Quarantäneschädling Asiatischer

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Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft
Informationsveranstaltung für Betroffene am 12. August 2015
in München, Stadtteil Waldperlach, GH Leiberheim
Quarantäneschädling Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB)
Durchführung und Ablauf der Maßnahmen
in Waldperlach
sowie Möglichkeiten der Nachpflanzung
Institut für Pflanzenschutz
Dr. Peter Nawroth, Gerhard Kraus, Teresa Krebs und Ambros Köppl
Arbeitsgruppe IPS 4d Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers
Gliederung
• Befallszone Waldperlach in der Quarantänezone
Neubiberg
• Allgemeinverfügung vom 16.09.2014 und deren
Auswirkung
• Erläuterung der Anordnungsbescheide der LfL
für Betroffene in der Befallszone
• Durchführung und Ablauf der Maßnahmen
zur Entfernung der betroffenen Laubgehölze
(Herr Ambros Köppl, stv. Ansprechpartner QZ Neubiberg)
• Intensives Monitoring mit Pheromonfallen, etc.
(Frau Teresa Krebs, Ansprechpartnerin Landeshauptstadt München)
• Möglichkeiten für eine Nachpflanzung
(Herr Gerhard Kraus, Ansprechpartner QZ Neubiberg)
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Die Quarantänezone Neubiberg
Befalls-Feststellung:
September 2014
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
ALB-Befallszone
Putzbrunn/Waldperlach
in QZ Neubiberg (Stand 08/2015)
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Schematischer Aufbau
der Quarantänezone (QZ) Neu!
Fällungszone (CZ):
100 m – Umkreis
um ALB-Befall
Befallszone (BZ):
gesamter ALB-Befall
Pufferzone (PZ) I =
Fokuszone (FZ):
BZ + 500 m - Umkreis
ALB
QZ = Polygon aus n-fachen
Kreissegmenten bei
n-fach ALB-befallenen
Laubgehölzen („Wolke“)
Pufferzone (PZ) II bzw.
Restliche Quarantänezone (RQZ) :
BZ + mind. 2000 m
(ggf. mind. 1000 m)
(100 m + 2000 m (ggf.
1000 m)) - Umkreis
um
nachweislich ALBbefallenes Laubgehölz
Michelangelo
Dr.Arbeitsgruppe
Peter Nawroth
Olleck
- IPS
-–IPS
-IPS
IPS
4d4d4c
4c
Carolin
Bögel
ALB-Wirtspflanzen, die im 100- m Umkreis um einen
nachgewiesenen ALB-Befall entfernt werden müssen
Gattungen
1
Ahorn1 (Acer ssp.)
9
Linde (Tilia ssp.)
2
Birke1 (Betula ssp.)
10
Pappel1 (Populus ssp.)
3
Blasenesche (Koelreuteria ssp.)
11
Platane (Platanus ssp.)
4
Erle (Alnus ssp.)
12
Rosskastanie1 (Aesculus ssp.)
5
Esche1 (Fraxinus ssp.)
13
Rotbuche (Fagus ssp.)
6
Hainbuche (Carpinus ssp.)
14
Ulme (Ulmus ssp.)
7
Haselnuss1 (Corylus ssp. )
15
Weide1 (Salix ssp.)
8
Kuchen- oder Katsurabaum
(Cercidiphyllum ssp.)
16
Mehlbeere, Eberesche bzw.
Vogelbeere1, 2 (Sorbus ssp.)
1 bisherige
Gattungen in BY
2 zusätzliche
Gattung in BY
Liste der „Spezifizierten Pflanzen“ gemäß EU-Durchführungsbeschluss 2015/893
zur ALB-Bekämpfung
vom 09. Juni 2015 (veröffentlicht am 11. Juni 2015)
Michelangelo
Dr.Arbeitsgruppe
Peter Nawroth
Olleck
- IPS
-–IPS
-IPS
IPS
4d4d4c
4c
Carolin
Bögel
Erweiterung Bayerische ALB-Soforthilfe
Gewährung einer Soforthilfe für die von einer ALB-Befallszone
betroffene Gemeinde bis zu einer Summe von 100.000,- € + Top Up
für zu entfernende Gehölze in Privatanwesen1). Diese Finanzmittel
sind einsetzbar unter anderem für:
• für Kosten der Fällungen, des Häckselns und Verbrennens incl.
dazugehörigem Transport der befallenen und befallsverdächtigen
Laubgehölze (bei Top Up werden nur diese Kosten erstattet!)
• Kosten der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der
Kosten zur Vorbereitung der Fällaktion (Verkehrssicherung)
• Kosten für Überwachung der Baumbestände
• Kosten für das Nachpflanzen der betroffenen Flächen
(Wiederbegrünung)
keine Kosten für Entfernung der betroffenen
Laubgehölze bei unterzeichneter
Einverständniserklärung an die Gemeinde für den
privaten Grundstückseigentümer! Michelangelo
Dr.Arbeitsgruppe
Peter Nawroth
Olleck
- IPS
- IPS
- IPS
4d4d4c
Foto: G. Kraus, LfL
1) Top
Up: Gewährung ab 17.07.2015
Carolin Bögel – IPS 4c
Allgemeinverfügung der LfL für QZ Neubiberg
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL
+
Ihre Einverständniserklärung
an die LHSt. München
+
Rückseite beachten!
Naturschutzrechtliche
Allgemeinverfügung
Bescheid von LfL-IPS
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL – Seite 1-2
Bescheid von LfL-IPS
Erläuterungen zum Sachverhalt:
z. B.:
ein mit ALB-befallener Ahorn
wurde auf Grundstück durch die
LfL festgestellt
und
Erklärung der weiteren
Laubgehölze der 16 (15 +1)
Hauptwirtsgehölzgattungen als
befallsverdächtige Gehölze
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL – Seite 2
Bescheid von LfL-IPS
Fristsetzung
zum Fällen und Verbrennen
der befallenen und
befallsverdächtigen
Laubgehölze
(in Bayern derzeit 16 Gattungen
an Hauptwirtsgehölzen)
Anzeigepflicht bei der LfL
mind. 3 Tage vor Beginn der
Durchführung;
kann entfallen, wenn Übertragung an die LHSt. München!
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL – Seite 3 u. 6, 7
Bescheid von LfL-IPS
Anordnung der
sofortigen Vollziehung
der Durchführung!
keine Kosten für Bescheid
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL – Seiten 3-7
Bescheid von LfL-IPS
Ausführliche Begründung der
angeordneten Maßnahmen
mit Hinweis auf die bereits
erfolgte Anhörung
Regelung der Zuständigkeiten
mit Begründungen
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Anordnungsbescheid der LfL – Seite 8
Bescheid von LfL-IPS
Hinweise zu:
•
•
•
Beachtung der naturschutzrechtlichen Vorgaben
(Allgemeinverfügung der ROB)
Pflanzenschutzgesetz
(Bundesgesetz) hat Vorrang vor
dem Bebauungsplan der LHSt.
München. Befreiung daher nicht
nötig. Nachpflanzen innerhalb
von 4 Jahren bei erhaltenswerten Bäume erforderlich (in
Absprache mit LHSt. München!)
Einverständniserklärung
gegenüber LHSt. München
(s. beiliegendes Formular)
Carolin Bögel – IPS 4c
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
- IPS
4d 4c
Anordnungsbescheid der LfL – Seiten 9-10
Bescheid von LfL-IPS
Rechtsbehelfsbelehrung
für Widerspruchs- und
Klageverfahren incl. Fristen
und dazugehörigen Hinweisen
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Aktuelle weitere Informationen finden Sie unter:
www.LfL.bayern.de/ALB
Michelangelo
Arbeitsgruppe
Olleck
- IPS
IPS
4d 4c
4c
Carolin Bögel
–-IPS
Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft
Asiatischer Laubholzbockkäfer
ALB-Monitoring
Institut für Pflanzenschutz
Monitoringmaßnahmen
● Pheromonfallen
● Baumkletterer
● Fangbäume
● Bodenmonitoring/Spürhundeinsatz
Fotos: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –Ansprechpartnerin Stadt München
2
Institut für Pflanzenschutz
Pheromonfallen (Lockstofffallen)
● Funktion:
– Duftstoffe locken unbefruchtete Weibchen an
– Weibchen prallen an der „Prallfalle“ (schwarzer Teil) ab und
fallen in den weißen Auffangbehälter (Kochsalzlösung)
● Ziel:
– Käfer zu fangen
– und somit zu erkennen, ob noch
Käfer vorhanden sind
● Pheromonfallen
– dienen nicht der Bekämpfung!
– locken keine Käfer aus weiten Distanzen an
Foto: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –Ansprechpartnerin Stadt München
3
Institut für Pflanzenschutz
Baumkletterer
● Bäume, die vom Boden aus nicht kontrollierbar sind werden
zweimal im Jahr beklettert bzw. mit Leitern angeschaut (Sommer
und Winter)
● Baumkletterer
– klettern im Baum (Stamm und
bekletterbarer Teil der Krone)
– kontrollieren den Baum auf
ALB-Befallsmerkmale
● Ablauf:
– Kletterer sprechen die Bekletterung
auf Ihrem Grundstück mit Ihnen ab
– Kletterer können sich durch einen Ausweis ausweisen! Im
Zweifel können Sie bei uns oder der örtlichen Polizeidienststelle
anrufen!
Foto: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –Ansprechpartnerin Stadt München
4
Institut für Pflanzenschutz
Fangbäume
● Fangbäume werden nach der Fällung im Befallsgebiet aufgestellt.
● Funktion:
– erlangen von Hinweisen auf noch
vorhandene Käfer (z.B. Eiablagen,
Reifungsfraß)
– Verhinderung eines Übergreifens des ALBs
auf bisher nicht befallene
Laubbaumgattungen!
● Die Fangbäume werden spätestens nächsten Herbst vernichtete,
um eine mögliche Entwicklung des Käfers zu verhindern.
● Bei Interesse an einem Fangbaum melden Sie sich bitte bei uns.
Foto: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –Ansprechpartnerin Stadt München
5
Institut für Pflanzenschutz
Bodenmonitoring/Spürhundeinsatz
● Gehölzkontrolle beim Bodenmonitoring
– mit Hilfe von Spürhunden
– visuell mit Ferngläsern
● Spürhunde werden beim Bodenmonitoring
v.a. bei optisch schwer kontrollierbaren Hecken,
Feldgehölzen und Böschungen eingesetzt.
● Außerdem unterstützen uns Spürhunde bei
– Fällungen durch die Begutachtung der
Gehölzen
– Verdachtsmeldungen außerhalb
bekannter Gebiete
gefällten
bisher
Fotos: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –Ansprechpartnerin Stadt München
6
Institut für Pflanzenschutz
Unser Spürhund Franzi
Fotos: LfL
B.Eng. Teresa Krebs –
Ansprechpartnerin Stadt München
.
7
Institut für Pflanzenschutz
Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft
Asiatischer Laubholzbockkäfer
Pflanzalternativen
Institut für Pflanzenschutz
Artenliste
● Wirtspflanzen, die in der Befallszone entnommen werden
– Acer
Ahorn, alle Arten
Rosskastanie, alle Arten
– Aesculus
– Betula
Birke, alle Arten
– Corylus colurna
Baumhasel - Haselstrauch (noch) nicht
– Fraxinus
Esche, alle Arten
– Populus
Pappel, alle Arten
– Salix
Weide, alle Arten
– Sorbus aucuparia Vogelbeere, Eberesche
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
2
Institut für Pflanzenschutz
Wirtspflanzen, die im Monitoring intensiv überprüft werden
Alnus
Erle
Hainbuche
Carpinus
Cercidiphyllum Katsurabaum
Eleagnus
Ölweide
Fagus
Buche
Malus
Apfel
Morus
Maulbeere
Platanus
Platane
Prunus
Kirsche, Pflaume
Pyrus
Birne
Robinia
Robinie
Sophora
Schnurbaum
Tilia
Ulmus
(Albizia
(Melia
Buddleja
Celtis
Hibiscus
Robinia
Rosa
Linde
Ulme
Seidenbaum)
Paternosterbaum)
Sommerflieder
Zürgelbaum
Eibisch
Falsche Akazie
Rosen
Von einer Pflanzung wird
daher derzeit abgeraten!
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
3
Institut für Pflanzenschutz
Alternativliste
● Arten, an denen bisher noch kein Befall festgestellt wurde
– weder in der Natur - noch unter Laborbedingungen
● Arten, die allgemein in den Gärten bekannt sind
● Arten, die für unsere Klimabedingungen geeignet sind
● Arten, die weniger oder kaum bekannt sind
– die aber in Baumschulen vermehrt und somit im
Baumschulhandel angeboten werden
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
4
Institut für Pflanzenschutz
Liste der alternativen Pflanzenarten
Deutscher Name
Wissenschaftlicher
Name
Deutscher Name
Wissenschaftlicher
Name
Alpenrose
Rhododendron
Gartenjasmin
Philadelphus
Amberbaum
Liquidambar
Gelbholz
Cladrastis
Apfelbeere
Aronia
Geweihbaum
Gymnocladus
Berberitze
Berberis
Glanzmispel
Photinia
Blauglockenbaum
Paulownia
Götterbaum
Ailanthus
Buchsbaum
Buxus
Goldglöckchen
Forsythia
Deutzie
Deutzia
Goldregen
Laburnum
Edelkastanie
Castanea
Hartriegel
Cornus
Eiche
Quercus
Heckenkirsche
Lonicera
Eisenholzbaum
Parrotia
Holunder
Sambucus
Essigbaum
Rhus
Hopfenbuche
Ostrya
Faulbaum
Frangula
Hortensie
Hydrangea
Felsenbirne
Amelanchier
Kolkwitzie
Kolkwitzia
Flieder
Syringa
Korkbaum
Phellodendron
Flügelnuss
Pterocarya
Kreuzdorn
Rhamnus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
5
Institut für Pflanzenschutz
Liste der alternativen Pflanzenarten (Fortsetzung)
Deutscher Name
Wissenschaftlicher
Name
Deutscher Name
Wissenschaftlicher
Name
Lederhülsenbaum
Gleditsia
Stechpalme
Ilex
Liguster
Ligustrum
Storaxbaum
Styrax
Magnolie
Magnolia
Südbuche
Nothofagus
Mispel
Mespilus germanica
Tamariske
Tamarix
Perückenstrauch
Cotinus
Taubenbaum
Davidia
Pfaffenhütchen
Euonymus
Trompetenbaum
Catalpa
Pimpernuss
Staphylea
Tulpenbaum
Liriodendron
Sanddorn
Hippophae
Walnuss
Juglans
Schneeball
Schneeglöckchenbaum
Schönfrucht
Sieben-Söhne-desHimmels-Strauch
Spiersträucher
Viburnum
Weigelie
Weigela
Halesia
Weißdorn
Crataegus
Callicarpa
Zaubernuss
Hamamelis
Heptacodium
Zelkove
Zelkova
Spiraea
Zierquitte
Chaenomeles
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
6
Institut für Pflanzenschutz
Aronia spec. - Apfelbeere
Aus Nordamerika stammt die
schwarze Apfelbeere, die als kleiner
Strauch selten höher als 2 m wird.
Die sommergrünen Blätter
verfärben sich im Herbst weinrot.
Die weißen Blüten erscheinen im
Mai. Die Früchte färben sich bei
Reife schwarz und sind reich an
Vitaminen und sekundären
Vitalstoffen. Es gibt bereits eine
Reihe Fruchtsorten.
Der Standort kann sonnig bis
halbschattig sein, an den Boden
werden keine besonderen
Ansprüche gestellt.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
7
Institut für Pflanzenschutz
Liquidambar styraciflua - Amberbaum
Der aus Nordamerika
stammende, mittelgroße Baum
wird 10 bis 20 m hoch. Wie
beim Ahorn gibt es auch
schmalkronige Sorten ebenso
wie kugelig wachsende. Äste
und Zweige sind mit
dekorativen Korkleisten besetzt.
Die Blätter sind ahornähnlich
gelappt und sommergrün. Bei
vollsonnigem Standort
entwickelt sich die prachtvolle
Herbstfärbung in orange,
scharlach bis weinrot und
tiefpurpur (Indian Summer).
Für magere, nicht zu nasse
Standorte. In der Jugend ist der
Amberbaum etwas
frostempfindlich.
Fotos: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
8
Institut für Pflanzenschutz
Callicarpa bodinieri ‘Profusion‘ - Schönfrucht
Fotos: Kraus
Die sommergrünen Sträucher werden
rund 2-3 m hoch und zeigen im
Herbst eine gelbe bis orangefarbene
Färbung.
Während die Blüten kaum auffallen,
zieren die auffallend rotvioletten,
beerenartigen Früchte meist schon
an jungen Pflanzen, oft bis spät in
den Winter. Der Fruchtansatz ist
besser, wenn mehrere Sträucher
zusammen stehen.
Der Standort ist im Idealfall sonnig
und geschützt. Falls es doch mal
Frostschaden gibt, treibt der Strauch
im Frühjahr wieder gut durch. An den
Boden werden keine besonderen
Ansprüche gestellt.
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
9
Institut für Pflanzenschutz
Catalpa bignonioides - Trompetenbaum
Der aus Nordamerika stammende
schnellwüchsige, sommergrüne Baum
wird 10 bis 15 m hoch.
Die sehr großen Blätter treiben im
Frühjahr spät aus und fallen im Herbst
schon bald ab. Zierend sind die
glockenförmigen, weißen Blüten, die in
vielblütigen aufrechten Rispen an
Roßkastanien erinnern.
Der Standort sollte windgeschützt sein,
jedoch neigt vor allem die kompakte,
breitkugelige Sorte ‘Nana‘ bei geringem
Luftaustausch zu Mehltaubefall.
Die Blätter riechen unangenehm. Der
Geruchsstoff hält Mücken ab. Eine
Selektion aus der italienischen Po-Ebene
mit besonders viel Inhaltsstoff wird als
Anti-Mückenpflanze unter dem Namen
‘Catambra‘ vermarktet.
Fotos: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
10
Institut für Pflanzenschutz
Cotinus coggygria - Perückenstrauch
Der Herkunftsbereich des Perückenstrauchs erstreckt sich von
Südeuropa bis Asien. Auch bei uns
ist er ausreichend winterhart.
Die Sträucher wachsen langsam,
etwas sparrig und werden gut 3 m
hoch.
Die sommergrünen Blätter der Sorte
‘Royal Purple‘ sind purpurrot. Die
Herbstfärbung der Art ist gelborange
bis scharlachrot. Namensgebend
sind die aus federigen behaarten
Stielen gebildeten, perückenartigen
Fruchtstände.
Der Standort sollte sonnig sein. An
den Boden stellt er kaum Ansprüche.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
11
Institut für Pflanzenschutz
Crataegus-Arten, Weiß- oder Rotdorn und andere
Neben den bei uns heimischen Weißdornarten gibt es auch eine Reihe züchterisch
bearbeiteter Sorten und Kreuzungen, wie
den Rotdorn. Sie sind alle gut winterhart.
Sie werden große Sträucher oder kleine
Bäume, die langsam, etwas sparrig
wachsen und rund 6 (-8) m hoch werden.
Die sommergrünen Blätter färben im
Herbst in gelb bis rotorange. Die Blüten
sind weiß und zieren ebenso, wie die im
Herbst rot färbenden Früchte, die Vögeln
und Kleinsäugern als Winternahrung
dienen.
Der Standort sollte sonnig sein. An den
Boden stellt er kaum Ansprüche.
Namensgebend sind die zu Dornen
umgewandelten Kurztriebe. Der Weißdorn
ist eine alte Heilpflanze, deren Inhaltsstoffe unter anderem herzstärkende
Eigenschaften haben.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
12
Institut für Pflanzenschutz
Davidia involucrata var. vilmorini - Taubenbaum
Dieser langsam wachsende,
sommergrüne, kleine Baum stammt
aus Westchina und wird 10 bis 15 m
hoch.
Die Blätter erinnern an Lindenlaub.
Im Mai/Juni erscheinen die
besonders auffällig geformten Blüten
mit ihren großen, weißen, an
Taschentücher erinnernden
Hochblättern. Leider muss man auf
die Blüten 10-15 oder gar 20 Jahre
warten.
Der Standort kann sonnig bis
halbschattig und sollte geschützt und
warm sein.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
13
Institut für Pflanzenschutz
Juglans regia - Walnuß
Foto: Kraus
Die Walnuß kam schon in der Römerzeit zurück nach Mitteleuropa.
Die Bäume können bis 20 m hoch
und breit werden. Neuere Selektionen, zum Teil noch ohne Sortennamen, bleiben deutlich kleiner
und kommen auch früher in Ertrag. Durch Veredelung auf die
schwächer wachsende Schwarznuß wird das Wachstum
zusätzlich gebremst.
Die sommergrünen Fiederblätter
haben 5 bis 9 große Einzelblätter.
Der Standort sollte sonnig bis
absonnig und zumindest in der
Jugend geschützt sein. Der
Boden ist im Idealfall durchlässig
und tiefgründig, frisch bis feucht,
kalkreich und nahrhaft.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
14
Institut für Pflanzenschutz
Liriodendron tulipifera - Tulpenbaum
Der mit den Magnolien
verwandte große Baum mit
der pyramidenförmigen
Krone wird bis über 30 m
hoch.
Die Blätter sind sommergrün
und haben eine auffallende,
ungewöhnliche Blattform. Es
sieht aus, als sei die Spitze
abgeschnitten. Die in Form
und Größe an Tulpen
erinnernden Blüten sind
hellgelb.
Der Standort ist sonnig. Auf
zu trockenem Boden nur
geringes Wachstum.
Foto: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
15
Institut für Pflanzenschutz
Nothofagus antarctica - Südbuche
Aus dem südlichsten
Südamerika kommt die
auch Scheinbuche
genannte Art.
Es sind meist
mehrstämmige Sträucher
oder kleine Bäume mit
sommergrünen, kleinen
Blättern und dekorativer
dunkelbraun bis
schwarzbrauner Rinde,
die mit hellen Lentizellen
besetzt ist. Die goldgelbe
Herbstfärbung setzt spät
ein.
Der Standort sollte sonnig
und geschützt sein.
Fotos: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
16
Institut für Pflanzenschutz
Paulownia tomentosa - Blauglockenbaum
Foto: Kraus
Mit rund 12 m ist die Paulownia ein
mittelhoher Baum, der in seiner
Heimat in China in klimatisch milden
Gegenden vorkommt. Bei uns ist die
Winterhärte nur an geschützten
Standorten ausreichend. Doch auch
im „Kälteloch“ Rosenheim wachsen
einige schöne Exemplare.
Die sommergrünen Blätter sind sehr
groß. Auffällig sind die in 20-30 cm
langen, aufrechten Rispen
angeordneten, violettblauen,
fingerhutförmigen Blüten.
Sonst ist der Blauglockenbaum
anspruchslos und erträgt auch
sommerliche Hitze und Trockenheit.
Bei zu guter Nährstoffversorgung reift
das Holz allerdings schlecht aus und
die Winterhärte leidet.
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
17
Institut für Pflanzenschutz
Photinia villosa - Glanzmispel
Foto: Kraus
Aus dem fernen Osten stammt
dieser bis 3 m hoch wachsende,
breitbuschige Strauch.
Das Dunkelgrün der
sommergrünen Blätter geht in eine
leuchtend gelbe bis orangerote,
langanhaltende Herbstfärbung
über.
Der Standort sollte sonnig bis
halbschattig sein. Die Ansprüche
an den Boden sind gering.
Die immergrünen Sorten wie ‘Red
Robin‘ (siehe Bild), mit ihrem
wunderbaren, leuchtend roten
Frühjahrsaustrieb, sind bei uns
nicht zuverlässig winterhart.
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
18
Institut für Pflanzenschutz
Pterocarya fraxinifolia - Flügelnuss
Die Art stammt aus dem
Kaukasus, wo sie in feuchten
Wäldern vorkommt. Der oft
mehrstämmige Baum trägt im Alter
eine schwarzgraue Borke mit
auffallend hellen Längsfurchen.
Die sommergrünen, gefiederten
Blätter können bis 50 cm lang
werden und färben sich im Herbst
auffallend gelb. Besonderen
Zierwert haben auch die
geflügelten Nüsschen, die zu
vielen wie an einer Perlenkette
aufgereiht an bis zu 40 cm langen
Spindeln hängen.
An Standort und Boden stellt der
Baum keine Ansprüche.
Fotos: Kraus
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
19
Institut für Pflanzenschutz
Rhamnus catharticus- Kreuzdorn
Fotos: Kraus
Die Art ist bei uns heimisch. Der kleine
Baum oder auch große Strauch wird bis 6
(-8) m hoch trägt im Alter eine schwarzbraune, quer abrollende Borke.
Die sommergrünen Blätter sind gegenständig und färben sich im Herbst gelb.
Die grünlichen Blüten sind wenig auffällig.
Die schwarzen Steinfrüchte sind giftig.
An Standort und Boden stellt der Baum
keine Ansprüche.
Die Rinde wurde früher als Abführmittel
verwendet. Die Früchte sind giftig!
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
20
Institut für Pflanzenschutz
Sambucus nigra – Schwarzer Holunder
Foto: Kraus
Der heimische Holler, in manchen
Gegenden auch als Fliederbeere
bekannte große Strauch oder kleine
Baum wird bis 6 (8) m hoch und
wächst meist mehrstämmig. Er ist
sehr regenerationsfähig und treibt
nach Schnitt willig wieder aus.
Die sommergrünen, gefiederten
Blätter sind bis 30 cm lang.
Die weißen oder, wie bei der Sorte
‘Black Lace‘ rosafarbenen, Blüten
stehen in endständigen Dolden. Sie
können zu Hollerkücherl oder
Holunderblütensaft verarbeitet
werden. Die schwarzroten Früchte
werden als Saft verwertet.
Der Standort sollte gerade bei der
Sorte ‘Black Lace‘, die ein guter
Ersatz für rotlaubige Ahornformen
darstellt, sonnig und der Boden
nährstoffreich und durchlässig sein.
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
21
Institut für Pflanzenschutz
Staphyllea pinnata – Pimpernuss
Foto: Kraus
Kleine bis mittlere Sträucher mit
Höhen bis 6 m sind auch in
Mitteleuropa heimisch, aber sehr
selten.
Die duftenden, weißen,
wachsartigen Blüten hängen
traubenartig an den Zweigen.
Die Früchte sind papierartig,
aufgeblasen. Die „Nüsse“ klappern
(pimpern) in dieser Hülle.
Der geschützte Standort sollte
nicht in der prallen Sonne liegen.
Der humose Boden sollte leicht
sauer sein.
Die Samen wurden früher zur
Herstellung von Rosenkränzen
verwendet.
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Kraus – Team Neubiberg - Gebietsbeauftragter
22
Institut für Pflanzenschutz
Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft
Asiatischer Laubholzbockkäfer
Befalls- und Fällungszone München-Waldperlach
Ablauf Fällung
Institut für Pflanzenschutz
Gliederung
● Fällzeitraum
● Baumarten- und Durchmesserverteilung im Befallsgebiet
● Ablauf der Fällung
● Ausblick
Institut für Pflanzenschutz
Fällzeitraum
● Montag, den 31.08.2015 bis Freitag, den 04.09.2015
● je nach Witterung und Fortschritt früher oder später
Institut für Pflanzenschutz
Durchmesserklassen im Befallsgebiet
● ca. 140 Gehölze
Durchmesserverteilung Waldperlach
140
120
119
ca. 85 %
Anzahl
100
80
60
40
20
10
2
2
2
4
41-50 cm
> 50 cm
0
≤10 cm
11-20 cm
21-30 cm
31-40 cm
Durchmesserklasse
Institut für Pflanzenschutz
Baumartenverteilung im Befallsgebiet
Prozentuale Baumartenverteilung WP
6,5
5,0
0,7
2,2
0,7
0,7
Ahorn
Hasel
6,5
41,7
7,2
Birke
Hainbuche
Weide
Sorbus spp.
28,8
Rosskastanie
Kuchenbaum
Buche
Linde
Institut für Pflanzenschutz
Durchmesserklassen Ahorn
Durchmesserverteilung Acer spp.
60
50
50
Anzahl
40
30
20
6
10
2
0
≤10 cm
11-20 cm
Durchmesserbereich
> 50 cm
Institut für Pflanzenschutz
Durchmesserklassen Birke
Durchmesserverteilung Betula spp.
4
Anzahl
3
3
3
2
2
1
1
1
0
≤10 cm
21-30 cm
31-40 cm
41-50 cm
Durchmesserbereich
> 50 cm
Institut für Pflanzenschutz
Durchmesserklassen Hasel
Durchmesserverteilung Corylus spp.
40
37
Anzahl
30
20
10
3
0
≤10 cm
11-20 cm
Durchmesserbereich
Institut für Pflanzenschutz
Durchmesserklassen Weide
Durchmesserverteilung Salix spp.
9
8
8
7
Anzahl
6
5
4
3
2
1
1
0
≤10 cm
21-30 cm
Durchmesserbereich
Institut für Pflanzenschutz
Befallsgebiet August 2015
Geobasisdaten:© Bayerische Vermessungsverwaltung
Kartenerstellung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz
Ablauf der Fällung
● Fällung
● Kontrolle
Fotos: LfL
Institut für Pflanzenschutz
Ablauf der Fällung
● Verbringung zum Häckselplatz – „Große Wiese“
Häckselplatz
Geobasisdaten: © Bayerische Vermessungsverwaltung; Kartenerstellung: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
Institut für Pflanzenschutz
Ablauf der Fällung
● Thermische Entsorgung
● Befallene Material zur weiteren Analyse ins Labor der LfL
Fotos: LfL
Institut für Pflanzenschutz
Ausblick
● Fund neuer Befallsmerkmale  Erweiterung Befallszone
 erneute Fällung
● Intensives Monitoring durch Baumkletterer und
Bodenpersonal in der Fokuszone
● Installation von Fangbäumen
● Einsatz von Pheromonfallen
● Einsatz von Spürhunden
Geobasisdaten:© Bayerische Vermessungsverwaltung
Kartenerstellung: Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft
Foto: LfL
Fotos: LfL
Institut für Pflanzenschutz
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