Mantelpavian PDF OLIs Tierlexikon

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Mantelpavian | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Mantelpavian
Papio ham adryas
Mit ihrer langen Mähne, dem ausgeprägten Gesicht und den gewaltigen
Eckzähnen sowie ihrem roten Po haben Mantelpaviane ein besonderes
Aussehen.
Aussehen
Mantelpaviane sind Affen und gehören zur Ordnung der Primaten. Dort
zählen sie zur Familie der Meerkatzenverwandten.
Es gibt fünf verschiedene Pavian-Arten - eine dieser Arten sind die
Mantelpaviane.
Mantelpaviane messen vom Kopf bis zum Po
etwa 61 bis 80 Zentimeter, dazu kommt der 38
bis 60 Zentimeter lange Schwanz.
Besonders die Männchen sind beeindruckende Gestalten: Sie wiegen
rund 21 Kilogramm. Die Weibchen sind viel zierlicher und bringen nur
neun bis zwölf Kilogramm auf die Waage.
Das Fell der Männchen ist silberweiß.
Ihre üppige Mähne reicht von den Schultern bis fast zum Bauch. Weil diese
Mähne an einen Mantel erinnert, werden die Tiere Mantelpaviane genannt.
Die olivbraunen Weibchen besitzen keine Mähne. Die Schnauze der Tiere
ist lang gestreckt.
Die Männchen tragen einen ausgeprägten Backenbart.
Auffällig ist der Po der Paviane:
Die Stellen, auf denen die Tiere sitzen, nennt man Sitz- oder
Gesäßschwielen.
Diese sind unbehaart und bei den Männchen
immer leuchtend rot gefärbt.
Bei den Weibchen sind sie nur rot, wenn diese
bereit zur Paarung sind.
Am meisten beeindruckt aber das gewaltige Gebiss der Mantelpaviane:
Vor allem die Männchen haben riesige Eckzähne. Die sind so scharf und
kräftig wie die von Raubtieren.
Heimat
Mantelpaviane sind die am weitesten nördlich lebenden Paviane: Sie sind im Nordosten Afrikas
zuhause. Dort leben sie von der Westküste des Roten Meers über den Sudan bis nach Äthiopien,
Somalia und Eritrea. Außerdem sind sie auf der Arabischen Halbinsel zu finden.
Lebensraum
http://www.olis-wilde-welt.de
Mantelpaviane leben in Halbwüsten, Steppen und Felsregionen - also in
Gebieten, die sehr karg sind und in denen es kaum Bäume gibt.
Wichtig ist allerdings, dass es in ihrem Lebensraum Wasserstellen gibt.
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Rassen und Arten
Es gibt fünf eng miteinander verwandte Pavian-Arten. Neben den Mantelpavianen sind das die
Anubispaviane, auch grüne Paviane genannt. Sie sind die häufigste Paviainart. Dann gibt es noch
Steppenpaviane, Guineapaviane und Bärenpaviane. Letztere sind die größte Pavianart, sie leben in
Südafrika.
Lebenserwartung
Der älteste in Gefangenschaft gehaltene Mantelpavian wurde 37 Jahre alt. In der Natur leben sie
vermutlich nicht so lange.
Alltag
Mantelpaviane sind tagaktive Tiere und halten sich fast nur auf dem Boden
auf. Sie leben in so genannten Haremsgruppen zusammen.
Diese bestehen aus einem Männchen und zehn bis fünfzehn Weibchen manchmal sind es auch mehr. Oft tun sich solche kleinen Gruppen
zusammen und bilden dann Verbände mit bis zu 200 Tieren.
Das Männchen bewacht seine Weibchen und lässt kein anderes
Männchen in ihre Nähe. Manchmal kommt es zwischen den Männchen zu
Kämpfen, bei denen sich die Tiere aber meist nicht ernsthaft verletzen.
Mantelpaviane sind sehr soziale Lebewesen. Sie verständigen sich nicht
nur durch Laute miteinander. Sehr wichtig sind auch Körpersprache.
Wenn Pavianmännchen gähnen, zeigen sie ihren Konkurrenten ihr
gewaltiges Gebiss. Damit warnen sie ihn: Komm mir bloß nicht zu nahe,
sonst kriegst du Ärger mit mir!
Auch mit ihren roten Gesäßschwielen zeigen die Männchen, dass sie stark
sind und der Herr eines Harems voller Weibchen.
Tagsüber streifen die Tiere auf der Suche nach Futter umher. Dabei legen
sie oft große Strecken zurück - manchmal bis zu 20 Kilometer am Tag.
Nachts finden sich Paviangruppen zu sogenannten Schlafhorden
zusammen.
Sie ziehen sich dann in Felsen zurück, wo sie sich vor Leoparden sicher
fühlen. Solche Schlafrudel können mehrere hundert Tiere umfassen.
Wenn Mantelpaviane ruhen, sieht man sie oft bei der gegenseitigen
Fellpflege. Dabei suchen sie nicht nur nach Flöhen. Die Fellpflege dient vor
allem dazu, den Zusammenhalt der Gruppe zu fördern.
Am häufigsten werden die männlichen Anführer von den Weibchen gelaust
- so zeigen diese ihrem Männchen Respekt.
Paviane sind ziemlich intelligent, Man weiß, dass sie sogar Stöcke als
Werkzeug benutzen, um an Futter heranzukommen.
Freunde und Feinde
Raubtiere wie Leoparden und Löwen sind die natürlichen Feinde der Mantelpaviane. Die Männchen
der Mantelpaviane sind aber sehr mutig. Oft schließen sich mehrere Männchen zusammen, um sich
gegen Raubtiere zu wehren.
Nachwuchs
Mantelpavian-Weibchen bringen etwa alle zwei Jahre ein Junges zur Welt.
Die Paarungszeit erstreckt sich über das ganze Jahr. Dass ein Weibchen
bereit zur Paarung ist, erkennen die Männchen daran, dass ihr Po dann
leuchtend rot gefärbt. ist.
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Nach etwa 172 Tagen Tragzeit bringt das Weibchen ein Junges zur Welt.
Es wiegt bei der Geburt zwischen 600 und 900 Gramm, sein Fell ist schwarz gefärbt.
Die Mutter säugt ihr Junges sechs bis fünfzehn Monate. Danach frisst es
normale Nahrung.
Mit eineinhalb bis dreieinhalb Jahren verlassen die jungen Paviane die
Gruppe, in der sie geboren wurden.
Sie ziehen dann umher, und die jungen Männchen versuchen, mit jungen
Weibchen eine neue Gruppe zu bilden. Erwachsen und geschlechtsreif
sind männliche Mantelpaviane aber erst mit fünf bis sieben Jahren,
weibliche Tiere mit etwa vier Jahren.
Sprache
Typisch für Mantelpaviane sind bellende Laute.
Außerdem grunzen sie und lassen ein Schmatzen oder Zähneklappern
hören - die letzten beiden Laute sollen vermutlich beruhigend wirken und
einem anderen Pavian signalisieren, dass sie ihm freundlich gesinnt sind.
Ernährung
Mantelpaviane sind Allesfresser. Auf ihrem Speiseplan steht vor allem
vegetarische Kost wie Früchte, Blätter, Kräuter, Gräser und Wurzeln Sie
fressen manchmal aber auch Insekten, Vogeleier und sogar kleine
Wirbeltiere wie Hasen. Weil sie in einem sehr kargen Lebensraum leben,
sind sie daran gewöhnt, auch einmal eine Zeitlang mit wenig Futter
auszukommen.
Wenn Mantelpaviane aber in der Nähe von Menschen leben, suchen sie
auch in Mülltonnen nach Nahrung. Oder sie plündern die Felder auf der Suche nach Futter.
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© Südw estrundfunk 2016
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