bilder zustande
gebracht. Leider kann ich mit der Montierung nur immer ein Teleskop nutzen und mit
dem großen Refraktor ist die Montierung
fotografisch überfordert.
Daher kam der Wunsch nach einer leistungsfähigeren Montierung auf. Eine größere Montierung bedeutet aber auch mehr
Gewicht und da ich immer mit dem Auto
zum Beobachtungsplatz unterwegs bin, soll
alles auch noch handhabbar sein. Die EQ 6
ist doch schon ein großer Brocken und die
Celestron CGEM ist auch nicht leichter. Die
neue AZ EQ 6 von Skywatcher gefiel mir, we-
gen der Möglichkeit sie auch als azimutalen
Montierung mit zwei Optiken zu verwenden,
sehr gut. Doch dann bin ich auf eine andere
Montierung aufmerksam geworden.
Die Firma iOptron hat schon seit längerem eine parallaktische Montierung mit
einer Tragkraft von 20kg im Programm. Die
iEQ45 Montierung. Bei uns wenig bekannt,
hat sie unter den Astrofotografen der USA einen guten Ruf. Auf Grund des bis jetzt hohen
Preises, hatte ich sie noch nicht in Betracht
gezogen. Vor kurzem lag der Preis noch deutlich über dem einer Celestron CGEM und
der neuen Skywatcher AZ EQ 6. Durch eine
deutliche Preissenkung des neuen Modells
liegt der Preis jetzt aber auf gleichem Niveau
(Tabelle Montierungsübersicht).
Die iEQ45 ist vom Grundmodell her eine
deutsche äquatoriale GOTO Montierung
mit einer Tragkraft von 20kg. Die aktuelle
Version 2013 kann aber mit einer AZ Basis
in eine azimutale Montierung umgebaut
Tabelle Montierungsübersicht
Gewicht
Tragkraft
(Herstellerangaben)
Rektaszension Schneckenrad
Rektaszensionsachse
Welle
Motorantrieb
Auflösung
Stromaufnahme
GPS
Polsucher
Stativ
Handsteuerung
Nachführung
Preis
iEQ45AZ
11,4kg
20kg im äquatorialen Betrieb
25kg +15kg im azimutalen
Berieb
AZEQ6
15,4kg
20kg im äquatorialen Betrieb
20kg +20kg im azimutalen
Berieb
Ø130mm 216 Zähne
Ø92,5mm 180 Zähne
Ø50mm
Ø40mm
Servomotor
32bit, 0.09´´
0,25A Nachführung
1,2A GOTO
32Kanal
Beleuchteter Polsucher
42 Zoll Säule
8 Zeilen mit je 21 Zeichen
358.000 Objekte
Siderisch, Solar, Lunar,
König und Benutzerdefiniert
1678€ (alter Preis 1978€)
Hybrid-Schrittmotor 1,8 °
0,14´´
18kg im äquatorialen Betrieb
Ø90mm 180 Zähne
Ø40mm
Servomotor
24bit, 0.08´´
3A
1,5A
Optional (116€)
Beleuchteter Polsucher
2 Zoll Stahlrohrstativ
2 Zeilen mit je 16Zeichen
42.900 Objekte
Optional (188€)
Optional (46€)
2 Zoll Stahlrohrstativ
2Zeilen mit je 16-Zeichen
40.000 Objekte
Siderisch, Solar und Lunar
Siderisch, Solar und Lunar
1699€
1645€
– 23 –
1
CGEM
18,6kg
werden. Die Montierung trägt dann sogar
25kg. Anstelle der Gegengewichte kann eine
zweite Teleskophalterung montiert werden.
Die zweite Halterung kann mit bis zu 15kg
beladen werden. Das macht die Montierung sehr vielseitig, sowohl für die Astrofotografie im äquatorialen Betrieb, als auch
für die visuelle Beobachtung und Planeten
und Mondaufnahmen im azimutalen Berieb
(Bild 1 und 2).
Gegenüber der AZ EQ 6 hat die iEQ45AZ
aber keine Encoder zur manuellen Verstellung und auch keinen Kameraanschluss für
eine DSLR. Die zweite Teleskopaufnahme
muss extra gekauft werden und der Umbau in
den AZ Betrieb ist umständlicher und muss
vor der Beobachtung erfolgen.
Wieso aber nun diese Montierung? Das
Achsenkreuz mit EQ Basis wiegt nur 11,4kg.
Damit hat sie das beste Nutzlast / Masseverhältnis (1,75) in ihrer Klasse. Das schont den
Rücken und macht sie sehr mobil! Der für
mich wichtigste Grund.
Die Montierung wurde ständig weiterentwickelt und verbessert. Das neue Modell
2013 (Version D) ist die vierte Ausführung
der iEQ45. Gegenüber der ersten Version hat
das Modell 2013 folgende Verbesserungen.
Die Deklinationsachse und die beiden Antriebe wurde überarbeitet. Die Rektaszensionsachse hat eine Präzisionsschneckenwelle
bekommen. Auch die Steuerungselektronik
ist überarbeitet worden und die Handsteuerung 8406 wurde durch eine neue 8407
mit neuen Funktionen ersetzt. Zahlreiche
Firmwareupdates für die Handsteuerung,
die Hauptplatine und die beiden Motorplatinen fügten neue Funktionen hinzu. Eine
Bild 1 und 2: Die iEQ45 AZ als äquatoriale Montierung (links) und als azimutale Montierung (rechts)
mit langem 6“ Refraktor und 3x5kg Gegengewichten
– 24 –
Bild 3: Feststellschraube an der äquatorialen Basis mit alter Unterlegscheibe (links)
und mit neuer Unterlegscheibe (rechts)
Dualprismenklemme für Losmandy und GP
Prismenschienen kam hinzu und durch die
AZ Basis ist nun auch ein Betrieb als Azimutalmontierung möglich.
Die Vorgängermodelle ab der zweiten
Ausführung (Version V2) können zum
aktuellen Modell ausgebaut werden (die
Schneckenwelle, die neue Handsteuerung
und die AZ Basis gibt es beim Hersteller zu
bestellen). Man ist auf dem neusten Stand
ohne gleich ein neues Modell kaufen zu müssen. Das war auch ein Grund mich für diese
Montierung zu entscheiden.
Als ich dann noch die Bedienungsanleitungen der AZ EQ 6 und der CGEM mit der
der iEQ45AZ verglichen habe, bin ich vom
Bedienkonzept der iEQ45AZ überzeugt worden. Hier hat der Hersteller sich mal Gedanken gemacht, die Bedienung zu erleichtern.
Wo nun aber Kaufen? Bis auf einen
Händler kennen alle Händler in Deutsch-
land das neue Modell nicht oder wollen es
nicht kennen. Leider sieht es so aus, dass die
Händler die alten iEQ45 Modelle noch teuer
verkaufen wollen. Also bin ich am Ende beim
Teleskopservice Ransburg gelandet. Er ist
der einzige Händler in Deutschland, der das
aktuelle Modell im Angebot hat.
Zum Vergleich beim Astroshop, gibt es
nur das alte Modell Version C. Diese Ausführung (8000CP) hat auch eine Säule ist
aber deutlich teurer (2175€). Dazu kommen
noch mal die Kosten für die Umrüstung auf
das neue Modell (Schneckenwelle und AZ
Basis). Rund 700€, das sind 41% mehr, da
Lohnt sich schon mal der Vergleich.
Nun aber wieder zur Montierung. Fangen wir mal mit dem was nicht so gut ist an.
Einige Besitzer der Montierung berichteten
darüber, dass die Polhöhenverstellung der
äquatorialen Basis sich unter der Teleskoplast
etwas verstellt und die Ausrichtung dadurch
– 25 –
nicht mehr stimmt. Das ist sehr ärgerlich, besonders beim Fotografieren. Ebenfalls wurde
von einer ruckelnden Azimutverstellung,
beim Einnorden, berichtet.
Wenn man weiß, wo der Fehler liegt, eine
ganz einfache zu behebende Sache. Zuerst
mal zur Azimutverstellung. Die Verstellung
erfolgt durch zwei Stellschrauben die von
gegenüberliegenden Seiten auf einen Zapfen
drücken. Diese Schrauben sind gewalzt hergestellt und haben an den Schraubenspitzen
einen trichterförmigen Grad. Sie können so
nicht gleichmäßig auf den Zapfen drücken.
Wird dieser Grad entfernt ist das erste Problem gelöst. Noch etwas Fett und die Azimutverstellung funktioniert einwandfrei. Das
Problem der Polhöhenverstellung ist auch
ganz einfach zu lösen. Bei der Polhöhe hat
der Hersteller ab Modell 2013 mit breiteren
Feststellschrauben nachgebessert. Die verwendeten Unterlegscheiben der oberen seit-
lichen Klemmschrauben sind aber immer
noch zu dünn und zu klein. Beim Anziehen
der Feststellschrauben verformen sie sich
und geben nach. Ich habe sie durch größere
und dickere Scheiben ersetzt (Bild 3). Die
Polhöhe lässt sich nun gut feststellen und
gibt auch unter Last nicht nach.
Die Polsucherbeleuchtung ist etwas
unglücklich konstruiert und muss vor dem
aufschrauben des Schutzdeckels immer demontiert werden. Mit einem Durchmesser
von 28mm ist die Gegengewichtsstange sehr
stabil. Die Hebellänge von 255mm ist aber
sehr kurz. Im Lieferumfang sind zwei 5kg
Gewichte enthalten. Für meinen schweren
Refraktor musste ich aber noch ein drittes
5kg Gewicht dazukaufen. Es besteht auch
die Möglichkeit mit einer zweiten Gegengewichtsstange die Erste zu verlängern. Obwohl die Montierung in China gefertigt wird,
ist sie doch überraschend gut verarbeitet.
Bild 4: Säulenstativ zerlegt Teile können in der Säule verstaut werden
– 26 –
Alle relevanten Teile sind aus Metall und solide gefertigt. Der Aufbau ist gut durchdacht,
der Hersteller hat sich große Mühe gegeben.
Nur die Farbbeschichtung des Säulenfußes
hätte besser verarbeitet sein können und
statt einer Schlaufe an der Handsteuerung
wäre eine Halterung besser gewesen. Die
Bedienungsanleitung ist nur in Englisch und
die ausführliche Anleitung muss man sich
von der Herstellerseite herunterladen. Noch
etwas zur englischen Bedienungsanleitung.
Hier geht der Händler ein großes Risiko ein!
Sollte mir ein Gegengewicht auf den Fuß fallen weil ich die englische Beschreibung nicht
richtig verstanden habe, haftet der Händler
nach dem Produkthaftungsgesetz und Produktsicherheitsgesetz. Das war´s aber schon
mit Gemecker.
Die AZ Version der iEQ45 wird nicht mit
einem Stahlrohrdreibeinstativ sondern mit
einem transportablen Säulenstativ geliefert
(Bild4). Alle Teile können platzsparend für
den Transport in der Säule untergebracht
werden. Durch drei Edelstahlspannschrauben an den Seiten wird die Säule auf dem
dreibeinigen Säulenfuß befestigt. Eine sehr
Stabile und leichte Konstruktion mit einer
Tragkraft von 60kg. Der Aufbau des Säulenstativs dauert nur eine Kleinigkeit länger als
beim Dreibeinstativ. Dafür spielt das Säulenstativ im EQ Betrieb mit einem Refraktor
seine Vorteile aus (da macht das Beobachten
mit einem langen Refraktor Spaß). In AZ
Betrieb sowieso, da stößt nichts ans Stativbein.
Für das Achsenkreuz der Montierung
stehen in der AZ Version zwei Basiskörper
zur Verfügung (Bild 5). Eine Basis für den
Betrieb als parallaktische Montierung und
eine Basis für den Betrieb als Azimutalmontierung. Beide Varianten halten das Achsenkreuz sehr zuverlässig. Die Auswahl der Basis
Bild 5: Achsenkreuz mit EQ(links unten) und AZ Basis(links oben)
– 27 –
Bild 6: Spindel zur Höhenverstellung der EQ Basis
Bild 7: alle Informationen befinden sich
auf dem großen Display
Bild 8: Polsucher mit Wasserwaage
sollte vor der Beobachtung erfolgen da doch
einige Teile umgeschaut werden müssen.
Bei der Benutzung der azimutalen Basis
muss der Polsucher herausgeschraubt und
die Breitengradskala abgeschraubt werden.
Der Umbau geht aber sehr einfach und ist
eine Sache von Minuten. Die Höhenverstellung des Achsenkreuzes an der äquatorialen
Basis ist mit der mittig montierten Spindel
und den vier seitlichen Feststellschrauben
gut gelöst (Bild 6). Wird die Spindel an den
unteren beiden Montagebohrungen montiert
kann bis zum einer Breite von 5°gearbeitet
werden. Die Köpfe der Feststellschrauben
sind so gearbeitet, dass sie von Hand oder
mit einem der mitgelieferten Inbusschlüssel,
bedient werden können.
Für die Befestigung der Montierung auf
der Säule, kann man zwischen Sterngrifffeststellschrauben oder zusätzlich mitgelieferten
Knebelschrauben wählen. Beide Basiskörper
haben eine Libelle zur waggerechten Ausrichtung.
Die verwendete Optik wird durch eine 6
Zoll lange Dualprismenklemme für Losmandy und GP Prismenschienen am Montierungskopf befestigt
Es gibt keine Markierungen für eine Nullstellung der Montierung. Die iEQ45 muss
nur grob in die Ausgangsstellung gebracht
werden. Im äquatorialen Betrieb: Teleskop
oben und Gewichte senkrecht nach unten.
Die Teleskopöffnung zeigt nach Norden.
Im azimutalen Betrieb: Teleskopöffnung
senkrecht nach oben Richtung Zenit und
Gegengewichte nach Osten. Beim Einschalten der Montierung wird dann automatisch
auf Nullposition gestellt.
Am Achsenkreuz der Montierung wird
man eben-falls vergebens nach Skalen für
die Rektaszensionsachse und die Deklinationsachse suchen. Dafür gibt es auf der
Handsteuerung ein großes achtzeiliges
Display (Bild 7). Dort werden die Zielkoor-
– 28 –
dinaten in Rektaszension und Deklination
angezeigt. Weiterhin werden die aktuellen
Koordinaten an der sich grade das Teleskop
befindet, in Rektaszension und Deklination
sowie Altitude (Höhe) und Azimut angezeigt. Zusätzlich werden noch der Zielname,
Datum und Uhrzeit, Nord oder Südhemisphäre, Staus der Monierung, EQ oder AZ
Betrieb, Nachführgeschwindigkeit, GOTO
Geschwindigkeit, PEC Korrektur und GPS
Status angezeigt. Mit der Handsteuerung Go2Nova 8407+ verfügt die Montierung über
eine sehr fortschrittliche und sehr einfach
zu bedienende Steuerung.
Am Polsucher gibt es ebenfalls keine
Einstellskalen mehr, sie werden nicht mehr
benötigt. Die Einnorddung im äquatorialen
Betrieb (für die Astrofotografie) ist sehr einfach durchzuführen. Die Rektaszensionsachse wird dazu mit der Handsteuerung so lange
gedreht bis die Luftblase der Wasserwaage,
die sich auf dem Polsucher befindet, zwischen den beiden Markierungen steht (Bild
8). Die aktuelle Position von Polaris wird von
der Handsteuerung abgelesen (Bild 9). Nun
wird Polaris im Polsucher durch verstellen
der Azimut und Höheneinstellung mit den
von der Handsteuerung abgelesenen Werte
in Deckung gebracht (Bild 10). Das war´s
schon, fertig!
Das Polsucherfeld ist als Ziffernblatt mit
12 Stunden Einteilung gestaltet. Es gibt zwei
Gruppen von konzentrischen Kreisen. Die
inneren drei Kreise 36`bis 44`sind zur Ausrichtung mit Polaris in der nördlichen Hemisphäre vorgesehen. Die äußeren drei Kreise
60´bis 70´dienen zur Ausrichtung auf der
südlichen Hemisphäre mit Sigma Octantis.
Der Polsucher wurde im perfekt justierten
Zustand geliefert was bei anderen Herstellern nicht immer selbstverständlich ist. Sollte
Polaris nicht sichtbar sein steht eine GOTO
unterstützte Einnorddung mit zwei Sternen,
nach der Scheiner Methode, zur Verfügung.
Bild 9: Anzeige der aktuellen Position
von Polaris auf den Display
Bild 10: Die Position von Polaris 6h 24,7 min
und r 40,5 im Polsucher eingestellt
Uhrzeit und Koordinaten des Standortes
werden mit dem eingebauten 32Bit GPS ermittelt und eingestellt. Sie können natürlich
auch manuell eingegeben werden. Zur Initialisierung der GOTO Funktion im äquatorialen und azimutalen Betrieb stehen eine
Einsternausrichtung und eine Multisternausrichtung zur Verfügung. Ebenfalls kann nach
Objekten des Sonnensystems ausgerichtet
werden oder es kann ein beliebiges Objekt
aus der Datenbank, das grade sichtbar ist,
genutzt werden. Im laufenden Betrieb, kann
bei möglichen Ungenauigkeiten, auch auf das
Ziel Synchronisiert werden.
Die Datenbank der Handsteuerung enthält mehr als 358000 Objekte. Es kann mit
folgenden Katalogen gearbeitet werden: Solarsystemkatalog, Katalog mit 15 aktuellen
Kometen, Katalog mit 116 Asteroiden, Ka-
– 29 –
talog mit 60 bekanten Deep Sky Objekten,
Katalog mit 88 Sternbildern, Messierkatalog,
NGC und IC Katalog, UGC Katalog, MGC
Katalog, Caldwell Katalog, Herschel Katalog, Abell Katalog, Katalog mit 195 bekanten
Sternnamen, Katalog mit 210 Doppelsternen, GCVS Katalog und SAO Katalog. Dazu
kann noch ein Katalog mit 60 beliebigen Objekten durch den Benutzer erstellt werden.
Zusätzlich können aktuelle Kometen über
die Bahndaten selber eingegeben werden.
Das sollte selbst für den anspruchsvollsten
Beobachter ausreichen. Hier begrenzt natürlich die Leistung der eingesetzten Optik die
Anzahl der sichtbaren Objekte.
Bei den Nachführgeschwindigkeiten kann
zwischen der siderischen, der lunaren, der
solaren und der King Rate (berücksichtigt
die Refraktion am Horizont) gewählt werden. Es kann auch eine Benutzerdefinierte
Nachführgeschwindigkeit zwischen 0,99000x
und1,0100x der siderischen Geschwindigkeit
eingestellt werden.
Eine weitere Funktion ist der Balancetest.
Dazu fährt die Montierung Teleskop und
Gewichte in die Waagerechte (T Stellung)
und zeigt nach einem kurzen Test jeweils
das Ergebnis für die RA und DEC Achse im
Display der Handsteuerung an (Bild 11).
Nun verschiebt man die Gewichte und das
Bild 11: Ergebnis des Balancetests der Rektaszensionsachse mit einem gewollten kleinen Ungleichgewicht für die Astrofotografie (kleiner Punkt vor
Balance Ok, Tubus ist etwas schwerer)
Teleskop in die angezeigte Richtung und wiederholt den Test bis alles in Waage ist.
Für die Astrofotografie kann das Getriebespiel über eine Anti- Spiel Funktion
und der Schneckenfehler über eine P.E.C.
Funktion korrigiert werden. Die Nachführgeschwindigkeit zur Korrektur durch einen
Nachführsystem kann von 0,20x bis 1,00x
der siderischen Geschwindigkeit eingestellt
werden.
Wenn die Montierung den Meridian im
äquatorialen Nachführbetrieb erreicht hat,
stehen folgende Optionen zur Auswahl. Die
Nachführung wird gestoppt, es wird weiter
nachgeführt (Astroaufnahme kann in Ruhe
beendet werden) oder die Montierung führt
einen Meridianumschlag durch und richtet
sich wieder auf das nachgeführte Objekt
aus.
Die Montierung ist für einen Temperaturbereich von 40°C bis -20°C ausgelegt. Bei
niedrigen Temperaturen sorgt eine kleine
Heizung in der Handsteuerung dafür, dass
das Display auch im unteren Temperaturbereich korrekt arbeitet.
Obwohl die iEQ45 von den Abmessungen
her deutlich kleiner ist als die CGEM oder
die AZ EQ6 hat sie doch ein Rektaszensionsschneckenrad mit 130mm Durchmesser und
216 Zähnen. Das Deklinationsschneckenrad
ist mit 115mm Durchmesser und 192 Zähnen
etwas kleiner. Die Rektaszensionsachse hat
einen Durchmesser von 50mm und die Deklinationsachse einen Durchmesser von 40mm.
Die Schneckenwellen werden mit einem federbelasteten Wippmechanismus spielfrei
gegen die Schneckenräder gedrückt. Den
Antrieb übernehmen zwei Servomotoren
über Planetengetriebe und Zahnriemen. Die
Encoderauflösung der Servomotoren beträgt
0,09 Bogensekunden. Der Stromverbrauch
ist mit 0,25A im Nachführbetrieb und 1,2A
im GOTO Betrieb sehr niedrig. Ein wichtiger
Punkt für den mobilen Einsatz.
– 30 –
Die iEQ45 hat einen RS232 Anschluss
für die Steuerung über einen Computer mit
ASCOM Protokoll. Weiterhin einen ST 4
Anschluss für Nachführsysteme und einen
iOptron Anschluss (zur Zeit für einen Motorfokussierer programmiert). An der Handsteuerung gibt es eine serielle Schnittstelle
für Updates.
Was kann ich zum Abschluss sagen. Die
Montierung trägt meinen langen 6 Zoll Refraktor ohne zu mucken im parallaktischen
und azimutalen Modus. Bereits die Einsternausrichtung erreicht eine sehr hohe GOTO
Genauigkeit. Die Nachführung verläuft ebenfalls sehr exakt. Nur durch die Ausrichtung
mit dem Polsucher und ohne Kontrolle der
Nachführung gelingen Aufnahmen mit bis
zu vier Minuten Belichtungszeit.
Die iEQ45AZ ist eine vielseitige und
leichte Montierung, sowohl für die Astrofotografie als auch für die visuelle Beobachtung, mit einer sehr fortschrittlichen
Steuerung. Sie ist sehr gut für den mobilen
Einsatz geeignet
Nun noch etwas Allgemeines. Einige visuelle Beobachter lehnen eine Goto Steuerung ab. Sie haben mit ihrer Aussage Recht,
dass man mit der manueller Suche den Himmel schneller kennenlernt. Es gibt da aber
Die iEQ45AZ wird mit
folgender Ausstattung geliefert:
• Montierung mit EQ Basis, Handsteuerung
Go2Nova 8407+ und Polsucher
• AZ Basis
• Säulenstativ mit Adapter für verschiedene
iOptron Montierungen
• 2 x 5kg Gegengewichte
• Stromversorgungskabel mit 12V Autostecker
• 100-240V Netzteil 2A/12V
• Inbusschlüssel und zusätzliche Knebelschrauben
• RS 232 Kabel für Computer
• Updatekabel für Handsteuerung
• Kurzanleitung
noch einen Punkt, der gerne vergessen wird:
Eine Goto-Steuerung spart eine Menge kostbare Zeit ein. Das kostbarste Gut für einen
Astronomen ist die Beobachtungszeit, und
in unseren Breiten, ist sie durch das Wetter,
oft knapp bemessen. Während andere Leute
noch suchen kann ich schon die Schönheiten
des Himmels genießen. Mir persönlich ist es
lieber, ich habe ein Objekt gesehen, weiß
aber noch nicht, wie ich es ohne Goto finden
soll als ich kann es ohne Goto finden und
habe es nicht gesehen.
Die Zukunft sind nun mal Computer
gesteuerte Teleskope. Warum soll man sie
nicht nutzen?
Vom Neujahrsspechteln 2014
von Frank Szemkus
Das Neue Jahr beginnt mit einem Neumond – und klarem Himmel. Also beste
Beobachtungsbedingungen! Denn gegen
Nachmittag des 1. Januar 2014 zeigte sich
auf den Satellitenbildern, dass es klar werden wird. Doch wie klar, war zunächst nicht
ganz klar...
Auf jeden Fall wurde zunächst einmal der
ASL-E-Mailverteiler aktiviert: Gemeinsames
Skopen in Utecht am 1. Januar um 17:00 Uhr.
Auf meine Mail meldete sich kurze Zeit später Frank Thannhäuser – also flugs das Auto
mit der Astroausrüstung beladen und nichts
wie hin. Als ich um 17:00 Uhr dort eintraf,
stellte ich freudig überrascht fest, dass auch
Olli und Christoph die gleiche Idee hatten
und sich bereits auf eine winterliche Beobachtungsnacht einrichteten. Auch Frank
war schon mit seinem nagelneuen „Feldstecherchen“ da. Das imposante Ding erinnerte
– 31 –
Messier 31 – Der Andromedanebel
mich allerdings mehr an zwei binokular verschaltete, ausgewachsene Fernrohre als an
einen simplen Feldstecher...
Olli hatte in der Zwischenzeit seinen
80mm-Refraktor aufgebaut und Christoph
sein neues 16-Zoll-Dobson-Gerät temperiert. Eine interessante Nacht stand uns also
bevor. Auch meinen Newton hatte ich etwa
eine dreiviertel Stunde später gebändigt; so
dass wir alle bereit waren zum Photonensaugen.
Messier 1 – Der Krebsnebel (Stier)
Früher Abend
Da es bereits um 17:30 Uhr stockdunkel
war, konnten wir noch schnell einen Blick
gen Westen auf die Reste des Sommersternhimmels werfen – Schwan und Leier waren
noch gut zu sehen. So ging uns denn noch
der Cirrusnebel ins Netz; und das im tiefsten
Winter! Auch mein Lieblingsdoppel ‚Albireo‘ stand noch gut sichtbar über dem westlichen Horizont.
Die Herbststernbilder standen zu dieser
Zeit hoch im Süden und der Andromedanebel
hatte nun seine höchste Stellung erreicht. Das
musste natürlich sofort ausgenutzt werden
für ein Fotoshooting. Auch der Krebsnebel
M1 im Stier stand günstig und wurde in einer
Serie von 20 Bildern à 1 Minute Belichtung
(sorry, noch habe ich kein Guiding) auf die
Flashkarte gebannt; obwohl Olli Bedenken
hatte, dass ich den Nebel wegen seiner rasanten Ausdehnungsgeschwindigkeit überhaupt scharf abbilden könne...
– 32 –
Die Nacht
Ab 20:00 kühlte es merklich ab. Die uns
umgebende Luftfeuchtigkeit gefror auf der
Straße und auch unsere Autos bekamen einen weißen Frostüberzug. Es wurde richtig
glatt! Aber dafür wurde das Seeing minütlich
besser. Der Orion als Hauptuntersuchungsobjekt stieg höher und höher und mit jeder
Minute wurden mehr Details sichtbar. Olli
und Christoph begannen, sich auf den Orionnebel, den Flammennebel und den Pferdekopfnebel einzuschießen. Immer öfter
hörte man aus der Dobson-Ecke ein ‚Oh..‘,
‚Ah..‘ oder auch nur ‚fantastisch!‘.
Ich selbst trieb mich zunächst mit meinem
‚Astrographen‘ im Sternbild Einhorn herum,
auf der Suche nach dem Christbaum- und
Rosettennebel. Auf meinen einminütig belichteten Aufnahmen zeigten sich dezent bereits die H-Alpha-Wolken. Doch was wohl
erst aus dem Stacking herauskommt? Auch
der prächtige Orionnebel, Messier 42, wurde
Rosettennebel (Einhorn)
Christbaumnebel (Einhorn)
Messier 42 - Der Orionnebel
– 33 –
eingefangen und auf die Flashkarte gebannt.
Später erhob sich der mächtige Löwe mit seinem Hautpstern Regulus, dem Prinzen, über
den Horizont; er ist ein Frühlingsvorbote.
Wer hätte das gedacht: Man kann innerhalb
einer einzigen Winternacht Sternbilder aller
Jahreszeiten am Himmel beobachten - mit
einer gigantischen Auswahl an Objekten!
Doch langsam kroch die Kälte in unseren
Beinen immer höher. Auch die Finger wurden klamm, so dass es recht schwierig wurde,
die Fotoapparate und Okularauszüge zu bedienen. Noch waren wir offensichtlich nicht
an die kalten Beobachtungsnächte gewöhnt.
Frank, der noch von seinem Besuch eines
griechischen Restaurants etwas angeschossen war (es war nicht der Ouzo!) verabschiedete sich mit seinem Feldstecherchen gegen
21:30 Uhr. Auch ich packte, nachdem mein
Vorrat an heißem Tee zur Neige ging, gegen
22:30 Uhr meine sieben Sachen ins Auto und
verabschiedete mich von Olli und Christoph,
die noch etwas länger ausharrten wollten.
Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass die
ursprüngliche Begeisterung über Christophs
16-Zoll-Spiegel in dieser Nacht einer gewissen Ernüchterung weichen sollte – aber das
ist eine andere Geschichte.
Serien
Das Sternbild Libra (Waage)
Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise
zusammengestellt von E.-Günter Bröckels
Unser heutiges Sternbild Libra = Waage
gehört zu den 48 klassischen Sternbildern
der Antike, welche von dem griechischen
Mathematiker und Astronomen Claudius
Ptolemäus um 140 unserer Zeit in seinem
Handbuch „mathematikes syntaxeos biblia
XIII“ beschrieben wurden. Dieses kurz
„Syntaxis“ genannte Werk wurde von den
Arabern als „Almagest“ übersetzt und unter
diesem Namen dem Abendland bekannt.
Schon bei den Sumerern welche vor 4000
Jahren lebten, hieß das Sternbild Zib-Ba
Anna „die Waage des Himmels“, als Hinweis
darauf, daß die Sonne zur Zeit der herbstlichen Tagundnachtgleiche dort stand. Die
Jahreszeiten waren im Gleichgewicht und die
Stunden des Tages und der Nacht hielten einander im Gleichgewicht. Vielleicht nannten
die Sumerer diese Sternkonstellation aber
auch so, weil zu dieser Zeit des Jahres die
– 34 –
Steuern eingetrieben wurden. Die Steuereintreiber wogen die fälligen Getreidemengen
mit Balkenwaagen ab.
Allerdings hat sich aufgrund der Präzessionsbewegung unserer Erdachse der Zeitpunkt des Sonnendurchgangs durch das
Himmelsareal der Waage gegenüber der Antike verändert. Noch vor circa 2.000 Jahren
überquerte in diesem Sternbild die Sonne
den Himmelsäquator nach Süden, was dem
astronomischen Herbstanfang auf der Nordhalbkugel entspricht. Dieser Schnittpunkt
heißt daher auch Waagepunkt oder Herbstäquinoktium. Heute liegt er aufgrund seiner
rückläufigen Wanderung auf der Ekliptik im
Sternbild Jungfrau (Virgo). Die Sternbilder,
welche von der Ekliptik traversiert werden,
weisen zudem eine sehr unterschiedliche
Länge auf der Ekliptik auf, ganz im Gegensatz zu den Tierkreiszeichen, welche alle eine
gleiche Länge von 30° haben. Im Laufe der
Zeit hat sich seit der Entstehung des Tierkreises im Rahmen der in Mesopotamien
gepflegten Astrologie um 1600 vor Chr. und
der Übernahme der von den Babyloniern mit
vertikalen Schattenstäben bestimmten Äquinoktien und der heutigen wahren Position
des Herbstpunktes eine Diskrepanz von rund
30° also einem ganzen Tierkreiszeichen erge-
Anubis wiegt das Herz eines Verstorbenen
ben. Die Sonne hält sich derzeit erst vom 30.
Oktober bis zum 23. November im Sternbild
der Waage auf. Astrologisch wirkt sich das so
aus, daß es überhaupt keine echten astrologischen Waagegeborenen gibt – es sind alles
Jungfrauen, weil sich die Sonne zu ihrem
Geburtstermin real im Sternbild der Jungfrau
befindet. Das indianische Tierkreiszeichen
für den 7ten Abschnitt ist der Rabe.
Auch die alten Ägypter kannten ein
Bild der „Himmelswaage“. Es stand in Zusammenhang mit der Sonne und dem Gott
Anubis. Aus den Totenbüchern, welche in
früherer Zeit von den Ägyptern ihren Verstorbenen beigelegt wurden ist in Worten
und Zeichnungen zu entnehmen, welche
Bedeutung diese Waage hatte. Es war eine
große kosmische „Gerechtigkeitswaage“,
welche das Gleichgewicht zwischen dem
Diesseits, der sichtbaren Welt und dem Jenseits, der unsichtbaren Welt herstellte. Jeder
Verstorbene, der in die unsichtbare Welt hinüber ging, wurde vom Gott Anubis vor das
himmlische Gericht geführt. Sein Herz kam
auf die linke Schale der unbestechlichen Gerechtigkeitswaage, auf deren rechter Schale
eine Feder, das Zeichen der Wahrheits- und
Gerechtigkeitsgöttin Maat, lag. Nur wenn das
Herz des Verstorbenen die Prüfung bestand,
durfte er ins Jenseits, wo für ihn ein höheres
Dasein in der Gerechtigkeitshalle begann.
Das heutige Symbol für das Tierkreiszeichen Waage  geht vermutlich auf diese
Zeit zurück. Die Sonne steht am Horizont
des Lebensweges / die beiden Linien symbolisieren zudem den Übergang über den
Totenfluß vom Diesseits ins Jenseits / die
Unterbrechung der oberen Linie weist auf
die beiden Waagschalen hin.
Bei den Babyloniern um 3000 vor Chr.,
bei den antiken Griechen und noch in der
Anfangszeit der arabischen Astronomie
wurden die Sterne der Waage einem riesigen Sternbild namens Scorpion zugeord-
net. Dort bildete es die nördliche und die
südliche Schere dieses Riesentieres. Daher
rühren auch die zumeist arabischen Bezeichnungen der Hauptsterne des heutigen Sternbildes Waage. Das Bild der Waagschalen ist
vermutlich mesopotamischen Ursprungs.
Die Griechen nannten diese Sternenkonstellation Chelai = die Klauen. Somit ist
es auch nicht verwunderlich, daß die alten
Griechen dieses große Sternbild Scorpion
auch in ihre Mythologie übernahmen und es
für den Tod eines großen Helden, in diesem
Fall für den Tod des Orion verantwortlich
machten. Hierdurch hatten die Griechen
aber kein Sternbild Waage und demzufolge
gibt es auch keine Geschichte hierzu in der
klassischen Mythologie.
Andererseits finden sich bei Hesiod Hinweise, daß auch die Griechen schon an eine
Änderung des Riesenscorpions gedacht ha-
ben. Die jungfräuliche Göttin für Recht und
Gerechtigkeit, die Zeustochter Dike trug als
Symbol für das Abwägen von Argumenten
eine Waage. Um selbst keinen Einfluss auf
das Wägen auszuüben, trug sie zudem beim
Wiegen eine Binde über beiden Augen. Sie
ist eine der drei Hórai und Schwester der Eunomia und der Eiréne. Dike zeigte nach Hesiod ihrem Vater alle Untaten der Menschen,
namentlich Rechtsverletzungen von Seiten
der Richter, an und verfolgte bzw. bestrafte
selbst die Missetäter mit dem Schwert, obschon in Nebel gehüllt und mit Tränen in
den Augen.
Dike wohnte, wie alle Götter, sowohl im
Himmel als auch auf der Erde. Alle waren
glücklich und zufrieden. Für die Gerechtigkeit unter ihnen sorgte Dike. Ihre Waagschalen symbolisieren den Ausgleich. Nachdem Prometheus, ein Bruder des Zeus und
ebenfalls Sohn des Kronos das Menschengeschlecht erschaffen hatte, begann das
Goldene Zeitalter. Alle Götter, Menschen,
Tiere und Pflanzen lebten in Harmonie miteinander.
Als sich im Silbernen Zeitalter Anzeichen
von Pflichtvergessenheit mehrten, zogen
sich die Götter nach und nach auf den Olymp
zurück und Dike warnte die Menschen vor
den Folgen ihres Fehlverhaltens. Noch waren
keine Nationen miteinander im Krieg und
es gab noch keine Flotte, denn noch konnte
niemand segeln. Die Menschen bestellten
ihre Felder. Im Bronzenen Zeitalter der Welt
mehrten sich Missgunst, Neid und Habsucht
und die Menschen fertigten erste Waffen, um
sie gegeneinander anzuwenden. Nun vernachlässigten sie auch den Ackerbau. Da zog
sich Dike, während sie auf der Erde weilte,
in die unwegsamen Wälder zurück.
Als sich die Menschen zu streiten begannen, läuteten sie das fünfte, das eherne
Weltalter ein. Diese Ära, in der wir uns auch
heute noch befinden, endet laut Prophe-
zeiung in völliger Rechtlosigkeit. Anfangs
versuchte Dike noch mäßigend zu wirken,
doch ihre Worte fanden keine Beachtung
mehr. Enttäuscht verließ Dike die Erde, und
uns bleibt als Mahnung das Sternbild Waage
am Firmament. Wir müssen die Schalen der
Waage im Gleichgewicht halten.
Die arabischen Astronomen sahen in
dem Sternbild ebenfalls einen Teil des Skorpions. Die Sterne β und γ bildeten dabei die
nördliche Schere, die Sterne α, υ und σ die
südliche Schere des Skorpions.
Spätestens bei den Römern wurden
diesem Riesenscorpion die Scheren wieder
verkleinert. Es heißt, daß noch zu Lebzeiten
Julius Cäsars (100 – 44 vor Chr.) die Römer
beide Sternbilder trennten und Libra bildeten, welche seither als Symbol der Rechtsprechung und der Gerechtigkeit angesehen
und von Astraea – Justitia der römischen
Göttin des Rechts, hochgehalten wird. Diese Göttin findet sich als Sternbild Jungfrau
(Virgo) wieder. Wichtigste mythologische
Quelle sind die Metamorphosen des Ovid.
Der römische Dichter sammelte die griechischen Sagen und ordnete sie jeweils
einem Sternbild zu.
Frühchristlicher Zeit entstammende
Sternatlanten aus zeigen Abbildungen, auf
denen nicht nur eine Waage zu sehen ist, sondern einen geflügelten Engel oder Jüngling,
einen so genannten „Waagemann“, der eine
überdimensionale Waage hält. Im Mittelalter
sah man hierin den Erzengel Michael, der
die Seelen der Verstorbenen wiegt. Zitat:
In einer hebräischen Legende mit dem Titel
„Die Weltenschale“ heißt es: „Und ich sah,
wie der Engelsfürst Michael eine gewaltig
große Schale hielt, deren Tiefe so groß war
wie vom Himmel bis zur Erde, und deren
Breite so groß war wie vom Norden bis zum
Süden. Und ich sprach: „Herr! Was ist das,
was der Erzengel Michael hält?“ Und er sagte
zu mir: „In diese Schale kommen alle die Tu-
genden der Gerechten und die guten Werke,
die sie tun, hinein, welche dann vor den
himmlischen Gott hergebracht werden.“
Libra – Genitiv: Librae – Abk.: Lib –
deutsch: Waage
Das Sternbild Waage verdankt sein „Überleben“ bis in die heutige Zeit dem Umstand,
daß Sonne, Mond und fast alle Planeten hier
hindurch laufen, also seiner Lage auf der Ekliptik und somit seiner Zugehörigkeit zum
Zodiak. Dort steht die Waage als siebentes
Zeichen im Tierkreis. Ziemlich genau auf der
Hälfte einer Linie vom hellen Stern Spica in
der Jungfrau zum rötlichen Antares im Scorpion liegt das Areal des Sternbildes Waage.
Dabei wird es von den Sternbildern Jungfrau
(Virgo), Wasserschlange (Hydra), Kentaur
(Centaurus), Wolf (Lupus), Skorpion (Scorpius), Schlangenträger (Ophiuchus) und Kopf
der Schlange (Serpens Caput) umschlossen.
– 37 –
Bei der figuralen Darstellung der Sternbilder gingen die Autoren der alten Sternatlanten oftmals sehr eigenwillige Wege. Sie
zogen die Sternbildgrenzen sehr willkürlich
und so kam es nicht selten vor, daß die Darstellung, die oft nur nach einer mündlichen
Absprache zwischen Astronom und Kupferstecher von letzterem in künstlerischer
Eigenverant-wortung gefertigt wurde, weit
über die Sternbildgrenzen hinaus reichten.
Eingedenk der Qualität der damaligen Optiken, die den Astronomen zu ihrer Zeit zur
Verfügung stand, sind hier jedoch beachtlich
genaue Werke entstanden, zumindest, was
die Positionen der helleren Sterne betraf.
Ein Beispiel zeigt die Abbildung aus dem
Jahre 1782 und entlehnt dem Sternatlas von
J.E.Bode. Die IAU machte diesem Wirrwarr
ein Ende. Auf der Versammlung von 1922
in Rom legte die IAU die heutige Anzahl
von 88 Sternbildern fest. 1925 tagte man im
englischen Cambridge und hier erhielt der
belgische Astronom Eugène Delporte von
ihr den Auftrag, die genauen Grenzen der
Sternbilder zu ziehen. So entstanden Sternbildgrenzen nach einem rechtwin-keligen
Koordinatensystem, welche 1928 auf der
Versammlung in Leiden von ihr genehmigt
wurden. Hierbei wurden alle unbekannten,
überflüssigen Sternbilder, zum Beispiel „Vogel Einsiedler“ aus Abbildung 3, entfernt.
So kam es aber auch, daß Sterne anderen
Sternbildern zugeordnet wurden, als das
bislang der Fall war.
Seither gelten für das Sternbild Waage
folgende maximale Ausdehnungen: in RA
von 14h21m38s bis 16h02m17s und in Dec
-29°59´42” bis 0°28´27”. Der wahre Flächeninhalt beträgt aber nur 538 Quadratgrad, weil
die Areale der Sternbilder keine regelmäßigen Formen wie Quadrat oder Rechteck
sondern Vor- und Rücksprünge aufweisen.
Das Sternbild Waage steigt ab dem 15.
März über den Horizont und geht zur Beo-
bachtungszeit 22:00 UT vom 28. Mai bis zum
22. Juni durch den Meridian und erreicht
dabei am 10. Juni, mit dem Durchgang des
Sterns β Lib seine Kulmination. Am 30. August ist es für unsere Breiten wieder völlig
unter dem Horizont verschwunden. Somit
ist die Waage für uns Nordeuropäer kein
zirkumpolares Sternbild. Das wird sie erst
ab 60° N bis 90° Süd. Im Sternbild Waage
erreichen nur 13 Sterne die 5te Größe oder
heller. Nur die Sterne α, β, γ und der rötliche
σ sind hier auffällig.
α2 Lib – Zuben El Genubi ist ein bläulich-weißer A3-Stern von 2,8m in 78 LJ
Entfernung. Der arabische Name bedeutet
„Schere zur Linken“. Schon in einem Fernglas
erkennt man bei diesem A3-Typ in 231“ Distanz α1 Lib, einen weißen F4-Begleiter von
5,2m. Sein weißgelbes Licht braucht 62 Jahre
bis zu uns. Das ganze System steht ziemlich
genau auf der Ekliptik und wird regelmäßig
von Sonne und Mond bedeckt. Dieser Stern
ist leicht auffindbar und bei schwacher Vergrößerung direkt einstellbar.
β Lib – Zuben El Schamali ist ein grünlicher Stern des Spektraltyps B8V mit einer
Sternhelligkeit von 2,6m in 160 LJ Entfernung. Seine Radialgeschwindigkeit beträgt
-35 km/s. Der arabische Name bedeutet
„Schere zur Rechten“. Dieser Stern ist heute der hellste im Sternbild und ebenfalls direkt einstellbar. Er steht als figuraler Stern an
nördlichster Position und mit ihm kulminiert
das ganze Sternbild.
38 γ Lib – Zuben El Akrab ist ein gelber
Riese von 3,9m in 150 LJ Entfernung. Er gehört zum Spektraltyp G8IV mit gelblichem
Licht und auffälligen Kohlenstofflinien. Der
arabische Name bedeutet Schere des Scorpions. Er steht auf einer Linie von β Lib nach δ
Sco etwa 3/7 der Strecke von β entfernt.
δ Lib ist ein regelmäßiger Bedeckungsveränderlicher vom Typ Algol, der seine Helligkeit von 4m9 nach 5m9 mit einer Periode
– 38 –
von 2 Tagen und 8 Stunden. Die Verfinsterung selbst dauert 13 Stunden. Sein Licht
verrät uns einen Spektraltyp B 9.5 V und
braucht bis zu uns 304 Jahre. Sein arabischer
Name ist Zuben el Akribi und markiert die
nördliche Kralle.
ε Lib steht ost-südöstlich von β Librae
und ist nur 4m9 hell. Auch bei ihm fand ich
einen Eintrag mit dem Eigennamen Zuben
Hakrabi = Schere des Scorpion. Die gleiche
Bezeichnung trägt auch Nü Librae.
ι Lib stellt sich im Teleskop als Mehrfachstern dar, der in 300 LJ Entfernung
steht. Der bläulich-weiße Hauptstern von
4,5m wird in einem Winkelabstand von 58
Bogensekunden von einer 9m4 Komponente
B umkreist. Beide Sterne sind Doppelsterne.
Komponente A hat in 0,1“ Abstand einen
Begleiter. Jota B hat einen Begleiter von 11m0
in 1,9“ Abstand.
µ Lib ist ein enger Doppelstern von 5,7m
und 6,7m mit einer Distanz von nur 2,0“ in
230 Lichtjahren Entfernung. Er ist für Teleskope ab 75 mm Öffnung gut trennbar.
ν Lib mit dem arabischen Namen Zuben
Hakrabi „Schere des Scorpion“ wurde erst
1928 mit der Festlegung der Sternbildgrenzen durch die IAU der Waage zugeordnet.
Gleiches geschah mit den Sternen 36 und
τ Librae. ν Lib hat eine Sternhelligkeit von
3m6. Sein orangefarbenes Licht, von einer
rund 4000 K heißen Sternoberfläche zeigt im
K5-Spektrum nur schwache Wasserstofflinien, dafür aber sehr starke Metalllinien.
σ Lib trägt heute die Bezeichnungen Brachium = Arm, Cornu = Horn oder Zuben al
Gubi = südliche Klaue und ist ein 3m3 heller
Stern der Spektralklasse M3 III. Sein orangerotes Licht kommt von einer etwa 4000 K
heißen Oberfläche und weist im Spektrum
viele Molekülbanden auf. Es braucht bis zu
uns 292 Jahre. Auch σ Librae wurde 1928 der
Waage zugeordnet und vorher als γ Scorpii
bezeichnet.
Kugelsternhaufen NGC 5897
48 Lib ist ein blauer Riese von 4,9m. Er
ist ein Hüllenstern wie γ Cas und Pleione
im Stier, dessen rasend schnelle Rotation
am Äquator Materie in einem Gasring davontreiben lässt.
NGC 5897 Wurde von William Herschel
erstmals am 25. April 1784 mit einer ungenauen Position registriert, die er aber schon
1785 korrigierte. Seine wahre Position ist:
RA 15h17m24.5s und Dec -21°00´37“. Nach
Dreyer, dem Autor des NGC-Katalogs, ist
NGC 5897 ein großer, schütterer und wenig
heller Kugelhaufen, der bei einer unregelmäßig rundlichen Ausdehnung nur allmählich zur Mitte hin heller wird. Er vermisste
den sonst bei derartigen Objekten üblichen
dichten Kern. Mit einer Flächenhelligkeit
von 8m6 bei einem Winkeldurchmesser
von 12,6“ ist er für kleine Teleskope schon
eine Herausforderung. Er steht in 23.800 LJ
Entfernung zum galaktischen Zentrum. Von
der Sonne ist er 38.500 und nach anderen
Quellen sogar 45.000 Lichtjahre entfernt. In
diesem Kugelsternhaufen wurden bislang 11
RR-Lyrae-Variable analysiert, wovon jedoch
2 als „Cepheiden“ klassifiziert werden.
Dieses Objekt steht fast genau auf einer
Linie von σ Lib nach γ Lib etwa bei 2/5 der
Strecke. Zum Auffinden „ohne Goto“ stellt
man zunächst den 3m3 hellen Stern σ Lib ein.
– 39 –
Jetzt entweder mittels schwacher Vergrößerung auf dieser Linie entlang führen und das
neblige Fleckchen finden oder von σ Lib aus
13m20s entsprechend 3°20´oder 7 Vollmonddurchmesser nach Osten schwenken. Hier
ist nichts Markantes am Haltepunkt. Nun
geht es 4° 16´und 18“ oder 8 ½ Vollmonddurchmesser nach Norden. Jetzt sollte ein
nebeliges Objekt im Bildfeld sein, welches
sich beim Nachvergrößern als NGC5897
darstellt.
Libriden – Dieser Meteorstrom ist in den
Nächten vom 11.März – 05.Mai beobachtbar.
Er hat keine gleichmäßige Fallrate sondern
mehrere Maxima. Das Hauptmaxima sollte
am 17./ 18. April zu sehen sein. Der Radiant dieses Stroms liegt bei RA15h12m und
Dec−18°. Die Sternschnuppen haben eine
Geschwindigkeit von 30 km/s. Die ZHR
beträgt nur 5 und somit sind die Libriden
nur gering aktiv.
Mai-Libriden wird ein keiner Meteorstrom genannt, der zwischen 01.und 09.Mai
mit einem Maximum am 06./ 07. Mai auftritt.
Auch er ist nur gering aktiv. Leider ist für
beide Meteorströme kein Ursprung, zum
Beispiel Komet oder dergleichen angegeben.
Besondere Sterne:
Gliese 581 auf der Position RA
15h19m26.8s und Dec -07°43´20,1“ ist ein
roter Zwerg. Mit einer visuellen Helligkeit
von nur 10m56 ist er etwa 50-mal schwächer
als unsere Sonne, gehört der Spektralklasse
M 2.5V an, hat eine Radialgeschwindigkeit
von -9,5 km/s und dürfte den meisten Einsteigerteleskopen nicht mehr erreichbar sein.
Das Licht kommt zu uns aus 20,5 Lichtjahren Entfernung. Gliese 581 ist für große
Teleskope problemlos beobachtbar und so
wurde nach neuesten Forschungen bei ihm
ein System von mindestens 4 planetaren
Begleitern (Exoplaneten) entdeckt. Gliese
581 ist ein BY-Draconis-Veränderlicher. Das
bedeutet, dass seine Helligkeit in unregelmäßigen Zeiträumen (zwischen Stunden und
Monaten) um bis zu einer halben Magnitude
schwankt (er strahlt bei größter Helligkeit
– 40 –
50 % mehr Energie ab als bei geringster Helligkeit). Das Alter des Sterns Gliese 581 und
seiner Planeten wird auf 4,3 Milliarden Jahre
geschätzt. Zum Vergleich: Das Alter der Erde
wird auf 4,57 Milliarden Jahre geschätzt.
Planet Gliese 581b hat etwa die 17-fache
Erdmasse und umrundet seine Sonne alle
5,366 Tage in einem Abstand von 6 Mio. km.
Der Planet wurde 2005 von einer Forschergruppe von Astronomen aus der Schweiz,
Frankreich und Portugal um Michel Mayor, Stéphane Udry und Xavier Delfosse
entdeckt. Er ähnelt von der Masse her dem
Neptun. Durch den geringen Abstand hat
dieser Planet jedoch eine Oberflächentemperatur von geschätzt 150 °C und dürfte eher
aus schwereren Elementen bestehen.
Planet Gliese 581c Dieser 2007 entdeckte
Planet zählt zu den kleinsten bekannten
Exoplaneten. Er hat schätzungsweise den
1,5-fachen Erddurchmesser und etwa die
fünffache Masse der Erde. Die Umlaufdauer
bzw. Jahreslänge des Planeten Gliese 581 c
beträgt 13 Tage. Er befindet sich möglicherweise dennoch in der bewohnbaren Zone
seines Sonnensystems, das heißt in dem Be-
reich, in dem Wasser aufgrund der vorherrschenden Temperaturen dauerhaft und in
hinreichenden Mengen im flüssigen Zustand
existieren kann.
Planet Gliese 581d Die Daten, anhand
derer Gliese 581 c entdeckt wurde, weisen
außerdem stark auf einen dritten Planeten
mit etwa 8 Erdmassen und einer Umlaufzeit
von 84 Tagen hin. Dieser befindet sich am
äußeren Rand der bewohnbaren Zone des
Planetensystems.
Planet Gliese 581e Mit ungefähr 1,9 Erdmassen ist Gliese 581 e der bis dato leichteste
jemals gefundene Planet außerhalb unseres
Sonnensystems (Stand: August 2009). Er
umkreist sein Zentralgestirn alle 3,15 Tage
und ist allem Anschein nach ein Gesteinsplanet.
Und nun viel Erfolg beim Beobachten.
Literatur-Quellenhinweise:
• Guinness Buch der Sterne, Moore/Zimmer
• PC-Programm Redshift 4, Ulstein Soft Media
• Internet, div. Suchmaschinen
• Bode´s Sternatlas von 1782, Bode, J.E.
• Sternbilder, Perry, Werner
• Lexikon der Mythologie, Bellinger, Gerhard J.
Gründung einer neuen Fachgruppe
Wenn es etwas gibt, was wirklich alle
Mitglieder unseres Vereins in die Sternwarte
lockt, dann ist es die Aussicht auf eine Tasse
Kaffee. Da verwundert es geradezu, dass sich
erst im Januar dieses Jahres eine Fachgruppe gegründet hat, die sich einzig dem Ziel
widmet, die Kaffeekultur zu wahren und zu
fördern, und störende Einflüsse, die nichts
mit dem Kaffeetrinken zu tun haben, auf ein
Minimum zu reduzieren. Um auszudrücken,
dass auch Teetrinker willkommen sind, heißt
die FG offiziell Fachgruppe koffeinhaltige
Heißgetränke oder kurz FGkofHG.
Wie die anderen
Fachgr uppen will
auch die FGkof HG
auf der Homepage, des
ASL, bei Fiesbook und
Gockel+, etc., in den Lübecker Käseblättern und
natürlich auch per Spam
Rundmail an alle Vereinsmitglieder
ihre Aktivitäten der interessierten
Öffentlichkeit präsentieren. Da
sich aktuell vor allem Backrezepte großer Beliebtheit er-
Abwehrtraining gegen entkoffeinierten Kaffee
Fachgruppen-Workshop
freuen, ist eine Sonderausgabe der POLARIS
zu diesem Thema bereits in Planung. Der
Druck erfolgt selbstverständlich astronomenfreundlich um 180° gedreht, damit im
Teleskop das Bild richtigrum zu sehen ist.
Das erfolgreiche Wirken der neuen Fachgruppe wurde bereits an mehreren Stellen
dokumentiert, beispielsweise hat ein Mitarbeiter im Januar in einem Rundmail lobend
erwähnt, dass selbst hektisches Stühlerücken im Vortragssaal eine wachsende Zahl
unserer Vereinsmitglieder nicht mehr vom
Kaffeetrinken abhalten kann. Dies ist eine
sehr erfreuliche Entwicklung und lässt darauf hoffen, dass in Kürze die Anschaffung
weiterer Kaffeemaschinen für den Vortragssaal beschlossen wird. Auch auf der Hauptversammlung wurde hervorgehoben, dass
der Verbrauch von Kaffee und Kaffeeweißer
im Vorjahr erfolgreich gesteigert werden
konnte. Dies sollten wir alle als Ansporn
sehen, das laufende Jahr noch stärker dem
gemeinsamen Kaffeetrinken zu widmen und
die zurückliegende Erfolgsbilanz noch zu
übertreffen.
Größere Sorgen bereitet uns weiterhin
die Situation in Utecht. Hier sucht die Fach-
Für Fortgeschrittene: Kaffee und Kuchen
gruppe noch einen großzügigen Sponsor, mit
dessen Hilfe dort ein Münz-Kaffeeautomat
installiert werden soll, der auch von Gästen,
die unserem Verein nicht angehören, genutzt
werden kann. Für welches Modell sich die
Fachgruppe entscheiden wird ist noch offen,
aber im Interesse der Hobbyastronomen in
unserem Verein sollte es ein Kaffeeautomat
sein, der mit einem integrierten Skybeamer
auf seine Funktion hinweisen kann.
Markus Gold
– 42 –
ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende
bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird
ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb
der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht
zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen
Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich.
Mitglieder, die mit der Beitragszahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen
des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer
Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich zu beantragen.
Impressum
POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V.
ISSN 0930-4916
Redaktionsteam:
E-Mail:
Redaktion
Felicitas Rose
Reinhard Albert
Torsten Lohf
[email protected]
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der
Redaktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur
mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren.
Anschrift:
Homepage:
E-Mail:
Webmaster:
Vereinskonto:
Verantwortlicher Herausgeber
Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. • Postfach 2209 • 23510 Lübeck
www.sternwarte-luebeck.de
[email protected]
[email protected]
Sparkasse zu Lübeck AG • Kto.-Nr. 2-209 500 • BLZ 230 501 01
IBAN: DE64230501010002209500 • BIC: NOLADE21SPL
Der Vorstand
Vorsitzender: Oliver Paulien
Geschäftsführer: Michael Kremin
Schriftführerin: Felicitas Rose
Fachwarte des ASL
Bibliothek: Michael Kremin
Geräte: Christoph Quandt
Redaktionsschluß für die nächste POLARIS ist der
2. Juli 2014.
Zeichnung der Sonne
von Bastian Leppin
– 44 –
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