Informationsveranstaltung für Betroffene am 09. Juni 2015 in Neubiberg Quarantäneschädling Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB) Durchführung und Ablauf der Maßnahmen in Neubiberg sowie Möglichkeiten der Nachpflanzung Dr. Peter Nawroth, Gerhard Kraus und Ambros Köppl Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Institut für Pflanzenschutz (IPS) Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Gliederung • Befallszone in der Quarantänezone Neubiberg • Allgemeinverfügung vom 16.09.2014 und deren Auswirkung • Erläuterung der Anordnungsbescheide der LfL für Betroffene in der Befallszone • Durchführung und Ablauf der Maßnahmen zur Entfernung der betroffenen Laubgehölze (Herr Ambros Köppl, stv. Ansprechpartner Gde. Neubiberg) • Intensives Monitoring mit Pheromonfallen, etc. (Herr Gerhard Kraus, Ansprechpartner Gde. Neubiberg) • Möglichkeiten für eine Nachpflanzung (Herr Gerhard Kraus, Ansprechpartner Gde. Neubiberg) Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Schematischer Aufbau der Quarantänezone (QZ) Befallszone (BZ): 100 m - Umkreis Fokuszone (FZ): 500 m - Umkreis Restliche Quarantänezone (RQZ): mind. 2000 mUmkreis um nachweislich befallenes Gehölz Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Die Quarantänezone Neubiberg Befalls-Feststellung: September 2014 Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Das Befallsgebiet bzw. die Befallszone Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Weitere ALB-Funde in Neubiberg (Stand Mai 2015) Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Die gesamte ALB-Befallszone (Stand Mai 2015) Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Wirtspflanzen, welche in der Befallszone entnommen werden befallene und befallsverdächtige Laubgehölze der nachfolgenden Gattungen / Arten Nr. Gattung Deutsch Gattung Latein 1 Ahorn Acer 2 Baumhasel Coryllus colurna 3 Birke Betula 4 Esche Fraxinus 5 Pappel Populus 6 Rosskastanie Aesculus 7 Vogelbeere Sorbus 8 Weide Salix Stand 13.10.2014 Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Allgemeinverfügung der LfL für QZ Neubiberg Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Anordnungsbescheid der LfL Naturschutzrechtliche Allgemeinverfügung Bescheid von LfL-IPS 10.06.2015 + Ihre Einverständniserklärung an die Gde. Neubiberg + Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Anordnungsbescheid der LfL – Seite 1 Bescheid von LfL-IPS 10.06.2015 Erläuterungen zum Sachverhalt: z. B.: ein mit ALB-befallener Ahorn wurde auf Grundstück durch die LfL festgestellt und Erklärung der weiteren Laubgehölze der 8 Hauptwirtsgehölze als befallsverdächtige Gehölze Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Anordnungsbescheid der LfL – Seite 2 Bescheid von LfL-IPS Freitag, den 31.07.2015 Dienstag, den 04.08.2015 Fristsetzung zum Fällen und Verbrennen der befallenen und befallsverdächtigen Laubgehölze (in Bayern derzeit 8 Hauptwirtsgehölze) Anzeigepflicht bei der LfL mind. 3 Tage vor Beginn der Durchführung; kann entfallen, wenn Übertragung an die Gde. Neubiberg! Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Anordnungsbescheid der LfL – Seiten 3-6 Bescheid von LfL-IPS Ausführliche Begründung der angeordneten Maßnahmen mit Hinweis auf die bereits erfolgte Anhörung Regelung der Zuständigkeiten mit Begründungen z. B. Punkt II c.,S. 5: Anordnung der sofortigen Vollziehung der Durchführung! Carolin Bögel – IPS 4c Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS - IPS 4d 4c Anordnungsbescheid der LfL – Seiten 6-7 Bescheid von LfL-IPS Hinweise zu: • • • Beachtung der naturschutzrechtlichen Vorgaben (Allgemeinverfügung der ROB) Pflanzenschutzgesetz (Bundesgesetz) hat Vorrang vor dem Bebauungsplan der Gde. Neubiberg. Befreiung daher nicht nötig. Nachpflanzen innerhalb von 4 Jahren bei erhaltenswerten Bäume erforderlich. Einverständniserklärung gegenüber Gde. Neubiberg Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Anordnungsbescheid der LfL – Seiten 8-9 Bescheid von LfL-IPS Rechtsbehelfsbelehrung für Widerspruchs- und Klageverfahren incl. Fristen und dazugehörigen Hinweisen Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Asiatischer Laubholzbockkäfer Ablauf Fällung Institut für Pflanzenschutz Gliederung ● Fällzeitraum ● Durchmesserverteilung im Befallsgebiet ● Ablauf der Fällungen ● Ausblick Institut für Pflanzenschutz Fällzeitraum ● Mittwoch, den 24.06.2015 bis Freitag, den 31.07.2015 ● je nach Witterung und Fortschritt früher oder später Institut für Pflanzenschutz Durchmesserspreitung im Befallsgebiet ● ca. 520 Gehölze Durchmesserspreitung Neubiberg 350 309 300 Anzahl 250 200 150 100 79 59 50 35 16 16 41-50 cm > 50 cm 0 bis 10 cm 11-20 cm 21-30 cm 31-40 cm Durchmesserbereich Institut für Pflanzenschutz Baumartenverteilung im Befallsgebiet Baumartenverteilung 1% 6% <1% 4% Acer 8% Betula Fraxinus 9% 58% 14% Sorbus aucuparia Salix Aesculus Coryllus colurna Populus Institut für Pflanzenschutz Durchmesserspreitungen Ahorn Durchmesserspreitung Acer spp. 250 211 Anzahl 200 150 100 50 41 27 10 4 7 31-40 cm 41-50 cm > 50 cm 0 bis 10 cm 11-20 cm 21-30 cm Durchmesserbereich Institut für Pflanzenschutz Durchmesserspreitungen Birke Durchmesserspreitung Betula spp. 30 27 25 19 Anzahl 20 15 11 10 7 6 5 2 0 bis 10 cm 11-20 cm 21-30 cm 31-40 cm 41-50 cm > 50 cm Durchmesserbereich Institut für Pflanzenschutz Durchmesserspreitungen Esche Durchmesserspreitung Fraxinus spp. 35 33 30 Anzahl 25 20 15 9 10 5 2 1 1 31-40 cm 41-50 cm 0 bis 10 cm 11-20 cm 21-30 cm Durchmesserbereich Institut für Pflanzenschutz Durchmesserspreitungen Eberesche 40 35 Durchmesserspreitung Sorbus aucuparia 34 30 Anzahl 25 20 15 10 7 5 1 1 21-30 cm 41-50 cm 0 bis 10 cm 11-20 cm Durchmesserbereich Institut für Pflanzenschutz Befallsgebiet Juni 2015 Geobasisdaten:© Bayerische Vermessungsverwaltung Kartenerstellung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenschutz Ablauf der Fällung ● Fällung ● Kontrolle Institut für Pflanzenschutz Ablauf der Fällung ● Verbringung zum Häckselplatz - Fluggelände Neubiberg ● Thermische Entsorgung ● Befallene Material zur weiteren Analyse ins Labor der LfL Institut für Pflanzenschutz Ausblick ● Fund neuer Befallsmerkmale Erweiterung Befallszone erneute Fällung ● Intensives Monitoring durch Baumkletterer und Bodenpersonal ● Installation von Fangbäumen ● Einsatz von Pheromonfallen Geobasisdaten:© Bayerische Vermessungsverwaltung Kartenerstellung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Foto: LfL Institut für Pflanzenschutz Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Asiatischer Laubholzbockkäfer Fangbäume, Pheromonfallen und Spürhunde Institut für Pflanzenschutz Fangbäume ● setzen wir in Befallsgebieten nach der Fällung von Wirtsbäumen ein um: – Käfer frühzeitig zu finden, wenn noch welche da sind – Käfer, wenn sie da sind, zu fangen – Käfer zur Eiablage auf diesen Bäumen anzuregen und, als Wichtigstes, – Käfer daran zu hindern, auf bisher nicht befallene Arten überzugehen Die Fangbäume wurden bereits in Neubiberg auf Privat- und Gemeindegrundstücken verteilt. Sie werden mehrmals wöchentlich überprüft spätestens im nächsten Herbst entfernt und vernichtet, also vor Vollendung einer vollständigen Entwicklung der Käfer. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 30 Institut für Pflanzenschutz Fangbaumstandorte in Neubiberg Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 31 Institut für Pflanzenschutz Pheromonfallen ● setzen wir in der Fokuszone der Quarantänezone ein um: – Zu erkennen, ob Käfer da sind – Käfer zu fangen ● Pheromonfallen – sind nicht geeignet, ganze Käferpopulation wegzufangen oder zu dezimieren – dienen nur der Feststellung, ob Käfer da sind. Bei positivem Befund muss das Monitoring im Umkreis nochmals intensiviert werden. Die Pheromonfallen werden derzeit von beauftragten Unternehmen im Gemeindebereich in ausgesuchten Bäumen aufgehängt und in den kommenden Monaten betreut. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 32 Institut für Pflanzenschutz Pheromonfallen in der QZ Neubiberg Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 33 Institut für Pflanzenschutz Spürhunde ● setzen wir vielfältig ein: – in Befallsgebieten bei der Begutachtung der gefällten befallenen und befallsverdächtigen Gehölze – in Fokuszonen (bis 500 m um Befall) beim Monitoring – bei Kontrollen in Quarantänezonen – bei Verdachtsmeldungen außerhalb bisher bekannter Gebiete – bei Import-Kontrollen von Lieferungen mit Verpackungsholz Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 34 Institut für Pflanzenschutz Unser neues Teammitglied: Spürhund Franzi Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 35 Institut für Pflanzenschutz Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Asiatischer Laubholzbockkäfer Pflanzalternativen Institut für Pflanzenschutz Artenliste ● Wirtspflanzen, die in der Befallszone entnommen werden – Acer Ahorn, alle Arten – Aesculus Rosskastanie, alle Arten – Betula Birke, alle Arten – Corylus colurna Baumhasel - Haselstrauch (noch) nicht – Fraxinus Esche, alle Arten – Populus Pappel, alle Arten – Salix Weide, alle Arten – Sorbus aucuparia Vogelbeere, Eberesche Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 37 Institut für Pflanzenschutz Wirtspflanzen, die im Monitoring intensiv überprüft werden Alnus Erle Carpinus Hainbuche Cercidiphyllum Katsurabaum Eleagnus Ölweide Fagus Buche Malus Apfel Morus Maulbeere Platanus Platane Prunus Kirsche, Pflaume Pyrus Birne Robinia Robinie Sophora Schnurbaum Tilia Ulmus (Albizia (Melia Buddleja Celtis Hibiscus Robinia Rosa Linde Ulme Seidenbaum) Paternosterbaum) Sommerflieder Zürgelbaum Eibisch Falsche Akazie Rosen Von einer Pflanzung wird daher derzeit abgeraten! Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 38 Institut für Pflanzenschutz Alternativliste ● Arten, an denen bisher noch kein Befall festgestellt wurde – weder in der Natur - noch unter Laborbedingungen ● Arten, die allgemein in den Gärten bekannt sind ● Arten, die für unsere Klimabedingungen geeignet sind ● Arten, die weniger oder kaum bekannt sind – die aber in Baumschulen vermehrt und somit im Baumschulhandel angeboten werden Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 39 Institut für Pflanzenschutz Liste der alternativen Pflanzenarten Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Alpenrose Rhododendron Gartenjasmin Philadelphus Amberbaum Liquidambar Gelbholz Cladrastis Apfelbeere Aronia Geweihbaum Gymnocladus Berberitze Berberis Glanzmispel Photinia Blauglockenbaum Paulownia Götterbaum Ailanthus Buchsbaum Buxus Goldglöckchen Forsythia Deutzie Deutzia Goldregen Laburnum Edelkastanie Castanea Hartriegel Cornus Eiche Quercus Heckenkirsche Lonicera Eisenholzbaum Parrotia Holunder Sambucus Essigbaum Rhus Hopfenbuche Ostrya Faulbaum Frangula Hortensie Hydrangea Felsenbirne Amelanchier Kolkwitzie Kolkwitzia Flieder Syringa Korkbaum Phellodendron Flügelnuss Pterocarya Kreuzdorn Rhamnus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 40 Institut für Pflanzenschutz Liste der alternativen Pflanzenarten (Fortsetzung) Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Lederhülsenbaum Gleditsia Stechpalme Ilex Liguster Ligustrum Storaxbaum Styrax Magnolie Magnolia Südbuche Nothofagus Mispel Mespilus germanica Tamariske Tamarix Perückenstrauch Cotinus Taubenbaum Davidia Pfaffenhütchen Euonymus Trompetenbaum Catalpa Pimpernuss Staphylea Tulpenbaum Liriodendron Sanddorn Hippophae Walnuss Juglans Schneeball Schneeglöckchenbaum Schönfrucht Sieben-Söhne-desHimmels-Strauch Spiersträucher Viburnum Weigelie Weigela Halesia Weißdorn Crataegus Callicarpa Zaubernuss Hamamelis Heptacodium Zelkove Zelkova Spiraea Zierquitte Chaenomeles Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 41 Institut für Pflanzenschutz Aronia spec. - Apfelbeere Aus Nordamerika stammt die schwarze Apfelbeere, die als kleiner Strauch selten höher als 2 m wird. Die sommergrünen Blätter verfärben sich im Herbst weinrot. Die weißen Blüten erscheinen im Mai. Die Früchte färben sich bei Reife schwarz und sind reich an Vitaminen und sekundären Vitalstoffen. Es gibt bereits eine Reihe Fruchtsorten. Der Standort kann sonnig bis halbschattig sein, an den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Foto: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 42 Institut für Pflanzenschutz Liquidambar styraciflua - Amberbaum Der aus Nordamerika stammende, mittelgroße Baum wird 10 bis 20 m hoch. Äste und Zweige sind mit dekorativen Holzleisten besetzt. Die Blätter sind ahornähnlich gelappt und sommergrün. Bei vollsonnigem Standort entwickelt sich die prachtvolle Herbstfärbung in orange, scharlach bis weinrot und tiefpurpur (Indian Summer). Für magere, nicht zu nasse Standorte. In der Jugend etwas frostempfindlich. Foto: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 44 Institut für Pflanzenschutz Callicarpa bodinieri ‘Profusion‘ - Schönfrucht Foto: Kraus Die sommergrünen Sträucher werden rund 2-3 m hoch und zeigen im Herbst eine gelbe bis orangefarbene Färbung. Während die Blüten kaum auffallen, zieren die auffallend rotvioletten, beerenartigen Früchte meist schon an jungen Pflanzen, oft bis spät in den Winter. Der Fruchtansatz ist besser, wenn mehrere Sträucher zusammen stehen. Der Standort ist im Idealfall sonnig und geschützt. Falls es doch mal Frostschaden gibt, treibt der Strauch im Frühjahr wieder gut durch. An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 45 Institut für Pflanzenschutz Catalpa bignonioides - Trompetenbaum Der aus Nordamerika stammende schnellwüchsige, sommergrüne Baum wird 10 bis 15 m hoch. Die sehr großen Blätter treiben im Frühjahr spät aus und fallen im Herbst schon bald ab. Zierend sind die glockenförmigen, weißen Blüten, die in vielblütigen aufrechten Rispen an Roßkastanien erinnern. Der Standort sollte windgeschützt sein, jedoch neigt vor allem die kompakte, breitkugelige Sorte ‘Nana‘ bei geringem Luftaustausch zu Mehltaubefall. Die Blätter riechen unangenehm. Der Geruchsstoff hält Mücken ab. Eine Selektion aus der italienischen Po-Ebene mit besonders viel Inhaltsstoff wird als Anti-Mückenpflanze unter dem Namen ‘Catambra‘ vermarktet. Fotos: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 46 Institut für Pflanzenschutz Cotinus coggygria - Perückenstrauch Der Herkunftsbereich des Perückenstrauchs erstreckt sich von Südeuropa bis Asien. Auch bei uns ist er ausreichend winterhart. Die Sträucher wachsen langsam, etwas sparrig und werden gut 3 m hoch. Die sommergrünen Blätter der Sorte ‘Royal Purple‘ sind purpurrot. Die Herbstfärbung der Art ist gelborange bis scharlachrot. Namensgebend sind die aus federigen behaarten Stielen gebildeten, perückenartigen Fruchtstände. Der Standort sollte sonnig sein. An den Boden stellt er kaum Ansprüche. Foto: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 49 Institut für Pflanzenschutz Davidia involucrata var. vilmorini - Taubenbaum Dieser langsam wachsende, sommergrüne, kleine Baum stammt aus Westchina und wird 10 bis 15 m hoch. Die Blätter erinnern an Lindenlaub. Im Mai/Juni erscheinen die besonders auffällig geformten Blüten mit ihren großen, weißen, an Taschentücher erinnernden Hochblättern. Leider muss man auf die Blüten 10-15 oder gar 20 Jahre warten. Der Standort kann sonnig bis halbschattig und sollte geschützt und warm sein. Foto: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 50 Institut für Pflanzenschutz Hamamelis spec. - Zaubernuss Foto: HSWT Foto: Kraus Die Sträucher werden 3 bis 5 m hoch und oft genau so breit. Es gibt mehrere Arten mit vielen Sorten, die sich durch Wuchsform, Blütezeit, Farbe und Duft unterscheiden. Die sommergrünen Blätter färben sich im Herbst gelb bis orangerot. Die gelben oder orangeroten Blüten erscheinen im Winter an milden Tagen und halten auch strengere Fröste aus. Der Standort sollte geschützt und sonnig bis halbschattig Sein. Der Boden darf nicht verdichtet sein! Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 53 Institut für Pflanzenschutz Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum Der mit den Magnolien verwandte große Baum mit der pyramidenförmigen Krone wird bis über 30 m hoch. Die Blätter sind sommergrün und haben eine auffallende, ungewöhnliche Blattform. Es sieht aus, als sei die Spitze abgeschnitten. Die in Form und Größe an Tulpen erinnernden Blüten sind hellgelb. Der Standort ist sonnig. Auf zu trockenem Boden nur geringes Wachstum. Foto: Kraus Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 55 Institut für Pflanzenschutz Nothofagus antarctica - Südbuche Aus dem südlichsten Südamerika kommt die auch Scheinbuche genannte Art. Es sind meist mehrstämmige Sträucher oder kleine Bäume mit sommergrünen, kleinen Blättern und dekorativer dunkelbraun bis schwarzbrauner Rinde, die mit hellen Lentizellen besetzt ist. Die goldgelbe Herbstfärbung setzt spät ein. Der Standort sollte sonnig und geschützt sein. Foto: HSWT Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 56 Institut für Pflanzenschutz Ostrya carpinifolia - Hopfenbuche Die Heimat dieses mittelgroßen, bis 15 m hohen Baumes ist der Mittelmeerraum, doch auch bei uns ist er ausreichend winterhart. Die sommergrünen Blätter erinnern an Hainbuchenlaub (Name). Sie färben sich im Herbst gelb. Die Blüten sind eher unscheinbar, dafür fallen die an Hopfendolden erinnernden Fruchtstände umso mehr auf. Der Standort sollte sonnig und geschützt sein, die Ansprüche an den Boden sind gering. Foto: Wikipedia Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 57 Institut für Pflanzenschutz Paulownia tomentosa - Blauglockenbaum Foto: Kraus Mit rund 12 m ist die Paulownia ein mittelhoher Baum, der in seiner Heimat in China in klimatisch milden Gegenden vorkommt. Bei uns ist die Winterhärte nur an geschützten Standorten ausreichend. Doch auch im „Kälteloch“ Rosenheim wachsen einige schöne Exemplare. Die sommergrünen Blätter sind sehr groß. Auffällig sind die in 20-30 cm langen, aufrechten Rispen angeordneten, violettblauen, fingerhutförmigen Blüten. Sonst ist der Blauglockenbaum anspruchslos und erträgt auch sommerliche Hitze und Trockenheit. Bei zu guter Nährstoffversorgung reift das Holz allerdings schlecht aus und die Winterhärte leidet. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 59 Institut für Pflanzenschutz Photinia villosa - Glanzmispel Foto: Kraus Aus dem fernen Osten stammt dieser bis 3 m hoch wachsende, breitbuschige Strauch. Das Dunkelgrün der sommergrünen Blätter geht in eine leuchtend gelbe bis orangerote, langanhaltende Herbstfärbung über. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Die Ansprüche an den Boden sind gering. Die immergrünen Sorten wie ‘Red Robin‘ (siehe Bild), mit ihrem wunderbaren, leuchtend roten Frühjahrsaustrieb, sind bei uns nicht zuverlässig winterhart. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 60 Institut für Pflanzenschutz Pterocarya fraxinifolia - Flügelnuss Die Art stammt aus dem Kaukasus, wo sie in feuchten Wäldern vorkommt. Der oft mehrstämmige Baum trägt im Alter eine schwarzgraue Borke mit auffallend hellen Längsfurchen. Die sommergrünen, gefiederten Blätter können bis 50 cm lang werden und färben sich im Herbst auffallend gelb. Besonderen Zierwert haben auch die geflügelten Nüsschen, die zu vielen wie an einer Perlenkette aufgereiht an bis zu 40 cm langen Spindeln hängen. An Standort und Boden stellt der Baum keine Ansprüche. Fotos: Wikipedia Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 61 Institut für Pflanzenschutz Staphyllea pinnata – Pimpernuss Foto: Kraus Kleine bis mittlere Sträucher mit Höhen bis 6 m sind auch in Mitteleuropa heimisch, aber sehr selten. Die duftenden, weißen, wachsartigen Blüten hängen traubenartig an den Zweigen. Die Früchte sind papierartig, aufgeblasen. Die „Nüsse“ klappern (pimpern) in dieser Hülle. Der geschützte Standort sollte nicht in der prallen Sonne liegen. Der humose Boden sollte leicht sauer sein. Die Samen wurden früher zur Herstellung von Rosenkränzen verwendet. Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter 63 Institut für Pflanzenschutz Aktuelle weitere Informationen finden Sie unter: www.LfL.bayern.de/ALB Michelangelo Arbeitsgruppe Olleck - IPS IPS 4d 4c 4c Carolin Bögel –-IPS