Köchel und Köchel 1997

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Kulturtechnik
Vier Neue
Wintergartenpflanzen:
Bignoniaund Goldwein
Clethra,Mackaya,
Bei der Sichtung uon wintergarten'
pflanzen liegt ein HauPtausenmerk
auf dem qa.nzjöhrig attraktiuen ErSehr u)ichtiS ist
scheinungsbil.l.
außerdem die UnanfäüiSkeit für
Schädlinge.
Vier Neuheiten, die ein stren{aesAuswahlverfahren im Praxiseinsatzin Gärtnerei und \üintergärten bestanden haben, werden in diesem Artikel beschrieben. Nacl] den Tests beispielsweise auf
zu schnellen Wuchs,auf Schädlingsanfäligkeit und auf das Blühverhaltenbleiben von zehn Pflanzen nur etwa ein bis
zwei geeignete Arten übrig
Clethra arborea
Aus Madeira stammt dieser seltene
Strauch. C/etfira arborea lst vollständig
immergrün. Die auch ohne Pfle[iesprays
stets sauber glänzenden, ledrigen Blät-
ter sind 10 bis 15 cm lang,oval und zu
gespitzt. An den Triebenden stehen die
reinweißen, maiglöckchenähnlichen
BIüten in großen Rispen,gefolgt von
zahlreichen kugeligen TrockenfrüchteD. \Wie bei den meisten Clethn-Arten
. i e B l ü t e z q ikl a n ni n r
d u f t e nd i e B l ü t e nD
Frühjahr oder im Sommer liegen, was
weitgehend von \X/intertemperaturund
Austriebsbeginn abhänEit.
Clethra arborea ist ausgesprochen robust. !(/o nicht tiber andere Pflanzen
weil3e Fliege eingeschleppt wurde, hat
sie kaum Schädlinge und Krankheiten.
d e r B l ü l e z e iits ts i ee i n e
A u c ha u ß c r h a l b
dekorative Pflanze. Von Natur aus
gleichmäßig im Aufbau, läßt sie sicl.t
ähnlich einem Lorbeerbeliebig schneiden und formieren, wirkt aber weniger
düster und streng Leicht laßt sie sich zu
selbsttragendenStämmchenerziehen
CletltraJrborcavetlrigt z$ ar ntlr w(nig
F r o s r .l a n g e P e r i o d e n m i t n i e , , l r i g e n
Temperaturen machen ihr jedoch nichts
ats Was Ciethraatborea analog zu dem
maritimen Klima ihrer Heimatinsel Madeira überhaupt nicht leiden kann, sind
zu heif3eund lufttrockene Standorte.Sie
reagiert darauf mit Blattrandnekrosen
und flächigen Verbrennungen. Man
sollte sie also weder in schlecht klimatisierten \vintergärten in Glasnähe noch
in hei13eTerrasseneckenPlazieren.
Clethra arborea sollte nur als größeres
Exemplar vermarktet werden. In Topfpflanzengröße macht sie nicht viel her.
Erst als mindestens meterhoher, treiwachsender oder pyramidal geschnittener Busch oder als (Halb-) Stamm nacht
diese Art einen kr,rndengewinnenden
Eindruck.
Mackayabella
Mackaya bella ist eine wintergartenpflanze mit großer Zukunft Sie düffte
wohl in den nächstenJahren auch als
Topfpflanze angebeten werden, weil
sie bereits als ,unges Exemplar willig
blüht, leicht aus Stecklingen zu vermehren ist und selbstim Schattengedeilll
Ihre spättointerllche Btüte ,ndcht I'',st
auj Frühling. Bigtonia capreol.rta, die
Kreuzrebe
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Gärtnerbörseo3/97
Ihr Heimatstandort ist das Unterholz
höherer Välder vom nordöstlichen Kap
über das ganze östliche Südafrika.Etwas
überraschend fritreine Pflanze arls dem
Unterholz ist, daß Meckaya bella sogtr
einige GracleFrost ertfägt.
Die Pflanzeist immergdin und wirkt üppig. Ihre länglich lanzettlichenBlätter
werden bis 14 cm lang und glänzen.Die
trichterförmigen Blüten erscheinenvon
Spätwinter bis Ffljlhsommerin langen
Trauben, sind bis 5 cm breit und gewöhnlich hell l.ralvenfarben oder, vor
allem im Schatten,weiß, zum Teil nlit
leicht purpurfarbenen Adern.
Mackayableibt von Natur aus strauchartig, kann aber auch als Stänmchen gezogen werden In beiden Fällen sollte
man sie nach der Blütezeit zurrilckschneiden, sie blüht am neuen Trieb.
Auch als Pyramide an drei Tonkinstäben
aufgeleitet lieI3e sie sich bis hin zu Solitärgrößenvon 175 bis 200 cm im 20bis 30-l-Containergut vermarkten.Im
privaten wintergarten (Lauwarm-bis
Kalthaus)besticht Mrc'kay, vor allem als
äul3erstdankbare Unterpflanzung,die
durch Rückschnittleicht kniehoch ge'
halten werden kann. Durch ihfe offene
Struktur 'schluckt" sie leineres Fallaub.
Anzubieten ist sic frilr diesen Zweck buschig gezogen im 2- bis 3-l-Container.
Bignoniacapreolata
Hervorstechend an Bignonia capreolata
j s td i e B l ü r ez u e i n ( r Ja hr e s z e i L
i n. d c r j e Blüten
begierig
auf
der Mitteleuropäer
ist: im Spätwinter. Dementsprechend
leicht lassensiclt blühende Exemplare
zu die5crZeit absetzcn.Hält mao B/gno
niJ (apreolJlaim v irttergarL(nbei minclestens5 'C, können die ersten gelben
bis braunroten, fingefhutartigen Blüten
in Februarerscheinen.Bis sie aber tn
d e r L r g e i s t .v o l l z t r h l ü l t e n .r n L t ls( i e i m
Gegensatzzu den neisten anderen Bignoniaceenein paarJahrealt sein.
Abgesehenvon einef geringen Neigung
zum Rernontieren ist die Kreuzrebe den
Rest des Jahres 'nur" eine gesunde,üppig belaubte Kletterpflanze,die auch
sehr gut Sichtschutzfunktionenhbernehmen kann.
Der sehr üppige Kletterstrauchstammt
Kulturtechniknt
aus den südösdichen USA und hält dort
erhebliche Fröste aus:Bereits in Südengland ist er hart. Dementsprechend kann
er neben der Verwendung im klassischen Kalthaus auch Kunden mit (ungeheizten) Solarhäusern empfohlen werden. Die Kreuzrebe läßt sich beliebig
schneiden. Zu vermarkten ist sie daher
sowohl in der schlichten Form am Tonkinstab wie auch aufgebunden zur Pyramide. Sogar als werwolle Solitärpyramide bis 400/500 cm finden Einzelstücke
ihren Käufer.
@
Der aus Australien stammende Goldwein Hibbertia scandens gehört zu den
wenigen Kletterpfl anzen, die ganzjährig
dekoradv aussehen. Dies liegt zum einen an seinen üppigen, fast sukkulent
wirkenden Blättern, zum anderen an
den goldgelben, einzelstehenden Blüten.
Demr.i..hst dls Toplpflanze: Mackala
bell4 Wt ttefg4rter.pJflanze nt t ZrlkunJft
Aufnahmeor
Köchel
während Hibbertia scandens i.n der
Fachliteratur oft als Frühjahrs- oder
Sommerblüher bezeichnet wird, ist die'$/inse Blüt€zeit in mitteleuropäischen
tergärten nicht sicher. Hibbertia scandensscheint sehr stark aufdie Kulturbedingungen zu reagieren, so daß selbst
genetisch gleiche Pflanzen unter unterschiedlichen Bedingungen zu anderen
Jahreszeiten- auch im Herbst und \Vinter - zur Vollblüte kommen können.
Da diese Pflanzenichtwuchert, sondern
mäßig raschwächsl und ganzjährigdekorativ wirkt, setzt man sie vorzugsweise an einen Blickpunkt, wo sie nicht mit
anderen Pflanzen konkurrieren muß.
Sehr schön wirkt sie als etwa mannshohe Pyramide. Hibbertia scandens läßt
sich als attraktive Kletterpflanze auch
außerhalb der langen Blütezeit vermarkten. Aufgrund der oft längeren
Standzeit von Raritäten muß man jedoch die Pflanzeneines Bestandesöfter
in die Hand nehmen, damit sie nicht zusammenwachsen.
tr
Christoph und Maria Köchel, Au
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