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Ausgabe 1/2006
http://www.alrukaba.at
Kontakt: http://www.alrukaba.at/kontakt/
Magazin der Burgenländischen
Amateurastronomen
Deep-Sky Einstieg:
Kleinplaneten
Zeichnen am
Teleskop
Jupiter, der Große Rote
Fleck und „Red Junior“
Seite 4
Seite 9
Seite 10
Burgenländische Amateurastronomen
c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2
A-7202 Bad Sauerbrunn
Es muss nicht immer
GoTo sein –
Die Starhopping-Methode
Seite 25
Einführung in
Astroart 3.0, Folge 1
Seite 19
Editorial
Liebe Leser!
Inhaltsverzeichnis:
Wir haben einen Neuzugang im Team
der Alrukaba: Veronika Grager als
Lektorin. Peter Morth hat seine
Tätigkeiten aus privaten Gründen
reduziert, steht aber weiterhin mit seiner
Erfahrung zur Verfügung.
Veronika Grager hat in den letzten 10
Jahren selbst eine periodische Firmenzeitung herausgegeben (für ca. 500 Mitarbeiter). Sie ist vor einem Jahr aus
dem aktiven Berufsleben ausgeschieden und freut sich, ihre plötzliche
„redaktionelle Leere“ bei uns ein wenig
zu kompensieren.
Veronika Grager ist mit unserem
Mitglied Manfred Wasshuber verheiratet. Von Anfang an teilten die
beiden die Leidenschaft fürs Fotografieren. Ihre besondere Liebe gilt der
Makrofotografie, während die Ziele
seiner optischen Begierde im Weltraum
liegen. Als Frau eines Astrofotografen
kennt sie Freud und Leid der HobbyAstronomen hautnah.
Ich freue mich über den kompetenten
Zuwachs und über eine sehr fruchtbare
Zusammenarbeit.
Gerhard Eber und Veronika Grager
Deep-Sky Einstieg: Kleinplaneten
4
Zeichnen am Teleskop
9
Jupiter, der Große Rote Fleck
und „Red Junior“
10
Teleskopkauf - kein leichtes
Unterfangen
12
Beobachtungsberichte
13
Skywalker
16
Einführung in Astroart 3.0 –
Folge 1
19
Es muss nicht immer GoTo sein !
25
Astronomietag 2006
27
Frühlingsfest im Kinderdorf
Pöttsching
28
Aktuelles auf dem Büchermarkt
29
Vereins- und Gruppentreffen der
Burgenländischen
Amateurastronomen
30
Veranstaltungskalender und
wichtige astronomische
Ereignisse
31
Titelbild:
California Nebel
Christof Angerer und Franz Gruber
Optik: Takahashi Sky 90
Kamera: Starlight SXV-M25
Belichtung: Luminanz: H-alpha 120 min
RGB: in Summe 100 min.
Filter und sonstiges Zubehör: -09.11.2005
Hintere Umschlagseite:
Markanians Chain
Christof Angerer und Franz Gruber
Optik: Takahashi Epsilon 160 f/3.3
Kamera: Starlight SXV-M25
Belichtungszeit: RGB 5x10 Minuten
Filter und sonstiges Zubehör: Ort / Datum: Wechselgebiet, 31.01.2006
Impressum
Herausgeber: Burgenländische
Amateurastronomen
c/o Parkhotel Neubauer, Postgasse 2
A-7202 Bad Sauerbrunn
Info-Telefon: 02687/54159
Redaktion:
http://www.alrukaba.at/kontakt/
Gerhard Eber, Veronika Grager
Urheberrecht:
Autoren dieser Ausgabe:
Stefan Salamon, Markus Vertesich,
Alexander Rossi, Jürgen Stöger,
Viktor Wlaschitz, Manfred Wasshuber,
Erich Weber,
Alle in der ALRUKABA erscheinenden Beiträge
(Artikel, Bilder, Tabellen, etc.) sind
urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit
Zustimmung der Redaktion veröffentlicht werden.
Alle Rechte vorbehalten, der Gerichtsstand ist
7000, Eisenstadt.
Die Meinung der Artikel muss nicht mit der
Meinung der Herausgeber übereinstimmen. Alle
Autoren sind für ihre Artikel selbst verantwortlich.
Erscheinungsweise: unregelmäßig
3 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Grundlagen
Deep-Sky Einstieg: Kleinplaneten
Z
wischen Mars und Jupiter
erstreckt sich eine Zone, in
der sich tausende MiniaturHimmelskörper, die Kleinplaneten befinden. Selbst der
größte unter ihnen, Ceres ist nur
etwa 1000km groß. Um sie zu
sichten benötigt man nicht nur ein
Teleskop, sondern auch eine sehr
gute Sternkarte. Kleinplaneten sind
zwar äußerst zahlreich, sehen
jedoch nur punktförmig aus - genau
wie die Sterne selbst. Man erkennt
sie daher nur daran, dass sie sich
wie alle Planeten relativ zu den
Sternen bewegen. Warum Kleinplaneten trotzdem interessant sind?
Nun, sie bestehen aus sehr alter,
ursprünglicher Materie des Sonnensystems. Eine genaue Kenntnis
ihrer Chemie verhilft uns zu einem
genaueren
Verständnis
der
Planetenbildung.
Manche unter ihnen kommen
der Erde recht nah und sind dann in
ihrer Bewegung äußerst schnell.
2004 flog so ein Brocken in nur
40000km Höhe über den Südatlantik und war ein begehrtes
Objekt für den Jagdinstinkt mancher
Amateure.
Daneben ermöglicht die Kleinplanetenbeobachtung die Dynamik
des Sonnensystems hautnah mitzuerleben. Mit Teleskop und CCD
Kamera bewaffnet können wir
innerhalb sehr kurzer Zeiträume die
Bahnbewegung eines Kleinplaneten
verfolgen oder sogar wissenschaftlich über die Astrometrie tätig
werden.
1. Charakter
Als Planetoiden, Asteroiden
oder Kleinplaneten bezeichnen wir
jene Ansammlung kleiner Himmelskörper, die sich vorwiegend auf
Bahnen zwischen Mars und Jupiter
bewegen. Die mittleren Entfernungen von der Sonne betragen
zwischen 2,17 und 3,3 Astronomischen Einheiten (AE = Entfernung
Erde-Sonne). Kleinplaneten sind im
wesentlichen der „Bauschutt“ aus
der Frühzeit der Entstehung des
Sonnensystems. Ihre Größe reicht
vom
mächtigsten
Planetoiden
Ceres (1000km Durchmesser) bis
zum interplanetaren Staub.
Schwerkraftwirkung im Inneren ab,
die leichteren Verbindungen, wie
die Silikate, verblieben in den
Außenbereichen. Das führte zur
Bildung von differenzierten Körpern
2. Die Entstehung der
mit metallischem Kern und silikaAsteroiden
tischem Mantel. Kleinere Asteroiden
Zunächst gingen die Astronomen blieben hingegen aufgrund der
davon aus, dass die Asteroiden das fehlenden Erwärmung undifferenErgebnis einer kosmischen Katas- ziert. Sie enthalten neben den
trophe seien, bei der ein Planet Kometen die ursprünglichste Materie
zwischen Mars und Jupiter aus- im Sonnensystem.
einander brach und Bruchstücke auf
seiner Bahn hinterließ.
3. Asteroidengürtel
Asteroiden im Größenvergleich
Es zeigte sich jedoch, dass die
Gesamtmasse der im Hauptgürtel
vorhandenen Asteroiden sehr viel
geringer ist, als die des Erdmondes.
Daher nimmt man heute an, dass
die Asteroiden eine Restpopulation
von Planetesimalen aus der
Entstehungsphase des Sonnensystems darstellen. Jupiters Gravitation,
dessen Masse am schnellsten
zunahm, verhinderte die Bildung
eines größeren Planeten aus dem
Asteroidenmaterial. Die Planetesimale
wurden auf ihren Bahnen gestört,
kollidierten immer wieder heftig
miteinander und zerbrachen. Ein
Teil wurde auf Bahnen abgelenkt,
die sie auf Kollisionskurs mit den
Planeten brachten. Hiervon zeugen
noch die Impaktkrater auf den
Planetenmonden,
den
inneren
Planeten und natürlich auch auf der
Erde.
Die größten Asteroiden wurden
nach
ihrer
Entstehung
stark
erwärmt und im Innern aufgeschmolzen (hauptsächlich durch
radioaktiven Zerfall eines Aluminium-Isotops 26 und möglicher
weise auch des Eisenisotops 60).
Schwere Elemente, wie Nickel und
Eisen setzten sich infolge der
4 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Der Hauptgürtel umfasst Tausende bekannte und benannte
Objekte, ihre Gesamtzahl liegt
momentan
über
Zweihunderttausend. Manche Kleinplaneten
weisen sehr exzentrische Bahnen
auf, sodass sie die Umlaufbahnen
von Mars, Erde und zuweilen sogar
Merkur kreuzen. Der Asteroid
Hidalgo z.B. bewegt sich jenseits
der Jupiterbahn, während Apollo
oder Ikarus innerhalb der Erdbahn
laufen.
Insgesamt ist der Asteroidengürtel über lange Zeiträume betrachtet ein chaotisches System,
das durch die Dynamik der Gravisphären der großen Planeten (bes.
Jupiter) ständig Änderungen unterworfen ist.
Beobachtungs- und Bahnbestimmungsprogramme haben deswegen in der Profi-Astronomie
einen gewissen Stellenwert.
Der Asteroidenhauptgürtel
4. Entdeckungen
Es werden ständig neue Kleinplaneten entdeckt - auch und
besonders von Amateurastronomen, die mit CCD Kameras Grenzgrößen von 18mag und mehr
erreichen. Es ist allerdings davon
auszugehen, dass mittlerweile alle
größeren Objekte bekannt sind. Nur
16 von ihnen sind größer als 240km
und die schon erwähnte Ceres, die
nahe der Mitte der Hauptzone bei
2,77 AE liegt vereinigt etwa die
Hälfte der Gesamtmasse des
Asteroidengürtels in sich.
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Grundlagen
Ceres wurde am 1.Januar 1801
von Giuseppe Piazzi aufgefunden.
Kurz darauf wurde an Ceres von
C.F.Gauss erstmals ein Verfahren
zur Bahnberechnung eingesetzt,
das erlaubt aus lediglich drei
Beobachtungen an unterschiedlichen Tagen einen ungefähren
Bahnbogen zu erhalten.
Giuseppe Piazzi
Bis 1807 konnten die 3 weiteren
hellsten Asteroiden Pallas, Juno
und Vesta entdeckt werden. Dann
dauerte es bis 1847, bis die Nummer 5 (Astraea) gefunden wurde.
Nach 1890 brachte die Einführung
der
Fotografie
schnell
eine
ungeheure Fülle von Neuentdeckungen und bislang sind etwa
220.000 Asteroiden entdeckt.
Asteroid Gaspra
Lange Zeit waren die Astronomen auf erdgestützte Beobachtungen
von Asteroiden angewiesen. Erst
1991 wurde schließlich erstmals ein
Asteroid von einer Raumsonde
fotografiert. Auf dem Weg zum
Jupiter nahm die Sonde Galileo 951
Gaspra auf. 1993 folgte dann 243
Ida, ebenfalls von Galileo. Danach
erfolgte die Annäherung der NearSonde an 253 Mathilde und 2001
die spektakuläre Landung auf Eros.
So verfügen wir mittlerweile über
eine kleine Anzahl Untersuchungen
aus nächster Nähe.
Es gibt schon lange systematische Suchprogramme nach Asteroiden. Die frühesten stammen aus
den 60er Jahren (McDonaldÜberwachung und die PalomarLeiden Überwachung). Nach diesen
Überwachungen liegt die Zahl von
Asteroiden, die in der Opposition
heller als 21mag sind, bei 500.000.
Man hat abgeschätzt, dass die
Gesamtmasse all dieser Himmelskörper jedoch nur 0,0004 Erdmassen beträgt. Die systematische
Suche nach NEOs (Near Earth
Objects) wird heute von professionellen
Stationen
betrieben,
jedoch kann sich jeder Amateurastronom, der über PC, CCD
Kamera und Teleskop verfügt an
der Suche und Überwachung
beteiligen. Die Zahl der Planetoiden
ist so groß, dass selbst bestgerüstete Überwachungsstationen
nicht einmal alle wichtigen Neuentdeckungen überwachen können.
Die Datenerfassung läuft weltweit
am Minor Planet Center (MPC) des
„Harvard Smithsonian Center for
Astrophysics“, Cambridge, USA
zusammen.
Schließlich wurde die Forderung
nach weiblichen Namen fallengelassen. Sie war nicht mehr zu
erfüllen und bald schmückten auch
Männernamen die Planetoidenvielfalt: Eros, Achilles, Hector, aber
auch Oskar, Albert u.a. Heute ist es
selbstverständlich, dass Planetoiden auch nach „berühmten
Männern“ benannt werden (z.B.
Einstein,
Rumpelstilz,
ZappaFrank), durch die große Zahl der
Objekte tragen allerdings die
meisten nur eine Nummer. Neue
Planetoiden erhalten zuerst eine
vorläufige Bezeichnung. Erst wenn
die Bahndaten gesichert und mit
hoher
Genauigkeit
berechnet
werden konnten, erhält der KLP
seine endgültige Nummer.
6. Einteilung
Die Asteroiden des Hauptgürtels werden anhand zweier Kriterien
systematisiert:
• ihrer Chemischen Zusammensetzung und
• der Umlaufbahnen
Die Verschiedenartigkeit der
Zusammensetzung teilt die Kleinplaneten in Typklassen. Die Unterschiede in den Orbits teilt die Kleinplaneten in Familien und Gruppen.
6.1. Typklassen,
Zusammensetzung und Albedo
5. Namensgebung
Anfänglich trugen die Planetoiden Namen weiblicher Figuren
aus der klassischen Sagenwelt.
Schon bald allerdings musste
wegen der großen Zahl an neu
entdeckten Planetoiden der Bereich
ausgedehnt werden: Figuren aus
der ägyptischen (z.B. Isis), der
nordischen (z.B. Freia, Frigg) und
anderer Sagenwelten oder verweiblichte
Städtenamen
(z.B.
Bamberga, Heidelberga) kamen
hinzu. Als auch dieser Vorrat nicht
mehr ausreichte, um neu entdeckte
Planetoiden zu benennen, wurden
Eigennamen feminisiert (z.B. Hamiltonia, Pickeringia).
5 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Rotationslichtkurve
In der Vergangenheit ging man
davon aus, dass die Asteroiden
monolithische Felsbrocken sind. Die
geringen Dichten sowie das Vorhandensein von riesigen Impaktkratern lassen jedoch den Schluss
zu, dass die größeren Asteroiden
lose „Schutthaufen“ sind, die durch
die Gravitation zusammengehalten
werden sind. Locker aufgebaute
Körper können die bei Kollisionen
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auftretenden Kräfte besser absorbieren. Darüber hinaus weisen die
großen Asteroiden nur geringe Rotationsperioden auf. Eine schnelle
Rotation um die eigene Achse
würde dazu führen, dass die auftretenden Fliehkräfte die Körper
auseinander reißen. Man geht nun
eher davon aus, dass der überwiegende Teil der über 200 Meter
großen Asteroiden derartige kosmische Schutthaufen darstellen.
Die spektroskopische Untersuchung der Asteroiden zeigte, dass
der allergrößte Teil der Kleinplaneten aus silikatischem Fels wie
zum Beispiel Feldspat den wir auch
von der Erde her kennen bestehen.
Allerdings sind die Oberflächen bei
genauerer
Analyse
durchaus
differenziert. Analog erfolgte eine
Einteilung in verschiedene spektrale
beziehungsweise
taxonomische
Klassen. Die vielen Unterklassen
lassen sich in drei Hauptbereiche
unterteilen:
C-Asteroiden: Mit einem Anteil
von 75 % der häufigste Asteroidentyp. C-Asteroiden weisen eine
kohlenstoffhaltige, dunkle Oberfläche mit einer Albedo um 0,05 auf.
Es wird vermutet, dass die CAsteroiden aus dem gleichen Material bestehen, wie die kohligen
Chondriten, einer Gruppe von
Steinmeteoriten. Die C-Asteriden
bewegen sich im äußeren Bereich
des Hauptgürtels.
S-Asteroiden: Der mit einem
Anteil von 17 % zweithäufigste Typ
(das S steht für Silikat) kommt
hauptsächlich im inneren Bereich
des Hauptgürtels vor. S-Asteroiden
besitzen eine hellere Oberfläche mit
einer Albedo von 0,15 bis 0,25. Von
ihrer Zusammensetzung her ähneln
sie den gewöhnlichen Chondriten,
einer Gruppe von Steinmeteoriten,
die überwiegend aus Silikaten
zusammengesetzt sind.
M-Asteroiden: Der überwiegende Rest der Asteroiden wird
diesem Typ zugerechnet. Bei den
M-Meteoriten (das M steht für
metallisch) dürfte es sich um die
metallreichen Kerne differenzierter
Asteroiden handeln, die bei der
Kollision mit anderen Himmelskörpern zertrümmert wurden. Sie
besitzen eine ähnliche Albedo wie
die S-Asteroiden. Ihre Zusammensetzung dürfte der von Nickel-
Eisenmeteoriten gleichen.
Die Rückstrahlfähigkeit, die für
die Beobachtung wichtig ist, reicht
insgesamt von weniger als 0,02
(dunkler als eine Wandtafel) bis zu
etwa 0,4. Zum Vergleich hat der
dunkelste der gallileischen Monde Kallisto – weist ein Albedo von 0,2
auf.
Es klingt unwahrscheinlich, aber
seit noch nicht allzu langer Zeit
weiß man, dass Asteroiden Verwitterungsprozessen unterliegen, die
die Albedo stark beeinflussen. Der
im englischen Sprachraum Space
weathering genannte Effekt wird
u.a. durch Sonnenwind, Mikrometeoriten und kosmische Strahlung ausgelöst. Je nach Lage des
Orbits kann das „Raum-Wetter“
ganz unterschiedlich auf die Oberfläche eines Kleinplaneten. Wirken.
6.2. Familien und Gruppen
Die größte Konzentration von
Planetoiden im Sonnensystem wird
als Hauptgürtel bezeichnet. Die
Objekte sind aber nicht gleichmäßig
verteilt, sondern bewegen sich in
Gruppen um die Sonne. Diese
Ansammlungen sind verschiedene
Planetoidenfamilien, deren Name
vom jeweiligen Prototypen abgeleitet ist.
Erste Einteilungen der Planetoiden bezüglich ihrer Bahnparameter
sind von Kirkwood 1888 vorgenommen worden. Im Jahr 1918 wurden
die ersten Planetoidenfamilien von
Hirayama festgelegt und mittlerweile gibt es viele davon. Einige
ausgewählte werden später noch
genannt. Hirayama-Familien sind
demnach Asteroiden mit sehr
ähnlichem Orbit. Die Familienzugehörigkeit zu erforschen ist im
Detail eine komplexe Aufgabe und
oft schwierig zu entscheiden.
Kirkwood-Lücken
Besonders auffällig sind leere
Zonen im Hauptgürtel bei z.B. 2,5,
6 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
2,83 und 3,3 AE, in denen sich
keine Planetoiden aufhalten. Diese
so genannten Kirkwood-Lücken
sind nicht unregelmäßig verteilt,
sondern liegen an ganz bestimmten
Stellen und werden durch Jupiter
verursacht. Die Planetoiden meiden
Umlaufperioden, die mit der Umlaufdauer von Jupiter in Resonanz
stehen. Hier sind folgende Zahlenverhältnisse zu nennen: 1/5, 1/4,
2/1 (Hecuba Lücke), 1/3 (Hestia
Lücke), 2/5, 3/7, 1/2, 2/3, 3/4 und
1/1.
1/3 Resonanz bedeutet zum
Beispiel, dass 3 Umläufe eines
Planetoiden so lang wie 1 Umlauf
des Jupiters dauern. Somit begegnet dieser Planetoid dem Gasriesen
nach genau 3 Bahnumläufen wieder
am Ausgangspunkt. Diese Störungen sorgen dafür, dass der Planetoid schließlich relativ schnell in
eine andere Bahn gelangt. Man
vermutet, dass es sich bei den
Planetoiden der Apollo- und Amorfamilie um solche Objekte handelt.
Es gibt aber auch Planetoiden, die
sich in Resonanzräumen aufhalten.
So bieten die Lagrange Punkte
(eigentlich Wahrscheinlichkeitsbereiche) mögliche Aufenthalts Orte.
In Resonanzbahnen laufen die
Trojaner (1/1), die Hilda-Gruppe
(3/2) und die Thule-Gruppe (4/3).
6.2.1. Gruppen innerhalb der
Marsbahn
(Erdbahnkreuzer, NEOs)
Die Gruppen innerhalb der
Marsbahn gliedern sich gemäß
ihrem Orbit in drei Familien, wobei
die Vertreter dieser Familien zu den
Erdbahnkreuzern, den NEOs gehören. Sie kommen der Erde bis auf
weniger als 0,05 AE nahe (20fache
Mondentfernung).
Die größte Annäherung eines
kleinen Objektes in letzter Zeit fand
am 18. März 2004 statt. Der
www.alrukaba.at
Grundlagen
Asteroid "2004 FH", ein Brocken mit
etwa 30 m Durchmesser, flog über
dem südlichen Atlantik in einem
Abstand von nur 43.000km an der
Erde vorbei. Mitarbeiter des Linear
Teams in New Mexico entdeckten
das Objekt nur drei Tage vorher.
Von den 1000 geschätzten
Bahnkreuzern der Erde waren im
Jahr 2001 etwa 500 Stück bekannt.
6.2.1.1. Aten - Familie
Die Vertreter der Atenfamilie
haben große Bahnhalbachsen die
zwischen 0,6 und 1,0 AE liegen. Im
Aphel ist die Entfernung der Aten Planetoiden größer als 0,983 AE.
Der mittlere angenommene Durchmesser liegt bei 3,2 km. z.B. (2062)
Aten, (2340) Hathor, (2100) RaShalom , (3753) 1986 TO, (3362)
Khufu
6.2.1.2. Die Apollos
Die großen Bahnhalbachsen
der Mitglieder der Apollofamilie
liegen zwischen 1 und 2 AE. Im
Perihel ist die Entfernung der Apollo
- Planetoiden kleiner oder gleich
1,017 AE. Der mittlere angenommene Durchmesser dieser Kleinplaneten liegt bei 5,3 km. z.B. (1862)
Apollo,
(1685)
Toro,
(1620)
Geographos, (1566) Icarus
6.2.1.3. Amor Familie
Die Kleinplaneten der Amorfamilie haben große Bahnhalbachsen, welche in einem Bereich
zwischen 1,2 und 3,5 AE streuen.
Im Perihel liegt die Entfernung der
Amor - Planetoiden zwischen 1,017
und 1,3 AE. Der angenommene
mittlere Durchmesser beträgt ca.
8,4 km. z.B. (1221) Amor, (1036)
Ganymed, (887) Alinda, (719)
Albert, (433) Eros.
6.2.2. Asteroiden auf
Planetenorbits
6.2.2.1. Die Trojaner
Die Kleinplaneten der Trojanerfamilie haben große Bahnhalbachse
zwischen 5,1 und 5,3 AU. Der
mittlere angenommene Durchmesser liegt bei 86,3 km. Z.B. (588)
Achilles, (617) Patroclus, (624)
Hektor,
(659)
Nestor,
(884)
Priamus. Die Familie der Trojaner
liegt im eigentlich unmöglichen 1/1 Resonanzgebiet von Jupiter – also
praktisch auf einem sehr ähnlichen
Orbit.
Und doch gibt es auch auf dieser gravitativ unmöglichen Resonanzbahn „Überlebens-Möglichkeiten“. Sie
befinden sich in den so genannten
Lagrange-Punkten L4 und L5,
welche dem Jupiter jeweils 60 Grad
voraus und 60 Grad hinterher eilen.
Da in diesen Punkten keine
gravitativen Störungen des Jupiters
wirken, konnten sich die Trojaner in
dieser Position halten. Somit gibt es
zwei Gruppen. Die Achillesgruppe
in L4 und die Patroclusgruppe in L5.
Lagrange-Punkte sind Punkte in
einem System aus zwei sich
umkreisenden Körpern (Sterne,
Planeten etc), welche in einem
mitrotierenden
Bezugssystem
raumfest sind und in denen ein
dritter Körper mit vergleichsweise
verschwindend geringer Masse sich
dauerhaft aufhalten kann ohne von
der Gravitationswirkung der anderen gestört zu werden. Die Summe
aller Kräfte auf einen Massepunkt in
diesen Punkten ist praktisch Null.
Solche Stellen findet man bei
allen Planeten, sie werden auch
Librationszonen genannt. Innerhalb
dieses Bereichs pendeln zum
Beispiel die Jupiter-Trojaner in etwa
150 Jahren hin und her. Man hat
versucht, auch in den anderen
Lagrange- Punkten Asteroiden aufzufinden, doch gelang das bisher
noch nicht.
Mehr als 400 solcher Trojaner
sind zur Zeit bekannt, davon
wurden 246 im Bereich um L4
gefunden Und 167 nahe L5. Der
größte Trojaner - Hector - hat einen
Durchmesser von 190 km. Die
meisten sind allerdings nur halb so
groß.
Der Name "Trojaner" wurde
übrigens vom Astronomen Wolf
geprägt, der 1906 den ersten
Asteroiden an dieser Position
entdeckte und ihn Achilles, nach
7 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
dem Helden der Ilias im Trojanischen Krieg nannte. Die äußeren
Jupitersatelliten sind wahrscheinlich
auch eingefangene Trojaner. Eine
weitere Besonderheit sind jene
Körper die zwischen L4 und L5
springen und daher den Namen
"Jumping Trojans" haben. Ein
Konkretes Beispiel ist der Asteroid
(1868) Thersites.
6.2.3. Familien im Hauptgürtel
Im Hauptgürtel, der ca. 95%
aller Planetoiden beinhaltet, sind
viele Kleinplanetenfamilien vertreten, darunter die Hungaria-, die
Flora-, die Themis- und die
Hildafamilie. Stellvertretend für die
große Menge dieser Familien soll
nur die Hilda-Familie genannt
werden. Diese Gruppe befindet sich
im Bereich zwischen 3,9 und 4,0
AE. Die untersuchten nummerierten
Objekte weisen einen mittleren
angenommenen Durchmesser von
64,1 km auf. z.B. (153) Hilda,
(1578) Kirkwood, (1748) Mauderli,
(1754)
Cunningham,
(1877)
Marsden
6.2.4. Gruppen jenseits des
Hauptgürtels
In der Literatur findet man
häufig Hinweise auf die CentaurKleinplaneten. Dabei handelt es
sich um Kleinplaneten, die sich
zwischen den Bahnen der Planeten
Jupiter und Neptun befinden. Einige
Beispiele
hierfür
sind
die
Planetoiden (2060) Chiron, (5145)
Pholus und (7066) 1993H2. Der
Kleinplanet (2060) Chiron wurde
später auch als periodischer Komet
klassifiziert, da in diesem Fall ein
Unterschied nicht klar nachweisbar
war. Außerdem sind so genannte
Transneptun- Kleinplaneten bekannt.
Die Bahnhalbachse dieser Objekte
ist größer als die des Neptun.
7. Weitere Gürtel
Zwei weitere Asteroidengürtel
liegen außerhalb der Neptun/Plutobahn. Es handelt sich hierbei um
den Kuipergürtel, dessen größter
Vertreter möglicherweise Pluto ist
und die Oortsche Wolke am Rand
unseres Sonnensystems. Aus der
Oortschen Wolke stammen wahrscheinlich die meisten Kometen.
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Ziel der Beobachtungen ist es, dass
aus einem zunächst provisorisch
bezeichneten Kleinplaneten ein
nummerierter wird. Das ist ein langer Weg, weil man möglichst viele
genaue astrometrische Beobachtungen aus mehreren Oppositionen
benötigt. Deshalb ist die Beobachtung von Kleinplaneten eine sehr
nützliche Aufgabe für Amateure.
8. Beobachtung
Ob wir Planetoiden beobachten
können, hängt davon ab, wie groß
sie sind, wie weit sie sich der Erde
nähern, welchen Winkelabstand sie
an der Himmelssphäre von der
Sonne haben und wie ihre Oberflächenbeschaffenheit ist. Wegen
ihrer geringen Helligkeit sind die
Kleinplaneten mit bloßem Auge
nicht zu erkennen. Aber schon mit
einem guten Fernglas kann man die
größten als Lichtpunkte sehen.
Einige der großen Asteroiden sind
hier mit ihrer scheinbaren Oppositions- Helligkeit aufgelistet:
Ceres (~7m), Pallas (~5m),
Juno (~7,5m), Vesta (~5,5m),
Eunomia (~8m), Flora (~8m), Metis
(~8m). Informationen über Sichtbarkeiten der helleren Kleinplaneten
erhält man außer im WWW und mit
Planetariumsprogrammen noch in
den Jahrbüchern (Himmelsjahr,
etc.) oder aktuell in entsprechenden
Zeitschriften (Sterne u. Weltraum,
etc.)
8.1. Astrometrie
Die Astrometrie von Kleinplaneten, ihre Positionsbestimmung am
Sternenhimmel, ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Amateurastronomen. Die Werkzeuge dafür - PC
und CCD-Kamera - sind an vielen
Amateursternwarten schon vorhanden.
Aufgabe der Astrometrie ist es,
Positionen von Kleinplaneten am
Sternenhimmel zu bestimmen, um
ihre Bahnelemente zu verbessern.
Viele Kleinplaneten sind in den
vergangenen Jahrzehnten wieder
verloren gegangen, da nur sehr
wenige Positionen am Sternenhimmel vorlagen. Das eigentliche
8.2. Bahnelemente
Um Kleinplaneten astrometrieren zu können, muss man sie erst
einmal finden. Dazu bedient man
sich der so genannten Bahnelemente. Diese
beschreiben die
Form und die Lage der Bahn eines
Kleinplaneten im Sonnensystem.
Hat man diese, kann man sich mit
Hilfe eines Planetarium Programms
den Ort am Sternenhimmel ausrechnen lassen. Die eigenen
Rechenkünste zu bemühen ist
dabei nicht nötig, denn die
Bahnelemente werden in einer
schon für Planetariumsprogramme
aufbereiteten Form zum freien
Download vom MPC zur Verfügung
gestellt (MPCOrb).
Durch
Gravitationsstörungen
der großen Planeten ändern sich
ständig die Bahnelemente der
Kleinplaneten. Wenn man einen
Kleinplaneten erfolgreich beobachten möchte, sind deshalb aktuelle
Bahnelemente zur Berechnung
einer genauen Ephemeride erforderlich. Für die Ephmemeridenrechnung von Kleinplaneten sind
nur Programme geeignet, die auch
mit den aktuellsten Bahnelementen
rechnen bzw. es erlauben, diese
stets auf dem aktuellsten Stand zu
halten.
8.3. Welche Kleinplaneten sollen
beobachtet werden
Natürlich kann man alle helleren
Kleinplaneten auf ihren Bahnen im
Sonnensystem verfolgen. Möchte
man jedoch an wissenschaftlichen
Beobachungsprogrammen teilnehmen, hat man als Anfänger meist
Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung des Beobachtungsprogramms. Woher bekommt man
Informationen, von welchen Kleinplaneten Beobachtungen erwünscht
sind?
Das Minor Planet Center veröffentlicht jeden Monat aktuelle Listen
8 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
mit kritischen, ungewöhnlichen und
entfernten Kleinplaneten. In die
Liste der kritischen Kleinplaneten
werden nummerierte Objekte aufgenommen, die über einem längeren
Zeitraum nicht beobachtet wurden.
Zu den ungewöhnlichen Kleinplaneten zählen Objekte wie Atens,
Apollos und Amors. Die Liste der
entfernten Kleinplaneten enthält
Objekte, die sich jenseits der
Saturnbahn um die Sonne bewegen. Einige Objekte sind immer
dabei, die hell genug sind, um sie
mit Amateurmitteln zu beobachten.
Hilfe stellt zudem die VdS
Fachgruppe "Kleine Planeten" und
diverse Mailinglisten.
Asteroiden im Sternbild Vir
Wer sich für die Beobachtung
von neu entdeckten ErdbahnKreuzern, von denen zur Bahnberechnung weitere Positionsbestimmungen
gesucht
werden,
interessiert, dem ist die "The NEO
Confirmation Page" des MPC zu
empfehlen.
8.4. Vorbereitung einer
Beobachtung
Zur Vorbereitung einer Kleinplanetenbeobachtung ist es erforderlich, eine Ephemeride mit den
aktuellen Bahnelementen zu haben.
Daraus kann man die für die
Beobachtung wichtigen Angaben,
wie die Rektaszension, die Deklination, Helligkeit und Eigenbewegung
des Kleinplaneten, entnehmen.
Der zur Beobachtung anvisierte
Kleinplanet sollte während seiner
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Opposition beobachtet werden.
Ungünstig sind jedoch Beobachtungen, die in den Umkehrpunkten
der Oppositionsschleife liegen. In
dieser Zeit ist die Eigenbewegung
zu klein.
► VON STEFAN SALAMON
Zeichnen am Teleskop
E
s gibt verschiedene Arten
um seine Beobachtungen
zu verewigen. Die billigste
Variante ist das Zeichen
von verschiedenen Himmelsobjekten. Man braucht nicht viel: einige
Bleistifte verschiedener Stärke,
einen Radiergummi, Rotlicht und
eine Zeichenschablone. Eine andere Möglichkeit ist das Festhalten
des Gesehenen mit weißem Buntstift auf schwarzen Papier. Die
Zeichenschablone kann entweder
selbst erstellt werden oder man
sucht sich eine Schablone aus dem
Internet. Ein Beispiel einer meiner
Schablonen findet ihr auch in dieser
Ausgabe.
Das Zeichnen ist ein ideales
Betätigungsfeld für den Anfänger.
Man lernt nicht nur das richtige
Schauen sondern schult sein Auge
auch, um Details der verschiedensten Objekte besser zu erkennen.
Am Anfang einer Beobachtung
sollte sich jeder Gedanken machen,
was in dieser Nacht gezeichnet
bzw. beobachtet werden soll. Nach
dem Aufsuchen des Objektes sollte
sich der Beobachter einige Minuten
an das Objekt gewöhnen. Man wird
feststellen, dass mit längerer Be-
obachtung immer mehr Details
sichtbar werden. Zunächst werden
die hellsten Stern eingezeichnet.
Nach dem Einzeichnen der Sterne
wird das Objekt grob in der richtigen
Position zwischen den Sternen
gezeichnet. Wenn das Objekt grob
eingezeichnet
ist,
sollte
der
Beobachter sich wieder etwas Zeit
nehmen um sich an das Objekt im
Okular zu gewöhnen. Jetzt sollte
noch leicht erkennbaren Details
gesucht werden, um diese in die
Schablone einzufügen. Um den
nebeligen Eindruck zu gewinnen,
den ein Objekt im Okular hat, kann
mit der Fingerkuppe leicht über das
gezeichnete Objekt gewischt werden
bis der richtige Eindruck entsteht.
Nach diesen Schritten sollte der
Beobachter das Objekt wieder für
längere Zeit am Okular beobachten,
um schwache bis sehr schwache
Details auf das Papier bringen zu
können. Abschließend wird wieder
leicht mit der Fingerkuppe über das
Objekt gewischt, um auch den
Details einen nebeligen Eindruck zu
geben.
Aufzeichnungen über das Gesehene sind sehr wichtig: Objekte
und Details beschreiben, usw.
M51, Schritt 1: Schablone mit Sternen
M51, Schritt2: Zeichen der Galaxie
9 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
NGC 7000 – Der Nordamerika Nebel
Nach der Beobachtungsnacht
werden die Zeichnungen noch
etwas nachbearbeitet. Wichtig ist,
das keine Details dazugedichtet
werden da sonst das Beobachtungsobjekt auf dem Papier verfälscht wird. Letztendlich wird das
fertige Bild gescannt und mit einem
Fotoprogramm invertiert.
Ich wünsche euch viel Spaß
beim Ausprobieren und bin schon
gespannt auf ersten Ergebnisse.
► VON MARKUS VERTESICH
Das invertierte Bild
www.alrukaba.at
Grundlagen
Jupiter,
der Große Rote Fleck und „Red Junior“
J
upiter stand heuer am 5. Mai
in Oppositionsstellung zur
Sonne. Während die letzten
Jahre große Höhen über dem
Horizont bescherten, steht der Gasplanet dieses Jahr im Sternbild
Waage und somit für mitteleuropäische Beobachter relativ niedrig.
Jupiter erreicht hierzulande gerade
einmal 27° Horizonthöhe, was
„unruhige“ Bilder aufgrund schlechterem Seeing und atmosphärischer
Refraktion zur Folge hat.
Doch im 21. Jahrhundert bedeutet Planetenbeobachtung für den
versierten Amateurastronom zunehmend digitale Fotografie, sei es mit
einer herkömmlichen Webcam oder
speziellen
CCD-Kameras,
mit
denen innerhalb kürzester Zeit kurz
belichtete Bilder aufgenommen, die
besten davon aussortiert und digital
zu einem Summenbild aufaddiert
werden. Die Resultate eines
Damian Peach, eines Christopher
Go, eines Ed Grafton sind bemerkenswert und zeigen Planetenstrukturen, die vor nicht einmal ein bis
zwei Jahrzehnten selbst von professionellen Großsternwarten unerreichbar waren.
festen Kern, aber Jupiter hat keine
feste Oberfläche.
Jupiter zeigt auch in kleinen Teleskopen
bereits viel Detail. Aufnahme von
Jürgen Stöger mit einem 8 cm
Refraktor.
Die sichtbaren Wolkenhüllen
befinden sich auf unterschiedlichen
Höhen und haben auch unterschiedliche Farben. Der Anblick
Jupiters im Fernrohr zeigt, dunkle
und helle Bänder, die äquatorparallel den Planeten auf verschiedenen jovigraphischen Breiten umhüllen. Auffallendste Strukturen sind
die beiden Äquatorialbänder NEB
und SEB (Northern, Southern
Equatorial Band) und die beiden
Polregionen (NPR, SPR). Die gängigen Bänderstrukturen auf Jupiter
zeigt die folgende Abbildung.
Jupiter mit Ganymed und Kallisto, beide
Monde zeigen Oberflächenstrukturen.
Christopher Go.
Mit einer Helligkeit von –2,5
mag und einem scheinbaren Durchmesser von 45" ist Jupiter ein
lohnenswertes Objekt bereits für
kleine Fernrohre. Alles was man auf
Jupiter sieht sind Wolkenstrukturen;
man vermutet zwar einen kleinen
In den hellen Zonen und dunklen Bändern sind zudem noch kleinere Einzelstrukturen zu sehen.
Dazu zählen z.B. Einbuchtungen,
helle und runde Fleckchen, barrenförmige Objekte usw.. Eine vollständige Übersicht der auf Jupiter
10 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
sichtbaren Einzelobjekte ist unter
http://www.wfs.be.schule.de/pages/AGPla
neten/JUPITER/JUPNOM.HTM zu fin-
den.
Das wohl berühmteste Einzelobjekt auf Jupiter ist der so
genannten Große Rote Fleck (GRF,
GRS für Great Red Spot). Dabei
handelt
es
sich
um
einen
gewaltigen, antizyklischen Wirbelsturm, der etwa 30.000 km lang und
13.000 km breit ist; die Erde passt
in Längsrichtung locker 2 mal rein.
Der GRF ist kühler als seine
Umgebung und liegt deswegen in
höheren Schichten.
Der Fleck wurde um 1664 von
Robert Hook entdeckt und 1665
von Giovanni Cassini als der
"Große Rote Fleck" bezeichnet.
Der GRF mit dem dunklen
Zentralgebiet.
Hubble Space Telescope im April d.J.
Der GRF ist ein sehr langlebiges Objekt auf Jupiter und existiert
zumindest seit seiner Entdeckung
vor 350 Jahren. Zeitweise war der
Fleck gänzlich verschwunden, wie
in den Jahren 1888, 1912, 1916,
1938 und 1944, aber er kam immer
wieder in alter Frische zurück. Das
genaue Alter ist unbekannt, aber
man vermutet seine Existenz seit
ca. 100.000 Jahren. Seine Sichtbarkeit ist auch mit dem Erscheinungsbild des SEB verknüpft. Ist das SEB
sehr schwach oder auch verschwunden (dies bezeichnet man
als SEB-Fading), ist der GRF ein
sehr auffälliges Objekt mit einer
kräftigen roten Farbe. Ist das SEB
so wie jetzt dunkel, dann ist der
GRF für kleine Teleskope ein
schwieriges Objekt, da er dann zunehmend verblasst und orangewww.alrukaba.at
Grundlagen
rosa bis gelblich wirkt. Im Zentrum
des GRF ist oftmals ein dunkleres,
ovales Zentralgebiet zu sehen, das
als „Auge“ des GRF bezeichnet
wird.
Wann ist der GRF sichtbar? Die
Durchgangszeiten des Großen
Roten Fleckes durch den Zentralmeridian (Mitte der Jupiterscheibe
von Pol zu Pol) können in astronomischen Jahrbüchern oder in Planetariumsprogrammen wie Cartes
du Ciel und Guide (derzeit 104°
jovigraphische Länge) nachgelesen
werden.
rötlich gefärbt hatte. Christopher Go
arbeitet mit einem C11 auf den
Philippinen, wo Jupiter um fast 40°
höher steht als hierzulande.
Die Entstehung des Ovals BA
ist eine Geschichte des letzten
Jahrzehnts. Zunächst verschmolzen
die Ovale DE und BC und bildeten
gemeinsam das Oval BE. Drei
Jahre später fusionierten die
weißen Ovale FA und BE und
bildeten das nunmehr bekannte
weißliche Oval BA.
Die Verschmelzung der weißen Ovale
Jupiter am 28. Mai 2006 mit GRF und
dem rötlichen Oval BA. Aufnahme von
Christopher Go bei besten Bedingungen.
Ende Februar d.J. kam vom
philippinischen Amateurastronomen
Christopher Go die Nachricht, dass
sich das weiße Oval BA orange-
Das neu entstandene Oval BA
ist wie der Große Rote Fleck ein
großer Wirbelsturm, der immerhin
noch die Größe der Erde hat. Im
Dezember 2005 wurde das Oval
langsam braun und hat seine Farbe
nunmehr dem GRF angeglichen.
Laut Wissenschafter der NASA
ist die Farbgebung der beiden roten
Flecken darauf zurückzuführen,
dass sich beide deutlich oberhalb
der geschlossenen Wolkendecke
des Jupiters befinden. Sie saugen
Material aus tiefer liegenden
Schichten nach oben, das durch
das Licht der Sonne eine rötliche
Farbe erhält.
In nächster Zeit wird es zu einer
interessanten Annäherung zwischen dem GRF und dem südlicher
stehenden Oval BA „Red Junior“
kommen. Die beiden Flecken haben
unterschiedliche Driftgeschwindigkeiten und werden voraus-sichtlich
um den 4. Juli d.J. knapp aneinander vorbei bewegen. Es wird laut
Wissenschafter der NASA nicht zu
einer echten Kollision kommen,
aber die äußeren Ränder der beiden Flecken werden nahe aneinander vorbeiziehen.
Was genau passieren wird, ist
nicht bekannt. Wechselwirkungen
sind nicht ausgeschlossen, z.B.
könnte das Oval BA durch den
nahen Vorübergang wieder seine
rötliche Farbe verlieren. Jupiter ist
gerade jetzt noch gut zu beobachten und bereits bei Einbruch der
Dämmerung genau im Süden zu
sehen. Also beste Voraussetzungen, das Spektakel zu beobachten.
► VON JÜRGEN STÖGER
Mondmosaik
Optik+Montierung:
Celestron C9
Kamera:
Toucam pro 2
Ort: Sigleß
Aufnahmedatum:
16. April 2006
Aufnahme und
Bildbearbeitung
Markus Riegler
11 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Teleskopkauf
Teleskopkauf - kein leichtes Unterfangen
W
arum entschließt man
sich ein neues Teleskop zu kaufen? Und
nach welchen Kriterien
fällt die Entscheidung? Wo holt man
Rat ein? Falls Sie sich auch diese
Fragen stellen, sollten Sie weiterlesen.
Da ich seit 3 Jahren Mitglied bei
BAA und WAA bin, habe ich
Zugang zu den Erfahrungsberichten
vieler "altgedienten" Spezialisten,
die mir meine Fragen willig beantworteten. Es macht die Sache aber
nicht gerade leichter, so viele verschiedene Meinungen und die
eigenen Anforderungen unter einen
Hut zu bekommen.
Vorab ein kurzer Blick in die
Vergangenheit:
Nachdem ich die Astronomie für
einige Zeit aus den Augen verloren
hatte, wurde das Interesse anlässlich der Erscheinung des Kometen
Hyakutake wieder geweckt. Mittlerweile war ich in ein Reihenhaus
übersiedelt und dachte mir, der
Balkon sollte unbedingt astronomisch genützt werden. Ich fuhr also
zu einem damals noch in Niederösterreich angesiedelten Händler
und erstand ein 8" SC LXD55 mit
einem Berlebach Stativ und einigen
Okularen sowie ein Myauchi Fernglas 15x60 samt einem Manfrotto
Stativ und einem Neigekopf. So
ausgerüstet und um viele Euro
ärmer, dachte ich, ich hätte eine
perfekte Ausrüstung, um aus Wien
heraus meinen Beobachtungen
nachgehen zu können.
Das Fernglas mit Stativ erfüllte
meine Erwartungen auch, ich habe
es heute noch und benutze es oft
auf meinen Reisen durch Österreich. Das große Teleskop hat sich
da nicht so bewährt, vor allem die
Montierung nervte mich ganz
einfach. Also habe ich mich entschlossen dieses LXD55 wieder zu
verkaufen.
Stattdessen habe ich vor zwei
Jahren einen Televue "Pronto" ED
Refraktor erstanden, mein derzeitiges Lieblingsgerät. Ich verwende es
auch auf dem Manfrotto Stativ, es
ist perfekt für das Beobachten
zwischendurch, aber auch ein sehr
ernsthaftes Allround Gerät, da man
bis auf Galaxien alles beobachten
kann. In einer Tragtasche mit allem
Zubehör verpackt ist er innerhalb
von 2 Minuten einsatzbereit.
Dann übersiedelten wir wieder
in die Stadt, in den 4.Bezirk, in eine
Wohnung im 3. Stock. Ohne Lift!
Vor einem Jahr ergab sich dann
die Möglichkeit, einen Original
Televue Genesis-Refraktor zu erstehen. Es ist dies ein fotografisch
korrigiertes Gerät, das absoluten
Kultstatus genießt. Es hatte für
mich nur den entscheidenden
Nachteil, dass es für das Manfrotto
Stativ schon zu groß und zu schwer
war und ich keine andere Montierung hatte.
Mittlerweile musste ich mich
einer Bandscheibenoperation unterziehen und hatte ein absolutes
Verbot schwere Lasten zu tragen.
Als Familienvater kann man das
ohnehin nicht einhalten, aber die zu
tragenden Gewichte sollten sich in
Grenzen halten. Als ersten Schritt
betrachtete ich den Tausch meines
bisherigen Firmenwagens, der mich
ein Jahr ins Kreuz getreten hatte,
gegen einen VAN. Erstens tut das
aufrechte Sitzen meinem Kreuz gut
und zweitens habe ich viel mehr
Möglichkeiten, ein neues Teleskop
samt Equipment unterzubringen.
Und so begann ich im Frühjahr
2005 die Suche nach einer Lösung
für den Televue Genesis Refraktor.
Ich stellte mir dabei folgende,
schon zigmal gestellten Fragen:
• Wie schwer sind die Einzelteile,
wie zerlegbar sind sie?
• Wo bringe ich das alles unter?
• Was will ich damit beobachten?
Was will ich beobachten?
Mond, Sonne, Planeten, Doppelsterne, Sternhaufen ... Also eigentlich alles außer Galaxien. Und vor
allem: ich will es auch anderen
vorführen, also auch in Schulen
gehen und bei Kindern und Erwachsenen Interesse wecken.
Wo bringe ich das unter? Der
12 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
eine Teil, nämlich Stativ und Montierung sollte im Auto bleiben; das
Teleskop samt Zubehör muss
weiterhin geschleppt werden.
Die Auswahl ist riesig. Ich habe
mich durch alle verfügbaren Seiten
der bekannten Händler in Deutschland gelesen, im Internet dazu
Erfahrungsberichte herauskopiert,
einen Ordner angelegt, alles gelocht und abgelegt und dann immer
wieder
im
Internet
auf
"astronomie.de" und im "astrotreff.de"
Inserate von Privatverkäufen gelesen, verglichen, aber irgendwie war
nichts dabei, wo es „klick“ gemacht
hätte.
Ich bin dabei von einem
250/1200 Newton (Spiegeldurchmesser mit 250mm und 1200 mm
Brennweite), über einen 250/1600
Newton, einem 300/1200 Newton
bis zu einem 350/1600 Newton
gekommen. Alles irr große Geräte,
teils auf Montierung, teils als
Dobson. Ist mir letztlich alles viel zu
groß und schwer geworden.
Dann ging es in die entgegengesetzte Richtung. Ein SchmidtCassegrain hatte ich schon gehabt,
wollte ich nicht mehr. Ein Kollege
gab mir den Tipp, ich solle doch mal
bei den Maksotov- Cassegrains
vorbeischauen. Und da gab es
erstmals einen Silberstreif am
Horizont. Es sind zwar ein wenig
exotische Geräte, aber die Optiken
und die Verarbeitung der Intes
Micro Geräte sind legendär gut. Ich
studierte die Listen, ein guter
Kompromiss schien mir ein 7" F10
Gerät zu sein, denn es ist nicht zu
groß, man kommt mit einer
normalen Montierung aus, kann
einen Bino Ansatz verwenden und
man kann es auch für lichtschwächere Objekte einsetzen.
Habe dann mit einem Kollegen über
Montierungen gesprochen, aber da
ich kein Bastler bin, will ich ein
fertiges Teil haben das funktioniert.
Also weitere Recherche im „www“...
Und dann kam doch alles ganz
anders, weil ...
...weil ich ein Inserat von einem
deutschen Astronomen gelesen hawww.alrukaba.at
Beobachtungsberichte
be: „Verkaufe Intes Micro MN 78“...
Geschehen war es um alle
vernünftigen Lösungsansätze! Das
war ein Traum! Ein Teil von dem ich
zwar schon oft gelesen hatte, das
ich aber wegen des Preises und der
Notwendigkeit eine größere Montierung anschaffen zu müssen,
eben so oft wieder verworfen hatte.
Ein 7" F8 Maksutov- Newton,
nicht ganz ein Jahr alt, in absoluter
Vollausstattung mit Motorfocus,
Taukappe, neuen Rohrschellen,
neu angefertigter Fangspiegeljustierung, speziell angefertigter Aufnahme für die Montierung EQ6.
Dazu gab es im Verein jemanden,
der eine EQ6 ohne Stativ verkaufen
wollte. Ich hatte da ja noch mein
Berlebach und alles schien auf
einmal zu einem Preis machbar,
den ich nicht für möglich gehalten
hätte.
Meine Lehre daraus: man muss
nicht genau wissen was man will GEDULD muss man haben!!!
Im 2. Teil möchte ich dann über
die Abholung der Teile, das
"Assembling" der Komponenten
sowie mein "First Light" berichten.
► VON ALEXANDER ROSSI
Beobachtungsberichte
Beobachtungsbericht vom
17./18. April 2006
Ort: Katzelsdorf
Zeit:
22.30 – 0.45 UT
Bedingungen: wolkig, schlechtes
Seeing
Beobachter: J. Stöger
Beobachtungsinstrument:
Intes Micro MN76 MakNewton (180/1068)
Zubehör: 3-6 mm Televue Nagler
Zoom, 5 mm TMB Mono; 5x
Televue Powermate, Philips
ToUCam mit IR-Sperrfilter
Da ich am 18. April einen
Urlaubstag
genommen
hatte,
konnte ich die Nacht von Montag
auf Dienstag astronomisch nutzen.
Leider war das Wetter alles andere
als stabil. Wolken zogen immer
wieder durch und verdeckten
Jupiter.
Das Seeing war unterschiedlich,
zumeist schlecht, in kurzen Momenten
bestenfalls
mittelmäßig
(Pickering 3-4). Zum Glück war es
fast windstill, denn ich musste
wieder den 7" Mak-Newton auf der
überlasteten EQ5 betreiben
Visuell war der große rote Fleck
auf den ersten Blick nicht direkt zu
sehen, nur die Ausnehmung (Bucht)
deutete auf seine Position. NEB
und SEB natürlich prominent (Farbgebung aber diesmal matt), die
beiden Polarregionen ebenfalls
matt. Vom neuen kleinen Bruder
des großen roten Flecks, "Red
junior", war durchs Okular natürlich
nichts zu sehen.
Die mit Registax gestackte und
bearbeitete Aufnahme zeigte dann
zu meiner Verwunderung doch sehr
viel Detail, natürlich verschmiert
aber immerhin. Da ragen etliche
bläuliche Girlanden vom NEB in die
EZ, das STB hat einige weißliche
Ovale und auch "Red Junior" ist
eindeutig (rechts oberhalb des
GRF) als schwaches orangefarbenes Oval zu erkennen. Ärger macht
sich breit: was wäre das nur für eine
Aufnahme geworden, wenn die Luft
mitgespielt hätte.
Die Jupitersaison hat also
begonnen und trotz der dieses Jahr
nur sehr geringen Höhe von unter
30° ist diesen Sommer mit
spannenden Beobachtungen zu
rechnen.
Jupiter 17. April 2006, 23:37 UT
ZM I: 37°, ZM II: 116°
Orientierung: Süden ist oben
Höhe: 26°, Äquatordurchmesser: 44”
450/1200 RGB-Bilder mit Registax
aufaddiert
► VON JÜRGEN STÖGER
Marskarte
Zusammengestellt
aus
vorangegangenen
Beobachtungen
Beobachtet und
gezeichnet von
Markus Vertesich
13 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
14 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
15 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Skywalker
Skywalker
Zwischen Adler und Schützen spielt sich’s im Sternbild Schild ganz schön ab. Besonders viele Dunkelnebel
tummeln sich hier (das sind die vielen Quadrate in der Karte). Um die geht’s diesmal aber nicht, ich konnte sie nur
leider nicht unterdrücken.
Bezeichnung Helligkeit
M 11
M 16
5,8 mag
6 mag
Ausdehnung
Durchm.
13’
21’
Rekt.
18h 51,1m
18h 18,8m
Dekl.
-06° 16’
Offener Sternhaufen „Wild Duck Cluster“ wegen seiner VForm, ich würde den inneren Teil aber eher als Quadrat
ansehen, bei dem noch ein Stück fehlt – wie ein großes M.
Sternreich und hervorragend zu beobachten von
Feldstecher bis zum großen Teleskop.
-13° 47’
Sternhaufen mit Nebel. „Adler-Nebel“. Bei trübem Himmel
sieht man oft nur den Sternhaufen, hier lernt man „indirekt“
zu sehen. Wegen der hellen, zentral gelegenen Sterne
etwas schwieriger als der Omega-Nebel. Auch hier
erleichtert ein UHC- oder O-III-Filter oft das
Beobachterleben.
M 17
6 mag
20’ x 15’
18h 20,8m
-16° 11’
Sternhaufen mit Nebel. „Omega- oder Schwanennebel“.
Leichte Beute schon für Feldstecher. Ab 30 – 50-facher
Vergrößerung sieht man den helleren Nebelteil als Schwan
oder als halbes Omega. Bei wirklich transparenter Luft sieht
man auch die schwachen Ausläufer, die noch einmal so
groß sind. Filtereinsatz lohnt sich (UHC und O-III).
M 18
6,9 mag
10’
18h 19,9m
-17° 08’
Offener Sternhaufen. Mit 20cm Teleskop bei 100fach etwa
30 Sterne ab 9 mag.
M 24
4,6 mag
95’ x 35’
18h 16,5m
-18° 50’
Kleine Sagittarius Sternwolke. Ist eigentlich kein
Sternhaufen, sondern nur ein dichter Teil eines inneren
Galaxienarms (Norma Spiralarm), der zwischen den
Dunkelwolken auffällig hervorscheint. Feldstecherobjekt
bzw. beim Teleskop eher niedrig vergrößern damit das
Gesichtsfeld nicht zu klein wird.
M 26
8 mag
14’
18h 45,2m
-09° 24’
Offener Sternhaufen. Bereits in kleinen Teleskopen
zahlreiche Sterne, aber noch nicht ganz aufgelöst.
NGC 6712
8,2 mag
7,2’
18h 53,1m
-08° 42’
Kugelsternhaufen der Klasse 9 (also weniger kompakt).
Auch mit 20cm Teleskop noch nicht aufzulösen (im
Programm Cartes du Ciel ist die Größe sogar nur mit 4’
angegeben). Interessant: gleich nebenan liegt der
schwache Planetarische Nebel IC 1295 mit 15 mag und 86“
Durchmesser. RA 18h54.6m DEC -08° 50’.
Vielleicht wagt sich jemand an eine Übersichtsaufnahme
mit CCD?
B 104
5
16’ x 1’
18h 47,3m
-04° 32’
„Hook“ Dunkelnebel. Unmittelbar bei Beta Sct. Aufgrund
seiner schmalen Form wird er bei uns im meist trüben
Himmel kaum zu sehen sein. Fotografisch aber sicher ein
lohnendes Ziel.
ja die Klimaanlage ausgehen,
Fenster runter - na gut dafür reichts
grad.
In einigen hundert Meter
Entfernung hörten wir blechernen Jäger: "Wos tuatsn do?"
Lärm. Wir dachten zuerst ans Ich: Sternschaun
Bundesheer wo vielleicht die Motor- Jäger: Warum ned do vuan auf da
haube vom Puch-G am Feldweg Eckn (Anmerkung: halb im Wald)
klapperte. Na, zwa Jäger warns, die Ich: Weil ma do an bessern Rundmit Geländewagen und leerem An- umblick ham
hänger über die Feldwege polterten.
Jäger: Mittn im Revier. Es störts die
Langsam fuhren sie zu uns, Wildruhe und daß do Fahrverbot ist,
aussteigen kein Thema - zu müh- wißt's eh.
sam, Motor abstellen - na da könnt
Christian: Jo, es störts des Wild oba
16 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Episode mit Jägern
a mitn Auto, mir mochn jo kan Lärm
beim Sternschaun.
Jäger: Mir mochn kan Lärm.
Dann zog er grummelig weiter im Anfahren die letzten Worte in
etwa "Immmma, Toooog und
Nocht...".
Wahrscheinlich ist im klar geworden, dass das Fahrverbot für ihn
genauso gilt und andere Argumente
sind im ausgegangen :-)
► VON VIKTOR WLASCHITZ
www.alrukaba.at
Skywalker
Aufsuchkarte: Schild
17 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
IC443
Optik:
TMB 80 f/6 Refraktor
mit 0.8x ReduziererBildebener
Kamera:
Canon 20D mod.
Belichtung:
Ha:
18x600sec/ISO800
RGB:
12x300sec/ISO800
Ort:
Kaltenleutgeben,
29.01.2006
Filter: IDAS LPS, Ha
Astronomik 13nm
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Gerhard Bachmayer
Galaxien M81 und
M82 ,
Optik:
Vixen R200SSDG mit
TV Paracorr-Korrektor
Kamera:
Canon 20D mod.
Belichtung:
RGB:
36x300sec/ISO800
Ort:
Kaltenleutgeben,
29.01.2006
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Gerhard Bachmayer
18 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Astrofotografie
Einführung in Astroart 3.0 – Folge 1
M
it
der
vorliegenden
Ausgabe beginnen wir
eine kurze und 3-teilige
Einführung in das Programm Astroart 3.0 (AA3).
Folge 1: Die Menüs
Es sollen hier nur jene Astroart
spezifischen Menüpunkte erklärt
werden, die nicht den Standartbefehlen wie Kopieren, Einfügen
etc. entsprechen.
Menü - Bearbeiten
Undo/Redo
Damit lässt sich der letzte
Arbeitsschritt rückgängig machen
bzw. wieder herstellen.
Füllen
Hier kann man wählen ob
innerhalb oder außerhalb eines
definierten Bereiches das Bild mit
einem bestimmten Wert gefüllt wird.
Diesem Wert kann man auch eine
bestimmte Spanne mit Rauschen
zuordnen. Damit kann man z.B.
einen Rahmen rund ums Bild
erstellen lassen.
Pixel
Dies ist ein gutes Werkzeug um
einzelne Pixel in ihrem Wert zu
verändern. Ideal zum Entfernen von
Cosmics oder hartnäckigen Hotpixel. Dazu kann man entweder eine
X- und Y-Koordinate angeben oder
vor der Anwahl dieses Befehls
einen Punkt im Bild anklicken und
mit einem roten Kreuz markieren.
Es wird eine Matrix mit allen
Pixelwerten rund um das angewählte angezeigt. Weiters wird dieser
Bereich auch als Bild in einer vergrößerten Ansicht gezeigt. Zum
ändern der Pixelwerte kann nun das
gewünschte Pixel angeklickt und
ein neuer Wert im Feld Luminanz
(bzw. der Farbkanäle) eingegeben
werden. Beim entfernen von
Hotpixel bzw. Cosmics empfiehlt es
sich diese Pixel mit den Werten der
Umgebung zu überschreiben. Dazu
wird zuerst ein Pixel in der Nähe
des zu ändernden Pixel angeklickt,
das dem gewünschten Wert nahe
kommt. Dieser Wert wird nun in das
Luminanzfeld übernommen. Anschließend wählt man das PinselSymbol. Nun können mit dem zuvor
ausgewählten Wert die störenden
Pixel übermalt werden.
Mit den roten Pfeilen kann der
angezeigte Bereich verschoben
werden.
Header
Mit diesem Befehl werden die
Kopfzeilen der FIT-Datei angezeigt.
Menü - Ansicht
Select
Damit kann man X- und YKoordinaten, einen Punkt oder ein
Rechteck für weitere Schritte
auswählen.
Datenformat
Angabe ob die Daten im
Integer- oder Fließkomma-Format
verarbeitet werden. Fließkomma
ermöglicht exaktere Rechenergebnisse, dies ist jedoch für die reine
Bildverarbeitung nicht relevant.
19 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Histogramm
Das Histogramm ist eines der
wichtigsten Fenster, da dieses alle
Pixelwerte des Bildes als Häufigkeitsverteilung darstellt.
Eine genaue Beschreibung
dieser Funktion folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Lupenfunktion
Diese Funktion öffnet ein
zusätzliches Fenster, in dem ein
Bildausschnitt mit 400% Vergrößerung dargestellt wird. Mit dem
Mauszeiger kann man den Bereich
im Originalbild auswählen.
Rechts unten am Fensterrand
befinden sich noch Schaltflächen
zur Änderung des Zoomfaktors
bzw. für den Autokontrast.
3D
Diese Funktion öffnet ein
zusätzliches Fenster, in dem ein
Bildausschnitt als 3D-Landschaft
dargestellt wird. Mit dem Mauszeiger kann man den Bereich im
Originalbild auswählen.
Rechts unten am Fensterrand
befinden sich noch Schaltflächen
zur Drehung der Darstellung.
Sterne
Mit dieser Funktion lassen sich
Informationen
über
bestimmte
Sterne im Bild anzeigen. Dazu
wählt man zuerst die Funktion an.
Im Anschluss markiert man die
gewünschten Sterne. Dabei werden
die Sterne mit einem kleinen grünen
Quadrat markiert. Hat man alle
gewünschten Sterne markiert, klickt
man noch mal auf das Symbol.
In einem zusätzlichen Fenster
werden nun zusätzliche Informationen wie X- und Y-Koordinaten im
Bild, ADU (Helligkeit) oder FWHM
(Durchmesser eines Sternes in
Pixel) eines Sternes angeführt.
www.alrukaba.at
Astrofotografie
Bildstatistik
Mit dieser Funktion öffnet sich
ein neues Fenster, indem einige
Daten wie Dateiname, Bildgröße in
Pixel,
sowie
Maximumund
MinimumWerte
der
Pixel
angezeigt werden.
Isophotenansicht
Isophoten sind Linien gleicher
Helligkeit. Damit lassen sich ähnlich
der Höhenschichtenlinien auf der
Landkarte in selber Art und Weise
Linien gleicher Helligkeit anzeigen.
Dies kann zur besseren Erkennung
von Helligkeitsverläufen o.ä. angewandt werden.
Profil
Damit lassen sich bezogen auf
eine Zeile, eine Spalte oder eine frei
definierbare Linie (über Koordinaten
oder mit Eingabe per Mausklick)
das Profil, d.h. die Pixelwerte
entlang der Linie, als Kurve
anzeigen. Die Kurve lässt sich mit
der rechten Maustaste verschieben.
Nicht-Vergegenwärtigung
Diese Funktion ist leider in der
deutschen
Übersetzung
falsch
bezeichnet. Es ist in Wirklichkeit die
"Nacht-Ansicht". Dabei schaltet
AA3 den Bildschirm auf RotDarstellung, damit der Bildschirm in
der Nacht weniger blendet.
Zoom
Auszugleichen die
Vergegenwärtigung
Auch diese Funktion wurde
falsch übersetzt. Richtig wäre
"Ansicht
angleichen".
Dabei
müssen mehrere Bilder geöffnet
sein. Stellen Sie bei einem der
Bilder die gewünschte Ansicht ein
(z.B. über das Histogramm oder der
Transferfunktion).
Mit
"Ansicht
angleichen" wird nun bei allen
anderen Fenstern die selbe Ansicht
eingestellt.
Blinken
Diese Funktion ähnelt einem
Blink- Komperator. Man kann in
einem Fenster zwei verschiedene
Bilder abwechselnd darstellen. Die
Blinkfrequenz bzw. die Position des
zweiten Bildes lässt sich dabei
verändern. Durch das Blinken
können Veränderungen von einem
Bild zum andern gefunden werden,
wie z.B. Asteroiden, Kometen oder
Veränderliche. Man kann aber auch
zwei verschiedenen Bildbearbeitungen (z.B. Filtereinstellungen) blinken lassen, um sich besser für eine
Version entscheiden zu können.
Blinken 3:
Wie Blinken, nur mit 3 Bildern.
Menü-Bild
und
Palette
Die Darstellung des Bildes kann
von der normalen Grau-Ansicht auf
Negativ- oder Falschfarbendarstellung geändert werden.
Sichtbarkeitsbereich
Mit dieser Funktion lässt sich
die Darstellung des Bildes mit AutoKontrast, von den minimalen bis zu
den maximalen Pixelwerten, mit
dem gesamten Dynamikbereich der
CCD oder mit einem vom Benutzer
vorgegebenen Dynamikbereich einstellen.
Transferfunktion
Das Bildes kann in linearer,
logarithmierter und einigen weiteren
nichtlinearen Formen dargestellt
werden.
Drehen
Damit lässt sich das Bild um
vorgegebene fixe bzw. frei wählbare
Winkel drehen.
Ausrichten
Mit dieser Funktion kann ein
Bild zu einem Referenzbild ausgerichtet werden, so dass alle Sterne
zur Deckung kommen. Dazu werden zuerst im Referenzbild ein oder
zwei Sterne markiert. Anschließend
wird das auszurichtende Bild aktiviert und die Funktion Ausrichten
angewählt. Man kann dabei zwischen verschiedenen Arten wählen,
die gängigsten sind aber die Einbzw. Zweisternmethode. Diese
Methoden eignen sich ideal zum
ausrichten der RGB-Kanäle zueinander bzw. zum Luminanzbild.
Versetzen
Mit dieser Funktion lässt sich
ein Bild in X- und Y-Richtung im
Sub-Pixelbereich verschieben.
Bildgröße
Mit dieser Funktion kann die
Bildgröße (Anzahl der Pixel) verändert werden.
Umrandung
Damit
lassen
sich
drei
verschiedene Funktionen erfüllen:
• Einen Rahmen mit für alle
Seiten frei wählbarer Pixelbreite
dazu addieren
• Einen Rahmen mit für alle
Seiten frei wählbarer Pixelbreite
wegschneiden
• Einen Rahmen mit für alle
Seiten frei wählbarer Pixelbreite
mit
einem
Pixelwert
überschreiben.
Rechtwinklig zu polar
Damit lässt sich ein Bild von
rechtwinkeligen zu polaren Koordinatensystem umrechnen.
Polar zu rechtwinklig
Damit lässt sich ein Bild von
polaren zu rechtwinkeligen Koordinatensystem umrechnen.
Duplizieren
Erstellt eine Kopie des aktuellen
Bildes.
Spiegeln
Damit lässt sich das Bild
vertikal, horizontal oder um beide
Achsen gleichzeitig drehen.
20 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Registrieren
Diese Funktion ist ähnlich dem
"Ausrichten". Nur lassen sich damit
auch Bilder zueinander ausrichten,
die nicht nur verschoben und verdreht, sondern auch nicht exakt
gleich groß, also skaliert sind.
www.alrukaba.at
Astrofotografie
Dazu müssen zuerst in beiden
Bildern wie unter "Menü-Ansicht /
Sterne" erklärt, drei Sterne, und
zwar die selben Sterne, markiert
und im Sternenfenster eingetragen
sein. Anschließend wird ein neues,
registriertes Bild erstellt.
Mosaik
Damit lässt sich ein Mosaik aus
zwei Bildern erstellen, sofern sich
die Bilder etwas überlappen und
nicht zueinander verdreht sind. In
dem sich überlappenden Bereich
wird jeweils der selbe Sterne
markiert. Anschließend die Funktion
"Mosaik" gewählt, wobei verschiedene Optionen der Bildüberlappung
angeboten werden.
Menü-Filter
Tiefpass
Mit diesem Filter lassen sich
die Bilder etwas weichzeichnen.
Bereiche mit hohen Frequenzanteile (z.B. Pixelrauschen, hohe
Kontraste) werden dabei geglättet.
Mit der Funktion "Adaptiv" lassen
sich die Sterne im Bild schützen, so
dass nur der Hintergrund weich
gezeichnet wird.
Verteilung glättet. Die Breite der
Gauss-Kurve kann über den SigmaWert gewählt werden.
Unscharfe Maske
Mit diesem Filter kann das Bild
geschärft werden, wobei die Stärke
des Effekts und der Schwellwert frei
einstellbar sind. Auch hier gibt es
die Funktion "Adaptiv" um den
Hintergrund bzw. die dunklen
Bildanteile zu schützen.
DDP
Prinzipiell arbeitet jede CCDKamera linear. Das menschliche
Auge und auch der Film arbeiten
aber logarithmisch, so das die
lineare Darstellung für die Astrofotografie in den meisten Fällen nicht
brauchbar ist. Mit diesem Filter
werden die Pixelwerte mit einer
mathematischen Funktion derart
umgerechnet, dass das Ergebnis
einer Filmaufnahme in der dynamischen Darstellung nahe kommen.
Eine genaue Beschreibung
dieses Filters folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Medianfilter
Der Median ist per mathematischer Definition der mittlere Wert
aus einer Messwertreihe. In dieser
Anwendung wird ein Bildbereich in
Pixel definiert, aus dem der Mittlere
Wert ermittelt wird. Dieser mittlere
Wert wird nun als Pixelwert
eingesetzt. Damit lassen sich
Ausreißer (z.B. HotPixel) entfernen.
Hier kann der Filter in drei
verschiedenen Arten eingesetzt
werden. Der wichtigste ist der
Median 3x3
Es wird ein Median aus einer
3x3 großen Pixelmatrix errechnet.
Dabei
kann
ein
Schwellwert
angegebenen werden um nur Pixel
mit einem hohen Kontrast zur
Umgebung zu filtern. Mit Werten
zwischen 5 und 50 lassen sich auf
perfekte Weise die Hotpixel aus
dem Bild entfernen, ohne die
Bildinformation zu beeinflussen.
Hochpass
Mit diesem Filter lassen sich die
hohen Frequenzanteile des Bildes
verstärken.
Mittelwert
Der Mittelwert über einen bestimmten Bereich wird errechnet.
Gauss
Dies ist ein Weichzeichner, der
das Bild nach einer gauss`schen
Erosion
Mit diesem Filter werden in
einem bestimmten Bereich die
Pixelwerte auf den darin geringsten
21 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Wert reduziert. Das Bild wird damit
abgedunkelt und je nach Einstellung können damit die Sterne
reduziert bzw. entfernt werden.
Dehnung
Mit diesem Filter werden in
einem bestimmten Bereich die
Pixelwerte auf den darin höchsten
Wert angehoben. Das Bild wird
damit aufgehellt, wobei die Sterne
je nach Einstellung zu großen
Quadraten werden.
Matrixverarbeitung
Im Englischen heißt dieser Filter
"Convolution". Dieser Filter funktioniert ähnlich wie der Gauss-Filter,
jedoch wird der Sigma-Wert aus der
Bildinformation entnommen und das
Bild damit weichgezeichnet.
Wiener
Siehe "Deconvolution"
Devoncolution
Mit diesem Filter ist es möglich,
gezielt Unschärfen und Bildfehler
aus dem Bild herauszurechnen. Es
gibt dabei 4 verschiedene Berechnungsmethoden zur Auswahl:
Maximum Entropy
Dieser Filter wird am häufigsten
für die Bildrestauration verwendet
und bringt die optisch besten
Ergebnisse. Mit diesem Filter kann
man generell nachschärfen oder
Abbildungsfehler am Stern (z.B.
schlechte Nachführung) reduzieren.
Eine genaue Beschreibung
dieses Filters folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Richardson Lucy
Ähnlich wie Maximum Entropy,
jedoch sind die Ergebnisse nicht so
ansprechend.
Van Cittert
Dieser Filter wird für Planetenbilder empfohlen.
Wiener
Erzeugt das stärkste Rauschen.
Kontur
Vier verschiedene Filter, welche
die Konturen im Bild verstärken.
Gradient
Relief-Effekte werden erzeugt.
Larson-Sekanina:
Mit diesem Filter ist es möglich
die schwächsten Strukturen von
www.alrukaba.at
Astrofotografie
sehr hellen Objekten wie Galaxiekernen oder Kometen sichtbar zu
machen. Dieser Filter findet in der
rein bildhaften Astrofotografie keine
Verwendung.
Menü-Arithmetik
Abstand
Erzeugt ein Bild mit dem
Differenzwert der Pixelwerte der
beiden Bilder.
Durchschnitt
Damit kann man ein Bild
erzeugen, dass aus dem Durchschnitt der jeweiligen Pixelwerte
errechnet wird. Die Gewichtung der
beiden Bilder kann dabei gewählt
werden.
Verschmelzen
In dieser Funktion sind alle
obigen Verfahren der Bildkombination auswählbar. Zusätzlich kann
man die Ausgangsbilder mit einem
Faktor (Werte addieren, multiplizieren etc.) belegen.
Offset hinzufügen:
Diese
Funktion
fügt
den
Pixelwerten einen bestimmten Wert
hinzu oder zieht ihn ab. Dabei
verschiebt sich das Histogramm.
Eine genaue Beschreibung
dieser Funktion folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Bildaddition
Damit werden die Pixelwerte
zweier Bilder addiert.
Bildsubtraktion
Damit werden vom aktiven Bild
die Pixelwerte eines ausgewählten
Bildes abgezogen.
Division
Das aktive Bild wird durch ein
ausgewähltes Bild dividiert. Diese
Funktion wird für die Korrektur des
Flatfields verwendet, wobei die
Vignettierung und etwaige Störungen wie Verschmutzung von Linsen
korrigiert werden.
Bildmultiplikation:
Die Werte korrespondierenden
Pixel zweier Bilder werden multipliziert.
Min
Erzeugt ein Bild mit dem jeweils
kleineren Pixelwert der beiden
Bilder.
Max
Erzeugt ein Bild mit dem jeweils
größeren Pixelwert der beiden
Bilder.
Niveauregulierung
Ähnlich wie "Offset hinzufügen".
Jedoch werden dabei Werte, die
mehr als 65535 oder negativ
werden am anderen Ende des
Histogramms wieder angehängt.
Das heißt die Werte werden in einer
Art Schlaufe verschoben. Diese
Funktion wird in der Astrofotografie
eher nicht verwendet.
Koeffizient
Damit können die Pixelwerte mit
einem Faktor multipliziert oder
dividiert werden.
Histogramm auf eine 16-Bit Dynamik (max. Wert 65535) für den
Export im TIFF-Format einstellen.
Logarithmisch
Dabei wird der gesamte Wertebereich mit einem bestimmten Faktor logarithmiert. Vor Einführung
des DDP-Filters wurde diese Funktion zur Ansicht von Objekten mit
hoher Dynamik verwendet.
Exponentiell
Dies ist die Umkehrfunktion der
Logarithmierung. Es wird dabei die
Dynamik extrem gestreckt.
Transfer Funktion
Ähnlich dem linearen Skalieren,
nur kann dabei der Wert für den
Schwarz- und Weißpunkt mit dem
Histogramm eingestellt werden.
Logarithmische oder exponentielle
Einstellungen der Ansicht gehen in
die Werte der Aufnahme ein. Es
wird ein neues Fenster geöffnet.
Immagine -> FFT
Hier werden die Frequenzanteile des Bildes (im Prinzip die
Kontraste der Pixel zueinander,
glatte Flächen oder hohes Rauschen) mittels Fast Fourier Analyse
umgerechnet. Periodische Störungen im Bild werden damit als
Frequenzanteil sichtbar und können
entfernt werden. In der Praxis
jedoch kaum anwendbar.
FFT -> Immagine
Damit wird eine FFT- Darstellung wieder in ein Bild umgewandelt.
Menü-Farbe
Eingrenzen
Damit kann ein maximaler bzw.
minimaler
Pixelwert
definiert
werden. Das heißt, dass alle Werte
die höher bzw. niedriger als der
Grenzwert sind durch diesen ersetzt
werden.
Skalieren
Damit können die Pixelwerte
wie folgt verändert werden:
Linear
Dabei
wird
der
gesamte
Wertebereich, unabhängig von der
Einstellung des Histogramms, auf
einen bestimmten Wert skaliert.
Man
kann
damit
z.B.
das
22 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Astrofotografie
Farbbalance
Damit wird bei einem Farbbild
die Balance zwischen dem Rot-,
Grün- und Blaukanal verändert.
der Blau-Kanal
generiert.
als
Einzelbild
Menü-Werkzeuge
Farbsättigung
Damit wird die Farbintensität
eingestellt.
Makro 1 – 4
Hier werden die abgespeicherten Makros aufgerufen.
LRGB Synthese
Mit dieser Funktion kann ein
Luminanzbild einem Farbbild (RGB)
für die Helligkeits- und Kontrastinformation hinzugefügt werden.
Das RGB-Bild liefert somit nur noch
die Farbinformation. Alle Bilder
müssen dafür die selbe Größe
(Pixelabmessung) haben.
Trichromy, RGB, CMY
Mit dieser Funktion werden die
einzelnen Farbkanäle zu einem
RGB (Rot-Grün-Blau) oder CMY
(Cyan-Magenta-Yellow) Bild zusammen gefügt.
Eine genaue Beschreibung
dieser Funktion folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
MX Farbsynthese
Mit dieser Funktion lassen sich
die Farbinformationen von Kameras
der MX-Serie verarbeiten.
Trennen RGB
Damit werden aus einem
Farbbild die Rot-, Grün- und BlauKanäle als Einzelbilder generiert.
Trennen CMY
Damit werden aus einem
Farbbild die Cyan-, Magenta- und
Yellow- Kanäle als Einzelbilder
generiert.
Luminanz
Dabei wird aus einem Farbbild
die Helligkeits- und Kontrastinformation in Form eines Luminanzbildes generiert.
Rot Kanal
Damit wird aus dem Farbbild
der
Rot-Kanal
als
Einzelbild
generiert.
Grün Kanal
Damit wird aus dem Farbbild
der Grün-Kanal als Einzelbild
generiert.
Blau Kanal
Damit wird aus dem Farbbild
möglich, bestimmte Arbeitsabläufe
mit ihren Einstellungen in einer
bestimmten Reihenfolge zusammen
zu tragen. Vier derartige Makros
können mit einen Namen versehen
abgespeichert werden.
Makro anwenden
Damit ist es möglich eine Liste
von Bildern zu definieren, bei den
bestimmte
Makros
angewandt
werden sollen. Die bearbeiteten
Bilder können umbenannt und
gespeichert werden.
Plug-in Befehle
Als Plug-in versteht man eine
nachträglich in das Programm
integrierbare Funktion. Damit ist es
möglich das Programm mit zusätzlichen Funktionen zu erweitern,
neue Funktionen, Filter o.ä. zu
integrieren.
Eines der wichtigsten Plug-in in
Astroart sind die Treiber für die
CCD- Kameras. Erst damit kann
eine CCD- Kamera von Astroart aus
angesteuert werden.
Eine genaue Beschreibung
dieser Funktion folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Sternatlas
Ein Sternen-Atlas basierend auf
den GSC-Katalog mit ca. 18 Mio.
Sternen bis zu einer Grenzgröße
von 15mag. Diese Funktion wird in
diesen Unterlagen nicht näher
erläutert.
Texteditor
Ein einfacher Texteditor für
Bemerkungen. Diese Texte können
gespeichert werden.
MPC
Ein Texteditor für Berichte an
das Minor Planet Center. Interessant
für Beobachter von Kleinplaneten.
Astrometrie
Damit können die Aufnahmen
anhand des GSC- Katalogs astrometrisch vermessen werden. Diese
Funktion wird in diesen Unterlagen
nicht näher erläutert.
Photometrie
Damit können die Aufnahmen
anhand des GSC- Katalogs photometrisch vermessen werden. Diese
Funktion wird in diesen Unterlagen
nicht näher erläutert.
In der zweiten Folge wird
anhand von Beispielen die typische
Vorgangsweise vom Anschluss der
CCD- Kamera, dem Einstellen der
Objekte, dem Fokussieren und der
Aufnahme der Bilder erläutert.
Preprozessor
Mit dieser Funktion lassen sich
alle wichtigen Funktionen zum
Mitteln oder Aufsummieren von
Einzelbildern verwirklichen. Auch
Dunkelbilder, Flatfields und BiasFrames werden damit bearbeitet.
Eine genaue Beschreibung
dieser Funktion folgt im Kapitel
Bildbearbeitung.
Makro definieren
Viele der Funktionen von
Astroart lassen sich in einem Makro
zusammenfassen. Damit ist es
23 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Galaxie M64, Foto: M. Wasshuber
► VON MANFRED WASSHUBER
www.alrukaba.at
Galaxie M106 und
Umgebung,
Optik:
Takahashi FS102 mit
Reducer f/5
Kamera:
CCD-Kamera.
Belichtung:
1x4 min mit 2x2 Binning
Ort:
Wulkaprodersdorf,
22.05.2005
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Christian Vass und Viktor
Wlaschitz
Emissionsnebel
NGC 7000
(Nord Amerika Nebel)
Optik:
Canon 300 f/2.8
Kamera:
Canon D10 adaptiert.
Belichtung:
60 x 3min , 1600 ISO
Filter: LPS Filter
Nachführung mit STV
Ort:
Pitten Garten, 26.06.2006
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Franz Gruber
24 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Astrofotografie
Es muss nicht immer GoTo sein !
W
enn man sich Werbung
und in Prospekte von
Teleskopen
ansieht,
dann wird das GoToSystem als anscheinend wichtigste
Funktion eines Teleskops angepriesen. Das es auch ohne geht,
will ich hier beschreiben.
Was ist überhaupt ein GoToSystem? Darunter versteht man
eine vom Computer unterstützte
Technik, bei dem das Teleskop
quasi auf Knopfdruck ein gewünschtes Objekt am Himmel anfährt.
Zuerst wird die Montierung mit oder
ohne Hilfe von GPS mehr oder
weniger gut eingenordet. Dann gibt
es verschiedene Verfahren dem
System mitzuteilen wohin das
Teleskop gerade schaut. Man stellt
z.B. einen bekannten hellen Stern
wie die Vega oder den Sirius ein
und teilt dem System mit, das
gerade dieser Stern in der Mitte des
Gesichtfeldes zu sehen ist. Somit
kennt das System die Ausrichtung
der Optik. Manche Systeme brauchen mehrere Sterne um richtig zu
positionieren, hier gibt es einige
Unterschiede zwischen den Herstellern. Anschließend kann der
Benutzer aus einer großen Liste
sein gewünschtes Objekt wählen.
Man kann meist alle Objekte des
Sonnensystems,
alle
MessierObjekte, tausende NGC und IC
Objekte, sowie mittels freier Eingabe die Rektaszenion und Deklination wählen. Nach erfolgter
Eingabe fährt die Montierung das
gewünschte Objekt an und es sollte
im Okular bei geringer Vergrößerung sichtbar sein.
Vor allem bei Komplettsysteme
wie z.B. die MEADE LX-Serie, die
Celestron Nexstar-Serie und die
Sphinx-Montierung von VIXEN, ist
das GoTo von Haus aus fest eingebaut. Es lassen sich auch viele
parallaktische Montierungen, ja
sogar Dobson-Newton mit einem
solchen System nachrüsten. Dazu
müssen zuerst nachträglich Encoder eingebaut werden. Dies sind
an den Achsen angebrachte optische oder mechanische Einrichtungen, welche die Drehung der
Achse abfragen und dem System
den zurückgelegten Winkel mitteilen. Dazu braucht man aber oft eine
neue GoTo-Teleskopsteuerung, ja
möglicherweise sogar neue Motoren, die GoTo tauglich sind.
Schnell sind dafür 1.000 Euro und
mehr ausgegeben.
Der Vorteil eines GoTo-Systems
liegt sicher in der Geschwindigkeit,
mit dem Objekte angefahren und
gefunden werden können. Für
öffentliche Führungen wie den
Sternwartenbetrieb ist das sicher
eine tolle Sache. Aber die Werbung
verspricht ja gerade dem Anfänger
einen schnellen Einstieg in die
Astronomie und Vergnügen von der
ersten Minute an. Leider hört man
aber immer wieder von sehr
erfahrenen Amateuren, das dieses
System so gut wie nie auf Knopfdruck funktionieren und viele Anfänger wieder frustriert im Geschäft
auftauchen und um Hilfe bitten.
Ein weitere und für mich nicht
zu unterschätzender Nachteil ist für
mich, das man als Anfänger den
Himmel nicht wirklich kennen lernt.
Man muss sich nicht mit Sternbildern beschäftigen, man lernt
keine Sternkarten lesen, man
bekommt kein Gefühl für die Anordnung der Objekte am Himmel. Für
mich als Anfänger war es ein herrliches Gefühl wenn ich mit meinem
kleinen Teleskop oder dem Feldstecher die ersten Objekte mit Hilfe
einer Sternkarte gefunden habe.
Dieses Jagdglück wird man mit
einem GoTo-System nie erleben.
Wie finde ich dann ohne GoTo
meine Objekte, die ich fotografieren
will?
Dazu brauche ich eine Sternkarte, oder noch besser ein Planetariumsprogramm. Ich selbst verwende dazu das Programm Guide8.
Dieses Programm ist eines der
bekanntesten am Markt. Es ist ideal
zum erstellen von Sternkarten,
denn es sind nicht nur die Sterne zu
erkennen, sondern es werden auch
alle hellen Nebel und die Milchstrasse in mehreren Grauschattierungen gut dargestellt, alle Sternhaufen und Galaxien in Größe und
Ausrichtung maßstäblich eingezeichnet. Zusätzlich kann ich mir
25 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
meine Gesichtsfeld oder das fotografische Feld einblenden lassen,
so dass ich ideal erkennen kann,
wie das Objekt auf meinem Chip
oder auf den KB-Film passt. Wenn
man ohne Laptop im Feld arbeitet,
kann man sich zu Hause in Ruhe
die entsprechenden Karten vorbereiten und drucken. Mit meiner
CCD arbeite ich bisher nur von
meiner Terrasse aus, so dass ich
mir die Sternkarte direkt am Laptop
anschauen kann, den ich sowieso
für die CCD brauche.
Nun, nachdem man anhand der
Karte weis, wo sich das Objekt
befindet, muss man es am Himmel
auch wieder finden. Viele Objekte
sind hell genug, so das man es im
Sucher bzw. im Leitrohr sehen
kann. Diese bereiten also kein
Problem. Aber manche Objekte
sind entweder sehr schwach oder
man kann sie visuell überhaupt
nicht erkennen. Dazu sucht man
sich einen hellen Stern in der
Umgebung des Objekts, den man
auch mit freien Auge leicht sieht.
Nun richtet man das Teleskop mit
Hilfe des Suchers oder des Leitrohrs darauf aus. Von diesen Stern
aus kann sich nun mittels des so
genannten „Starhopping“ schrittweise weiter gehen. Als Beispiel
dienen uns hier die drei Galaxien
M65, M66 und NGC3628 im Löwen.
Diese Galaxien sind unter aufgehellten Himmel schon recht schwer
zu erkennen, so dass man die
Stelle mit Starhopping leichter
findet. Das Rechteck rund um die
Galaxien in den Bildern stellt mein
fotografisches Feld dar.
Bild 1 - Übersicht
Ein heller Stern in der Nähe ist
der Stern Coxa (im Bild Nr.1), der
mit 3,3mag leicht mit freien Auge zu
www.alrukaba.at
Astrofotografie
identifizieren ist. Nachdem der
Stern im Leitrohr zu sehen ist,
klemme ich die RA-Achse fest. Nun
schwenke ich das Teleskop in DE
langsam nach Süden bis der helle
Stern (im Bild Nr.2) mit 5,3mag im
Bild erscheint. Damit weis ich, das
ich ungefähr auf richtiger DE-Höhe
bin und klemme nun die DE-Achse
fest.
Bild 2: Detail
Damit ich jetzt die Umgebung
rund um die Galaxie besser aufgelöst sehen kann, nehme ich eine
Karte mit höherer Auflösung. Nun
kann ich die Sterne in der direkten
Umgebung der Galaxien besser
erkennen und der Karte zuordnen.
Wie man in der Karte sieht,
befindet sich östlich des Sterns mit
der Nr.2 ein relativ heller Stern (im
Bild Nr.3) mit 7,1mag, den ich im
Leitrohr noch recht gut sehen kann.
Ich schwenke nun mit der RAAchse langsam nach Osten, bis
dieser Stern in der Mitte meines
Gesichtfeldes ist und klemme die
RA-Achse wieder fest. An dieser
Stelle mache ich diese erste Aufnahme mit der CCD. Auf dieser
sollte dann schon eine der Galaxien
zu sehen sein. Die letzte und genaue Positionierung mache ich
dann mittels kurzer Aufnahmen,
zwischen denen ich mit der
Steuerung in die gewünschte Richtung fahre, bis alle drei Galaxien
optimal in das Bildfeld passen. Bei
Aufnahmen mit einer digitalen Spiegelreflexkamera ist die Vorgehensweise die selbe.
Wenn jemand keine CCD oder
Digitalkamera verwendet, sondern
auf Film arbeitet und das Objekt im
Sucher nicht direkt sichtbar ist, so
muss man sich rein anhand der
Sterne und des Musters, dass sie
im Bildfeld bilden versichern, dass
man richtig positioniert hat.
Diese Methode klingt sicher
etwas mühsam und sie verlangt
auch eine gewisse Einarbeitungszeit. Nach etwas Übung findet man
sich aber sehr rasch zurecht und
ich brauche bei der kurzen Brennweite meines Sky90 mit 407mmBW
selten länger als 2-3 Minuten, bis
ich das Objekt auf meinem Chip
habe. Natürlich wird es mit zunehmender Brennweite schwieriger, da
kann es schon bei 1800mm Brennweite mal etwas länger dauern.
Wer die Starhopping-Methode
konsequent anwendet, der wird sich
auch viel leichter tun bei Beobachtungen mit dem Feldstecher oder
einem Dobson Teleskop. Die
bekanntesten Objekte findet man
dann auch ohne Sternkarte fast auf
Anhieb, weil einem der Himmel
immer mehr vertraut wird.
► VON MANFRED WASSHUBER
Galaxie M63
Optik:
STF-Mirage 8 f/7.5
Kamera:
Starlight SXV-M25
Belichtungszeit:
RGB 150min
Filter und
sonstiges Zubehör Ort:
Hochwechsel,
20.04.2006
Aufnahme und
Bildbearbeitung:
Christof Angerer,
zusammen mit Franz
Gruber
26 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
Öffentlichkeitsarbeit
Astronomietag 2006
W
ie schon im Vorjahr, so
versuchten wir auch
heuer bereits einen
Tag vor dem eigentlichen Astronomietag Veranstaltungen anzubieten. Da heuer der
Astronomietag mit den Mattersburger „Tagen der Sonne“ zusammen fiel, boten sich gemeinsame
Veranstaltungen an. Wir haben
daher heuer den Nord-Schwerpunkt
in Mattersburg angesiedelt.
größerung eines Sonnenflecks im
C8 und die Gasausbrüche auf der
Sonne durch das Coronado-Filter.
Sehr großes Interesse (vor allem
bei Schülern) rief der Versuch
hervor, ein Papier in den Brennpunkt des Teleskops zu halten.
Binnen weniger Sekunden brannte
das Papier. Auf diese Weise konnte
sehr gut die Gefahr bei der Sonnenbeobachtung demonstriert werden.
Großer Andrang in
Mattersburg
Am Freitag Vormittag postierten
wir uns bei idealem Wetter von 9
bis 12 Uhr mit Infostand und
Sonnenteleskopen am Veranstaltungsplatz mitten in Mattersburg.
Mit dabei waren Martin Lovranich
(Newton mit Projektion auf Leinwand), Ilse Szolderits (Infostand),
Sigibert Waha (C8 mit Sonnenfilter),
Erich Weber (Infostand) sowie
Franzi und Gerald Wechselberger
(Betreuung des Vereinscoronados).
Ein Teil des BAA-Teams von Freitag
Vormittag (Foto: Ilse Szolderits)
Astronomie im Kurort
Am Freitag Nachmittag begaben wir uns in unsere „Heimat“
nach Bad Sauerbrunn. Zunächst
bauten wir unseren Infostand am
Hauptplatz des Kurortes auf. Dabei
waren diesmal Alexander Rossi
(Teleskop
mit
Sonnenfilter),
Manfred Wasshuber (Teleskop mit
Vereinscoronado) und Erich Weber
(Infostand).
und unseren Helfern niemand
anwesend war, vorschoben wir
kurzerhand den Vortrag auf den
Beginn des zweiten Vortrages um
19.30 Uhr. Da es sich dabei um den
Vortrag im Rahmen unseres
monatlichen Vereinstreffens handelte, waren wir hinsichtlich der Anzahl
der Besucher für diesen Termin
wesentlich optimistischer. Es zeigte
sich dann auch, dass die Verschiebung eine richtige Entscheidung
war, denn um 19.30 Uhr war der
Saal mit 25 Personen gut gefüllt
und die Besucher konnten gleich
zwei Vorträge genießen, zunächst
„Fernes Licht“ von einem unserer
besten Astrofotografen Manfred
Wasshuber und danach zwei sehr
interessante Filme unseres Astrofilmers Herbert Csadek. Herbert
verführte uns zu den Sternwarten
Oberösterreichs und in das Kennedy Space Center nach Florida.
Nach dem gemütlichen Erfahrungsaustausch bei unserem Vereinstreffen klang der Abend gegen 23
Uhr aus.
Mäßiges Besucherinteresse am
Samstag
Der Samstag – der eigentliche
Astronomietag – begann wie der
Freitag bei herrlichem Wetter am
Veranstaltungsplatz in Mattersburg.
Zahlreiche Kinder bevölkerten unseres
Infostand in Mattersburg (Foto: Gerald
Wechselberger)
Rund um unseren Stand gab es
einige Aktivitäten hinsichtlich der
Sonnentage (Ausstellung von Sonnenkollektoren, Vorführungen von
Schülern) und den jede Woche
stattfindenden Bauernmarkt. Unser
Stand wurde sowohl von zahlreichen Schülern als auch von
interessierten Passanten besucht.
Wir zählten insgesamt rund 140
Besucher. Sehr gut bewährt hat
sich dabei die 3er-Kombination bei
der Sonnenbeobachtung, nämlich
das Übersichtsbild durch Projektion
auf der Leinwand (ein paar Sonnenflecken waren erkennbar), die Ver-
Manfred sorgt für den richtigen
Einblickswinkel bei unserem Stand in
Bad Sauerbrunn (Foto: Erich Weber)
Der Besucherandrang hielt sich
zunächst in Grenzen, schlussendlich konnten wir dann aber doch von
15 bis 18 Uhr rund 40 – teils äußerst
interessierte – Besucher zählen.
Um 18 Uhr sollte der erste
Vortrag des Abends beginnen. Da
jedoch außer dem Vortragenden
27 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Zahlreiche Besucher interessierten sich
auch am Samstag für unseren Stand in
Mattersburg (Foto: Erich Weber)
Von 9 bis 12 Uhr waren Sigibert
Waha (C8 mit Sonnenfilter), Erich
Weber (Infostand) und Gerald
Wechselberger (Vereinscoronado)
vor Ort. Zunächst schaute es nach
einem Flop aus, wir zählten in der
ersten Stunde nur fünf Besucher.
Danach wurden aber offensichtlich
die Mattersburger schön langsam
munter, sodass wir insgesamt auf
www.alrukaba.at
Öffentlichkeitsarbeit
rund 45 Besucher kamen.
Der Samstag Nachmittag war
leider der größte Flop des Wochenendes. Es war geplant am Spielplatz
beim
Forschungsund
Entwicklungszentrum (FEZ) einen
Infostand und zwei Sonnenteleskope aufzustellen. Wir wussten
zwar bereits bei der Planung, dass
es sich bei diesem Ort um einen
ziemlich abgelegenen Platz handelt,
da allerdings auch noch einige weitere Veranstaltungen zur gleichen
Zeit dort geplant waren, waren wir
mit diesem Ort einverstanden.
Leider sind dann alle anderen Veranstaltungen abgesagt worden,
sodass wir als einzige übrig blieben.
Es war für uns – Sigibert Waha,
Manfred Wasshuber (Teleskop mit
Sonnenfilter, Teleskop mit Vereinscoronado) und Erich Weber (Infostand) – somit ein äußerst
„gemütlicher“ (fader) Nachmittag mit
sieben Besuchern.
Neben der geringen Besucherzahl sorgte der Nachmittag auch
noch aus einem anderem Grund für
eher gedämpfte Laune: Das Wetter
wurde zusehends schlechter und
um 17 Uhr begann es sogar zu
regnen.
Dies
hatte
natürlich
Auswirkungen auf das Abendprogramm. Wir mussten den geplanten
Beobachtungsabend leider streichen, der Vortrag im FEZ von Karl
Vlasich fand jedoch plangemäß
statt. Erfreulicherweise fanden sich
zu diesem Vortrag trotz des
schlechten Wetters sogar 15
Besucher ein. Neben Karl halfen
von uns auch noch Jürgen Stöger
und Manfred Wasshuber mit.
Astronomie in der Therme
Das schlechte Wetter beeinflusste auch unsere Veranstaltungen in der Therme Stegersbach.
Zunächst konnte noch ab 16 Uhr
die Beobachtung der Sonne planmäßig durch die anwesenden Mitglieder unserer Gruppe Süd (Heinz
Brunner, Kurt Racek, Otto Schachhuber, Markus Vertesich und Martin
Weikmann) durchgeführt werden.
Es gab zahlreiche interessierte
Leute die den Erklärungen über
unseren Heimatstern lauschten und
einen Blick durch die Teleskope
und Feldstecher wagten. Gegen
17.30 Uhr erzählte Markus in einem
Kurzvortrag etwas über unser
Sonnensystem. Wie in Mattersburg
so musste auch in Stegersbach der
geplante Beobachtungsabend auf
Grund des schlechten Wetters
abgesagt werden. Insgesamt konnten wir in Stegersbach rund 25
Interessierte begrüßen.
Zählt man alle Besucher der
beiden Tage zusammen so kommt
man auf fast genau 300 Gäste.
Diese Zahl liegt zwar eindeutig
hinter der Besucherzahl des Vorjahres, dennoch kann man damit in
Anbetracht des schlechten Wetters
am Samstag Abend durchaus
zufrieden sein. Kritisch zu betrachten sind vor allem die Termine mit
wenigen Besuchern, hieraus sollten
wir für die nächsten Veranstaltungen unsere Lehren ziehen.
Abschließend bedanken sich
die Burgenländischen Amateurastronomen noch bei allen 16
Mitgliedern, die mit großem Einsatz
bei der Sache waren. Wir hoffen,
dass es allen Spaß gemacht hat,
denn das ist nach wie vor das
wichtigste bei einem Hobby.
► VON ERICH WEBER
Frühlingsfest im Kinderdorf Pöttsching
A
m 20. Mai fand heuer das
traditionelle „Frühlingsfest“
des Kinderdorfs Pöttsching
mit zahlreichen Spielestationen und Attraktionen statt. Wie
schon im Vorjahr, so waren wir
auch heuer eingeladen, mit einem
eigenen Stand daran teilzunehmen.
Wir nahmen die Einladung wieder
sehr gerne an, geht es doch um
einen wohltätigen Zweck (Unterstützung des Kinderdorfs).
Ilse beim Basteln mit Kindern
Im Vergleich zum Vorjahr gab
es heuer einige Verbesserungen.
So war unser Stand in den Spiele-
pass integriert, d.h. alle Kinder, die
uns besuchten, erhielten einen
Stempel in ihren Pass (ab einer gewissen Anzahl an Stempeln bekamen die Kinder kleine Geschenke).
Auch unser Stand war an die Gegebenheiten angepasst, wir waren mit
weniger astronomischen Geräten
als im Vorjahr angereist, dafür
legten wir heuer den Schwerpunkt
auf die Beschäftigung mit Kindern,
im Konkreten wurde ein Sonnenorigami gebastelt sowie die Sonne
durch ein Teleskop und einen
Feldstecher beobachtet.
Unter der Koordination von Ilse
Szolderits, die auch unsere Bastelspezialistin war, sorgten sich Kati
Szolderits, Franzi und Gerald
Wechselberger (Feldstecher) sowie
Manfred Schwarz (Teleskop) mit
Daniela und Jakob um unseren
Stand. Der Nachmittag verlief
äußerst erfolgreich, wir zählten rund
140 Besucher an unserem Stand.
Unser Dank gilt dem Kinderdorf
28 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Pöttsching für die Einladung und die
ausgezeichnete Organisation (man
sieht, das sind Profis bei der Arbeit
mit Kindern) sowie allen unseren
Mitgliedern, die bei unserem Stand
mitgeholfen haben. Wir freuen uns
schon auf das Frühlingsfest 2007.
Dank Gerald schafften es auch die
Kleinsten bis zum Okular
► VON ERICH WEBER
(FOTOS: MANFRED SCHWARZ)
www.alrukaba.at
Books
Aktuelles auf dem Büchermarkt
ereits vor drei Jahren, ist
dieser praktische Begleiter erschienen und schon
damals auf reges Interesse unter den aktiven Planetenbeobachtern gestoßen. Auch
ich habe mir dieses kleinformatige
Büchlein gekauft und wurde nicht
enttäuscht.
B
Mars – Unser Wissen vom Roten
Planeten
Interstellarum-Begleiter
von Ronald Stoyan
Das Werk besteht aus insgesamt vier Kapitel. Im ersten kurzen
Kapitel, „Mythologie des Roten
Planeten“, werden moderne Marsrätsel wie z.B. die von Schiaparelli
fälschlich entdeckten Marskanäle
oder etwa das Marsgesicht aufgedeckt. Im zweiten großen Kapitel,
„Mars als Himmelskörper“, werden
die exzentrische Marsbahn und
ihre Auswirkungen auf die Jahreszeiten des Mars, der tektonische
Aufbau des Planeten, die Oberflächenformen sowie die Atmosphäre näher beleuchtet. Weiters in
diesem Kapitel sind Daten zu den
Marsmonden Phobos und Deimos
und ihre Sichtbarkeit sowie ein
kurzer Abriss zur Geschichte der
Marsbeobachtung.
Im dritten Kapitel, „Mars selbst
beobachten“, kommt der visuelle
Marsbeobachter voll auf seine
Rechnung. Es werden alle auf
Mars sichtbaren Details wie z.B.
Albedostrukturen, Polkappen und
Wolken näher vorgestellt und Tipps
zu deren Beobachtung gegeben;
29 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
des weiteren wird auf das Anfertigen von Zeichnungen, den Gebrauch von Filtern, die Beobachtung der Monde und noch kurz auf
die Marsfotografie eingegangen.
Das letzte Kapitel, „Mars in 4
Ansichten“, beinhaltet eine grafische Beschreibung des Planeten
in den vier Hauptansichten sowie
historische Albedokarten (darunter
eine legendäre Marskarte von
Antoniadi).
Mars – unser Wissen vom
Roten Planeten ist ein kompaktes,
fundiert zusammengestelltes Fachwerk für den visuellen Marsbeobachter. Auch wenn der Preis
von € 7,90 auf den ersten Blick für
das dünne Büchlein teuer erscheint, das Buch ist aufgrund der
Fülle an gut aufbereitenden Informationen sein Geld wert.
72 Seiten, 100 Abbildungen
und Grafiken, Format 12cm×16,5cm,
durchgehend farbig, ISBN 39807540-5-7
► VON JÜRGEN STÖGER
www.alrukaba.at
Internes
Vereins- und Gruppentreffen
der Burgenländischen Amateurastronomen
E
s finden regelmäßige Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn sowie Gruppentreffen der Gruppe Astrofotografie in Wien und der Gruppe Süd
in Unterschützen statt.
Vereinstreffen werden immer durch
einen Kurzvortrag begleitet. Alle
unsere Treffen sind öffentlich zugänglich (auch für Nichtmitglieder),
es ist keine Anmeldung erforderlich
und der Eintritt ist frei.
Unsere Vereinstreffen finden
jeden ersten Freitag im Monat ab
19:00 Uhr in unserem Clublokal
"Parkhotel Neubauer" in Bad
Sauerbrunn statt.
Kontaktmöglichkeiten:
Bei allen unseren Treffen steht
einerseits der Erfahrungsaustausch
in lockerer Atmosphäre, anderseits
jedoch auch die Beratung für
"Interessierte" im Mittelpunkt. Die
http://www.alrukaba.at/kontakt
Info-Telefon: 02687 / 54159
Postanschrift: c/o Parkhotel
Neubauer, Postgasse 2,
A-7202 Bad Sauerbrunn
Die Gruppe Astrofotografie
trifft sich zwei Mal pro Monat in
Fotos und Bildbearbeitung: Gerald Wechselberger
Kamera CANON 350D, Belichtungszeit diverse
Optik: Equipment Sigma 300mm + 2 x Converter
30 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
Wien. Erfahrungsaustausch und
astronomischen
Präsentationen
speziell aus dem umfangreichen
Gebiet der Astrofotografie stehen
im Vordergrund.
Das Gruppentreffen
Südburgenland (jeden dritten Freitag
im Monat) findet im Gasthaus
Huber in Unterschützen statt, mit
Erfahrungsaustausch und astronomischen
Präsentationen
in
gemütlicher Atmosphäre.
Partnerschaft mit der Wiener
Arbeitsgemeinschaft für Astronomie
Im Kalender mit (WAA) markiert.
(*) Anmeldung zu allen WAASeminaren
erforderlich
unter
0664/256-1221. Die Teilnahme für
BAA-Mitglieder ist ermäßigt.
Ort und Datum: Sonnenfinsternis, Türkei, 29.03.2006
Anmerkung: Zusammenstellung aus verschiedenen
Belichtungen
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Internes
Veranstaltungskalender
und wichtige astronomische Ereignisse
3. Juli 22.00 (WAA)
Sonder-Astropraxis:
Erdbahnkreuzer 2004XP14 und
Jupiters Stürme verschmelzen.
6. Juli 20.30 (WAA)
Astropraxis: Jupiters Stürme
verschmelzen. Heute bietet sich am
Abend eine günstige Gelegenheit,
Jupiters Grossen Roten Fleck und
seinen im März entstandenen
kleinen Bruder "Red Junior" zu
beobachten.
7. Juli, 19 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn.
21. Juli, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
4. August, 19 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
11.bis 15. August (WAA)
Astropraxis-Wochenende auf der
Raiffeisen-Volkssternwarte
Mariazell mit der WAA Summer
Star Party 2006
18. August, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
1. September, 19.00 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
mit Vortrag "Veränderliche Sterne"
von Wolfgang Vollmann
7. September: Partielle Mondfinsternis
Diese partielle Mondfinsternis ist in
Ostösterreich fast zur Gänze
sichtbar. Sie beginnt mit dem
Mondaufgang um 19:24 Uhr,
erreicht um 20:51 die Mitte mit
einer Größe von rund 18% und
endet um 22:58 Uhr. Die
Freisichtigkeit dauert von ca. 19:39
bis 22:03 Uhr, teilweise im
Kernschatten ist der Mond von
20:05 bis 21:37 Uhr.
7. September 19.30 (WAA)
Astropraxis: Partielle
Mondfinsternis. Cobenzl, Wiese vor
dem Café-Restaurant. Eigene
Instrumente können mitgenommen
werden - wir helfen mit Rat und Tat.
Bei Schlechtwetter (Bewölkung
oder gar Niederschlag) findet die
Beobachtung nicht statt. Bitte
unbedingt vorher telefonisch unter
0664/256-1221 erfragen, ob die
Beobachtung stattfindet.
12. September 20.00 (WAA)
Astropraxis: Bedeckung der
Pleiaden durch den Mond.
Sofienalpe, Lagerwiese.
15. September, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
22. bis 24. September:
22.Internationales Teleskoptreffen
in Kärnten
23. September:
Herbstbeginn um 6:03 Uhr
30. September bis 1. Oktober:
14. Österreichischer CCDWorkshop in Mariazell
2. Oktober, 19 bis 21.30 Uhr
Kurs "Astronomie für Einsteiger" in
Wiener Neustadt (5 Abende) mit
Erich Weber an der Volkshochschule Wiener Neustadt.
4. Oktober, 19 bis 21.30 Uhr
Kurs "Astronomie für Einsteiger" in
Ebreichsdorf (5 Abende) mit Erich
Weber und Gerald Wechselberger
an der Volkshochschule Ebreichsdorf. Rechtzeitige Anmeldung bei
der VHS unbedingt notwendig!
6. Oktober, 19.00 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
mit "BAA-Show Herbst/Winter". Dr.
Franz Gruber präsentiert die
Höhepunkte der Vereinsaktivitäten
der letzten Monate mit dem
Schwerpunkt Astrofotografie
20. Oktober, 19 Uhr
Gruppentreffen Südburgenland
29. Oktober: Beginn der Winterzeit
3 Uhr Sommerzeit wird zu 2 Uhr
Winterzeit
3. November, 19.00 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
mit Vortrag "Mondlandung - Fakt
oder Fake?" von DI Norbert
Frischauf vom Österreichischen
Weltraum Forum
17. November, 19 Uhr:
Gruppentreffen Südburgenland
1. Dezember, 19.00 Uhr
Vereinstreffen in Bad Sauerbrunn
Detailliertere Hinweise sind auf
der Homepage der BAA unter
www.alrukaba.at nachzulesen
Saturn
Optik: Celestron C14 bei f/22,
7820mm Brennweite
Kamera Philips Toucam 740K
Belichtungszeit: Filter, sonstiges Zubehör:
2 x Barlow
Datum: 21.04.2006
Aufnahme und Bildbearbeitung:
Gerald Wechelberger
31 Alrukaba | Frühjahr-Sommer 2006
www.alrukaba.at
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