Kulturtechnik Vier Neue Wintergartenpflanzen: Bignoniaund Goldwein Clethra,Mackaya, Bei der Sichtung uon wintergarten' pflanzen liegt ein HauPtausenmerk auf dem qa.nzjöhrig attraktiuen ErSehr u)ichtiS ist scheinungsbil.l. außerdem die UnanfäüiSkeit für Schädlinge. Vier Neuheiten, die ein stren{aesAuswahlverfahren im Praxiseinsatzin Gärtnerei und \üintergärten bestanden haben, werden in diesem Artikel beschrieben. Nacl] den Tests beispielsweise auf zu schnellen Wuchs,auf Schädlingsanfäligkeit und auf das Blühverhaltenbleiben von zehn Pflanzen nur etwa ein bis zwei geeignete Arten übrig Clethra arborea Aus Madeira stammt dieser seltene Strauch. C/etfira arborea lst vollständig immergrün. Die auch ohne Pfle[iesprays stets sauber glänzenden, ledrigen Blät- ter sind 10 bis 15 cm lang,oval und zu gespitzt. An den Triebenden stehen die reinweißen, maiglöckchenähnlichen BIüten in großen Rispen,gefolgt von zahlreichen kugeligen TrockenfrüchteD. \Wie bei den meisten Clethn-Arten . i e B l ü t e z q ikl a n ni n r d u f t e nd i e B l ü t e nD Frühjahr oder im Sommer liegen, was weitgehend von \X/intertemperaturund Austriebsbeginn abhänEit. Clethra arborea ist ausgesprochen robust. !(/o nicht tiber andere Pflanzen weil3e Fliege eingeschleppt wurde, hat sie kaum Schädlinge und Krankheiten. d e r B l ü l e z e iits ts i ee i n e A u c ha u ß c r h a l b dekorative Pflanze. Von Natur aus gleichmäßig im Aufbau, läßt sie sicl.t ähnlich einem Lorbeerbeliebig schneiden und formieren, wirkt aber weniger düster und streng Leicht laßt sie sich zu selbsttragendenStämmchenerziehen CletltraJrborcavetlrigt z$ ar ntlr w(nig F r o s r .l a n g e P e r i o d e n m i t n i e , , l r i g e n Temperaturen machen ihr jedoch nichts ats Was Ciethraatborea analog zu dem maritimen Klima ihrer Heimatinsel Madeira überhaupt nicht leiden kann, sind zu heif3eund lufttrockene Standorte.Sie reagiert darauf mit Blattrandnekrosen und flächigen Verbrennungen. Man sollte sie also weder in schlecht klimatisierten \vintergärten in Glasnähe noch in hei13eTerrasseneckenPlazieren. Clethra arborea sollte nur als größeres Exemplar vermarktet werden. In Topfpflanzengröße macht sie nicht viel her. Erst als mindestens meterhoher, treiwachsender oder pyramidal geschnittener Busch oder als (Halb-) Stamm nacht diese Art einen kr,rndengewinnenden Eindruck. Mackayabella Mackaya bella ist eine wintergartenpflanze mit großer Zukunft Sie düffte wohl in den nächstenJahren auch als Topfpflanze angebeten werden, weil sie bereits als ,unges Exemplar willig blüht, leicht aus Stecklingen zu vermehren ist und selbstim Schattengedeilll Ihre spättointerllche Btüte ,ndcht I'',st auj Frühling. Bigtonia capreol.rta, die Kreuzrebe |58 Gärtnerbörseo3/97 Ihr Heimatstandort ist das Unterholz höherer Välder vom nordöstlichen Kap über das ganze östliche Südafrika.Etwas überraschend fritreine Pflanze arls dem Unterholz ist, daß Meckaya bella sogtr einige GracleFrost ertfägt. Die Pflanzeist immergdin und wirkt üppig. Ihre länglich lanzettlichenBlätter werden bis 14 cm lang und glänzen.Die trichterförmigen Blüten erscheinenvon Spätwinter bis Ffljlhsommerin langen Trauben, sind bis 5 cm breit und gewöhnlich hell l.ralvenfarben oder, vor allem im Schatten,weiß, zum Teil nlit leicht purpurfarbenen Adern. Mackayableibt von Natur aus strauchartig, kann aber auch als Stänmchen gezogen werden In beiden Fällen sollte man sie nach der Blütezeit zurrilckschneiden, sie blüht am neuen Trieb. Auch als Pyramide an drei Tonkinstäben aufgeleitet lieI3e sie sich bis hin zu Solitärgrößenvon 175 bis 200 cm im 20bis 30-l-Containergut vermarkten.Im privaten wintergarten (Lauwarm-bis Kalthaus)besticht Mrc'kay, vor allem als äul3erstdankbare Unterpflanzung,die durch Rückschnittleicht kniehoch ge' halten werden kann. Durch ihfe offene Struktur 'schluckt" sie leineres Fallaub. Anzubieten ist sic frilr diesen Zweck buschig gezogen im 2- bis 3-l-Container. Bignoniacapreolata Hervorstechend an Bignonia capreolata j s td i e B l ü r ez u e i n ( r Ja hr e s z e i L i n. d c r j e Blüten begierig auf der Mitteleuropäer ist: im Spätwinter. Dementsprechend leicht lassensiclt blühende Exemplare zu die5crZeit absetzcn.Hält mao B/gno niJ (apreolJlaim v irttergarL(nbei minclestens5 'C, können die ersten gelben bis braunroten, fingefhutartigen Blüten in Februarerscheinen.Bis sie aber tn d e r L r g e i s t .v o l l z t r h l ü l t e n .r n L t ls( i e i m Gegensatzzu den neisten anderen Bignoniaceenein paarJahrealt sein. Abgesehenvon einef geringen Neigung zum Rernontieren ist die Kreuzrebe den Rest des Jahres 'nur" eine gesunde,üppig belaubte Kletterpflanze,die auch sehr gut Sichtschutzfunktionenhbernehmen kann. Der sehr üppige Kletterstrauchstammt Kulturtechniknt aus den südösdichen USA und hält dort erhebliche Fröste aus:Bereits in Südengland ist er hart. Dementsprechend kann er neben der Verwendung im klassischen Kalthaus auch Kunden mit (ungeheizten) Solarhäusern empfohlen werden. Die Kreuzrebe läßt sich beliebig schneiden. Zu vermarkten ist sie daher sowohl in der schlichten Form am Tonkinstab wie auch aufgebunden zur Pyramide. Sogar als werwolle Solitärpyramide bis 400/500 cm finden Einzelstücke ihren Käufer. @ Der aus Australien stammende Goldwein Hibbertia scandens gehört zu den wenigen Kletterpfl anzen, die ganzjährig dekoradv aussehen. Dies liegt zum einen an seinen üppigen, fast sukkulent wirkenden Blättern, zum anderen an den goldgelben, einzelstehenden Blüten. Demr.i..hst dls Toplpflanze: Mackala bell4 Wt ttefg4rter.pJflanze nt t ZrlkunJft Aufnahmeor Köchel während Hibbertia scandens i.n der Fachliteratur oft als Frühjahrs- oder Sommerblüher bezeichnet wird, ist die'$/inse Blüt€zeit in mitteleuropäischen tergärten nicht sicher. Hibbertia scandensscheint sehr stark aufdie Kulturbedingungen zu reagieren, so daß selbst genetisch gleiche Pflanzen unter unterschiedlichen Bedingungen zu anderen Jahreszeiten- auch im Herbst und \Vinter - zur Vollblüte kommen können. Da diese Pflanzenichtwuchert, sondern mäßig raschwächsl und ganzjährigdekorativ wirkt, setzt man sie vorzugsweise an einen Blickpunkt, wo sie nicht mit anderen Pflanzen konkurrieren muß. Sehr schön wirkt sie als etwa mannshohe Pyramide. Hibbertia scandens läßt sich als attraktive Kletterpflanze auch außerhalb der langen Blütezeit vermarkten. Aufgrund der oft längeren Standzeit von Raritäten muß man jedoch die Pflanzeneines Bestandesöfter in die Hand nehmen, damit sie nicht zusammenwachsen. tr Christoph und Maria Köchel, Au